DE102005032230A1 - Eisenbahnsystem zur Nutzung auf Gleisen verschiedener Spurweiten - Google Patents

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DE102005032230A1
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61FRAIL VEHICLE SUSPENSIONS, e.g. UNDERFRAMES, BOGIES OR ARRANGEMENTS OF WHEEL AXLES; RAIL VEHICLES FOR USE ON TRACKS OF DIFFERENT WIDTH; PREVENTING DERAILING OF RAIL VEHICLES; WHEEL GUARDS, OBSTRUCTION REMOVERS OR THE LIKE FOR RAIL VEHICLES
    • B61F7/00Rail vehicles equipped for use on tracks of different width
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60BVEHICLE WHEELS; CASTORS; AXLES FOR WHEELS OR CASTORS; INCREASING WHEEL ADHESION
    • B60B17/00Wheels characterised by rail-engaging elements
    • B60B17/0065Flange details
    • B60B17/0068Flange details the flange being provided on a single side
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60BVEHICLE WHEELS; CASTORS; AXLES FOR WHEELS OR CASTORS; INCREASING WHEEL ADHESION
    • B60B17/00Wheels characterised by rail-engaging elements
    • B60B17/0065Flange details
    • B60B17/0075Flange details the flange being movable, for adaptation to variable rail or track widths

Abstract

Eisenbahnsystem zur Nutzung auf Gleisen verschiedener Spurweiten für Fahrzeuge, deren Radsätze mit verbreiterten Rollflächen aufweisen, wobei sie als Doppelspurräder jeweils nur einen innen liegenden Spurkranz aufweisen und die Laufflächen mindestens um die Hälfte der Differenz zwischen den Spurweiten breiter sind als die Laufflächen für eine Spurweite. Die Laufflächen sich in Richtung von ihrem Spurkranz nach außen im Wesentlichen konisch verjüngen. Zwischen einer für eine Breitspur vorgesehenen Teillauffläche und einer für eine Normalspur vorgesehene Teillauffläche ein ringwulstförmiger Absatz (6) vorgesehen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Eisenbahnsystem zur Nutzung auf Gleisen verschiedener Spurweiten für Fahrzeuge, deren Radsätze Räder mit verbreiterten Laufflächen aufweist.
  • Schienenbahnen mit Spurkranzrädern gab es erstmalig im Bergbau des mittelalterlichen Deutschland. Die Weiterentwicklung über von Pferden gezogenen Wagen dieser Art bis zum öffentlichen Transportmittel fand jedoch in England statt, wo es schon wenige Jahre nach Einführung der von Dampflokomotiven gezogenen Bahnen im September 1825 mehr als dreißig unterschiedliche Schienenabstände bei den Gleisen gab. Dadurch wurde eine weitere Ausbreitung der Eisenbahnen zunächst stark behindert. Der Durchbruch kam in England mit der Einigung auf einen Gleisabstand von 4 ft. (feet) + 8½ in. (inches), umgerechnet 1435 mm. Dieses Maß, immer gemessen zwischen den Innenkanten der Schienenköpfe, wurde ab dem Jahre 1848 auch in den USA eingeführt und ist gegenwärtig in ca. 62 % des Welteisenbahnnetzes verbindlich für die Normal- oder Regelspur. Die restlichen 38 % verteilen sich heutzutage auf acht weitere verschiedene Spurweiten zwischen 1676 mm (= 5 ft. + 6 in.) als der breitesten für Hauptbahnen, z.B. in Argentinien u. Chile und 762 mm (= 2 ft. + 6 in.) für Regionalbahnen in Brasilien u. Indien.
  • An Übergängen mit Wechsel der Bahn-Spurweite muss im Eisenbahnverkehr entweder umgestiegen bzw. umgeladen werden oder es sind, nach dem heutigen Stande der Technik, Vorrichtungen zum Umrüsten von Eisenbahnwagen auf die jeweiligen Spurweiten erforderlich. Solche Übergänge finden i.d.R. in oder in der Nähe von Bahnhöfen statt, oder auch vor oder hinter Häfen für Eisenbahnfähren. Bisher werden dazu die Waggons auf Tieflader für den Straßenverkehr geschoben oder auf Rollwagen, die selbst auf der neuen Schienenspur fahren, auf denen die An- oder Weiterfahrt allerdings nur bei kurzen Strecken sinnvoll ist. Deshalb werden bei längerer An- und Weiterfahrt entweder die Radsätze ausgetauscht oder die ganzen Fahrgestelle, meistens sind das die sog. Drehgestelle der Waggons mit den auf den Achsen festsitzenden Rädern. Oder es werden die Räder mittels spezieller, konstruktiver Ergänzungen und Vorrichtungen auf den Achsen verschoben, vorbekannt z.B. in DD 286481A7 , DE 2811502A1 und DE 69815931 T2 2004.04.15. Bei einer anderen vorbekannten Erfindung DE 2112511 A werden Radachsen mit unterschiedlichen Spur weiten wechselweise angehoben und abgesenkt, dabei zwischenzeitlich durch einen gummibereiften, auf den Schienen rollenden Hilfsradsatz gestützt.
