-
Die
Erfindung betrifft ein Fußbodenpaneel mit
einer Trägerplatte,
auf der eine Nutzschicht mit einer dekorativen in unterschiedliche
Abbildungsbereiche unterteilten Abbildung angebracht ist, wobei
die dekorative Abbildung mit abriebfesten Partikeln vor Verschleiß geschützt ist,
und die Oberfläche
der Nutzschicht ein Relief mit Vertiefungen und Erhöhungen aufweist,
und wobei die Vertiefungen mit bestimmten Abbildungsbereichen und
die Erhöhungen mit
anderen Abbildungsbereichen der dekorativen Abbildung in Überdeckung
sind.
-
Es
sind sogenannte laminierte Platten bekannt, aus denen Fußbodenpaneele
hergestellt werden zwecks Imitation von Holz-, Keramik- oder Natursteinoberflächen. Die
laminierten Platten weisen in der Regel eine aus mindestens zwei übereinander angeordneten
Papieren gebildete Nutzschicht auf, die auf einer Trägerplatte
aus Holzwerkstoff angebracht ist. Als Holzwerkstoff werden mittel-
oder hochverdichtete Faserplatten, Spanplatten, etc. verwendet.
Meist werden großflächige Platten
verpresst und anschließend
in eine Vielzahl einzelner Paneele aufgetrennt, die zu Fußbodenpaneelen
weiterverarbeitet werden. Die Fußbodenpaneele sind in der Regel
rechteckig. Eines der Papiere der Nutzschicht ist mit einer grafischen
Abbildung der zu imitierenden Oberfläche bedruckt. Das bedruckte
Papier weist jedoch in der Regel eine geringe Abriebfestigkeit auf und
muss deswegen mit einem transparenten mit abriebfesten Partikeln
versehenen Pa pier, einem sogenannten Overlay, vor Abnutzung geschützt werden. Dazu
werden pulverisierte Partikel verwendet, die beispielsweise aus
Aluminiumoxid bestehen, einem Material, aus dem unter anderem Schleifsand
hergestellt wird. Auf dieses Overlay wird mit einem Presswerkzeug
ein Relief geprägt.
Die Nutzschicht besteht demnach aus einer Schicht für die visuelle
Imitation sowie einer Schicht für
die taktile Imitation einer Oberfläche. Mit anderen Worten: Die
Haptik der Oberfläche
ist abgestimmt auf die Grafik, die den zu imitierenden Werkstoff
wiedergibt.
-
Das
mit der Abbildung versehene Papier wird nach Anbringung der Abbildung
mit Harzen durchtränkt,
beispielsweise Phenol- oder Melaminharz oder Mischformen. Es können Additive
beispielsweise zwecks besserer Verarbeitbarkeit und Füllstoffe zur
Verringerung der Materialkosten in den Harzen enthalten sein. Das
Overlay wird ebenfalls mit Harz versehen. Beide Papiere werden später durch
Aufschmelzen des Harzes in einem Heißpressvorgang miteinander sowie
mit der Trägerplatte
verbunden.
-
Die
Verwendung der harzimprägnierten
Papiere ist problematisch und teuer. Problematisch deswegen, weil
ein Längen-
und Breitenwachstum des mit der Abbildung bedruckten Papiers auftritt.
Wegen der Befeuchtung des Papiers mit schmelzflüssigem Harz und einem damit
verbundenen Wachstum ist die Größe des Papiers
nach der Imprägnierung
variabel. Sie hängt
von Einflussfaktoren ab, wie Luftfeuchtigkeit, Papierqualität, Harzqualität, etc.
Nach der Imprägnierung
muss dem Harzpapier mit einem Presswerkzeug eine Oberflächenstruktur
aufgeprägt werden.
Die Oberflächenstruktur
verfehlt jedoch in der Regel wegen der variablen Papiergröße eine
exakte Überdeckung
mit der grafischen Abbildung. Zur Herstellung eines imprägnierten
Papiers sind daher zwei Schritte erforderlich. In einem ersten Schritt muss
der Dekordruck in Länge
und Breite verkleinert und mit einem bestimmten Schrumpfmaß auf das
Papier gedruckt werden. In einem zweiten Schritt wird das Papier
mit Harz befeuchtet und wächst,
wobei das Papier im gewachsenen Zustand zu der Größe des Presswerkzeugs
passen soll. Das Verfahren ist wegen des variablen Papierwachstums
ungenau.
