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Die
Erfindung betrifft einen Schalldämpfer
für eine
Gasturbine zur Geräuschdämpfung eines
Abgasstromes der Gasturbine.
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Gasturbinen
werden beispielsweise bei Blockheizkraftwerken oder Flugzeugen als
Antriebe eingesetzt. Eine Gasturbine verursacht ein erhebliches
Geräusch.
Eine effektive Schalldämpfung
ist daher die Voraussetzung für
den Einsatz einer Gasturbine beispielsweise in Zusammenhang mit
Blockheizkraftwerken oder Leichtflugzeugen, bei denen eine besondere
Geräuscharmut
gefordert ist. Die Gasturbine dient beispielsweise als Heimkehrhilfe
für das
Flugzeug, um zu einem Startplatz zurückzukehren. Auch auf dem Einsatzgebiet
Blockheizkraftwerk ist eine geringe Geräuschabstrahlung der Gasturbine zweckmäßig, um
die Umgebung, üblicherweise
eine Wohnumgebung, nicht in zu großem Umfang mit Geräuschen der
Gasturbine zu belasten.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schalldämpfer für eine Gasturbine mit
einer effektiven Ge- räuschdämpfung vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Schalldämpfer
für eine
Gasturbine gelöst,
die einen Abgaskanal aufweist, an dem eine Resonatorkammeranordnung
angeordnet ist, deren Kammern mit Ausnahme von Verbindungskanälen zu dem
Abgaskanal geschlossen sind, so dass eine Fluid-Verbindung zwischen
dem Abgaskanal und den Kammern besteht und durch die Kammern Schallschwingungen
des Abgases in der Art eines Helmholtz-Resonators gedämpft werden.
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Der
erfindungsgemäße Schalldämpfer ist
optimal auf die Geräuscheigenschaften
der Gasturbine abstimmbar. Dadurch werden die Schalldrücke derjenigen
Frequenzen, die als besonders störend
empfunden werden, effektiv gedämpft,
so dass das Schallabstrahlverhalten der Gasturbine gegenüber einer
ungedämpften
Gasturbine wesentlich verbessert ist.
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Prinzipiell
ist die Verwendung eines Helmholtz-Resonators bzw. mehrerer Helmholtz-Resonatoren
zum Dämpfen
von Ansauggeräuschen
einer Brennkraftmaschine bekannt. Das deutsche Gebrauchsmuster
DE 296 23 576 U1 beschreibt
einen Ansaugschalldämpfer
für eine
Brennkraftmaschine für
ein Kraftfahrzeug.
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Bei
Kraftfahrzeugen werden üblicherweise Otto-
oder Dieselmotoren, das heißt
Kolbenmotoren, verwendet. Zur Leistungssteigerung der Brennkraftmaschine
werden Turbolader eingesetzt, die jedoch erhebliche Geräusche verursachen
können.
Um diese Geräusche
der Ansaugluft zu reduzieren, ist bei dem bekannten Ansaugschalldämpfer eine
Resonatorkammeranordnung in der Art eines Helmholtz-Resonators vorgesehen.
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Dieses
an sich bekannte Prinzip der Schalldämpfung wird erfindungsgemäß für eine Gasturbine und
bei dieser insbesondere zur Dämpfung
des Abgasstromes verwendet. Dadurch erweitert sich der Einsatzbereich
der Gasturbine erheblich. Beispielsweise kann sie bei Blockheizkraftwerken
oder im Flugzeugbau zweckmäßig eingesetzt
werden. Der Schalldämpfer
erreicht derart gute Schalldämpfungswerte,
dass sogar eine als Heimkehrhilfe eines Leichtflugzeuges verwendete
Gasturbine die erforderlichen Schallwerte erreicht und unterschreitet.
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Für die Feinabstimmung
der Resonatorkammeranordnung sieht die Erfindung mehrere zweckmäßige Maßnahmen
vor. Beispielsweise nimmt das Volumen der Kammern in Ausströmrichtung
des Abgases stetig zu oder ab, so dass beispielsweise in Ausströmrichtung
gesehen zunächst
höhere
Schallfrequenzen und dann niedrigere Schallfrequenzen des Abgases
gedämpft
werden oder umgekehrt. Zwar ist eine Kammer der Resonatorkammeranordnung
jeweils op timiert auf eine bestimmte Schallfrequenz bzw. auf einen
Abschnitt des Schall-Frequenzbandes des Abgasstromes. Zwischen benachbarten Kammern
der Resonatorkammeranordnung besteht jedoch zweckmäßigerweise
ein Überlappungsbereich
von Schall-Frequenzen,
die von den beiden Kammern jeweils gedämpft werden. Das Dämpfungsverhalten
der jeweiligen Resonatorkammern kann durch vielfältige Maßnahmen eingestellt werden.
