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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Werkzeugwechseleinheit, insbesondere
für Werkzeugmaschinen,
um nacheinander benötigte
Werkzeuge zu wechseln.
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Derartige
Werkzeugwechseleinheiten sind aus der Praxis entweder als "Pick-up"-Verfahren oder unter Verwendung eines
Greifers bekannt.
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Nach
dem Stand der Technik wird beim Pick-up-Verfahren eine das Werkzeug
tragende Einheit (beispielsweise eine Werkzeugspindel) in eine Werkzeugposition
verfahren, um dort das zuvor benutzte Werkzeug gegen ein anderes
auszutauschen. Die Spindel wird dabei zum Zweck des Werkzeugwechsels
bewegt und gibt das alte Werkzeug bzw. nimmt das neue Werkzeug "selber" auf. Durch dieses Verfahren
wird ein Greifer eingespart, der die für diesen Fall unbewegte Spindel
mit den Werkzeugen versorgt, indem der Greifer die Werkzeuge aus
der Spindel entnimmt und in eine Ablageposition verfährt bzw. in
umgekehrter Weise die Werkzeuge bereitstellt.
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Für das die
genannten Verfahren hat sich als nachteilig herausgestellt, dass
die einzelnen Bewegungen der Spindel von entsprechenden Überwachungsschritten
einer geeigneten Steuerung begleitet werden müssen. So ist beispielsweise
zu prüfen, ob
die Spindel die vorgesehene Werkzeugposition erreicht hat oder ob
ein Werkzeug aufgenommen oder freigegeben wurde. Auch die entsprechenden Steuerbefehle
sind zu generieren und an die Antriebe zu leiten, wobei auch hier
durch geeignete Sensoren der jeweilige Funktionsablauf bzw. die
Position der Werkzeuge oder der Spindel abgefragt und überprüft werden
müssen.
Hydraulikzylinder oder Stellantriebe müssen angesteuert und deren
Bewegung bzw. deren Arbeitszustand überprüft werden. Derartige Steuerungsschritte
kosten Zeit, was sich insbesondere bei der Verwendung vieler verschiedener
Werkzeuge innerhalb des Herstellungsprozesses negativ auf Herstellungsdauer
und die Kosten auswirkt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Werkzeugwechseleinheit zu schaffen,
die das automatische Wechseln von Werkzeugen vereinfacht und beschleunigt
und dabei konstruktiv einfach und kostengünstig ausgeführt werden
kann.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Werkzeugwechseleinheit nach Anspruch 1.
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Die
Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass zeitaufwändige steuerungstechnische Überprüfungsschritte,
die den Werkzeugwechsel-Prozess verlangsamen, vorteilhaft vermieden werden
können,
wenn die Werkzeugwechseleinheit derartige Überprüfungen durch das mechanische
Zusammenwirken der betroffenen Komponenten überflüssig macht. Insbesondere macht
die Erfindung sich die Tatsache zu nutze, dass die Bewegungsabläufe eines
Werkzeugwechsel-Prozesses zumindest teilweise in eine mechanische
bzw. positionelle Abhängigkeit
zueinander gebracht werden können,
so dass insbesondere die Steuerung und Überwachung des Einspannens
und der Freigabe des Werkzeugs vereinfacht wird.
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Der
Kern der Erfindung besteht dabei aus einem Auswurfsystem, welches
am Kopf einer ein Werkzeug aufnehmenden Werkzeugaufnahme angeordnet
ist. Das Auswurfsystem ist für
die Freigabe bzw. Aufnahme von Werkzeugen ausgebildet, welche in
der Werkzeugaufnahme gefasst sind und von dieser während der
Bearbeitung geführt
bzw. angetrieben werden. Das Auswurfsystem ist vorzugsweise konstruktiv
mit der Werkzeugaufnahme verbunden bzw. ein Teil derselben und nimmt
die Betätigungskraft über ein
Einleitungselement auf.
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Alternativ
können
Teile des Auswurfsystems jedoch auch flexibel miteinander verbunden
sein. Insbesondere kann das Auswurfsystem eine Hydraulikleitung
oder einen Bowdenzug oder eine im entsprechenden Sinne wirkende
Kraftübertragungsvorrichtung
aufweisen, über
die eine Betätigungskraft übertragen
bzw. zugeführt
werden kann, wobei das Einleitungselement in diesem Fall am "freien" Ende der Kraftübertragungsvorrichtung
angeordnet ist.
