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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 21 51 498 A ist eine Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, bekannt, die einen im Bereich eines Dachhimmels angeordneten Insassenairbag aufweist, wobei der Insassenairbag bei montiertem Dachhimmel und aktivierter Sicherheitseinrichtung im Fahrzeuginnenraum als Rückhalteairbag vor einer Insassensitzposition aufblasbar ist. Die Sicherheitseinrichtung weist ferner ein mit dem Insassenairbag gekoppeltes Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel auf, mittels dem der Insassenairbag im aufgeblasenen Zustand in einer vorgebbaren Rückhalteposition positionierbar ist.
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Konkret ist hier der Insassenairbag als Fondairbag ausgebildet und erstreckt sich in Fahrzeugquerrichtung über die gesamte Fahrzeugbreite, so dass alle auf der Rücksitzbank sitzenden Fahrzeuginsassen durch den Insassenairbag im aufgeblasenen Zustand rückgehalten werden können. Bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung wird der Insassenairbag vom Dach ausgehend nach unten in einen Fahrzeuginnenraum hinein entfaltet, so dass der Insassenairbag eine Rückhaltekraft nach hinten und unten auf den auf der Insassensitzposition sitzenden Fahrzeuginsassen ausübt. Das mit dem Insassenairbag gekoppelte Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel ist durch eine Seilschleife gebildet, die beidseitig in den Fahrzeugseitenbereichen angeordnet ist. Das Seil ist jeweils durch eine am Fahrzeugdach angeordnete Seilrolle geführt, die in der Nähe der Einbauposition des Insassenairbags im Bereich des Dachhimmels angeordnet ist. Von dort ist das Seil nach hinten in den Bereich einer C-Säule des Fahrzeuges geführt, wo fahrzeugfest eine Umlenkrolle angeordnet ist. Im nicht aktivierten Zustand der Sicherheitseinrichtung ist das Seil hinter Verkleidungsteilen und damit vom Fahrzeuginnenraum aus nicht sichtbar angeordnet. Zudem ist das Seil an am Insassenairbag angeordneten Gurtbändern befestigt. Bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung entfaltet sich der Insassenairbag vor der Fondinsassensitzposition und wird durch die jeweils seitlich angeordneten Seilkonstruktionen in einer Rückhalteposition gehalten. Ein derartiger Aufbau ist sehr bauteilaufwändig, was zum einen sehr kostenintensiv ist und zum anderen unerwünscht lange Montagezeiten erfordert. Des weiteren stellt die im Fahrzeugseitenbereich angeordnete Abspannmechanik ein Gefahrenpotential für den Fahrzeuginsassen bei aktivierter Sicherheitseinrichtung dar.
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In der
US 3 687 485 A ist eine Sicherheitseinrichtung ähnlich der gattungsgemäßen Sicherheitseinrichtung beschrieben. Hier ist zusätzlich am Insassenairbag ein Netz vorgesehen, das bei entfaltetem Insassenairbag im Bereich neben einer Frontinsassensitzposition angeordnet ist.
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Aus der
DE 22 29 261 A ist ebenfalls eine Sicherheitseinrichtung bekannt, die einen Insassenairbag aufweist, der sich bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung vom Fahrzeugdach aus nach unten in den Fahrzeuginnenraum hinein entfaltet. Als Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel sind auch hier unterschiedliche Ausführungsvarianten von Seilkonstruktionen beschrieben.
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In der
DE 20 41 741 A ist eine Sicherheitseinrichtung beschrieben, bei der sowohl den Frontinsassensitzpositionen als auch den Fondinsassensitzpositionen Insassenairbags zugeordnet sind. Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel sind hier als separate Elemente nicht vorgesehen, so dass sich die Insassenairbags bei einem Anprall eines Fahrzeuginsassen nachteilig an in Fahrtrichtung davor angeordneten Bauteile, wie zum Beispiel die Instrumententafel bzw. das Lenkrad oder den Frontsitzen, abstützen.
