DE10121968A1 - Nachstellvorrichtung einer Trommelbremse - Google Patents
Nachstellvorrichtung einer TrommelbremseInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung einer Trommelbremse, die als verlängerbare Nachstellstrebe (1) zwischen den Bremsbacken einer Trommelbremse angeordnet ist und demzufolge in der Lage ist, einen Reibbelagverschleiß an den Trommelbremsbacken auszugleichen. Zur Montageerleichterung ist die Nachstellvorrichtung als eigenständig handhabbare Baueinheit ausgebildet. Dazu umfasst die Nachstellvorrichtung eine verlängerbare Nachstellstrebe (1), mit einem ersten Strebenteil (4), das eine Gewindestange (9) mit einem drehbar daran angeordneten Zahnrad (8) aufweist, und mit einem verschiebbar zum ersten Strebenteil (4) angeordneten zweiten Strebenteil (5). Erfindungsgemäß ist ein mit dem Zahnrad (8) zusammenwirkendes Stellelement (6, 14, 15) vorgesehen, das schwenkbar an zumindest einem Strebenteil (4, 5) gelagert ist und die Relativverschiebung zwischen den Strebenteilen (4, 5) in eine Nachstellbewegung umsetzt. Zur Erweiterung der Nachstellfunktion ist außerdem eine thermische Abschaltvorrichtung (22) vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrich
tung einer Trommelbremse, die als verlängerbare Nachstell
strebe zwischen den Bremsbacken einer Trommelbremse angeord
net ist und demzufolge in der Lage ist einen Reibbelagver
schleiß an den Trommelbremsbacken auszugleichen.
Eine derartige Nachstellvorrichtung ist beispielsweise aus
der Deutschen Patentschrift DE 30 19 214 C2 bekannt. Die be
schriebene Nachstellvorrichtung besitzt eine zwischen den
beiden radial aufspreizbaren Bremsbacken angeordnete verlän
gerbare Nachstellstrebe, die über ein Klinken-Sperrrad-
Getriebe verfügt. Eine Nachstellung und damit eine Verlänge
rung der Nachstellstrebe wird dabei durch Drehung des
Sperrrades infolge einer Schwenkbewegung der Nachstellklinke
bewerkstelligt. Zur Verhinderung einer übermäßigen Nachstel
lung bei thermisch stark belasteter Bremse sowie Bremstrom
mel ist an der Nachstellvorrichtung bzw. insbesondere an der
Nachstellklinke ein Bimetallstreifen vorgesehen, der bei Er
reichen einer vorbestimmten Temperatur die Nachstellklinke
außer Eingriff mit dem Sperrrad bringt und somit eine Nach
stellung verhindert. Durch Verhinderung einer übermäßigen
Nachstellung bei starker thermischer Belastung wird ein Zu
spannen und damit Blockieren der Trommelbremse bei schrump
fender Bremstrommel infolge späterer Abkühlung vermieden.
Als ungünstig bei einer derartigen Anordnung erweist sich
insbesondere die schwenkbare Befestigung des Nachstellhebels
an einer der Bremsbacken. Die Nachstellvorrichtung ist dem
zufolge nicht als eigenständige Baueinheit handhabbar, was
Montagevorgänge an der Trommelbremse unnötig erschwert.
In der EP 0 388 057 A1 ist ferner eine automatische Nach
stellvorrichtung beschrieben, die neben zwei mit den Brems
backen zusammenwirkenden Endteilen ein koaxial angeordnetes
Zwischenteil aufweist. Am Zwischenteil ist ein Sperrzahnrad
vorgesehen, das mit einer von einer Blattfeder beaufschlag
ten Klinkenanordnung zusammenwirkt, um eine Nachstellung
durch Drehung des Sperrzahnrades zu erreichen. Die genannte
Nachstellvorrichtung erfordert eine Vielzahl einzelner Bau
teile, die zum Teil nur kostenintensiv hergestellt werden
können. Zudem ist das Zusammenwirken der Einzelbauteile un
nötig kompliziert.