-
Die
Verwendung harzimprägnierter
Papiere erfordert überdies
einen sogenannten Gegenzug, nämlich
ein Papier, das auf der Unterseite der Trägerplatte angebracht werden
muss, um eine Balance zu schaffen zu den Papieren, die auf der Oberseite
der Trägerplatte
die Nutzschicht bilden. Ohne Gegenzug würde nach der Heißverpressung
der Papierschichten mit der Trägerplatte
ein starker Verzug des Fußbodenpaneels
auftreten.
-
Die
Kompliziertheit der Verarbeitung von Harz und Papier erhöht die Ausschussrate
bei der Herstellung des imprägnierten
Dekordrucks. Papiere, welche die Sollgröße unter- oder überschreiten,
können
nicht für
ein Laminierung verwendet werden, weil Abbildung und Prägung sich
nicht überdecken
würden.
-
Ferner
sind die Energie- und Anlagenkosten für die Verpressung harzhaltiger
Papiere mit einer Trägerplatte
deswegen hoch, weil hohe Temperaturen und Wärmemengen in die zu verbinden
Schichten eingebracht werden müssen,
um das Harz aufzuschmelzen und die Schichten auf diese Weise miteinander
zu verbinden.
-
Ein
weiterer Nachteil wird in der Anordnung der abriebfesten Partikel
gesehen. Es sind zwei Alternativen bekannt, um die Partikel zu integrieren.
Alternative 1: Die Partikel befinden sich in dem Overlay-Papier.
Sie werden während
der Herstellung des Overlay-Papiers unter die Papierfasern gemischt. Das
Overlay-Papier wird anschließend
harzimprägniert.
Alternative 2: Das Overlay-Papier ist frei von Partikeln. Diese
werden stattdessen in ein Harz gemischt, wobei das Overlay-Papier
jedoch nur auf einer Seite mit der Harz/Partikel-Mischung beschichtet und
die gegenüberliegende
Seite des Overlay-Papiers mit partikelfreiem Harz beschichtet wird.
Für die Prägung des
Reliefs muss die partikelfrei beharzte Seite des Overlay-Papiers
dem Presswerkzeug zugekehrt sein, um eine Abrasion der Oberfläche des Presswerkzeug
durch die harten Partikel zu verhindern.
-
Beide
erwähnte
Alternativen haben den Nachteil, dass die Reliefoberfläche bis
zu einer bestimmten Tiefe aus partikelfreiem Material gebildet ist.
Dieses partikelfreie Material verschleißt im Gebrauch des Fußbodenpaneels
rasch. Der Verschleiß verlangsamt
sich erst dann, wenn durch Abnutzung diejenige Schicht hervortritt,
in der die abriebfesten Partikel verteilt sind. Dann ist allerdings
bereits das Oberflächenrelief
beschädigt.
-
Ein
gattungsbildendes Fußbodenpaneel
ist aus der Veröffentlichung
US 2003/0205013 A1 bekannt.
Diese schlägt
vor, für
die optische Funktion der grafischen Abbildung und für die taktile
Funktion jeweils separate Schichten vorzusehen. Die grafische Abbildung
soll durch ein harzimprägniertes
Dekorpapier verwirklicht werden und die taktile Funktion der Oberfläche mit
einem Overlay, das mit einer strukturierten Pressplatte geprägt werden
muss.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fußbodenpaneel zu schaffen, das
eine exakte Überdeckung
von Abbildungsbereichen eines Dekors und den zugehörigen Oberflächenstrukturen aufweist,
wobei das Fußbodenpaneel
eine verschleißfeste
Reliefoberfläche
bietet und einfach und kostengünstig
herstellbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die dekorative Abbildung mit einer Lackschicht überzogen
ist, dass die Vertiefungen des Reliefs durch eine mit dem Lack reagierende
Chemikalie erzeugt sind, und dass die abriebfesten Partikel in der
Lackschicht angeordnet sind.
