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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Getriebenabe für Fahrräder. Die
Getriebe in solchen Getriebenaben verfügen in der Regel über Planetengetriebe,
weil diese die Anforderungen besonders gut erfüllen. Die Getriebe bieten mehrere
Drehmomentenpfade zwischen dem Antriebsteil am Eingang des Getriebes
und der Nabenhülse,
die am Ausgang des Getriebes liegt. Zur Veränderung des wirksamen Übersetzungsverhältnisses
wird zwischen den Drehmomentenpfaden umgeschaltet, wobei Kupplungseinrichtungen
aus- und eingeschaltet werden. Im Zuge der Weiterentwicklung wurden
die Getriebe mit der Möglichkeit
der Lastschaltbarkeit ausgestattet, d. h. einen Gangwechsel auch
dann auszuführen,
wenn ein Drehmoment anliegt.
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Lastschaltbare
Getriebe verfügen über Einrichtungen,
die es ermöglichen,
die Kupplungseinrichtungen zwischen den Getriebeelementen, die gerade
im Kraftfluß stehen,
mit geringer Schaltkraft auszukoppeln und andere Getriebeelemente
einzukoppeln. Dieses Aus- und Einkoppeln von Getriebeelementen im
Momentenpfad, wie Antreiber, Hohlrad, Planetenradträger, und
Nabenhülse
erfolgt vorzugsweise über
steuerbare, angefederte Klinken. Diese Klinken bilden mit den korrespondierenden
Rastverzahnungen Freiläufe,
sie können
in der Freilaufrichtung überlaufen
werden. Beim Umschalten müssen die
Reibungskräfte
an den Kontaktstellen zwischen den Klinken und den Rastverzahnungen,
die als Widerstand gegen das Ausrücken in Erscheinung treten, überwunden
werden.
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Eine
solche Klinkensteuerung wird bereits in der
DE 2937126 C2 beschrieben,
die über
drei schaltbare Gangstufen verfügt.
Hierbei werden mit einem, in Achsrichtung angeordneten und zwischen zwei
Endlagen verschiebbaren Schaltelement zwei Klinkensteuerglieder
mit relativ geringer Schaltkraft jeweils gegen eine angefederte
Klinke verschoben. Das Klinkensteuerglied untergreift die Klinken
und schwenkt sie, auch unter Last, aus der entsprechenden Rastverzahnung
heraus und unterbricht damit den Kraftfluß.
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Der
Drehmomentenfluß verläuft im Berggang
vom Antriebsteil zum Hohlrad, durch das Planetengetriebe hin zum
Planetenradträger,
der über
einen Klinkenfreilauf die Antriebsbewegung auf die Nabenhülse überträgt. Im Schnellgang
wird das Getriebe in der entgegengesetzten Richtung durchlaufen, d.
h. am Planetenradträger
wird das Antriebsmoment eingeleitet, vom Hohlrad aus wird die Nabenhülse angetrieben.
Ein steuerbarer Klinkenfreilauf befindet sich zwischen Hohlrad und
Nabenhülse.
Im Direktgang mit dem Übersetzungsverhältnis 1:1
verläuft der
Drehmomentenpfad vom Antriebsteil zum Hohlrad und von dort zur Nabenhülse.
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Für die Gangauswahl
werden die steuerbaren Klinkenfreiläufe sowohl im Momentenpfad
zwischen Antreiber und Planetenradträger sowie zwischen Hohlrad
und Nabenhülse
ein- und ausgesteuert. Das geschieht unter Ausnutzung der Relativdrehzahl,
die zwischen dem Teil besteht, das die auszusteuernde Klinke trägt, und
dem Teil mit dem sich ein Klinkensteuerteil dreht.
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Mit
einem Schaltgestänge
werden die gegenüber
den Klinken eine Relativdrehlzahl aufweisenden Steuerhülsen mit
ihren mit Aussteuervorsprüngen
versehenen Enden in bekannter Weise unter die Füße der Klinken geschoben, wodurch
die betreffenden Klinken auch bei anliegenden Drehmomenten ausgerückt werden
können.
