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Die
Erfindung betrifft ein Spannfutter für Werkzeugeinsätze gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 7.
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Werkzeugeinsätze dienen
dazu, unterschiedliche Werkzeugfunktionen mit einem Antriebsorgan,
z. B. einem elektromotorischen Handgerät ausführen zu können. Hierzu dient ein Spannfutter,
in welches unterschiedliche Werkzeugeinsätze eingesetzt werden können. Das
Spannfutter ist an dem Antriebsorgan ausgebildet oder seinerseits
in ein Futter des Antriebsorgans einsetzbar. Solche Werkzeugeinsätze können als
unterschiedliche Schraubwerkzeuge, Bohrer oder dergleichen ausgebildet
sein.
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Aus
der
DE 199 32 369
A1 ist ein Spannfutter bekannt, welches zwei axial gegeneinander
versetzt angeordnete Klemmkugeln aufweist, die mittels einer Innenkonusfläche einer
Klemmhülse
gegen den in das Spannfutter eingesetzten Einsteckabschnitt eines
Werkzeugeinsatzes gedrückt
werden, um den Werkzeugeinsatz in dem Spannfutter zu halten. Dieses
Spannfutter eignet sich zum Aufnehmen von Werkzeugeinsätzen, sogenannten
Werkzeugbits, der Form C und der Form E gemäß DIN 3126. Die Werkzeugeinsätze der
Form C weisen an den Kanten des sechseckigen Querschnittes ihres
Einsteckabschnittes Kerben auf. Wird ein Werkzeugeinsatz der Form C
in das Spannfutter eingesetzt, so greift die vordere Klemmkugel
in eine dieser Kerben ein. Die Werkzeugeinsätze der Form E weisen eine
Ringkehle in ihrem Einsteckabschnitt auf. Wird ein Werkzeugeinsatz
der Form E in das Spannfutter eingesetzt, so stützt die hintere Klemmkugel
den Einsteckabschnitt an der endseitigen Kante dieser Ringkehle
ab. Das Spannfutter eignet sich somit nur für diese speziellen Formen von
Werkzeugeinsätzen.
Werkzeugeinsätze
der Form C und der Form E sowie die Anordnung der Klemmkugeln gemäß der
DE 199 32 369 A1 sind
in
9 gezeigt.
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Um
den Werkzeugeinsatz auszuwechseln, wird bei diesem bekannten Spannfutter
die Klemmhülse
gegen die Kraft einer Druckfeder axial in eine Freigabestellung
vorgeschoben, in welcher sich die Klemmkugeln radial nach außen aus
dem Querschnitt der Einsteckaufnahme bewegen können. In dieser vorgeschobenen
Freigabestellung muss die Klemmhülse
während
des Auswechselns gehalten werden. Dies ist lästig, da der Benutzer im Allgemeinen
mit derselben Hand das Antriebsorgan, z. B. eine Akku-Bohrmaschine halten
und die Klemmhülse
gegen die Kraft der Druckfeder in der Freigabestellung halten muss,
während
er mit der anderen Hand den Werkzeugeinsatz wechselt. Aus der
US 6,457,916 B2 ist
ein Spannfutter bekannt, welches diesen Nachteil dadurch beseitigt,
dass die Klemmhülse
in der Freigabestellung einrastet und gegen die Kraft der Druckfeder
in der Freigabestellung gehalten wird. Der Rastmechanismus ist jedoch äußert aufwändig, da
ein zweites axial verschiebbares federbelastetes Teil notwendig
ist. Das Spannfutter weist auch nur eine Klemmkugel auf, sodass
es sich nur für
die Aufnahme einer speziellen Form des Werkzeugeinsatzes eignet.