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Aus der
DE 100 39 800 A1 ist eine weitere Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, die wenigstens einen im Bereich eines Dachhimmels angeordneten Insassenairbag aufweist. Der Insassenairbag bildet zusammen mit dem Dachhimmel eine Dachhimmel-Montageeinheit. Der Insassenairbag ist hier als Rollover-Airbag ausgebildet, so dass sich der Rollover-Airbag im aufgeblasenen Zustand entlang einer Unterseite des Dachhimmels erstreckt und im Falle eines Rollovers einen Kopfausprallschutz für die Fahrzeuginsassen ausbildet.
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Aus der
DE 196 32 222 A1 ist ein Dachhimmel bekannt, an dem ein Airbag vormontiert ist. Zur Montage des Airbags ist am Dachhimmel ein Spriegel angeordnet, der als Versteifungselement des Dachhimmels ausgebildet ist.
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Aus der
DE 600 15 191 T2 ist eine gattungsgemäße Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug bekannt. Diese weist eine Airbaganordnung auf, bei der im crashaktivierten Zustand ein Insassenairbag in einen Seitenairbag übergeht, die beide im Dachhimmel verbaut sind.
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Gleiches trifft auch auf die aus der
DE 22 29 261 A bekannte Sicherheitsanordnung für Kraftfahrzeuginsassen zu.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sicherheitseinrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, zu schaffen, mit der bei einem einfachen und kostengünstigen Aufbau zudem die Gefahr einer Beeinträchtigung eines Fahrzeuginsassen bei einer Fahrzeugkollision mittels der Sicherheitseinrichtung reduziert werden kann. Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Gemäß Anspruch 1 ist das Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel durch einen Positionier- und/oder Abspann- und/oder Halteairbag als Positionierairbag, insbesondere als Seitenairbag, gebildet, der vorteilhaft so ausgelegt ist, dass damit bei einem Anprall des Fahrzeuginsassen eine Abstützung des Insassenairbags auf einem in Fahrtrichtung davor liegenden Bauteil vermieden wird. Dadurch ist eine funktionssichere Positionierung und/oder Abspannung und/oder Halterung des Insassenairbags gegeben, wobei der Positionierairbag vorteilhaft so angeordnet wird, dass dieser in einer Doppelfunktion selbst eine Schutzfunktion für den auf der Insassensitzposition sitzenden Fahrzeuginsassen aufweist. Bei einer bevorzugten Ausführung des Positionierairbags als Seitenairbag wird der Fahrzeuginsasse zum Beispiel bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung durch die Airbags wenigstens bereichsweise umhüllt, so dass dadurch eine optimale Schutzfunktion durch die Sicherheitseinrichtung gegeben ist. Durch den vor der Insassensitzposition angeordneten Insassenairbag ist eine sichere Abstützung des Fahrzeuginsassen beispielsweise bei einer Frontalkollision des Fahrzeuges gewährleistet. Ist der Insassenairbag beispielsweise einer Fondinsassensitzposition zugeordnet, so wird damit eine Abstützung des Insassenairbags am davor angeordneten Vordersitz vermieden. Ist der Insassenairbag beispielsweise einer Frontinsassensitzposition zugeordnet, so kann durch den am Dachhimmel angeordneten Insassenairbag ein üblicher Weise eingesetzter Fahrer- bzw. Beifahrerairbag, der im Lenkrad bzw. beifahrerseitig in der Instrumententafel angeordnet ist, vorteilhaft entfallen. Dadurch können sowohl das Lenkrad als auch die Instrumententafel insbesondere in gestalterischer Hinsicht freier gestaltet werden. Der Insassenairbag kann sich im ausgeblasenen Zustand vom Dachhimmel ausgehend so weit in Fahrzeughochrichtung nach unten erstrecken, dass der gesamte Kopf-, Thorax und Thoraxbereich des zugeordneten Fahrzeuginsassen bei einem Anprall an den Insassenairbag geschützt ist. Da der Insassenairbag durch den Positionierairbag auch in die vorgegebene Rückhalteposition überführt und/oder gezogen werden kann, ist insbesondere für Out-Off-Position befindliche Fahrzeuginsassen ein optimaler Schutz bei einer Kollision durch den Insassenairbag gewährleistet. Zudem kann der Insassenairbag in einer einmal eingenommenen Position im aufgeblasenen Zustand durch den Positionierairbag gehalten werden, auch bei einem Anprall des Fahrzeuginsassen, wodurch die Schutzfunktion für denselben vorteilhaft verbessert ist.
