-
Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Defibrillator gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
-
Ein
plötzlicher
Herztod ist eine häufige
Todesursache. Diese unerwartete Herzrhythmusstörung führt bereits nach wenigen Sekunden
zum Bewusstseinsverlust und ohne sofortige Behandlung unweigerlich
nach einigen Minuten zum Tod. Mit einem Defibrillator, im allgemeinen
Sprachgebrauch öfters
auch als Defillibrator bezeichnet, kann durch gezielten Einsatz
von Elektroschocks das Herzflimmern beseitigt und der Herzrhythmus
normalisiert werden. Der Defibrillator, wie in de.wikipedia.org/wiki/Defibrillator
beschrieben, besteht aus einem Akkumulator, mit dessen Energie bei
Bedarf ein Kondensator aufgeladen wird. Auf Knopfdruck kann der
Kondensator große
Energiemengen, bis zu 360 Joule, freigeben. Diese Energie wird über großflächige Elektroden,
so genannte Paddels, die mit den Händen auf den Brustkorb eines
Patienten gedrückt
werden, abgegeben. Der Akkumulator ist ein elektrischer Energiespeicher,
also eine wiederaufladbare oder Sekundär-Batterie, wohingegen der Kondensator
ein Bauelement zur Speicherung elektrischer Ladung ist.
-
Aus
der
DE 43 08 913 A1 ist
ein Defibrillator mit einer Ladeschaltung zum Laden eines Kondensators
durch mehrere Leis tungsversorgungen bekannt. Der Defibrillator kann
mittels einer zuverlässigen
Umschaltung der Ladeschaltung aus verschiedenen Energiequellen mit
Energie für
den Betrieb des Defibrillators versorgt werden. Der Defibrillator
ist daher transportabel und sehr flexibel einsetzbar, beispielsweise
in einem Krankenhaus, in einem Krankenwagen oder auch im freien
Feld. Eine derartige Ladeschaltung ist jedoch nur mit einem erhöhten Aufwand und
kostenintensiv zu realisieren.
-
Es
sind aber auch Defibrillatoren im Einsatz, insbesondere auf der
Internetseite www.ngz-online.de beschrieben, welche von medizinisch
nicht geschulten Personen bedient werden können. Diese Defibrillatoren,
auch halbautomatische Defibrillatoren genannt, welche beispielsweise
den Puls selbsttätig erfassen,
nehmen eine relativ kleinen Raum ein und können nach gesprochenen Anweisungen
auch von Laien bedient werden. Durch den Einsatz dieser halbautomatischen
Defibrillatoren können
lebenskritische Minuten überbrückt werden,
bis der Notarzt eintrifft. Halbautomatische Defibrillatoren werden
beispielsweise auf den Münchener
S-Bahnhöfen
eingesetzt. Eine flächendeckende
Ausstattung mit halbautomatischen Defibrillatoren wäre anzustreben.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug mit einem Defibrillator
zur Normalisierung des Herzrhythmus einer Person anzugeben, welches
eine einfache technische Realisierung gewährleistet.
-
Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Fahrzeug mit einem Defibrillator zur Normalisierung des
Herzrhythmus einer Person mit den Merkmalen des Patentanspruches
1.
-
Erfindungsgemäß ist der
Defibrillator von der technologischen Auslegung und seiner Verbauung her
in das Fahrzeug integriert und wird direkt aus einer Fahrzeugbatterie
gespeist. Der Defibrillator wird nur aus einer einzigen Energiequelle,
der Fahrzeugbatterie, gespeist. Auf den Einsatz aufwendiger und variabel
einsetzbarer Ladeschaltungen in dem Defibrillator, wie aus der
DE 43 08 913 A1 bekannt,
kann daher verzichtet werden. Da der Defibrillator in der Regel
nicht häufig
eingesetzt wird, ist die Fahrzeugbatterie als Energieversorgung
ausreichend. Der Defibrillator, welcher einen Akkumulator, einen
Kondensator und die Elektroden umfasst, bleibt während seines Einsatzes mit
der Fahrzeugbatterie verbunden. Der Defibrillators kann zum Zwecke
eines Einsatzes im Nahbereich des Fahrzeuges unter Beibehaltung seiner
Verbindung zur Fahrzeugbatterie aus dem Fahrzeug entnommen werden.
Alternativ verbleiben Bestandteile des Defibrillators im Fahrzeug
und nur die Elektroden des Defibrillators werden dem Fahrzeug entnommen.
Es ist ebenso denkbar, dass die Elektroden des Defibrillators mit
einem oder mehreren weiteren Bestandteilen des Defibrillators für einen
Gebrauch dem Fahrzeug entnommen werden können.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Defibrillator für einen
kurzzeitigen Einsatz von der Fahrzeugbatterie abgekoppelt werden.
Für eine
Wiederaufladung Des Defibrillators muss der Akkumulator des Defibrillators
nach erfolgtem Einsatz wieder an die Fahrzeugbatterie angeschlossen
werden. Der Einsatzbereich für
den Defibrillator für
einen kurzseitigen Einsatz wird hierdurch erweitert. Der kurzseitige Einsatz
kann einen oder mehrere Elektroschocks in Abhängigkeit vom Ladungszustand
des Akkumulators des Defibrillators umfassen.