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Die
bekannten Spannfutter sind vorwiegend für ein axiales Sichern des Werkzeugeinsatzes
konzipiert. Die Maßtoleranzen
der Einsteckaufnahme und des Werkzeugeinsatzes lassen jedoch häufig eine
geringe Achsabweichung des Werkzeugeinsatzes gegenüber dem
Spannfutter zu, was insbesondere bei Bohrer-Einsätzen störend sein kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach aufgebautes Spannfutter
zu schaffen, welches sich für
eine sehr große
Anzahl unterschiedlicher Werkzeugeinsätze eignet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Spannfutter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs
7. Vorteilhafte Ausführungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das
erfindungsgemäße Spannfutter
weist zwei vorzugsweise als Klemmkugeln ausgebildete Klemmkörper auf,
die axial versetzt in einer Halterbuchse angeordnet sind, welche
den Einsteckabschnitt der Werkzeugeinsätze aufnimmt. Die Klemmkörper sind
dabei so in der Einsteckaufnahme der Halterbuchse angeordnet, dass
sie an einer Seitenfläche
des polygonalen Querschnittes der Einsteckabschnitte der Werkzeugeinsätze anliegen.
Die axiale Position der Klemmkörper
ist so gewählt,
dass bei allen auf dem Markt befindlichen Werkzeugeinsätzen der
Einsteckabschnitt im axialen Bereich wenigstens eines der Klemmkörper einen
vollen polygonalen Querschnitt aufweist, an dessen Seitenfläche der
entsprechende Klemmkörper
anliegt. Die Anordnung der Klemmkörper ist damit von in ihrer
axialen Position definierten Kerben, Einstichen oder sonstigen Merkmalen
der Werkzeugeinsätze
unabhängig und
für eine
Vielzahl von unterschiedlichen Werkzeugeinsätzen geeignet.
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Vorzugsweise
ist der hintere Klemmkörper axial
nahe vor dem endseitigen Grund der Einsteckaufnahme angeordnet.
Dieser Bereich befindet sich axial hinter den Kerben der Werkzeugeinsätze der Form
C und hinter der Ringkehle der Werkzeugeinsätze der Form E. Alle Werkzeugeinsätze, die
sogenannten Werkzeugbits, mit einer am vorderen Ende ausgebildeten
Arbeitsspitze weisen in diesem hinteren Endbereich, in welchem der
hintere Klemmkörper angeordnet
ist, einen vollen geschlossenen polygonalen Querschnitt auf. Weiter
sind Werkzeugeinsätze als
soge nannte Umsteckeinsätze
im Handel, die an ihren beiden Enden unterschiedliche Arbeitsspitzen aufweisen.
Diese Arbeitsspitzen gehen in einen polygonalen Querschnitt über, der
beim Einstecken der Arbeitsspitze in die Einsteckaufnahme der Halterbuchse
in den entsprechenden polygonalen Querschnitt der Einsteckaufnahme
gelangt, um die Drehmomentübertragung
zu bewirken. Der vordere Klemmkörper
ist daher vorzugsweise in dem vorderen axialen Bereich der Einsteckaufnahme
angeordnet, in welchen der polygonale Querschnitt des Werkzeugeinsatzes
gelangt, der sich an die Arbeitsspitze anschließt.
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Ein
vorderer Klemmkörper
und ein hinterer Klemmkörper
sind ausreichend, um die Werkzeugeinsätze der verschiedensten Typen
in dem Spannfutter zu halten. Für
Werkzeugeinsätze,
die als Schraubwerkzeuge ausgebildet sind, ist es ausreichend, wenn
diese Werkzeugeinsätze
axial in dem Spannfutter gehalten werden und die Drehmomentübertragung
mittels des polygonalen Querschnittes der Einsteckaufnahme und des
Einsteckabschnittes bewirkt wird. Sollen auch als Bohrer ausgebildete Werkzeugeinsätze verwendet
werden, so ist es außerdem
notwendig, dass die Werkzeugeinsätze
in ihrer Längsachse
stabil gespannt sind, um eine exakte Ausrichtung der Bohrlöcher zu
erhalten. In diesem Falle ist es vorteilhaft, wenn zwei hintere
Klemmkörper
und vorzugsweise auch zwei vordere Klemmkörper jeweils im Wesentlichen
in der gleichen axialen Position vorgesehen sind, die im Winkel
so gegeneinander versetzt sind, dass sie gegen verschiedene Seitenflächen des
polygonalen Querschnittes des Einsteckabschnittes des Werkzeugeinsatzes
drücken.