-
Die
lackierte dekorative Abbildung kann als Vorprodukt beispielsweise
auf einem Papier oder einer Folie angebracht sein und wird zur Herstellung
einer laminierten Platte mit dieser verbunden. Für die Verbindung genügen geringere
Drücke
und Temperaturen als für
eine Verbindung harzgetränkter
Papiere mit einer Holzwerkstoffplatte. Somit lassen sich Laminatpressen
oder Laminatwalzen vereinfachen, wenn damit Fußbodenpaneele ohne Harzimprägnierung
verarbeitet werden. Eine Heizeinrichtung kann je nach Verbindungsmethode
zwischen Trägerplatte und
dem Vorprodukt ganz entfallen. Ein Verzug der Fußbodenelemente ist wegen der
geringen Wärmeeinbringung
verhindert. Daher kann auf einen Gegenzug verzichtet werden. Die
grafische Abbildung kann ferner ohne Berücksichtigung eines Schrumpfmaßes gedruckt
werden. Dies vereinfacht die Imitation abfotografierter Oberflächen, weil
der Schritt einer Verkleinerung bei der Herstellung des Drucks und
der Schritt einer anschließenden
Vergrößerung durch Wachstum
des Papiers erspart bleibt. Da eine Prägung der Papieroberfläche entfällt, treten
keine Probleme im Zusammenhang mit der Ausrichtung von Abbildung
und Oberflächenstruktur
zueinander auf und es wird eine exakte Überdeckung von Oberflächenstruktur
und den Abbildungsbereichen der grafischen Abbildung erreicht. Auf
diese Weise ist zum Beispiel ein Ast einer Holzimitation an der
geprägten Oberfläche tastbar
und exakt an derselben Stelle in einer tieferen Schicht auch grafisch
abgebildet. Die Abbildung ist durch den transparenten Lack hindurch sichtbar.
Der taktile sowie der visuelle Eindruck sind örtlich aufeinander abgestimmt
und überdecken
sich genau. Auf diese Weise wird ein verbessertes Imitat von Holz-,
Keramik-, Natursteinoberflächen,
etc. erreicht.
-
Das
Relief der Nutzschicht ist durch die Lackschicht gebildet. Abriebfeste
Partikel sind in der Lackschicht verteilt und reichen bis an die
Lackoberfläche
heran. Zwischen der grafischen Abbildung und der Reliefoberfläche fehlt
somit ein partikelfreier Bereich, der rasch abnutzen könnte. Der
Verschleißschutzeffekt
durch die abriebfesten Partikel tritt somit sofort bei Benutzung
der Fußbodenoberfläche ein. Die
Reliefoberfläche
ist besonders gut geschützt
vor abrasiver Beanspruchung.
-
Einfacherweise
sind die dekorative Abbildung und die Lackschicht auf einem vorgefertigten Dekorpapier
angeordnet und ist das Dekorpapier im fertigen Zustand des Fußbodenpaneels
mit der Trägerplatte
verbunden. Alternativ kann anstelle eines Dekorpapiers auch eine
Dekorfolie vorgesehen sein. Eine aus Kunststoff bestehende Dekorfolie
hat beispielsweise den Vorteil, dass sie sich dehnen lässt. Sie
lässt sich
durch diese Eigenschaft besser Ummanteln und kann zum Beispiel zur
dreidimensionalen Beschichtung einer Kantenform verwendet werden.
-
Das
lackierte Dekorpapier ist günstigerweise mit
einem Klebemittel an der Trägerplatte
angebracht. Als Klebemittel kann jedes geeignete physikalisch abbindende
oder chemisch reagierende Klebemittel dienen. Es können auch
Haftkleber verwendet werden, beispielsweise in Form einer doppelseitigen
Folie, die zwischen Dekorpapier und Trägerplatte angeordnet ist. Der
Kleber kann vor dem Verpressen auf dem Papier beziehungsweise der
Folie aufgebracht sein.
