DE102004052599A1 - Schloss an einer Tür oder Klappe, mit einer Öffnungshilfe, insbesondere für Fahrzeugtüren - Google Patents
Schloss an einer Tür oder Klappe, mit einer Öffnungshilfe, insbesondere für Fahrzeugtüren Download PDFInfo
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Abstract
Schloss an einer Tür oder Klappe, mit einer Öffnungshilfe, insbesondere für Fahrzeugtüren, mit einer Drehfalle (1), die von einem Schließbolzen (4) in eine Schließstellung geschwenkt von einer Sperrklinke (5) und verriegelbar ist und in eine den Schließbolzen (4) freigebende Offenlage federbelastet ist. Die Sperrklinke (5) ist manuell oder motorisch von der Drehfalle (1) weg in eine Entriegelungslage verstellbar. In der Schließstellung bewirkt die durch ein Öffnungssignal oder eine Öffnungsbewegung einer Hand oder eines Handgriffes oder eines Schalters aktivierte Öffnungshilfe an der Drehfalle (1) ein Drehmoment in Schließrichtung der Drehfalle (1), bis nachfolgend die Sperrklinke (5) aus dem Öffnungsverstellbereich der Drehfalle (1) verstellt ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Schloss an einer Tür oder Klappe, mit einer Öffnungshilfe, insbesondere für Fahrzeugtüren, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
- Ein derartiges Schloss weist in der
DE 100 26 043 A1 eine Öffnungskinematik auf, die beim Öffnen der Tür oder Klappe die Drehfalle in Schließrichtung schwenkt, bis zwischen der Haupttaste der Drehfalle und der Sperrfläche der Sperrklinke ein Spalt gebildet ist. Ein nachfolgendes Anheben der Sperrklinke soll dadurch erleichtert sowie die damit verbundene Geräuschentwicklung reduziert werden. Zur Bildung des Spalts ist jedoch die Tür oder Klappe gegen die progressiv zunehmende Kraft einer Tür- oder Klappendichtung zu verstellen, wodurch der Antrieb der Öffnungskinematik entsprechend hoch belastbar zu dimensionieren ist. Bei Verwendung eines elektrischen Antriebs weist dieser einen entsprechend hohen Stromverbrauch auf. Der Verschleiß an der Drehfalle und an der Sperrklinke dürfte zwar vermindert sein, durch die hohe Beanspruchung der Teile des Antriebs ist jedoch der Verschleiß dieser Teile entsprechend erhöht. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Schloss mit den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, bei dem die Öffnungshilfe weniger beansprucht ist.
- Diese Aufgabe ist durch die Merkmale im Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen entnehmbar.
- Vor dem entriegelnden Verstellen der Sperrklinke wird von der Öffnungshilfe an der Drehfalle ein Drehmoment in Schließrichtung der Drehfalle bewirkt, wodurch die zwischen der Drehfalle und der Sperrklinke wirkende Haltekraft vermindert oder aufgehoben ist. Dadurch ist ein nachfolgendes Verstellen der Sperrklinke aus dem Öffnungsverstellbereich der in Schließstellung befindlichen Drehfalle erleichtert und ein eventuell damit verbundenes Öffnungsgeräusch vermindert. Da die Drehfalle nicht oder nicht wesentlich über ihre Schließstellung hinaus zu verdrehen und dabei eine bereits vorgespannte Tür- oder Klappendichtung weiter zu komprimieren ist, kann die Öffnungshilfe entsprechend geringer dimensioniert sein. Weist die Öffnungshilfe einen elektrischen Antrieb auf, ist sein Stromverbrauch entsprechend vermindert. Das Drehmoment kann erst kurz vor dem entriegelnden Verstellen der Sperrklinke an der Drehfalle bewirkt werden. Dadurch wirkt in der Schließstellung der Drehfalle eine hohe Haltekraft zwischen der Drehfalle und der Sperrklinke, wodurch die Schlossteile und die von dem Schloss verriegelte Tür oder Klappe beispielsweise bei Verwendung an einem Kraftfahrzeug auch im Fahrbetrieb stabil festgehalten sind und dadurch keine oder weniger Geräusche verursachen.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
-
1 das Schloss in seiner Verriegelungsstellung und -
2 das geöffnete Schloss bei nahe in die Offenlage geschwenkter Drehfalle. - Das in