Beispielsweise ist die Anzahl der Verbindungskanäle zwischen dem Abgaskanal
und den Kammern variierbar. Ferner können geometrische Eigenschaften
der Verbindungskanäle
verändert
werden, beispielsweise der jeweilige Querschnitt, die jeweilige Kontur
und die jeweilige Länge
der Verbindungskanäle.
Zur Veränderung
der Länge
der Verbindungskanäle
ist beispielsweise die Stärke
einer Wandung zwischen dem Abgaskanal und der jeweiligen Resonatorkammer
variierbar, z.B. in dem man dickeres oder dünneres Blech verwendet oder
dergleichen.
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Es
ist bevorzugt, dass die von der Resonatorkammeranordnung zu dämpfenden
Schallfrequenzen den Höreigenschaften
eines menschlichen Ohres angepasst sind. Dabei werden insbesondere
diejenigen Frequenzen, die von dem menschlichen Ohr in besonderem
Maße wahrgenommen
werden, stärker
gedämpft,
wohingegen Frequenzen, die vom menschlichen Ohr schlechter wahrgenommen
werden, in geringerem Umfang gedämpft
werden. Die Abstimmung der Resonatorkammeranordnung ist zweckmäßigerweise
auf maxi malen Schalldruck optimiert, beispielsweise indem man die
Gasturbine zur Abstimmung der Resonatorkammeranordnung unter Volllast
betreibt, wobei die Resonatorkammeranordnung dann den Schall in
optimaler Weise dämpfen sollte.
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Die
dämpfende
Resonatorkammeranordnung kann nur an einer Seite des Abgaskanals
angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, dass der Abgaskanal
die Resonatorkammeranordnung durchdringt, das heißt von der
Resonatorkammeranordnung ganz oder fast vollständig umgeben ist.
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Die
Resonatorkammeranordnung umgibt einen Abgasauslass der Gasturbine
bzw. schließt
sich zweckmäßigerweise
unmittelbar an den Abgasauslass an. Die Erfindung zeigt, dass ein
Helmholtz-Resonator auch das mit annähernd Schallgeschwindigkeit
aus der Gasturbine ausströmende
Abgas effektiv nach dem Helmholtz-Resonator-Prinzip schalldämpft.
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Zu
einer weiteren Verringerung des Schallabstrahlens ist es zweckmäßig, dass
ein Abgasauslass, an dem Abgas aus dem Abgaskanal in die Umwelt
austritt, eine Vorderkante mit einer Zackenstruktur hat. Dadurch
wird z.B. ein sogenannter Chevron gebildet, der die Kontaktfläche des
Abgastromes mit der Umgebungsluft vergrößert und so den Schall verringert.
Zweckmäßi gerweise
sind die Zacken der Zackenstruktur nach innen gebogen.
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Zur
Anpassung an die jeweiligen Umgebungsbedingungen bzw. Einbaubedingungen
weist die Resonatorkammeranordnung und/oder weist der Abgasauslass
an der Auslassseite eine abgeschrägte Bauform auf. Diese Bauform
ist insbesondere bei Flugzeugen bevorzugt, z.B. wenn sich die Gasturbine
bzw. der Schalldämpfer
in einem Gehäuseteil,
z.B. dem Rumpf, des Flugzeugs befinden, dass eine schräge Außenkontur
aufweist.
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Eine
besonders bevorzugte Variante der Erfindung sieht vor, dass der
Schalldämpfer
zusätzlich zu
dem Abgas-Schalldämpferbereich
einen Ansaugschalldämpfer
umfasst, der den Schall einer Ansaugluft für die Gasturbine dämpft. Auf
diese Weise wird sowohl die Ansaugluft als auch das Abgas der Gasturbine
geräusch-gedämpft und
somit das Schall-Abstrahlverhalten
der Gasturbine optimiert.
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An
dieser Stelle sei betont, dass der zusätzliche Ansaugschalldämpfer bei
dem erfindungsgemäßen Schalldämpfer optional
ist.
