-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Fügewerkzeug zum Fügen von
Elementen auf Bauteile, mit einer Halteeinrichtung zum Halten eines
Elementes, wobei die Halteeinrichtung mittels einer Fügeantriebseinrichtung
entlang einer Fügerichtung
in Bezug auf ein Fügewerkzeuggehäuse bewegbar
ist, um das gehaltene Element auf ein Bauteil zu fügen.
-
-
Der
Begriff "Fügen" soll sich im vorliegenden Zusammenhang
auf sämtliche
Verbindungsarten von Elementen mit Bauteilen beziehen, insbesondere Verbindungen
von Metallelementen mit Metallbauteilen, beispielsweise durch Kleben,
Umformen, wie z.B. Nieten, oder durch Stoffvereinigen, wie z.B. Schweißen, einschließlich von
Kurzzeit-Lichtbogenschweißen.
-
Das
Kurzzeit-Lichtbogenschweißen
wird häufig
als Bolzenschweißen
bezeichnet, obgleich nicht ausschließlich Bolzen geschweißt werden.
-
Das
Bolzenschweißen
findet hauptsächlich, jedoch
nicht ausschließlich,
in der Fahrzeugtechnik Anwendung. Dabei werden Metallelemente, wie
Metallbolzen mit und ohne Gewinde, Ösen, Muttern etc., auf das
Blech der Fahrzeugkarosserie aufgeschweißt. Die Metallelemente dienen
dann als Anker bzw. Befestigungselemente, um beispielsweise Innenraumausstattungen,
Leitungen und Ähnliches
an dem Karosserieblech festzulegen.
-
Bei
bekannten Fügewerkzeugen
ist die Fügeantriebseinrichtung
entweder als elektrischer Linearmotor oder als Kombination aus einem
Hubmagneten und einer Feder gebildet.
-
Die
Halteeinrichtung ist regelmäßig gebildet durch
eine einteilige Spannzange, die in radialer Richtung elastisch aufweitbar
ist.
-
Die
Elemente sind in der Regel Schweißbolzen, die einen Kopf mit
einem etwas größeren Durchmesser
als der Bolzenschaft aufweisen. Die Bolzen werden bei dem bekannten
System mittels Druckluft über
geeignete Zuführschläuche dem
Fügewerkzeug zuge führt. Dabei
werden die Bolzen "Kopf
voran" von hinten
in die Spannzange gefördert.
Hierbei schlägt der
Bolzen gewöhnlich
von innen an die Spannzange an, ohne jedoch durch diese hindurchzutreten.
Ein koaxial vorgesehener Ladestift wird anschließend betätigt, um den so zugeförderten
Bolzen von hinten durch die Spannzange nach vorne hindurchzudrücken. Dabei
wird die Spannzange radial elastisch aufgeweitet, wenn der Kopf
hindurchtritt. Anschließend
schnappt die Spannzange elastisch um den Schaft des Bolzens herum
zu und hält
diesen in der Lage fest, die durch den Hub des Ladestiftes bestimmt
ist.
-
Ein
derartiges Fügewerkzeug
kann beispielsweise an einem Roboter angebracht werden.
-
Das
Fügewerkzeug,
das aus der eingangs genannten
DE 102 23 147 A1 bekannt ist, arbeitet hinsichtlich
der Zuführung
von Bolzen nach einem anderen Prinzip. Dabei ist das Fügewerkzeug
um eine Drehachse drehbar an einem Träger festgelegt. Bolzen werden
mittels einer Zuführeinrichtung
zu einer Übergabestation
an dem Träger
gefördert.
Die Übergabestation
ist so angeordnet, dass das Fügewerkzeug
durch eine Drehung in Richtung hin zu der Übergabestation sich einen dort
bereitgestellten Bolzen abholen kann. Dabei wird der Bolzen "Schaft voran" bereitgestellt und
wird von einer Halteeinrichtung des Fügewerkzeuges am Schaft ergriffen.
-
Für einen
anschließenden
Fügevorgang
wird das Fügewerkzeug
um die Drehachse gedreht, hin zu einer Schweißposition.
-
Anschließend erfolgt
ein Fügevorgang
(Bolzenschweißvorgang).
Dann wird das Fügewerkzeug wieder
in Richtung hin zu der Übergabestation
gedreht, an der inzwischen ein weiterer Bolzen bereitgestellt worden
ist. Der weitere Bolzen wird übernommen,
und es folgt ein weiterer Fügevorgang.
