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Die
Erfindung betrifft ein Leistungshalbleitermodul mit mehreren Leistungshalbleitern,
die auf einer ersten Seite einer Leiterplatte befestigt sind, und einer
Kühleinrichtung,
die auf eine zweite Seite der Leiterplatte, die der ersten Seite
gegenüberliegt,
mit einem Kühlmittel
wirkt, wobei die Kühleinrichtung mehrere
Zellen aufweist, durch die das Kühlmittel
geführt
ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Kühlen eines
Halbleitermoduls, das auf einer ersten Seite einer Leiterplatte
mehrere Leistungshalbleiter aufweist, bei dem man auf eine zweite,
der ersten Seite gegenüberliegende
Seite der Leiterplatte ein Kühlmittel
wirken läßt.
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Ein
Leistungshalbleitermodul und ein Verfahren der eingangs genannten
Art sind aus
WO 03/095922
A2 bekannt.
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Die
Kühleinrichtung
weist ein Gehäuse
auf, das von einer Leiterplatte abgedeckt wird. Im Gehäuse ist
ein Einsatz aus Kunststoff angeordnet. Der Einsatz bildet auf seiner
der Leiterplatte zugewandten Seite eine Vielzahl von Zellen, von
denen jede einen mäanderförmigen Strömungspfad
aufweist. Durch diesen Strömungspfad
wird das Kühlmittel
geleitet. Zellen am linken und am rechten Rand der Leiterplatte
sind größer als
Zellen in der Mitte, so daß die
Kühlwirkung
des Kühlmittels
hier nicht so groß ist.
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US 6 388 317 B1 zeigt
eine Kühleinrichtung für einen
Leistungshalbleiter, bei der der Leistungshalbleiter auf der Oberseite
einer wärmeleitfähigen Platte
angebracht wird. Die wärmeleitfähige Platte
ihrerseits deckt einen Mikrokanal ab, der unterhalb des Leistungshalbleiters
in einem Kühlkörper angeordnet ist.
Wenn man mehrere Leistungshalbleiter verwendet, muß man mehrere
Kühlkörper mit
Abstand zueinander auf einem Träger
vorsehen. Wenn weitere Leistungshalbleiter erforderlich sind, kann
man mehrere Träger
nebeneinander auf einer Basis anordnen.
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US 5 978 220 A zeigt
eine weitere Kühleinrichtung
für eine
Leistungshalbleiteranordnung, bei der die Leistungshalbleiter auf
einem Gehäuse
angeordnet sind, das eine Kühlkammer
umschließt,
die von einem Kühlmittel
durchströmt
wird. Unterhalb eines jeden Leistungshalbleiters ragen wärmeleitende Stifte
in die Kammer, so daß die
Wärme von
den Leistungshalbleitern besser an das Kühlmittel abgegeben werden kann.
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DE 196 43 717 A1 zeigt
eine Flüssigkeits-Kühlvorrichtung
für ein
Hochleistungshalbleitermodul, das eine Mehrzahl von separat nebeneinander
auf einer Kühlfläche angeordneten
wärmeerzeugenden
Submodulen aufweist. Diese Submodule, beispielsweise Hochleistungs-Halbleiterbauelemente
in Chipform, werden von einer Kühlflüssigkeit
gekühlt,
die in einem Flüssigkeitsraum
eines Gehäuses der
Vorrichtung fließt
und dessen Oberseite die Kühlfläche bildet.
Unterhalb der Bereiche, in denen die Submodule auf der Kühlfläche angebracht
sind, ragen von der Kühlfläche ausgehend
zylindrische, in hexagonaler Symmetrie angeordnete Zapfen in den Flüssigkeitsraum.
Die Zapfen sind dabei zu Zapfengruppen zusammengefaßt, wobei
jedem Submodul jeweils eine Zapfengruppe zugeordnet ist.
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EP 1 599 081 A2 (Stand
der Technik nach § 3(2)
PatG) offenbart eine Kühleinrichtung
für ein
Leistungshalbleitermodul mit mehreren Kammern, die zumindest teilweise
seriell von Kühlmittel
durchströmt werden.
