Solche
Verriegelungsvorrichtungen sind insbesondere aus dem Kraftfahrzeugbau
bekannt. Dabei ist typischerweise die Verriegelungsvorrichtung im
Rahmen einer Tür
oder einer Klappe angeordnet, um in der Schließstellung einen Schließbolzen
oder -bügel
aufzunehmen, der typischerweise rahmenfest verankert ist. In der
Drehfalle ist eine Kulisse ausgebildet, so dass, wenn der Schließbolzen
oder Schließbügel in der
Kulisse eingefangen ist, bei weiterer transversaler Bewegung auf
den Schließbolzen oder
Schließbügel zu die
Drehfalle durch den Schließbolzen
oder -bügel
gedreht wird, bis in einer wenigstens ersten Schließstellung
das typischerweise federbelastete Sperrelement in eine entsprechende
Rastkante in der Drehfalle eingreift und damit ein Verlassen des
Schließbolzens
oder -bügels
durch eine die Kulisse der Drehfalle begrenzende Flanke der Drehfalle
und damit beispielsweise ein Öffnen
einer Tür
verhindert ist. Bei typischen Anwendungen bei Kraftfahrzeugen ist
aus Sicherheitsgründen
eine weitere Schließstellung
vorgesehen, die erreicht wird, wenn über die erste Schließstellung
hinaus Verriegelungsvorrichtung und Schließbolzen oder -bügel weiter
aufeinander zu bewegt werden, bis das Sperrelement in eine weitere
Rastkante an der Drehfalle eingreift. Dabei sind die erste und zweite Schließstellung
typischerweise so vorgesehen, dass die erste Schließstellung
aktiviert wird, wenn die Tür oder
Klappe, in der die Verriegelungsvorrichtung angebracht ist, bereits
leicht geschlossen ist, wobei zum Erreichen dieser Schließstellung
keine weiteren Betätigungskräfte eines
Benutzers des Kraftfahrzeuges erforderlich sind, als zur Überwindung
der Reibung in den Tür-
oder Klappenscharnieren sowie in der Verriegelungsvorrichtung erforderlich
sind, und die zweite Schließstellung
erreicht wird, wenn die Tür vollständig gegen
die elastische Rückstellkraft
der Dichtungen geschlossen wurde. Grund dafür ist, dass auch bei einem
nachlässigen
Schließen
der Tür sichergestellt
sein soll, dass die Tür
während
der Fahrt nicht aufspringt und somit keine Gefährdung für die Insassen des Kraftfahrzeugs
und außerhalb
des Kraftfahrzeugs befindliche Verkehrsteilnehmer auftritt. Die
zweite Schließstellung
ist die typische Betriebsstellung, in der die Tür dicht verschlossen ist und über die
mechanische Schutzfunktion hinaus Wetter- und Geräuschschutz
bietet.
Der
Festigkeit der Verriegelungsvorrichtung und deren Verbindung mit
Tür oder
Klappe einerseits, des Schließbolzens
oder Schließbügels mit
dem Rahmen andererseits, bzw. gegebenenfalls umgekehrt, sowie desweiteren
zwischen Schließbolzen oder
-bügel
und Verriegelungsvorrichtung in geschlossenem Zustand kommt insbesondere
für den Unfallschutz
von Insassen eine besondere Bedeutung zu, da auch bei einem Unfall
ein Aufspringen der Tür
unbedingt verhindert werden muss, um ein Herausschleudern der Heckinsassen,
das üblicherweise mit
schwersten oder tödlichen
Verletzungen für
die Insassen verbunden ist, zu vermeiden. Weiterhin ist die Verbindung
von Tür
und Rahmen als wesentliches kraftaufnehmendes Bauteil des Fahrzeugsrahmens
zur Sicherung des Überlebensraums
innerhalb des Fahrzeugs erforderlich und auch von daher darf die
Verbindung zwischen Verriegelungsvorrichtung und Schließbolzen
bzw. -bügel
sich nicht lösen,
da dies zu einem Aufspringen der Tür und damit zu einem Kollabieren
der Sicherheitszelle des Fahrzeugs führen würde.
Weiterhin
bestehen erhebliche Anforderungen an die Zuverlässigkeit in der Funktion einer
solchen Verriegelungsvorrichtung, die während der Lebensdauer beispielsweise
eines Kraftfahrzeuges viele tausend Mal betätigt wird und dabei weder ausfallen
noch eine Wartung zu seiner Funktion erfordern darf.
