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Diese
Erfindung betrifft Stühle,
insbesondere Rollstühle,
wie sie von Behinderten und Invaliden verwendet werden, wobei solche
Stühle
faltbar oder nicht-faltbar sein und gegebenenfalls über einen
manuellen oder elektrischen Antrieb verfügen können. Insbesondere betrifft
die Erfindung sogenannte Stehrollstühle, manchmal auch Aufrecht-
oder Senkrechtstellstühle
genannt, die es ihrem Benutzer erlauben, nicht nur eine sitzende,
sondern auch eine stehende Stellung einzunehmen.
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Solche
Stehrollstühle
sind bekannt, z.B. aus der
FR
2°769°830 .
Sie umfassen ein Chassis, das eine Gelenkstruktur stützt, die
einen Sitz, eine Fußraste,
eine Rückenlehne
aufweist. An zwei einander gegenüberliegenden
Seiten des Chassis sind symmetrisch zueinander Systeme angelenkt,
die es erlauben, zumindest den Sitz, im Regelfall aber auch die
Rückenlehne
und auch die Fußraste
derart zu bewegen, daß der
Benutzer des Stuhls von einer sitzenden in eine quasi stehende Stellung
angehoben wird.
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Jedes
seitlich angelenkte System umfaßt
ein erstes verformbares Vieleck, insbesondere ein Viereck, das zum
Stützen
des Sitzes beiträgt
und aus wenigstens zwei Stangen besteht, die in ihrem in Vorwärtsfahrtrichtung
des Rollstuhls gesehen vorderen Bereich am Chassis angelenkt und
in ihrem dem vorderen Bereich gegenüberliegenden hinteren Bereich über ein
sogenanntes Spreizteil verbunden sind.
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Bei
jedem seitlich angelenkten System ist ferner ein zweites verformbares
Vieleck, insbesondere ein Viereck, gebildet, das zum Stützen der
Fußraste
beiträgt.
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Jedes
seitlich angelenkte System umfaßt
zudem eine Rückenlehnenbewehrung,
die an dem ersten Vieleck gegenüber
dem zweiten Vieleck zumindest über
das Spreizteil angelenkt ist.
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Des
weiteren umfaßt
jedes seitlich angelenkte System eine Bedieneinheit, die zwischen
dem ersten Viereck und dem Chassis angeordnet ist und einen ersten
Hebel, der auf dem hinteren Teil des Chassis und am Ende eines zweiten
Hebels angelenkt ist, dessen anderes Ende auf dem ersten Vieleck
angelenkt ist, und einen mit dem zweiten Hebel verbundenen Bediengriff
umfaßt.
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Jeder
der beiden Bediengriffe übernimmt eine
Steuer- und Kontrollfunktion beim Schwenken des jeweiligen seitlichen
Systems von einer abgesenkten, im folgenden Sitzstellung genannten
Stellung, in welcher Sitzfläche,
Rückenlehne
und Fußraste
so positioniert sind, daß ein
Benutzer im Rollstuhl sitzen würde,
in eine im folgenden Stehstellung genannte Stellung, in welcher
Sitzfläche,
Rückenlehne
und Fußraste
so positioniert sind, daß ein
Benutzer des Rollstuhls praktisch aufrecht im Rollstuhl stehen würde.
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Die
Bedieneinheit umfaßt
ferner ein Hilfsorgan zur Unterstützung der Schwenkbewegung von der
Sitz- in die Stehstellung und umgekehrt. Ein solches Hilfsorgan
kann z.B. eine Druckluftfeder sein.
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Um
unabhängig
von der Stellung des angelenkten Systems das einfache Greifen der
Bediengriffe zu ermöglichen,
besitzt jeder Bediengriff eine im wesentlichen tropfen- oder U-förmige Greifzone, die
in ihrer Mitte offen ist und z.B. zwei Schenkel umfaßt, die
durch einen Steg verbunden sind. Schenkel und Steg können dann
jeweils eine Auflage- und Stützfläche für die Handfläche oder
Finger einer Hand eines Benutzers bilden.
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Die
bekannten Stehrollstühle
haben sich in der Praxis überaus
bewährt
und erlauben es einer behinderten Person vorteilhaft, viele Tätigkeiten
auszuführen,
die sie von einem normalen, nur eine sitzende Position ermöglichenden
Rollstuhl aus nicht ausführen
könnte.