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US 5 841 634 A offenbart
eine flüssigkeitsgekühlte Wärmesenke
mit einem Gehäuse,
das mehrere Zellen aufweist, die durch Wände voneinander getrennt sind.
Jede Zelle weist einen Zulauf und einen Ablauf auf. In den Zellen
sind Einsätze
angeordnet, die einen bestimmten Flüssigkeitspfad vorgeben.
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Leistungshalbleiter
erzeugen im Betrieb eine gewisse Verlustwärme, die abgeführt werden
muß, um
die Leistungshalbleiter thermisch nicht zu überlasten. Mit den oben diskutierten
Vorgehensweisen läßt sich
die thermische Belastung der Leistungshalbleiter in ausreichendem Maße verringern,
so daß eine
thermische Schädigung
nur noch in seltenen Fällen
zu beobachten ist. Allerdings hat sich herausgestellt, daß auch derartige
Leistungshalbleitermodule auf Dauer nicht so zuverlässig arbeiten,
wie dies wünschenswert
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Ausfallrisiko bei einem
Leistungshalbleitermodul zu vermindern.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Leistungshalbleitermodul der eingangs genannten
Art dadurch gelöst,
daß zwischen
mindestens zwei Zellen ein ungekühlter
Bereich angeordnet ist und jede Zelle von einer Wand umgeben ist,
wobei Wände
benachbarter Zellen durch einen Zwischenraum getrennt sind und die
Zellen untereinander jeweils parallel vom Kühlmittel durchströmt werden.
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Mit
dieser Ausgestaltung wird zwar die auf das Leistungshalbleitermodul
wirkende Kühlleistung des
Kühlmittels
vermindert. Es ist an und für
sich nicht zu erwarten, daß mit
einer derartigen Vorgehensweise das Ausfallrisiko vermindert wird.
Tatsächlich
führt diese
Vorgehensweise auch zu einer geringfügigen Erhöhung der mittleren Temperatur des
Leistungshalbleitermoduls. Der große Vorteil liegt aber darin,
daß die
Temperaturverteilung gleichmäßiger wird.
Mit anderen Worten wird die Temperaturdifferenz zwischen den heißesten und
den kältesten
Stellen der Leiterplatte vermindert. Damit werden auch mechanische
Spannungen vermindert, die sich aufgrund von unterschiedlichen Temperaturen
ergeben können.
Bei derartigen mechanischen Spannungen besteht das Risiko, daß elektrische
Leitungen beschädigt
werden, die am Leistungshalbleitermodul ausgebildet sind. Diese
elektrischen Leitungen können
beispielsweise durch Leiterbahnen gebildet sein, die auf die erste
Seite der Leiterplatte aufgedruckt oder auf andere Weise aufgebracht
sind. Wenn sich hier Temperaturen einstellen, deren Differenz ein
vorbestimmtes Maß übersteigt,
dann kann dies dazu führen,
daß sich
derartige Leiterbahnen von der Leiterplatte lösen und schließlich brechen. Ähnliche
Gefahren bestehen auch bei Lötverbindungen,
die bei einer ungünstigen
thermisch-mechanischen Beanspruchung nicht mehr mit ausreichender
Zuverlässigkeit
arbeiten. Auch wenn hier nicht immer eine vollständige Leitungsunterbrechung
auftritt, kann der wirksame Leitungsquerschnitt doch so vermindert werden,
daß die
normale Funktionsfähigkeit
des Leistungshalbleitermoduls nicht mehr gewährleistet ist. Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise führt man
nun Wärme
dort nicht mehr unmittelbar über
das Kühlmittel
ab, wo keine Wärme
erzeugt wird. Die Wärmeabfuhr
beschränkt
sich vielmehr sozusagen punktuell auf die Orte, an denen die Wärme produziert
wird. Dies sind die Orte, wo die Leistungshalbleiter auf der Leiterplatte
montiert sind. Die dort erzeugte Wärme strahlt natürlich auch
in benachbarte Bereiche aus und führt zu einer Temperaturerhöhung in
den ungekühlten
Bereichen. Da den ungekühlten
Bereichen gekühlte
Bereiche benachbart sind, in denen aber Wärme erzeugt wird, führt diese Vorgehensweise
zu einem gewissen Temperaturausgleich zwischen gekühlten und
ungekühlten
Bereichen. Die damit verbundene Absenkung von Temperaturdifferenzen
führt zu
einer entsprechenden Verminderung von mechanischen Spannungen und damit
zu einer höheren
Zuverlässigkeit
beim Betrieb des Leistungshalbleitermoduls und einer längeren Lebensdauer.
