Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kraftmaschine bereitzustellen,
welche Vorteile gegenüber
den Kraftmaschinen des Standes der Technik aufweist. Insbesondere stellt
sich die Erfindung die Aufgabe, Kraftmaschinen mit verbessertem
Wirkungsgrad und/oder verminderter Wärmeabgabe an die Umwelt bereitzustellen.
Es
wurde überraschend
gefunden, dass sich diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Umwandlung von
Wärmeenergie
in kinetische Energie durch Erwärmen
eines Antriebsmediums lösen
lässt,
wobei die Vorrichtung einen Kühler
(2), einen Wärmetauscher
(3), einen Kolben (4), eine Überdruckleitung (5)
für das
Antriebsmedium (1) und eine Unterdruckleitung (6)
für das
Antriebsmedium (1) umfasst und wobei der Wärmetauscher
(3) über
die Überdruckleitung
(5) mit dem Einlasskanal (7) des Kolbens (4)
und der Auslasskanal (8) des Kolbens (4) über die
Unterdruckleitung (6) mit dem Kühler (2) verbunden
ist. Bevorzugt wird das abgekühlte
Antriebsmedium zumindest zum Teil im Sinne eines Kreislaufs zurückgeführt.
Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird das erwärmte,
expandierte Antriebsmedium zunächst zur
Erzeugung kinetischer Energie in einer Kraftmaschine eingesetzt,
beispielsweise in einem Kolbenmotor. Danach wird das erwärmte Antriebsmedium
jedoch bevorzugt nicht vollständig
an die Umgebung abgegeben, sondern zumindest teilweise innerhalb
der Vorrichtung zurückgeführt. Dies
wird dadurch erreicht, dass das erwärmte Antriebsmedium nach dem
Durchströmen
des Kolbenmotors über
eine Rohrleitung zu einem Kühler geführt und
dort abgekühlt
wird, wodurch es sich kontrahiert und ein Unterdruck in der Rohrleitung
(Unterdruckleitung) entsteht. Dieser Unterdruck wird nun zusätzlich dazu
genutzt, den Kolbenmotor anzutreiben.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
basiert auf der physikalischen Umwandlung eines Antriebsmediums
durch Erwärmen
und Abkühlen,
wobei die infolge der Erwärmung
stattfindende Expansion und die infolge der Abkühlung stattfindende Kontraktion
des Antriebsmediums beide zur Verrichtung von Arbeit genutzt werden.
Das
Antriebsmedium wird dabei keiner chemischen Umwandlung unterworfen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird Stickstoff vom flüssigen
Zustand durch Zufuhr von Wärme
verdampft und anschließend wieder
durch Abfuhr von Wärme
verflüssigt;
es erfolgt also ein Wechsel der Aggregatzustände von flüssig über gasförmig nach flüssig. Es
ist aber auch möglich,
als Antriebsmedium ein Gas zu verwenden, welches permanent im gasförmigen Zustand
vorliegt; ein bevorzugtes Antriebsmedium dieser Art ist Helium.
Auch in diesem Fall wird das Antriebsmedium keiner chemischen Umwandlung
unterworfen. Es erfolgt lediglich ein Wechsel von abgekühltem Heliumgas über erwärmtes Heliumgas
zurück
zu abgekühltem
Heliumgas.
Ein
weiteres wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt darin,
dass die Expansion des Antriebsmediums außerhalb des Arbeitsraums des
Kolbens erfolgt. Auch die Kontraktion des Antriebsmediums erfolgt
außerhalb
des Arbeitsraums des Kolbens.
Eine
derartige Vorrichtung hat den Vorteil, dass einerseits weniger Wärme an die
Umgebung abgegeben wird, andererseits die Kombination von Über- und
Unterdruck durch Erwärmen
bzw. Abkühlen
des Antriebsmediums zur Energieumwandlung genutzt wird, wodurch
sich der Wirkungsgrad der Kraftmaschine erhöht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich ferner durch geringe Spülverluste, einfache Bauart
und gute Energiebilanz im Bereich der mechanischen Eigenverluste
aus.
Die
Expansion des Antriebsmediums erfolgt infolge seiner Erwärmung. Wärme wird
dem Antriebsmedium bevorzugt an verschiedenen Stellen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zugeführt.
Eine wesentliche Wärmezufuhr
erfolgt im Wärmetauscher,
bevorzugt wird dem Antriebsmedium aber auch bereits Wärme zugeführt, bevor
es den Wärmetauscher
erreicht. Bevorzugt nimmt das Antriebsmedium zunächst Wärme aus einer "Rückkühlung" und dann aus der Umgebungsluft auf
und wird anschließend
im Wärmetauscher
weiter erwärmt.
Dabei wird das Antriebsmedium zumindest zum Teil in einem Kreislaufsystem
zurückgeführt, wobei
das vom Kolben abgeführte,
relativ erwärmte
Antriebsmedium Wärme
an das dem Kolben zugeführte,
noch relativ kalte Antriebsmedium in der "Rückkühlung" wieder abgibt.
Als
Antriebsmedien für
die erfindungsgemäße Vorrichtung
sind Gase bevorzugt, d.h. Stoffe oder Stoffgemische, welche bei
Raumtemperatur und Atmosphärendruck
im gasförmigen
Zustand vorliegen. Besonders eignen sich Gase oder Gasgemische,
welche einen Siedepunkt unterhalb von -30°C, bevorzugter unterhalb von
-100°C,
insbesondere unterhalb von -170°C
aufweisen. Besonders bevorzugt sind Stickstoff oder Luft, beispielsweise
sind aber auch Edelgase, wie Helium oder Argon geeignet. Ammoniak
ist bevorzugt, wenn die Vorrichtung insgesamt als geschlossenes
System ausgebildet ist oder zumindest einen geschlossenen Ammoniakkreislauf
umfasst.
Verschiedene
charakteristische Temperaturen des Antriebsmediums lassen sich unterscheiden.
Die Ausgangstemperatur des Antriebsmediums wird als T0 definiert
und entspricht bevorzugt der tiefsten Temperatur, die das Antriebsmedium
innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aufweist. T0 liegt bevorzugt unterhalb des
Siedepunkts des Antriebsmediums, welches vorzugsweise ein Gas ist;
demnach ist das Antriebsmedium bevorzugt bei T0 verflüssigt.