Ausgehend davon ist die Aufgabe der Erfindung darin zu se
hen, eine Nachstellvorrichtung unter Verwendung einfach her
stellbarer Einzelkomponenten anzugeben, die als eigenständi
ge Baueinheit montagefreundlich handhabbar ist.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des
Patentanspruchs 1. Danach besitzt die eigenständig handhab
bare Nachstellvorrichtung einer Trommelbremse eine zwischen
den Bremsbacken angeordnete verlängerbare Nachstellstrebe.
Die Nachstellstrebe umfasst ein erstes Strebenteil, das eine
Gewindestange mit einem drehbar daran angeordneten Zahnrad
aufweist, und ein verschiebbar zum ersten Strebenteil ange
ordnetes zweites Strebenteil, wobei ein mit dem Zahnrad zu
sammenwirkendes Stellelement vorgesehen ist. Das Stellele
ment ist schwenkbar an zumindest einem Strebenteil gelagert
und bewirkt bei übermäßigem Reibbelagverschleiß an den
Bremsbacken eine Verdrehung des Zahnrades, wodurch sich
letztlich die Nachstellstrebe verlängert. Damit besteht die
Nachstellvorrichtung aus einfach herzustellenden Einzelbau
teilen und ist demnach besonders kostengünstig. Ferner ist
die Nachstellvorrichtung als eigenständige Baueinheit sepa
rat handhabbar. Dies vereinfacht nicht nur die Montage einer
derartigen Nachstellvorrichtung sondern erlaubt auch deren
vielseitigen Einbau in unterschiedliche Trommelbremsen.
Zur einfachen sowie gleichsam funktionssicheren Umsetzung
einer Verschleißnachstellung ist die Schwenkbewegung des
Stellelementes an die Relativverschiebung zwischen den Stre
benteilen gekoppelt. Bei besonders großem Reibbelagver
schleiß während einer Bremsbetätigung verschieben sich die
Strebenteile relativ zueinander, wobei die Relativverschie
bung in eine Schwenkbewegung des Stellelementes umgesetzt
wird. Dadurch wird eine Drehung des Zahnrades bewirkt, was
letztlich eine Verlängerung der Nachstellstrebe nach sich
zieht.
Eine vorteilhafte Ausführung der Nachstellvorrichtung wird
dadurch erreicht, dass die beiden Strebenteile mittels einer
Feder gegeneinander verspannt sind. Damit wird die Verlänge
rung der Nachstellstrebe im Falle eines übermäßigen Reibbe
lagverschleißes unterstützt. Eine solche Feder ist vorzugs
weise als Druckfeder ausgebildet, die besonders platzsparend
zwischen den Strebenteilen angeordnete ist.
Eine erste bevorzugte Variante der Nachstellvorrichtung er
gibt sich dadurch, dass das Stellelement an einem Stift ge
lagert ist, der in einem die beiden Strebenteile abschnitts
weise in seinem Innern aufnehmenden Rohr befestigt ist. Da
bei sind die beiden Strebenteile von beiden Seiten in das
Rohr eingeschoben. Das Stellelement ist insbesondere als He
bel ausgebildet, der sich beispielsweise aus einem Blechzu
schnitt fertigten lässt. Eine solche Ausführung zeichnet
sich besonders durch die einfache Gestaltung der einzelnen
Bauelemente aus. Dies führt zu einer kostengünstigen Lösung.
Eine weitere Ausführung der Nachstellvorrichtung wird da
durch erreicht, dass das Stellelement eine zumindest ein
Strebenteil abschnittsweise umgebende Hülse aufweist, die
mittels eines an der Hülse befestigten Stiftes in einer Ku
lissenführung eines der Strebenteile geführt ist. Das mit
dem Zahnrad zusammenwirkende Stellelement ist fest mit dem
Stift verbunden, der seinerseits bei einer Relativverschie
bung der Strebenteile innerhalb einer Kulissenführung bewegt
wird. Die Relativverschiebung der Strebenteile wird somit
durch einfache Mittel in eine Drehbewegung des Stellelemen
tes umgesetzt. Zur eigentlichen Nachstellung weist das Stel
lelement einen an der Hülse befestigten Hebel auf, der in
das Zahnrad eingreift und dieses in Drehung versetzen kann,
um die Nachstellstrebe zu verlängern.