Die Kühlung
kann dabei direkt erfolgen, d. h. das Kühlmittel beaufschlagt die Leiterplatte direkt.
Sie kann aber auch indirekt erfolgen, wenn die Leiterplatte auf
einem Substrat, einer sogenannten ”Baseplate”, angeordnet ist. In diesem
Fall beaufschlagt das Kühlmittel
das Substrat und führt
Wärme durch
das Substrat hindurch ab. Da mindestens zwei benachbarte Zellen
von je einer Wand umgrenzt sind, die von der Wand der Nachbarzelle
getrennt ist, kann man sicherstellen, daß tatsächlich zwischen einzelnen Zellen
ein ungekühlter,
d. h. vom Kühlmittel
nicht beaufschlagter Bereich, existiert. Konstruktiv läßt sich
dies einfach dadurch bewerkstelligen, daß man jede Zelle mit einer
Wand umgibt. Die Zellen bilden also beispielsweise jeweils eigene
Erhebungen auf einem Träger.
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Vorzugsweise
weist der ungekühlte
Bereich eine Flächenerstreckung
auf, die dem 1/10- bis dem 10-fachen der Flächenerstreckung einer dem Bereich
benachbarten Zelle entspricht. Diese Aussage ist jeweils entlang
einer Richtung zu verstehen, d. h. zwischen benachbarten Zellen
ergeben sich ungekühlte
Bereiche, deren Länge
dem 1/10-fachen bis 10-fachen der Länge der Zelle in diese Richtung
entspricht. Man wechselt also Zellen und ungekühlte Bereiche mit etwa der
gleichen Größenordnung
ab. Dadurch werden relativ gleichmäßige Temperaturen in der Leiterplatte
erhalten.
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Vorzugsweise
ist in jeder Zelle ein Strömungspfad
für das
Kühlmittel
angeordnet, der einen mehrfachen Richtungswechsel des Kühlmittels
beim Durchströmen
der Zel le bewirkt. Damit erreicht man eine turbulente Strömung, mit
der der Wärmeübergang
vom Substrat an das Kühlmittel
verbessert wird. Vereinfacht ausgedrückt hat praktisch jedes Volumenelement
des Kühlmittels
die Chance, das Substrat zu berühren.
Eine Wärmeleitung
innerhalb des Kühlmittels
ist daher nur noch beschränkt
erforderlich.
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Auch
ist von Vorteil, wenn der Strömungspfad
einen Querschnitt im Bereich von 1 bis 6 mm2 aufweist.
Auch in diesem Fall kann man eine turbulente Strömung erzeugen. Darüber hinaus
wird sichergestellt, daß Kühlmittel
in einem ausreichenden Maße
durch die Zellen strömen
kann.
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Vorzugsweise
weist ein Substrat für
mindestens eine Zelle eine Ausnehmung auf, die die Zelle aufnimmt.
Man kann dann die geschilderten Erhebungen in das Substrat einfügen. Zwischen
den Zellen existiert dann Substrat, das nicht von Kühlmittel beaufschlagt
wird.
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Vorzugsweise
sind die Zellen auf einer Seite eines Trägers aus nicht wärmeleitendem
Material ausgebildet und das Kühlmittel
wird auf der anderen Seite des Trägers zugeführt, wobei der Träger in dem ungekühlten Bereich
die Leiterplatte vom Kühlmittel thermisch
isoliert. Der Begriff der thermischen Isolierung ist hier funktional
zu verstehen. Man wird in der Praxis nicht vermeiden können, daß ein gewisser Wärmefluß auch durch
den Träger
hindurch erfolgt. Man verhindert aber, daß das Kühlmittel unmittelbar an das
Substrat oder die Leiter platte gelangt und dort Wärme abführt. Der
Träger
trägt also
mit dazu bei, die Temperatur des Substrats zu vergleichmäßigen.