Dadurch wird der Werkzeugeinsatz gegen die den Klemmkörpern gegenüber liegenden
Seitenflächen
der Einsteckaufnahme gedrückt
und stabil und unverkippbar in seiner Längsachse gehalten. Ist die den
Klemmkörpern
diametral gegenüberliegende Seitenfläche des
polygonalen Querschnittes der Einsteckaufnahme nach außen aufge weitet,
so stützt sich
der Einsteckabschnitt nur an den beiden an diese aufgeweitete Seitenfläche angrenzenden
Seitenflächen
ab. Da diese keilförmig
zueinander verlaufen, ergibt sich eine besonders stabile Abstützung.
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Die
Klemmhülse
drückt
die Klemmkörper über ihre
Innenkonusfläche
gegen den Einsteckabschnitt des Werkzeugeinsatzes. Da sich der Durchmesser
des Innenkonus der Klemmhülse
nach hinten erweitert, ist vorzugsweise der hintere Klemmkörper mit
einem größeren Durchmesser,
vorzugsweise größerem Kugeldurchmesser,
ausgebildet, der dem größeren radialen
Abstand zwischen der Wand der Einsteckaufnahme und der Innenkonusfläche der Klemmhülse entspricht.
Jeweils der Klemmkörper, der
auf eine Seitenfläche
des vollen polygonalen Querschnittes des Einsteckabschnittes trifft,
führt zur Klemmung,
während
der andere Klemmkörper,
der auf keinen vollen polygonalen Querschnitt trifft, in den Querschnitt
des Einsteckabschnittes radial eintauchen kann und nicht zur Klemmung
führt.
Treffen beide Klemmkörper
auf eine Seitenfläche
des vollen polygonalen Querschnittes, so können theoretisch beide Klemmkörper eine
Klemmung bewirken. Unabhängig
von Maßtoleranzen
wird jedoch in jedem Fall einer der Klemmkörper die volle Klemmkraft bewirken.
Hieraus ergibt sich, dass das Spannfutter eine zuverlässige Klemmung
bewirkt, die von Maßtoleranzen
unabhängig
ist.
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Der
Konuswinkel der Innenkonusfläche
der Klemmhülse
ist so gewählt,
dass die Klemmkörper selbsthemmend
zwischen dem Einsteckabschnitt und der Klemmhülse geklemmt werden, wenn sich der
Werkzeugeinsatz axial aus dem Spannfutter bewegt. Die Druckfeder
muss daher nur die Klemmhülse
in der Klemmstellung halten, während
die Selbsthemmung verhindert, dass das Werkzeug unter Mitnahme der
Klemmhülse
gegen die Kraft der Druck feder aus dem Spannfutter herausgezogen
werden kann, z. B. wenn ein Bohrer-Einsatz aus dem Bohrloch herausgezogen
wird.
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Um
das Auswechseln der Werkzeugeinsätze zu
erleichtern, ist die Klemmhülse
in der Freigabestellung vorzugsweise einrastbar. Die Einrastung kann
in einfacher Weise dadurch realisiert werden, dass an der Klemmhülse ein
Rastelement angeordnet ist, welches mit der Klemmhülse axial
verschoben wird und in der Freigabestellung federnd in eine Rastaufnahme
der Halterbuchse einrastet. Das Rastelement kann in einer kostengünstigen
Ausführung
ein Sicherungsring sein.
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Erfindungsgemäß kann bei
jedem Spannfutter mit einem wenigstens fünfeckigen polygonalen Querschnitt
der Einsteckaufnahme und einem entsprechenden Querschnitt des Einsteckabschnittes eine
hohe Stabilität
der axialen Ausrichtung des Werkzeugeinsatzes in dem Spannfutter
dadurch erreicht werden, dass die wenigstens einem Klemmkörper gegenüberliegende
Seitenfläche
der Einsteckaufnahme gegenüber
dem regulären
Polygonquerschnitt radial nach außen versetzt ist. Dadurch wird
bewirkt, dass der Einsteckabschnitt des Werkzeugeinsatzes nicht
an dieser nach außen
versetzten Wandseitenfläche
der Einsteckaufnahme anliegen kann. Der Einsteckabschnitt liegt
vielmehr unter der Wirkung des wenigstens einen Klemmkörpers an
den beiden Seitenflächen
der Einsteckaufnahme an, die an die nach außen versetzte Seitenfläche angrenzen.