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Vorzugsweise
wird über
das Auswurfsystem eine in der Werkzeugaufnahme verlaufende Druckstange
betätigt,
welche (ggf. unter Nutzung eines Hydraulikzylinders) gegen ein Federpaket
bewegbar ist. Über
geeignete Klauen wird das Werkzeug in einen Aufnahmekonus der Werkzeugaufnahme
eingezogen und damit fixiert.
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Weiterhin
erfindungswesentlich ist eine Betätigungseinheit, mittels derer
die Betätigungskraft
an das Auswurfsystem übertragen
und dieses damit betätigt
wird. Diese Betätigungseinheit
kann ortsfest oder auch beweglich angeordnet sein, wobei eine Betätigung durch
eine Relativbewegung zwischen Betätigungseinheit einerseits und
Einleitungselement als die die Kraft aufnehmende Komponenten des Auswurfsystems
anderseits zustande kommen soll. Unter "Betätigung" ist dabei im Folgenden
der Vorgang zu verstehen, bei dem das Auswurfsystem aus einem das
Werkzeug einspannenden Spannzustand in einen das Werkzeug freigebenden
Freigabezustand versetzt wird.
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Die
Betätigungseinheit
ist dabei vorzugsweise so ausgebildet bzw. angeordnet, dass die
Betätigung
des Auswurfsystems durch die Betätigungseinheit
bei einer Bewegung der Werkzeugaufnahme aus einer ersten X-Position
(X1) entlang einer ersten Richtung X in
eine zweite X-Position (X2) erfolgt. Dies soll
also die Richtung sein, in welcher das Auswurfsystem bzw. dessen
Einleitungselement mit der Betätigungseinheit
zum Zweck der Werkzeugfreigabe bzw. der Einspannung zusammenwirkt.
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Die
Betätigungseinheit
ist weiterhin so ausgebildet, dass der Freigabezustand, der durch
die Betätigung
erreicht wird, auch dann beibehalten wird, wenn sich die Werkzeugaufnahme
in eine zur Richtung X senkrechten Richtung Y oder Z bewegt. Dies bedeutet,
dass die Zusammenwirkung zwischen Betätigungseinheit und Auswurfsystem
(bzw. dessen Einleitungselement) derart beibehalten wird, dass sich
der Zustand des Auswurf systems (Freigabezustand oder Spannzustand)
nicht verändert,
wenn die Werkzeugaufnahme in eine oder beide der Richtungen Y bzw.
Z bewegt wird.
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Der
erfindungsgemäße Vorteil
ergibt sich unmittelbar dadurch, dass die Werkzeugaufnahme also unter
Beibehaltung einer dem Freigabezustand entsprechenden X-Position
(X2) bewegt werden kann und dabei den Freigabezustand
aufrecht erhält,
solange die Bewegung nur in Y- oder Z-Richtung erfolgt. Diese Bewegungsfreiheit
ermöglicht
es vorteilhaft, durch ein Verfahren in wenigstens einer dieser beiden
Richtungen ein Werkzeug durch ein anderes zu ersetzen, ohne dass
dafür der
Zustand des Auswurfsystems verändert
werden muss. Weiterhin entfallen auf dem Weg von X1 nach
X2 Steurungsbefehle und Positionsabfragen
für eine
etwaige auszulösende Werkzeugfreigabe,
da diese über
die jeweilige Position der Werkzeugaufnahme zwangsweise ausgelöst wird.
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In
einem einfachsten Fall kann die Werkzeugaufnahme aus einer Position
X1, in der das Werkzeug fest eingespannt
ist, in eine Position X2 bewegt werden,
in welcher durch Zusammenwirken des Auswurfsystems mit der Betätigungseinheit
das entsprechende Werkzeug freigegeben wird, bewegt werden. Die
Bewegung in X-Richtung kann dabei so gesteuert werden, dass die
Freigabe des Werkzeugs in einer Position im Raum erfolgt, in der
das Werkzeug durch geeignete Mittel in seiner Lage hinsichtlich
Y und/oder Z gehalten wird.