Sie stellen daher eine wertvolle Hilfe für den Behinderten dar.
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Allerdings
hat sich gezeigt, daß der
Komfort eines solchen Stehrollstuhls noch erhöht werden könnte, wenn es möglich wäre, den
Bediengriff genau an die Morphologie des Benutzers anzupassen, so
daß er
seine Kraft auf den Bediengriff stets optimal ausüben kann.
Dabei ist die Armbewegung, die der Benutzer beim Aufrechtstellen
und Absenken des Rollstuhls mittels des Bediengriffs vollführen muß, vergleichbar
mit der Armbewegung beim Vorwärts- und
Rückwärtsrollen
der Räder
des Rollstuhles.
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Um
diese Aufgabe zu lösen
und gleichzeitig eine einheitliche Konzeption des Stehrollstuhls
zu wahren, was es erlaubt, die Herstellungskosten zu verringern,
schlägt
die Erfindung einen Stehrollstuhl mit den Merkmalen des Anspruchs
1 vor. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, daß der
Bediengriff in einfacher Weise derart positioniert werden kann,
daß er
leicht zugänglich
ist, ohne daß jedoch die
Bewegungen des Benutzers des Stuhles insbesondere in sitzender Stellung
behindert werden.
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Das
Einstellen der gewünschten
Stellung des Bediengriffs kann vorteilhaft auf verschiedene, der
jeweiligen Ausgestaltung des Rollstuhls optimal angepaßte Art
und Weise erfolgen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfaßt der Bediengriff
dazu einen Griffkörper,
der auf einem Griffträger
angeordnet ist, dessen Stellung zwischen den beiden Enden des zweiten
Hebels verstellbar ist. Dabei können dann
Mittel zur Einstellung der Position des Griffträgers z.B. in Form einer Reihe
von Befestigungsbohrungen in dem zweiten Hebel vorgesehen sein,
in welchen der Griffträger
dann mittels geeigneter Schraubelemente befestigt werden kann. Solche Bohrungen
erlauben dann ein abgestuftes Einstellen der Position des Griffträgers und
damit des Bediengriffs.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
auch Einstellmittel zum stufenlosen Verstellen der Position des
Bediengriffs zwischen den beiden Enden des Hebels vorgesehen werden,
z.B. in Form einer Gewinde-Gewindestangen-Einheit, welche ein stufenloses Verstellen
des Bediengriffs relativ zum Griffträger und/oder des Griffträgers relativ
zum zweiten Hebel erlauben.
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Um
dann, wenn der Bediengriff nicht benötigt wird, den Raum seitlich
des Rollstuhls möglichst
frei zuhalten, ist bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des Rollstuhls vorgesehen, daß der
Griffkörper
zwischen einer Ruhestellung, in der sich der Griffkörper zwischen
dem Sitz und dem entsprechenden Rad befindet, und einer Arbeitsstellung,
in welcher der Bediengriff leicht zugänglich ist, beweglich ist.
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In
vorteilhafter Weiterbildung ist der Bediengriff in Bezug auf den
Griffträger
um eine im wesentlichen horizontale Achse, die in einer frontalen
Ebene des Rollstuhls liegt, drehbeweglich.
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Der
Stehrollstuhl kann ferner Mittel zum Verriegeln des Bediengriffs
in verschiedenen Stellungen, z.B. in der Arbeits- und der Ruhestellung
umfassen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
der Bediengriff eine U-förmige
Greifzone auf, die in ihrer Mitte offen ist und zwei durch einen
Steg verbundene Schenkel aufweist, wobei die Schenkel und der Steg
jeweils eine Stütz-
oder Auflagefläche für die Handfläche oder
die Finger einer Hand eines Benutzers bilden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß zumindest
einer der Bediengriffe ein Steuerorgan für ein Organ zum Unterstützen der
Bewegung der jeweiligen Teile des Stuhles von der Sitz- in die Stehstellung
und umgekehrt umfassen.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden, rein
beispielhaften und nicht-beschränkenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung, in welcher
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1 eine perspektivische Ansicht
eines erfindungsgemäßen Stehrollstuhls
zeigt,
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2 eine Seitenansicht der
rechten Seite des Stehrollstuhls gemäß 1 ist, wobei sich der Stuhl in der Sitzstellung
befindet,
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3 eine Seitenansicht des
Stuhls gemäß 2 in Stehstellung zeigt,
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4 und 5 Aufrisse eines Ausführungsdetails eines Bediengriffs
des Stehrollstuhls gemäß 1 zeigen,
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6 und 7 Aufrisse eines Bediengriffs eines erfindungsgemäßen Stuhls
mit einem sogenannten "Multigreif-Steuerorgan" für ein Organ
zum Unterstützen
der Aufrechtstell- und Senkbewegung des Stuhls zeigen und
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8 ein Aufriß eines
Bediengriffs eines erfindungsgemäßen Stuhls
ist, wobei der Stuhl ein Steuerorgan für eine Vorrichtung zum Unterstützen der
Aufrechtstell- und Senkbewegung des Stuhls umfaßt, wobei dieses Steuerorgan
in Form eines Hebels nach Art eines Fahrradbremsengriffs ausgeführt ist.