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Es
ist auch möglich,
dass der Schalldämpfer neben
einem Abgas-Schalldämmabschnitt
einen zusätzlichen,
vorzugsweise einen Helmholtz-Resonator enthaltenden Schalldämmabschnitt
auf weist, der neben der Gasturbine angeordnet ist und deren Schallabstrahlung,
z.B. durch deren Gehäuse,
zur Umgebung hin dämpft.
Es kann ein eventuell zusätzlicher, zweckmäßigerweise
einen Helmholtz-Resonator enthaltender Schalldämmabschnitt vorgesehen sein, der
Schallabstrahlung von Kühlluft
zur Kühlung
der Gasturbine dämpft.
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Für den Ansaugschalldämpfer kann
ein konventioneller Schalldämpfer
zum Einsatz kommen, der beispielsweise schalldämpfende Fasern und/oder Wolle
oder dergleichen enthält.
Besonders bevorzugt ist jedoch auch beim Ansaugschalldämpfer ein
Funktionsprinzip als Helmholtz-Resonator. Für den Ansaugschalldämpfer kann
eine zweite Resonatorkammeranordnung vorgesehen sein, die von der ersten,
für das
Abgas vorgesehenen Resonatorkammeranordnung separat ist. Eine besonders
bevorzugte Variante der Erfindung sieht jedoch vor, dass eine einzige
Resonatorkammeranordnung vorhanden ist, die sowohl die Ansaugluft
als auch das Abgas in der Art eines Helmholtz-Resonators dämpft.
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Der
erfindungsgemäße Schalldämpfer umfasst
oder bildet vorteilhafterweise ein die Gasturbine zumindest teilweise
umgebendes Gehäuse.
Besonders bevorzugt ist, dass der Schalldämpfer die Gasturbine vollständig kapselt,
so dass er eine Art Schalldämpfer-Kapsel
oder einen Schalldämpfer-Mantel
für die Gasturbine
bildet, die bzw. der zumindest teil- oder abschnittsweise als ein
Helmholtz-Resonator ausgestaltet ist. Der Schalldämpfer entfaltet
zusätzlich
zur optimierten Schalldämpfung
eine Funktion als Splitterschutz, das heißt bei einer Beschädigung oder
einer Zerstörung
der Gasturbine treten Splitter nicht in die Umgebung aus, sondern
werden durch den Schalldämpfer
sozusagen gefangen. Zudem ermöglicht
diese Bauart eine vorteilhafte integrale Schall- oder Lärmdämpfung der
Gasturbine. Es versteht sich, dass der erfindungsgemäße Schalldämpfer auch
an eine Gasturbine angebaut sein kann, beispielsweise an einen Abgasauslass
oder -kanal der Gasturbine angeordnet sein kann.
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Vorteilhafterweise
wird dem Abgasstrom Frischluft zugeführt bzw. beigemischt, der z.B.
durch einen Einlass in den Schalldämpfer eintritt und dem Abgasstrom
beigemischt wird. Die Frischluft kann auch ein Kühlluftstrom zur Kühlung der
Gasturbine sein.
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Bei
der vorgenannten integralen Bauweise des Schalldämpfers ist es beispielsweise
zweckmäßig, dass
zwischen der Gasturbine und dem Schalldämpfer ein Zwischenraum vorhanden
ist, das heißt, dass
die beiden Bauteile voneinander beabstandet sind. Somit kann eine
die Gasturbine kühlender
Kühlluftstrom
an der Gasturbine vorbei zum Abgasstrom hin und/oder an einem separaten
Auslass in die Umgebung hinaus strömen.
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Der
erfindungsgemäße Schalldämpfer kann ein
von der Gasturbine separates oder separierbares Bauteil sein. Es
ist aber auch möglich,
dass der Schalldämpfer
einen Bestandteil eines Gehäuses
der Gasturbine bildet.
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Zweckmäßigerweise
ist an der Außenseite des
Schalldämpfers
zumindest teil- oder abschnittsweise eine Wärmeisolation vorhanden. Dadurch
wird beispielsweise die Umgebung der Gasturbine bzw. des Schalldämpfers nicht
in unerwünschtem
Maße durch
Abstrahl-Wärme
belastet. Dies ist insbesondere für das Einsatzgebiet bei Flugzeugen
zweckmäßig. Die
Wärmeisolation
kann zusätzlich
Eigenschaften einer Schalldämpfung
aufweisen, beispielsweise in dem man Glaswolle oder dergleichen
verwendet, die Schalldruck mindert.