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Die
in
DE 2937126 C2 gezeigte
Getriebenabe verfügt
nicht über
eine Rücktrittbremse,
die durch eine Rückwärtsdrehung
betätigt
wird. Eine Übertragung
einer Drehbewegung zur Bremsbetätigung
vom Antriebsteil zur Bremse ist hier nicht möglich, da die in den Momentenpfaden
angeordneten Klinkenfreiläufe
für die
Weiterleitung einer solchen Drehbewegung nicht vorgesehen sind.
Die Rückwärtsdrehrichtung
entspricht ihrer Freilaufrichtung. Entsprechend sind Lösungen bekannt
geworden, bei denen für
die Hindurchleitung einer Rückwärtsdrehung
für die
Betätigung
der Rücktrittbremse
gesonderte Bremsklinken eingesetzt werden.
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Damit
kann neben der Realisierung der Bremsfunktion an sich auch noch
sichergestellt werden, dass die Bremsbetätigung mit der Rücktrittbetätigung immer
im selben Gang z. B. im Berggang erfolgt, unabhängig vom gewählten Gang
für die
Antriebsdrehbewegung. Das Prinzip, die Betätigung der Rücktrittbremse
immer im gleichen Gang vorzunehmen, ist z. B. aus
DE 1 425 839 bekannt.
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Wird
eine Rücktrittbremsbetätigung in
einer Getriebenabe mit ganggemäß ein- und
ausschaltbaren Klinkenfreilaufen vorgesehen, ergeben sich mehrere
Probleme, die gelöst
werden müssen.
Sind die Kupplungseinrichtungen mit Klinken für die Übertragung der Vorwärts-Drehbewegung
gleichzeitig mit den Kupplungseinrichtungen für die Bremsbetätigung im
Eingriff, kann es zu einem Verspannen und Blockieren des Getriebes
kommen.
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Es
sind mehrere Lösungen
mit der Anordnung einer separaten Bremsklinke bekannt geworden,
die das genannte Problem des Blockieren des Getriebes lösen. Dazu
wird die Bremsklinke zwischen Antreiber und Hohlrad ausgesteuert
und aus dem Wirkungsbereich der Rastverzahnung gebracht, bevor die
Antriebsklinke wirksam wird. Für
die Erreichung dieser Zielstellung ist vorgeschlagen worden, im
Drehmomentenfluß liegende
Teile mit Drehspiel zueinander auszustatten und während des
Durchlaufens dieses Drehspieles die Klinken entsprechend umzusteuern.
Auch eine entsprechende Wahl der Länge der Zahnflankenabstände zwischen
den Flanken, an denen einerseits in Vorwärtsdrehrichtung die Antriebsklinke
und andererseits in Rückwärtsdrehrichtung
die Bremsklinke angreift, kann diesem Ziel dienen. Diese Lösungen unterscheiden
sich hinsichtlich erforderlichem Bauraum, der Teilezahl und des Kompliziertheitsgrades
der Teile.
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Die
Rücktrittbremse
der erfindungsgemäßen Mehrgangnabe
nutzt ein anderes Prinzip. Bei diesem Prinzip wird sichergestellt,
dass es während
eines definierten Totganges nicht zu einem Eingriff zwischen der
einzuschaltenden Klinke mit der zugehörigen Verzahnung kommt, und
dass beim Durchlaufen dieses Totganges die nicht mehr benötigte Klinke ausgeschaltet
bzw. ausgesteuert wird. In der Getriebenabe der bevorzugten Ausführungsform
wird die Bremse stets in der Berggangübersetzung betätigt. Ist
der Berggang eingelegt, erfolgt beim Vorwärtsdrehen des Antriebsteiles 1 nach
einem Rückwärtsdrehen
des Antriebsteiles 1 gleichzeitig ein Aktivieren der inneren
Antriebsklinken 12 und ein Deaktivieren der Bremsklinken 13.
