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Die
Erfindung betrifft einen Außenring
für ein Lager,
insbesondere für
ein Wälzlager.
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Lager mit einem derartigen
Außenring
und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Außenrings.
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Bei
vielen Bauarten von Lagern, insbesondere von Wälzlagern ist ein Außenring
vorgesehen, der in wenigstens einem axialen Endbereich einen Bordring
aufweist. Der Bordring kann vor allem als axiale Anlauffläche für Wälzkörper dienen
und wird in vielen Fällen
einteilig mit dem Außenring
ausgebildet. Verglichen mit einem bordlosen Außenring erhöht sich dadurch allerdings
der Aufwand beim Schleifen der Laufbahn, die auf der Bohrungsfläche des
Außenrings
ausgebildet ist. Dies kann dadurch vermieden werden, dass der Bordring
als ein separates Bauteil ausgebildet wird und erst nach der Bearbeitung
der Laufbahn mit dem Außenring
verbunden wird.
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Ein
derart ausgebildetes Lager ist aus der
DE 17 73 605 U bekannt. Dort
ist ein Zylinderrollenlager mit losen Führungsborden offenbart, die
durch elastische und/oder plastische Verformung mit einem der Rollbahnringe
verbunden sind. Die Befestigung der Führungsborde am Rollbahnring
erfolgt durch axiale Verspannung in einer ringsumlaufenden Ausnehmung
des Rollbahnrings. Die Führungsborde weisen
einen L-förmigen
Querschnitt auf, wobei ein zylindrischer Teil der Zentrierung der
Führungsborde auf
der Rollbahn des Rollbahnrings dient. Durch die axiale Verspannung
der Führungsborde
treten keine nachteiligen Verformungen der Rollbahnringe auf, so dass
verhältnismäßig dünnwandige
Rollbahnringe eingesetzt werden können.
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Weiterhin
sind auch Anwendungen bekannt, bei denen im Gegensatz zur
DE 17 73 605 U eine Verformung
des Außenrings
nicht vermieden werden soll, sondern erwünscht ist. So offenbart die
DE 33 05 820 A1 einen
dünnwandigen,
insbesondere aus Blech gezogenen zylindrischen Ring mit wenigstens einer
in der Bohrung befindlichen Kontaktfläche für vorzugsweise zylindrische
Körper.
In der Bohrung ist wenigstens ein Massivkörper mit einer kreisförmigen Außenkontur
mittels eines Presssitzes neben der Kontaktfläche angebracht. Dadurch soll
eine ausreichende Rundheit des Rings erreicht werden, der bei einem
Wälzlager
oder einer Klemmkörperanordnung eingesetzt
wird.
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Die
aus der
DE 17 73 605
U bekannte Ausnehmung im Außenring ist bei der
DE 33 05 820 A1 nicht
vorgesehen und auch nicht erforderlich, da die Führungsborde nicht durch eine
axiale Verspannung, sondern durch einen radialen Presssitz fixiert
werden.
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Bei
der Ausbildung eines Außenrings
gemäß der Lehre
der
DE 33 05 820 A1 kann
es sich allerdings als nachteilig erweisen, dass der Einfluss der Führungsborde
einerseits auf die Rundheit des Außenrings und andererseits auf
die Fixierung der Führungsborde
am Außenring
stark miteinander gekoppelt sind und nicht unabhängig voneinander variierbar
sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Außenring mit wenigstens einem
separaten Bordring möglichst
optimal auszubilden.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.
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Der
erfindungsgemäße Außenring
für ein
Lager, insbesondere für
ein Wälzlager,
weist einen Ringkörper
und einen im Bereich eines ersten axialen Endes des Ringkörpers angeordneten
und als ein separates Bauteil ausgeführten ersten Bordring auf. Der
erste Bordring weist eine radiale Kalibrierfläche auf, die unter Vorspannung
an einer Anlagefläche des
Ringkörpers
anliegt und den Ringkörper
wenigstens im Bereich der Anlagefläche in eine durch die Kalibrierfläche vorgegebene
Form zwingt. Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Außenrings besteht darin, dass
zwischen dem ersten Bordring und dem Ringkörper eine in Axialrichtung
formschlüssige Verbindung
ausgebildet ist.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass sich unabhängig von der Vorspannung, die
zur Kalibrierung des Ringkörpers
benötigt
wird, eine zuverlässige
axiale Fixierung des ersten Bordrings erreichen lässt. Dadurch
ist es möglich,
die Vorspannung im Hinblick auf die Kalibrierung zu optimieren und
den Aspekt der axialen Fixierung dabei außer Acht zu lassen. Dies ist
bei einem reinen Pressverband zwischen dem ersten Bordring und dem
Ringkörper
ohne die erfindungsgemäße Formschlussverbindung
nicht möglich.