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Der
erfindungsgemäße Schalldämpfer bzw. die
Kombination aus Schalldämpfer
und Gasturbine bilden vorteilhafterweise einen Bestandteil eines Flugzeuges,
das durch diese Gasturbine antreibbar ist. Die Gasturbine bzw. der
Schalldämpfer
können beispielsweise
am und/oder im Rumpf des Flugzeuges angeordnet sein. Auch eine Anordnung
an einem Flugzeug-Flügel
ist möglich.
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Eine
besonders bevorzugte Bauform für
den Flugzeugbetrieb sieht vor, dass eine Baueinheit aus Gasturbine
und Schalldämpfer
zwischen einer Ruhestellung und einer Gebrauchsstellung verschwenkbar ist.
In der Ruhestellung befindet sich die Baueinheit zumindest teilweise
in einem Rumpf des Flugzeugs, wohingegen sie in der Gebrauchsstellung
aus dem Rumpf herausgeschwenkt ist und das Flugzeug antreiben kann,
z.B. um das Flugzeug bei einem Flug zurück zum Flugplatz anzutreiben.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
schematische Querschnittsansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers mit
einer integrierten Gasturbine, mit einem im wesentlichen zylindrischen Gehäuse des
Schalldämpfers,
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2 eine
schematische Querschnittsansicht eines 2. Ausführungsbeispiels, d.h. einer
Variante des Ausführungsbeispiels
gemäß 1,
wobei der Schalldämpfer
ausgangsseitig bzw. ausströmseitig
abgeschrägt
ist,
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3 eine
schematische Querschnittsansicht eines dritten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Schall dämpfers,
der an eine Gasturbine angebaut ist bzw. einen Bestandteil von deren Gehäuse bildet,
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4 ein
Frequenz-Dämpfungdiagramm
in schematischer Darstellung eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers,
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5 eine
Verbindungskanalanordnung von Verbindungskanälen zwischen einem Abgaskanal und
einer Resonatorkammeranordnung eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers gemäß 1–3,
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6 eine
schematische Darstellung eines Flugzeuges mit einer Baueinheit aus
Schalldämpfer und
Gasturbine gemäß 1,
die aus einem Rumpf des Flugzeuges aus einer Ruhestellung heraus
in eine Gebrauchsstellung herausschwenkbar ist, und
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7 eine
schematische Querschnittsansicht eines vierten Ausführungsbeispiels
als eine Bauvariante des ersten Ausführungsbeispiels ohne Ansaugschalldämpfung.
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Nachfolgend
werden drei Ausführungsbeispiele
eines erfindungsgemäßen Schalldämpfers vorgestellt,
wobei die beiden in den 1 und 2 dargestellten
Schalldämpfer 10 und 100 teilweise identische
oder funktionsgleiche Komponenten auf weisen, z.B. jeweils einen
Ansaugschalldämpferbereich
oder – teil 11 und
einen Abgasschalldämpferteil 12,
die zur Vereinfachung teilweise mit denselben Bezugszeichen versehen
sind oder die in 2 um die Zahl 100 vergrößerte Bezugszeichen
haben. Hingegen ist in 3 eine abweichende Bauart eines
erfindungsgemäßen Schalldämpfers dargestellt,
nämlich
eine Baueinheit 300, bei der ein erfindungsgemäßer Abgasschalldämpfer 301 an
einer Gasturbine 302 angeordnet ist.
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Bei
den Schalldämpfern 10, 100 ist
eine Gasturbine 13 im Bereich eines Ansaugschalldämpferteils 11 in
Gehäusen 14, 114 der
Schalldämpfer 10, 100 angeordnet.
Die Gehäuse 14, 114 sind
z.B. im wesentlichen zylindrisch. Die Gasturbinen 13 sind von
den Schalldämpfern 10, 100 vollständig umgeben,
so dass eine optimale Schalldämpfung
und zusätzlich
ein mechanischer Schutz gebildet ist, beispielsweise wenn die Gasturbine 13 beschädigt ist und
wegfliegende Teile der Gasturbine 13 von den Gehäusen 14, 114 sozusagen
abgefangen werden. Eine erste Resonatorkammeranordnung 15, 115 im jeweiligen
Ansaugschalldämpferteil 11 sowie
eine zweite Resonatorkammeranordnung 16, 116 im
jeweiligen Abgasschalldämpferteil 12 dämpfen Schallschwingungen
von Ansaugluft 17, die der Gasturbine 13 als Verbrennungsluft
zugeführt
wird, und Abgas 18, das die Gasturbine 13 abstrahlt.