  • Aus der EP 1 354 724 A1 ist eine Radachse für Eisenbahnen verschiedener Spurweiten beschrieben, deren Räder eine verbreiterte Lauffläche aufweisen, die allerdings sowohl auf der Innenseite wie auch auf der Außenseite eines jeden Rades einen Spurkranz tragen. Diese Art der Ausbildung von Eisenbahnrädern, die fest auf einer Achse montiert sind, ist für bestehende Gleitsysteme vollständig ungeeignet, weil sämtliche Weichen und Kreuzungen auf den Eisenbahnnetzen beider Spurweiten vollständig neu gestaltet werden müssten.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Eisenbahnsystem der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem ein Umspuren von einer Spurweite auf die andere ohne großen Aufwand an Zeit, Kosten und Arbeit ermöglicht wird und das nur geringfügige Änderungen an einem bestehenden Gleissystem erfordert.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Räder als Doppelspurräder jeweils nur einen innenliegenden Spurkranz aufweisen und die Laufflächen mindestens um die Hälfte der Differenz zwischen den Spurweiten breiter sind als die Laufflächen für eine Spurweite.
  • Dieses erfindungsgemäße Eisenbahnsystem, das zusätzlich noch ein Übergangsgleis und eine speziell ausgestaltete Backenbremse aufweist, hat den Vorteil, dass außer für die Herstellung und Montage bzw. Umrüstung von Waggons mit neuen Radsätzen, einem einmaligen Austausch von jeweils einem kurzen Gleisabschnitt für das Übergangsgleis und ebenfalls nur einmaligen geringfügigen Anpassungsmaßnahmen an Weichen und Kreuzungen der jeweils breiteren Spur, auf denen Bahnen mit Doppelspurradsätzen fahren sollen, keine Vorkehrungen und Kosten, die nicht ohnehin bei allen normal ausgestatteten Waggons und jedem anderen Gleis für Wartungen und Betrieb nötig sind, erfordern. Das erfindungsgemäße Umspuren läuft automatisch während des Überfahrens des Übergangsgleises ab, vorzugsweise bei geringen Geschwindigkeiten (Schritt bis zu ca. 15 km/h); dabei ist kein Gerät und Personal nötig, es entfällt jeglicher Arbeitsvorgang.
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen in denen ein Eisenbahnsystem in drei bevorzugten Ausführungsformen beispielsweise veranschaulicht sind.
  • (In den 1 bis 17 ist die erfindungsgemäße Lösung veranschaulicht. Die Zeichnungen sind bewußt maßstäblich dargestellt, weil die Proportionen wichtig sind, Maße sind weggelassen.)
  • In den Zeichnungen zeigen:
  • 1 den Querschnitt durch eine normale Breitfußschiene (1) und durch den unteren Teil eines darauf rollenden herkömmlichen Rades (2);
  • 2 den Querschnitt wie in 1 mit einer im Abstand d daneben liegenden zweiten Breitfußschiene (1');
  • 3 das Radprofil DB II der Deutschen Bahn AG;
  • 4 den Querschnitt wie in 2, jedoch mit einem verbreiterten Querschnitt (5) des unteren Teils eines herkömmlichen Rades mit dem Laufprofil nach 1. Ausführungsform und zum Größenvergleich den gestrichelt eingezeichneten Umriss (2) eines herkömmlichen Rades;
  • 5 wie 4, nun aber mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen Querschnitt (8) des unteren Teils des Doppelspur-Rades mit dem Laufprofil nach 2. Ausführungsform;
  • 6 vergrößert die erfindungsgemäßen Abrollkonturen des Rades (8) mit Laufprofil nach 2. Ausführungsform, den innen liegenden Schienenkopf der schmalen Radspur (1) und den außen in erfindungsgemäß angehobener Position liegenden Schienenkopf der breiten Radspur (1'), übereinander gezeichnet;
  • 7 wie 6, aber mit erfindungsgemäßen Abrollkonturen des Rades (8) mit Laufprofil nach 3. Ausführungsform;
  • 8 das erfindungsgemäße Profil des Doppelspur-Rades (8) nach 2. Ausführungsform auf innen liegender Schiene (1) der Schmalspur;
  • 9 wie in 8 das Profil (8) nach 2. Ausführungsform auf dem sich in Fahrtrichtung ändernden Querschnitt der erfindungsgemäßen Übergangsschiene (13);
  • 10 wie 8, jetzt aber mit dem Doppelspur-Rad nach 2. Ausführungsform auf der außen liegenden Schiene (1') der Breitspur;
  • 11 wie 9 mit Doppelspur-Rad nach 2. Ausführungsform auf der Übergangsschiene in Längsrichtung in anderer Position, darum (13'); Radreifen jetzt aber auf den Laufflächen gleichmäßig stark abgefahren, darum (8');
  • 12 einen Querschnitt durch die Drehachse des Doppelspur-Rades (16) in der Draufsicht, mit erfindungsgemäßer Rollflächen-Kontur nach 2. Ausführungsform mit Profil (8), aufgeschrumpft auf die angepasste Achse (17) des Radsatzes und Querschnitt durch die erfindungsgemäßen Bremsklötze (18);
  • 13 ein vergrößertes Detail aus 12 mit Doppelspur-Radreifen nach 2. Ausführungsform mit Profil (8) und Schnitt durch einen Bremsklotz (18);
  • 14 die linke Hälfte des unteren Teils der Grenzlinien (19) des lichten Raums für Züge der europäischen Eisenbahnen mit Normalspur;
  • 15 die Draufsicht (29) und Seitenansicht (30) des Umspurbereichs mit Übergangsgleisstück in der Länge (31) sowie angedeutete Schnitte durch die Normalprofile wie (1) und (1') und die Übergangsschiene wie (13), bezogen auf die 2. Ausführungsform;
  • 16a Weiche mit Weichenzungen in der Stellung für Geradeaus-Fahrt;
  • 16b Weiche mit Weichenzungen in der Stellung für Kurvenfahrt;
  • 17 Herzstücke in Kreuzungen und Kreuzungsweichen.