Da diese beiden angrenzenden Seitenflächen unter einem Keilwinkel
zueinander angeordnet sind, wird der an diesen keilförmig zueinander
verlaufenden Seitenfläche
anliegende Einsteckabschnitt des Werkzeugeinsatzes verkippsicher
und mit hoher Genauigkeit axial ausgerichtet in dem Spannfutter
gehalten. Es können
dabei ein oder mehrere Klemmkörper
vorgesehen sein. Sind mehrere Klemmkörper vorgesehen, so können diese
axial gegeneinander versetzt und/oder im Umfangswinkel gegeneinander versetzt
angeordnet sein. Die Klemmkörper
können dabei
an Seitenflächen
oder Längskanten
des Einsteckabschnittes angreifen. Wesentlich ist, dass der Klemmkörper oder
die mehreren Klemmkörper
eine zur Achse des Werkzeugeinsatzes senkrechte Kraftkomponente
erzeugen, die den Einsteckabschnitt in die keilförmig zueinander verlaufenden
Seitenflächen der
Einsteckaufnahme drückt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es
zeigen
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1 eine
Außenansicht
des Spannfutters, wobei vordere Klemmkörper in Eingriff sind,
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2 eine
Außenansicht
des Spannfutters, wobei hintere Klemmkörper in Eingriff sind,
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3 einen
Querschnitt gemäß der Linie G-G
in 1,
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4 einen
Querschnitt gemäß der Linie H-H
in 2,
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5 einen
Axialschnitt der 1 gemäß der Linie A-A in 3,
-
6 einen
Axialschnitt des Spannfutters gemäß der Linie A-A ohne Werkzeugeinsatz,
-
7 einen
Axialschnitt der 2 gemäß der Linie B-B in 4 mit
der Klemmhülse
in der Freigabestellung,
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8 einen 7 entsprechenden
Axialschnitt mit der Klemmhülse
in der Klemmstellung und
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9 die
axiale Anordnung der Klemmkörper
in Bezug auf unterschiedliche Werkzeugeinsätze.
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In
der in der Zeichnung dargestellten Ausführung weist das Spannfutter
einen Antriebsschaft 10, insbesondere einen Sechskantschaft,
auf, mit welchem das Spannfutter in dem Futter eines Antriebsorgans,
z. B. eines elektromotorischen Werkzeugs, gespannt werden kann.
Mittels des Antriebsorgans wird der Antriebsschaft 10 drehend
angetrieben. Auf dem vorderen Enden des Antriebsschaftes 10 sitzt unverdrehbar
und unverschiebbar eine Halterbuchse 12, die insbesondere
im Presssitz auf dem Antriebsschaft 10 aufgebracht ist.
Die Halterbuchse 12 weist einen im Wesentlichen zylindrischen
Außenumfang auf,
während
ihr Innenquerschnitt polygonal ausgebildet ist und insbesondere
einen dem Querschnitt des Antriebsschaftes 10 entsprechenden
hexagonalen Innenquerschnitt aufweist. Die Halterbuchse 12 ragt
axial über
das vordere Ende des Antriebsschaftes 10 hinaus, sodass
die Halterbuchse 12 vor dem Antriebsschaft 10 eine
Einsteckaufnahme 14 mit hexagonalem Innenquerschnitt bildet.