Eine sinnvolle Weiterentwicklung der Nachstellvorrichtung
wird dadurch erreicht, dass das Stellelement einen das Zahn
rad zumindest teilweise an seinem Umfang umgebenden Arm auf
weist, der mit einer Klinke in das Zahnrad eingreift. Eine
solche Anordnung bietet Vorteile vor allem hinsichtlich des
geringen Bauraumbedarfes.
Eine einfache Möglichkeit der Realisierung einer separat
handhabbaren Nachstellvorrichtung sieht vor, dass das Stel
lelement mit einer Lasche das Zahnrad umgreift, um die Rela
tivverschiebung zwischen den Strebenteilen zu begrenzen.
Mittels der Lasche werden die beiden Strebenteile somit ver
liersicher zusammengehalten, um eine montagefreundliche Bau
einheit zu bilden.
Zur Erweiterung der Funktionalität der Nachstellvorrichtung
ist vorgesehen, dass in die Nachstellstrebe eine thermische
Abschaltvorrichtung integriert ist, die bei Überschreiten
einer vorbestimmten Temperaturgrenze eine Verlängerung der
Nachstellstrebe verhindert. Dies unterbindet eine uner
wünschte Nachstellung im Falle einer starken Erwärmung der
Trommelbremse mit daraus resultierender thermischer Aufwei
tung der Bremstrommel. Vorzugsweise umfasst die thermische
Abschaltvorrichtung der Nachstellvorrichtung ein temperatur
abhängig wirksames Bimetallelement, das besonders kostengün
stig ist und als blechartiges Bauteil flexibel gestaltet
werden kann. Selbstverständlich kann analog zu einem Bime
tallelement auch ein entsprechend wirksames Thermoelement
Verwendung finden, z. B. ein Bauteil aus einem thermischen
Memory-Metall bzw. einer Form-Gedächtnis-Legierung. Gemäß
einer weiteren Variante der temperaturabhängigen Abschalt
vorrichtung ist das Bimetallelement bzw. das Thermoelement
in das mit dem Zahnrad zusammenwirkende Stellelement inte
griert ist. Dies reduziert insgesamt den Bauteilaufwand.
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind anhand
der Figuren dargestellt und werden im folgenden näher erläu
tert.
Es zeigt:
Fig. 1 mehrere teilweise geschnittene Ansichten einer sepa
rat handhabbaren Nachstellvorrichtung in einer ersten
Ausführungsform;
Fig. 2 zwei teilweise geschnittene Ansichten einer separat
handhabbaren Nachstellstrebe in einer zweiten Ausfüh
rungsform;
Fig. 3 zwei teilweise geschnittene Ansichten einer separat
handhabbaren Nachstellstrebe in einer dritten Ausfüh
rungsform.
Die in den Figuren gezeigten Ausführungen von Nachstellvor
richtungen sind zum Einbau in eine nicht dargestellte Trom
melbremse geeignet. Bei einer solchen Trommelbremse sind die
einzelnen Bremsenkomponenten innerhalb einer Bremstrommel
angeordnet. Im einzelnen enthält die Trommelbremse im we
sentlichen zwei Bremsbacken, die zur Bremsbetätigung mittels
einer entsprechenden Betätigungsvorrichtung radial aufge
spreizt werden können und so in Reibanlage mit der Brem
strommel gebracht werden.
Zur Einhaltung eines annähernd gleichbleibenden Betätigungs
weges während einer Bremsbetätigung auch bei fortschreiten
dem Reibbelagverschleiß erfordert die Trommelbremse eine
Nachstellvorrichtung, um den Reibbelagverschleiß entspre
chend auszugleichen. Die Nachstellvorrichtung umfasst im we
sentlichen eine verlängerbare Nachstellstrebe 1, die zwi
schen den radial aufspreizbaren Bremsbacken angeordnet ist
und mittels gabelförmiger Endabschnitte 2 verdrehfest an
diesen abgestützt ist. Bei zunehmendem Reibbelagverschleiß
wird durch die Nachstellvorrichtung die Nachstellstrebe 1
verlängert, so dass der Betätigungsweg der Bremsbacken nahe
zu konstant bleibt.
