DE102005009708A1 - Transportanker für vorgefertigte Stahlbetonelemente - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf Transportanker für vorgefertigte Stahlbetondecken, Hohl- oder Filigranwände, also sogenannte Doppelwände, bestehend aus einem Bügel mit Endhaken, Endhakenschenkel und parallel zueinander verlaufende Bügelschenkel sowie einem die Bügelschenkel verbindenden Druckbolzen, wobei der Druckbolzen aus einem auf Querdruck nachgiebigen Werkstoff besteht und zwischen den Bügelschenkeln angeordnet ist.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Transportanker für vorgefertigte Stahlbetonelemente, beispielsweise Stahlbetondecken, Hohl- oder Filigranwände, also sogenannte Doppelwände, gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
- Doppelwände bestehen aus zwei relativ dünnen Fertigbetonschalen, die mit Gitterträgern verbunden sind und deren Kern nach Montage ausbetoniert wird. Die Wanddicken liegen dabei zwischen 14–45 cm und die Schalen sind etwa 40–60 mm dick, d.h. die Kerndicke liegt zwischen 50 und 350 mm.
- Zum Transport dieser Doppelwände auf der Baustelle dient ein bügelartiges Einbauteil, das als Transportanker bezeichnet wird und das in die beiden dünnen Schalen einbetoniert wird. Ein Problem bei diesen Transportankern ist, daß ein Abplatzen des Betons an der Schale erfolgen kann und daß bei dicken Wänden durch Umlenkung der schrägen Schenkel in den geraden Teil, der in die Schale vollständig einbetoniert ist, eine hohe Beanspruchung im Druckbolzen auftritt, die ein Instabilitätsversagen, sowie z.B. Knicken, hervorruft.
- Der Druckbolzen ist im Stand der Technik aus einem Stahlbetonstab gebildet, der beispielsweise gemäß dem
DE 297 06 644 so gewählt wird, daß der einzuschweißende Druckbolzen ein Längenmaß besitzt, welches in bevorzugter Weise dem Mittenabstand der Endhakenschenkel entspricht. - Entsprechend dem Vorschlag der
DE 138 249 A1 wird der Bolzen auf die Bügelschenkel aufgeschweißt und steht über die Außenseite der Bügelschenkel um ein Maß vor, das beispielsweise zwischen 8–10 mm beträgt. - Die gefürchteten Betonabplatzungen sind bei der Anordnung gemäß der zuletzt genannten Literaturstelle minimiert, jedoch immer noch vorhanden.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine noch weitere Minimierung der Betonabplatzungen zu erreichen bei gleichzeitiger Verringerung der Herstellungskosten für den Bügel.
- Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst, nämlich dadurch, daß in überraschender Weise vorgeschlagen wird, daß der Druckbolzen aus einem auf Querdruck nachgiebigen Werkstoff wie Holz, Kunststoff oder z.B. Textilfaserbeton besteht und zwischen den Bügelschenkeln angeordnet wird.
- Hierbei weist gemäß einem Vorschlag der Erfindung der Druckbolzen endseitig je eine Ausnehmung auf, in die sich die zugeordnete Seite der Bügelschenkel einlegt.
- Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Druckbolzen vorzugsweise aus einem Furnierschichtholz besteht, und zwar vorzugsweise aus einem Furnierschichtholz, das unter dem Handelsnamen „KERTO – Q" bekannt ist. Dieses Furnierschichtholz ist ein spezieller Holzwerkstoff für die Ausbildung stabförmiger oder flächiger Tragwerke und wird aus 3 mm dicken, miteinander verleimten, getrockneten Furnieren der Holzarten Fichte bzw. Kiefer hergestellt. Das Furnierschichtholz unter dem Handelsnamen „KERTO – Q" besteht vorwiegend aus längs- sowie einigen querverlaufenden Furnieren. Gemäß der Erfindung wird insbesondere das Furnierschichtholz „KERTO – Q 39" vorgeschlagen. Dieses Schichtholz besteht aus drei querverlaufenden und zehn längsverlaufenden Furnieren, also insgesamt dreizehn Furnieren.
- Der Aufbau dieser Furniere ist derart, daß auf zwei längsverlaufende Furniere ein querverlaufendes Furnier, dann anschließend drei längsverlaufende und wiederum ein querverlaufendes Furnier vorgesehen wird, woran sich wiederum drei längsverlaufende, ein querverlaufendes und zwei längsverlaufende Furnierschichten anschließen.
- Der neue Transportanker kann gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung in üblicher Weise so ausgebildet sein, daß die Bügelschenkel an ihrem unteren Ende halbkreisförmig abgewinkelt sind. Gemäß der Erfindung wird aber insbesondere vorgeschlagen, daß auf das untere Ende der beiden Bügelschenkel ein Bügel aufgesetzt wird, der U-förmig die Enden der Bügelschenkel übergreift.
- Der Transportanker gemäß dem erfindungsgemäßen Vorschlag hat auch bei extrem kleinen oder extrem großen Wanddicken eine wesentlich geringere Fläche der Betonabplatzungen.
- Der Lastfall „Querzug", d.h. Aufheben aus der horizontalen Lage, bestimmt in der Regel die Traglast. Hier hat der aus Furnierschichtholz bestehende Druckbolzen eine Art Puffertunktion, d.h. der Betonausbruch ist bis weit in den plastischen Bereich des Stahls minimal.