In Bezug auf die Antriebsklinken 12 kann man vom Durchlaufen
eines Totweges zwischen dem Antriebsteil 1 und der Kupplungshülse 2 sprechen.
Bei einer Rückwärtsdrehung
greifen die Bremsklinken ein, die Rückwärtsdrehung wird durch die Bremsklinken 13 auf
das Hohlrad 91 übertragen und über die
Planetenräder 9 an
den Planetenradträger 8 weitergeleitet,
um die Rücktrittbremse
zu betätigen.
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Die
bevorzugte Ausführungsform
ist in den folgenden Figuren gezeigt:
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1:
Schnittdarstellung einer Ausführung der
erfindungsgemäßen Getriebenabe
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2:
Explosionsdarstellung der Komponenten des Steuermechanismus für die Kupplungseinrichtung
in der Getriebenabe nach 1
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Die
Nabe nach 1 verfügt über drei schaltbare Gangstufen.
Die Erfindung ist aber auch auf Ausführungsformen mit mehr als drei
Gangstufen anwendbar. Die Nabe enthält eine Nabenachse 17, die
mit dem Rahmen des Fahrrades fest verbunden ist. An beiden Enden
der Nabenachse 17 sind die Lagerkonen 14 und 15 angebracht.
Das Antriebsteil 1 ist mit einem Kugellager drehbar gegenüber dem rechten
Lagerkonus 14 auf der Nabenachse abgestützt. Eine die Nabenflansche 61 aufweisende
Nabenhülse 6 ist
durch ein Kugellager auf der linken Achsseite gegenüber dem
Konus 15, und auf der rechten Seite gegenüber dem
Antriebsteil 1 drehbar gelagert.
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Im
Direktgang mit dem Übersetzungsverhältnis 1:1
verläuft
der Drehmomentenpfad vom Antriebsteil 1 über die
Kupplungshülse 2 zum
Planetenradträger 8 bis
hin zur Nabenhülse 6.
Zwischen dem Planetenradträger 8 und
der Nabenhülse 6 ist
ein nicht schaltbarer Freilauf 52 angeordnet.
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Im
Berggang verläuft
der Drehmomentenpfad vom Antriebsteil 1 über das
Hohlrad 91, das Planetengetriebe mit den Planetenrädern 9,
dem Sonnenrad 92 und dem Planetenradträger 8, der den Ausgang
des Planetenradgetriebes darstellt, hin zur Nabenhülse 6.
Auch in dieser Gangstufe wird wieder der Freilauf 52 wirksam.
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Im
Schnellgang verläuft
der Momentenpfad vom Antriebsteil 1 zur Kupplungshülse 2,
durch das Planetengetriebe mit den Planetenrädern 9, dem Sonnenrad 92 und
dem Hohlrad 91, das als Ausgang des Planetengetriebes dient,
hin zur Nabenhülse 6. Zwischen
dem Hohlrad 91 und der Nabenhülse 6 ist in dieser
Gangstufe ein schaltbarer Klinkenfreilauf mit den Hohlradklinken 42 wirksam.
Dazu greifen die Hohlradklinken 42 in die korrespondierende
Verzahnung 53 an der Nabenhülse 6 ein. Durch den
Eingriff der mit Hohlraddrehzahl rotierenden Hohlradklinken 42 wird
der Freilauf 52 überholt,
da dieser mit der niedrigeren Drehzahl des Planetenradträgers 8 rotiert.
Mit Ausnahme der Schaltung der Hohlradklinken 42 entspricht
die Schaltung der Getriebekomponenten im Schnellgang der Schaltung
im Direktgang.
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Sämtliche
im Drehmomentenfluß liegende Getriebekomponenten
sind axial unverschieblich angeordnet. Die Schaltung zwischen den
Gangstufen erfolgt durch Ein- und Ausschalten von Klinken, nämlich der
Hohlradklinken 42 und der inneren Antriebsklinken 12 zwischen
dem Antriebsteil 1 und dem Hohlrad 91.