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Die
Halterbuchse 12 weist im Bereich der Einsteckaufnahme 14 Durchbrüche 16 und 18 auf. Die
Durchbrüche 16 und 18 führen radial
mit kreisförmigem
Querschnitt durch die Wandung der Halterbuchse 12. An ihrem
in die Einsteckaufnahme 14 mündenden Ende sind die Durchbrüche 16 und 18 im Durchmesser
verengt. Zwei vordere Durchbrüche 16 sind
in gleicher axialer Position nahe an dem offenen Ende der Einsteckaufnahme 14 angeordnet
und münden
jeweils in Seitenflächen
des hexagonalen Querschnittes der Einsteckaufnahme 14,
die um 120° gegeneinander
versetzt sind, wie dies 3 zeigt. Zwei hintere Durchbrüche 18 sind
in gleicher axialer Position nahe dem inneren hinteren Ende der Einsteckaufnahme 14 angeordnet
und münden
in die gleichen im Winkel gegeneinander versetzten zwei Seitenflächen des
hexagonalen Querschnittes der Einsteckaufnahme 14, wie
dies in 4 gezeigt ist. Die zu diesen
zwei Seitenflächen,
in welche die Durchbrüche 16 und 18 einmünden, um
120° versetzt
angeordnete Seitenfläche 56 der
Einsteckaufnahme 14 ist gegenüber der Umfangslinie des regulären Sechsecks
nach außen
versetzt. Der Querschnitt der Einsteckaufnahme ist dadurch an dieser Seitenfläche 56 gegenüber dem
Querschnitt eines regulären
Sechsecks aufgeweitet, wie dies in den 3 und 4 zu
sehen ist.
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In
den vorderen Durchbrüchen 16 sind
vordere Klemmkörper 20 in
Form einer Kugel eingesetzt. In die hinteren Durchbrüche 18 sind
jeweils hintere Klemmkörper 22 in
Form von Kugeln eingesetzt. Die Klemmkörper 20 und 22 weisen
einen Durchmesser auf, der wenig kleiner als der Durchmesser der Durchbrüche 16 bzw. 18 ist.
Weiter ist der Durchmesser der Klemmkörper 20 und 22 größer als
die radiale Wandstärke
der Halterbuchse 12 im Bereich der Durchbrüche 16 bzw. 18.
Die Verengung des Durchmessers der Durchbrüche 16 und 18 an
ihrer Einmündung
in die Einsteckaufnahme 14 erlaubt ein Eintauchen der Klemmkörper 20 und 22 in
den freien Querschnitt der Einsteckaufnahme 14, verhindert
jedoch, dass die Klemmkörper 20 und 22 in
die Einsteckaufnahme 14 fallen können.
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Die
Halterbuchse 12 wird koaxial von einer Klemmhülse 24 umschlossen,
die auf der Halterbuchse 12 axial verschiebbar ist. In
ihrem axial vorderen Bereich weist die Klemmhülse 24 eine Innenkonusfläche 26 auf.
Die Innenkonusfläche 26 erweitert
sich von dem axial vorderen Ende, wo ihr Durchmesser dem Außendurchmesser
der Halterbuchse 12 entspricht, konisch nach hinten. Die
Klemmkörper 20 und 22 befinden
sich in dem axialen Bereich der Innenkonusfläche 26.
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Eine
als Schraubenfeder ausgebildete Druckfeder 28 spannt die
Klemmhülse 24 auf
der Halterbuchse 12 nach hinten vor. Hierzu stützt sich die
die Halterbuchse 12 koaxial umschließende Druckfeder 28 mit
ihrem vorderen Ende an einer Außenschulter 30 der
Halterbuchse 12 ab. Das hintere Ende der Druckfeder 28 stützt sich
an einem radialen Innenkragen 32 einer Verschlussbuchse 34 ab,
die fest im hinteren Ende der Klemmhülse 24 sitzt, bspw. in
diese eingepresst ist.
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Die
vordere Stirnkante der Verschlussbuchse 34 bildet mit einer
Innenschulter der Klemmhülse 24 eine
innere Umfangsnut 36, in welcher ein radial federnder Sicherungsring 38 eingelegt
und axial gehalten ist. Der Sicherungsring 38 greift radial
nach innen in einen Einstich 40 im Außenumfang der Halterbuchse 12.
