DE10126837A1

DE10126837A1 - Anlage zur Erzeugung von Reinstwasser

Info

Publication number: DE10126837A1
Application number: DE2001126837
Authority: DE
Inventors: Paul Walther; Norman Buerkle
Original assignee: DWA DIALYSE WASSER AUFBEREITUN
Current assignee: DWA DIALYSE WASSER AUFBEREITUN
Priority date: 2001-06-01
Filing date: 2001-06-01
Publication date: 2002-12-05

Abstract

Eine Anlage zur Erzeugung von Reinstwasser umfasst einen Vorlaufbehälter (1) und ein Umkehrosmosemodul (2). Der Vorlaufbehälter (1) dient zum Sammeln eines Wasservorrats für die Reinigung des Umkehrosmosemoduls (2) und der angeschlossenen Leitungen. Der Vorlaufbehälter (1) ist druckdicht abschließbar. DOLLAR A Bei maximalem Füllstand des Wassers im Vorlaufbehälter (1) entspricht der Druck der komprimierten Luft im Vorlaufbehälter (1) dem Wasserdruck im Zulauf (4), so dass ein weiteres Zuströmen bzw. Rückfließen von Wasser selbsttätig und zuverlässig verhindert wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Erzeugung von Reinstwasser.

Derartige Anlagen werden in Kliniken bei der Hämodialyse benötigt. Zur Bereit stellung der Dialysierflüssigkeit werden große Mengen von Reinstwasser, auch Permeat genannt, benötigt. Die Erzeugung des Reinstwassers erfolgt in einem Umkehrosmosemodul. Der Verteilung des Reinstwassers dient häufig eine an das Umkehrosmosemodul angeschlossene Ringleitung mit einer Anzahl von Entnah mestellen zum Anschließen je eines Dialyseplatzes. In kleineren Einheiten mit nur einem Dialyseplatz wird dieser direkt mit dem Umkehrosmosemodul ver bunden.

Zu Reinigungs- und Desinfektionszwecken ist es notwendig, den Dialysebetrieb in bestimmten Zeitabständen zu unterbrechen und eine Heißreinigung des Um kehrosmosemodul und der angeschlossenen Leitungen mittels erhitztem Trink wasser durchzuführen.

Die gesetzlichen Bestimmungen und die Anforderungen der Norm DIN 1988 ver bieten ein Rückfließen von Wasser in die Trinkwasserleitung. Diese Forderung wird üblicherweise durch einen im oberen Bereich des Wasserbehälters angeord neten Überlauf, dem sogenannten "freien Auslauf", erfüllt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, das Rückfließen von Wasser aus dem Vorlaufbehälter in die Trinkwasserleitung zuverlässig zu verhindern, ohne dabei den Druck aus der Trinkwasserleitung abzubauen.

Bei einer Anlage zur Erzeugung von Reinstwasser gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs wird das gestellte technische Problem gelöst durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale.

Gemäß der Erfindung ist in der Anlage zwischen der Trinkwasserleitung und dem Umkehrosmosemodul ein Vorlaufbehälter angeordnet, in dessen oberem Be reich ein Zulauf vorgesehen ist. Der Vorlaufbehälter ist druckdicht abschließbar. Es entsteht somit ein geschlossenes druckdichtes System. Die Luft im Vorlaufbe hälter wird durch das in den Vorlaufbehälter einströmende Wasser in den oberen Bereich des Vorlaufbehälters gedrängt. Die Luft sammelt sich über der Wasser oberfläche und wird mit zunehmendem Wasserstand komprimiert. Im gleichen Maß erhöht sich der Druck im Vorlaufbehälter. Beim Erreichen des maximalen Füllstands ist der Druck der komprimierten Luft im Vorlaufbehälter im Gleichge wicht zum Wasserdruck im Zulauf. Das Druckgleichgewicht verhindert das wei tere Zuströmen von Wasser. Der Druck im Vorlaufbehälter ist somit auf den Wasserdruck im Zulauf begrenzt. Da der Druck im Vorlaufbehälter nie über den Druck im Zulauf steigt und sich die komprimierte Luft über der Wasseroberflä che ausbildet, wird das Zurückfließen von Wasser in die Trinkwasserleitung au tomatisch und zuverlässig verhindert. Es wird demnach die gesetzliche Forde rung nach einem "freien Auslauf" erfüllt, der ein Rückfließen von Wasser in die Trinkwasserleitung unterbindet und zwar ohne den sonst üblichen Überlauf.

Durch den Druck im Vorlaufbehälter bleibt der Wasserdruck aus der Trinkwas serleitung in dem geschlossenen Drucksystem erhalten und steht auch im Ablauf und im Umkehrosmosemodul zur Verfügung. Dadurch wird das Wasser aus der Trinkwasserleitung ohne oder nur mit geringer Pumpenleistung aus dem Vor laufbehälter durch den Ablauf in das Umkehrosmosemodul geleitet.

In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst der Zulauf zum Vor laufbehälter einen einstellbaren Druckminderer. Mittels dieses Druckminderers läßt sich der Druck des in den Vorlaufbehälter fließenden Wassers unabhängig vom Druck in der Trinkwasserleitung steuern. Der Druck und damit der maxi male Füllstand im Vorlaufbehälter ist auf diese Weise einstellbar.

Zweckmäßigerweise verbindet ein Ablauf den Vorlaufbehälter mit dem Umkehr osmosemodul. Der Vorlaufbehälter dient als Wasserspeicher für die Reinigung des Umkehrosmosemoduls, der angeschlossenen Leitungen und des Dialyseplat zes. In einer bevorzugten Ausführung ist am Boden des Vorlaufbehälters ein Ab laufventil vorgesehen. Hierdurch wird der Druck im Vorlaufbehälter erhalten, und das Wasser kann nicht selbsttätig in das Umkehrosmosemodul abfließen.