Die Nachstellstrebe 1 gemäß Fig. 1 umfasst zwei relativ ge
geneinander verschiebbare Strebenteile 4, 5, an denen je
weils die gabelförmigen Endabschnitte 2 zur Anlage an den
nicht gezeigten Bremsbacken angeformt sind. Die gabelförmi
gen Endabschnitte 2 sorgen für einen verdrehfesten Halt der
Strebenteile 4, 5 an den Bremsbacken. Das erste Strebenteil
4 besitzt einen Gewindestange 9, an dem über das Gewinde ein
Zahnrad 8 mit einer Außenverzahnung 7 drehbar angeordnet
ist. Über ein Rohr 10 stützt sich das Zahnrad 8 in Verlänge
rungsrichtung 11 der Nachstellstrebe 1 am zweiten Streben
teil 5 ab, wobei sich die beiden Strebenteile 4, 5 zumindest
abschnittsweise im Innern des Rohres 10 erstrecken. Die bei
den Strebenteile 4, 5 werden mittels einer Feder 13, insbe
sondere einer Druckfeder, gegeneinander verspannt. Dazu ist
die Feder 13 äußerst platzsparend in Innern des Rohres 10
untergebracht. Im Rohr 10 ist ferner ein Haltestift 12 befe
stigt, der beispielsweise als Spannstift ausgebildet ist und
sich senkrecht zur Rohrachse erstreckt. Am Haltestift 12 ist
ein Stellelement 6 schwenkbar gelagert, das zur Nachstellung
mit dem Zahnrad 8 zusammenwirkt. Dazu weist das Stellelement
6 einen Hebel 14 auf, der über eine Klinke 15 in die Außen
verzahnung 7 des Zahnrades 8 eingreift. Über eine Schwenkbe
wegung des Stellelementes 6 kann somit das Zahnrad 8 in ei
ner Richtung gedreht werden. Um das Zahnrad 8 nur in einer
Drehrichtung zu beaufschlagen, wodurch gleichsam eine Ver
längerung der Nachstellstrebe 1 bewirkt wird, ist die Außen
verzahnung 7 vorzugsweise sägezahnförmig ausgebildet.
Das Stellelement 6 steht außerdem mit einem Halter 16 in
Verbindung, der verdrehfest am zweiten Strebenteil 5 befe
stigt ist. Der Halter 16 ist im wesentlichen U-förmig um ein
Ende des Rohres 10 herumgeführt insbesondere über einen ela
stischen Halteclip 17 gegen Verdrehen am Strebenteil 5 gesi
chert. Dabei ist der gabelförmige Halteclip 17 in zwei zuge
hörige Schlitze am zweiten Strebenteil 5 formschlüssig ein
geschoben und verriegelt. An seiner Außenseite liegt der
Halteclip 17 formschlüssig bzw. nahezu spielfrei an der In
nenseite des Halters 16 an. Damit werden Halteclip 17 und
Halter 16 verdrehfest sowie in Verlängerungsrichtung 11 ver
schiebesicher am zweiten Strebenteil 5 fixiert. Mit einem
hakenförmigen Schenkel 18 greift der Halter 16 in eine ent
sprechende Öffnung 19 am Stellelement 6 ein, wodurch die
Schwenkbewegung des Stellelementes 6 an die Relativverschie
bung zwischen den Strebenteilen 4, 5 gekoppelt ist. Ferner
bewirkt der in die Öffnung 19 eingreifende hakenförmige
Schenkel 18 den Zusammenhalt zwischen dem zweiten Streben
teil 5 und dem Rohr 10 entgegen der Kraft der Druckfeder 13.
Das erste Strebenteil 4 ist über eine an den Stellhebel 14
angeformte hakenförmige Lasche 20, die das Zahnrad 8 um
greift, verliersicher am Rohr 10 fixiert. Dadurch bildet die
Nachstellstrebe 1 eine eigenständige Baueinheit, die vor al
lem montagefreundlich gehandhabt werden kann, z. B. als se
parates Ersatzteil.