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In einer bevorzugten, konkreten Ausführung kann das Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel zusammen mit dem Insassenairbag integraler Bestandteil des Dachhimmels zur Ausbildung einer Dachhimmel-Montageeinheit sein. Damit bilden der wenigstens eine Insassenairbag, das mit diesem verbundene Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel und der Dachhimmel eine einzige Montageeinheit, die auf einfache Weise endmontiert werden kann, so dass die Montagezeiten bei der Endmontage sowie die Montagekosten selbst reduziert werden können. Zudem ist aufgrund der baulichen Nähe zwischen dem Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel und dem Insassenairbag eine einfache Kopplung der beiden Bauteile möglich.
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Vorteilhaft sind der wenigstens eine Insassenairbag und der wenigstens eine Positionierairbag strömungsverbunden. Damit kann auf einfache Weise mit nur einem einzigen Gasgenerator sowohl der Insassenairbag als auch der Positionierairbag aufgeblasen werden. In Abhängigkeit von der Ausführungsweise der Strömungsverbindung zwischen dem Insassenairbag und dem Positionierairbag kann auch eine zeitliche Reihenfolge des Aufblasens der einzelnen Airbags eingestellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung können der wenigstens eine Insassenairbag und der wenigstens eine Positionierairbag mittels wenigstens eines Verbindungselementes verbunden sein. Dabei kann das Verbindungselement beispielsweise durch ein Tuch und/oder ein Netz gebildet sein. Unabhängig von der Ausführungsart des Verbindungselementes ist jedoch sicherzustellen, dass der Insassenairbag durch den Positionierairbag in gewünschter Weise in die vorgegebene Rückhalteposition überführt und/oder gezogen wird bzw. in dieser gehalten wird. In dieser einmal eingenommenen Position des Insassenairbags kann dieser auch bei einem Anprall eines Fahrzeuginsassen durch den mittels des Verbindungselementes angebundenen Positionierairbag gehalten werden.
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Gemäß einer Weiterbildung kann der wenigstens eine Positionierairbag im nicht aktivierten Zustand im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufend in der Art eines Seitenairbags an einem Dachhimmel-Randbereich am Dachhimmel montiert sein. Der Positionierairbag ist im aktivierten Zustand der Sicherheitseinrichtung dadurch seitlich neben dem Fahrzeuginsassen zum Beispiel als Abstützung zu einer Fahrzeugseitenwand hin angeordnet. Grundsätzlich kann ein solcher Seitenairbag aber auch zwischen zwei benachbarten Insassensitzpositionen als Interaktionsairbag angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann dem wenigstens einen Insassenairbag und/oder dem wenigstens einen Positionierairbag wenigstens ein ein- oder mehrstufiger Gasgenerator zugeordnet sein, der ebenfalls integraler Bestandteil der Dachhimmel-Montageeinheit ist. Damit sind alle zur Sicherheitseinrichtung gehörenden Bauteile, nämlich der Insassenairbag und/oder der Positionierairbag und der Gasgenerator am Dachhimmel zu der Dachhimmel-Montageeinheit vormontiert, so dass ein Airbagmodul für den Insassenairbag und/oder für den Positionierairbag gebildet werden kann. Die Endmontage des Dachhimmels im Fahrzeug bezüglich der Sicherheitseinrichtung kann auf einfache Weise durchgeführt werden. Grundsätzlich können der Insassenairbag und der Positionierairbag an einem einzigen Gasgenerator angeschlossen sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann der wenigstens eine Gasgenerator eine in etwa zylindrische Form aufweisen. Zudem kann der Gasgenerator entlang eines Dachhimmel-Randbereiches verlaufend am Dachhimmel angeordnet sein. Durch die zylindrische Form ist eine kompakte Bauweise des Gasgenerators möglich, der bei einer Anordnung am Dachhimmel-Randbereich platzsparend am Dachhimmel zur Ausbildung der Dachhimmel-Montageeinheit vormontiert werden kann. Bevorzugt verläuft der Gasgenerator für eine schnelle und funktionssichere Einströmung bei nicht aktivierter Sicherheitseinrichtung in einer Linie mit einem Insassenairbag und/oder insbesondere einem Positionierairbag.