Aus Sicherheitsgründen kann der Vorlaufbehälter ferner mit einem Niveauregler ausgestattet sein, der mit dem Ventil im Zulauf und/oder mit einer Pumpe im Ablauf in Wirkverbindung steht. Der Niveauregler kommt nur bei Ausfall oder Fehlfunktion des Druckreglers zum Einsatz und arbeitet parallel zum Druckreg ler als redundantes Sicherheitssystem. Detektiert der Niveauregler ein Über schreiten des maximalen Füllstands, wird das Ventil im Zulauf geschlossen, so dass ein weiteres Einströmen von Wasser unmöglich wird. Zusätzlich wird mit tels der Pumpe im Ablauf Wasser aus dem Vorlaufbehälter abgepumpt. Somit wird auch im Falle einer Störung zuverlässig verhindert, dass Wasser aus dem Vorlaufbehälter in die Trinkwasserleitung zurückfließt.

In weiterer vorteilhafter Ausbildung umfasst der Vorlaufbehälter ein Belüftungs ventil, durch das Luft in den Vorlaufbehälter einströmen kann, wenn dieser ent leert wird. Damit wird die Entstehung eines Vakuums vermieden, wenn zur Ent leerung des Vorlaufbehälters das Zulaufventil geschlossen und das Wasser mit tels der Pumpe durch den Ablauf abgepumpt wird.

In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung weist der Vorlaufbehälter eine Heizeinrichtung auf, um das Wasser im Vorlaufbehälter für die Reinigung des Umkehrosmosemoduls und der angeschlossenen Leitungen auf die erforder liche Temperatur aufzuheizen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der beigefüg ten Zeichnung näher erläutert. Die einzige Abbildung zeigt ein Funktionsschau bild einer erfindungsgemäßen Anlage zur Erzeugung von Reinstwasser.

Die Anlage umfasst einen Vorlaufbehälter (1) und ein Umkehrosmosemodul (2). Der Vorlaufbehälter (1) ist zwischen dem Umkehrosmosemodul (2) und einer Trinkwasserleitung (3) angeordnet. Der Vorlaufbehälter (1) ist durch einen Zu lauf (4) mit Wasser aus der Trinkwasserleitung (3) befüllbar, welches durch einen Druckminderer (5) und ein Zulaufventil (6) im oberen Bereich des Vorlaufbehäl ters (1) einströmt. Im unteren Bereich des Vorlaufbehälters (1) ist ein Ablauf (7) vorgesehen, der mit einem Ablaufventil (8) ausgestattet ist. Das Ablaufventil (8) verhindert das unkontrollierte Ausströmen von Wasser aus dem Vorlauf behälter (1). Das Wasser läßt sich mittels einer Pumpe (9) durch den Ablauf (7) aus dem Vorlaufbehälter (1) in das Umkehrosmosemodul (2) befördern.

Ein Niveaugeber (10) steht mit dem Zulaufventil (6) und dem Ablaufventil (8) in Wirkverbindung. Er stellt ein Sicherheitssystem dar, dass einen eventuellen Rückfluss von Wasser in die Trinkwasserleitung (3) auch im Falle einer Störung des Druckminderers (5) verhindert. Im oberen Bereich des Vorlaufbehälters (1) ist ferner ein Belüftungsventil (11) angeordnet, durch das Luft während des Ent leerens des Vorlaufbehälters (1) einströmt und so die Bildung eines Vakuums im Vorlaufbehälter (1) verhindert.

Der Vorlaufbehälter (1) ist im unterer Bereich mit einer Heizeinrichtung (12) aus gestattet, die das Wasser auf die zur Reinigung erforderliche Temperatur auf heizt.

Zusammenstellung der Bezugszeichen

1

Vorlaufbehälter

2

Umkehrosmosemodul

3

Trinkwasserleitung

4

Zulauf

5

Druckminderer

6

Zulaufventil

7

Ablauf

8

Ablaufventil

9

Pumpe

10

Niveaugeber

11

Belüftungsventil

12

Heizeinrichtung

Claims

1. Anlage zur Erzeugung von Reinstwasser, mit
einem Umkehrosmosemodul (2) zur Erzeugung des Reinstwassers;
einem an eine Trinkwasserleitung (3) angeschlossenen Zulauf (4);
einem Zulaufventil (6) im Zulauf (4);
einem zwischen Zulauf (4) und Umkehrosmosemodul (2) angeordneten Vor laufbehälter (1) zur Aufnahme eines Vorrats von Trinkwasser;
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zulauf (4) im oberen Bereich des Vorlaufbehälters (1) angeordnet ist;
der Vorlaufbehälter (1) druckdicht abschließbar ist;
bei maximalem Füllstand des Wassers im Vorlaufbehälter (1) der Druck im Vor laufbehälter (1) dem Wasserdruck im Zulauf (4) entspricht.

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Trinkwasserleitung (3) und dem Zulauf (4) ein Druckminderer (5) angeordnet ist.

3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Boden des Vorlaufbehälters (1) ein Ablauf (7) vorgesehen ist, der zum Umkehrosmo semodul (2) führt und mit einem Ablaufventil (8) versehen ist.

4. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Niveaugeber (10) im Vorlaufbehälter (1) angeordnet ist, der mit dem Zulauf ventil (6) und/oder einer Pumpe (9) im Ablauf (7) in Wirkverbindung steht.

5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorlaufbehälter (1) ein Belüftungsventil (11) umfasst.

6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorlaufbehälter (1) eine Heizeinrichtung (12) aufweist.