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Wie
bereits erwähnt,
zielt die Erfindung darauf ab, Möglichkeiten
zur Anpassung des Stehrollstuhls an die Morphologie seines Benutzers
zu erhöhen.
Wie in den 1 bis 3 gut zu erkennen, umfaßt ein solcher
Stuhl ein Chassis 2, das aus zwei seitlichen Halbchassis 3 und 4 besteht,
die miteinander durch Querstreben 5 und 6 verbunden
sind. Diese verschiedenen Bestandteile bilden eine Tragbewehrung,
die mit Antriebsrädern 10 und
gelenkten Rädern 11 versehen
ist.
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Das
dargestellte Ausführungsbeispiel
zeigt einen Stuhl mit starrer Konzeption. Eine im wesentlichen ähnliche
Ausbildung kann jedoch für
Faltstühle angewendet
werden. Dabei würden
dann in an sich bekannter Weise die starren Querstreben 5 und 6 durch
faltbare Bauelemente ersetzt.
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Das
Chassis 2 ist mit einer in ihrer Gesamtheit mit 12 bezeichneten
Gelenkstruktur versehen, die als "Aufrechtstellvorrichtung" wirken kann, einem Benutzer
des Rollstuhls den Wechsel von der genannten Sitz- in die Stehstellung
zu ermöglichen. Diese
Struktur wird vom Chassis 2 getragen und umfaßt zwei
links und rechts am Chassis angelenkte Systeme 13, die
zu einer sagittalen Ebene P symmetrisch und insbesondere in den 2 und 3 gut erkennbar sind.
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Jedes
angelenkte System 13 ist so ausgebildet, daß es seitlich
am Chassis 2, zum Beispiel auf der Ebene der Halbchassis 3 bzw. 4,
angebracht zu werden.
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Jedes
angelenkte System 13 umfaßt ein erstes verformbares
Vieleck, und zwar beim gezeigten Ausführungsbeispiel ein verformbares
Viereck 17, das zwei Stangen 18 und 19 umfaßt, von
denen eine als "obere" Stange 18 und
die andere als "untere" Stange 19 bezeichnet
werden, weil sich die eine Stange 18 in der Sitzstellung
des Rollstuhls über
der anderen Stange 19 befindet. Wenn sich, wie in 3 dargestellt, der Rollstuhl
in der Stehstellung befindet, laufen beide Stangen fast vertikal
parallel zueinander, so daß dann
an sich nicht mehr nach "oberer" und "unterer" Stange unterschieden
werden kann.
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Die
beiden Stangen 18 und 19 sind in ihrem hinteren
Endbereich über
ein Spreizelement oder Spreizteil 20 und in ihrem vorderen
Bereich mit dem Chassis verbunden. Dabei ist die obere Stange 18 mit
dem Chassis über
einen Gelenkpunkt 21, die untere Stange mit dem Chassis über einen
Gelenkpunkt 22 verbunden.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
befindet sich der Gelenkpunkt 21 im oberen Teil des entsprechenden
Halbchassis 3 bzw. 4, während der Gelenkpunkt 22 auf
jeweils demselben Halbchassis etwas unterhalb und in Vorwärtsfahrtrichtung
gesehen vor dem Gelenkpunkt 21 angeordnet ist.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
das Spreizteil 20 so ausgebildet, daß es in der Sitzstellung des
Rollstuhls die Stangen 18 und 19 in deren hinterem
Bereich in etwa so weit auseinanderhält, wie es im vorderen Bereich
der Stangen durch die versetzte Anordnung der Gelenkpunkte 21 und 22 vorgegeben
ist, so daß das
sich ergebende Viereck 17 die bevorzugte Form eines verformbaren
Parallelogramms aufweist. Dabei sei an dieser Stelle darauf hingewiesen,
daß eine
solche Form jedoch nicht zwingend für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Stehrollstuhls
ist.