Im folgenden wird die eigentliche Nachstellfunktion genauer
erläutert. Grundsätzlich ist die Nachstellstrebe 1 im einge
bauten Zustand innerhalb einer Trommelbremse zwischen Brems
backen eingespannt. Dabei wird die Nachstellstrebe 1 durch
die Kraft wenigstens einer an den Bremsbacken eingehangenen
starken Zugfeder zusammengedrückt. Dieser Zugfederkraft
wirkt die Druckfeder 13 in Innern der Nachstellstrebe 1 ent
gegen. Die Druckfeder ist somit bestrebt, die beiden Stre
benteile 4, 5 auseinander zu drücken. Die Druckfeder 13
stützt sich einerseits am zweiten Strebenteil 5 und anderer
seits am im Rohr 10 befestigten Haltestift 12 ab. Dabei sind
die beiden Strebenteile 4, 5 zueinander sowie jeweils gegen
über dem Rohr 10 in Verlängerungsrichtung 11 verschiebbar
angeordnet. Allgemein können die beiden Strebenteile 4, 5 um
den Betätigungshub S relativ zueinander verschoben werden.
Während einer Bremsbetätigung, d. h beim radialen Aufsprei
zen der Bremsbacken werden die beiden Strebenteile 4, 5
durch die Kraft der Druckfeder 13 auseinandergedrückt und
versuchen jeweils der Spreizbewegung der Bremsbacken zu fol
gen. Bezogen auf die Nachstellstrebe 1 nach Fig. 1 wirkt
die Druckfeder 13 auf den Haltestift 12 bzw. auf das Rohr
10. Das Rohr 10 stützt sich seinerseits am auf dem ersten
Strebenteil 4 angeordneten Zahnrad 8 ab. Infolge der Rela
tivverschiebung zwischen den Strebenteilen 4, 5 während ei
ner Bremsbetätigung wird das Rohr 10 gegenüber dem zweiten
Strebenteil 5 um den Betätigungshub S verschoben. Gleichsam
wird das Stellelement 6 über den hakenförmigen Schenkel 18
in eine Schwenkbewegung um den Haltestift 12 versetzt, da
der Halter 16 verschiebefest am zweiten Strebenteil 5 und
der Haltestift 12 unbeweglich am Rohr 10 befestigt ist. ist
der Betätigungshub S ausreichend groß, insbesondere infolge
starken Reibbelagverschleißes, so wird der Hebel 14 des
Stellelementes 6 so weit geschwenkt, dass die Klinke 15 des
Hebels 14 um wenigstens eine Zahnteilung der sägezahnförmi
gen Außenverzahnung 7 rutscht. Nach erfolgter Bremsbetäti
gung wird die Nachstellstrebe 1 durch die Kraft der an den
Bremsbacken eingehangenen Zugfedern zusammengedrückt, so
dass der Betätigungshub 5 bis auf Null zurückgeht. Dadurch
wird der Hebel 14 in seine Ruhestellung zurückgeschwenkt und
nimmt über die Klinke 15 sowie die Außenverzahnung 7 das
Zahnrad entsprechend mit. Im Falle einer Nachstellung wird
also das Zahnrad 8 auf dem Gewindestange 9 schrittweise ver
dreht, was insgesamt eine schrittweise Verlängerung der
Nachstellstrebe 1 bewirkt. Grundsätzlich ist es dabei mög
lich die eigentliche Nachstellung, d. h. die Drehung des
zahnrades 8, entweder während des Zuspannens oder aber des
Lösens der Trommelbremse durchzuführen. Dabei ist es jeweils
erforderlich, dass die beiden Strebenteile 4, 5 um den Betä
tigungshub S auseinandergedrückt werden und anschließend
wieder zusammengeschoben werden. Nähere allgemeine Details
zu einer verlängerbaren Nachstellstrebe 1 mit einem Schritt
schaltwerk umfassend ein Zahnrad 8, einen Gewindestange 9
und einen Nachstellhebel 14 mit Klinke 15 können beispiels
weise aus den bereits zitierten Dokumenten entnommen werden.
