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Die Erfindung betrifft ein Röntgensystem mit mindestens einem mit einem Steuergitter
versehenen Röntgenstrahler zur Erzeugung von Röntgenaufnahmen, mindestens einem
Röntgenbildwandler mit Mitteln zum elektronischen Auslesen von Röntgenaufnahmen
und einem Röntgengenerator zur Speisung des Röntgenstrahlers. Außerdem betrifft die
Erfindung einen für ein solches Röntgensystem geeigneten Röntgengenerator.
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Bei der Anfertigung von Röntgenaufnahmen ist am Ende einer Röntgenaufnahme noch
Energie in den Kapazitäten des System gespeichert. Dazu gehören die Kapazitäten des oder
der Kabel, über die der Röntgenstrahler an einen Hochspannungserzeuger angeschlossen
ist, sowie die Kondensatoren eines in dem Röntgengenerator enthaltenen Wechselrichters.
Die gespeicherte Energie bewirkt, daß bei Aufnahmeende die Hochspannung an dem
Röntgenstrahler nur in dem Maß abnehmen kann, in dem die Kapazitäten - überwiegend
über den Röntgenstrahler - entladen werden. Die Entladung der Kapazitäten über den
Röntgenstrahler dauert um so länger, je niedriger der Strom durch den Röntgenstrahler
während der Aufnahme ist. Dementsprechend liefert der Röntgenstrahler auch nach dem
eigentlichen Aufnahmeende noch weiterhin Strahlung, die zu unerwünschten
Überbelichtungen führen kann.
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Dieses Problem ist besonders ausgeprägt bei der Aufnahme von dünnen Objekten,
beispielsweise in der Pädiatrie, weil durch die geringe Objektdicke und einen vorgegebenen
Wert der Hochspannung (z. B. 70 kV) nur ein sehr kleiner mAs-Wert geschaltet werden
darf (ca. 0,05 mAs). Aufgrund der in den gespeicherten Kapazitäten gespeicherten Energie
sind bei Röntgenstrahlern (ohne Steuergitter) jedoch nur mAs-Werte schaltbar, die um ein
Mehrfaches höher sind als der gewünschte mAs-Wert. Mit diesen Werten läßt sich eine
Überbelichtung einer Röntgenaufnahme nur vermeiden, wenn - entgegen z. B. den IEC-
Vorschriften - die Aufnahme bei einer niedrigeren Spannung an der Röntgenröhre erfolgt.
Bei einer niedrigeren Spannung an der Röntgenröhre ist aber die Strahlenbelastung für den
Patienten größer.
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Dieses Dilemma wird bei dem aus der japanischen Patentanmeldung 11-204289
bekannten Röntgengenerator vermieden, der mit einem Hochspannungserzeuger, an den der
Röntgenstrahler angeschlossen ist und der mit Mitteln zur Ein- und Ausschaltung der
Hochspannung des Hochspannungserzeugers und mit einer Gittersteuerschaltung zum
Steuern des Gitters versehen ist. Dieser Röntgengenerator dient zur Erzeugung von
stabilen Röntgenimpulsen ohne Überschwinger (overshot) mit Hilfe des Steuergitters.
Zusätzlich wird mit Hilfe des Steuergitters bei Aufnahmeende der Strom durch den
Röntgenstrahler abgeschaltet, so daß die im System gespeicherte Energie nicht zu einer Überbelichtung führen kann.
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Probleme ergeben sich aber dann, wenn ein solcher Röntgengenerator neben dem mit
einem Steuergitter versehenen Röntgenstrahler noch einen oder mehrere Röntgenstrahler
ohne Steuergitter versorgen soll. Solche Röntgenstrahler benutzt man aus Kostengründen
bei hohen Aufnahmeleistungen, bei den das eingangs geschilderte Problem nicht so
gravierend ist. Das Problem besteht darin, daß die gespeicherte Energie bzw. die Hochspannung
am Röntgenstrahler nur sehr langsam abgebaut werden kann, weil das Steuergitter den
Stromfluß durch den Röntgenstrahler nach dem Aufnahmeende unterbindet. Wenn in
dieser Phase der Röntgengenerator auf einen anderen Röntgenstrahler (an einem anderen
Anwendungsgerät) umgeschaltet wird, erfolgt diese Umschaltung unter Hochspannung,
wofür die üblichen Hochspannungsumschalter nicht ausgelegt sind. Es kommt hinzu, daß
der neue Röntgenstrahler schon bei Beginn der einer Röntgenaufnahme vorangehenden
Vorbereitungsphase, in der z. B. die Drehanode auf Touren gebracht und der Heizfaden
der Kathode dieses Röntgenstrahler aufgeheizt wird, in unerwünschter Weise
Röntgenstrahlung emittiert.