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Die
Resonatorkammeranordnungen 15, 115 begrenzen einen
Ansaugkanal 19, der zugleich einen Gasturbinen-Aufnahmeraum 20 bildet.
Die Gasturbine 13 ist in dem Aufnahmeraum 20 angeordnet,
das heißt
sie ist beim Ausführungsbeispiel
von der jeweiligen Resonatorkammeranordnung 15, 115 vollständig umgeben.
Der Ansaugkanal 19 bzw. Aufnahmeraum 20 ist beispielsweise
rohrartig ausgestaltet. Zwischen der Gasturbine 13 und
einer Innenwandung 21 ist zweckmäßigerweise ein Abstand oder Strömungskanal 22 vorhanden,
durch den Kühlluft 23 von
einem Einlass 24 des Ansaugkanals 29 her an der
Gasturbine 13 vorbei in einen Abgaskanal 25 einströmen kann,
durch den das Abgas 18 an der Resonatorkammeranordnung 16, 116 vorbei
zu einem Abgasauslass 26 strömt. Die Resonatorkammeranordnung
ist nahe bei einem Abgasauslass 51 der Gasturbine 13 angeordnet
bzw. schließt
sich an den Abgasauslass 51 an, so dass eine kompakte Bauweise erzielt
und der Schall des Abgases 18 optimal gedämpft wird.
Der Abgasauslass 51 mündet
in den Abgaskanal 25. Somit dämpfen die Resonatorkammeranordnungen 15, 115 Schall
sowohl der Ansaugluft 17 als auch der Kühlluft 23. Die Resonatorkammeranordnungen 16, 116 dämpfen den
Schall des Abgases 18.
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Der
Ansaugkanal 19 bzw. der Gasturbinenaufnahmeraum 20 weisen
zweckmäßigerweise
einen größeren Querschnitt
als der Abgaskanal 25 auf, um die Gasturbine 13 aufnehmen
zu können.
Die Re sonatorkammeranordnungen 15, 115 dämpfen zudem seitlich
von der Gasturbine 13 abstrahlenden Schall.
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Die
Gasturbine 13 ist gegenüber
dem Einlass 24 in das Gehäuse 14, 114 nach
innen versetzt, so dass die Resonatorkammeranordnungen 15, 115 Schallschwingungen
der Ansaugluft 17 dämpfen können.
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Die
Resonatorkammeranordnungen 15, 115, 16, 116 enthalten
Kammern 27 bis 34 bzw. 27' bis 34', die an den Kanälen 19, 25 entlang
angeordnet sind. Die Kammern 27 bis 34 bzw. 27' bis 34' sind mit Ausnahme
von Verbindungskanälen 35,
mit denen sie mit dem Ansaugkanal 19 bzw. dem Abgaskanal 25 verbunden
sind, vollständig
geschlossen, so dass Schallwellen der Ansaugluft 17, der
Kühlluft 23,
des Abgases 18 sowie der Gasturbine 13 zwar durch
die Verbindungskanäle
in die jeweilige Kammer 27 bis 34 bzw. 27' bis 34' eindringen
kann, jedoch nicht von einer Kammer 27 bis 34, 27' bis 34' zur jeweils
benachbarten Kammer 27 bis 34, 27' bis 34'. Die Kammern 27 bis 34, 27', 34' sind gegeneinander
sozusagen schalldicht oder im wesentlichen schalldicht, wobei man
auch von einer hermetischen Trennung sprechen kann.
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Jede
der Kammern 27 bis 34, 27' bis 34' ist für eine Dämpfung einer individuellen
Schallfrequenz bzw. eines Schallfrequenz bandes vorgesehen bzw. auf
diese Frequenz oder das Frequenzband abgestimmt. Hierzu nimmt das
Volumen der Kammern 27 bis 29, 27' bis 29' beispielsweise
stetig zu, was auch für
die Kammern 31 bis 34, 31' bis 34' zutrifft. Auf diese Weise werden
zunächst
höhere
Frequenzen und anschließend
niedrigere Frequenzen gedämpft.