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Der Insassenairbag erstreckt sich im aufgeblasenen Zustand vom Dachhimmel ausgehend nach unten in den Bereich vor einer Insassensitzposition. Dabei kann sich gemäß einer weiteren Ausführungsform der diesem Insassenairbag zugeordnete Positionierairbag im aufgeblasenen Zustand in der Art eines Seitenairbags vom Dachhimmel ausgehend nach unten erstrecken. Der Positionierairbag ist als Seitenairbag zwischen dem auf der Insassensitzposition sitzenden Fahrzeuginsassen und einer Fahrzeugseitenwand angeordnet, bevorzugt seitlich eines Kopf- und/oder Thoraxbereiches des Fahrzeuginsassen. Grundsätzlich kann der Positionierairbag auch zwischen zwei benachbart angeordneten Insassensitzpositionen angeordnet sein, so dass der Positionierairbag in der Art eines Interaktionsairbags zwischen zwei nebeneinander sitzenden Fahrzeuginsassen angeordnet ist.
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In einer besonders bevorzugten konkreten Ausführungsform ist jeder Insassensitzposition ein separater Insassenairbag zugeordnet, der zusammen mit dem wenigstens einen zugeordneten Positionierairbag im aufgeblasenen Zustand im wesentlichen eine L-Form oder aber auch eine U-Form ausbildet, so dass die Fahrzeuginsassen jeweils bereichsweise umhüllt werden. Dadurch wird somit ein einheitliches Konzept einer Sicherheitseinrichtung in Form eines sogenannten Integralhimmels ausgebildet, bei dem sich alle den Insassensitzpositionen zugeordneten Rückhalteairbags vom Dachhimmel ausgehend nach unten vor und über den Thoraxbereich erstrecken und gleichzeitig durch einen Seitenairbag positioniert werden.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann sich der Insassenairbag im wesentlichen über die gesamte Fahrzeugbreite vor in Fahrzeugquerrichtung nebeneinander angeordneten Insassensitzpositionen erstrecken. Dabei kann jeweils randseitig sowie gegebenenfalls zwischen benachbarten Insassensitzpositionen ein Positionierairbag vorgesehen sein. Ist beispielsweise der Fahrer- und der Beifahrersitzposition der sich über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckende Insassenairbag zugeordnet, so kann jeweils im seitlichen Randbereich und damit den Fahrzeugseiten zugeordnet ein Positionierairbag mit dem Insassenairbag gekoppelt sein, so dass sich insgesamt eine U-Form durch die Airbags ergibt. Die U-Basis wird dabei durch den Insassenairbag und die U-Schenkel durch die beiden Positionierairbags gebildet. Ist zudem zwischen der Fahrer- und der Beifahrersitzposition ein weiterer Positionierairbag in der Art eines Interaktionsairbags vorgesehen, so ergibt sich insgesamt gesehen eine E-Form.
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Damit kann je nach Ausbildung des Insassenairbags die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung an einer Sitzreihe oder aber auch nur an einem Einzelsitzplatz eingesetzt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der wenigstens eine Insassenairbag im nicht aktivierten Grundzustand im wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung verlaufend am Dachhimmel montiert sein. Durch eine bevorzugt längliche und in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Ausbildung bzw. Anordnung des Insassenairbag im nicht aktivierten Grundzustand am Dachhimmel ist bei einer Aktivierung des Insassenairbags eine funktionssichere und schnelle Entfaltung des Insassenairbags vor der zugeordneten Insassensitzposition vom Dachhimmel aus sich nach unten erstreckend möglich.