Da der Sicherungsring 38 axial in der Klemmhülse 24 festgelegt
ist und radial in den Einstich 40 eingreift, bestimmt die
axiale Breite des Einstichs 40 den axialen Verschiebungsweg
der Klemmhülse 24 auf
der Halterbuchse 12. Die hintere Endkante des Einstichs 40 begrenzt
insbesondere die Verschiebung der Klemmhülse 24 nach hinten
unter der Wirkung der Druckfeder 28. Am axial vorderen Ende
schließt
sich an den Einstich 40 ein Rasteinstich 42 an,
der von dem Einstich 40 durch eine Schwelle 44 getrennt
ist, die in beiden axialen Richtungen konisch ansteigt. Wird die
Klemmhülse 24 gegen
die Kraft der Druckfeder 28 axial vorgeschoben, so gleitet
der Sicherungsring 38 in dem Einstich 40 nach
vorn, wird durch die axial konisch ansteigende Schwelle 44 radial
federnd aufgeweitet und rastet dann federnd in den Rasteinstich 42 ein.
In dieser Stellung hält
der in den Rasteinstich 42 eingreifende Sicherungsring 38 die
Klemmhülse 24 gegen
die Kraft der Druckfeder 28 fest. Die Kraft der Druckfeder 28 reicht
dabei nicht aus, den Sicherungsring 38 über die konisch ansteigende Schwelle 44 aufzuweiten und
aus dem Rasteinstich 42 herauszuheben. Um die Klemmhülse 24 aus
der eingerasteten vorgeschobenen Stellung wieder zurückzubewegen,
ist es erforderlich, die Klemmhülse 24 manuell
nach hinten zu schieben, um den Sicherungsring 38 über die Schwelle 44 elastisch
radial aufzuweiten, sodass der Sicherungsring 38 wieder
in den Einstich 40 gelangt und die Druckfeder 28 wirksam
werden kann.
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Die
axiale Position der vorderen Klemmkörper 20 und der hinteren
Klemmkörper 22 ergibt
sich aus der Darstellung der 9. Dort
sind die unterschiedlichen handelsüblichen Typen von Werkzeugeinsätzen dargestellt.
a) zeigt einen Umsteck-Einsatz mit durchgehendem hexagonalem Einsteckabschnitt 46 und
an beiden Enden angeformten Arbeitsspitzen 48. b) zeigt
einen Bohrer mit einem am Ende angeformten Einsteckabschnitt 46.
c) zeigt einen Umsteck-Einsatz, dessen mittlerer Schaftabschnitt durch
Ringkehlen von Einsteckabschnitten 46 getrennt ist, die
in die Arbeitsspitzen 48 übergehen. d) zeigt einen Umsteck-Einsatz
mit einem hexagonalen durchgehenden Einsteckabschnitt 46,
der am einen Ende in die Arbeitsspitze übergeht und am anderen Ende
eine abgesetzte Arbeitsspitze 48 aufweist. e) zeigt einen
Werkzeugeinsatz der Form E, bei welchem der Einsteckabschnitt 46 eine
Ringkehle 50 aufweist. f) und g) zeigen Werkzeugeinsätze der Form
C mit Kerben 52 in den Hexagonal-Kanten des Einsteckabschnittes 46.
Bei dem Werkzeugeinsatz f) geht der Einsteckabschnitt 46 im
Bereich der Kerben 52 in die Arbeitsspitze 48 über, während bei
dem Werkzeugeinsatz g) sich der Einsteckabschnitt 46 über die
Kerben 52 hinaus nach vorn erstreckt.
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In
9 ist
durch die strichpunktierten Linien die axiale Position der Klemmkörper nach
dem aus der
DE 199
32 369 A1 bekannten Stand der Technik eingezeichnet. Der
vordere Klemmkör per
liegt axial im Bereich der Kerben
52, während der hintere Klemmkörper axial
im Bereich der hinteren Randkante der Ringkehle
50 angeordnet
ist. Die erfindungsgemäße Anordnung
der axialen Positionen der Klemmkörper
20 und
22 ist
in
9 durch die gestrichelten Linien eingezeichnet.