-
In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Defibrillator ein halbautomatischer
Defibrillator, welcher auch von einem Laien bedient werden kann. Erst
durch eine Bereitstellung von halbautomatischen Defibrillatoren
ist es sinnvoll, eine Viel zahl von Fahrzeugen mit einem Defibrillator
auszurüsten,
da nur eine geringe Anzahl von Fahrzeuginsassen über die Kenntnisse zur Bedienung
eines professionellen Defibrillators verfügt.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Defibrillator
mit einem Autoradio und/oder Navigationssystem für eine Sprachausgabe von Anweisungen
für eine
Bedienung des Defibrillators verbunden. Durch die Verwendung von
Autoradio und/oder Navigationssystem kann die Integration des Defibrillators
in das Gesamtkonzept Fahrzeug optimiert werden. Der Defibrillator
selbst benötigt
keine gesonderte Sprachausgabe, da sie bereits von im Fahrzeug integrierten
Komponenten getätigt
wird.
-
Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Die
Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
in der einzigen Figur näher
erläutert, wobei
die Figur einen Ausschnitt aus einem Fahrzeug mit einem Defibrillator
in einem Blockschaltbild zeigt.
-
Gemäß der Figur
umfasst ein Fahrzeug 1 einen Defibrillator 2 zur
Normalisierung des Herzrhythmus einer Person. Der Defibrillator 2 ist
in diesem Ausführungsbeispiel
ein halbautomatischer Defibrillator 2, welcher auch von
einem Nichtfachmann bedient werden kann. Der Defibrillator 2 kann
aber auch andere Typen von Defibrillatoren 2 umfassen.
-
Der
Defibrillator 2 ist in das Fahrzeug 1 integriert.
Eine Integration des Defibrillators 2 in das Fahrzeug 1 bedeutet
erfindungsgemäß, dass
der Defibrillator 2 bezüglich
seiner technischen Ausgestaltung, seiner Handhabung gemäß und seiner Anordnung
im Fahrzeug 1 als Komponente des Fahrzeugs 1 ausgelegt
ist. Der Defibrillator 2 ist beispielsweise in einem Kofferraum
oder in einem Motorraum des Fahrzeuges 1 angeordnet und
wird direkt aus einer Fahrzeugbatterie 3 gespeist. Der
Defibrillator 2 kann in einer Ausgestaltung der Erfindung
unter Beibehaltung einer Verbindung zur Fahrzeugbatterie 3 wenigstens
teilweise aus dem Fahrzeug 1 entnommen werden. In welchem
baulichen Umfang der Defibrillator 2 entnommen werden kann,
hängt von
seinem modularen Aufbau und der Art seiner Verbauung im Fahrzeug 1 ab.
Für einen
kurzzeitigen Einsatz in einem weiteren Umgebungsbereich des Fahrzeuges 1 kann
der Defibrillator 2 in einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung von der Fahrzeugbatterie 3 abgekoppelt werden.
Ist der Defibrillator 2 nicht für einen abgekoppelten Betrieb
von der Fahrzeugbatterie 3 vorgesehen, ist es sogar denkbar,
dass die Fahrzeugbatterie direkt einen Kondensator des Defibrillators 2 auflädt.
-
Der
Defibrillator 2 kann mit einem Autoradio 4 und/oder
Navigationssystem 5 für
eine Sprachausgabe von Anweisungen für eine Bedienung des Defibrillators 2 verbunden
sein. Das Fahrzeug 1 kann aber auch zusätzlich oder alternativ eine
Anzeigeeinheit 6 für
eine visuelle Ausgabe von Anweisungen für eine Bedienung des Defibrillators 2 aufweisen.
Die Anzeigeeinheit 6 kann Bestandteil des Autoradios 4 und/oder
Navigationssystems 5 sein.
-
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann das Fahrzeug 1 eine
interaktive Kommunikationseinheit 6 mit einer Spracherkennung
umfassen, um Fragestellungen bezüglich
der Bedienung des Defibrillators 2 zu erfassen, zu verarbeiten
und in Form einer Sprachausgabe zu beantworten. Ergänzend könnte mittels
der interaktiven Kommunikationseinheit 6 wenigstens teilweise
eine Bedienung des Defibrillators 2 sei tens eines Insassen
oder einer anderen Person erfolgen. Die interaktive Kommunikationseinheit 6 kann
Bestandteil des Autoradios 4 und/oder Navigationssystems 5 sein.
-
Außerdem könnte bei
einem aktuellen Einsatz des Defibrillators 2 automatisch
ein Notruf 7 generiert und abgesetzt werden, insbesondere
dann, wenn der Defibrillator 2 mit einer Mobiltelefoneinheit 8 zusammenwirkt.
Zusätzlich
ist eine Übertragung von
Messwerten des Defibrillators 2 an medizinische Hilfseinrichtungen
denkbar, so dass bei einem Eintreffen von medizinischem Personal
am Einsatzort, das medizinische Personal bereits über das
Krankheitsbild des Patienten informiert ist. Die Übertragung
der Messwerte des Defibrillators 2 an medizinische Hilfseinrichtungen
kann mittels der Mobiltelefoneinheit 8 erfolgen.
-
Das
erfindungsgemäße Fahrzeug 1 mit
dem Defibrillator 2 zur Normalisierung des Herzrhythmus einer
Person bietet einen wichtigen Beitrag zur Rettung von Menschenleben.
Lebenskritische Minuten bis zum Eintreffen von medizinischem Personal
können
mit einem Einsatz des in das Fahrzeug 1 integrierten Defibrillators 2 überbrückt werden.
Die schnelle Rettung von Personen mit akutem Herzflimmern, insbesondere
bei Unfällen
im Straßenverkehr oder
in seinem Umgebungsbereich, erfordert eine sofortige medizinische
Versorgung, welche einen parallelen Einsatz von vielen erfindungsgemäßen Fahrzeugen 1 erforderlich
macht.