Es hat sich nämlich
gezeigt, dass bei manchen Anwendungen eine Vorspannung, mit der
sich eine gute Kalibrierung erzielen lässt, keinen ausreichend festen
Sitz des ersten Bordrings gewährleistet. Dies
kann beispielsweise bei impulsartig auftretenden Axialkräften der
Fall sein.
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Der
erste Bordring kann durch die formschlüssige Verbindung beidseits
in Axialrichtung fixiert sein. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
Belastungen in beiden axialen Richtungen auftreten können.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn der erste Bordring mit dem ersten axialen
Ende des Ringkörpers
bündig
abschließt.
Dies hat zur Folge, dass ein großer Axialbereich des Ringkörpers für die Nutzung als
Lagerfläche,
die insbesondere als eine Wälzkörperlaufbahn
ausgebildet ist, zur Verfügung
steht.
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Der
erste Bordring weist vorzugsweise wenigstens eine Erhebung auf,
die radial über
die Kalibrerfläche übersteht
und in eine Ausnehmung des Ringkörpers
eingreift. Dabei ist von Vorteil, wenn die Erhebung des ersten Bordrings
in Radialrichtung vom Boden der Ausnehmung beabstandet ist. Auf diese
Weise wird erreicht, dass der erste Bordring ausschließlich über die
Kalibrierfläche
radiale Kräfte in
den Ringkörper
einleitet. Um zu gewährleisten, dass
axial neben der Vertiefung des Ringkörpers noch eine ausreichende
Materialstärke
verbleibt, ist die Kalibrierfläche
des ersten Bordrings vorzugsweise näher am ersten axialen Ende
des Ringkörpers angeordnet
als die Erhebung. Die Erhebung des ersten Bordrings kann insbesondere
durch eine Prägeoperation
ausgebildet sein. Eine Prägeoperation
lässt sich
schnell und kostengünstig
ausführen
und erfordert keinen Materialabtrag. Die Erhebung des ersten Bordrings
kann sich durchgehend über
seinen gesamten Umfang erstrecken. Bei dieser Variante kann der
erste Bordring besonders hohe axiale Belastungen aufnehmen. Ebenso
ist es auch möglich,
dass der erste Bordring mehrere Erhebungen aufweist, die über seinen
Umfang verteilt angeordnet sind. Diese Variante hat den Vorteil,
dass der erste Bordring besonders kostengünstig herstellbar ist.
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Vorzugsweise
ist die Materialstärke
des ersten Bordrings in Radialrichtung größer als in Axialrichtung, um
bei einem insgesamt möglichst
geringen Materialeinsatz eine ausreichende Stabilität für die Kalibrierung
des Ringkörpers
zu gewährleisten.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn die Ausnehmung des Ringkörpers in
Axialrichtung beidseits geschlossen ist und insbesondere als eine
umlaufende Radialnut ausgebildet ist. Um das Einführen des ersten
Bordrings zu erleichtern, kann der Ringkörper ausgehend von seinem ersten
axialen Ende eine konische Einführfläche aufweisen.
Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Ringkörper auf
seiner inneren Mantelfläche
eine Laufbahn auf, die entlang der Axialrichtung gekrümmt ist.
Die Krümmung
der Laufbahn entlang der Axialrichtung kann über die Vorspannung einstellbar
sein, mit der die Kalibrierfläche
des ersten Bordrings an der Anlagefläche des Ringkörpers anliegt.
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Dies
ermöglicht
innerhalb gewisser Grenzen eine gewünschte Ausbildung der Krümmung ohne eine
spanende Bearbeitung.