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Zum
Ausrücken
der Hohlradklinken 42 wird die axial verschiebliche, aber
gegenüber
der Kupplungshülse 2 nicht
verdrehbare Einsteuerhülse 41 unter
die Klinken 42 gebracht, wodurch die Klinken in bekannter
Weise aus der Verzahnung 53 an der Nabenhülse 6 ausgekoppelt
werden. Durch die Ausübung
einer Verschiebekraft des Schubklotzes 32 auf Einsteuerhülse 41 werden
die Klinken 42 ausgekoppelt, durch die Wirkung der Kraft
der Einsteuerfeder 4 werden die Klinken 42 eingesteuert.
Die Aussteueroperation erfolgt dabei in bekannter Weise entweder durch
die direkte Wirkung der axialen Verschiebekraft, oder unter Nutzung
der Relativdrehung zwischen den Klinken 42 und der Einsteuerhülse 41.
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Zum
Ausrücken
der inneren Antriebsklinken 12 dient die Aussteuerhülse 51,
die unter der Wirkung der Kraft der Aussteuerfeder 5 unter
die Klinken 12 geschoben wird. Zum Bewegen der Aussteuerhülse 5 in
die entgegengesetzte Richtung wird eine Kraft vom Schubklotz über die
Druckhülse 54 auf
die Aussteuerhülse 51 übertragen
und die Aussteuerfeder 5 komprimiert.
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Die
an einem Schalter durch den Fahrradfahrer vorgenommene Schaltbetätigung wird üblicherweise
mit einem Seilzug bis zur Getriebenabe übertragen und danach ins Innere
der Getriebenabe weitergeleitet. In einer Bohrung im Zentrum der
Nabenachse 6 sind eine Druckstange 33 sowie eine
Schaltfeder 31 angeordnet, mit deren Hilfe der Schubklotz 32 entsprechend
der Schaltbetätigung
in Achsrichtung verschoben wird.
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Ausgehend
von der in 1 dargestellten rechten Position
des Schubklotzes 32 kann der Schubklotz 32 in
die mittlere und eine linke Position gebracht werden.
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In
der dargestellten rechten Position ist die Aussteuerfeder 5 komprimiert,
und die Aussteuerhülse 51 ist
nicht im Bereich der inneren Antriebsklinke 12, folglich
ist die innere Antriebsklinke 12 aktiv. Da die Einsteuerhülse 41 in
dieser Position des Schubklotzes 32 die Hohlradklinke 42 in
Eingriff beläßt, ist der
Schnellgang eingelegt, mit einem Drehmomentenpfad vom Antriebsteil 1 zum
Planetenradträger 8, durch
das Getriebe und einem Abtrieb vom Hohlrad 91 zur Nabenhülse 6.
Ein weiterer Klinkenfreilauf mit den äußeren Antriebsklinken 11 zwischen
Antriebsteil 1 und Hohlrad 91 ist in dieser Schaltposition
nicht aktiv, da die äußeren Antriebsklinken 11 infolge
der größeren Drehzahl
des Hohlrades 91 gegenüber dem
mit der Drehzahl des Planetenradträgers 8 rotierenden
Antriebsteiles 1 überlaufen
werden.
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In
der mittleren Position des Schubklotzes 32 steuert die
Aussteuerhülse 5 die
inneren Antriebsklinken 12 aus, und die äußeren Antriebsklinken 11 werden
wirksam, mit einer direkten Übertragung
der Drehbewegung auf das Hohlrad 91, und von dort auf die
Nabenhülse 6.
Damit ist der Direktgang eingelegt.
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In
der linken Position des Schubklotzes 32 wird die Steuerhülse 41 nach
links unter die Enden der Hohlradklinken 42 gebracht, wo
es zum Aussteuern der Hohlradklinke 42 kommt. Eine Drehkopplung zur
Nabenhülse
ist dann am Freilauf 52 gegeben, und es liegt der Berggang
vor, denn die gegenüber dem
Hohlrad 91 langsamere Drehzahl des Planetenradträgers 8 wird
auf die Nabenhülse 6 übertragen.