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Jedes
angelenkte System 13 umfaßt bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ferner ein zweites verformbares Vieleck, und zwar ein verformbares Viereck 26 (2), das auch in 3 strichpunktiert
angedeutet, dort jedoch nicht mit Bezugszeichen versehen ist. Dieses
zweite Viereck verbindet das erste verformbare Viereck mit einem
Ständer
oder einer Strebe 27, die dazu bestimmt ist, allein oder
zusammen mit einem/einer auf der anderen Seite des Stuhls vorhandenen
entsprechenden Ständer
oder Strebe die Fußraste 33 zu
stützen.
Dabei sei an dieser Stelle betont, daß die genannten "Vielecke", insbesondere das
zweite Viereck 26 keine Konstruktionen mit vier greifbaren
Seiten sein müssen,
sondern daß die
Begriffe gewählt
wurden, um die Art der geometrischen Anordnung der einzelnen Gelenke
zu verdeutlichen, wie insbesondere in den 2 und 3 am
Beispiel des "Vierecks" 26 erkennbar.
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Jedes
angelenkte System 13 umfaßt schließlich eine Rückenlehnenbewehrung,
die zwei Streben umfaßt,
die jede auf dem ersten Viereck 13 gegenüber dem
zweiten Viereck 26 über
das Spreizteil 20 angelenkt sind. Der dem dargestellten
Beispiel sind die Rückenlehnenstreben 35 ferner
durch einen Querbalken 36 verbunden.
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Um
den Übergang
der Gelenkstruktur 12 von der Sitzstellung, wie in 2 dargestellt, in die in 3 gezeigte Stehstellung
zu ermöglichen,
umfaßt jedes
angelenkte System eine Bedieneinheit 40, die zwischen dem
ersten Viereck 17 und dem Chassis 2, und zwar
insbesondere dem entsprechenden Halbchassis 4 angeordnet
ist.
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Jede
Bedieneinheit 40 umfaßt
einen ersten Hebel 41, der auf dem hinteren Teil des Chassis über einen
Gelenkzapfen 42 und am Ende eines zweiten Hebels 43 über einen
Gelenkzapfen 44 angelenkt ist. Das andere Ende des zweiten
Hebels 43 ist auf dem ersten Viereck bei dem dargestellten
Beispiel an der unteren Stange 19 über einen Gelenkzapfen 45 und ein
Befestigungsteil 46, das fest mit dem zweiten Hebel 43 verbunden
ist, angelenkt.
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Jede
Bedieneinheit umfaßt
ferner einen Bediengriff 49, der als Multigreif-Griff bezeichnet
werden könnte,
da er es dem Benutzer des Stuhls erlaubt, in ergonomisch günstiger
Weise eine Kraft auf diesen Griff auszuüben, und zwar sowohl in der
in 2 gezeigten Sitzstellung,
als auch in der Stehlstellung und insbesondere während der Bewegung von der
Sitz- in die Stehstellung und umgekehrt.
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Wie
insbesondere 4 und 6 gut erkennbar, besitzt
jeder Multigreif-Griff einen Griffkörper 50, der eine
tropfen- oder U-förmige
Greifzone 51 aufweist, die in ihrer Mitte eine Öffnung 52 besitzt.
Die Greifzone 51 weist dabei zwei Schenkel 53 auf,
die durch einen Steg 54 verbunden sind. Die Schenkel 53 und
der Steg 54 sind so ausgebildet, daß sie jeweils Stütz- und
Auflageflächen
für die
Handfläche und
Finger einer Hand eines Benutzers bilden, wobei der Benutzer den
Griff fest greifen kann, indem er mit seinen Fingern die Schenkel
und/oder den Steg zumindest partiell umgreift, was durch die Ausnehmung 52 in
dem Griffs leicht möglich
ist.