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Vorzugsweise
erzeugt das Kühlmittel
bei mindestens einer Zelle eine gleichförmige Temperatur auf der ersten
Seite der Leiterplatte. Man leitet also das Kühlmittel so durch die Zelle,
daß sich
ein Temperaturplateau ergibt, in dem eine gleichförmige Temperatur
herrscht. In Abhängigkeit
von der vom Leistungshalbleiter erzeugten Wärme kann dies bedeuten, daß an bestimmten
Stellen das Kühlmittel
mit einem größeren Volumen
oder auf andere Weise schneller durch die Zelle strömt.
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Vorzugsweise
sind mehrere Zellen entsprechend einem Verlauf von Isothermen des
ungekühlten
Moduls angeordnet. Man ermittelt also zunächst Isothermen des ungekühlten Moduls.
Diese Isothermen lassen sich durch Messung ermitteln. Man kann sie
aber auch im voraus numerisch oder analytisch errechnen. Wenn man
nun die Zellen so anordnet, daß sie
jeweils von Isothermen umgrenzte Bereiche unterschiedlich stark
kühlen,
dann ergibt sich eine außerordentlich
gleichförmige
Temperaturverteilung. Gewisse Temperaturunterschiede werden sich
zwar nicht beseitigen lassen. Diese sind aber durchaus zulässig, solange
sie ein vorbestimmtes Maß nicht überschreiten.
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Vorzugsweise
verdampft das Kühlmittel
beim Kühlen.
Man kann zwar gasförmige
oder auch flüssige
Kühlmittel
verwenden. Wenn man jedoch ein Kühlmittel
wählt,
dessen Verdampfungstemperatur in dem Bereich liegt, der von den
Leistungshalbleitern erzeugt wird, dann wird durch das Verdampfen
eine besonders große
Wärmemenge
abgeführt.
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Vorzugsweise
weisen benachbarte Zellen gegenläufige
Kühlmittelpfade
auf. Mit anderen Worten sind beispielsweise die Kühlmitteleingänge von benachbarten
Zellen ebenfalls benachbart, d. h. an den einander zu weisenden
Seiten der Zellen angeordnet. Dadurch ist es möglich, die Temperaturverteilung
weiter zu vergleichmäßigen.
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Die
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
daß man eine
Temperaturverteilung des ungekühlten
Leistungshalbleitermoduls ermittelt und Bereiche mit einer Temperatur
unterhalb eines vorbestimmten Temperaturwerts aus der Temperaturverteilung
von der Beaufschlagung mit Kühlmittel
ausnimmt und man das Kühlmittel
durch voneinander beabstandete Zellen leitet, wobei die Zellen untereinander
parallel vom Kühlmittel
durchströmt
werden.
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Die
Temperaturverteilung kann man, wie oben ausgeführt, durch Messen eines ungekühlten Leistungshalbleitermoduls
ermitteln. Man kann sie aber auch errechnen, beispielsweise unter
Verwendung von Finite-Elemente-Verfahren
oder Finite-Differenzen-Verfahren. Auch eine analytische Berechnung
wäre möglich. Die
Temperaturverteilung ist das Ergebnis einer Wärmezufuhr und -abfuhr. Man
verschiebt nun die Schwerpunkte der Abfuhr und läßt Bereiche, in denen eine
Wärmezufuhr
nicht erfolgt, ungekühlt.
Dort wird sich dann zwar eine gewisse Temperaturerhöhung einstellen,
weil auch die ungekühlten
Bereiche von den Wärmequellen
beaufschlagt werden, beispielsweise durch Wärmestrahlung oder Wärmeleitung.