Je
nach Art des verwendeten Antriebsmediums liegt T0 bevorzugt
im Bereich von -273 bis 20°C,
bevorzugter im Bereich von -250 bis 0°C, noch bevorzugter im Bereich
von -200 bis -30°C,
am bevorzugtesten im Bereich von -200 bis -100°C und insbesondere im Bereich
von -200 bis -170°C.
Das
auf die Temperatur T0 abgekühlte Antriebsmedium
nimmt bevorzugt Wärme
aus der Umgebung auf und wird dadurch auf die Temperatur TU erwärmt.
Die Aufnahme von Wärme
aus der Umgebung ist besonders vorteilhaft, weil diese in praktisch
unbegrenzter Menge frei verfügbar
ist. TU ist definiert als diejenige Temperatur,
welche das Antriebsmedium unmittelbar vor der Einleitung in den
Wärmetauscher
aufweist. Je nach Art des verwendeten Antriebsmediums liegt TU bevorzugt im Bereich von -150 bis 20°C, bevorzugter
von -100 bis 20°C,
noch bevorzugter von -75 bis 20°C,
am bevorzugtesten von -50 bis 20°C
und insbesondere von -25 bis 20°C.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Differenz zwischen T0 und TU zumindest
20°C, bevorzugter
zumindest 40°C,
noch bevorzugter zumindest 60°C,
am bevorzugtesten zumindest 80°C
und insbesondere zumindest 100°C.
Im
Wärmetauscher
wird dem Antriebsmedium weitere Wärme zugeführt, und es wird dadurch auf
die Temperatur TW erwärmt. TW ist
definiert als diejenige Temperatur, welche das Antriebsmedium unmittelbar
nach Verlassen des Wärmetauschers
aufweist. Bevorzugt ist TW die höchste Temperatur,
die das Antriebsmedium innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erreicht. Je nach Art des verwendeten Antriebsmediums liegt TW bevorzugt im Bereich von -50 bis 400°C, bevorzugter
von 0 bis 200°C,
noch bevorzugter von 10 bis 200°C, am
bevorzugtesten von 20 bis 175°C
und insbesondere von 20 bis 150°C.
Die
im Wärmetauscher
dem Antriebsmedium zugeführte
Wärme kann
aus verschiedenen Quellen stammen. Bevorzugt handelt es sich bei
der im Wärmetauscher
zugeführten Wärme um bei
der Verbrennung von Energieträgern
freigesetzte Abwärme
oder um die Abwärme
eine Atomkraftwerks. Beispielsweise ist es aber auch möglich, dem
Wärmetauscher
regenerative Energien, insbesondere Sonnenenergie zuzuführen, indem
z.B. Thermoöl
in einem Kreislauf über
Sonnenkollektoren erwärmt
und dem Wärmetauscher
zugeführt wird.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Differenz zwischen TU und TW zumindest
20°C, bevorzugter
zumindest 40°C,
noch bevorzugter zumindest 60°C,
am bevorzugtesten zumindest 80°C
und insbesondere zumindest 100°C.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Differenz zwischen T0 und TW zumindest
50°C, bevorzugter
zumindest 100°C,
noch bevorzugter zumindest 150°C,
am bevorzugtesten zumindest 200°C
und insbesondere zumindest 250°C,
wobei der absolute Wert von T0 bevorzugt
unterhalb von 25°C,
bevorzugter unterhalb von 0°C,
noch bevorzugter unterhalb von -30°C, am bevorzugtesten unterhalb
von -100°C
und insbesondere unterhalb von -170°C liegt.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie in einem Temperaturbereich
Arbeit verrichten kann, der unterhalb der Betriebstemperatur konventioneller
Wärmekraftmaschinen,
wie z.B. Verbrennungsmotoren, Gasturbinen, etc. liegt. Diese Eigenschaft
macht es möglich,
die erfindungsgemäße Vorrichtung
mit herkömmlichen
Wärmekraftmaschinen
zu koppeln und somit deren Wirkungsgrad zu erhöhen. Die Überschusswärme dieser herkömmlichen
Wärmekraftmaschinen
wird dabei zum Betreiben der erfindungsgemäßen Vorrichtung genutzt, indem
die Überschusswärme dem
Wärmetauscher
zugeführt
wird. Während
die Betriebstemperatur herkömmlicher
Wärmekraftmaschinen
gewöhnlich
oberhalb von 25°C
liegt, liegt die durchschnittliche Betriebstemperatur T⌀ der
erfindungsgemäßen Vorrichtung,
welche definiert ist als der Mittelwert von T0 und
TW, bevorzugt unterhalb von 25°C.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt T⌀ im
Bereich von -200°C
bis 25°C,
bevorzugter im Bereich von -175°C
bis 0°C,
noch bevorzugter im Bereich von -150°C bis -25°C, am bevorzugtesten im Bereich
von -150°C
bis -50°C
und insbesondere im Bereich von -125°C bis -75°C.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
handelt es sich bei dem Kühler
um einen Gasverflüssiger.
Gasverflüssiger
verschiedener Bauart sind im Stand der Technik bekannt. In diesem
Zusammenhang kann beispielsweise auf H. Hausen, H. Linde, "Tieftemperaturtechnik.
Erzeugung sehr tiefer Temperaturen, Gasverflüssigung und Zerlegung von Gasgemischen", 2. Auflage, Springer
Verlag, 1985 verwiesen werden. Geeignete Gasverflüssiger werden
beispielsweise von der Firma Gifford-McMahon (GM) vertrieben.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
als Kühler
einen Luftverflüssiger,
welcher derart ausgestaltet ist, dass er den überwiegenden Anteil des Stickstoffs
aus der Umgebungsluft auskondensiert, während die Gase mit tieferem
Siedepunkt, also insbesondere Sauerstoff und Argon, im gasförmigen Zustand
verbleiben und von dem verflüssigten
Stickstoff abgetrennt werden können.
Bevorzugt erfolgt die Abtrennung des Großteils des Stickstoffs von
den übrigen
Bestandteilen der Luft durch Membranfiltration.
Zur
Erzeugung von flüssigem
Stickstoff mit Hilfe eines Luftverflüssigers werden lediglich komprimierte Luft,
Kühlwasser
und elektrische Energie benötigt.
Komprimierte atmosphärische
Luft wird dabei bevorzugt beispielsweise mit einem Druck von ca.