  • Grundsätzlich ist das im Folgenden genauer beschriebene erfindungsgemäße Eisenbahnsystem für alle in Frage kommenden Spurweiten anwendbar. Dieses wäre allerdings nicht bei allen Spurweitenunterschieden sinnvoll. Hat z.B. die Breitspur die Spurweite Wb und die Schmalspur die Spurweite Ws, dann ist die Differenz auf beide Seiten der Achsen zur Hälfte zu verteilen mit je (Wb – Ws)/2 = d. Betrachtet man die am Ende des zweiten Absatzes dieser Beschreibung angedeuteten insgesamt neun Spurweiten daraufhin, welche Kombinationen davon als Doppelspur sinnvoll benutzt werden können, dann kommen bestimmte Wb und Ws deswegen nicht in Betracht, weil sie nicht in Regionen mit gemeinsamen Umspurstellen liegen (Ausnahme Irland mit Wb = 1600 mm und England/Schottland mit Ws = 1435 mm bei Fährübergängen) oder weil der Unterschied so groß ist, dass man zwischen den Schienen eines Gleises besser eine dritte Schiene in Nachbarschaft zu einer der Außenschienen anordnet – so macht man es nach dem Stande der Technik schon lange bei Normalspur-Bahn und Kleinbahn auf gleichem Gleis. In Europa käme dieses z.B. für einen Wechsel von Frankreich nach Spanien/Portugal und umgekehrt in Betracht.
  • Die Anwendung der Erfindung ist aber sinnvoll an den Grenzen zwischen Europa und den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion einschließlich Finnland, wo zwischen der Normalspur als schmalerer Spur und der russischen Spur als der breiteren Spur gewechselt werden muss. – Das gilt mit gleichen Wb und Ws übrigens auch für den Spurwechsel zwischen Russland einerseits und China und evtl. auch Japan (möglicher Fährverkehr) andererseits. – In den Fällen beträgt die oben berechnete Differenz zwischen Wb und Ws 89 mm, bei mittiger Gleisanordnung der Wert d also 44,5 mm. An diese Situationen ist erfindungsgemäß auch vorrangig gedacht.
  • Denkbar und praktisch möglich ist auch ein mehrfacher Wechsel zwischen Normalspur und russischer Breitspur innerhalb einer Region mit Breitspurbahnen, wenn auf diese Weise z.B. in Russland eine Metropole wie Moskau oder ein Verkehrsbereich mit vielen Weichen und Kreuzungen wie Güterbahnhöfe und Umschlagszentren umfahren werden können. Da in Russland auch Gleise mit Normalspuren im Bau und weiterhin in Planung sind, ist man dort technisch sowieso darauf eingerichtet.
  • Bei einem Vergleich in 1 mit dem Querschnitt durch eine normale Breitfußschiene 1 und den unteren Teil eines darauf rollenden herkömmlichen Rades 2 und mit dem in der Anordnung maßstäblich proportional im Abstand a hinzugefügten Querschnitt 1' in 2, ist ersichtich, dass zwischen 1 und 1' für die Anordnung beider Schienen kein Platz ist. Der Abstand müsste mindestens so groß sein, dass der Radkranz von 2 mit einer Zugabe in der Breite 23 in 14 dazwischen paßt. Damit der Radkranz auch auf Schiene 1' rollen kann, müsste diese um die Distanz 3, siehe 2 angehoben werden, worauf später noch eingegangen wird.
  • Es bleibt in dieser Situation also nur die herkömmliche, aufwendige Umspurmethode oder die erfindungsgemäße Verwendung eines breiteren Radreifens, wie mit 5 in 4 gezeigt (zum Größenvergleich ist der Umriss 2 des üblichen Radprofils DB II gestrichelt mit eingezeichnet). Dieses wurde übrigens in der vorbekannten EP 1 354 724 A1 schon empfohlen, allerdings mit zwei Radkränzen pro Rad an der Innen- und der Außenseite. Wahrscheinlich wurde dabei an Strecken ohne Weichen und Kreuzungen gedacht; wie diese überfahren werden sollen ist allerdings nicht beschrieben.