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Die
Kammern 27 bis 34 erstrecken sich beispielsweise über einen
halben Umfang des jeweiligen Gehäuses 14, 114,
die Kammern 27' bis 34' um die andere
Hälfte
des Umfangs. Prinzipiell wäre
es aber auch denkbar, dass sich eine jeweilige Kammer 27 bis 34 um
den gesamten Umfang des Gehäuses 14, 114 erstreckt.
Zweckmäßigerweise
können
auch weitere Segmentierungen der Kammern der Resonatorkammeranordnungen 15, 115, 16, 116 in
Umfangsrichtung und/oder in Längsrichtung
vorgesehen sein.
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In
einem beispielsweise konischen Verengungsabschnitt 36,
der in Strömungsrichtung
hinten liegt, verengt sich der Ansaugkanal 19 auf den Durchmesser
des Abgaskanals 25. In diesem Verengungsabschnitt 36 sind
die Kammern 30, 30' angeordnet
und bewirken auch dort eine Schalldämpfung in der Art von Helmholtz-Resonatorkammern.
Insofern könnte
man an Stelle der separaten Resonatorkammeranordnungen 15, 115 bzw. 16, 116 auch
von einer einzigen, durchgehenden Resonatoranordnung spre chen, die
Schallschwingungen von Gasen dämpft,
die der Gasturbine 13 zuströmen bzw. die von der Gasturbine 13 austreten
oder an dieser vorbeiströmen.
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Die
Kammern 27–34, 27'–34' werden beispielsweise
radial innen von der Wandung 21 und radial außen von
einer Außenwand 38 des
Gehäuses 14, 114 im
Bereich des Ansaugschalldämpferteils 11 sowie
von einer Zwischenwandung 39 im Bereich des Abgasschalldämpferteils 12 begrenzt.
Ferner sind Zwischenwandungen zwischen den jeweiligen Kammern vorgesehen,
die nicht näher
bezeichnet sind. Das Gehäuse 14,
das heißt
die vorgenannten Wandungen 21, 37, 38, 39 besteht
beispielsweise aus Aluminiumblech oder einem sonstigen Metallblech,
das miteinander verlötet,
vernietet, verschweißt
oder in sonstiger Weise miteinander verbunden ist. Ferner ist auch
eine zumindest teilweise Herstellung des Gehäuses im Gußverfahren 14 vorteilhaft,
um eine hohe Struktursteifigkeit zu erzielen.
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Im
Bereich des Ansaugschalldämpferteils 12 ist
ferner eine Wärmeisolation 40 vorhanden,
die die Resonatorkammeranordnungen 16, 116 ganz
oder teilweise außenseitig
umgibt. Die Wärmeisolation 40 erstreckt
sich vorliegend über
den gesamten Außenumfang
des Gehäuses 14 im
Bereich der Resonatorkammeranordnungen 16, 116,
um die Wärmeabstrahlung
des Abgases 18 in diesem Bereich zu vermindern. Die Wärmeisolation 40 enthält beispielsweise
Dämmmaterial 41,
das zwischen der Außenwandung 38 und
der Zwischenwandung 39 angeordnet ist, beispielsweise Glaswolle,
Steinwolle oder dergleichen.
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Die
Abstimmung der Kammern 27 bis 34, 27'–34' auf die jeweiligen
Schallfrequenzen kann einerseits durch die Dimensionierung des Volumens der
jeweiligen Kammer geschehen, andererseits sind Geometrie und Anzahl
der Verbindungskanäle 35 hierbei
Einflußgrößen. Beispielsweise
kann durch die Stärke
der Wandungen 21, 34 die Länge der Verbindungskanäle 35 beeinflusst
werden. In 5 sind z.B. Abschnitte 42, 43 der
Wandung 37 gezeigt, die die Kammern 31, 32 begrenzen.
Im Abschnitt 42 weisen die Verbindungskanäle 35 beispielsweise
einen kleineren Durchmesser auf als im Abschnitt 34. Ferner
ist die Anzahl der Verbindungskanäle 35 in den jeweiligen
Abschnitten 42, 43 in Abhängigkeit von der gewünschten
Schalldämpfeigenschaft
der zugeordneten Kammern 31, 32 an die jeweiligen
Erfordernisse anpassbar.