6 bar zunächst
in ein Trocknungs- und Reinigungssystem geleitet, um den Wasserdampf
und möglicherweise
vorhandene Kohlenwasserstoffe zu entfernen. In einem Membranfilter wird
bevorzugt der größte Teil
des Sauerstoffs und der anderen Gasbestandteile entfernt, so dass
Stickstoff mit einem Reinheitsgrad von beispielsweise ca. 98 Vol.-%
vorliegt. Der Stickstoff strömt
dann in den Verflüssigungsteil
der Anlage ein, wo er in Wärmetauschern
auf seine Kondensationstemperatur bzw. auf T0 abgekühlt wird.
Der verflüssigte
Stickstoff tropft bevorzugt in einen Vorratsbehälter, welcher an dem Verflüssiger montiert ist.
Da
das relativ warme Antriebsmedium nach der Verrichtung von Arbeit
bevorzugt durch frisches, relativ kaltes Antriebsmedium vorgekühlt wird,
vorzugsweise auf eine Temperatur unterhalb der Raumtemperatur, wird
die Verflüssigung
erleichtert und verläuft ökonomischer.
Der
mit Hilfe des Luftverflüssigers
verflüssigte
Stickstoff wird dann bevorzugt als Antriebsmedium, das als Nebenprodukt
erhaltene, mit Sauerstoff angereicherte Gasgemisch bevorzugt zur
Wärmegewinnung
im Wärmetauscher
genutzt.
Beispielsweise
kann das mit Sauerstoff angereicherte Gasgemisch auch bei der Holzvergasung
eingesetzt werden. Das durch die Vergasung des Holzes gewonnene
mittelkalorische Gas kann zum Antrieb einer Kraftmaschine und die
dabei freigesetzte Abwärme
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Erwärmung
und Expansion des verflüssigten
Stickstoffs als Antriebsmedium genutzt werden. Auf diese Weise wird
der im Zuge der Membranfiltration bei der Luftverflüssigung
erforderliche zusätzliche
Energieaufwand zumindest zum Teil durch eine bessere Nutzung der
bei der Holzvergasung freigesetzten Energie kompensiert. Durch die
Verwendung des mit Sauerstoff angereicherten Gasgemisches bei der
Holzvergasung wird der relative Anteil des inerten Stickstoffs im
durch die Holzvergasung gewonnenen Gas vermindert, wodurch dessen
spezifischer Brennwert steigt.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann mit einer Anlage zur Holzvergasung kombiniert werden. Beispielsweise
kann ein Gasmotor, welcher an eine Stromturbine gekoppelt ist und
mit einem mittelkalorischen Gas betrieben wird, das aus der Vergasung
von Holz mit Luft erhalten wird, mit der erfindungsgemäßen Kraftmaschine
gekoppelt werden.
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
als Kühler keinen
Luftverflüssiger,
sondern lediglich einen Gasverflüssiger,
welcher nicht mit einem Membranfilter zur Trennung verschiedener
Bestandteile eines Gasgemisches (z.B. von Sauerstoff und Stickstoff
aus Luft) ausgestattet ist. Auch auf eine Trocknungs- und Reinigungseinheit
kann in diesem Fall verzichtet werden. Da die Trennung der Bestandteile
der Luft mit Hilfe eines Membranfilters vergleichsweise energieaufwendig
ist, wird auf diese Trennung erfindungsgemäß vorzugsweise vollständig oder
zum Teil verzichtet. Dies kann dadurch erreicht werden, dass das
Antriebsmedium, beispielsweise Stickstoff, nach der Verrichtung
von Arbeit dem Gasverflüssiger
erneut zugeführt
wird, ohne zuvor mit Luft vermischt zu werden. Auf diese Weise kann
die Vorrichtung als Kreislaufsystem betrieben werden, so dass eine
Trennung von Luft in ihre Bestandteile entfällt. Wird die Vorrichtung als
geschlossenes System betrieben, so kann auf die energieaufwendige
Membranfiltration von Luft vollständig verzichtet werden, da
der Stickstoff (oder ein anderes geeignetes Antriebsmedium) im geschlossenen
System im Sinne eines Kreislaufs zurückgeführt wird und seine Reinheit
konstant bleibt.
Es
ist aber auch möglich,
den Stickstoff nur teilweise im Sinne eines Kreislaufsystems zurückzuführen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
sowohl einen herkömmlichen
Luftverflüssiger
mit Trocknungseinheit und Membranfilter, als auch einen Gasverflüssiger,
insbesondere einen Stickstoffverflüssiger, welcher weder Trocknungseinheit
noch Membranfilter aufweist. Stickstoff dient als Antriebsmedium.
Luftverflüssiger
und Stickstoffverflüssiger
werden dabei bevorzugt derart miteinander kombiniert, dass ein Teil
des Antriebsmediums im Sinne eines Kreislaufsystems zurückgeführt, im
Stickstoffverflüssiger
erneut abgekühlt
und dem Vorratsbehälter
zugeführt
wird. Der übrige
Teil des Antriebsmediums wird jedoch nicht zurückgeführt, sondern entweicht in die
Atmosphäre.
Der mit der Entweichung einhergehende Verlust bezogen auf die Gesamtmenge
an Antriebsmedium wird nun durch den Luftverflüssiger ausgeglichen, welcher
eine dem entwichenen Antriebsmedium entsprechende Menge Stickstoff
der Umgebungsluft entnimmt, verflüssigt und dem Vorratsbehälter zuführt. Auf
diese Weise wird nur ein Teil des Stickstoffs als Antriebsmedium
der Luft entnommen, getrocknet, im Membranfilter des Luftverflüssigers
vom Großteil
der übrigen
Bestandteile der Luft abgetrennt und durch Abkühlen im Luftverflüssiger der
Vorrichtung zugeführt;
der andere Teil des Stickstoffs verbleibt jedoch als Antriebsmedium
in der Vorrichtung, d.h. wird über
das Kreislaufsystem zum Stickstoffverflüssiger zurückgeführt und dort ohne Trocknung
und Membranfiltration verflüssigt.