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Der
Griffkörper 50 ist
fest mit dem Hebel 43 verbunden, wobei er in Bezug auf
den Hebel fest oder beweglich ausgebildet werden kann. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist der Griffkörper 50 auf
dem zweiten Hebel 43 über
einen Griffträger 55 derart
angeordnet, daß er
zwischen einer zurückgeklappten
Stellung oder Ruhestellung R, wie in 1, 2 und 4 in vollen Strichen dargestellt, und
einer aufgeklappten Stellung oder Arbeitsteilung D, wie gestrichelt
in 2 und in vollen Strichen
in 5 dargestellt, beweglich
ist. Dazu ist der Griff 50 mit dem Träger 55 über einen
Gelenkzapfen 56 mit einer im wesentlichen horizontalen
Achse verbunden, wobei die Achse bei diesem Ausführungsbeispiel in einer frontalen
Ebene F im rechten Winkel zur vertikalen Ebene P verläuft.
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Wird
der Bediengriff bei Nicht-Benutzung in die eingezogene Stellung
(Ruhestellung R) und nur bei Bedarf in eine ausgezogene Stellung
(Arbeitsstellung D) gebracht, wird vorteilhaft der freie Raum seitlich
des Rollstuhls bei Nicht-Benutzung des Griffs vergrößert, was
bevorzugterweise sowohl in der Sitz- als auch in der Stehstellung
möglich
sein kann.
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Um
eine gewisse Stabilität
des Bediengriffs 50 sowohl in der Arbeitsstellung D als
auch in der Ruhestellung R sicherzustellen, ist der Bediengriff
mit Mitteln 57 zum Verriegeln des Bediengriffs in der einen
oder anderen Stellung R oder D ausgestattet. Die Mittel 57 können in
jeder geeigneten Weise hergestellt werden und umfassen beim dargestellten Beispiel
einen Zapfen 58, der mittels eines Drückers 59 betätigt werden
kann und dazu bestimmt ist, sich ja nach seiner Stellung in die
eine oder andere von zwei Bohrungen 60, die in dem Träger 55 vorgesehen sind,
einzufügen.
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Gemäß einem
wesentlichen Merkmal der Erfindung, ist der Griffträger 55 jedes
Bediengriffs 50 in Bezug auf den zweiten Hebel derart verstellbar,
daß er
in verschiedenen Zwischenstellungen zwischen den beiden Enden des
Hebels 43 positioniert werden kann, um eine bessere Anpassung
des Stehrollstuhls an die Morphologie des jeweiligen Benutzers zu
ermöglichen.
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Dazu
sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
in dem Hebel 43 eine Reihe von Bohrungen 61 vorgesehen,
die es erlauben, den Griffträger 55 in
verschiedenen Stellungen festzulegen und so den Bediengriff in Abhängigkeit
von der Morphologie des Benutzers an die Rückenlehne zu anzunähern oder
von ihr zu entfernen.
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Um
die Aufrechtstell- und Absenkbewegung zu erleichtern umfaßt der oben
beschriebene Stehrollstuhl ferner Unterstützungsmittel in Form von Hilfsorganen,
die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
für jedes
der angelenkten Systeme eine Gasfeder 65 umfassen, die
zwischen dem ersten Viereck 13 und dem vorderen Teil des
Chassis 2 angeordnet ist.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
umfaßt
jede Gasfeder 65 aus Sicherheitsgründen automatische Sperrmittel,
die jede Bewegung der Feder, und damit jede Bewegung des angelenkten
Systems, mit dem sie verbunden ist, unterbindet, solange die Sperrmittel
nicht aktiv gelöst
werden. Es ist daher erforderlich, dem Benutzer des Stuhls leicht
bedienbare Steuermittel zum Lösen
der Sperrmittel zur Verfügung
zu stellen.
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Dazu
kann, wie 6 bis 9 gezeigt, bei einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen werden, daß mindestens
einer der beiden Bediengriffe, vorzugsweise derjenige, der von der
dominierenden Hand des Benutzers betätigt wird, ein Steuerorgan 70 aufweist,
das im Inneren der zentralen Öffnung 52 der
Greifzone des Griffkörpers 50 angeordnet
und in seiner Mitte offen ist.