Als
im Verborgenen untergebrachtes Bauteil, das nicht der eigentlichen
Funktion eines Kraftfahrzeuges dient, und aufgrund der hohen Stückzahlen, mit
denen solche Verriegelungsvorrichtungen zum Einsatz kommen, wird
weiterhin gefordert, dass solche Verriegelungsvorrichtungen zu geringstmöglichen
Kosten herstellbar sind. Bei modernen Kraftfahrzeugen wird zudem
erwartet, dass weder die Mechanik der Verriegelungsvorrichtung selbst,
noch die Verbindung zwischen Verriegelungsvorrichtung und Schließbolzen
oder -bügel
trotz der aus Kostensenkungsgründen üblicherweise
vorgesehenen großen Toleranzen
während
des Gebrauchs Klapper- oder Vibrationsgeräusche erzeugt, da dies als
nicht mehr zeitgemäße Komfortbeeinträchtigung
empfunden wird. Da das Fahrzeuggewicht im Interesse günstigeren
Verbrauchs nach Möglichkeit
zu reduzieren ist und andererseits aufgrund gestiegener Komfortansprüche immer
mehr das Gewicht erhöhende
Komfortelemente und Zusatzgeräte
in Kraftfahrzeuge eingebaut werden, besteht zudem ein hoher Druck,
das Gewicht einer solchen Verriegelungsvorrichtung zu verringern.
Diese
teilweise gegensätzlichen
Anforderungen haben in den letzten Jahrzehnten zu einer ständigen Weiterentwicklung
und Optimierung solcher Verriegelungsvorrichtungen geführt, was
sich auch in einer entsprechend hohen Zahl an veröffentlichten Patentanmeldungen
niedergeschlagen hat.
Nach
derzeitigem Stand werden solche Verriegelungsvorrichtungen typischerweise
mit einer metallischen Grundplatte oder einem metallischen Gehäuse aufgebaut,
in der die Drehfalle und auch das Sperrelement auf in der Grundplatte
verankerten gehärteten
Stahlbolzen schwenkbar gelagert sind, wobei das Sperrelement und
die Drehfalle ebenfalls aus mehrere Millimeter dickem Stahlblech
gefertigt sind. Dabei sind diese Teile typischerweise durch Stanzen
und anschließendes
Nachbearbeiten insbesondere der Funktionsflächen gefertigt, anschließend gehärtet und
nachfolgend zum Korrosionsschutz verzinkt. Fertigungstechnisch besteht
ein gewisses Problem darin, dass durch die Verzinkung die Härte nachteilig
beeinflusst wird und weiterhin eine verhältnismäßig raue Oberfläche entsteht.
Zum Öffnen
der Verriegelungsvorrichtung müssen
die unter der Vorspannung der Türdichtung
und gegebenenfalls weiterer Vorspannelemente zur Vermeidung von Türenklappern
belasteten Oberflächen
von Sperrelement und Drehfalle unter Überwindung der Haftreibung
gegeneinander gleitend verschoben werden, um das Sperrelement aus
Eingriff mit der Drehfalle zu bringen. Die dazu an einem Handgriff
zum Öffnen
der Tür
erforderlichen Betätigungskräfte dürfen dabei
ein gewisses Maß nicht überschreiten,
um auch von weniger kräftigen
Fahrzeugnutzern jederzeit bequem aufgebracht zu werden. Weiterhin
ist ein besonderes Problem darin zu sehen, diese Betätigungskräfte nicht über die
Gebrauchsdauer des Fahrzeugs übermäßig ansteigen
zu lassen. Daher werden derzeit typischerweise reibungsvermindernde
Beschichtungen an den Gleitpaarungen eingesetzt, wie beispielsweise
Gleitlacke, oder es wird die Verwendung hochwertiger Schmiermittel
vorgesehen. Insbesondere im letzteren Falle muss dann allerdings
in den Wartungsvorschriften des Fahrzeuges festgelegt werden, dass
diese Schmiermittelzugabe im Rahmen der Wartung erneuert werden
muss. Ein Hinweis auf eine solche reibungsvermindernde Beschichtung
findet sich beispielsweise in
DE 198 24 466 A1 . Dort befindet sich die
reibungsarme Oberfläche
auf einer Metall-Blattfeder, die in einem Schacht der Verriegelungsvorrichtung
steckt und die Reibung gegenüber dem
Schließbolzen
vermindert.