  • Bekanntlich laufen die Radreifen-Laufflächen im üblichen Eisenbahnbetrieb nach außen konisch zu. Für die Deutsche Bahn gilt hierbei heute eine zusammengesetzte Geometrie, wie sie in 3 mit 2 am Beispiel des Radprofils DB II mit den gültigen Proportionen, jedoch ohne Maßangaben, wiedergegeben ist. An der äußeren Radrei fen-Seite, in 3 links, beginnt das Profil mit einer gefassten Kante. Es schließt sich ein konischer Abschnitt A unter der Steigung von 1 : 15,5 an, dann ein Kegelstumpf mit der Kontur B, unter dem Radius von 300 mm schwach konvex gehalten. An diesen grenzt wieder ein Kegelstumpf C mit gleichem Radius, aber konkav geführter Kontur. Das Profil geht jetzt über in den Abschnitt D mit dem Kurvenradius von 80 mm. Hiernach folgen die Abschnitte E bis J, die Radien der Kontur sind maßstäblich angedeutet. Die Radreifenbreite beträgt 135 mm, die Breite der Radkranzkurve, die die Abschnitte F bis J begrenzt, ist 33 mm.
  • Die vertikal strichpunktierten Linien in den 3 bis 11 kennzeichnen die idealen Lauflinien für die Räder. Übrigens werden bei gut gewarteten Radsätzen und Schienen die Radkränze, jedenfalls außerhalb sehr enger Kurven und bestimmter Weichen, kaum in Anspruch genommen. Jedenfalls findet auf den Konturabschnitten F und G der Radkränze praktisch kaum ein sichtbarer Abrieb statt. – Früher wurde die ganze Lauffläche von einem Kegelstumpf gebildet, nach innen vom angerundeten Radkranz begrenzt, diese vereinfachte Geometrie ist auch in der EP 1 354 724 A1 gezeigt.
  • In 4 ist angedeutet, das die Schiene 1' das Rad gar nicht berühren kann, weil wie soeben beschrieben, bei konusförmiger Lauffläche prinzipiell ein Spalt 4 entsteht, es sei denn, das Radprofil ist im Laufbereich der Schiene 1 derart abgenutzt, dass das Rad deshalb auf der Schiene 1' aufsetzt. Grundsätzlich kann dieses aber auch für fabrikneue Profile geändert werden, wenn die äußere Schiene 1' um den Versatz 4 höher gelegt wird, was mit den später zu beschreibenden Schienen des erfindungsgemäßen Übergangsgleises auch bewerkstelligt wird.
  • Wird das Radprofil DB II in das verbreiterte Profil 5 des Radreifens in 4 übernommen und werden dabei die Abschnitte B, C und D aus 3 zwischen die bisherigen Abschnitt A und B ein zweites Mal eingefügt, der Radreifen dadurch also verbreitert, dann wäre schon auf diese Weise die Möglichkeit entstanden, auf den Profilen der Schienen 1 und 1' gleichzeitig zu fahren, wenn man sie, immer bei Berücksichtigung des Versatzes 4, in einem Schienenkörper vereinigt, wie es erfindungsgemäß im Bereich von Übergangsgleisen auch vorgesehen ist, siehe 9 und 11. Oder wenn die bisherigen Schienen 1 und 1' abrupt wechseln, was aber ein ruckfreies Überrollen des Gleiswechsels erschwert. Diese soeben beschriebene Art der Verbreiterung der Lauffläche um d auf die neue Breite 135 + 44,5 = 179,5 ≈ 179 mm wird erfindungsgemäß als die 1. Ausführungsform des Doppelspur-Rades betrachtet.
  • Die 2. Ausführungsform der Erfindung ist in den 5, 6 und 8 bis 11 veranschaulicht. Die Geometrieabschnitte A bis E werden, wie bei der 1. Ausführungsform, angepasst übernommen und eingefügt. Alternativ erhält die Lauffläche aber einen besonderen ringwulstförmigen Absatz zwischen den idealen Lauflinien im Abstande d für Schiene 1 und Schiene 1'; dieser Umstand ist in 5 mit 6 angedeutet und vergrößert in 6 an Radreifen 8 gezeigt. Der herkömmliche Radkranz bleibt bei 8 grundsätzlich bestehen, direkt daneben ist die Lauffläche für Schiene 1. Die im Wesentlichen konische Verjüngung zur Rad-Außenseite bleibt bis zum Absatz 6 erhalten. Danach schließt sich zur Außenseite des Rades nun die ebenfalls im Wesentlichen konische Lauffläche für Schiene 1' an, der Abstand zwischen 1 und 1' ist wieder durch d bestimmt. Bei besonderen Betriebsvoraussetzungen und aus Gründen, die im nächsten Absatz und später noch behandelt werden, reicht die für Schiene 1 und Schiene 1' vorgesehene, konische Form der Rad-Laufflächen prinzipiell für die Seitenführung aus. Der Absatz 6 wirkt bei entsprechender Größe des Versatzes 7, eingezeichnet in 9, wie eine zwischengefügte, etwas kleiner dimensionierte seitliche Flanke des Radkranzes, gewissermaßen als Hilfs-Radkranz.