Die Gesamtmenge an Stickstoff im System kann dabei konstant gehalten
werden, wenn genau soviel Stickstoff durch Luftverflüssigung
bereitgestellt wird, wie aus dem System entweicht. Bei dieser Ausführungsform
beträgt
der Anteil des innerhalb der Vorrichtung zurückgeführten Antriebsmediums bevorzugt
mehr als 10 Vol.-%, bevorzugter mehr als 25 Vol.-%, noch bevorzugter
mehr als 50 Vol.-%, am bevorzugtesten mehr als 60 Vol.-% und insbesondere
mehr als 75 Vol.-%.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen vorzugsweise thermisch isolierten Vorratsbehälter, welcher
als Reservoir des verflüssigten
Antriebsmediums dient. Über ein
Leitungssystem wird verflüssigtes
Antriebsmedium kontrolliert dem Vorratsbehälter entnommen, wodurch es
bevorzugt bereits in den gasförmigen
Zustand übergeht.
Das verdampfte aber immer noch vergleichsweise kalte Antriebsmedium
nimmt dann Wärme
aus der Umgebung auf und wird dem Wärmetauscher mit der Temperatur
TU zugeführt,
wo es infolge des Wärmeeintrags
auf die Temperatur TW erwärmt und
somit weiter expandiert wird, so dass ein erheblicher Überdruck
erzeugt wird. Dieser Überdruck
baut sich in der gesamten Überdruckleitung
in Richtung des Kolbens auf, erstreckt sich aber auch jenseits des
Wärmetauschers
in Richtung des Vorratsbehälters,
so dass der Überdruck
vom Vorratsbehälter
bis zum Arbeitsraum der Kraftmaschine reicht. Innerhalb dieses Abschnitts
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
liegen bevorzugt weitgehend isobare Bedingungen vor. Vom Vorratsbehälter bis
zum Arbeitsraum besteht ein Temperaturgefälle, da das Antriebsmedium
an verschiedenen Stellen der Vorrichtung Wärme aufnimmt, ehe es Arbeit
verrichtet.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in der Nähe
des Ausgangs des Vorratsbehälters
ein elektrisches Thermoelement angebracht, welches eine ausreichende
Wärmemenge
an das Antriebsmedium abgibt, so dass dieses vom flüssigen in
den gasförmigen
Zustand übergeht. Bevorzugt
beträgt
die Wärmemenge,
welche vom elektrischen Thermoelement übertragen wird, die minimale Menge,
welche erforderlich ist, um den Wechsel des Aggregatzustands zu
gewährleisten.
Bevorzugt
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Vorratsbehälter
für das
Antriebsmedium, worin dieses bei der Temperatur T0 vorliegt,
wobei T0 tiefer als der Siedepunkt des Antriebsmediums
liegt. Über eine
Rohrleitung wird das zunächst
verflüssigte
Antriebsmedium entnommen, und wird bereits in der Rohrleitung (oder
im Fall verschiedener Druckkreisläufe in einer oder mehreren
Verdampfungskammern), vorzugsweise durch Wärmeeintrag z.B. von einem elektrischen
Thermoelement, auf eine Temperatur oberhalb von T0 erwärmt. Danach
liegt das Antriebsmedium auf seinem Weg vom Vorratsbehälter oder
von der Verdampfungskammer zum Wärmetauscher,
zum Kolben und zum Kühler
bevorzugt im gasförmigen
Zustand vor, wobei lediglich die Temperatur des gasförmigen Antriebsmediums
variiert, wodurch es sich ausdehnt bzw. kontrahiert, aber stets
gasförmig
bleibt, ehe es im Kühler
erneut in den flüssigen
Zustand überführt wird.
Nach
Verlassen des Wärmetauschers
beträgt
der Überdruck
des Antriebsmediums bezogen auf Atmosphärendruck bevorzugt mehr als
1 bar, bevorzugter mehr als 2 bar, noch bevorzugter mehr als 5 bar,
am bevorzugtesten mehr als 8 bar und insbesondere mehr als 10 bar.
Aus Konstruktions- und Sicherheitsgründen beträgt der Überdruck bevorzugt nicht mehr
als 100 bar, bevorzugter nicht mehr als 80 bar, noch bevorzugter nicht
mehr als 60 bar, am bevorzugtesten nicht mehr als 40 bar und insbesondere
nicht mehr als 20 bar.
Vom
Wärmetauscher
wird das gasförmige
und unter Druck stehende Antriebsmedium über eine Überdruckleitung zum Einlasskanal
eines Kolbens geführt,
wo es kontrolliert bevorzugt über
ein Ventil in den Kolbenraum eingeleitet wird. Der Überdruck
liegt also anfangs bereits außerhalb
des Arbeitsraums des Kolbens vor, und das unter Druck stehende Antriebsmedium
wird in diesen eingeleitet. Dies ist ein wesentlicher Unterschied
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu anderen Kraftmaschinen, beispielsweise zum Verbrennungsmotor,
bei denen der Treibstoff ggf. zwar bei hohem Druck in den Kolben
eingespritzt wird, der Gasdruck, welcher für den eigentlichen Antrieb
der Kraftmaschine kausal verantwortlich ist, aber erst im Arbeitsraum
des Kolbens durch Zündung
des Treibstoffgemischs mit Luft, d.h. durch eine chemische Reaktion
aufgebaut wird.
Der
sich erfindungsgemäß durch
die Einleitung des Antriebsmediums im Kolbenraum aufbauende Druck
bewegt den Kolben aus seiner Ausgangslage, wodurch kinetische Energie
erzeugt wird. Die Rückführung des
Kolbens in seine Ausgangslage kann nun z.B. einerseits durch die
Trägheit
eines mit dem Kolben über
ein Pleuel verbundenen Schwungrades herbeigeführt werden, ergänzend kann
diese Bewegung andererseits jedoch mit Hilfe der Unterdruckleitung
erreicht werden, welche am Auslasskanal des Kolbens angeschlossen
ist und bevorzugt über
ein weiteres Ventil gesteuert wird. Die Unterdruckleitung mündet in
einen Kühler,
vorzugsweise in einen Gasverflüssiger,
wodurch das Antriebsmedium abgekühlt
und somit innerhalb der Unterdruckleitung kontrahiert wird. Auf
diese Weise entsteht in der Unterdruckleitung ein Vakuum, dessen Sog
genutzt werden kann, den Kolben in seine Ausgangslage zurückzuführen.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist bevorzugt durch Ventile geregelt. So kann der Kolben im Zweitakt-Verfahren
betrieben werden, wobei das Ventil der Überdruckleitung, d.h. am Einlasskanal
des Kolbens, geöffnet
ist, wenn das Ventil der Unterdruckleitung, d.h. am Auslasskanal
des Kolbens, geschlossen ist, und umgekehrt. Geeignete Steuerungsanlagen
sind dem Fachmann geläufig.