Auch
DE 36 05 601 C1 liefert
einen Hinweis auf eine teilweise Beschichtung einer Gabelfalle eines
Kraftfahrzeugtürverschlusses.
Diese Druckschrift betrifft einen Kfz-Türverschluss, dessen wesentliche
Bestandtei le eine Gabelfalle, eine Sperrklinke sowie ein zylindrischer
Schließbolzen
mit einem im Querschnitt größeren Schließbolzenkopf sind,
wobei die Gabelfalle, die den Schließbolzen umfasst, auf der Oberfläche eine
Beschichtung, insbesondere eine Kunststoffbeschichtung, aufweist, die
der Geräuschdämpfung beim
Schließvorgang
der Tür
dient.
Des
weiteren liefert die
DE
39 32 453 C2 einen Hinweis auf das Problem des Verschleißes bei Kraftfahrzeugtürschlössern. Dort
wird eine Verriegelungsvorrichtung für eine Kraftfahrzeugtür beschrieben,
die derart aufgebaut ist, dass zwischen den einzelnen bewegten Elementen
keine oder nur eine geringfügige
Gleitreibung auftritt. Ziel dabei ist, dass zur Dämpfung von
Geräuschen
Kunststoffteile verwendet werden können, ohne dass diese einem übermäßigen Verschleiß ausgesetzt
sind.
Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bekannte Verriegelungsvorrichtungen
der eingangs erwähnten
Art und das Verfahren zu deren Herstellung weiter zu verbessern.
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß für eine Verriegelungsvorrichtung
für Türen, Deckel
oder Klappen, insbesondere für
Kraftfahrzeuge, enthaltend zumindest eine Drehfalle, die aus einer
geöffneten
in zumindest eine Schließstellung
bewegbar ist, und zumindest ein Sperrelement zum Verriegeln der Drehfalle
in zumindest eine Schließstellung,
wobei die Drehfalle eine Aussparung zur Aufnahme eines Schließbolzens
oder -bügels
umfaßt,
dadurch gelöst, dass
zumindest die Drehfalle und/oder das Sperrelement auf zumindest
einem Teil ihrer Oberfläche
eine verschleißfeste
und gegen Korrosion schützende Hartstoffbeschichtung
aufweist.
Für ein Verfahren
zur Herstellung einer solchen Verriegelungsvorrichtung wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Drehfalle und das Sperrelement zugeschnitten oder geformt
werden, und zumindest ein Teil der Oberfläche zumindest der Drehfalle
und/oder des Sperrelements mit einem Hartstoff beschichtungsmaterial
in einem Gas- bzw. Dampfphasenabscheide- oder Vakuum-Beschichtungsverfahren
beschichtet wird. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Die
Erfindung löst
die gestellte Aufgabe also dadurch, dass an den betreffenden Gleitpaarungen zumindest
der Drehfalle und des Sperrelements als Reibpartner eine verschleißfeste Beschichtung
aufgebracht wird. Unter "verschleißfest" oder "hoher Verschleißfestigkeit" im Sinne der Erfindung
ist eine Hartstoffbeschichtung zu verstehen, die bei typischerweise
zu erwartender Anzahl an Gleitvorgängen der Gleitpaarungen und
unter typischen Bedingungen einem derart geringen Verschleiß ausgesetzt ist,
dass die Verriegelungsvorrichtung innerhalb ihrer üblichen
Lebensdauer im wesentlichen wartungsfrei betrieben werden kann,
ohne dass sich aufgrund der genannten Gleitvorgänge die Betätigungskräfte zum Öffnen der Verriegelung nennenswert
verändern.