  • Wird im Fahrbetrieb auf sog. Hochgleisen (also nicht auf Rillenschienen) nur auf geraden Strecken oder durch Kurven mit sehr großen Halbmessern und mit nur moderaten Geschwindigkeiten gefahren, wären bei den heutigen Bahnen und bei gut gewarteten Gleisen Spurkränze eigentlich gar nicht erforderlich, sie dienen dann nur einer zusätzlichen Sicherheit. Hierauf wird in der Literatur und z.B. in den Druckschriften AT 384 783 und DT 26 03 275 A1 hingewiesen.
  • In 7 ist die 3. Ausführungsform gezeigt. Sie unterscheidet sich von der 2. Ausführungsform im Prinzip nur dadurch, dass die Kontur der Lauffläche für die äußere Schiene 1' umgekehrt konisch gestaltet ist, also der zugehörige Radhalbmesser nach innen abnimmt. Die Laufflächenneigung 11 ist, wie sie bei der 2. Ausführungsform für Schiene 1 und 1' gilt, in der 3. Ausführungsform um die horizontale Bezugslinie 10 symmetrisch gedreht und wird dadurch zur Lauffläche 12 des Rades. Ein dergestalt sich nach innen konisch verjüngendes Laufrad-Profil ist grundsätzlich nicht neu. Es wurde in den Anfängen der Eisenbahn sogar praktiziert, hat sich aber nicht durchgesetzt.
  • Wenn auf einer Radachse beide Räder mit einem Profil gemäß 7 symmetrisch zur Fahrtrichtung bestückt sind, wirkt auch hier eine automatische Spurführung aufgrund der Gewichtsschwerkraft, sie ist bei Geradeausfahrt stabil. In Kurvenfahrten erzeugen Horizontalkräfte infolge der nach außen wirkenden Beschleunigung auch in diesem Fall, dass die äußeren Räder mit ihren innen angeordneten Radkränzen gegen die Innenseiten des Außengleis-Schienenkopfes gedrängt werden, mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit übrigens in zweiter Potenz. Bei der Profilform nach 7 sucht das äußere Rad auf der Schiene 1' aber gleichzeitig, in den Bereich des größeren und das innere Rad auf den des kleineren Radhalbmessers zu gelangen, was mit einer gegensätzlichen horizontalen Krafteinwirkung gleichzusetzen ist. Beide zeitgleich wirkenden Effekte eliminieren sich teilweise, stabilisieren auch die Spurführung, erzeugen jedoch ein stärkeres Längsgleiten.
  • Würde mit den Doppelspur-Rädern nach den drei vorstehend beschriebenen, erfindungsgemäßen Ausführungsformen nur auf der schmalen Spur gefahren, brauchte an bestehenden Gleisen, Weichen und Kreuzungen nichts geändert zu werden, der Regellichtraum an den Schienenköpfen wäre eingehalten. Alle Besonderheiten haben ausschließlich Bedeutung für eine Nutzung auf der jeweiligen Breitspur. Vergleicht man Vor- und Nachteile unter diesem Aspekt, dann überwiegen in der Summe die Vorteile der 2. Ausführungsform, speziell weil bei ihr die wenigsten Änderungen am Schienensystem der breiten Spur nötig sind.
  • Nachstehend wird die Erfindung nur noch mit Bezug auf die 2. Ausführungsform behandelt, alles ist aber auch für die 1. und 3. Ausführungsform anwendbar.
  • Die Fahrsituation ist folgendermaßen zu beschreiben: Die Waggons mit den erfindungsgemäß ausgerüsteten Radsätzen und Radreifenbreiten wie in 8 rollen auf der schmalen Spur, wie in 8 gezeigt, auf das Übergangsgleis in 9 zu. Während gemäß 9 die innen liegende Schienenoberkante von 13 sich bei der Überfahrt absenkt, ist die außen liegende Schienenoberkante von 13 nach oben gerückt derart, dass die Lauffläche der Radreifen 8 möglichst schnell und ruckfrei vom inneren Ring auf den äußeren Ring der Lauffläche wechselt. Nach Verlassen des Übergangsgleises 13 rollen die Waggons auf der breiten Spur, es gilt der Zustand wie in 10 dargestellt.
  • Das Überfahren des Übergangsgleises 13 soll möglichst ruckfrei und verschleißfrei geschehen. Da die Radspuren für Schiene 1 und Schiene 1' auf gleichem Rad unterschiedliche Halbmesser haben, wenn auch nur geringfügig, ist bei längerem Fahren auf Übergangsschiene 13 bei gleichzeitigem Rollen auf beiden Schienen mit einem Längspleiten zu rechnen. Deshalb wird erfindungsgemäß vorgezogen, die gleichzeitige Berührung der Radlaufflächen von 8 auf 13 so kurz wie möglich zu halten und dadurch den Verschleiß infolge des Längsgleitens zu minimieren.