Ei ne gewisse Temperaturerhöhung
des Leistungshalbleitermoduls insgesamt ist aber akzeptabel, wenn
man gleichzeitig damit die Temperaturunterschiede über das
Modul vermindern kann. Man leitet das Kühlmittel durch voneinander
beabstandete Zellen. Dies ist eine relativ einfache Ausgestaltung,
um bestimmte Bereiche der Leiterplatte und/oder des Substrats von
der Kühlung, d.
h. der Beaufschlagung mit Kühlmittel,
auszunehmen.
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Vorzugsweise
ermittelt man Isothermen und richtet die Beaufschlagung mit Kühlmittel
entlang der Isothermen aus. Isothermen sind Kurven gleicher Temperatur.
Man kann dann beispielsweise ein Gebiet, das von einer Kurve eingeschlossen
ist, die eine höhere
Temperatur widerspiegelt, stärker
kühlen, also
mit mehr Kühlmittel
beaufschlagen, als ein Gebiet, das von einer Kurve umschlossen ist,
die eine niedrigere Temperatur widerspiegelt. Natürlich muß die Beaufschlagung
mit Kühlmittel
nicht exakt an derartigen Isothermen ausgerichtet sein. Die Isotherme geben
aber eine gute Orientierung dafür,
wo eine erhöhte
Beaufschlagung mit Kühlmittel
günstig
ist und wo man besser auf eine Beaufschlagung mit Kühlmittel
verzichtet, um einen Temperaturausgleich über das Substrat zu erreichen.
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Vorzugsweise
verwendet man zum Beaufschlagen der zweiten Seite eine turbulente
Strömung des
Kühlmittels.
Damit wird die Wärmeabfuhr
verbessert, auch wenn eine Wärmeleitung
innerhalb des Kühlmittels
nicht oder nur beschränkt
vorhanden ist.
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Auch
ist von Vorteil, wenn man das Kühlmittel
gegenläufig
durch einander benachbarte Zellen leitet. In Berei chen, wo man das
Kühlmittel
einspeist, wird sich eine erhöhte
Kühlwirkung
einstellen, die in der Regel mit einer etwas stärkeren Temperaturabsenkung
verbunden ist. Auf diese Weise erreicht man, daß die Temperaturgradienten
klein gehalten werden können.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
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1a eine
schematische Darstellung eines Leistungshalbleitermoduls,
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1b einen
Temperaturverlauf entlang einer Linie T-T nach 1 ohne
weitere Maßnahmen,
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2 den
Temperaturverlauf nach
1b bei Anwendung einer Ausgestaltung
nach
WO 03/095922
A2 ,
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3 den
Temperaturverlauf nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung,
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4 den
Verlauf von Isothermen bei einer Leiterplatte mit Leistungshalbleiter
mit herkömmlicher
Kühlung,
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5 den
Verlauf der Isothermen bei der Leiterplatte nach 4 nach
einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
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6 eine
schematische Darstellung eines Substrats,
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7 eine
Draufsicht auf eine Kühleinrichtung
und
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8 eine
Ansicht der Unterseite der Kühleinrichtung
nach 7.
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1a zeigt
ein Leistungshalbleitermodul 1 mit drei Leistungshalbleitern
A, B, C, die mit nicht näher
dargestellten elektrischen Leitungen verbunden sind.
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Die
Leistungshalbleiter A–C
sind jeweils auf einer Leiterplatte 26 angeordnet. Die
Leiterplatte kann beispielsweise als DCB-Substrat (Direct Copper
Bonding-Substrat,
z. B. Kupfer-Keramik-Kupfer) ausgebildet sein. Andere Ausbildungen
für die
Leiterplatte sind möglich.
In der Regel ist eine derartige Leiterplatte nur beschränkt wärmeleitfähig. Allerdings wird
Wärme,
die von den Leistungshalbleitern A–C als Verlustwärme produziert
wird, die Leiterplatte durchdringen. Die Leiterplatten 26 sind
wiederum auf einem Substrat 2 aufgebracht. Dieses Substrat 2,
typisch auch ”Baseplate” genannt,
besteht in der Regel aus Kupfer und ist somit gut wärmeleitend.