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Das letztere Problem stellt sich auch bei Röntgenröhren, die zwei Kathoden für zwei
unterschiedlich große Brennflecke aufweisen, wobei der Elektronenstrom zu dem einen
Brennfleck (in der Regel zu dem kleineren) mit Hilfe eines Steuergitters gesperrt werden
kann, während für den anderen Brennfleck keine Gittersteuerung verfügbar ist. Hier kann
es bei Untersuchung ein und desselben Objektes bei einer Serie von Aufnahmen
automatisch zu einem Übergang von dem einen auf den anderen Brennfleck und wieder zurück
kommen, wobei sich eine vorzeitige Emission von Röntgenstrahlung ergibt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Röntgensystem bzw. einen
Röntgengenerator zu schaffen, mit dem einerseits eine genaue Belichtung der Röntgenaufnahme
möglich ist, und bei dem andererseits die Probleme zumindest weitgehend vermieden werden,
die sich beim schnellen Übergang von Röntgenaufnahmen mit Gittersteuerung auf
Röntgenaufnahmen ohne Gittersteuerung ergeben.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Röntgensystem mit mindestens
einem mit einem Steuergitter versehenen Röntgenstrahler zur Erzeugung von
Röntgenaufnahmen, mindestens einem Röntgenbildwandler mit Mitteln zum elektronischen
Auslesen von Röntgenaufnahmen oder zum Transportieren des Röntgenbildwandlers aus
dem von dem Röntgenstrahler beaufschlagten Bereich in einem auf die
Röntgenaufnahme folgenden Zeitintervall und mit einem Röntgengenerator zur Speisung des
Röntgenstrahlers, der versehen ist mit
- - einem Hochspannungserzeuger, an den der Röntgenstrahler anschließbar ist,
- - Mitteln zur Ein- und Ausschaltung der Hochspannung des Hochspannungserzeugers
bei Beginn und am Ende einer Röntgenaufnahme
- - und einer Gittersteuerschaltung zum Sperren des Steuergitters und des Stromes durch
den Röntgenstrahler während des Zeitintervalls und zum anschließenden Freigeben des
Stromes durch den Röntgenstrahler.
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Erfindungsgemäß wird in dem Zeitintervall nach dem Aufnahmeende, in dem die
Röntgenaufnahme ausgelesen wird (bei einem elektronisch auslesbaren Röntgenbildwandler)
bzw. in dem der Röntgenbildwandler aus dem Strahlengang transportiert wird (bei einer
Film-Folien-Kombination oder einem Speicherphosphor als Röntgenbildwandler) das
Steuergitter bzw. der Strom durch den Röntgenstrahler gesperrt. Infolgedessen wird in
diesem Zeitintervall die Röntgenstrahlung unterbrochen, sodaß keine weitere Belichtung
des Röntgenbildwandlers (bzw. keine Überbelichtung) mehr erfolgt. Aufgrund der
Sperrung des Röntgenstrahlers nimmt die Hochspannung am Röntgenstrahler in diesem
Zeitintervall nur sehr langsam ab.
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Wenn nach dem Zeitintervall der Strom durch den Röntgenstrahler wieder freigegeben
wird, entsteht zwar erneut Röntgenstrahlung, doch ist diese für die vorherige (nunmehr
elektronisch ausgelesene oder mitsamt dem Röntgenbildwandler aus dem Strahlengang
transportierte) Röntgenaufnahme ohne Belang. Jedoch können sich die Kapazitäten des
Systems dann auch über den Röntgenstrahler entladen, weshalb die Spannung am
Röntgenstrahler wesentlich schneller absinkt als während der Unterbrechung des Stromes mit
Hilfe des Steuergitters. Es ergeben sich daher keine Probleme mehr, wenn kurz danach von
dem einen Röntgenstrahler bzw. Brennfleck auf einen anderen Röntgenstrahler bzw.
Brennfleck umgeschaltet wird.
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Ein erfindungsgemäßer Röntgengenerator ist in Anspruch 2 beschrieben.
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Die Erfindung wird nachstehen anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 einen Röntgensystem mit einem Röntgengenerator, mit dem die Erfindung
ausführbar ist, und
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Fig. 2 den zeitlichen Verlauf verschiedener elektrischer Größen bei einem solchen
Röntgengenerator.