Die vorderen Klemmkörper
20 liegen
nahe dem vorderen Ende der Einsteckaufnahme
14 der Halterbuchse
12.
In diesem Bereich weisen die Umsteck-Einsätze gemäß
9a),
c) und d) ihren Einsteckabschnitt
46 auf. In das Innere
der Einsteckaufnahme
14 ragen die jeweiligen Arbeitsspitzen
48.
Die hinteren Klemmkörper
22 sind
axial nahe am inneren Ende der Einsteckaufnahme
14 angeordnet.
Dort weisen die Werkzeugeinsätze
gemäß
9e), f) und g) einen Einsteckabschnitt
46 mit
vollem hexagonalem Querschnitt auf. Bei dem Bohrer-Einsatz gemäß
9b) und bei den Werkzeugeinsätzen der Form E gemäß
9e) und der Form C gemäß
9g) hat
der Einsteckabschnitt
46 im Bereich beider Klemmkörper
20 und
22 einen
vollen hexagonalen Querschnitt.
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Zum
Einsetzen eines Werkzeugeinsatzes in das Spannfutter wird die Klemmhülse 24 manuell
gegen die Kraft der Druckfeder 28 nach vorn geschoben,
bis der Sicherungsring 38 in den Rasteinstich 42 einschnappt.
In dieser in 6 gezeigten Freigabestellung
wird die Klemmhülse 24 durch
den Sicherungsring 38 gehalten. Die Klemmhülse 24 ist
dabei soweit axial nach vorn geschoben, dass sich sowohl die vorderen
Klemmkörper 20 als
auch die hinteren Klemmkörper 22 in
Bereichen der Innenkonusfläche 26 befinden,
deren Durchmesser so groß ist,
dass die Klemmkörper 20 und 22 sich
in ihren jeweiligen Durchbrüchen 16 bzw. 18 radial
so weit nach außen bewegen
können,
dass sie nicht mehr in die Einsteckaufnahme 14 hineingreifen.
Ein Werkzeugeinsatz kann nun in die Einsteckaufnahme 14 eingesteckt
werden, wobei der Einsteckabschnitt 46 des Werkzeugeinsatzes die
jeweiligen Klemmkörper 20 und 22 radial
nach außen
bewegen kann. Dies ist bspw. in 7 dargestellt.
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Ist
der Werkzeugeinsatz in die Einsteckaufnahme 14 eingesteckt,
wie dies z. B. in 7 gezeigt ist, so wird die Klemmhülse 24 manuell
nach hinten geschoben, wobei der Sicherungsring 38 über die Schwelle 44 geschoben
wird und in den Einstich 40 gelangt. Nun kann sich die
Klemmhülse 24 unter
der Wirkung der Druckfeder 28 nach hinten bewegen. Bei dieser
axialen Bewegung schiebt sich die Innenkonusfläche 26 über die
Klemmkörper 20 und 22 und drückt diese
in ihren jeweiligen Durchbrüchen 16 bzw. 18 radial
nach innen gegen den Einsteckabschnitt 46 des Werkzeugeinsatzes.
Je nach der Form des Werkzeugeinsatzes und seines Einsteckabschnittes 46 kommen
dabei die vorderen Klemmkörper 20 zur
Anlage an dem Einsteckabschnitt 46, wie dies in den 1 und 5 dargestellt
ist, oder die hinteren Klemmkörper 22,
wie dies in den 2 und 8 dargestellt
ist. Die Druckfeder 28 bewirkt dabei, dass die jeweils
wirksamen Klemmkörper 20 bzw. 22 einerseits
dicht an der Innenkonusfläche 26 und
andererseits dicht an einer Seitenfläche des hexagonalen Querschnitts
des Einsteckabschnittes 46 anliegt. Wirkt auf den Werkzeugeinsatz
eine Kraft, die den Werkzeugeinsatz axial aus dem Spannfutter herausziehen
will, so nimmt der Einsteckabschnitt 46 die jeweilig wirksamen
Klemmkörper 20 bzw. 22 unter
Reibung mit, sodass diese sich unter einer starken selbsthemmenden
Klemmung des Einsteckabschnittes 46 in dem sich verengenden
Konus der Klemmhülse 24 verkeilen.