-
Hilfreich
ist, wenn das lackierte Dekorpapier zumindest an zwei gegenüberliegenden
Kanten der Trägerplatte
eine teilweise Ummantelung der Kanten bildet. Die Kanten der Trägerplatte
sind in der Regel spanend bearbeitet. Holzfasern des Holzwerkstoffs der
Trägerplatte
liegen frei. Der trockene Holzwerkstoff kann dadurch leicht Feuchtigkeit
aufnehmen und quellen. Durch eine ganze oder teilweise Ummantelung
der bearbeiteten Kante wird das Eindringen von Feuchtigkeit in den
Holzwerkstoff gebremst. Die Anbringung der Nutzschicht aus lackiertem
Dekorpapier erfolgt vorzugsweise nachdem die gebrochene Kante an
die Trägerplatte
angefräst
worden ist. Das Dekorpapier steht dabei über die zu beschichtenden gebrochenen
Kanten hervor. Es wird dann angedrückt und mit der Trägerplatte
verklebt. Es kann entweder auf die benötigte Länge geschnitten sein oder wird
nach der Verklebung auf das erforderliche Maß gekürzt.
-
Weil
die Oberfläche
des Fußbodenpaneels strukturiert
ist, lie gen die gestoßenen
Kanten zweier Paneele nie deckungsgleich gegeneinander. Die Höhe der Kante
eines Fußbodenpaneels
variiert in einem Bereich zwischen der höchsten Stelle und der tiefsten
Stelle des Oberflächenreliefs.
Mit anderen Worten: Der Verlauf der Kante eines Fußbodenpaneels
ist unregelmäßig gewellt.
Der Verlauf ergibt sich während
der spanenden Bearbeitung der Kante des Fußbodenpaneels. Der Kantenverlauf
entspricht dem Profil, den das Relief in der Ebene aufweist, in der
die Kantenbearbeitung vorgenommen wird.
-
Im
montierten Zustand kann ein tieferer Teilbereich der Kante eines
Fußbodenpaneels
nach dem Stand der Technik an einem höherliegenden Bereich der Kante
eines Nachbarpaneels anliegen. Hochliegende Kantenbereiche stehen
dadurch von einer Fußbodenfläche hervor
und sind bruchgefährdet.
Sie werden leicht durch Stöße beschädigt. Um
solchen Bruch zu verhindern weist die Trägerplatte des vorgeschlagenen
Fußbodenpaneels
zweckmäßig auf der
Seite der Nutzschicht an ihren äußeren Rändern gebrochene
Kanten auf. Dies schützt
die Kanten vor Abplatzungen. Die Kanten sind weniger empfindlich, weil
im Bereich einer Fuge benachbarter Fußbodenpaneele eine Vertiefung
entsteht und die tieferliegenden Kanten vor Stößen und vor Abnutzung geschützt sind.
-
Einfacherweise
sind zwei einander gegenüberliegende
gebrochene Kanten der Trägerplatte
mit einer selbstklebenden Dekorfolie ummantelt. Dies hat folgenden
Vorteil: An einer Trägerplatte,
die beispielsweise eine rechteckige Form aufweist, können zwei
gegenüberliegende
gebrochene Kanten vollständig
mit der Nutzschicht ummantelt werden. Die Ummantelung der übrigen beiden
Kanten ist fertigungstechnisch aufwendig, weil im Bereich jeder Ecke
etwas mehr Fläche
der Nutzschicht vorhanden ist, als zur Ummantelung benötigt wird.
Ein überstehender
Rest der Nutzschicht muss entweder vor oder nach der Ummantelung
an jeder Ecke eines rechteckigen Fußbodenpaneels abgetrennt werden.
-
Der
vorgeschlagene Kantenschutz durch die Ummantelung des Fußbodenpaneels
kann alternativ durch eine Beschichtung mit einer selbstklebenden Dekorfolie
erreicht werden. Dies vereinfacht die Fertigung. Dazu müssen zunächst erste
Kanten mit der Nutzschicht ummantelt werden. Diese werden dann an
den Enden, beispielsweise mit einem Fräswerkzeug bearbeitet, um überstehende
Teile der Nutzschicht zu entfernen. Dadurch wird eine saubere Fläche für die Beschichtung
mit der Dekorfolie erhalten.
-
Der
Vollständigkeit
halber sei erwähnt,
dass auch eine Dekorfolie ohne Selbstklebeeigenschaft verarbeitet
werden kann, die mit einem anderen geeigneten Klebemittel angebracht
werden muss. Die Dekorfolie muss keine abriebfesten Partikel enthalten,
weil die gebrochenen Kanten unter die Oberfläche eines fertigen Fußbodens
zurückstehen
und dadurch einer geringen, Abrasion unterliegen.