1 vereinfacht dargestellte Schloss ist an einer seitlichen Tür eines Kraftfahrzeugs angeordnet und weist eine Drehfalle1 auf, die um eine Schwenkachse2 schwenkbar ist. Die Schwenkachse2 ist an einer nicht dargestellten Schlossplatte ausgebildet, die an der Innenseite einer Stirnwand der Tür angeordnet ist, die bei offener Tür von außen sichtbar ist. - Beim Schließen der Tür kommt ein Anlageschenkel
3 der Drehfalle1 an einem im Türrahmen feststehend angeordneten Schließbolzen4 zur Anlage, wodurch beim weiteren Schließen der Tür der Schließbolzen4 die Drehfalle1 in die in1 dargestellte Schließstellung schwenkt, in der eine federbelastete Sperrklinke5 vor eine Hauptraste6 der Drehfalle1 einfällt. Vor dem Erreichen der Schließstellung gelangt die Drehfalle1 in eine Vorschließlage, in der die Sperrklinke5 vor eine Vorraste7 an der Drehfalle1 einfällt und bereits ab dieser Vorschließlage eine das Schloss öffnende Rückstellbewegung der Drehfalle1 verhindert. - Zumindest beim Verstellen der Drehfalle
1 von der Vorschließlage in die Schließstellung wird eine nicht dargestellte Türdichtung komprimiert, die in der Schließstellung über den Schließbolzen4 auf einen Sperrschenkel8 der Drehfalle1 eine Kraft in Pfeilrichtung9 bewirkt. Dadurch stützt sich die Drehfalle1 mit einer entsprechenden Kraft in Pfeilrichtung10 an der um eine Achse11 schwenkbaren Sperrklinke5 ab, wobei diese Kraft etwa zu der Achse11 gerichtet ist. - Eine in Pfeilrichtung
10 wirkende größere Kraft könnte beim Verstellen der Sperrklinke5 aus dem Öffnungsverstellbereich der Drehfalle1 die Sperrklinke5 geräuschvoll auswerfen. - Um Geräusche beim Öffnen des Schlosses zumindest zu vermindern und ein Entriegeln der Sperrklinke zu erleichtern ist eine Öffnungshilfe vorgesehen. Die Öffnungshilfe weist einen elektrischen Antrieb
12 auf, der in der Schließstellung durch ein Öffnungssignal oder eine Öffnungsbewegung einer Hand oder eines Handgriffes oder eines Schalters aktivierbar ist. Die aktivierte Öffnungshilfe bewirkt über nicht näher angegebene Übertragungselemente13 und einen um eine bewegliche Achse14 schwenkbaren Schwenkhebel15 an der Drehfalle1 eine Kraft in Pfeilrichtung16 , die an der Drehfalle1 ein Drehmoment in Schließrichtung bewirkt, bis nachfolgend die Sperrklinke5 manuell oder motorisch aus dem Öffnungsverstellbereich der Drehfalle1 verstellt ist. Die zwischen der Drehfalle1 und der Sperrklinke5 wirkende Haltekraft ist dadurch vermindert oder beseitigt, wodurch das Entriegeln der Sperrklinke5 erleichtert und damit verbundene Geräusche vermieden oder zumindest reduziert sind. Da die Drehfalle beim Entriegeln nicht oder nicht wesentlich über ihre Schließstellung hinaus zu verdrehen und dabei eine bereits vorgespannte Tür- oder Klappendichtung weiter zu komprimieren ist, kann die Öffnungshilfe entsprechend geringer dimensioniert sein. Der elektrische Antrieb15 der Öffnungshilfe weist deshalb einen entsprechend geringen Stromverbrauch auf. Bewirkt die Öffnungshilfe an der Drehfalle1 ein Drehmoment in Schließrichtung, so ist zumindest anfangs beim nachfolgenden Entriegeln der Sperrklinke5 zwischen der Hauptraste6 und der Sperrklinke5 kein Spalt gebildet. - Die in Pfeilrichtung
16 wirkende Kraft steht etwa senkrecht zur der Verbindungsgeraden zwischen der Schwenkachse2 und der Achse14 des Schwenkhebels15 . Dadurch bewirkt diese Kraft keine Aufspreizung oder Abstandsvergrößerung des Abstandes zwischen der Schwenkachse2 und der Achse14 . - Nach dem Entriegeln der Drehfalle
1 durch eine Verlagerung der Sperrklinke5 aus dem Öffnungsverstellbereich der Drehfalle1 wird der elektrische Antrieb12 aktiviert, der den Schwenkhebel und damit die an dem Schwenkhebel15 anliegende Drehfalle1 derart motorisch verschwenkt, dass die Drehfalle1 von ihrer in1 dargestellten Schließstellung in eine Vorraststellung gelangt, in der die inzwischen freigegebene Sperrklinke5 vor die Vorraste7 an der Drehfalle1 einfallen kann. Die Drehbewegung der Drehfalle1 in Richtung ihrer Offenlage ist dadurch derart verlangsamt, dass die vorgespannten Teile des Schlosses und die von der Türdichtung vorgespannte Tür keine oder keine störenden Geräusche verursachen. - Die Sperrklinke