Unter einer "gegen
Korrosion schützenden
Beschichtung" ist
analog zur vorherigen Definition eine Beschichtung zu verstehen,
die zu den oben genannten Bedingungen einen im wesentlichen wartungsfreien Betrieb
der Verriegelungsvorrichtung erlaubt, ohne dass die Festigkeit und
Sicherheit der beschichteten Teile aufgrund von Korrosion beeinträchtigt würde. Unter "Hartstoffbeschichtung" ist eine Beschichtung zu
verstehen, die aus einem Material großer Härte, z.B. größer als
1500 HV, und/oder hoher Verschleißfestigkeit, im Sinne der obigen
Definition, gebildet wird. Dabei sind sowohl metallische als auch
nichtmetallische Materialen umfasst. Als besonders vorteilhaft erweist
es sich, dass eine Kombination von einem Hartstoffmaterial und Gleitschichten
möglich
ist.
Durch
Vorsehen der erfindungsgemäßen Hartstoffbeschichtung
ist es möglich,
dass die Oberfläche(n)
der entsprechend aufeinander reibenden oder abrollenden Bereiche,
insbesondere der Drehfalle und/oder des Sperrelements, ungehärtet und/oder
unverzinkt ausgebildet ist bzw. sind. Wie vorstehend erwähnt, werden
im Stand der Technik aus Sicherheitsgründen bestimmte metallene Bauteile
der Verriegelungsvorrichtung, insbesondere Drehfallen und Sperrelemente
typischerweise oberflächengehärtet und
anschließend
verzinkt, um die Abnutzung und Korrosion der Bauteile zu verhindern bzw.
zu hemmen. Die erfindungsgemäß auf die
genannten Teile der Drehfalle und des Sperrelements applizierte
Hartstoffbeschichtung ermöglicht
es nun vorteilhaft, aufgrund ihrer verschleißfesten und gegen Korrosion
schützenden
Eigenschaften auf das Härten
und Verzinken zu verzichten. Ein Verzinken als Vorbehandlungsverfahren
für beispielsweise
eine PVD-Beschichtung hat sich als ungeeignet erwiesen.
Kostenseitig
wurde überraschenderweise festgestellt,
dass durch Weglassen der Schritte des Oberflächenhärtens, Reinigens und anschließenden Verzinkens
die Kosteneinsparung so groß sein
kann, dass sich auch vom Kostenaspekt her das Vorsehen einer Hartstoffbeschichtung
lohnt. Somit weist die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
einen wesentlichen Vorteil gegenüber
entsprechenden Vorrichtungen des Standes der Technik auf, nämlich den des
bezüglich
Verschleiß und
Korrosion der Drehfalle und des Sperrelements im Wesentlichen wartungsfreien
Betrieb der Vorrichtung, verbunden mit einem wirtschaftlichen Vorteil
einer Kostenersparnis.
Als
Material für
die Hartstoffbeschichtung kommen alle Materialen in Frage, die der
Drehfalle und/oder dem Sperrelement die erfindungsgemäßen verschleißfesten
und gegen Korrosion schützenden Eigenschaften
verleihen können.
Vorzugsweise ist dies ein Material, das aus der Gruppe ausgewählt wird,
die Titannitrid, Titancarbonnitrid, Titan-Aluminiumnitrid (z.B. "B-Protect"), Chromnitrid, Chromcarbonnitrid
(z.B. "S-Protect"), diamantartigen
Kohlenstoff (z.B. "DLC-ProtectTM"),
Siliciumcarbid und Wolframcarbid, umfasst. Die Verwendung von Titannitrid wird
auf Grund von dessen guten Verschleißfestigkeits- und Korrosionsschutz-Eigenschaften besonders
bevorzugt. Siliciumcarbid und Wolframcarbid werden vorallem durch
CVD-Verfahren abgeschieden bei insbesondere Tempera turen von 700–1100°C. Die genannten
Materialien wiesen vorteilhaft eine hohe chemische Beständigkeit
auf.
Die
erfindungsgemäße Hartstoffbeschichtung
auf der Drehfalle und/oder dem Sperrelement weist vorzugsweise eine
geringe Schichtdicke, insbesondere eine Schichtdicke von bis zu
11 μm, insbesondere
von 2 bis 6 μm,
auf. Je nach verwendetem Hartstoffmaterial, Kostenvorgaben und den
gewünschten
Eigenschaften der beschichteten Oberfläche sind auch andere Schichtdicken
möglich
und können
von Vorteil sein. Zum Beispiel kann die Schichtdicke im Falle einer
Titannitrid-, Titancarbonnitrid- oder Titan-Aluminium-Beschichtung 2 bis 5 μm, im Falle
einer Chromnitrid-Beschichtung 3 bis 10 μm, im Falle einer Chromcarbonnitrid-Beschichtung (z.B. "S-Protect") bis 10 μm und im
Falle einer diamantartigen Kohlenstoff-Beschichtung (z.B. "DLC-ProtectTM")
0,5 bis 2,0 μm
betragen. Durch die geringe Schichtdicke treten kaum Maß- oder
Toleranzänderungen
der Reibpartner auf.