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Der
Ringkörper
und der erste Bordring können
jeweils wenigstens bereichsweise gehärtet sein, um die jeweiligen
Anforderungen beispielsweise im Hinblick auf Festigkeit, Verschleiß usw. zu
erfüllen.
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Im
Bereich eines zweiten axialen Endes des Ringkörpers kann ein zweiter Bordring
vorgesehen sein, der einteilig mit dem Ringkörper ausgebildet ist. Ebenso
ist es auch möglich,
dass im Bereich des zweiten axialen Endes des Ringkörpers ein
zweiter Bordring vorgesehen ist, der als ein separates Bauteil ausgebildet
und am Ringkörper
befestigt ist. Bei dieser Variante ist der zweite Bordring vorzugsweise entsprechend
dem ersten Bordring ausgebildet.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines Außenrings
für ein
Lager, insbesondere für
ein Wälzlager,
wird ein erster Bordring im Bereich eines ersten axialen Endes eines
Ringkörpers
in den Ringkörper
eingeführt.
Dadurch wird eine radiale Kalibrierfläche des ersten Bordrings gegen eine
Anlagefläche
des Ringkörpers
gepresst und der Ringkörper
wenigstens im Bereich der Anlagefläche in eine durch die Kalibrierfläche vorgegebene
Form gezwungen. Die Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, dass zwischen dem ersten Bordring und dem Ringkörper eine
in Axialrichtung formschlüssige
Verbindung ausgebildet wird.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines Lagers mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Außenring
in Schnittdarstellung,
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2 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 1 in einem Bereich, in dem der erste Bordring
am Ringkörper
fixiert ist,
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3 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Außenrings
in Schnittdarstellung,
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4 ein
Ausführungsbeispiel
des ersten Bordrings in Aufsicht,
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5 das
in 4 dargestellte Ausführungsbeispiel des ersten Bordrings
in Schnittdarstellung entlang der Linie AA und
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6 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des ersten Bordrings in einer 5 entsprechenden
Darstellung.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
eines Lagers mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Außenring 1 in
Schnittdarstellung. Das Lager ist als ein Zylinderrollenlager ausgebildet
und weist zusätzlich
zum Außenring 1 zylinderförmige Wälzkörper 2 auf.
Je nach Bauform des Lagers können
auch noch ein Käfig
und ein Innenring vorhanden sein, die jeweils nicht figürlich dargestellt
sind. Der Außenring 1 besteht
aus einem hohlzylindrischen Ringkörper 3 und einem ersten
Bordring 4 sowie einem zweiten Bordring 5. Der
erste Bordring 4 ist als ein separates Bauteil ausgebildet
und im Bereich eines ersten axialen Endes 6 des Ringkörpers 3 so
am Ringkörper 3 fixiert,
dass er bündig
mit dem ersten axialen Ende 6 abschließt. Der zweite Bordring 5 ist
im Bereich eines zum ersten axialen Ende 6 entgegengesetzten
zweiten axialen Endes 7 des Ringkörpers 3 einteilig
mit dem Ringkörper 3 ausgebildet.
Beide Bordringe 4 und 5 sind relativ zum Ringkörper 3 radial
nach innen orientiert und dienen den Wälzkörpern 2 als axiale Anlaufflächen. Die
Wälzkörper 2 rollen
auf einer Laufbahn 8 ab, die auf der Bohrungsfläche des
Ringkörpers 3 ausgebildet
ist. Der Ringkörper 3 ist
inklusive dem zweiten Bordring 5 wenigstens partiell gehärtet. Ebenso
ist auch der erste Bordring 4 wenigstens partiell gehärtet. Beispielsweise
ist der erste Bordring 4 aus Federstahl hergestellt.
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2 zeigt
einen vergrößerten Ausschnitt aus 1 in
einem Bereich, in dem der erste Bordring 4 am Ringkörper 3 fixiert
ist. In diesem Bereich ist der erste Bordring 4 radial
gestuft ausgebildet und weist ausgehend vom ersten axialen Ende 6 des Ringkörpers 3 axial
nebeneinander angeordnet eine radiale Kalibrierfläche 9 und
eine radiale Erhebung 10 auf. Die Kalibrierfläche 9 ist
mit hoher Präzision zylinderförmig ausgebildet.