-
Die
Ummantelung kann über
die gebrochenen Kanten hinaus den Rand des Fußbodenpaneels beschichten.
Dadurch wird ein noch größerer Teil
der bearbeiteten Kante des Fußbodenpaneels
vor eindringender Feuchtigkeit geschützt. Selbst wenn die Kanten
der Trägerplatte
Nut- und Federprofile aufweisen, kann ein Paar gegenüberliegender
Kanten ganz oder teilweise mit der Nutzschicht ummantelt sein. Eine
vollständige
Ummantelung des Federprofils ist mit hohem Aufwand verbunden. Eine
Ummantelung eines Federprofils bis heran oder fast heran an die
Feder sowie eine Ummantelung des freien Endes einer oberen Nutwand
des Nutprofils ist produktionstechnisch einfach, weil die Nutzschicht
lediglich an der gebrochenen Kante umgebogen werden muss. Zusätzliche
Biegungen, beispielsweise, um die Oberseite des Federprofils oder
in die Nut des Nutprofils hinein, erhöhen den technischen Aufwand.
-
Die
Kanten der Trägerplatte
können
formschlüssige
Verriegelungsprofile mit Hinterschneidungen aufweisen, die im verlegten
Zustand in der Ebene der Fußbodenpaneele
ein Auseinanderziehen der Fußbodenpaneele
in einer Richtung senkrecht zu den Verriegelungsprofilen verhindern.
Ebenso können
die Kanten der Träger platte
herkömmliche
Nut- und Federprofile aufweisen, die unter Zugabe von Leim verbunden
werden müssen.
-
Die
Ummantelung bekommt eine besondere Bedeutung für Fußböden, die bestimmte Verlegemuster
aufweisen sollen, wie beispielsweise einem Fischgrätenmuster,
das aus Holzriegeln zusammengefügt
ist. Bisher werden hauptsächlich
Fußbodenpaneele
hergestellt, die eine Abbildung mehrerer Holzriegel aufweisen können. Beispielsweise
Fußbodenpaneele
mit Schiffsbodenoptik. Verlegemuster, wie Fischgrätenmuster,
können
nicht mit großen Fußbodenpaneelen
hergestellt werden, weil der Fugenverlauf zwischen den Paneelen
die Optik des Fischgrätenmusters
stören
würde.
Außerdem
können
am Rand eines Fußbodenpaneels
liegenden Holzriegel bloß teilweise
abgebildet werden. Die abgebildeten Riegelstücke am Rand müssten während der
Verlegung durch exakte Anlage an das Nachbarpaneele so zusammengesetzt
werden, dass zwei abgebildete Riegelstücke sich zu einem ganzen Holzriegel
ergänzen.
Dabei müsste
auf ein exaktes Bild an den Fugen geachtet werden, um einen Versatz derjenigen
Riegelstücke
zu vermeiden, die gemeinsam einen Holzriegel darstellen sollen.
-
Eine
Lösung
zur Verlegung von derlei Mustern besteht darin, anstelle von Abbildungen
mehrerer Holzriegel auf einem großen Fußbodenpaneel, einzelne Holzriegel
als kleine Fußbodenpaneele
auszubilden. Jedes Fußbodenpaneel
bildet einen einzigen Holzriegel ab. Das Verlegemuster ist somit
keine Abbildung mehr. Das Verlegemuster wird stattdessen mittels
der einzelnen imitierten Holzriegel hergestellt, die, wie original
Holzriegel, in beliebigem Mustern angeordnet werden.
-
Die
Maßnahme,
einzelne Holzriegel-Imitate zu verlegen erhöht bei einem Fußboden den
Fugenanteil. Fugen, die bisher als gedruckte Fugen auf großflächigen Fußbodenpaneelen
abgebildet waren, sind nun reale Fugen. Dem Schutz der bearbeiteten Kanten
der Fußbodenpaneele
kommt deswegen eine umso größere Bedeutung
zu, je kleiner die Fußbodenpaneele
sind. Wegen des verhältnismäßig ho hen Fugenanteils
kleiner Fußbodenpaneele
kann beispielsweise beim Putzen mehr Feuchtigkeit in die Trägerplatten
eindringen als bei einem Fußboden aus
großflächigen Paneelen.