5 fällt vor die Vorraste7 beispielsweise dann ein, wenn ein entsprechender Öffnungsbefehl über eine Fernsteuerung oder einen Schalter oder einen Sensor erfolgte. Wurde der Öffnungsbefehl beispielsweise bei entsichertem Schloss durch ein Anheben eines dem Schloss zugeordneten Türgriffes bewirkt, so bleibt bei angehobenem Türgriff die Sperrklinke5 aus dem Öffnungsverstellbereich der Drehfalle1 festgehalten, wodurch entweder die Drehfalle1 etwa nach dem Erreichen der Vorraststellung durch die Kraft des Federelements selbsttätig oder über die weiter in Betrieb gehaltene Öffnungshilfe bzw. über den elektrischen Antrieb12 mit einer vorgebbaren Geschwindigkeit in die Offenlage motorisch verstellt wird. In diesen Fällen wird ein hartes und eventuell geräuschvolles Anschlagen der Drehfalle1 an einem nicht dargestellten, die Offenlage der Drehfalle1 begrenzenden Anschlag oder Dämpfungsanschlag vermieden. - In
2 ist die Drehfalle1 in einer Drehlage nahe ihrer Offenlage dargestellt. Dieser Figur sind weitere Einzelheiten entnehmbar. Bei einer Verstellbewegung der Drehfalle1 von der Vorraststellung in die Offenlage kann der Schwenkhebel15 bei spielsweise an einer Außenfläche der Drehfalle1 elastisch abgestützt sein oder einen vorgebbaren radialen Abstand von der Drehfalle1 aufweisen. - Bei dem Ausführungsbeispiel ist die Sperrklinke ein von der Öffnungshilfe unabhängiges Bauteil. Ebenso kann die Sperrklinke von einem Teil der Öffnungshilfe oder einer Schließhilfe oder einer anderen Öffnungseinrichtung gebildet sein. Beispielsweise kann der bei dem Ausführungsbeispiel verwendete Schwenkhebel die Sperrklinke bilden. Der Schwenkhebel oder ein anderes Teil der Öffnungshilfe kann in der Schließstellung der Drehfalle arretierbar oder derart festzuhalten sein, dass sich die Drehfalle nicht in ihre Offenlage verdrehen kann. Eine Kraft bzw. ein daraus resultierendes Drehmoment der Öffnungshilfe kann direkt oder über wenigstens ein verstellbares Bauteil auf die Drehfalle übertragen werden. Das Drehmoment oder eine das Drehmoment bewirkende Kraft kann auch über ein Federelement bewirkt werden. Das Federelement kann in einem Verstellbereich einer Schließhilfe, die ein motorisches Verstellen der Drehfalle von der Vorraststellung in die Schließstellung oder etwas darüber hinaus bewirkt, vorgespannt oder weiter vorgespannt werden. Beispielsweise in diesem Fall kann in der Schließstellung durch Verlagerung eines verstellbaren Stützteiles, an dem das Federelement anliegt, von dem Federelement weg eine Entspannung des Federelements bewirkt werden, das dabei das Drehmoment oder eine das Drehmoment bewirkende Kraft auf die Drehfalle überträgt. Das Drehmoment oder die das Drehmoment bewirkende Kraft wird jedoch erst dann auf die Drehfalle übertragen, wenn die Öffnungshilfe aktiviert wurde. Die bei dem Ausführungsbeispiel nach dem Entriegeln der Drehfalle von der Öffnungshilfe motorisch zumindest in die Vorraststellung verstellbare Drehfalle kann nach dem Entriegeln auch von einer anderen Öffnungseinrichtung zumindest bereichsweise in Richtung der Offenlage motorisch verstellbar sein. Bei dem Ausführungsbeispiel bildet die Öffnungshilfe auch eine motorische Schließhilfe. Eine motorische Schließhilfe kann jedoch auch unabhängig von der Öffnungshilfe vorgesehen sein oder entfallen. In der von der Sperrklinke verriegelten Schließstellung der Drehfalle kann eine Automatikeinrichtung, die mit der Öffnungshilfe und der Schließhilfe und/oder der Öffnungseinrichtung in Verbindung steht oder die Öffnungshilfe und/oder die Schließhilfe und/oder die Öffnungseinrichtung einschließt, durch einen über eine Fernsteuerungseinrichtung oder einen Schalter oder Sensor bewirkten Schaltbefehl ein motorisches Entriegeln der Sperrklinke und danach ein motorisches Verstellen der Dreh falle zumindest bereichsweise in Richtung der Offenlage der Drehfalle bewirken.