Erfindungsgemäß bevorzugt
erfolgt die Steuerung der Ventile elektronisch. In der bevorzugten
internen Regelung der erfindungsgemäßen Vorrichtung über Ventile
liegt ein wesentlicher Unterschied zum Stirling-Motor, welcher intern
ungeregelt ist.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Vorrichtung
ein Steuerungssystem, welches geeignet ist, die Zufuhr des kalten,
gasförmigen
Antriebsmediums in den Wärmetauscher
und die Einspeisung des erwärmten,
expandierten und unter Überdruck
stehenden Antriebsmediums in den Arbeitsraum des Kolbens zu regeln.
Dazu umfasst das Steuerungssystem bevorzugt zumindest ein erstes
Ventil am Einlasskanal des Kolbens, ein zweites Ventil am Auslasskanal
des Kolbens und bevorzugt ein drittes Ventil am Eingang des Wärmetauschers.
Bevorzugt sind die Ventile gemeinsam über eine Steuerungseinheit
geregelt, um den Betrieb der Vorrichtung im Zweitaktverfahren zu
gewährleisten.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Kolben, bevorzugter 2 Kolben, noch bevorzugter 3 Kolben, am
bevorzugtesten 4 Kolben und insbesondere 5 oder mehr Kolben. Die
Verwendung mehrerer Kolben hat den Vorteil, dass das Antriebsmedium
in einem nahezu gleichmäßigen Strom
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
entlang des Druckgefälles
fließt,
ohne dass die zeitlich gesteuerte Öffnung und Schließung des
Einlasskanals der Kolben zu signifikanten Rückstauungen des Antriebsmediums
und damit einhergehenden Druckspitzen innerhalb der Überdruckleitung
führt.
Vom
Arbeitsraum des Kolbens gelangt das expandierte Antriebsmedium bevorzugt über einen
Auslasskanal mit einem Ventil in die Unterdruckleitung, an deren
Ende bevorzugt der Kühler
angeordnet ist. Durch das Abkühlen
des Antriebsmediums wird dieses kontrahiert, wodurch ein Unterdruck
entsteht, welcher sich über
die Unterdruckleitung bis hin zum Auslasskanal des Kolbens fortsetzt.
Der
Druck des Antriebsmediums in der Unterdruckleitung beträgt vorzugsweise
weniger als 0,9 bar, bevorzugter weniger als 0,8 bar, noch bevorzugter
weniger als 0,7 bar, am bevorzugtesten weniger als 0,6 bar und insbesondere
weniger als 0,5 bar.
Im
Kühler
wird das Antriebsmedium bevorzugt von der Temperatur TK auf
die Ausgangstemperatur T0 abgekühlt. TK ist definiert als diejenige Temperatur,
welche das Antriebsmedium unmittelbar vor Einleitung in den Kühler aufweist.
Je nach Art des verwendeten Antriebsmediums liegt TK bevorzugt
im Bereich von -150 bis 50°C,
bevorzugter von -125 bis 20°C,
noch bevorzugter von -100 bis 0°C,
am bevorzugtesten von -90 bis -10°C
und insbesondere von -80 bis -20°C.
Nach
dem Abkühlen
des Antriebsmediums im Kühler
auf die Temperatur T0 wird dieses bevorzugt
in den Vorratsbehälter
zurückgeführt, vorzugsweise
in verflüssigtem
Zustand.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
passiert das sich in der Unterdruckleitung befindliche Antriebsmedium
zunächst
einen Rekuperator, ehe es zum Kühler
gelangt. Der Rekuperator befindet sich demnach bevorzugt zwischen
Arbeitsraum des Kolbens und Kühler.
Der Rekuperator dient dazu, Abwärme
im Abgasstrom, also im Strom des expandierten Antriebsmediums, zurückzugewinnen.
Das erwärmte
Antriebsmedium wird dabei durch Kanäle oder Rohre geleitet, an
deren erwärmten
Wänden
sich das in den Wärmetauscher
ziehende relativ kalte Antriebsmedium erwärmt. Die Wand, welche die Wärme vermittelt,
kann aus hitzebeständigem
Stahl, Gusseisen oder aus keramischen Massen gebildet sein. Der
Rekuperator bewirkt, dass die im Antriebsmedium nach Verlassen des
Arbeitsraums des Kolbens gespeicherte Restwärme an den Wärmetauscher
und somit an nachströmendes
kaltes Antriebsmedium abgegeben werden kann, wodurch sich der Wirkungsgrad
der Vorrichtung weiter erhöht.
Das erwärmte
und expandierte Antriebsmedium gibt im Rekuperator bevorzugt Wärme ab und
wird dadurch abgekühlt.
Vom Rekuperator wird das vorgekühlte
Antriebsmedium anschließend
zum Kühler
geleitet. Unmittelbar vor Einleitung in den Kühler weist das Antriebsmedium
die Temperatur TK auf.
Geeignete
Rekuperatoren sind dem Fachmann bekannt. In diesem Zusammenhang
kann beispielsweise auf M. Podhorsky, H. Krips, "Wärmetauscher", Vulkan Verlag,
1999; R.K.Shah, D.P. Sekulic, "Fundamentals
of Heat Exchanger Design",
John Wiley & Sons,
2002; und F.P. Incropera, D.P. DeWitt, "Fundamentals of Heat and Mass Transfer", 5. Auflage, Wiley
Text Books, 2001 verwiesen werden.