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Für die Betätigung einer
durch Rücktritt
zu aktivierenden Bremse wird die Rückwärts-Drehung des Antriebsteiles 1 ausgenutzt.
Es ist eine Bremsklinke 13 am Außenumfang des Antriebteiles
vorgesehen, damit unabhängig
von der eingelegten Gangstufe die Bremsbetätigungskraft vom Antriebsteil
immer im selben Übersetzungsverhältnis bis
an das andere Ende des Getriebes gelangt, um für die Bremsbetätigung zu
dienen. Im gezeigten Fall ist eine Bremse zu erkennen, in der auf
Steigflächen 72 auflaufende
Bremsrollen 71 den Bremsmantel 7 aufweiten und
zur Anlage an der Bremstrommel bringen. An Stelle dieser Rollenbremse
könnte
auch eine Konusbremse genutzt werden, in der ein Konus in den Bremsmantel
gedrückt
wird und für
dessen Aufspreizung sorgt.
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Komplikationen
können
entstehen mit der Anordnung von Antriebs- und Bremsklinken, wenn keine
besonderen Vorkehrungen getroffen werden. Wird das Getriebe vorwärts gedreht
und sind dabei gleichzeitig die inneren Antriebsklinken 12 und
die Bremsklinken 13 aktiv, kommt es zu einem Blockieren
des Getriebes. Die inneren Antriebsklinken 12 allein bewirken
einerseits eine Drehung von Planetenradträger 8 und Hohlrad 91 bei
einer Vorwärtsdrehung
des Antriebsteiles 1, wobei das Hohlrad 91 schneller
rotiert als der Planetenradträger 8.
Die aktiven Bremsklinken 13 allein verhindern andererseits, dass
das Hohlrad 91 schneller drehen kann als das Antriebsteil 1.
Beide Funktionen schließen
einander aus. Durch die Anordnung zusätzlicher Steuermittel für die Klinken
wird das Blockieren des Getriebes verhindert.
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Ist
die Getriebenabe in den Schnellgang geschaltet, dann sind die inneren
Antriebsklinken 12 aktiv. Für den Bremsvorgang werden auch
in dieser Gangstufe mit der Rückwärtsdrehung
die Bremsklinken 13 aktiv und drehen das Hohlrad 91 rückwärts. Bei
einem anschließenden
Vorwärtsdrehen
nach dem Bremsen wird durch besondere Vorkehrungen vermieden, daß die inneren
Antriebsklinken 12 und die Bremsklinken 13 gleichzeitig
zum Eingriff kommen können.
Dazu muß die
innere Antriebsklinke 12 unter allen Umständen einen
Totweg bis zum Eingriff an der Verzahnung 27 an der Kupplungshülse 2 haben,
und die Bremsklinke 13 muß mit dem Aufbrauchen des Totweges
sicher außer
Eingriff an der Verzahnung am Hohlrad 91 gebracht werden.
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Diese
Unterdrückung
der Eingriffsbereitschaft der inneren Antriebsklinken 12 nach
einer Rückwärtsdrehung
wird mit der Steuerbuchse 22 erzielt. Diese Buchse weist
gegenüber
der Kupplungshülse 2 ein
Verdrehspiel auf und sie wird mit Hilfe der Rückholfeder 23 in Rückwärtsdrehrichtung
auf einen Anschlag 16 vorgespannt. In 2 haben
die Kupplungshülse 2 und
die Steuerbuchse 22 eine Position, in der der Anschlag 16 am
Drehstop 34 anliegt. In dieser Position der Steuerbuchse 22 ist
die Steuerkante 29 in Rückwärtsdrehrichtung
gegenüber
dem Rastzahn 27 verdreht. Damit kommt eine an der Steuerkante 29 an
der Steuerhülse 22 angreifende innere
Antriebsklinke 12 erst nach einer Vorwärts-Verdrehung der Steuerbuchse 22 gegenüber der
Kupplungshülse 2 und
der damit verbundenen Absolvierung des Totweges an dem Zahn 27 zum Eingriff.