-
Um
bei dieser Art von Fügesystem
hohe Taktzeiten zu erzielen, ist es angestrebt, das Fügewerkzeug
jeweils schnell von einer Schweißposition hin zu der Übergabestation
zu drehen und umgekehrt.
-
Die
dabei auftretenden Fliehkräfte
(Zentrifugalkräfte)
können
so hoch sein, dass die Halteeinrichtung sich in Bezug auf das Fügewerkzeuggehäuse bewegt.
-
Dies
kann durch Verringern der Drehgeschwindigkeit des Fügewerkzeuges
verhindert werden. Dies geht jedoch auf Kosten der Taktzeiten.
-
Auch
das eingangs genannte Fügesystem, bei
dem die Bolzen von hinten durch eine Spannzange zugeführt werden,
kann an einer solchen Problematik leiden. Dort erfolgen jedoch beim
Verfahren des Fügewerkzeuges
mittels eines Roboters in der Regel keine Bewegungen, die unmittelbar
in Fügerichtung
verlaufen, wie dies bei einer Drehung eines Fügewerkzeuges um eine Drehachse
senkrecht zur Fügerichtung
der Fall ist.
-
Es
ist demzufolge die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fügewerkzeug
anzugeben, mit dem sich verbesserte Taktzeiten erzielen lassen.
-
Diese
Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Fügewerkzeug dadurch gelöst, dass
Rückhaltemittel
vorgesehen sind, um die Halteeinrichtung während einer Bewegung des Fügewerkzeuggehäuses in
einer definierten Position zu halten.
-
Die
obige Aufgabe wird ferner gelöst
durch ein Verfahren zum Fügen
eines Elementes auf ein Bauteil, insbesondere zum Bolzenschweißen, wobei ein
zu fügendes
Element von einer Halteeinrichtung eines Fügewerkzeuges übernommen
wird, die in Bezug auf ein Gehäuse
des Fügewerkzeuges
verschiebbar ist, wobei das Fügewerkzeug
anschließend
in eine Fügeposition
bewegt wird, wobei die Halteeinrichtung während dieser Bewegung durch Rückhaltemittel
in einer definierten Position in Bezug auf das Gehäuse gehalten
wird.
-
Die
Rückhaltemittel
können
dabei realisiert sein, indem die Fügeantriebseinrichtung während einer
Bewegung des Fügewerkzeuggehäuses angesteuert
wird, um die Halteeinrichtung in der definierten Position zu halten.
Dies erfordert jedoch insbesondere während Drehbewegungen eines
Fügewerkzeuges,
dass die Fügeantriebseinrichtung
die Position der Halteeinrichtung in Bezug auf das Fügewerkzeuggehäuse ständig nachregelt.
Dies führt
zu einem hohen Stromverbrauch und folglich zu einer großen Wärmeentwicklung.
-
Um
dies zu vermeiden, sind die Rückhaltemittel
vorzugsweise durch separate Mittel gebildet, beispielsweise durch
mechanische Lösungen
wie eine Kugelraste.
-
Hierbei
wird die Halteeinrichtung in der definierten Position mittels der
Kugelraste gehalten. Um die Halteeinrichtung aus dieser Position
herauszufahren, muss die Fügeantriebseinrichtung
dann eine etwas erhöhte
Kraft aufbringen, um die Rastierung zu lösen.
-
Auch
ist es generell denkbar, Klemmmittel vorzusehen, beispielsweise
einen Klemmzylinder wie einen pneumatischen Klemmzylinder. Dies
bedingt jedoch häufig
die Zufuhr weiterer Energiequellen (Pneumatikquelle).
-
Von
besonderem Vorzug ist es daher, wenn die Rückhaltemittel einen mit dem
Fügewerkzeuggehäuse verbundenen
Magneten und ein mit der Halteeinrichtung verbundenes weichmagnetisches
Ankerbauteil aufweisen, und wenn das Ankerbauteil in der definierten
Position an dem Magneten anliegt.
-
Magnete
sind vergleichsweise kostengünstige
Bauteile und lassen sich konstruktiv vergleichsweise einfach in
ein Fügewerkzeug
integrieren. Zudem sind sie in der Regel wartungsarm.
-
Von
besonderem Vorzug ist es, wenn der Magnet ein Permanentmagnet ist.