Durch eine Ummantelung der Kanten kleiner Fußbodenpaneele, wie oben beschrieben,
sind die Fugen jedoch ausreichend vor Feuchtigkeitsaufnahme geschützt.
-
Auf
der Unterseite der Trägerplatte
kann eine Papier- oder Folienschicht angebracht sein zwecks Schutz
vor Feuchtigkeit oder als Maßnahme
zur Trittschalldämmung.
Diese Schicht kann punktuell mit der Unterseite der Trägerplatte
verbunden sein. Eine vollflächige
Verbindung, wie die Verbindung eines Gegenzugs an der Trägerplatte,
kann erspart bleiben.
-
Nachstehend
ist die Erfindung in einer Zeichnung beispielhaft veranschaulicht
und anhand einzelner Figuren detailliert beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine
ausschnittsweise Darstellung zweier verriegelter Fußbodenpaneele
mit gebrochener Kante, wobei eine Oberseite der Paneele mit einer
lackierten Nutzschicht versehen ist,
-
2 eine
schematische Darstellung einer Nutzschicht,
-
3 eine
ausschnittsweise Darstellung zweier verriegelter Fußbodenpaneele
mit gebrochener Kante, wobei eine Oberseite der Paneele mit einer
lackierten Nutzschicht versehen ist, und mit teilweiser Ummantelung
gefräster
Verriegelungsprofile
-
4 eine
ausschnittsweise Darstellung zweier verriegelter Fußbodenpaneele
ohne gebrochener Kante, wobei eine Oberseite der Paneele mit einer
lackierten Nutzschicht versehen ist.
-
In 1 sind
zwei erfindungsgemäße Fußbodenpaneele 1 und 2 dargestellt,
die miteinander verriegelt sind. Jedes Fußbodenpaneel 1 beziehungsweise 2 weist
an gegenüberliegenden
Kanten komplementäre
Verriegelungsprofile auf, damit das Profil einer Kante und das Profil
der gegenüberliegenden
Kante eines Fußbodenpaneels
derart zueinander passen, dass an der freien Kante eines verlegten
Fußbodenpaneels
jeweils ein gleichartiges Fußbodenpaneel
befestigbar ist. Somit ist das Fußbodenpaneel 1 auf
der dem Federprofil 15 abgewandten Kante mit einem Nutprofil
versehen (nicht dargestellt) und das Fußbodenpaneel 2 weist
seinem Nutprofil 14 gegenüberliegend ein Federprofil
auf (nicht dargestellt).
-
Beide
Fußbodenpaneele 1 und 2 weisen eine
Trägerplatte 3 beziehungsweise 4 auf,
an deren Oberseite eine Nutzschicht 5 beziehungsweise 6 angebracht
ist.
-
Zwecks
Erläuterung
des Aufbaus der Nutzschicht 5 beziehungsweise 6 ist
in 2 ein Ausschnitt der Nutzschicht schematisch dargestellt.
Danach weist die Nutzschicht ein Papier 7 auf, das mit einer
dekorativen grafischen Abbildung 8 bedruckt ist, und das
mit der Grafik versehen als Dekorpapier 7 bezeichnet werden
kann. Die grafische Abbildung 8 ist in unterschiedliche
Abbildungsbereiche 9 und 10 unterteilt. Zum Schutz
der Abbildung 8 vor Abrieb ist diese mit einem transparenten
Lack 11 beschichtet. Die Dicke der Lackschicht 11 sowie
die Dicke des Papiers 7 sind in 2 ohne Proportionalität dargestellt. Der
Lack 11 ist transparent und zwecks hoher Verschleißfestigkeit
mit abriebfesten Partikeln 12 vermischt. Die Partikel 12 reichen
bis an die Lackoberfläche
heran. Die Lackoberfläche
weist außerdem
ein Oberflächenrelief 13 auf,
das exakt zu der grafischen Abbildung 8 auf dem Papier 7 passt.
Vertiefungen und Erhöhungen
des Oberflächenreliefs 13 sind
jeweils mit bestimmten Abbildungsbereichen 9 beziehungsweise 10 der
grafischen Abbildung 8 in Überdeckung. Die Vertiefungen
des Oberflächenreliefs 13 sind
durch eine vor der Lackbeschichtung aufgetragene Chemikalie er zeugt
worden, die nach Auftrag des Lacks 11 mit diesem reagiert.