Es kann bei einer Rückwärtsdrehung
der inneren Antriebsklinke 12 gegenüber der Kupplungshülse 2 nicht
passieren, dass die innere Antriebsklinke 12 gerade noch über den
Zahn 27 gleitet und bei einer danach einsetzenden Vorwärtsdrehung
des Antriebsteiles 1 sofort wieder an diesem Zahn 27 zum Eingriff
kommt.
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Das
führt dazu,
dass die Antriebsklinken 12 in jedem Fall erst eine Drehung
nach vorn ausführen müssen, wobei
der Totweg aufgebraucht wird und die Bremsklinken sicher außer Eingriff
gebracht werden, bevor eine Drehkopplung zustande kommt. Dieser Totweg
ist so groß gewählt, dass
mit dieser Drehbewegung auch die Bremsklinken 13 unter
die Steuerhülse 3 geschoben
worden sind und nicht mehr in die Verzahnung eingreifen können. Kommt
es bei einem Bremsvorgang dazu, dass sich die Antriebsklinke 12 in
Umfangsrichtung rückwärts vom
Rastzahn entfernt, wird die Steuerbuchse 22 wieder rückwärts gegenüber der
Kupplungshülse 2 verdreht,
bis der Anschlag 26 am Drehstop 34 anliegt.
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Die
Klinkenpaare 11 und 13 am Antriebsteil 1 werden
je nach Drehrichtung mit dem Hohlrad gekoppelt. Sie greifen wechselweise
durch das Fenster 36 am äußeren Umfang der Steuerhülse 3,
infolge der Relativdrehung zwischen Antriebsteil 1 und
Steuerhülse 3.
Dadurch kommt bei einer Vorwärtsdrehung des
Antriebsteiles 1 gegenüber
dem Hohlrad 91 nur das Klinkenpaar 11 oder bei
einer relativen Rückwärtsdrehung
nur das Klinkenpaar 13 zum Eingriff an der korrespondierenden
Verzahnung am Hohlrad 91. Die Relativdrehung des Antriebsteiles 1 mit
den Klinken 13 und 11 gegenüber der Steuerhülse 3 ergibt sich,
weil bei Drehrichtungsumkehr die Klinken zunächst noch nicht in die Verzahnung
eingreifen können
und dann die nachfolgend im Drehmomentenpfad liegenden Getriebebestandteile
stehen bleiben. Die Steuerhülse
ist mit der Friktionsfeder 21 an der Kupplungshülse 2 festgelegt,
wobei das nach radial außen
abgebogene Ende der Friktionsfeder 21 in die Federeinhängung 43 eingreift.
Die Steuerhülse 3 bewegt
sich dann gemeinsam mit der Kupplungshülse 2, weil die Klinken 13 und 11 eine
kleinere Reibungskraft auf die Steuerhülse 3 ausüben als
die Friktionsfeder 21. Dabei schiebt sich die Steuerkante 35 des Fensters 36 an
der Steuerhülse 3 über den
Rücken der
Klinken 11 oder 13 und drückt die Klinke nach unten.
Die Möglichkeit
der Verdrehung der Steuerhülse 3 gegenüber dem
Antriebsteil ist mit Anschlägen
begrenzt. Liegt die Steuerhülse
an einem dieser Anschläge,
wird die Reibungskraft der Friktionsfeder 21 überwunden
und die Steuerhülse 3 verändert nicht mehr
ihre Lage relativ zu den Klinken 11 und 13, dreht
sich aber relativ zur Kupplungshülse 2.
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Um
das Blockieren des Getriebes zu vermeiden, ist die Aussteuerung
der Bremsklinke 13 durch die Steuerhülse ausreichend. Die äußere Antriebsklinke 11 ist
dann unbeeinflußt
von der Steuerhülse 3.