-
In
diesem Fall wird für
den Magneten auch keine separate Energiequelle benötigt. Ein
Permanentmagnet ist zudem von langer Lebensdauer und bedarf keiner
Wartung.
-
Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Permanentmagnet mit NdFeB hergestellt
ist.
-
Ein
Permanentmagnet mit bzw. aus einem solchen Material kann bei vergleichsweise
geringem Bauvolumen vergleichsweise hohe Haltekräfte entwickeln.
-
Ferner
ist es vorteilhaft, dass dieses Material die relativ hohen Haltekräfte nur
dann entwickelt, wenn der Luftspalt zwischen dem Permanentmagneten
und dem Ankerbauteil sehr klein ist, vorzugsweise gegen null geht.
Denn bereits bei einem kleinen Luftspalt lassen die magnetischen
Anziehungskräfte eines
Permanentmagneten, insbesondere eines Permanentmagneten aus NdFeB,
stark nach.
-
Demzufolge
muss die Fügeantriebseinrichtung
nur relativ kurzzeitig eine erhöhte
Kraft aufbringen, um bei einem Fügevorgang
die Halteeinrichtung aus der definierten Position herauszubewegen.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist ein Raum zwischen dem Magneten und dem Ankerbauteil gegenüber der
Umgebung gekapselt.
-
Da
die erfindungsgemäßen Fügewerkzeuge häufig in
vergleichsweise rauen Umgebungen verwendet werden, besteht die Gefahr,
dass Fremdpartikel in den Raum gelangen.
-
Dies
kann dazu führen,
dass die Fremdpartikel verhindern, dass das Ankerbauteil den Magneten in
der definierten Position berührt
bzw. der Luftspalt gegen null geht. Dies kann wiederum zur Folge
haben, dass die erforderliche Haltekraft von dem Magneten nicht
ausgeübt
werden kann.
-
Durch
die Verkapselung dieses Raumes kann während des Betriebes erreicht
werden, dass Fremdpartikel nicht in diesen Raum hinein gelangen können. Demzufolge
kann auch bei längerer
Betriebsdauer eine gleichbleibend hohe Haltekraft erzielt werden.
-
Von
besonderem Vorteil ist es, wenn das Ankerbauteil Teil eines Kolbens
ist, insbesondere einen Kolben bildet, der in einem gekapselten
Zylindergehäuse
geführt
ist.
-
Auf
diese Weise lässt
sich die Verkapselung der magnetischen Rückhaltemittel mit vergleichsweise
wenigen Bauteilen realisieren.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
bildet der Magnet einen Teil des Zylindergehäuses.
-
Bei
dieser Ausführungsform
kann die Bauteileanzahl ebenfalls reduziert werden.
-
Zudem
kann bei dieser Ausführungsform konstruktiv
auf einfache Weise ermöglicht
werden, dass das Ankerbauteil den Magneten in der definierten Position
berührt
bzw. daran anliegt.
-
Bevorzugt
ist es ferner, wenn der Raum zwischen dem Magneten und dem Ankerbauteil über wenigstens
ein Filter gegenüber
der Umgebung gekapselt ist.
-
Bei
dieser Ausführungsform
kann ein Fluidmedium wie Luft bei Bewegung des Ankerbauteils gegen
den Magneten über
das Filter zur Umgebung entweichen. Bei Bewegung des Ankerbauteils
von dem Magneten weg kann das Fluidmedium über das Filter in den Raum gelangen.
Demzufolge muss das Medium bei Stellbewegungen mittels der Fügeantriebseinrichtung
nicht komprimiert werden. Durch das Filter wird verhindert, dass
Fremdpartikel in den Raum gelangen.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der Magnet in einem Gehäuse
des Fügewerkzeugs
beabstandet von der Fügeantriebseinrichtung
angeordnet.
-
Diese
Ausführungsform
ermöglicht
vorteilhafterweise, dass der Rückhaltemagnet
den bestimmungsgemäßen Betrieb
der Fügeantriebseinrichtung nicht
stört,
die häufig
auch auf der Grundlage von Magnetkräften arbeitet, wie beispielsweise
ein Hubmagnet oder ein elektrischer Linearmotor.
-
Insgesamt
ist es ferner vorteilhaft, wenn das Ankerbauteil über ein
im Wesentlichen nicht magnetisierbares Verbindungsglied mit der
Halteeinrichtung verbunden ist.