In 2 sind tiefe Stellen – Vertiefungen 13a – des Reliefs 13 zu
sehen, die mit einer dünnen
Lackschicht geschützt
sind, sowie höherliegende
Bereiche – Erhöhungen 13b – des Oberflächenreliefs 13,
die mit einer dickeren Lackschicht geschützt sind. Die tiefen Stellen 13a des Oberflächenreliefs
sind mit Abbildungsbereichen 9 der grafischen Abbildung 8 in Überdeckung.
Auf diese Weise ergänzen
sich der taktile sowie der visuelle Eindruck und es ergibt sich
eine besonders gute Imitation einer Fußbodenoberfläche. Eine
Vertiefung in der Lackschicht 11 kann maximal bis an das
bedruckte Papier 7 heranreichen. Einer solchen Vertiefung fehlt
die schützende
Lackschicht. Solche Vertiefungen sollten vorzugsweise eine kleine
Fläche
aufweisen, so dass sie von umliegenden erhabenen Bereichen gut vor
Verschleiß geschützt sind.
-
Eine
Nutzschicht gemäß 2 wird
vorgefertigt. Zur Herstellung eines Fußbodenpaneels 1 beziehungsweise 2 wird
die vorgefertigte Nutzschicht 5 beziehungsweise 6 an
einer Trägerplatte 3 beziehungsweise 4 angebracht.
-
Die
Fußbodenpaneele 1 und 2 liegen
gemäß der 1 und 3 mit
der Unterseite der aus Holzwerkstoff bestehenden Trägerplatten 3 und 4 auf
einem Verlegeuntergrund U, beispielsweise einer weichen trittschalldämmenden
Unterlage.
-
Die
Trägerplatten 3 und 4 der
Fußbodenpaneele 1 und 2 weisen
an den oberseitigen Kanten eine Brechung auf. Im vorliegenden Fall
sind die Kantenbrechungen durch angefräste Radien R1 und R2 gebildet.
Der Radius R1 der Trägerplatte 3 ist
mit der Nutzschicht 5 ummantelt. Der Radius R2 der Trägerplatte 4 des
benachbarten Fußbodenpaneels 2 ist
mit der Nutzschicht 6 ummantelt. Die Kanten der Fußbodenpaneele 1 und 2 liegen
an ihrer Stoßstelle
etwas tiefer als die Oberfläche
der Fußbodenpaneele 1 und 2.
Sie sind dadurch im verlegten Zustand vor Abnutzung und Bruch geschützt.
-
Die
Fußbodenpaneele 1 und 2 weisen
Verriegelungsprofile auf. Diese sind als modifizierte Nut- und Federprofile 14 beziehungsweise 15 ausgebildet.
Die Feder 15a ist gemäß der 1 und 3 formschlüssig in
der Nut 14a eingepasst, wobei eine Hinterschneidung zwischen
Federprofil 15 und Nutprofil 14 ein Ausziehen
des Federprofils 15 aus dem Nutprofil 14 verhindert,
wenn die verriegelten Fußbodenpaneele 1 und 2 auf
einem Verlegeuntergrund U liegen. Selbstverständlich können auch herkömmliche
Nut- und Federprofile vorgesehen sein, die keine Hinterschneidung
aufweisen und geleimt werden müssen
oder jegliche.
-
Paneelfußböden werden
vielfach schwimmend verlegt. Das heißt sie weisen eine Lücke zu den
Wänden
eines Verlegeraums auf. Ferner wird zur Trittschalldämmung häufig eine
weiche Unterlage benutzt, die als Verlegeuntergrund U für die Fußbodenpaneele 1 und 2 dient.
Um an der Verbindungsstelle der Fußbodenpaneele 1 und 2 ein
Einsinken des Fußbodens
in eine solche weiche Unterlage zu begünstigen, bilden die formschlüssigen Verriegelungsprofile 14 und 15 im
verriegelten Zustand ein gemeinsames Gelenk G, wie in 1 sowie
der nachstehend beschriebenen 3 dargestellt.