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Unter
Beibehaltung des Freigabezustands kann nun die Werkzeugaufnahme
beispielsweise in Z-Richtung bewegt werden, um sich vollständig von dem
Werkzeug zu lösen.
In Frage kommt hier eine vertikale Bewegung nach oben (Z-Richtung).
(Soll der Werkzeugwechsel unter horizontalen Bewegungen erfolgen,
so sind die Achsen entsprechend anders zu wählen.)
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Da
während
dieser Bewegung in Z-Richtung das Auswurfsystem bzw. sein Einleitungselement weiterhin
mit der Betätigungseinheit
zwangsweise zusammenwirkt, sind etwai ge steuerungstechnische Überprüfungen dieses
Sachverhaltes überflüssig. Während sich
die Werkzeugaufnahme unter Bewegung in Z-Richtung vollständig von
dem abgelegten Werkzeug losgelöst
hat, kann dieses durch ein an gleicher Stelle zu positionierendes
anderes Werkzeug ersetzt werden. Die erfindungsgemäße Werkzeugwechseleinheit
erlaubt dabei, dass sich die Werkzeugaufnahme (immer noch unter
Beibehaltung des Freigabezustands) wieder in entgegengesetzte Z-Richtung
auf das Werkzeug herabsenkt und dieses – ohne es zunächst einzuspannen – umfasst.
Sämtliche
Bewegungen in Z-Richtung
(oder auch zusätzlich
in Y-Richtung) erfolgen dabei unter Beibehaltung der zuvor beschriebenen
Position X2.
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Unter
Bewegung der Werkzeugaufnahme aus der Position X2 in
Richtung auf die Position X1 wird die über sein
Einleitungselement erfolgende Betätigung des Auswurfsystems durch
die Betätigungseinheit
aufgehoben, so dass das Auswurfsystem aus dem Freigabezustand wieder
in den Spannzustand versetzt wird und das Werkzeug fest in die Werkzeugaufnahme
eingespannt wird. Auch hier werden vorteilhaft Steuerungen und Positionsabfragen
minimiert, wodurch Bearbeitungszeit und Geld gespart wird.
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Auf
diese Weise ist ein Werkzeugwechsel von statten gegangen, der vorteilhaft
mehrere steuerungstechnische Positionsabfragen erübrigt und
insbesondere auch eine Steuerung für das Einspannen oder die Freigabe
des Werkzeugs erübrigt.
Da das Auswurfsystem (oder zumindest sein Einleitungselement) durch
die Bewegung der Werkzeugaufnahme in X-Richtung rein mechanisch
mit der Betätigungseinheit
zusammenwirkt und alleine dadurch bereits ein Einspannen bzw. eine
Freigabe des Werkzeugs bewirkt, wird auch die Ansteuerung einer
aus der Praxis bekannten Spann-/Freigabevorrichtung (etwa über einen
Hydraulikzylinder in der Werkzeugaufnahme) überflüssig. Auch die Schaltzeiten
von Ventilen, mit denen eine solche Hydraulik zu kontrollieren wäre, entfallen
vollständig.
Dadurch verkürzen
sich die Wechselzeiten für
ein Werkzeug auf ein Minimum gegenüber der bisher bekannten Praxis.
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Der Übergang
aus dem Spannzustand in den Freigabezustand kann durch konstruktive
Maßnahmen
im Wesentlichen linear ausgestaltet sein, so dass sich während der
Bewegung aus der Position X1 in die Position
X2 die Spannung um das Werkzeug allmählich löst bzw.
im umgekehrten Weg allmählich
erhöht.