Die Erhebung 10 weist ebenfalls eine Zylinderform auf und
steht radial über die
Kalibrierfläche 9 über. Typischerweise
steht die Erhebung 10 etwa 0,2 mm radial über die
Kalibrierfläche 9 über.
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Der
Ringkörper 3 weist
ausgehend von seinem ersten axialen Ende 6 in axialer Abfolge
eine sich konisch verjüngende
Einführfläche 11,
eine radiale Anlagefläche 12 für die Kalibrierfläche 9 des
ersten Bordrings 4 und eine Radialnut 13 zur Aufnahme der
Erhebung 10 des ersten Bordrings 4 auf. Der halbe Öffnungswinkel
des durch die Einführfläche 11 gebildeten
Kegelstumpfes beträgt
vorzugsweise etwa 20°.
An die Radialnut 13 schließt sich die Laufbahn 8 an,
die den gleichen Radius wie die Anlagefläche 12 oder einen
kleineren Radius aufweist.
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Zur
Herstellung des Außenrings 1 werden der
Ringkörper 3 inklusive
dem zweiten Bordring 5 und der erste Bordring 4 als
separate Bauteile gefertigt. Die Abmessungen werden dabei so gewählt, dass
die Kalibrierfläche 9 des
ersten Bordrings 4 einen größeren Radius aufweist als die
Anlagefläche 12 des
Ringkörpers 3.
Der erste Bordring 4 wird dem ersten axialen Ende 6 des
Ringkörpers 3 angenähert und
mit seiner Erhebung 10 voran über die Einführfläche 11 des
Ringkörpers 3 in
den Ringkörper 3 eingeführt. Dieses
Einführen
kann dadurch erleichtert werden, dass der erste Bordring 4 über dessen
gesamten Umfang schräg
gestellt wird und somit zwischenzeitlich die Form einer Tellerfeder
aufweist. Auf diese Weise wird der Außenradius des ersten Bordrings 4 reduziert.
Ebenso ist es auch möglich,
den Ringkörper 3 beispielsweise
durch Erwärmen
aufzuweiten.
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Nachdem
der erste Bordring 4 mit seiner Erhebung 10 die
Kalibrierfläche 9 des
Ringkörpers 3 vollständig passiert
hat, schnappt die Erhebung 10 in die Radialnut 13 ein.
Dabei federt der erste Bordring 4 radial nach außen, bis
seine Kalibrierfläche 9 fest an
der Anlagefläche 12 des
Ringkörpers 3 anliegt. Zwischen
der Erhebung 10 des ersten Bordrings 4 und dem
Boden der Radialnut 13 des Ringkörpers 3 besteht dann
noch ein radialer Freiraum von typischerweise 0,05 mm. Eine gegebenenfalls
bestehende Schrägstellung
des ersten Bordrings 4 wird bei dieser Bewegung des ersten
Bordrings 4 wieder aufgehoben. Gleichzeitig federt der
Ringkörper 3 geringfügig radial
nach innen, falls die Erhebung 10 des ersten Bordrings 4 beim
Einführen
in den Ringkörper 3 stärker gegen
die Anlagefläche 12 des
Ringkörpers 3 gepresst
wurde, als dies nunmehr für
die Kalibrierfläche 9 des
ersten Bordrings 4 der Fall ist. Letztendlich liegt der
erste Bordring 4 im Bereich seiner Kalibrierfläche 9 mit
einer Vorspannung an der Anlagefläche 12 des Ringkörpers 3 an
und taucht mit seiner Erhebung 10 in die Radialnut 13 des
Ringkörpers 3 ein.
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Die
Größe der Vorspannung
hängt von
der radialen Überdeckung
zwischen der Kalibrierfläche 9 des
ersten Bordrings 4 und der Anlagefläche 12 des Ringkörpers 3 sowie
von Materialparametern ab. Die Vorspannung hat, verglichen zu der
Situation ohne eingeführten
ersten Bordring 4, eine Aufweitung des Ringkörpers 3 insbesondere
im Kontaktbereich zwischen der Kalibrierfläche 9 des ersten Bordrings 4 und
der Anlagefläche 12 des
Ringkörpers 3 zur
Folge, so dass die sehr präzise
Zylinderform der Kalibrierfläche 9 auf
die Anlagefläche 12 übertragen
wird und dadurch in weiten Teilen des Ringkörpers 3 ein kreisförmiger Querschnitt
ausgebildet wird. Auf diese Weise können zum Beispiel Härteverzüge des Ringkörpers 3 weitgehend
ausgeglichen werden.