- Mit anderen Worten wird durch den erfindungsgemäßen Druckbolzen aus auf Querdruck nachgiebigem Werkstoff eine weitere Minimierung der Betonabplatzungen bei großen Verformungen des Stahls ermöglicht.
- Schließlich wird erreicht, daß keine die Betondeckung störenden Überstände vorhanden sind, die zu Korrosionen führen können. Rein handhabungsmäßig wird durch den erfindungsgemäßen Druckbolzen erreicht, daß Fehlbenutzungen durch Einhängen am Bolzen ausgeschaltet sind, und aufgrund der nicht benötigten Schweißnähte sind die Herstellungskosten gegenüber dem bisherigen Stand der Technik deutlich geringer.
- Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Transportankers wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt dabei in
-
1 eine Ansicht auf den neuen Transportanker, in -
2 eine Seitenansicht auf den in1 dargestellten Transportanker und in -
3 schaubildlich den erfindungsgemäßen Druckbolzen. - In den Figuren ist ein Transportanker dargestellt, der Bügelschenkel
1 und2 aufweist, die über einen Knickpunkt7 ,8 in Endhakenschenkel3 ,4 übergehen und in einem Endhaken5 münden. Zwischen den Bügelschenkeln1 ,2 ist ein Druckbolzen 6 im oberen Bereich der Bügelschenkel1 ,2 vorgesehen. - Im Endbereich der Bügelschenkel
1 ,2 ist ein Bügel9 vorgesehen, der die Enden der Bügelschenkel1 ,2 U-förmig übergreift. - Aus
2 und3 ist erkennbar, daß der Druckbolzen6 über die Außenseiten der Bügelschenkel vorsteht. -
3 zeigt, daß beispielsweise der Druckbolzen6 eine Breite b von 39 mm aufweist und eine Höhe von 60 mm. Im übrigen ist der Druckbolzen6 unmittelbar unter dem Knickpunkt7 bzw.8 angeordnet. - Die bisherigen Bauteilversuche belegen, daß die hohen Tragfähigkeiten – deutlich höher als bei den Ankertypen mit geschweißten Querbolzen – sehr wahrscheinlich darin begründet sind, daß
- – keine
starre Verbindung zwischen Druckholz
6 und Bügelschenkel1 ,2 besteht, sondern auch bei hohen Beanspruchungen ein Gleiten der Bügelschenkel1 ,2 über das Druckholz6 gegeben ist. Daraus resultiert, daß kein Betonkantenbruch eintritt, der die Tragfähigkeit begrenzen würde, - – durch das Druckholz die Zugkraft sicher umgelenkt wird und somit die Beanspruchung kontinuierlich in Längsrichtung des Stabes hinter dem Druckholz (zum Platteninneren hin) in den Beton verankert wird,
- – der verwendete Stahl sehr duktil ist und ohne zu brechen ein hohes Verformungsvermögen aufweist,
- – bei
Schrägzugbeanspruchungen
durch die Ausnehmung
10 und die Nachgiebigkeit des Druckbolzens6 die Zugkraft umgelenkt wird, ohne dabei den Druckbolzen6 so stark auf Querkraft zu beanspruchen, daß daraus lokale Betonabplatzungen und ein Betonkantenbruch resultiert, der die Tragfähigkeit begrenzt.
Claims (10)
- Transportanker für vorgefertigte Stahlbetondecken, Hohl- oder Filigranwände, also sogenannte Doppelwände, bestehend aus einem Bügel mit Endhaken (
5 ), Endhakenschenkel (3 ,4 ) und parallel zueinander verlaufende Bügelschenkel (1 ,2 ) sowie einem die Bügelschenkel (1 ,2 ) verbindenden Druckbolzen (6 ), dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbolzen (6 ) aus einem auf Querdruck nachgiebigen Werkstoff besteht und zwischen den Bügelschenkeln (1 ,2 ) angeordnet ist. - Transportanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbolzen (
6 ) endseitig je eine Ausnehmung (10 ) aufweist, in die sich die jeweils zugeordnete Seite des Bügelschenkels (1 ,2 ) einlegt. - Transportanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbolzen (
6 ) aus Sperrholz gebildet ist. - Transportanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbolzen (
6 ) aus Kunststoff gebildet ist. - Transportanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbolzen (
6 ) aus Textilfaserbeton gebildet ist. - Transportanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbolzen (
6 ) aus einem Furnierschichtholz besteht. - Transportanker nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Furnierschichtholz aus 3 mm starken miteinander verleimten, getrockneten Furnieren aus Fichte und/oder Kiefer besteht.
- Transportanker nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Furnierschichtholz aus vorwiegend längsverlaufenden und einigen querverlaufenden Furnieren gebildet ist.
- Transportanker nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Furnierschichtholz für den Druckbolzen (
6 ) aus dreizehn Furnierlagen besteht, von denen drei Furnierlagen als querverlaufendes Furnier und zehn Furnierlagen als längsverlaufendes Furnier ausgebildet sind. - Transportanker nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am unteren Ende der Bügelschenkel (
1 ,2 ) ein diese Schenkel übergreifender Bügel (9 ) vorgesehen ist.
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