Denkbar ist hier jedoch auch eine durch rein mechanische Mittel
zu realisierende Hysterese. In diesem Fall kann der Grad der Einspannung
bzw. der Spannkraft, mit der das Werkzeug in der Werkzeugaufnahme
gehalten wird, bei gleicher X-Position unterschiedlich sein, je
nachdem, ob diese Position aus der Position X1 oder
X2 angefahren wird. Der Vorteil liegt hier
darin, dass das Werkzeug bei einer Bewegung in Richtung auf die
Position X2 bereits relativ früh freigegeben
wird, während
es bei einer umgekehrten Bewegung aus Position X2 in
Richtung auf die Position X1 schon relativ
früh wieder
fest eingespannt ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass die Betätigungseinheit einen in X-Richtung
wirkenden Anschlag aufweist. Dieser Anschlag soll mit dem Einleitungselement, welches
im Folgenden auch als Stößel bezeichnet werden
soll, zusammenwirken. Der Stößel ist
Teil des Auswurfsystems und überträgt die in
X-Richtung in den
Stößel eingebrachte
Betätigungskraft
an das Auswurfsystem.
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Der
Stößel kann
beispielsweise seitlich aus der Werkzeugaufnahme herausragen und
mit dieser mitbewegt werden. Bei einer Bewegung der Werkzeugaufnahme
in Richtung auf die Betätigungseinheit
schlägt
der Stößel an dieser
an. Die X-Position, in der der Stößel an die Betätigungseinheit
anschlägt, entspricht
dabei der vorbeschriebenen Position X1. Bewegt
sich nun die Werkzeugaufnahme gemeinsam mit dem Auswurfsystem und
dem daraus hervorragenden Stößel weiter
in Richtung auf die Betätigungseinheit,
so verschiebt sich der Stößel relativ zum
Auswurfsystem, da er an seinem freien Ende durch die Betätigungseinheit
in X-Richtung blockiert wird. Durch diese Relativbewegung wird die
Freigabe des Werkzeugs ausgelöst.
Diese Ausführungsform zeichnet
sich durch ihre konstruktive Einfachheit aus.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass der Stößel gegen
eine Federkraft aus der den Spannzustand bewirkenden Position in
die den Freigabezustand bewirkenden Position verschieblich ist.
Dadurch wird vorteilhaft sichergestellt, dass unter Entlastung des
Stößels (also wenn
die Betätigungseinheit
nicht als Anschlag für den
Stößel wirkt,
Position X1) das Werkzeug immer sicher und
stabil in der Werkzeugaufnahme eingespannt ist.
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Die
Betätigungseinheit
kann in einem besonders einfachem Fall eine sich in Y-, Z-Richtung erstreckende
Gleitebene aufweisen, die als Anschlag für den vorbeschriebenen Stößel dient.
Die Ebene ist dabei insbesondere so ausgebildet, dass der Stößel (wenn
er als mitbewegter Teil des an der Werkzeugaufnahme angeordneten
Auswurfsystems ausgebildet ist), bei einer Bewegung der Werkzeugaufnahme aus
der Position X2 in eine Y- oder Z-Richtung
an der Ebene entlang gleiten kann, um so die Betätigung des Auswurfsystems währenddessen
beizubehalten. Von maßgeblicher
Bedeutung ist also, dass der Stößel mit
der entsprechenden Betätigungskraft
beaufschlagt wird, während
er sich zusammen mit der Werkzeugaufnahme in Y-Richtung oder Z-Richtung frei
bewegen kann. Eine solche Ausführungsform, die
eine entsprechend stabile Lagerung bzw. Führung des Stößels innerhalb
des Auswurfsystems erfordert, erlaubt damit eine sehr einfache und
kostengünstige
Form der Betätigungseinheit.
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Eine
alternative Ausführungsform
sieht vor, dass die Betätigungseinheit
einen Schlitten aufweist, der als Anschlag für den vorgenannten Stößel dient und
in wenigstens eine Richtung Y bzw. Z frei verschieblich ist. Der
Stößel wird
dabei durch Mitbewegen der planen Öberfläche des Schlittens geführt.