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In einer weiteren Ausführungsform kann der wenigstens eine Insassenairbag wenigstens eine Kopfausnehmung als Kopffenster aufweisen, die der Insassensitzposition zugeordnet ist. Wird ein Fahrzeuginsasse kollisionsbedingt nach vorne in Richtung Insassenairbag verlagert, so kann durch das im Insassenairbag angeordnete Kopffenster eine etwaige Halsbelastung des Fahrzeuginsassen beim Kontakt mit dem Insassenairbag vermieden werden, da der Kopf des Fahrzeuginsassen durch das Kopffenster hindurchtauchen kann.
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In einer Weiterbildung kann in dem wenigstens einen Kopffenster ein vorzugsweise integral ausgebildeter Kopffensterairbag angeordnet sein, der mit dem Insassenairbag strömungsverbunden ist. Dabei wird bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung der Insassenairbag und zugleich oder zeitversetzt der Kopffensterairbag entfaltet, wobei bei einem Eintauchen des Kopfes eines Insassen in den Fensterbereich der Kopffensterairbag in Fahrzeuglängsrichtung gesehen zusammen mit diesem wegklappt, um eine aufprallweiche Abdeckung dahinterliegender Bauteile zu erreichen. Damit kann funktionssicher beispielsweise ein Anprall des Kopfes eines Fondinsassen auf die Lehne des Vordersitzes vermieden werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann der wenigstens eine Kopffensterairbag wenigstens bereichsweise mit einem angrenzenden Fensterrandbereich mit kraftbeaufschlagt nachgebenden Verbindungsmitteln verbunden sein. Diese Verbindungsmittel können bevorzugt durch Reißnähte ausgebildet sein. Damit kann auf einfache Weise ein Nachgeben des Kopffensterairbags bei einem anprallenden Kopf eines Fahrzeuginsassen und das damit verbundene Durchtauchen des Kopfes durch das Kopffenster eingestellt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann der wenigstens eine Kopffensterairbag im aktivierten Zustand in einem unteren Randbereich des Kopffensters angeordnet sein und im Fensterbereich in etwa zungenartig nach oben ragen. In einer bevorzugten Weiterbildung kann der Kopffensterairbag den Fensterbereich mit einem um den freien Kopffensterairbagbereich umlaufenden Luftspalt ausfüllen. Somit wird ein kollisionsbedingt nach vorne verlagerter Fahrzeuginsasse durch den Insassenairbag insbesondere im Becken- und Thoraxbereich geschützt, wobei der Kopf- und Halsbereich des Fahrzeuginsassen durch den im Kopffenster angeordneten Kopffensterairbag geschützt wird.
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Gemäß dem unabhängigen Anspruch 16 ist ein zur Verwendung in einer Sicherheitseinrichtung vorgesehener Dachhimmel als Dachhimmel-Montageeinheit ausgebildet, die wenigstens einen Insassenairbag und wenigstens ein damit gekoppeltes Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel sowie gegebenenfalls wenigstens einen Gasgenerator als integralen Dachhimmelbestandteil aufweist. Das Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel kann bevorzugt durch einen Positionier- und/oder Abspann- und/oder Halteairbag gebildet sein. Durch die Ausbildung der Dachhimmel-Montageeinheit ist eine einfache Endmontage des Positionierairbags zusammen mit dem Insassenairbag möglich. Mit Ansprüchen 17 und 18 sind besonders vorteilhafte konkrete Ausgestaltungen einer Dachhimmel-Montageeinheit beansprucht.
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Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf einen Dachhimmel einer erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung im nicht aktivierten Grundzustand in einer ersten Ausführungsform,
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2 eine schematische Draufsicht auf einen Dachhimmel einer erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung im nicht aktivierten Grundzustand in einer zweiten Ausführungsform, und
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3 eine schematische, perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung im aktivierten Zustand.
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In 1 ist eine schematische Draufsicht auf einen Dachhimmel 1 einer Sicherheitseinrichtung 2 für ein Kraftfahrzeug dargestellt. Der Dachhimmel 1 ist für ein besseres Erkennen schraffiert dargestellt, wobei in Fahrzeuglängsrichtung gesehen vorne am Dachhimmel 1 eine Schiebedachaussparung 3 angeordnet ist. Jeweils in einem seitlichen Randbereich 4 des Dachhimmels 1 grenzt ein Verkleidungsteil 5 an den Dachhimmel 1 an, das im montierten Zustand einen Dachholm des Kraftfahrzeuges und bereichsweise die Säulen des Kraftfahrzeuges (beides hier nicht mit dargestellt) abdeckt.