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Das
Substrat 2 ist auf einer Kühleinrichtung 3 angeordnet,
die einen Kühlmittelzufluß 4 und
einen Kühlmittelabfluß 5 aufweist.
Das Kühlmittel
kann die Kühleinrichtung 3 also
(bezogen auf die Darstellung der 1a) von
links nach rechts durchströmen.
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Jeder
Leistungshalbleiter erzeugt im Betrieb, wie oben erwähnt, eine
gewisse Verlustleistung, die in Form von Wärme abgegeben wird und zu einer Temperaturerhöhung führt. Da
ein gewisser Teil der Wärme
durch das Kühl mittel
abgefördert
wird, ergibt sich ohne weitere Maßnahmen am Substrat 2 ein Temperaturverlauf,
wie er in 1b dargestellt ist. Die Temperatur
T ist hierbei nach oben aufgetragen. An den Orten, wo die Leistungshalbleiter
A–C angeordnet
sind, ergibt sich jeweils ein Temperaturmaximum. Die mittlere Temperatur
steigt zwischen dem Kühlmittelzufluß 4 und
dem Kühlmittelabfluß 5 an, weil
jeder Leistungshalbleiter A–C
die Temperatur des Kühlmittels
erhöht.
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Wenn
man nun eine Kühleinrichtung
verwendet, wie sie beispielsweise aus
WO 03/095922 A2 bekannt
ist, dann ergibt sich ein Verlauf, wie er schematisch in
2 dargestellt
ist. Auch hier ist im Bereich jedes Leistungshalbleiters A–C ein Maximum zu
beobachten. Dazwischen hat der Temperaturverlauf jeweils ein Minimum.
Zwischen dem Maximum und dem Minimum ergibt sich eine Temperaturdifferenz
D1. Diese Temperaturdifferenz ist größer als eine entsprechende
Temperaturdifferenz in
1b. Allerdings ist die Temperatur
insgesamt niedriger, so daß die
thermische Beanspruchung der Leistungshalbleiter A–C geringer
bleibt.
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3 zeigt
nun den entsprechenden Temperaturverlauf, wie er mit der weiter
unten erläuterten Vorgehensweise
erzielt wird. Zwischen dem Maximum und dem Minimum der Temperatur
ergibt sich eine Differenz D2, die wesentlich geringer ist als die Temperaturdifferenz
D1 nach 2. Zusätzlich ist erkennbar, daß es keine
ausgeprägten
Maxima der Temperaturkurve gibt, sondern die Temperaturkurve im
Bereich ihrer Höchstwerte
Abplattungen aufweist.
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Die
Darstellungen in den 1b, 2 und 3 sind
nicht maßstäblich, sondern
sie dienen lediglich der Erläuterung.
Wenn man das Temperaturniveau des ersten Maximums der Temperaturkurve nach 1b zu
1 ansetzt (100%), dann liegt das Temperaturniveau des ersten Maximums
der Temperaturkurve nach 2 bei 0,6 (60%) und das Temperaturniveau
des Maximums der Kurve nach 3 bei 0,8
(80%). Mit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
ergibt sich also insgesamt eine Temperaturerhöhung, die aber tolerierbar
ist, weil die Temperaturdifferenz D2 beträchtlich kleiner ist als die
Temperaturdifferenz D1. D2 beträgt
beispielsweise nur 20 bis 30% von D1.
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4 zeigt
eine andere Leiterplatte
26 mit zwei IGBT (Integrated Gate
Bipolar Transistor)
6,
7 und zwei Dioden
8,
9.
Dargestellt sind Isothermen
10, die sich bei einer Kühlung nach
WO 03/095922 A2 oder
einer entsprechenden Kühlung
ergeben. Es ist erkennbar, daß die
Isothermen relativ dicht beieinander liegen. Dies läßt auf einen
relativ steilen Temperaturgradienten schließen, d. h. der Unterschied
zwischen den höchsten
vorkommenden Temperaturen und den niedrigsten vorkommenden Temperaturen ist
relativ groß.
Er beträgt
beispielsweise 10 K.