Ein
wesentlicher Vorteil der Verwendung eines oder mehrerer Rekuperatoren
liegt darin, dass das "verbrauchte", d.h. erwärmte und
expandierte Antriebsmedium nach der Verrichtung von Arbeit vorgekühlt wird,
ehe es den Kühler
erreicht, und gleichzeitig das "frische", d.h. abgekühlte und
kontrahierte Antriebsmedium vor der Verrichtung von Arbeit vorgewärmt wird,
ehe es den Wärmetauscher
erreicht. Dies wirkt sich günstig
auf die Energiebilanz der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus. Das Antriebsmedium
muss nämlich nicht
ausgehend von Raumtemperatur auf T0 abgekühlt werden,
sondern weist unmittelbar vor Einleitung in den Kühler bereits
eine Temperatur TK auf, welche vorzugsweise
unterhalb der Raumtemperatur liegt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen oder mehrere Rekuperatoren, welche in ihrem Aufbau Schraubenkompressoren
nachgebildet sind. Die Schraubenkompressoren sind zweiwellige Drehkolbenmaschinen,
die nach dem Verdrängungsprinzip
mit innerer Verdichtung arbeiten. Das Fördergas, hier also das in Richtung
des Arbeitsraums des Kolbens strömende
Antriebsmedium, wird während
des Transportes bevorzugt von einem Saugstutzen am oberen Teil des
Gehäuses
zu einem Druckstutzen am unteren Teil des Gehäuses in sich stetig verkleinernden
Kammern komprimiert und in die Ableitung in Richtung des Wärmetauschers
ausgefördert.
Im Gegenstrom dazu wird dasjenige Antriebsmedium geleitet, welches
dem Kühler
zuströmt,
wobei dieses durch eine Trennwand mit hoher Wärmeleitfähigkeit von den zweiwelligen
Drehkolbenmaschinen und dem darin komprimierten Antriebsmedium getrennt
ist. Über
die Trennwand erfolgt nun ein Wärmeübergang
vom relativ warmen Antriebsmedium auf das relativ kalte Antriebsmedium.
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen oder mehrere Mehrkammerrekuperatoren, welche jeweils zumindest
ein Verteilerventil und zumindest ein Regelventil enthalten. Jeder
Mehrkammerrekuperator umfasst mehrere Wärmetauscherkammern, welche
bevorzugt rotationssymmetrisch angeordnet sind. Bevorzugt enthält ein Mehrkammerrekuperator
2 bis 60, bevorzugter 3 bis 40, noch bevorzugter 4 bis 20, am bevorzugtesten
5 bis 16 und insbesondere 6 bis 12 Wärmetauscherkammern, welche
jeweils einzeln und unabhängig
vom Verteilerventil und vom Regelventil geöffnet bzw. geschlossen werden
können.
Das Antriebsmedium höherer
Temperatur strömt
bevorzugt über
das Verteilerventil in den Mehrkammerrekuperator ein, wobei das
Verteilerventil bevorzugt nur eine der Wärmetauscherkammern öffnet, während die übrigen Wärmetauscherkammern
geschlossen sind. Auf diese Weise wird die geöffnete Wärmetauscherkammer mit Antriebsmedium
geflutet, bis der Druck des Antriebsmediums in der Wärmetauscherkammer
dem Druck des zuströmendem
Antriebsmedium entspricht oder bis das Verteilerventil den Zufluss
unterbricht. Danach öffnet
das Verteilerventil bevorzugt die nächste, benachbarte Wärmetauscherkammer
und flutet diese mit Antriebsmedium, usw. Zeitlich versetzt dazu öffnet das
Regelventil die Wärmetauscherkammer,
bevorzugt auf der gegenüberliegenden
Seite zum Verteilerventil, lässt
das Antriebsmedium entweichen und führt es dem Kühler zu.
Umfasst der Mehrkammerrekuperator n Wärmetauscherkammern, so sind
zeitgleich bevorzugt n-2 Wärmetauscherkammern
geschlossen und mit Antriebsmedium gefüllt, eine Wärmetauscherkammer ist über das
Verteilerventil geöffnet
und wird mit Antriebsmedium befüllt
und eine Wärmetauscherkammer
ist über
das Regelventil geöffnet
und wird entleert. Das Antriebsmedium tieferer Temperatur wird bevorzugt
durch ein unabhängiges
Leitungssystem geführt,
welches über
Trennwände
hoher Wärmeleitfähigkeit
von den Wärmetauscherkammern
des Mehrkammerrekuperators getrennt ist. Über diese Trennwände erfolgt
nun ein Wärmeaustausch
zwischen dem Antriebsmedium höherer
Temperatur und dem Antriebsmedium tieferer Temperatur. Bevorzugt
befindet sich dieses unabhängige
Leitungssystem im Zentrum der rotationssymmetrisch angeordneten
Wärmetauscherkammern.
Die zeitlich sukzessive Öffnung
nur einzelner Wärmetauscherkammern gewährleistet
Verweilzeiten des Antriebsmediums, die deutlich länger als
in den meisten herkömmlichen
Wärmetauschern
sind, so dass der Wärmeaustausch
besonders effizient erfolgen kann.
Im
Rekuperator begegnen sich der Zustrom des relativ abgekühlten Antriebsmediums
und der Abstrom des relativ erwärmten
Antriebmediums, wobei Zu- und Abstrom Wärme austauschen. Im Rekuperator wird
das zu erwärmende
Antriebsmedium des Zustroms bevorzugt auf die Temperatur TR erwärmt.
TR ist definiert als diejenige Temperatur,
die das Antriebsmedium unmittelbar nach Verlassen des Rekuperators
auf seinem Weg zum Wärmetauscher
aufweist; TR bezieht sich also nicht auf
die Temperatur des im Rekuperator abzukühlenden Antriebsmediums, welches über die
Unterdruckleitung vom Kolben zum Kühler geleitet wird. Erfindungsgemäß bevorzugt
ist TR ≤ TU.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Differenz zwischen TR und TK nicht
mehr als 100°C, bevorzugter
nicht mehr als 80°C,
noch bevorzugter nicht mehr als 60°C, am bevorzugtesten nicht mehr
als 40°C
und insbesondere nicht mehr als 20°C.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Rekuperator, das Antriebsmedium ist Stickstoff und die Vorrichtung
ist derart ausgelegt, dass Temperaturen des Antriebsmediums T
0, T
R, T
U,
T
W und T
K folgende
bevorzugte Werte
Bevorzugt
ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
als geschlossenes System ausgebildet. In diesem Fall entspricht
der Massezufluss des Antriebsmediums in der Überdruckleitung dem Masseabfluss
des Antriebsmediums in der Unterdruckleitung. In dieser Ausführungsform
eignet sich auch verflüssigter
Ammoniak als Antriebsmedium, da wegen des geschlossenen Systems
ein Entweichen von Ammoniak verhindert wird. Die Verwendung von
Ammoniak als Antriebsmedium ist besonders vorteilhaft, da er einen
vergleichsweise hohen thermischen Expansionskoeffizienten aufweist.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
zwei verschiedene Antriebsmedien, welche in getrennten Leitungssystemen
zum Antrieb zweier Kraftmaschinen genutzt werden. In diesem Fall
beträgt
die Temperaturdifferenz der Siedepunkte der beiden verschiedenen
Antriebsmedien bei Atmosphärendruck
bevorzugt 10 bis 250°C,
bevorzugter 30 bis 220°C,
noch bevorzugter 50 bis 200°C,
am bevorzugtesten 70 bis 180°C
und insbesondere 100 bis 170°C.