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Soll
der Werkzeugeinsatz aus dem Spannfutter entnommen werden, so wird
die Klemmhülse 24 wieder
gegen die Kraft der Druckfeder 28 manuell aus der Klemmstellung
in die Freigabestellung vorgeschoben, in welcher der Sicherungsring 38 in
den Rastein stich 42 einrastet. Die Klemmkörper 20 und 22 können nun
wieder radial frei nach außen
ausweichen, sodass der Werkzeugeinsatz unbehindert aus dem Spannfutter
herausgezogen werden kann.
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Wie
aus den Querschnittdarstellungen der 3 und 4 zu
sehen ist, üben
die Klemmkörper 20 und 22 auf
den in der Einsteckaufnahme 14 sitzenden Einsteckabschnitt 46 eine
senkrecht zur Achse des Einsteckabschnittes 46 gerichtete
Kraft aus, die gegen die jeweils um 120° gegen die Klemmkörper 20 und 22 versetzte
aufgeweitete Seitenfläche 56 der
Einsteckaufnahme 14 gerichtet ist. Da diese Seitenfläche 56 gegenüber dem
regulären
Sechseck-Querschnitt nach außen
versetzt ist, kann der Einsteckabschnitt 46 diese Seitenfläche 56 nicht
berühren.
Der Einsteckabschnitt 46 wird dadurch gegen die zwei an
die aufgeweitete Seitenfläche 56 beiderseits
angrenzenden Seitenflächen 54 gedrückt. Da diese
Seitenflächen 54 unter
einem Winkel von 60° zueinander
verlaufen, wird der Einsteckabschnitt 46 unter der Wirkung
der Klemmkörper 20 und 22 keilförmig in
die Seitenflächen 54 gedrückt und
mit hoher Stabilität
gegen ein Verkippen seiner Längsachse
gespannt.
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Es
ist ohne Weiteres ersichtlich, dass diese vorteilhafte axial ausgerichtete
Klemmung nicht auf einen Sechskant-Querschnitt beschränkt ist und diese Klemmung
kann bei jedem polygonalen Querschnitt verwendet werden, der keilförmig zueinander angeordnete
Seitenflächen
aufweist, in welche der Einsteckabschnitt durch Klemmkörper gedrückt werden
kann. Auch die Anzahl und die Anordnung der Klemmkörper kann
variieren. Die Klemmkörper
können
an Seitenflächen
des Einsteckabschnittes oder an dessen Längskante angreifen. Es können im
Winkel gegeneinander versetzte und/oder axial gegeneinander versetzte
Klemmkörper
verwendet werden. Wesentlich ist nur, dass der oder die Klemmkörper auf
den Einsteckabschnitt eine Kraft ausüben, die eine Komponente aufweist,
welche den Einsteckabschnitt zwischen die keilförmig gegeneinander verlaufenden
Seitenflächen
der Einsteckaufnahme drückt.
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- 10
- Antriebsschaft
- 12
- Halterbuchse
- 14
- Einsteckaufnahme
- 16
- Durchbruch
vorn
- 18
- Durchbruch
hinten
- 20
- vorderer
Klemmkörper
- 22
- hintere
Klemmkörper
- 24
- Klemmhülse
- 26
- Innenkonusfläche
- 28
- Druckfeder
- 30
- Außenschulter
- 32
- Innenkragen
- 34
- Verschlussbuchse
- 36
- Umfangsnut
- 38
- Sicherungsring
- 40
- Einstich
- 42
- Rasteinstich
- 44
- Schwelle
- 46
- Einsteckabschnitt
- 48
- Arbeitsspitze
- 50
- Ringkehle
- 52
- Kerben
- 54
- Seitenflächen
- 56
- aufgeweitete
Seitenfläche