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An
Stelle der Rückholfeder 23 könnte auch eine
zwischen dem Antriebsteil 1 und der Steuerbuchse 22 angeordnete
Friktionseinrichtung zur Anwendung kommen, um die Steuerbuchse 22 gegenüber der
Kupplungshülse 22 relativ
in Rückwärtsdrehrichtung
zu verdrehen. Bei entsprechender Auslegung könnten auch die Reibungskräfte zwischen
den bei Rückwärtsdrehung über den
Bund 24 gleitenden inneren Antriebsklinken 22 für denselben
Zweck ausgenutzt werden.
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Es
gehört
auch zum Bereich der Erfindung, dass Bremsklinken sowohl im Drehmomentenpfad zwischen
Antriebsteil 1 und Hohlrad 91, wie gezeigt, als
auch im Drehmomentenpfad zwischen Antriebsteil 1 und Planetenradträger 8 angeordnet
sein können.
Dann muß ein
Verspannen des Getriebes verhindert werden, das bei der Rückwärtsdrehung
zur Bremsbetätigung
mit dem Eingriff der Bremsklinken möglich wäre, bevor die äußeren Antriebsklinken 11 außer Eingriff
gebracht wurden.
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Auch
ist die Nutzung der Erfindung nicht auf Getriebenaben beschränkt, bei
denen der Momentenpfad im Direktgang über das Hohlrad 91 zur
Nabenhülse 6 verläuft. Die
Erfindung ist auch bei Getriebenaben nutzbar, in denen der Momentenpfad
im Direktgang vom Planetenradträger 8 zur
Nabenhülse 6 verläuft.
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Eine
Steuerhülse
für das
definierte Verzögern
des Eingriffes von Klinken an einer Rastverzahnung, die mit einer
Rückstellfeder
gegenüber
dem Teil mit der Rastverzahnung angefedert ist, kann auch an anderen
Stellen in Getriebenaben eingesetzt werden. Eine solche Steuerhülse kann überall dort angewandt
werden, wo nach einer Drehrichtungsumkehr der Klinkeneingriff über einen
definierten Totweg verhindert werden soll. Das ist z. B. an den
Klinken zwischen Hohlrad und Nabenhülse notwendig, um das Problem
des Festbremsens zu umgehen. „Festbremsens" heißt, dass
nach einem Abbremsen mit der Rücktrittbremse
bis zum Stillstand des Fahrrades eine Vorwärtsdrehung des Getriebes zum
Lösen der Rücktrittbremse
nicht möglich
ist, weil das Getriebe nicht vorwärts gedreht werden kann, obwohl
es für das
Lösen der
Rücktrittbremse
notwendig wäre.
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- 1
- Antriebsteil
- 11
- äußere Antriebsklinken
- 12
- innere
Antriebsklinke
- 13
- Bremsklinken
- 14
- rechter
Lagerkonus
- 15
- linker
Lagerkonus
- 16
- Anschlag
- 17
- Nabenachse
- 18
- Antriebsritzel.
- 19
- Abstützstelle
- 2
- Kupplungshülse
- 21
- Friktionfeder
- 22
- Steuerbuchse
- 23
- Rückholfeder
- 24
- Bund
- 25
- Zahnzwischenraum
- 27
- Rastzahn
- 28
- Zahnkopf
- 29
- Steuerkante
- 3
- Steuerhülse
- 31
- Schaltfeder
- 32
- Schubklotz
- 33
- Druckstange
- 34
- Drehstop
- 35
- Steuerkante
- 36
- Fenster
- 4
- Einsteuerfeder
- 41
- Einsteuerhülse
- 42
- Hohlradklinke
- 43
- Federeinhängung
- 5
- Aussteuerfeder
- 51
- Aussteuerhülse
- 52
- Freilauf
am Planetenradträger
- 53
- Verzahnung
an der Nabenhülse
- 54
- Druckhülse
- 55
- Verzahnung
am Hohlrad
- 6
- Nabenhülse
- 61
- Nabenflansch
- 7
- Bremsmantel
- 71
- Bremsrolle
- 72
- Steigfläche
- 8
- Planetenradträger
- 9
- Planetenrad
- 91
- Hohlrad
- 92
- Sonnenrad