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Jeder der im Kraftfahrzeug vorhandenen Insassensitzpositionen, das heißt im hier gezeigten Ausführungsbeispiel vier Insassensitzpositionen, ist ein Insassenairbag 6 und 6' zugeordnet, der im nicht aktivierten Zustand in etwa in Fahrzeugquerrichtung verlaufend vor der jeweiligen Insassensitzposition am Dachhimmel 1 angeordnet ist. Jedem Insassenairbag 6, 6' ist ein Positionierairbag 7, 7', der die Funktion eines Positionier- und/oder Abspann- und/oder Haltemittel aufweist, zugeordnet, wobei der Positionierairbag 7, 7' jeweils mit dem zugeordneten Insassenairbag 6, 6' so verbunden ist, dass bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung 2 der Insassenairbag 6, 6' bei einem Aufprall des Fahrzeuginsassen auf den Insassenairbag 6, 6' im Fahrzeuginnenraum in einer vorgegebenen Rückhalteposition durch den Positionierairbag 7, 7' gehalten wird oder in diese überführt und/oder gezogen wird. Der Positionierairbag 7, 7' ist dabei im nicht aktivierten Zustand jeweils in Fahrzeuglängsrichtung verlaufend im seitlichen Randbereich 4 des Dachhimmels 1 angeordnet. Der Positionierairbag 7, 7' ist zudem über eine Strömungsverbindung 8, 8' mit dem jeweils zugeordneten Insassenairbag 6, 6' strömungsverbunden. Des weiteren sind am Dachhimmel 1 vier Gasgeneratoren 9, 9' angeordnet, wobei jeder Gasgenerator 9, 9' mit einem Positionierairbag 7, 7' und dem zugeordneten Insassenairbag 6, 6' verbunden ist. Die Gasgeneratoren 9, 9' sind ebenfalls im seitlichen Randbereich 4 bzw. im hinteren Randbereich des Dachhimmels 1 angeordnet.
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Die Insassenairbags 6, 6', die Positionierairbags 7, 7' und die Gasgeneratoren 9, 9' werden am Dachhimmel 1 in einer Vormontage vormontiert, so dass sich insgesamt eine Dachhimmel-Montageeinheit 14 ergibt, die auf einfache Weise im Fahrzeug endmontiert werden kann. Dies wird insbesondere durch die Anordnung der Positionierairbags 7, 7' und der Gasgeneratoren 9, 9' jeweils in den seitlichen Randbereichen 4 bzw. im hinteren Randbereich des Dachhimmels 1 vereinfacht.
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In 2 ist ebenfalls eine schematische Draufsicht auf den Dachhimmel 1 der Sicherheitseinrichtung 2 gezeigt, wobei der grundsätzliche Aufbau der Sicherheitseinrichtung 2 bzw. der Dachhimmel-Montageeinheit 14 mit den Insassenairbags 6, 6', den Positionierairbags 7, 7' und den Gasgeneratoren 9, 9' dem bei 1 beschriebenen entspricht. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel von 1 sind hier die in Fahrzeugquerrichtung gesehen benachbart angeordneten Insassenairbags 6 mittels einer Strömungsverbindung 10 verbunden, so dass sich hier insgesamt gesehen in etwa eine U-Form ergibt, wobei die Insassenairbags 6, 6' die U-Basis und die Positionierairbags 7 die U-Schenkel ausbilden. Demgegenüber wird bei der Ausführung von 1 durch die Insassenairbags 6, 6' mit den zugeordneten Positionierairbags 7, 7' jeweils eine L-Form ausgebildet.