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Außerdem wird
der erste Bordring 4 durch die Vorspannung gegen axiales
Verschieben gesichert. Zusätzlich
wird der erste Bordring 4 durch den Eingriff der Erhebung 10 in
die Radialnut 13 des Ringkörpers 3 in Axialrichtung
formschlüssig
am Ringkörper 3 fixiert.
Diese formschlüssige
Fixierung ermöglicht
es, die Vorspannung im Hinblick auf eine gewünschte Formgebung des Ringkörpers 3 frei
zu wählen
ohne dabei Gefahr zu laufen, dass sich der erste Bordring 4 löst und axial
verschoben wird. Dabei besteht insbesondere auch die Möglichkeit,
so auf den Ringkörper 3 einzuwirken,
dass zusätzlich zum
kreisförmigen
Querschnitt eine ballige Form der Laufbahn 8 des Ringkörpers 3 erzeugt
wird. Dies bedeutet, dass die Laufbahn 8 längs ihrer
axialen Erstreckung mit einer Krümmung
versehen wird. Einzelheiten hierzu werden anhand von 3 erläutert.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Außenrings 1 in
Schnittdarstellung. Dieses Ausführungsbeispiel
zeichnet sich dadurch aus, dass nicht nur der erste Bordring 4, sondern
auch der zweite Bordring 5 als ein separates Bauteile ausgebildet
ist. Beide Bordringe 4 und 5 liegen jeweils im
Bereich ihrer Kalibrierfläche 9 mit
einer Vorspannung an der zugehörigen
Anlagefläche 12 des
Ringkörpers 3 an,
die so groß ist,
dass der Ringkörper 3 im
Bereich seiner axialen Enden 6 und 7 radial aufgeweitet
wird. Mit zunehmender axialer Entfernung von den Anlageflächen 12 des
Ringkörpers 3 wird
der Einfluss der Vorspannung auf den Ringkörper 3 immer geringer,
so dass der Radius des Ringkörpers 3 axial
variiert. Dadurch entsteht die in 3 stark übertrieben
dargestellte konvexe bzw. ballige Verformung der Laufbahn 8 des
Ringkörpers 3.
Die äußere Mantelfläche des
Ringkörpers 3 ist
dementsprechend konkav verformt. Zum Vergleich ist jeweils die Form
der Laufbahn 8 und der äußeren Mantelfläche ohne
den Einfluss der Bordringe 4 und 5 als eine gestrichelte
Linie dargestellt. Die gestrichelten Linien sind radial nach außen verschoben
eingezeichnet, um sie an die sonstige Kontur des Ringkörpers 3 anzubinden.
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Im
Rahmen der Erfindung besteht nicht nur die Möglichkeit, die Laufbahn 8 des
Ringkörpers 3 ohne
eine spanende Bearbeitung in eine ballige Form zu bringen, sondern
es kann auch das Ausmaß der Balligkeit,
innerhalb gewisser Grenzen, gezielt eingestellt werden, indem entsprechende
radiale Vorspannungen zwischen den Bordringen 4 bzw. 5 und
dem Ringkörper 3 ausgebildet
werden.
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Der
als separates Bauteil gefertigte erste Bordring 4 kann
auf unterschiedliche Weise ausgebildet werden. Entsprechendes gilt
auch für
den zweiten Bordring 5, falls dieser als separates Bauteil
hergestellt wird. Eine mögliche
Ausbildung wird im Folgenden näher
erläutert.
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4 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des ersten Bordrings 4 in Aufsicht. Eine zugehörige Schnittdarstellung
ist in 5 dargestellt. Der Schnitt ist entlang der in 4 dargestellten
Linie AA geführt.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
weist der erste Bordring 4 anstelle einer in Umfangsrichtung
durchgehenden Erhebung 10 über seinen Umfang verteilt
acht einzelne Erhebungen 10 auf. Axial benachbart zu den
Erhebungen 10 ist je eine Vertiefung 14 ausgebildet. Die
Vertiefungen 14 entstehen bei der Ausbildung der Erhebungen 10.