Claims (7)
- Schloss an einer Tür oder Klappe, mit einer Öffnungshilfe, insbesondere für Fahrzeugtüren, mit einer Drehfalle (
1 ), die von einem Schließbolzen (4 ) in eine Schließstellung geschwenkt von einer Sperrklinke (5 ) verriegelbar ist und in eine den Schließbolzen (4 ) freigebende Offenlage federbelastet ist, wobei die Sperrklinke (5 ) manuell oder motorisch von der Drehfalle (1 ) weg in eine Entriegelungslage verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Schließstellung die durch ein Öffnungssignal oder eine Öffnungsbewegung einer Hand oder eines Handgriffes oder eines Schalters aktivierte Öffnungshilfe an der Drehfalle (1 ) ein Drehmoment in Schließrichtung der Drehfalle (1 ) bewirkt, bis nachfolgend die Sperrklinke (5 ) aus dem Öffnungsverstellbereich der Drehfalle (1 ) verstellt ist. - Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei in Schließrichtung wirkendem Drehmoment zwischen der Hauptraste (
6 ) der Drehfalle (1 ) und der Sperrfläche der Sperrklinke (5 ) kein Spalt gebildet ist. - Schloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehmoment motorisch oder über ein wirksam gesetztes Federelement bewirkt wird.
- Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehmoment von einer motorischen Schließhilfe bewirkt wird, die nach dem Einfallen der Sperrklinke (
5 ) vor eine Vorraste (7 ) der Drehfalle (1 ) ein motorisches Verdrehen der Drehfalle (1 ) in die Schließstellung oder etwas darüber hinaus bewirkt. - Schloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Drehmoment von einem Federelement bewirkt wird, das in einem Verstellbereich der Schließhilfe von einem Teil der Schließhilfe vorgespannt oder weiter vorgespannt wird und in der Schließstellung durch Verlagerung eines Stützteiles, an dem das Federelement anliegt, von dem Federelement weg sich das Federelement zumindest teilweise entspannen und dadurch das Drehmoment oder eine das Drehmoment bewirkende Kraft an der Drehfalle bewirken kann.
- Schloss nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließhilfe oder eine motorische Öffnungseinrichtung die in Schließstellung von der Sperrklinke (
5 ) entriegelte Drehfalle (1 ) zumindest bereichsweise in Richtung der Offenlage verstellt. - Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der von der Sperrklinke (
5 ) verriegelten Schließstellung der Drehfalle (1 ) eine Automatikeinrichtung, die mit der Öffnungshilfe und der Schließhilfe und/oder der Öffnungseinrichtung in Verbindung steht oder die Öffnungshilfe und/oder die Schließhilfe und/oder die Öffnungseinrichtung einschließt, durch einen über eine Fernsteuerungseinrichtung oder einen Schalter oder Sensor bewirken Schaltbefehl ein motorisches Entriegeln der Sperrklinke (5 ) und danach ein motorisches Verstellen der Drehfalle (1 ) zumindest bereichsweise in Richtung der Offenlage der Drehfalle (1 ) bewirkt.
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