-
Bei
dieser Ausführungsform
wirkt das Verbindungsglied als "magnetischer
Isolator" zwischen den
magnetischen Rückhaltemitteln
und den Fügeantriebsmitteln,
die in der Regel unmittelbar der Halteeinrichtung zugeordnet sind.
-
Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der
nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 eine
schematische Darstellung eines Fügewerkzeuges
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
2 eine
schematische Darstellung eines Teils eines Fügewerkzeuges gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung; und
-
3 eine
Schnittansicht entlang der Linie III-III von 2.
-
In 1 ist
eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Fügewerkzeugs
generell mit 10 bezeichnet.
-
Das
Fügewerkzeug 10 weist
ein Gehäuse 12 auf,
das um eine Drehachse 14 drehbar gelagert ist.
-
Das
Fügewerkzeug
10 kann
dabei grundsätzlich
so aufgebaut sein, wie es in dem Dokument
DE 102 23 147 A1 beschrieben
ist. Der Offenbarungsgehalt dieser Druckschrift soll vorliegend
durch Bezugnahme enthalten sein.
-
Wie
es dort beschrieben ist, kann das Fügewerkzeug 10 mittels
einer Drehantriebseinrichtung um die Drehachse 14 herum
gedreht werden, um das Fügewerkzeug 10 zwischen
einer Übergabestation zur
Aufnahme eines zu fügenden
Elementes 18 und einer Fügeposition zu verdrehen.
-
An
dem Fügewerkzeug 10 ist
ferner eine Halteeinrichtung 16 für ein Element 18 wie
einen Schweißbolzen
vorgesehen. Die Halteeinrichtung 16 ist mittels einer Antriebseinrichtung 20 in
einer Fügebewegungsachse 22 bewegbar.
-
Die
Fügebewegungsachse 22 verläuft quer zu
der Drehachse 14 und kann diese schneiden oder windschief
hierzu ausgerichtet sein.
-
Die
Halteeinrichtung 16 weist ferner zwei Backen 24A, 24B auf,
die um Drehachsen 26A, 26B herum drehbar gelagert
sind. Die Drehachsen 26A, 26B sind quer zu der
Fügebewegungsachse 22 und
vorzugsweise auch quer zu der Drehachse 14 ausgerichtet.
-
An
der Halteeinrichtung 16 ist ein Aktuator 28 zum Öffnen und
Schließen
der Backen 24A, 24B vorgesehen, um ein Element 18 zu
halten oder freizugeben.
-
Bei
einer Drehbewegung des Gehäuses 12 des
Fügewerkzeugs 10 um
die Drehachse 14 herum wirken auf die Halteeinrichtung 16 Zentrifugalkräfte 30,
die parallel zu der Fügebewegungsachse 22 ausgerichtet
sind. Mit anderen Worten wird die Halteeinrichtung 16 von
den Zentrifugalkräften 30 bei
einer Drehbewegung des Gehäuses 12 aus
diesem herausgedrückt.
-
Hierbei
könnte
eine definierte Position zwischen der Halteeinrichtung 16 und
dem Gehäuse 12 verloren
gehen.
-
Um
dies zu unterbinden, sind Rückhaltemittel 32 vorgesehen,
um die Halteeinrichtung 16 bei Drehbewegungen des Gehäuses 12 in
einer definierten Position zu halten. Die definierte Position ist
in 1 gezeigt und entspricht beispielsweise einer voll ständig eingezogenen
Position, bei der die Halteeinrichtung 16 maximal in das
Gehäuse 12 eingefahren
ist.
-
Bei
dieser definierten Position ist der von dem Fügewerkzeug und einem von der
Halteeinrichtung 16 gehaltenen Element 18 eingenommene
Bauraum minimiert. Von daher können
auch bei beengten Raumverhältnissen
Drehvorgänge
des Gehäuses 12 um
die Drehachse herum durchgeführt
werden.
-
Die
Rückhaltemittel 32 weisen
einen Permanentmagneten 34 auf, der an dem Gehäuse 12 festgelegt
ist. Ferner weisen die Rückhaltemittel 32 ein weichmagnetisches,
d.h. magnetisierbares Ankerbauteil 36 auf, das mit der
Halteeinrichtung 16 verbunden ist.