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Ergänzend kann
der Stößel auch,
wenn die Werkzeugaufnahme in die Position X2 verfahren
wird, zur zusätzlichen
Führung
in eine geeignete Aufnahme des Schlittens wenigstens teilweise so
hinein bewegt werden, dass der Schlitten den Stößel bei einer anschließenden Bewegung
der Werkzeugaufnahme in Y- oder Z-Richtung noch besser mitführt. Gegenüber der
einfachen (und insbesondere der nicht mitbewegten) Gleitflä che des
vorbeschriebenen Ausführungsbeispiels
treten hierbei keine oder nur geringe Hebelkräfte auf, die bei dem Gleitvorgang
des freien Stößelendes
auf der Oberfläche
in den Stößel eingebracht
und von diesem konstruktiv aufgefangen werden müssen. Stattdessen werden hier
die Gleitbewegungen durch die geeigneten Führungen des Stößels mitvollzogen
und etwaige Reibungskräfte
in die dafür geeigneten
Führungen
verlagert.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht
vor, dass der zuvor genannte Schlitten als Kreuzschlitten ausgeführt wird,
so dass eine Führung des
Stößels sowohl
in Y- als auch in Z-Richtung vorgesehen ist. Der Schlitten vollzieht
in diesem Fall (wenn die Werkzeugaufnahme die Position X2 angesteuert hat) die weiteren Bewegungen
der Werkzeugaufnahme in Y- oder Z-Richtung mit.
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Im
gleichen Sinne wie die zuvor beschriebene zweidimensionale Gleitfläche erlaubt
auch ein solcher Kreuzschlitten die Beibehaltung des Freigabezustands
bei gleichzeitiger Bewegung der Werkzeugaufnahme in der Y-Z-Ebene.
Dabei ergibt sich der besondere Vorteil, dass die Werkzeugaufnahme
ein erstes Werkzeug in einer Position (X2,
Y1) abgeben und ein neues Werkzeug in eine
Position (X2, Y2)
aufnehmen kann. Die Bewegung aus der einen in die andere Position
erfolgt dann unter Überlagerung
einer Bewegung in Z-Richtung, um das eine Werkzeug vollständig freigeben
bzw. das andere vollständig aufnehmen
zu können.
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Anhand
des später
beschriebenen Figurenbeispiels wird dieser Vorgang noch deutlicher.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung weist ein Auswurfsystem auf, in welches die Betätigungskraft über einen
entfernten Stößel eingeleitet wird.
Der Stößel ist
dabei über
ein Kraftübertragungssystem
(bspw. über
eine Hydraulikleitung oder einen Bowdenzug) mit dem Auswurfsystem
verbunden und ist bspw. ortsfest angeordnet. Dagegen bewegt sich die
Betätigungseinheit
bei der Bewegung der Werkzeugaufnahme in X-Richtung mit, so dass dann wiederum
die Relativbewegung zwischen Betätigungseinheit
und Einleitungselement (Stößel) erfolgt.
Wird der Stößel durch
die bewegte Betäti gungseinheit
mit der Betätigungskraft
beaufschlagt, dann wird diese Kraft über das flexible Kraftübertragungssystem
an das bewegte Auswurfssystem bzw. die bewegte Werkzeugaufnahme übertragen.
Diese Ausführungsform
bringt den Vorteil, dass hydraulische oder vergleichbare Auswurfsystem
(weiterhin) genutzt werden können,
während
gleichzeitig auf die Nachteile der zeitaufwändigen Steuerungen verzichtet
werden kann.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass das Auswurfsystem zur Umwandlung der
in X-Richtung in den Stößel eingebrachten
Betätigungskraft
eine in Längsrichtung
der Werkzeugaufnahme wirkende Kraft ausgebildet ist. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, dass der Stößel einen
keilförmigen
Abschnitt aufweist, der bei einer Relativbewegung zwischen Stößel und
Auswurfsystem seine Abmessung in Y- oder Z-Richtung verändert. Insbesondere kann dadurch
eine in der Werkzeugaufnahme verlaufende Druckstange betätigt werden, welche
ihrerseits gegen ein Federpaket und mit einer geeigneten Klauenkonstruktion
das Werkzeug aufnimmt.
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Wie
einleitend beschrieben, handelt es sich bei der Werkzeugaufnahme
vorzugsweise um eine antreibbare Spindel, die das Werkzeug um die Längsachse
der Spindel zu rotieren vermag.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung wird nachstehend anhand eines Figurenbeispiels erläutert. Die 1 bis 8 zeigen
dabei ein Ausführungsbeispiel
mit Kreuzschlitten in den unterschiedlichen Positionen, die während eines
Werkzeugwechsels angefahren werden. 9 betrifft
eine Ausführungsform
mit ortsfestem Stößel.