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In Fig. 1 sind mit 1 und 2 zwei in Serie (mit geerdetem Verbindungspunkt) geschaltete
Konvertergeneratoren bezeichnet, die üblicherweise folgende, in der Zeichnung nicht
näher dargestellte Komponenten aufweisen: einen Gleichrichter zur Erzeugung einer
Gleichspannung aus einer Netzspannung, einen Wechselrichter zur Erzeugung einer
Wechselspannung mit einer Frequenz im KHz-Bereich und einstellbarer Amplitude, und
einen Hochspannungserzeuger mit einem Hochspannungstransformator zur Erzeugung
einer Hochspannung und einem Gleichrichter zur Gleichrichtung der Hochspannung. Die
Konvertergeneratoren 1 und 2 liefern also an ihren Ausgängen einstellbare
Gleichspannungen von bis zu ±75 kV. Die von den Konvertergeneratoren 1 und 2 gelieferten
Spannungen sind durch eine Steuerschaltung 3 in der Amplitude einstellbar und ein- und
ausschaltbar.
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Die Ausgangsspannungen der Konvertergeneratoren 1 und 2 werden einem
Röntgenstrahler 4 über zwei Hochspannungskabel 8, 9 zugeführt. Der Röntgenstrahler besitzt auf
der Katodenseite einen ersten Elektronenemitter 41, der einen vergleichsweise niedrigen
Elektronenstrom liefern kann, der auf der gegenüberliegenden Anode 43 in einem
vergleichsweise kleinen Brennfleck auftrifft und einen zweiten, wesentlichen größeren
Elektronenemitter 42, der einen wesentlich größeren Elektronenstrom emittieren kann,
der auf der Anode 43 in einem wesentlich größeren Brennfleck auftrifft. Bei der
Untersuchung eines im Strahlengang befindlichen Patienten können beide Elektronenemitter
nacheinander aktiviert werden - vorzugsweise automatisch, in Abhängigkeit davon, wie
stark jeweils das im Strahlengang befindliche Objekt 5 die Röntgenstrahlung absorbiert.
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Die beiden Elektronenemitter 41 und 42 können durch Heizfaden-Wendeln mit für den
jeweiligen Brennfleck geeigneten äußeren Abmessungen gebildet werden. Jeweils einer der
beiden Elektronenemirrer ist über einen Umschalter 43 an eine Heizstromquelle 44
anschließbar. Während jedoch der Heizfaden 42 direkt mit der Kombination 43, 44
verbunden ist, ist der Heizfaden 41 für den kleineren Fokus über einen Überträger 45 mit dieser
Kombination verbunden.
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Zum Ein- und Ausschalten des Elektronenstroms des Elektronenemitters 41 ist ein
Steuergitter 46 vorgesehen. Dieser Steuergitter ist eine Elektrode, deren Potential gegenüber dem
Potential des Heizfadens 41 veränderbar ist. Besonders einfach läßt sich dieses Steuergitter
herstellen, wenn der ohnehin für die Formung der aus den Elektronenemittern
austretenden Elektronenbahnen erforderliche Kathodenkopf, der mit je einer Öffnung für die
beiden Elektronenemitter versehen ist, benutzt wird. Da die Öffnung für den größeren
Elektronenemitter 42 größer ist, könnte man den von ihm emittierten Elektronenstrom
mit einer vergleichsweise kleinen Spannung (einige kV) zwischen diesem Gitter 46 und
dem Elektronenemitter 42 nicht unterbinden. Der Elektronenemitter 42 und die
Elektrode 46 sind deshalb miteinander elektrisch verbunden und führen dasselbe Potential, das
durch die negative Ausgangsspannung des Konvertergenerators 2 definiert ist, das dem
Elektronenemitter 42 über das Hochspannungskabel 9 zugeführt wird.
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Hingegen kann der von dem Elektronenemitter 41 emittierte Elektronenstrom
unterbrochen werden, wenn das Potential am Steuergitter 46 um einige kV negativer ist als am
Elektronenemitter 41. Zu diesem Zweck ist ein Spannungsteiler vorgesehen, dem die
Ausgangsspannung des Konvertergenerators 2 für die negative Hochspannung zugeführt
wird und der einen festen Widerstand 10 und einen elektronisch steuerbarer Widerstand
11 umfaßt. Der eine Anschluß des Widerstandes 11 ist galvanisch über den Übertrager 11
mit dem Elektronenemitter 41 verbunden und der andere Anschluß mit dem
Hochspannungs-Ausgang des Konverter Generators 2 und somit galvanisch mit dem Steuergitter
46. Der Spannungsabfall über dem Widerstand 11 bestimmt daher die Größe der
Vorspannung zwischen dem Gitter 46 und dem Elektronenemitter 41.