Die in die Verbindung eingebaute gelenkige Nachgiebigkeit schützt die
Verriegelungsprofile vor Bruch.
-
Die 3 und 4 zeigen
alternative Ausführungen
von Fußbodenpaneelen 1 beziehungsweise 2 mit
Verriegelungsprofilen 14 und 15. Die Gestaltung
der Geometrie und die Funktion der Verriegelungsprofile 14 und 15 entspricht
jeweils der oben beschriebenen Ausführung gemäß 1. Daher
werden für
gleiche Merkmale die gleichen Bezugszeichen verwendet.
-
In 3 besteht
der einzige Unterschied zu der Ausführung gemäß 1 an den
Kanten der Fußbodenpaneele 1 und 2.
Dort ist die Nutzschicht 5 beziehungsweise 6 über die
gebrochenen Kanten der Trägerplatten 3 und 4 hinaus
weiter in die Fuge der gestoßenen
Kanten hineingeführt.
An der Kante des Fußbodenpaneels 1 reicht
die Ummantelung der Nutzschicht 5 fast bis an die Ober seite
der Feder 15a eines Federprofils heran. An der Kante des
Fußbodenpaneels 2 ist
das freie Ende einer oberen Nutwand eines Nutprofils 14 nahezu
vollständig
mit der Nutzschicht 6 bedeckt. Die gesamte Fuge der verriegelten
Nut- und Federprofile 14 und 15 weist einen labyrinthartigen
Verlauf auf. Die Fuge weist einen zur Oberseite der Fußbodenpaneele 1 und 2 gewandten Teil
sowie einen zur Unterseite der Fußbodenpaneele 1 und 2 gewandten
Teil auf. Etwa in der Mitte der Trägerplatten zwischen den erwähnten Fugenteilen befinden
sich Feder 15a und Nut 14a. Der zur Oberseite
der Fußbodenpaneele 1 und 2 gewandte
Teil der Fuge ist im täglichen
Einsatz in hohem Maße durch
eindringende Feuchtigkeit und Schmutz belastet. In die übrigen Teile
der Fuge dringt weniger Feuchtigkeit und Schmutz ein. Für normale
Anwendungsfälle
von Fußbodenpaneelen 1 und 2 im
häuslichen
Bereich genügt
daher eine Ummantelung im Bereich desjenigen Fugenteils, der zur
Oberseite der Fußbodenpaneele 1 und 2 gewandt
ist.
-
4 zeigt
eine besonders einfache Ausführungsform
von Fußbodenpaneelen 1 und 2,
die auf einem Verlegeuntergrund U liegend dargestellt sind. Diese
Fußbodenpaneele
weisen keine gebrochenen Kanten der Trägerplatten 3 und 4 auf.
Die Oberflächen
der Trägerplatten 3 und 4 sind
eben. Die Nutzschichten 5 und 6 sind auf der ebenen
Oberfläche
der Trägerplatten 3 und 4 angebracht.
Die Enden der Nutzschichten 5 und 6 stoßen stumpf
gegeneinander. Ein Federprofil 15 und ein Nutprofil 14 hintergreifen
sich und verbinden die benachbarten Paneele. Federprofil 15 und
Nutprofil 14 bilden ein gemeinsames Gelenk G. Selbstverständlich könnten die
Trägerplatten 3 und 4 auch
alternativ mit einem anderen formschlüssigen Verriegelungsprofil
versehen sein oder ein herkömmliches
hinterschneidungsfreies Profil aufweisen, das mit Leim verbunden
werden muss.
-
- 1
- Fußbodenpaneel
- 2
- Fußbodenpaneel
- 3
- Trägerplatte
- 4
- Trägerplatte
- 5
- Nutzschicht
- 6
- Nutzschicht
- 7
- Papier
- 8
- grafische
Abbildung
- 9
- Abbildungsbereich
- 10
- Abbildungsbereich
- 11
- Lack
- 12
- abriebfeste
Partikel
- 13
- Oberflächenrelief
- 13a
- Vertiefung
- 13b
- Erhöhung
- 14
- Nutprofil
- 14a
- Nut
- 15
- Federprofil
- 15a
- Feder
- G
- Gelenk
- R1
- Radius
- R2
- Radius
- U
- Verlegeuntergund