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Wie
in 1 zu sehen ist, ist eine Werkzeugaufnahme S vorgesehen,
die in diesem Fall als rotierbare Spindel ausgeführt ist. Die Spindel S erstreckt sich
im Wesentlichen entlang einer vertikalen Richtung Z und ist an ihrem
unteren Ende zur Aufnahme eines Werkzeugs W ausgebildet. Die Spindel
soll Teil einer Werkzeugmaschine sein, die im Wesentlichen in allen
drei zueinander senkrechten Richtungen des Raumes (X, Y und Z) bewegbar
ist.
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Die
Spindel S weist einen Kopf K auf, oberhalb dessen ein Auswurfsystem
A angeordnet ist. Das Auswurfsystem A dient zur Freigabe bzw. Einspannung
eines am unteren Ende der Spindel S eingesetzten Werkzeugs W. Dazu
ist ein Stößel T vorgesehen,
der im Wesentlichen in X-Richtung und relativ zum Auswurfsystem
A verschieblich angebracht ist. Durch einen keilförmigen Abschnitt
des Stößels T erzeugt
dieser bei einer Relativbewegung in X-Richtung zwischen dem Stößel T und
der Werkzeugaufnahme S eine Bewegungskomponente in Z-Richtung nach
unten. Die Details dieser Werkzeugaufnahme am unteren Ende der Spindel
S sind nicht näher
dargestellt.
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Durch
die von dem keilförmigen
Abschnitt des Stößels T hervorgerufene
vertikale Bewegung einer Druckstange kann das Werkzeug jedoch freigegeben
bzw. eingespannt werden.
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Weiterhin
zeigt die 1 eine Betätigungseinheit B. Die Betätigungseinheit
B dient zur Betätigung
des Auswurfsystems A. Die Betätigung
erfolgt insbesondere durch einen Kontakt der Betätigungseinheit B mit dem Stößel T. Eine
solche Betätigung kommt
zustande, nachdem die Werkzeugaufnahme S mit dem daran angeordneten
Auswurfsystem A und dem davon seitlich abstehenden Stößel T in
X-Richtung auf die Betätigungseinheit
B zubewegt wird und daran anschlägt.
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Die
Betätigungseinheit
B weist einen Kreuzschlitten R, der über zwei Führungen in Y- und Z-Richtung geführt wird.
Der Kreuzschlitten R weist eine Ausnehmung E auf, in welche der
Stößel T teilweise
hineinragen kann. Die Ausnehmung E ist weiterhin als Anschlag G
ausgeführt,
welcher die Bewegung des Stößels T in
Richtung X begrenzt.
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Die
Betätigungseinheit
B ist ortsfest, ebenso wie eine Werkzeughalterung H. Die Werkzeughalterung
H dient zur Aufbewahrung bzw. Bereitstellung von Werkzeugen, die
durch Bewegung der Werkzeugaufnahme S aus der Werkzeughalterung
H entnommen bzw. dort abgelegt werden können.
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Relativ
zu der ortsfesten Betätigungseinheit B
und der ebenfalls ortsfesten Werkzeughalterung H ist die Werkzeugaufnahme
S im Raum beweglich. Anhand einer in jeder Figur dargestellten Pfeilfolge sollen
die Bewegungen der Werkzeugaufnahme S und die dabei eingenommenen
Positionen verdeutlicht werden.
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In 1 befindet
sich die Werkzeugaufnahme im Arbeitsraum, wobei sie sich in X-Richtung aus einer
Position 1 in eine Position 2 (siehe Pfeilfolge) in X-Richtung zum
Zweck eines Werkzeugwechsels bewegt.
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In 2 hat
die Werkzeugaufnahme S die Position 2 eingenommen, wobei der Stößel T mit
seinem in Richtung auf die Betätigungseinheit
B weisenden freien Ende in die Aufnahme E eingeführt und zugleich am Anschlag
G angeschlagen ist. Die in den Figuren dargestellte Position 2 (und
entsprechend auch die Position 7) entspricht dabei den zuvor erwähnten Positionen
X1.
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Während der
Weiterbewegung der Werkzeugaufnahme S aus der Position 2 in die
Position 3 (siehe 3) wirkt die Betätigungseinheit
B mit dem Auswurfsystem A über
den Stößel T zusammen.