Bevorzugt wird dabei das Antriebsmedium mit dem tieferen Siedepunkt
dazu genutzt, in einem geeigneten Wärmetauscher das Antriebsmedium
mit dem höheren
Siedepunkt zu verflüssigen,
nachdem dieses Arbeit verrichtet hat. Demnach umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
im Falle mehrerer verschiedener Antriebsmedien zumindest einen (zusätzlichen)
Wärmetauscher,
in dem ein Wärmeaustausch
zwischen dem Antriebsmedium mit höherem Siedepunkt und dem Antriebsmedium
mit tieferen Siedepunkt erfolgt.
Vorzugsweise
ist der Kolben der erfindungsgemäßen Vorrichtung über ein
Pleuel mit einem Schwungrad versehen, dessen Rotationsachse an einen
Stromgenerator angeschlossen ist. Auf diese Weise kann die mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erzeugte kinetische Energie in elektrische Energie umgewandelt werden.
Der
Massefluss des Antriebsmediums (bezogen auf Raumtemperatur) ist
mit der Zielleistung der erfindungsgemäßen Kraftmaschine korreliert.
Wird die erfindungsgemäße Kraftmaschine
an einen Stromgenerator angeschlossen, so lässt sich die Zielleistung als
elektrische Zielleistung in kW angeben. Um eine elektrische Zielleistung
von ca. 30 kW zu erreichen, beträgt
der Massefluss des Antriebsmediums in der Überdruckleitung bevorzugt 120 ± 20 m3 gasförmiges
Antriebsmedium pro Stunde. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann jedoch
auch für
deutlich höhere
oder niedrigere elektrische Zielleistungen ausgelegt werden, wodurch sich
der Massefluss des Antriebsmediums entsprechend erhöht bzw.
verringert.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Stromgenerator, welcher mit Hilfe der Kraftmaschine angetrieben
wird. Bevorzugt ist die Vorrichtung derart ausgelegt, dass die elektrische
Zielleistung 1 kW bis 10 GW, bevorzugter 5 kW bis 10 MW, noch bevorzugter
10 bis 1000 kW, am bevorzugtesten 15 bis 500 kW und insbesondere
20 bis 100 kW beträgt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Antriebsmedium Stickstoff und der Massefluss beträgt (bezogen
auf Raumtemperatur) bevorzugt 10 bis 10.000 m3 N2 h–1, bevorzugter 25 bis
1.000 m3 N2 h–1,
noch bevorzugter 50 bis 750 m3 N2 h–1, am bevorzugtesten
75 bis 500 m3 N2 h–1 und
insbesondere 100 bis 250 m3 N2 h–1.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist der Wärmetauscher
mit einem Raum zur Verbrennung von Energieträgern oder zur Zufuhr von Restenergie
anderer Wärmequellen ausgestattet.
Als zur Verbrennung geeignete Energieträger sind fossile Energieträger, aber
auch erneuerbare Energieträger
zu nennen. Vorzugsweise eignet sich der Wärmetauscher zur Verbrennung
von Gas, Benzin, Öl oder
Holz. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird dem Wärmetauscher
die Abwärme
eines Kraftwerks zugeführt,
insbesondere die Abwärme
eine Blockheiz- oder Atomkraftwerks.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird dem Verbrennungsraum des Wärmetauschers ein
mit Sauerstoff angereichertes Gasgemisch zugesetzt, welches beispielsweise
durch Luftverflüssigung
und Abtrennen des Großteils
des in der Luft enthaltenen Stickstoffs durch Membranfiltration
erhältlich
ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
wird dann bevorzugt als nicht-geschlossenes System betrieben. Flüssiger Stickstoff wird
als Antriebsmedium verdampft und kann zumindest zum Teil entweichen,
d.h. an die Umgebung abgegeben werden. Dieser Verlust an Antriebsmedium
im System wird dadurch ausgeglichen, dass der Luftverflüssiger neuen
gasförmigen
Stickstoff der Umgebung entnimmt, verflüssigt und dem System wieder
zuführt.
Das bei der Luftverflüssigung
als Nebenprodukt anfallende, mit Sauerstoff angereicherte Gasgemisch
kann dabei dem Verbrennungsraum des Wärmetauschers zugeführt werden.
Bevorzugt wird das mit Sauerstoff angereicherte Gasgemisch jedoch
in einer zweistufigen Verbrennung eingesetzt. Die zweistufige Verbrennung
kann beispielsweise in der Vergasung von Holz oder Müll (1. Stufe)
und der anschließenden
Verbrennung des so gewonnenen mittelkalorischen Gases (2. Stufe)
bestehen. Durch die Verwendung des mit Sauerstoff angereicherten
Gasgemisches in der 1. Stufe wird der Stickstoffanteil im mittelkalorischen
Gas reduziert und somit sein spezifischer Brennwert erhöht.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist bevorzugt zur Kraft-Wärme-Kopplung
ausgelegt. Beispielsweise kann die Abwärme eines Blockheizkraftwerks
dem Wärmetauscher
zugeführt
werden und dort zur Erwärmung
des Antriebsmediums dienen, wobei der Stromgenerator des Blockheizkraftwerks
gegebenenfalls über ein
geeignetes Getriebe mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gekoppelt ist.