  • Eine erfindungsgemäße Alternative hierzu ist eine Formgebung der Übergangsgleise 13 dergestalt, dass der gleichzeitige Rollkontakt beim Wechsel von Schiene 1 auf Schiene 1' einen ganzen Radumfang beträgt. Hierdurch würde die Abrasion über den ganzen Radumfang weitgehend gleichmäßig verteilt. Auf diesen Umstand wird schon in der DE 804 443 C hingewiesen.
  • Bisher ist in der Beschreibung stets unterstellt, dass die Laufflächen der Radreifen mehr oder weniger gleichmäßig abgefahren werden. Dieses trifft auch zu für immer auf einer Spur rollende Räder. Bei neuen Rädern der Deutschen Bahn ist auf der Außenseite der Radflanken für die Sichtkontrolle meistens eine Verschleißrille vorgesehen, wie in den 1, 2, 4, 5 und 8 bis 11 auch eingezeichnet. 11 enthält einen Querschnitt, der fast bis zur Verschleißgrenze gleichmäßig abgefahren ist – in der Praxis deutscher Bahnen ist i.d.R. zugelassen, dass der Radhalbmesser um bis zu 40 mm reduziert wird. Bemerkenswert in 11 ist auch, dass der Radkranz kaum Abnutzungen erkennen lässt. Gleichmäßig abgefahren bedeutet in erster Linie also Ver schleiß auf den Konturabschnitten A bis D in 3, sehr wenig jedoch in den Abschnitten E und F, wodurch sich im Wesentlichen die Querschnittverringerung ergibt.
  • Zumindest bei Waggons mit Drehgestellen werden die Radkränze auf geraden Strecken und in Gleisbögen bei Halbmessern > 300 m eigentlich nie berührt. Das ist in Grenzen auch unabhängig vom Gewicht der Waggons und der Fahrgeschwindigkeit. Bei weit auseinander angeordneten, starr eingebauten Radsätzen, z.B. älteren Güterwagen, gilt das allerdings nur mit gewissen Einschränkungen.
  • Bei Betrachtung der beiden Laufflächen auf den Schienen 1 und 1' der erfindungsgemäßen Doppelspur-Räder gilt das soeben Dargestellte für jede der beiden Spuren allein, nicht aber ohne weiteres für beide. Die Vorraussetzung ist, dass die Laufleistung auf beiden nebeneinander liegenden Spuren annähernd gleich groß ist. Zusätzlich hängen die Verschleißunterschiede von den Beladungsarten und -gewichten auf den beiden Spuren ab und von der Streckenführung mit unterschiedlichen Kurven, Neigungswechseln sowie von Steigungen und Gefällen.
  • Es ist ein weiteres Ziel der Erfindung, eine Gleichmäßigkeit des aus den vorerwähnten unterschiedlichen Ursachen erzeugten Verschleißes der Laufflächen der Doppelspurräder dadurch zu erzwingen, dass vorzugsweise die nach dem Stande der Technik schon lange üblichen Doppelbackenbremsen (allein oder neben Scheibenbremsen) eingesetzt werden. Eine weitere Erfahrung aus der Praxis besagt, dass der Abrieb bzw. Verschleiß auf den Laufflächen der Bahnräder vorrangig durch das Bremsen erzeugt wird. Dieses soll erfindungsgemäß genutzt werden, indem gemäß 12 die Bremsbacken 18 aus einem für das Nachschleifen geeigneten Material mit dem Profil der zu schleifenden gegenüberliegenden Doppelspur-Radflächen eingesetzt werden, siehe 13. Ein gleichmäßiger Abrieb würde dadurch garantiert.
  • Ein Gleisbereich mit einem erfindungsgemäßen Übergangsgleis ist in 15 veranschaulicht. In Draufsicht 29 und Seitenansicht 30 kommt das Gleis mit breiter Spurweite 32 von links. Auf einer breiter dargestellten Schwelle sind die Übergangsschienen 8 angeschlossen, vorzugsweise durch Schweißung. Hier beginnt das Über gangsgleis von der angenommenen Länge 31 bis zur rechten breiteren Schwelle. Aus 9 ist ein Höhenabsatz 7 ersichtlich, der beim erfindungsgemäßen Anschluss an die rechts gezeichnete Anschlussstelle an das Gleis mit schmaler Spurweite 33 konstruktiv berücksichtigt werden muss. Da die Erfindung vorsieht, dass vorzugsweise nur Schienen gleichen Typs mit gleichem Querschnitt eingesetzt sind, also die Querschnitte der Schienen 1 und 1' gleich sind, ist der Höhenunterschied 7 zweckmäßigerweise bei der Schwellenlage für die Gleise mit der schmalen Spur zu berücksichtigen, in 15 rechts. Erfindungsgemäß sollen auch unterschiedliche Schienentypen für die schmale und die breite Spur der Anschlussgleise verwendet werden können, dabei ändert sich zwangläufig das Maß 7.