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Der elektronisch steuerbare Widerstand 11, dessen Aufbau nicht näher dargestellt ist, kann
beispielsweise in Serie geschaltete Transistoren enthalten, deren Leitfähigkeit von einer
Gittersteuerschaltung 12 von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand geschaltet
werden kann. Im ersten Schaltzustand hat der Widerstand 11 eine sehr hohe Leitfähigkeit,
so daß praktisch die gesamte Spannung über dem Widerstand 10 abfällt und der
Elektronenemitter 41 nahezu dasselbe Potential führt wie das Gitter 46. In diesem Zustand
können die aus dem Elekronenemitter 41 emittierten Elektronen vollständig die Anode
43 erreichen. Im zweiten Schaltzustand ist die Leitfähigkeit des steuerbaren Widerstandes
11 geringer, so daß an ihm ein Spannungsabfall von einigen kV auftritt. Das Potential am
Gitter 46 ist dann entsprechend diesem Spannungsabfall negativer als das Potential am
Elektronenemitter 41, wodurch der Elektronenstrom vom Elektronenemitter 41 zur
Anode 43 gesperrt wird.
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Die von dem Röntgenstrahler erzeugte Röntgenstrahlung durchsetzt das
Untersuchungsobjekt 5 und wird von einem Röntgenbildwandler erfaßt, der elektronisch auslesbar ist.
Der Röntgenbildwandler kann beispielsweise eine Vielzahl von z. B. 2000 × 2000
matrixförmig angeordneten lichtempfindlichen Elemente enthalten, die hinter einer
Fluoreszenzschicht angeordnet sind, die die Röntgenstrahlung in sichtbares Licht umsetzt.
Es kann aber jedoch jeder andere elektronisch auslesbare Röntgenbildwandler benutzt
werden, beispielsweise ein Röntgenbildverstärker, dessen Ausgangsbild von einer CCD-
Kamera in elektrische Signale umgesetzt wird. Nach dem Auslesen enthält eine mit dem
Röntgenbildwandler G gekoppelte Bildverarbeitungs-Einrichtung 7 ein digitales Bild, und
der Röntgenbildwandler kann dann erneut belichtet werden. Die
Bildverarbeitungs-Einrichtung 7, die Gittersteuerschaltung 12 und die Schaltung 3 zum Ein- und Ausschalten
der Konvertergeneratoren 1, 2 werden von einer Steuereinheit 13 gesteuert.
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Im folgenden soll der zeitliche Ablauf einer Röntgenaufnahme anhand von Fig. 2 erläutert
werden, die den zeitlichen Verlauf verschiedener elektrischer Größen des in Fig. 1
dargestellten Röntgensystems darstellt. Die erste Zeile zeigt den zeitlichen Verlauf der
Hochspannung U an dem Röntgenstrahler 4. In der zweiten Zeile ist der zeitliche Verlauf des
Ausgangssignals S der Schaltung 3 dargestellt, durch das die Hochspannung ein- und
ausgeschaltet wird. Die dritte Zeile zeigt den zeitlichen Verlauf der Spannung zwischen
Gitter und Kathode, während die vierte Zeile den zeitlichen Verlauf der vom
Röntgenstrahler 4 erzeugten Dosisleistung D zeigt.
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Vor dem Zeitpunkt T1, d. h. bevor die Hochspannung durch das Signal S eingeschaltet
wird, liegt am Röntgenstrahler keine Spannung U an, und auch die Spannung zwischen
Gitter und Kathode ist Null. Es wird keine Röntgenstrahlung erzeugt. In dieser
(Vorbereitungs-) Phase heizt die Heizstromquelle 44 aber bereits den Elektronenemitter 41
auf und die als Drehanode ausgebildete Anode 43 des Röntgenstrahlers 4 wird auf Touren
gebracht, so daß am Ende dieser Vorbereitungszeit die volle Drehzahl der Anode erreicht
ist und der Elektronenemitter eine bestimmte Temperatur erreicht hat. Zur Zeit T1
aktiviert das Schaltsignal S die Konvertergeneratoren 1 und 2, so daß die Spannung U am
Röntgenstrahler ansteigt, bis sie einen stationären Wert erreicht hat. Die Spannung
zwischen Gitter Kathode behält ihren vorherigen Wert bei, so daß der Elektronenstrom
ungehindert die Anode erreichen kann und Röntgenstrahlung erzeugt wird.