Auf diese Weise kann der Wirkungsgrad des Blockheizkraftwerks erhöht werden.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann zu Land und zu Wasser eingesetzt werden, beispielsweise in LKW,
Zügen oder
Motorbooten. Dabei kann die im Kolben erzeugte kinetische Energie
unmittelbar zum Antrieb genutzt werden, wobei der Vorteil der erfindungsgemäßen Kraftmaschine
zum Tragen kommt, dass diese bereits bei sehr niedrigen Drehzahlen,
insbesondere in ihrer Anlaufphase, ein vergleichsweise hohes Drehmoment
zur Verfügung
stellt, welches mit steigender Drehzahl wieder abnimmt. Diese Eigenschaft
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
macht eine Kombination mit herkömmlichen
Antriebssystemen, bei denen in der Regel ein hohes Drehmoment erst
ab einer gewissen Mindestdrehzahl erreicht werden kann, besonders
vorteilhaft. So kann beispielsweise ein LKW, welcher sowohl mit
einem Verbrennungsmotor als auch mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
als Antriebsmittel ausgerüstet
ist, besonders kraftvoll und effizient aus dem Stillstand angefahren
werden, wenn zunächst
die erfindungsgemäße Vorrichtung
ihre kinetische Energie zur Verfügung stellt,
ehe bei höherer
Drehzahl die volle Leistung des Verbrennungsmotors zum Tragen kommt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung
einen Stromgenerator, welcher durch das auf die Temperatur T0 abgekühlte
Antriebsmedium gekühlt
wird. Der Stromgenerator umfasst bevorzugt Windungen, welche aus
Materialien gefertigt sind, die bei T0 supraleitende
Eigenschaften haben. Der Stromgenerator wird mit verflüssigtem
Antriebsmedium auf eine Temperatur unterhalb der Sprungtemperatur
gekühlt.
Supraleitende Generatoren sind im Stand der Technik bekannt und
sind beispielsweise bei der Firma American Superconductor kommerziell
erhältlich.
In
Anbetracht der Sprungtemperaturen derzeit verfügbarer Hochtemperatursupraleiter
sind bei dieser Ausführungsform
nicht beliebige Antriebsmedien zur Kühlung des supraleitenden Generators
geeignet. Bevorzugt erfolgt die Kühlung des supraleitenden Generators
mit flüssigem
Stickstoff als Antriebsmedium.
Die
Kühlung
kann entweder dadurch erfolgen, dass man den Generator in den Vorratsbehälter für das abgekühlte und
vorzugsweise verflüssigte
Antriebsmediums, besonders bevorzugt in flüssigen Stickstoff, einbringt
und darin betreibt. Alternativ kann auch aus dem Vorratsbehälter abgekühltes Antriebsmedium
als Kühlmittel über ein
Leitungssystem abgetrennt und dem Generator zugeführt werden.
Der Stromgenerator wird bevorzugt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
angetrieben.
Die
Verwendung eines supraleitenden Stromgenerators hat insbesondere
den Vorteil, dass auf einen Großteil
des sonst bei Generatoren üblicherweise
verwendeten Kupfers verzichtet werden kann, wodurch sich das Gewicht
des Generators erheblich reduzieren lässt, beispielsweise von 1.000
auf 200 bis 400 kg. Darüber hinaus
wirkt sich die Supraleitung günstig
auf den Wirkungsgrad in Bezug auf die Stromerzeugung aus; der Wirkungsgrad
in Bezug auf die Stromerzeugung kann um bis zu 5% erhöht werden
und auch der Wirkungsgrad des Gesamtsystems kann gesteigert werden.
Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Umwandlung von Wärmeenergie
in kinetische Energie unter Verwendung einer vorstehend beschriebenen
Vorrichtung, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- (a) Expandieren des verflüssigten Antriebsmediums (1)
durch Zufuhr von Wärme,
- (b) Verrichten von Arbeit mit Hilfe des durch die Expansion
entstehenden Überdrucks,
- (c) Kontrahieren des expandierten Antriebsmediums (1)
durch Abfuhr von Wärme,
und
- (d) Verrichten von Arbeit mit Hilfe des durch die Kontraktion
entstehenden Unterdrucks,
wobei zumindest ein Teil der
in Schritt (a) zugeführten
Wärmemenge
zumindest ein Teil der in Schritt (c) abgeführten Wärmemenge ist.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst Schritt (a) die folgenden Teilschritte:
- (i) Überführen des
Antriebsmediums (1) vom flüssigen in den gasförmigen Zustand
durch Erwärmen;
- (ii) Erwärmen
des gasförmigen
Antriebsmediums (1) durch Wärmeaustausch mit gasförmigem Antriebsmedium,
welches bereits Arbeit verrichtet hat (vgl. Schritt (c));
- (iii) Erwärmen
des gasförmigen
Antriebsmediums (1) auf eine Temperatur TU durch
Aufnahme von Wärme aus
der Umgebung; und
- (iv) Erwärmen
des Antriebsmediums (1) auf eine Temperatur TW oberhalb
von TU durch Aufnahme von Wärme im Wärmetauscher
(3).
Bevorzugt
liegt TU im Bereich von -150 bis 20°C und TW im Bereich von -50 bis 400°C.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die in Schritt (c) beim Kontrahieren des Antriebsmediums abgeführte Wärme in einem
Rekuperator zumindest zum Teil zum Expandieren des Antriebsmediums
von Schritt (a) genutzt. In diesem Fall erfolgt die Erwärmung auf
TU durch Aufnahme von Wärme aus der Umgebung und zusätzlich durch
Aufnahme von Wärme
aus dem vom Wärmetauscher
zum Kühler
zurückgeleiteten Antriebsmedium
im Rekuperator.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Antriebsmedium ausgehend von einem Vorratsbehälter und
der Ausgangstemperatur T0, welche unterhalb
des Siedepunkts des Antriebsmediums liegt, durch einen Rekuperator
geleitet und auf die Temperatur TU erwärmt, wobei
TU > T0. Anschließend erfolgt eine Erwärmung des
Antriebsmediums im Wärmetauscher
auf eine Temperatur TW, wobei TW > TU.
Das erwärmte
Antriebsmedium verrichtet nun Arbeit und wird anschließend in
dem Rekuperator abgekühlt.
Vom Rekuperator gelangt zumindest ein Teil des Antriebsmediums zum
Kühler,
durch den es von der Temperatur TK auf die
Ausgangstemperatur T0 abgekühlt wird,
wobei TW > TK > T0. Durch die Abkühlung auf T0 kondensiert
das Antriebsmedium aus und wird im Vorratsbehälter aufgefangen. Im Rekuperator
erfolgt ein Wärmeaustausch
zwischen dem vom Vorratsbehälter
zum Wärmetauscher
geleiteten Antriebsmedium (relativ kalt) und dem vom Wärmetauscher
zum Kühler
geleiteten Antriebsmedium (relativ warm).