Dabei werden am noch ungehärteten
ersten Bordring 4 axiale Prägeoperationen durchgeführt, durch
die Material aus dem Bereich der Vertiefungen 14 in den
Bereich der Erhebungen 10 verdrängt wird. Anschließend wird
der erste Bordring 4 gehärtet. Auf entsprechende Weise
kann auch eine sich über
den gesamten Umfang des ersten Bordrings 4 erstreckende
Erhebung 10 ausgebildet werden. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
schließen
die Erhebungen 10 mit einer ersten axialen Endfläche 15 des
ersten Bordrings 4 bündig
ab. Die Vertiefungen 14 erstrecken sich jeweils von einer
zur ersten Endfläche 15 entgegengesetzten
zweiten axialen Endfläche 16 bis
zur zugehörigen
Erhebung 10.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel des
ersten Bordrings 4 in einer 5 entsprechenden
Darstellung. Dieses Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem in 4 und 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel
darin, dass die Erhebungen 10 nicht mit der ersten axialen
Endfläche 15 des
ersten Bordrings 4 abschließen, sondern im Axialbereich
zwischen den axialen Endflächen 15 und 16 ausgebildet
sind. Dies bedeutet, dass die Prägeoperationen
jeweils nicht so tief in das Material des ersten Bordrings 4 vordringen
müssen,
wie dies beim Ausführungsbeispiel
gemäß den 4 und 5 der
Fall ist. Dem entsprechend weisen die Vertiefungen 14 beim
Ausführungsbeispiel
gemäß 6 eine geringere
axiale Erstreckung auf als beim Ausführungsbeispiel gemäß den 4 und 5.
Dadurch besteht die Möglichkeit,
die Kalibrierfläche 9 im
Axialbereich zwischen der ersten axialen Endfläche 15 und den Erhebungen 10 auszubilden,
der frei von Vertiefungen 14 ist. Analog zu dem in den 4 und 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel
des Bordrings 4 wird auch das Ausführungsbeispiel gemäß 6 mit
seiner ersten axialen Endfläche 15 voran
in den Ringkörper 3 eingeführt.
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Alternativ
zu den vorstehenden Ausführungen
kann der Außenring 1 auch
lediglich den ersten Bordring 4 an seinem ersten axialen
Ende 6 aufweisen und an seinem zweiten axialen Ende 7 bordlos ausgebildet
sein. Ebenso ist es auch möglich,
die Ausführungsbeispiele
mit einem einteiligen zweiten Bordring 5 so abzuwandeln,
dass der zweite Bordring 5 analog zum ersten Bordring 4 als
separates Bauteil ausgebildet und in entsprechender Weise am Ringkörper 3 befestigt
ist. Um jeweils hohe Radialkräfte auf
den Ringkörper 3 übertragen
zu können,
weist der als separates Bauteil ausgebildete erste Bordring 4 und/oder
zweite Bordring 5 jeweils bevorzugt eine größere Materialstärke in Radialrichtung
als in Axialrichtung auf.
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In
einer Abwandlung der Erfindung ist der Ringkörper 3 nicht zylinderförmig sondern
kegelig, das heißt
in Form eines Kegelstumpfs, ausgebildet. Außerdem eignet sich die Erfindung
auch für
Außenringe 1 sonstiger
Lagerbauformen.
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Lager
mit dem erfindungsgemäßen Außenring 1 können bei
einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden. Beispielsweise
können
derartige Lager in ein Getriebe eines Fahrzeugs eingebaut werden.
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- 1
- Außenring
- 2
- Wälzkörper
- 3
- Ringkörper
- 4
- erster
Bordring
- 5
- zweiter
Bordring
- 6
- erstes
axiales Ende des Ringkörpers 3
- 7
- zweites
axiales Ende des Ringkörpers 3
- 8
- Laufbahn
- 9
- Kalibrierfläche
- 10
- Erhebung
- 11
- Einführfläche
- 12
- Anlagefläche
- 13
- Radialnut
- 14
- Vertiefung
- 15
- erste
axiale Endfläche
des ersten Bordrings 4
- 16
- zweite
axiale Endfläche
des ersten Bordrings 4