  • Es gibt nach dieser Erfindung außerhalb des Übergangsgleises einige Besonderheiten, die sich nur auf die Bahnstrecken mit den Gleisen der anschließenden Breitspur beziehen. Sie betreffen die unteren Bereiche der Grenzlinie des Lichtraumprofils 19 für die Bahnen, von der in 14 die linke Hälfte dargestellt ist. Des Weiteren betrifft es Weichen und Kreuzungen, wie in den 16 und 17 angedeutet.
  • Die 14 ist aus der „Eisenbahn-Bau-u-Betriebsordnung" der DB AG (EBO) entnommen, die in der jetzigen Betrachtung für die schmale Spur zuständig ist. Entsprechendes muss für die Breitspur hinzugezogen werden. Die Schiene 20 gehört zur Breitspur mit dem Maß 21. In 14 nach oben gezogen, aber in richtigem Seitenabstand, ist die Schiene der Schmalspur 24 mit dem Spurmaß 25 gezeigt. Bezüglich der Schienenumgebung sind die Maße 22, 23 und 28 bedeutungsvoll.
  • Auf der schmalen Spur könnte in Ausnahmefällen das Maß 22, bei der Normalspur nach EBO = 150 mm, gerade eben passen. Beim Radprofil DB II ist die Radreifenbreite = 135 mm. Zieht man davon die Breite der Radkranzkurve (3) von 33 mm (aus der Originalzeichnung des Herstellers für das Schienenprofil) ab und addiert (26) = d = 44,5 mm, dann ergibt sich das Maß 146,5 < 150 mm.
  • Bei Weichen und Kreuzungen besteht für die schmale Spur keine Kollisionsgefahr, weil sich die Radkränze in der herkömmlich üblichen Position zu den Schienen be finden.
  • Bei der breiten Spur ist es anders. Der Außenüberstand des Doppelspur-Rades passt in die Breite 22 gut hinein, wenn dieses Maß auch nach den Regularien für die Breitspur gültig ist. Problematisch ist aber die Einhaltung von 23 = 61 mm; siehe 10, dort ragt der Radkranz des Doppelspur-Rades um 14 nach innen in den Raum zwischen den Schienen hinein. Man erhält 14 annähernd (die Breite des Doppelspur-Rades (8) ist ja noch nicht verbindlich festgelegt) nach Vorschlag der Erfindung aus halber Breite des Radreifens von 2, siehe 1 bzw. 2 = 135/2 = 67,5 + d = 44,5 = 112 mm. Unterstellt, dass in 10 vom Radreifen-Innenrand das Maß 15 mit ≈ 12 mm abgezogen werden darf, dann verbleiben als Freiraumbreite 14, das sind 100 mm anstelle von 61 mm nach der EBO.
  • Unter den soeben vorgeschlagenen Voraussetzungen müsste die Differenz als Zugabe 27 in den Raum zwischen den Schienen 39 mm betragen und in den Regularien für die Breitspur zugelassen werden. Hindernisse in der Breitspur entstehen sonst in Rillenschienen, die auch in Hauptbahngleisen gelegentlich vorkommen, speziell in Ortschaften bei höhengleichen Kreuzungen von Gleisen mit Straßen und Wegen. Eine Anpassung der Verkehrsführung und ein Austausch gegen Hochgleise mit Normalprofilen dürfte in Einzelfällen und im Vergleich zum Nutzen durch die erfindungsgemäßen Doppelspur-Rädern vertretbar sein.
  • Ähnlich ist es bei Weichen und Kreuzungen. Man unterscheidet Weichen mit Gelenkzungen (Gz), Weichen mit Federzungen (Fz) und Weichen mit Federschienenzungen (Fsch). Für eine Nutzung der Erfindung eignen sich alle drei, abhängig von Betriebsbedingungen, besonders von der Fahrgeschwindigkeit.
  • Anhand von 16 seien zunächst die Bauteile der Weichen bezeichnet: 34 sind die Backenschienen, 35 die Zungen, 36 markiert die Lage der konstruktionsbedingten Schweißstöße und 37 die der Federstellen, welche die Gelenkfunktionen ausführen. Mit 38 wird die Länge der Zungenschienen definiert.
  • 16a zeigt eine Weiche in der Stellung Geradeaus-Verkehr. In dieser muss der Zungenspalt 36, d.h. der Durchfahrtsabstand für den Radkranz zwischen Backenschienen und Zungen, evtl. etwas vergrößert werden. Für die Weichenstellung auf Kurvenfahrt nach 16b gilt das gleiche, der Durchfahrtsabstand für den Radkranz 40 ist hier evtl. ebenfalls zu vergrößern. In beiden Fällen lässt sich die Lösung erfindungsgemäß über eine Verkürzung der Verbindungsstange zwischen den Zungenenden 39 erreichen.
  • Herzstücke in Kreuzungen und Kreuzungsweichen (17) müssen ebenfalls auf die erforderliche Breite der Rille 41 für die nach innen gerückten Radkränze überprüft und gegebenenfalls umgerüstet werden. Zu beachten ist die dabei zwangsläufige Vergrößerung der Distanz 42.