Der Stößel T wird
durch die Bewegung der Werkzeugaufnahme S in X-Richtung relativ
zum Auswurfsystem A bewegt, so dass das von der Werkzeugaufnahme
S eingespannte Werkzeug freigegeben wird und das Auswurfsystem in
Freigabezustand versetzt wird.
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Die
in der Pfeilfolge mit "3", "4", "5" und "6" bezeichneten Positionen entsprechen
den vorbeschriebenen Positionen X2.
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Ausgehend
von der Position 3 hat sich die Werkzeugaufnahme S nunmehr in Z-Richtung in eine Position
4 bewegt. Da die Position in X-Richtung dabei unverändert geblieben
ist, ist auch der Freigabezustand weiterhin aufrecht erhalten worden.
Durch die Bewegung in Z-Richtung wurde das am unteren Ende der Werkzeugaufnahme
S gehaltene Werkzeug W vollständig
losgelöst.
Der Freigabezustand wird unterdessen weiterhin beibehalten.
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In
einer anschließenden
Bewegung aus der Position 4 entlang der Richtung Y in eine Position
5 (siehe 5) hat die Werkzeugaufnahme
S eine neue Position der Werkzeughalterung H angesteuert. Dabei
ist die Z-Richtung, insbesondere aber auch die X-Richtung der Werkzeugaufnahme S unverändert geblieben,
so dass nach wie vor der Freigabezustand des Auswurfsystems beibehalten
wurde.
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Während der
Bewegung aus der Position 3 in die Position 4 und weiter in die
Position 5 bzw. 6 wird der Stößel T durch
den mitbewegten Kreuzschlitten R geführt und gleichzeitig mit dem
im Schlitten ausgebildeten Anschlag G in seiner X-Position gehalten.
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Eine
daran anschließende
Bewegung aus der Position 5 in eine Z-Richtung zur Position 6 (siehe 6)
bewirkt das Absenken der Werkzeugaufnahme S auf das neu aufzunehmende
Werkstück
W in der Werkzeughalterung H. Auch in dieser Position ist der Freigabezustand
des Auswurfsystems durch die Beaufschlagung des Stößels T weiterhin
aufrecht erhalten. Die Werkzeugaufnahme S umfasst somit das neue
Werkzeug W, ohne dass dieses zunächst
fest eingespannt wird.
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In
einer anschließenden
Bewegung aus der Position 6 in die Position 7 (siehe 7)
bewegt sich die Werkzeugaufnahme S von der Betätigungseinheit B wieder weg,
so dass auch der Stößel T dieser Bewegung
folgen kann (der Stößel T kann über eine hier
nicht dargestellte Federkraft in die dem Spannzustand entsprechende
Position gedrückt
werden). Durch die nun entgegengesetzte Relativbewegung des Stößels T zum
Aus wurfsystem A wird dieses in den Spannzustand versetzt, so dass
das zunächst
locker in der Werkzeugaufnahme S angeordnete Werkzeug W damit fest
eingespannt wird.
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Eine
weitere Bewegung aus der Position 7 in die Position 8 bringt die
Werkzeugaufnahme S wieder in den Arbeitsbereich, in dem das Werkzeug dann
eingesetzt werden kann.
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In 9 ist
die Betätigungseinheit
(B) in X-Richtung beweglich und als Teil eines Schlittens ausgeführt, über den
die Werkzeugaufnahme (S) mit dem wesentlichen Teil des Auswurfsystems
(A) bewegt wird. Die Betätigungseinheit
(B) vollzieht also alle Bewegungen der Werkzeugaufnahme (S) in X-Richtung
mit, wodurch sich wieder eine Relativbewegung zum ortsfest angebrachten
Einleitungselement bzw. Stößel (T)
ergibt, der als Teil des mitbewegten Auswurfsystems (A) mit diesem über eine
flexible Hydraulikleitung (V) verbunden ist. Die Hydraulikleitung
(V) erlaubt dabei eine freie Bewegung der Werkzeugaufnahme bei gleichzeitig
stabiler und konstruktiv einfacher Anordnung des Stößels.