Die
erfindungsgemäße Hartstoffbeschichtung
weist bevorzugt eine hohe Härte,
insbesondere eine Härte
von mindestens 1500 HV, weiter bevorzugt von mindestens 2000 HV,
besonders bevorzugt von 2200 bis 2800 HV, insbesondere von 2500
HV auf. Je nach verwendetem Hartstoffmaterial können auch andere Härten vorgesehen
werden und von Vorteil sein. Zum Beispiel kann die Härte im Falle
einer Titannitrid-Beschichtung etwa 2000 bis 2500 HV, im Falle einer
Titancarbonnitrid-Beschichtung etwa 3000 HV, im Falle einer Titan-Aluminium-Beschichtung
etwa 3300 HV, im Falle einer Chromnitrid-Beschichtung etwa 2000
bis 2200 HV, im Falle einer Chromcarbonnitrid-Beschichtung (z.B. "S-Protect") etwa 2500 HV und
im Falle einer diamantartigen Kohlenstoff-Beschichtung (z.B. "DLC-ProtectTM")
etwa 1500 bis 3100 HV betragen. Durch die bevorzugt hohe Härte der
Beschichtung kann zugleich eine hohe Verschleißfestigkeit erzielt werden.
Die
erfindungsgemäße Hartstoffbeschichtung
weist vorzugsweise geringe Reibungskoeffizienten der Reibpartner,
insbesondere einen Reibungskoeffizienten (RA) gegen Stahl von unter
0,7, besonders bevorzugt von unter 0,4, ganz besonders bevorzugt
von 0,1 bis 0,35, auf. Je nach verwendetem Hartstoffmaterial können auch
andere Reibungskoeffizienten vorgesehen werden und von Vorteil sein. Zum
Beispiel kann der Reibungskoeffizient gegen Stahl im Falle einer
Titannitrid-Beschichtung etwa 0,67, im Falle einer Titancarbonnitrid-Beschichtung etwa
0,38, im Falle einer Titan-Aluminium-Beschichtung
etwa 0,37, im Falle einer Chromnitrid-Beschichtung etwa 0,57, im
Falle einer Chromcarbonnitrid-Beschichtung
(z.B. "S-Protect") etwa 0,32 und im
Falle einer diamantartigen Kohlenstoff-Beschichtung (z.B. "DLC-ProtectTM")
etwa 0,15 betragen. Durch geringe Reibkoeffizienten sind nur geringe
Bedienkräfte
erforderlich.
Zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
wird die Oberfläche
oder zumindest ein Teil der Oberfläche der Drehfalle und/oder
des Sperrelements und optional weiterer Bauteile der Verriegelungsvorrichtung
nach deren Zuschneiden oder Formen, insbesondere Stanzen, mit einem
Hartstoffbeschichtungsmaterial in einem Gas- oder Dampfphasenabscheide-
oder Vakuum-Beschichtungsverfahren beschichtet. Gasphasenabscheideverfahren
ist beispielsweise das CVD- (chemical vapor deposition), Vakuum-Beschichtungsverfahren
das PVD-Verfahren (physical vapor deposition). Beim CVD-Verfahren
werden einzelne Gaskomponenten mit einem inerten Trägergas,
z.B. Argon, bei Drücken
zwischen 10 mbar und 1 bar durch eine Reaktionskammer geleitet,
in der chemische Reaktionen zwischen den Gaskomponenten stattfinden,
wobei sich Festkörperkomponenten
bilden, die dann als dünne
Schicht auf dem Substrat abgeschieden werden. Die flüchtigen
Nebenprodukte werden mit dem Trägergas
abgeführt.