  • Der Ablauf eines nach der Erfindung möglichen Umspurvorgangs ist mit einem Beispiel kurz beschrieben, für einen Zug, der auf dem Bahnhof Brest an der polnischweißrussischen Grenze abgefertigt werden soll. Bisher dauert dieses in Brest zwei bis vier Stunden. Die Loks werden dort immer gewechselt, fahren also nur auf einer der beiden Spuren. Folgender Ablauf ist erfindungsgemäß möglich:
    Das Übergangsgleis befindet sich im Bahnhof zwischen den Bahnsteig-Enden. Eine einspurige Lok 1 zieht den Zug auf dem schmalen Gleis bis kurz vor die Bahnhofseinfahrt, wird dort abgekuppelt und fährt über eine Weiche auf ein Nebengleis.
    Eine Rangierlok schiebt auf derselben Spur die Waggons langsam in den Bahnhof, wo die Passagiere ein- und aussteigen; der Anfang der Wagenkette stellt nun bereits auf der breiten Spur, das Ende noch auf der schmalen Spur.
    Eine neue, einspurige Lok 2 wird als Zuglok auf dem breiten Gleis angekuppelt und zieht die Waggons aus dem Bahnhof auf dem breiten Gleis hinaus.
    Das ganze muss nicht länger dauern als ein normaler Zwischenhalt in einem Bahnhof, also wenige Minuten.
  • Dies ist beispielhaft gedacht auch für Tieflader-Transport mit überschweren Lasten wie Turbinen, Transformatoren oder abgeschirmte Gefahrgut-Container mit radioaktiven Abfällen. Das herkömmliche Umspuren mit Wechsel der Drehgestelle oder ähnlichem kommt dabei vor allem wegen der hohen Gewichte wohl kaum in Frage.
  • Sollten in Russland auch Lokomotiven mit Doppelspur-Rädern ausgerüstet werden, dann würde das Umkuppeln der Lokomotiven entfallen. Die Züge könnten das Umspurgleis einfach langsam überfahren.
  • Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass zunächst nur solche Strecken von mit Doppelspur-Rädern ausgerüsteten Waggons befahren werden, die schon jetzt von Zügen benutzt werden, welche auf herkömmliche Weise umgespurt werden müssen.
  • In Zukunft ist damit zu rechnen, dass für den schnellen Personenverkehr auch in Russland nach und nach Normalspuren eingerichtet werden, mit Sicherheit für die neu zu bauenden und schnell zu befahrenden Magistralen. Die generelle Umstellung wird in dem riesigen Land aber sicher viele Jahre dauern, wenn sie überhaupt sinnvoll ist. Beim Güterverkehr kann damit gerechnet werden, dass beim hier vorrangig betrachteten Zugbetrieb auf Normalspur und russischer Spur noch lange alles beim alten bleibt und dass die Erfindung für die Zeit bis zu einer Umstellung der Spurweiten auf Normalspur innerhalb von Russland und im grenzüberschreitenden Schienenverkehr für alle Beteiligten einen kostensparenden betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Vorteil bringt.

Claims (9)

  1. Eisenbahnsystem zur Nutzung auf Gleisen verschiedener Spurweiten für Fahrzeuge, deren Radsätze Rädermit verbreiterten Rollflächen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Doppelspurräder jeweils nur einen innen liegenden Spurkranz aufweisen und die Laufflächen mindestens um die Hälfte der Differenz zwischen den Spurweiten breiter sind als die Laufflächen für eine Spurweite.
  2. Eisenbahnsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufflächen sich in Richtung von ihrem Spurkranz nach außen im Wesentlichen ko nisch verjüngen.
  3. Eisenbahnsystem nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einer für eine Breitspur vorgesehenen Teillauffläche und einer für eine Normalspur vorgesehene Teillauffläche ein ringwulstförmiger Absatz (6) vorgesehen ist.
  4. Eisenbahnsystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass beide Teillaufflächen nach außen sich verjüngend konisch verlaufend ausgebildet sind.
  5. Eisenbahnsystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die für die Breitspur vorgesehene Teillauffläche nach außen konisch sich erweiternd ausgebildet ist.
  6. Eisenbahnsystem nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Teillaufflächen eine geringe Umfangsdifferenz aufweisen.
  7. Eisenbahnsystem nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass den Rädern Bremsbacken (18) einer Backenbremse zugeordnet sind, deren Reibflächen den Teillaufflächen angepasst sind.
  8. Eisenbahnsystem nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Übergangsgleisstück vorgesehen ist, das Anhebungs- und Absenkungsbereiche für die jeweiligen Spurweiten aufweist, zwischen denen ein Umspurbereich angeordnet ist, in dem die Schienen beider Spurweiten eine der jeweils befahrenen Teillauffläche eines Rades angepasste Höhe aufweist.
  9. Eisenbahnsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Umspurbereich etwa die Länge eines Umfanges eines Rades aufweist.
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