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5 zeigt
nun die gleiche Ausgestaltung mit Isothermen, wenn man die nachfolgend
beschriebene Kühlung
verwendet. Es ist ohne weiteres erkennbar, daß die Isothermen 10 einen
wesentlich größeren Abstand
zueinander aufweisen. Dementsprechend sinkt die Temperaturdifferenz über die
Leiterplatte beispielsweise auf 3 K im Bereich der Leistungstransistoren,
d. h. der IGBT 6, 7, und auf 2 K im Bereich der
Dioden 8, 9. Auch die Tempe raturdifferenz über das
Substrat 2 wird dadurch vermindert.
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Erreicht
wird dies dadurch, daß man
eine Kühlung
durch das Kühlmittel
nur noch unmittelbar im Bereich der Leistungshalbleiter A, B, C
vornimmt. Zwischen den Leistungshalbleitern A–C und um die Leistungshalbleiter
herum verbleiben Bereiche d, e, f, g, h, in denen eine Beaufschlagung
des Substrats 2 mit Kühlmittel
unterbleibt. Auch in den Bereichen der Leiterplatte 26 zwischen
den Leistungshalbleitern 6 und 8 sind nicht gekühlte Bereiche
vorhanden. In diesen Bereichen wird dementsprechend verhindert, daß die erzeugte
Wärme unmittelbar
an das Kühlmittel
abgegeben werden kann. Wie im Zusammenhang mit 3 erläutert worden
ist, führt
dies dazu, daß die
Temperatur des Substrats 2 und der Leiterplatte 26 zwar
im Mittel ansteigt. Diese Temperaturerhöhung ist aber unkritisch, weil
die zulässige
Betriebstemperatur der Leistungshalbleiter A–C nicht überschritten wird. Dafür wird aber
die Temperaturdifferenz zwischen ”heißen” und ”kalten” Bereichen ganz erheblich
vermindert. Diese Verminderung der thermischen Unterschiede führt zu einer
deutlichen Verminderung von mechanischen Spannungen. Die Verminderung
der mechanischen Spannungen wiederum vermindert das Risiko, daß sich mechanische
Beschädigungen
an Leitungen oder ähnlichem
ergeben, die auf der Leiterplatte 26 angeordnet sind und zur
Versorgung der Leistungshalbleiter A–C oder zur Leitung von Strömen und
Spannungen dienen, die von den Leistungshalbleitern A–C gesteuert
werden.
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Die 6 bis 8 zeigen
nun eine praktische Ausführungsform. 6 zeigt
dabei das Substrat 2 von oben.
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Gestrichelt
dargestellt sind die Leiterplatten 26, die auf der anderen
Seite des Substrats 2 angeordnet werden. Bereiche 11, 12 sind
schematisch dargestellt. Dort befinden sich die IGBTs 6, 7 und
die Dioden 8, 9. Natürlich sind auch andere Anordnungen,
z. B. wie in den 4 und 5, möglich. Dargestellt
ist ein Substrat 2 für
ein Leistungshalbleitermodul, das eine dreiphasige Wechselrichterschaltung
aufnehmen soll, bei der pro Phase zwei IGBTs und zwei Dioden vorgesehen
sind. Somit werden insgesamt drei Leiterplatten 26 auf
dem Substrat 2 angeordnet.
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In
den Bereichen 11, 12 weist das Substrat entweder
durchgehende Öffnungen
auf oder das Substrat 2 weist in diesen Bereichen 11, 12 Ausnehmungen
auf, die fast durchgehen, so daß die
Bereiche 11, 12 noch von einer Schicht abgedeckt
sind. In diesem Fall wird Kühlmittel,
das von oben, also in den Ausnehmungen zugeführt wird, nicht unmittelbar
in Kontakt kommen mit den entsprechenden Seiten der Leiterplatten 26,
die auf das Substrat 2 montiert worden sind.
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7 zeigt
nun eine Kühleinrichtung 3 in Draufsicht.