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In 3 ist schematisch eine perspektivische Darstellung der Sicherheitseinrichtung 2 im aktivierten Zustand dargestellt. Bei einer Aktivierung der Sicherheitseinrichtung 2 werden die Insassenairbags 6, 6' vom Dachhimmel 1, der hier nur schematisch mit einer strichlierten Linie eingezeichnet ist, ausgehend in Fahrzeughochrichtung nach unten vor der jeweiligen Insassensitzposition aufgeblasen. Die Positionierairbags 7, 7' werden ebenfalls vom Dachhimmel 1 ausgehend im seitlichen Randbereich 4 neben der zugeordneten Insassensitzposition aufgeblasen. Dadurch ist für jeden Fahrzeuginsassen durch den zugeordneten Insassenairbag 6, 6' in Fahrzeuglängsrichtung gesehen vor dem Fahrzeuginsassen ein Airbag angeordnet, der durch den zugeordneten Positionierairbag 7, 7' in seiner vorgegebenen Rückhalteposition gehalten wird bzw. in diese überführt und/oder gezogen wird. Dazu sind zwischen den Positionierairbags 7, 7' und den Insassenairbags 6, 6' jeweils Verbindungselemente 11 angeordnet, mittels denen eine funktionssichere Positionierung und/oder Abspannung und/oder Rückhaltung des zugeordneten Insassenairbags 6, 6' durch den Positionierairbag 7, 7' erfolgt. Die Rückhalteairbags bzw. Insassenairbags erstrecken sich dabei in etwa über den gesamten Kopf- und Oberkörperbereich und decken diesen großflächig ab. Die jeweils zugeordneten Seitenairbags bzw. Positionierairbags erstrecken sich hier lediglich den Kopf abdeckend bis zum Schulterbereich und positionieren den zugeordneten Insassenairbag so, dass dieser im Falle eines Aufpralls eines Insassen in seiner Abstützposition als einmal eingenommener Position im wesentlichen ortsfest gehalten wird, und zwar mittelbar unter Zwischenschaltung eines Tuches als Verbindungselement 11. Grundsätzlich können der Insassenairbag 6, 6' und der Positionierairbag 7, 7' auch unmittelbar miteinander verbunden sein. Zwischen den in Fahrzeugquerrichtung gesehen nebeneinander angeordneten Insassenairbags 6, 6' ist ebenfalls ein Verbindungselement 11 angeordnet, so dass sich in Fahrzeugquerrichtung gesehen eine durchgängige „Airbagwand” ergibt. Der Positionierairbag 7, 7' weist neben der Positionierung/Abspannung/Rückhaltung des Insassenairbags 6 zudem in einer Doppelfunktion eine seitlichen Schutzfunktion für den Fahrzeuginsassen in der Art eines Seiten- bzw. Kopfairbags auf.
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Zudem ist in 3 schematisch auf jeder Insassensitzposition ein Fahrzeuginsasse angeordnet, die strichliert eingezeichnet sind. Den Fahrzeuginsassen auf den Frontsitzsitzpositionen ist das Bezugszeichen 15 und den auf der Fondsitzsitzposition sitzenden Fahrzeuginsassen ist das Bezugszeichen 16 zugeordnet, wobei der beifahrerseitig sitzende Fondinsasse 16 durch den aufgeblasenen Insassenairbag 6' verdeckt ist. Hieraus wird ersichtlich, dass sich die den Fahrzeuginsassen 15 und 16 zugeordneten Insassenairbags 6 bzw. 6' vom Dachhimmel 1 ausgehend soweit in Fahrzeughochrichtung gesehen nach unten erstrecken, dass der gesamte Kopf- und Thoraxbereich sowie teilweise der Beckenbereich der Fahrzeuginsassen 15 und 16 großflächig abgedeckt ist.