-
Im
vorliegenden Fall ist der Permanentmagnet 34 in dem Gehäuse 12 beabstandet
von der Antriebseinrichtung 20 angeordnet. Denn bei der
Antriebseinrichtung 20 kann es sich auch um eine magnetisch
wirkende Antriebseinrichtung wie einen elektrischen Hubmagnet oder
einen elektrischen Linearmotor handeln.
-
Hierdurch
wird gewährleistet,
dass das von dem Permanentmagneten 34 ausgehende Magnetfeld
den bestimmungsgemäßen Betrieb
der Antriebseinrichtung 20 nicht stört.
-
Das
Ankerbauteil 36 ist im vorliegenden Fall als Ankerstab
ausgebildet, der am hinteren Ende der Halteeinrichtung 16,
d.h. hinweisend zu der Drehachse 14, festgelegt ist.
-
In
der definierten Position stößt die freie Stirnseite
des Ankerstabes 36 an dem Permanentmagneten 34 an.
Der Permanentmagnet 34 magnetisiert das Ankerbauteil 36,
und es entwickeln sich hierzwischen starke Magnetkräfte, die
in 1 schematisch bei 38 gezeigt sind.
-
Man
erkennt, dass diese Magnetkräfte 38 den
Zentrifugalkräften 30 diametral
entgegenwirken.
-
Der
Permanentmagnet 34 kann beispielsweise aus NdFeB hergestellt
sein. Ein solcher Permanentmagnet übt auf ein weichmagnetisches
Ankerbauteil 36 dann relativ große Kräfte aus, auch bei geringem
Bauvolumen des Magneten, wenn der Luftspalt dazwischen sehr klein
ist, idealerweise gegen null geht oder sogar null ist.
-
Mit
steigendem Luftspalt gehen die magnetischen Kräfte 38 stark zurück.
-
Um
demzufolge die Halteeinrichtung 16 für einen Fügevorgang oder zum Übernehmen
des Elementes von einer Übergabestation
aus der definierten Position herauszubewegen, muss die Antriebseinrichtung 20 nur
für einen
vergleichsweise kurzen Weg eine hohe Kraft aufbringen, um die Magnetkräfte 38 zu überwinden
und das Ankerbauteil 36 von dem Permanentmagneten 34 zu
lösen.
-
Sobald
ein nicht unerheblicher Luftspalt dazwischen eingerichtet ist, kann
die Antriebseinrichtung 20 im Wesentlichen unbeeinflusst
von den Magnetkräften 38 arbeiten.
-
Um
den Raum zwischen dem Ankerbauteil 36 und dem Permanentmagneten 34 zu
verkapseln, kann es sinnvoll sein, das Ankerbauteil 36 gegenüber dem
Gehäuse 12 abzudichten.
-
Um
zu verhindern, dass magnetische Kräfte von dem magnetisierten
Ankerbauteil (in der definierten Position der Halteeinrichtung 16)
auf die Antriebseinrichtung 20 wirken, kann auch vorgesehen
sein, dass zunächst
eine nicht magnetisierbare Stange mit der Rückseite der Halteeinrichtung 16 verbunden
ist, an deren Ende ein weichmagnetisches Bauteil zur Anlage an dem
Permanentmagneten 34 festgelegt ist.
-
Die 2 und 3 zeigen
eine weitere alternative Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Fügewerkzeuges 10.
Die weitere Ausführungsform
entspricht hinsichtlich Aufbau und hinsichtlich Funktionsweise generell
dem Fügewerkzeug 10 der 1.
Gleiche Elemente tragen daher gleiche Bezugszeichen. Im Folgenden
wird lediglich auf die Unterschiede eingegangen.
-
Die
magnetischen Rückhaltemittel 32 sind bei
dem Fügewerkzeug 10 der 2 und 3 gekapselt
ausgebildet. Die Rückhaltemittel 32 weisen zu
diesem Zweck eine Zylinder-Kolbenanordnung 40 auf, wobei
eine – vorzugsweise
nicht magnetisierbare – Kolbenstange 42 mit
der Halteeinrichtung 16 verbunden ist. Die Zylinder-Kolbenanordnung 40 weist ferner
ein Zylindergehäuse 44 auf,
in dem ein Kolben 46 verschieblich gelagert ist. Der Kolben 46 ist
mittels einer Dichtung 48 im Zylindergehäuse 44 abgedichtet
und trennt den Innenraum des Zylindergehäuses 44 in einen ersten
Zylinderraum 50 und einen zweiten Zylinderraum 52.