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In 4 ist
schematisch das Schalldämpfverhalten
der Resonatorkammeranordnung 16 dargestellt. Die Kammern 33, 32, 31 weisen
beispielsweise durch Kurven K33, K32, K31 dargestellte Schalldämpfeigenschaften
auf. Die Kammer dämpft beispielsweise
maximal bei einer Frequenz f0, die Kammer 32 bei einer
Frequenz f1, die größer ist
als die Frequenz f0 und die Kam mer 31 bei einer Frequenz
f2. Die insgesamt an die Höreigenschaften
des menschlichen Ohres angepasste Schalldämpfung der Resonatorkammeranordnungen 16, 116 wird durch
eine umhüllende
Schalldämpfkurve
KU repräsentiert,
die auf den Volllastbetrieb der Gasturbine 13 abgestimmt
ist.
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Am
Abgas-Auslass 26 des Schalldämpfers 10 ist vorteilhafterweise
eine Schalldämpfeinrichtung 44 angeordnet.
Die Schalldämpfanordnung 44,
die prinzipiell auch einen integralen Bestandteil des Auslasses 26 bilden
kann, das heißt
beispielsweise durch das Gehäuse 34 gebildet
sein kann, hat eine gezackte Vorderkante 45, deren Zacken
zweckmäßigerweise
nach innen in Richtung des Innenquerschnitts des Abgaskanals 25 gebogen
sind. Jedenfalls vergrößert diese
Zackenstruktur die Kontaktfläche
des Abgasstromes mit der Umgebungsluft, was eine weitere Schalldämpfung bewirkt.
Die Schalldämpfeinrichtung 34 ist
vorliegend in der Art einer Rosette an den Abgasauslass 26 angesteckt,
angeschweißt
oder dergleichen.
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Die
Baueinheit aus Gasturbine 13 und Schalldämpfer 10 ist
zweckmäßigerweise
Bestandteil eines Flugzeuges 46. Mittels einer Schwenkeinrichtung 48 kann
der Schalldämpfer 10 mit
der integrierten Gasturbine 13 aus einem Rumpf 47 des Flugzeuges 46 herausgeschwenkt
werden, um das Flugzeug 46 anzutreiben. Das Flugzeug 46 wird zweckmäßigerweise
mittels eines separa ten Antriebsmittels, beispielsweise eines Zugseils,
eines Schleppflugzeugs oder dergleichen beim Start angetrieben.
Zur Rückkehr
zum Startplatz dient die Gasturbine 13, deren Schall durch
den Schalldämpfer 10 effektiv
gedämpft
wird. Das Flugzeug 46 ist beispielsweise ein Leichtflugzeug,
so dass eine Leistung der Gasturbine 13 im Bereich von
etwa 10 bis 30 kW als Rückkehr-Antrieb
ausreichend ist.
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Für eine ortsfeste
Montage im Rumpf eines Flugzeuges ist der Schalldämpfer 100 gemäß 2 vorgesehen.
Beispielsweise ist der Schalldämpfer 100 im
hinteren Bereich eines Flugzeuges 49 angeordnet, das einen
hinten abgeschrägten
Rumpf 50 hat. Zur Anpassung an die Geometrie des Rumpfes 50 ist
der hintere Bereich des Schalldämpfers 100 abgeschrägt, so dass
beispielsweise die Kammern 133', 134 ebenfalls eine schräge Gestalt
aufweisen. Um beispielsweise das Schalldämpfverhalten der Kammer 133' ähnlich zu
dem Schalldämpfverhalten der
Kammer 33' auszugestalten,
sind die Verbindungskanäle 35 beispielsweise
länger,
kürzer,
zahlreicher oder dergleichen.
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Bei
dem 3. Ausführungsbeispiel
gemäß 3 bildet
ein erfindungsgemäßer Helmholtz-Resonator-Schalldämpfer 301 einen
Bestandteil eines Gehäuses 303 einer
Gasturbine 302. Die Gasturbine 302 treibt über ein
Getriebe 304 einen Propeller 305 an, so dass sich
ein nicht dargestelltes Flugzeug in ei ner Vorwärts-Bewegungsrichtung 306 vorwärtsbewegt.
Frischgas bzw. Ansaugluft 307 strömt durch einen Einlaß 308 in
das Gehäuse 303 entgegen
der Vorwärts-Bewegungsrichtung 306 ein.