Die Temperaturen bei diesem Prozess liegen zwischen 200°C und 2000°C. Je nach
Art der Energiezufuhr spricht man von thermischer, plasma-, photonen-
oder laser-aktivierter Gasphasenabscheidung. Als Substrat eignen sich
die unterschiedlichsten Materialien, vorausgesetzt sie sind bei
den verwendeten Temperaturen stabil. Durch das Gas- oder Dampfphasenabscheide- oder
Vakuum-Beschichtungsverfahren lassen sich Metalle, Halbleiter, Carbide,
Nitride, Boride, Silicide und Oxide abscheiden. So können Verschleißschutzschichten
aus z.B. TiN, TiC oder W2C oder Korrosionsschutzschichten
aus z.B. NbC, BN, TiB2, AL2O3, Tantal oder Siliciden gebildet werden.
Beim
bevorzugten PVD-Verfahren erfolgt die Überführung der abzuscheidenden Beschichtungsmaterialien,
z.B. Titannitrid (TiN), Titancarbonnitrid (TiCN), Titan-Aluminium
und Chromnitrid (CrN), in die Gasphase durch physikalische Methoden.
Dabei werden im Wesentlichen drei verschiedene Verfahrensweisen
unterschieden. Beim "Aufdampfen" wird das Beschichtungsmaterial
im Hochvakuum bis zum Übergang
vom festen über
den gegebenenfalls flüssigen
in den gasförmigen
Zustand erhitzt. Die Erwärmung
erfolgt dabei entweder durch elektrische Widerstandsheizungen, durch
hochenergetische Elektronen, durch Laserbeschuss oder durch das
Bodenverdampfungsverfahren, bei dem durch Zünden eines Lichtbogens zwischen
zwei Elektroden das Elektrodenmaterial verdampft wird. Beim "Zerstäuben" wird das gewünschte Beschichtungsmaterial
mit energiereichen Edelgas-Ionen beschossen, wobei die Oberfläche des
Materials (Targets) zerstäubt
und so in die Gasphase überführt wird.
Als Ionenquelle dient ein Edelgasplasma, das durch ein Gleichstromfeld (DC-Sputtern)
oder Wechselstromfeld (RF-Sputtern) angeregt wird. Beim dritten
Verfahren werden Ionenstrahlen verwendet, mit denen die Oberfläche des Targetmaterials
abgetragen wird. Die richtige Anwendung der genannten Verfahren
zur Erzielung optimaler Beschichtungsergebnisse ist abhängig vom
verwendeten Substrat, dem Beschichtungsmaterial sowie weiteren Faktoren.
Die
Oberflächen
von Drehfalle und/oder Sperrelement können vollständig beschichtet werden. Alternativ
ist es möglich,
eine teilweise Beschichtung der Oberfläche von Drehfalle und/oder Sperrelement
vorzusehen. Be vorzugt werden, wenn nur ein Teil der Oberfläche der
zu beschichtenden Bauteile beschichtet werden soll, vor dem Beschichtungsschritt
die nicht zu beschichtenden Bereiche der Oberfläche der Drehfalle und/oder
des Sperrelements mit einem nach dem Beschichten entfernbaren Material
abgedeckt. Der Auftrag des Materials erfolgt durch ein geeignetes
Verfahren. Das jeweils verwendete Verfahren zur teilweisen Abdeckung
der Oberfläche
der Teile und zur anschließenden
Gasabscheidung wird dabei so abgestimmt, dass eine Zerstörung oder
Beschädigung
der entsprechenden Abdeckung vermieden wird.
Vorzugsweise
weisen im Wesentlichen nur die Reibungskräften ausgesetzten Teile der
Oberfläche
die Hartstoffbeschichtung auf, da diese Bereiche der Oberfläche besonders
beansprucht werden und in den übrigen
Bereichen die teilweise teuren Beschichtungen nicht unbedingt erforderlich
sind, so dass zur Kostenersparnis diese daher weggelassen werden
können.
Daher
sind besonders bevorzugt im wesentlichen nur die Seitenfläche eines
kürzeren
Schenkels der Drehfalle und/oder die Seitenfläche eines längeren Schenkels der Drehfalle
und/oder die der Drehfalle zugewandte Seitenfläche des Sperrelements und/oder
die Innenfläche
einer Bohrung der Drehfalle und/oder die Innenfläche einer Bohrung des Sperrelements,
sowie optional die an die betroffenen Seitenflächen jeweils angrenzenden Front-
und Rückflächen, hartstoffbeschichtet.