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Zur Zeit T2 wird die Röntgenaufnahme beendet. Dieses Aufnahmeende kann durch einen
Zeitschalter oder einen Röntgenbelichtungsautomaten erzeugt werden, wenn die Dosis
hinter dem Objekt 5 einen bestimmten Wert erreicht hat. Zu diesem Zeitpunkt wird die
Leitfähigkeit des steuerbaren Widerstandes 11 schlagartig verringert, so daß die Spannung
zwischen Gitter und Kathode negativ wird und der Elektronenstrom durch die
Röntgenröhre 4 gesperrt bzw. unterbrochen wird; der Röntgenbildwandler wird also nicht mehr
weiter belichtet. Gleichzeitig wird die Hochspannungserzeugung der Konvertergeneratoren
1 und 2 gestoppt. Jedoch nimmt die Spannung U am Röntgenstrahler in dieser Phase
aufgrund der in den Kabelkapazitäten und in den sonstigen Kapazitäten des Systems
gespeicherten Energie nur ganz langsam ab.
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Zum Zeitpunkt T2 beginnt auch das Auslesen des Röntgenbildwandlers, das im Zeitpunkt
T3, beendet ist (z. B. 200 ms nach dem Zeitpunkt T2). Während des Auslesens muß der
muß der Strom durch den Röntgenstrahler und damit die Röntgenstrahlung unterbrochen
sein.
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Am Ende des Auslesevorganges, also im Zeitpunkt T3 (oder kurz danach) springt die
Spannung zwischen Gitter und Kathode wieder auf ihren ursprünglichen Wert zurück. Es
kann nun wieder Röntgenstrahlung entstehen, die aber nicht mehr zu einer
Überbelichtung führen kann, da der Röntgenbildwandler bereits ausgelesen ist. Der ab dem
Zeitpunkt T3 wieder einsetzende Strom durch den Röntgenstrahler hat zur Folge, daß die
Kabelkapazitäten und die anderen Kapazitäten des Systems, in denen Energie gespeichert
ist, sich wesentlich schneller entladen können als zuvor im Zeitraum T2-T3. Deshalb
sinkt auch die Spannung U am Röntgenstrahler schneller ab als vorher und erreicht
verhältnismäßig schnell einen nicht mehr störenden niedrigen Wert.
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Wenn dann der Umschalter 43 umgeschaltet würde, so daß die Heizstromquelle 44 den
Elektronenemitter 42 erhitzen würde, ergäbe sich ein Röhrenstrom erst wieder dann, wenn
die Konvertergeneratoren 1 und 2 erneut eingeschaltet würden. Dieser Elektronenemitter
würde einen wesentlich größeren Elektronenstrom liefern als der Elektronenemitter 42.
Bei Aufnahmeende könnte dieser Elektronenstrom auch nicht unterbrochen werden.
Jedoch würde er die Kabelkapazitäten und die anderen Kapazitäten des Systems sehr
schnell entladen, so daß das nach Aufnahmeende noch wirksame mAs-Produkt im
Vergleich zu dem während der Aufnahme wirksamen mAs-Produkt relativ klein wäre und
praktisch nicht zur Überbelichtung führen könnte.
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Vorstehend wurde die Erfindung in Verbindung mit einem elektronisch auslesbaren
Röntgenbildwandler beschrieben. Die Erfindung ist aber auch bei Röntgenbildwandlern
anwendbar, die automatisch - z. B. mit einem Wagen - aus dem Strahlengang
transportiert werden. Dabei kann es sich z. B. um eine Film-Folienkombination handeln, die nach
der Aufnahme in eine Park-Position gefahren wird oder um einen Speicherphosphor, der
in eine Lesestation transportiert wird, wo die Röntgenaufnahme mit Hilfe eines Lasers
ausgelesen wird. Bei hochempfindlichen Bildwandlern dieser Art bzw. bei der Aufnahme
von dünnen Objekten ergibt sich das eingangs geschilderte Überbelichtungsproblem
ebenfalls. Sie wird dadurch beseitigt, daß das Steuergitter in dem auf die
Röntgenaufnahme folgenden Zeitintervall gesperrt bleibt, in dem der Röntgenbildwandler aus dem
Strahlengang transportiert wird.