-
Im
vorliegenden Fall ist eine Stirnseite des Zylindergehäuses 44 durch
einen Permanentmagneten 34 gebildet. In der in 3 gezeigten
definierten Position liegt der Kolben 46 unmittelbar an
dem Permanentmagneten 34 an. Der Kolben 46 ist
dabei zumindest teilweise als weichmagnetisches Ankerbauteil 36 ausgebildet.
-
In
der gezeigten definierten Position der Halteeinrichtung 16 liegt
der Kolben 46 an dem Permanentmagneten 34 an.
Der erste Zylinderraum 50 ist hierbei minimiert.
-
Der
erste Zylinderraum 50 ist ferner mit der Umgebung über ein
Filter 54 verbunden, das beispielsweise an dem Zylindergehäuse 44 oder
in dem Zylindergehäuse 44 festgelegt
sein kann.
-
Sofern
die in 2 und 3 nicht dargestellte Antriebseinrichtung 20 die
Halteeinrichtung 16 aus der gezeigten definierten Position
herausbewegt, wird über
das Filter 54 Luft in den ersten Zylinderraum 50 angesaugt,
und der zweite Zylinderraum 52 wird verkleinert. Dabei
filtert das Filter 54 Fremdpartikel aus der Luft, so dass
vermieden wird, dass diese zwischen Kolben 46 und Permanentmagnet 34 gelangen.
-
Für den zweiten
Zylinderraum 52 kann eine entsprechende Lösung vorgesehen
sein, obgleich Fremdpartikel in dem zweiten Zylinderraum 52 nicht so
kritisch sind. In diesem Fall kann der zweite Zylinderraum 52 auch
unmittelbar über
eine (nicht dargestellte) Entlüftungsöffnung mit
der Umgebung verbunden sein.
-
Bei
Ausübung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Gehäuse 12 zunächst in
eine nicht dargestellte Übergabeposition
gedreht. Dort steht ein Bolzen 18 zur Übernahme bereit. Während der
Drehung befindet sich die Halteeinrichtung 16 in der definierten
Position und wird von den Magnetkräften 38 gehalten.
Demzufolge kann die Drehung mit einer hohen Geschwindigkeit erfolgen.
Die dabei auftretenden hohen Zentrifugalkräfte 30 führen aufgrund
der Rückhaltemittel 32 nicht
dazu, dass sich die Halteeinrichtung 16 aus dem Gehäuse 12 heraus
bewegt.
-
In
der Übergabeposition
wird die Halteeinrichtung 16 dann mittels der Antriebseinrichtung 20 aus
dem Gehäuse 12 herausgefahren,
wobei die Backen 24A, 24B geöffnet sind.
-
Anschließend werden
die Backen 24A, 24B geschlossen, und ein bereitstehendes
Element (Bolzen) wird ergriffen.
-
Dann
wird die Halteeinrichtung 16 wieder mittels der Antriebseinrichtung 20 in
die definierte, in 1 gezeigte Position verfahren.
Im Anschluss hieran oder bereits kurz vorher wird das Gehäuse 12 wieder
in Drehung versetzt, und zwar hin in eine Fügeposition. Während dieser
Drehung wird die Halteeinrichtung 16 wiederum von den magnetischen Rückhaltemitteln 32 gehalten.
Auch diese Drehung kann dabei mit einer hohen Geschwindigkeit erfolgen.
-
In
der Fügeposition
erfolgt dann ein Bolzenschweißprozess
oder ein anderer Fügevorgang. Hierbei
wird die Halteeinrichtung 16 mittels der Antriebseinrichtung 20 in
Richtung der Fügeachse 22 bewegt,
um das Element 18 auf ein nicht dargestelltes Bauteil wie
ein Karosserieblech oder Ähnliches
zu fügen
(beispielsweise Bolzenschweißen,
Kleben, Nieten oder Ähnliches).
-
Mit
Abschluss des Fügevorganges
werden die Backen 24A, 24B geöffnet oder gelöst, und
das Gehäuse 12 kann
wiederum in Richtung zur Übergabeposition
gedreht werden. Dabei wird zu Beginn dieser Drehung oder vorher
die Halteeinrichtung 16 wiederum in die in 1 gezeigte
definierte Position zurückgefahren.
-
Anschließend wird
das nächste
bereitstehende Element ergriffen, und der Vorgang wiederholt sich.