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Damit durch die Positionierairbags 7, 7' eine funktionssichere Rückhaltung für die zugeordneten Insassenairbags 6, 6' möglich ist, können die Positionierairbags 7, 7' jeweils mit einem Führungs- und/oder Abstützmittel verbunden sein. Ein derartiges Führungs- und/oder Abstützmittel kann beispielsweise für die frontseitigen Positionierairbags 7 im Bereich einer B-Säule angeordnet sein, so dass bei einer Entfaltung der Positionierairbags 7 diese mittels den Führungs- und/oder Abstützmittel entlang der B-Säule nach unten geführt entfaltet werden und eine Abstützung bei einem Anprall des Frontinsassen 15 an den Insassenairbag 6 stattfinden kann. Dadurch ist sichergestellt, dass der Insassenairbag 6 in seiner einmal eingenommen Position durch den Positionierairbag 7 ortsfest gehalten werden kann. Für die fondseitigen Positionierairbags 7' kann ein Führungs- und/oder Abstützmittel im Bereich einer C-Säule angeordnet sein, wobei die oben beschriebene Funktion des Führungs- und/oder Abstützmittels hier in gleicher Weise zum Tragen kommt.
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In jedem der vier Insassenairbags 6, 6' ist ein Kopffenster 12 mit einem darin angeordneten Kopffensterairbag 13 ausgebildet. Dadurch wird bei einem kollisionsbedingten Anprall des Fahrzeuginsassen an den Insassenairbag 6, 6' ein Durchtauchen des Kopfes des Fahrzeuginsassen durch das Kopffenster 12 ermöglicht, wobei dabei etwaige Halsbelastungen für den Fahrzeuginsassen vermieden werden können. Durch den Kopffensterairbag 13 ist ein aufprallweiches Anprallen bei einem derartigen Durchtauchen des Kopfes des Fahrzeuginsassen auf ein in Fahrzeuglängsrichtung gesehen davor angeordnetes Bauteil, wie beispielsweise die Instrumententafel bzw. der Vordersitz, gegeben.
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Die Kopffensterairbags 13 sind, wie dies aus 3 ersichtlich ist, zungenartig ausgebildet, das heißt, dass sie im aktivierten Zustand des Insassenairbags 6, 6' von einem unteren Randbereich der Kopffenster 12 nach oben in den Fensterbereich hineinragen. Größenmäßig sind die Kopffensterairbags 13 so ausgebildet, dass sie das zugeordnete Kopffenster 12 im wesentlichen vollständig ausfüllen, wobei seitlich und oben vom Kopffensterairbag 13 ein umlaufender Luftspalt zwischen dem Kopffenster 12 und dem Kopffensterairbag 13 ausgebildet sein kann. Der Insassenairbag 6, 6' ist in Fahrzeughochrichtung gesehen vom Kopffensterairbag 13 ausgehend noch weiter nach unten gezogen, so dass der gesamte Becken- und Thoraxbereich des Fahrzeuginsassen 15 bzw. 16 im aufgeblasenen Zustand des Insassenairbags 6, 6' geschützt ist. Die Kopffensterairbags 13 können grundsätzlich auch beispielsweise mit Reißnähten am Fensterrandbereich der Kopffenster 12 angebunden sein. Prallt ein Fahrzeuginsasse 15 bzw. 16 auf den Insassenairbag 6, 6' so wird der Becken- und Thoraxbereich durch den Insassenairbag 6, 6' abgestützt, wobei der Kopf- und Halsbereich auf den Kopffensterairbag 13 trifft. Die Reißnähte zwischen dem Kopffensterairbag 13 und dem Fensterrandbereich sind so ausgebildet, dass in gewünschter Weise ein Nachgeben bzw. Abreißen dieser Reißnähte beim Anprallen des Kopfes des Fahrzeuginsassen 15 bzw. 16 erfolgt, so dass ein Durchtauchen des Kopfes durch das Kopffenster 12 erfolgen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dachhimmel
- 2
- Sicherheitseinrichtung
- 3
- Schiebedachaussparung
- 4
- seitlicher Randbereich
- 5
- Verkleidungsteil
- 6, 6'
- Insassenairbag
- 7, 7'
- Positionierairbag
- 8, 8'
- Strömungsverbindung
- 9, 9'
- Gasgenerator
- 10
- Strömungsverbindung
- 11
- Verbindungselement
- 12
- Kopffenster
- 13
- Kopffensterairbag
- 14
- Dachhimmel-Montageeinheit
- 15
- Frontinsasse
- 16
- Fondinsasse