Eine als Umlenkung des Frischgases 307 dienende Abdeckung 309 lenkt
den Ansaugluftstrom 307 zu einem Einlaß 310 der Gasturbine 302 um,
so dass die Ansaugluft 307 insgesamt eine Richtungsumkehr
um etwa 180° erfährt und
in Vorwärtsrichtung 306 auf
ein Verdichterrad 311 auftrifft. Das Verdichterrad 311 fördert die Ansaugluft 307 in
eine Brennerkammeranordnung 312, in der das Frischgas 307 mit
einem Kraftstoff zu einem Abgas 313 verbrennt.
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Das
aus der Brennkammeranordnung 312 in Vorwärts-Bewegungsrichtung 306 ausströmende Abgas 313 treibt
ein Turbinenrad 314 an, dass über eine welle 315 das
Verdichterrad 311 und das Getriebe 304 antreibt.
Das Verdichterrad 311 kann bei einer Bauvariante der Gasturbine 302 auch
durch ein Turbinenrad 324 angetrieben sein, mit dem es über die Welle 315 gekoppelt
ist. In diesem Fall ist das Turbinenrad 314 separat von
den Rädern 311 und 324 drehbar
gelagert.
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Das
Turbinenrad 314 bewirkt eine Richtungsumkehr des Abgases 313,
so dass dieses etwa quer zur Vorwärtsrichtung 306 radial
nach außen
in einen Abgaskanal 316 des Gehäuses 303 einströmt. Im Abgaskanal 316 wird
das Abgas 313 nach hinten, das heißt entgegen der Vorwärtsrichtung 306,
umgelenkt und strömt
an dem Schalldämpfer 301 vorbei
zu einem Abgasauslass 317, wo das Abgas 313 in
die Umgebung austritt.
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Der
Schalldämpfer 301 ist
erfindungsgemäß in der
Art eines Helmholtz-Resonators aufgebaut und enthält Kammern 318, 319 und 320 einer
Resonanzkammeranordnung 323. Verbindungskanäle 321 stellen
eine Fluidverbindung zwischen dem Abgaskanal 316 und den
Kammern 318 bis 320 her, die ansonsten durch nicht
näher bezeichnete
Trennwände
voneinander schall-getrennt sind. Eine optional außenseitig
an dem Schalldämpfer 301 vorhandene
Wärmeisolation 322 in
der Art der Wärmeisolation 40 verringert
eine Wärmeabstrahlung
des Abgases 313 zur radial äußeren Umgebung des Schalldämpfers 301. Die
Gasturbine 302 weist eine optimierte Energiebilanz, das
heißt
einen optimalen Wirkungsgrad auf, weil das durch den Abgaskanal 316 nach
hinten ausströmende
Abgas 313 an den Brennkammeranordnungen 312 vorbeigeführt wird,
so dass das den Brennkammern zugeführte Frischgas bzw. die Ansaugluft
vorgewärmt
wird und optimal verbrennt.
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In 7 ist
ein Schalldämpfer 400 als
viertes Ausführungsbeispiel
dargestellt, der keine Ansaugschalldämpfung bewirkt und als im wesentlichen
dem ersten Ausführungsbeispiel
entspricht. Daher sind für gleiche
oder gleichartige Komponenten im wesentlichen dieselben Bezugszeichen
wie in 1 verwendet. Der Schalldämpfer 400 kapselt
eine Gasturbine 413, die sich im Gegensatz zur Gasturbine 13 bis zum
Einlass 24 des Schalldämpfers 400 erstreckt oder
vor den Einlass 24 nach außen vorsteht. Der Schalldämpfer 400 dämpft somit
Schallabstrahlungen der Ansaugluft 17 nicht. Eine Resonanzkammeranordnung 415 ist
analog zur Resonanzkammeranordnung 15 als Helmholtz-Resonator
ausgestaltet und dämpft
Schallabstrahlungen der Gasturbine 413, die z.B. von deren
Gehäuse
ausgehen, und/oder Schallabstrahlungen von Kühlluft 23, die am
Einlass 14 in den Schalldämpfer 400 einströmt, an der
an der Gasturbine 413 vorbeiströmt und im Bereich des Verengungsabschnitts
36 dem Abgas 18 beigemischt wird. Somit bildet die Resonanzkammeranordnung 415 einen
Gasturbinendämpferteil
oder -abschnitt und/oder Kühlluftdämpferteil/-abschnitt 411 des Schalldämpfers 400.