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Das
Steuerorgan 70 weist in seiner Mitte eine innere Greifzone 71 auf,
die in ihrer Form im wesentlich der Greifzone 51 entspricht,
die auf der Außenseite
des Griffkörpers 50 gebildet
ist. Die innere Greifzone 71 weist zwei Schenkel 72 auf,
die durch einen oder zwei Steg/Stege 73 verbunden sind.
Die Schenkel 72 und der bzw. die Steg/Stege 73 bilden jeweils
eine Stützzone
für die
Finger der Hand eines Benutzers.
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Bei
dem dargestellten Beispiel besitzt das Steuerorgan 70 gegenüber dem/den
Steg/Stegen 73 einen Querbalken 74, der zur Befestigung
eines zu steuernden Elements 75 dient.
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Das
Steuerorgan 70 umfaßt
gegenüber
den Stegen und zu beiden Seiten des Querbalkens zwei Schwenkfersen 76,
welchen zwei Auflageflächen 77 zugeordnet
sind, die an dem Griffkörper 50 gebildet sind.
Zu bemerken ist, daß das
Steuerorgan 70 bei dem dargestellten Beispiel im Inneren
des Griffkörpers 50 auf
der Ebene einer Kammer 78 angeordnet ist, die zur Mitte
der Greifzone 51 des Griffs 50 hin offen ist.
Daher ist das Steuerorgan 70 zum Teil im Inneren des Körpers 50 des
Griffs eingeschlossen, wobei nur seine Greifzone 71 von
außerhalb
des Griffs auf der Ebene seiner zentralen Öffnung 52 zugänglich ist.
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Bei
dem dargestellten Beispiel ist das zu steuernde Element ein Schwingarm 75,
der über
einen Gelenkzapfen an einem Ende einer Traverse 80 befestigt
ist, deren anderes Ende auf ein Gestänge 81 einwirkt. Wenn
sich der Griffkörper 50 wie
in 7 dargestellt in
der Arbeitsstellung D befindet, liegt das Gestänge 81 gegenüber einem
Stößel 82,
der an einem Ende einer Traverse 83 befestigt ist, deren
anderes Ende dazu dient, an eine hier nicht weiter gezeigte Kabelzugvorrichtung
angeschlossen zu werden, z.B. durch Befestigung am Kabel selbst
oder an dessen Schutzmantel, wobei die Kabelzugvorrichtung auf die
Sperrmittel der Gasfedern einwirken kann.
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Um
das Lösen
der Gasfedern zu bewirken, muß auf
das zu steuernde Element, hier also den Schwingarm 75,
ein Zug ausgeübt
werden. Dabei erlaubt es die besondere Ausbildung des Steuerorgans 70 sowie
die Anwendung der Schwenkfersen 76, die den entsprechenden
Stützflächen 77 zugewiesen sind,
vorteilhaft einen solchen Zug von jeder Stelle, an der der Multigreif-Griff
angefaßt
wird, auszuüben, wenn
eine der drei durch die Stege und die Schenkel des Griffkörpers 50 und
des Steuerorgans 70 definierten Greifzonen angefaßt wird.
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Wenngleich
bei dem dargestellten Beispiel das Organ zum Unterstützen der
Bewegung pneumatisch arbeitet, können
natürlich
auch elektrisch oder hydraulisch arbeitende Einrichtungen vorgesehen
werden, wobei solche Einrichtungen von dem Steuerorgan direkt oder
indirekt betätigt
werden können.
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Ferner
kann vorgesehen werden, daß jeder Bediengriff
mit einem unabhängig
von dem anderen Steuerorgan arbeitenden Steuerorgan versehen wird,
so daß der
Benutzer die Sperrmittel sowohl mit seiner rechten als auch mit
oder linken Hand lösen und
den Wechsel von der Sitz- in die Stehstellung und umgekehrt vornehmen
kann.
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Allerdings
muß das
Steuerorgan nicht unbedingt als Organ, das wie das zuvor beschriebene
als "Multigreif-Steuerorgan" bezeichnet werden
kann, ausgebildet sein. Es kann auch in Form eines einfachen Hebels 90 realisiert
sein, wie in 8 dargestellt,
wobei der Hebel 90 direkt auf ein Kabelzugsystem einwirkt.