Die Kühleinrichtung 3 weist
einen Träger 13 aus
Kunststoff auf. Der Kunststoff ist schlecht wärmeleitfähig, d. h. er bildet eine Art
thermischen Isolator. Auf dem Träger 13 sind
mehrere Zellen 14, 15 angeordnet. Jede Zelle ist
von einer auf dem Träger 13 senkrecht
stehenden Wand 16, 17 umgeben, wobei Wände benachbarter
Zellen 14, 15 durch einen Zwischenraum 18, 19 getrennt
sind.
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Wenn
man nun den Träger 13 in
die Unterseite des Substrats 2 (diese Seite ist nicht in 6 erkennbar)
einsetzt, dann passen die Wände 16, 17 genau
in die Ausnehmungen der Bereiche 11, 12, so daß Kühlmittel,
das in den Zellen 14, 15 angeordnet ist und diese
Zellen durchströmt,
nur die Bereiche 11, 12 kontaktiert, nicht jedoch
dazwischen liegende Bereiche d, e, f oder außen liegende Bereiche g, h.
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Jede
Zelle 14 weist einen Einlaß 20 und einen Auslaß 21 auf.
Einlaß 20 und
Auslaß 21 sind durch
den Träger 13 hindurchgeführt. Auf
der Unterseite des Trägers 13 sind
sie durch eine Wand 22 voneinander getrennt, so daß auf der
Unterseite des Trägers 13 der
Kühlmittelzufluß 4 und
der Kühlmittelabfluß 5 angeordnet
sein können.
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In ähnlicher
Weise weisen die Zellen 15 einen Einlaß 23 und einen Auslaß 24 auf.
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Die
Zellen 14 weisen eine Wandstruktur 25 auf, die
so ausgebildet ist, daß das
vom Einlaß 20 zum
Auslaß 21 strömende Kältemittel
mehrere Kurven durchströmen
muß. Die
Wandstruktur 25 bildet also eine Art Mäander. Bereits diese Maßnahme sorgt
dafür,
daß die
Strömung
zwischen dem Einlaß 20 und
dem Auslaß 21 turbulent
ist. Darüber
hinaus ist der Strömungsquerschnitt
hier vergleichsweise groß.
Er liegt beispielsweise in der Größenordnung von 1 bis 6 mm2. Auch dies trägt dazu bei, daß sich eine
turbulente Strömung
ergibt.
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Bei
zwei einander benachbarten Zellen 14a, 14b liegen
die Einlässe 20a, 20b jeweils
einander gegenüber.
Gleiches gilt für
die Auslässe 21a, 21b.
Dies hat zur Fol ge, daß die
Zellen 14a, 14b gegenläufig durchströmt werden,
so daß Temperaturunterschiede klein
gehalten werden können.
Das Kühlmittel
hat dort, wo die beiden Zellen 14a, 14b ihren
kleinsten Abstand zueinander aufweisen, im wesentlichen die gleiche
Temperatur.
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Im
Ausführungsbeispiel,
das in den 6 bis 8 dargestellt
worden ist, gibt es praktisch für
jeden Leistungshalbleiter eine Zelle 14, 15. Man
kann jedoch noch weiter gehen und die Zellen verkleinern, so daß sie eine
Art ”Digits” bilden.
Man kann nun diese Digits an den Isothermen, die beispielsweise
in den 4 und 5 dargestellt sind, ausrichten
und dafür
sorgen, daß die
heißeren
Bereiche stärker
gekühlt
werden als die nicht so heißen
Bereiche. Wenn man zusätzlich
dafür sorgt,
daß man
Bereiche von der Beaufschlagung mit Kühlmittel ausnimmt, diese Bereiche
also nicht so gut gekühlt
werden, dann erreicht man eine sehr gleichmäßige Temperaturverteilung am
Substrat.
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Auch
in einem derartigen Fall kann man einen Träger 13 verwenden,
auf dem die einzelnen Zellen 14, 15 angeordnet
sind. Der Träger 13 verhindert dann
nicht nur die Beaufschlagung des Substrats mit dem Kühlmittel
an den nicht gekühlten
Bereichen, sondern er vermindert auch einen größeren Wärmestrom vom Substrat zu dem
Kühlmittel.