Zur Vermeidung einer übermäßigen Nachstellung im Falle einer
starken thermischen Belastung der Trommelbremse weist die
Nachstellstrebe 1 nach Fig. 1 eine thermische Abschaltvor
richtung 22 auf. Allgemein weitet sich bei starker Erwärmung
der Trommelbremse die Bremstrommel auf, was zu großen Betä
tigungswegen der Bremsbacken führt. Demzufolge wäre in sol
chen Fällen die Nachstellstrebe 1 geneigt, dies durch eine
Verlängerung der Nachstellstrebe 1 auszugleichen. Nach er
folgter Abkühlung der Trommelbremse könnte diese übermäßige
Nachstellung eine unerwünschte Blockade der Trommelbremse
bewirken. Demzufolge wird die Nachstellfunktion bei starker
Erwärmung der Trommelbremse außer Kraft gesetzt bzw. abge
schaltet. Dazu umfasst die Abschaltvorrichtung 22 ein tempe
raturabhängig wirksames Thermoelement 23, vorzugsweise aus
Bimetall oder einer Form-Gedächtnis-Legierung, das sich bei
Erreichen einer vorbestimmten Temperaturänderung verformt
und nach Beendigung der Temperaturschwankung wieder die Ur
sprungsform annimmt. Das Thermoelement 23 ist in einer er
sten Ausführung nach Fig. 1 einseitig am Halter 16 befe
stigt und besitzt gegenüberliegend einen im Bereich des
Zahnrades 8 einen abgewinkelten Endabschnitt 24. Die Befe
stigung am Halter 16 erfolgt mittels eines Niets 25 bzw.
mittels einer vergleichbaren Befestigungsverbindung, z. B.
Schraub-, Kleb-, Schweiß-, Lötverbindung etc. Weiterhin ist
es möglich das Thermoelement 23 am zweiten Strebenteil 5 zu
fixieren.
Fig. 1 zeigt den Zustand des Thermoelementes 23 bei Normal
temperatur, in dem das Thermoelement 23 sich im Abstand ent
lang der Nachstellstrebe 1 erstreckt und der abgewinkelte
Endabschnitt 24 sich im Bereich des Zahnrades 8 befindet.
Bei zunehmender Temperatur bzw. bei Überschreiten einer vor
bestimmten Temperaturschwelle verformt sich das Thermoele
ment 23 auf die Nachstellstrebe 1 zu, wobei sich der abge
winkelte Endabschnitt 24 dem Zahnrad 8 nähert, wie auch in
gestrichelter Linienführung in Fig. 1 dargestellt. Bei un
betätigter Trommelbremse im Falle hoher Temperatur, d. h.
bei zusammengedrückter Nachstellstrebe 1 und S = 0, hinter
greift der abgewinkelte Endabschnitt 24 das Zahnrad 8 und
kann so ein Auseinanderspreizen der beiden Strebenteile 4, 5
um den Betätigungshub S verhindern. Der für eine Nachstel
lung erforderliche Betätigungshub S kann also nicht entste
hen. Eine Verlängerung der Nachstellstrebe 1 bei hohen Tem
peraturen der Trommelbremse wird demzufolge wirkungsvoll un
terbunden. Die Nachstellfunktion der Nachstellstrebe 1 wird
nur unterhalb der vorbestimmten Temperaturschwelle gestat
tet.
Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der Nachstellstre
be 21 mit zwei relativ zueinander verschiebbaren Strebentei
len 4, 26, wobei das zweite Strebenteil 26 neben einem ga
belförmigen Endabschnitt 2 einen den Gewindestange 9 des er
sten Strebenteiles 4 umgebenden Rohrabschnitt 27 aufweist.
Das Stellelement 6 umfasst hier neben dem Hebel 14 mit Klin
ke 15 eine den Rohrabschnitt 27 umgebende Hülse 28, an der
der mit dem Zahnrad 8 zusammenwirkende Hebel 14 befestigt
ist. An der Hülse 28 ist ferner ein Führungsstift 29 befe
stigt, der sich quer zur Verlängerungsrichtung 11 durch die
Hülse 28 und durch den Rohrabschnitt 27 erstreckt. Dabei
wird der Führungsstift 29 mit Spiel in einer im Rohrab
schnitt 27 angeformten Kulissenführung 30 geführt, die bei
spielsweise als bezogen auf die Längsachse der Nachstell
strebe 1 schräges Langloch ausgebildet ist. Die bereits in
Fig. 1 gezeigte Druckfeder 13 ist auch bei der Nachstell
strebe 21 nach Fig. 2 im Innern des Rohrabschnittes 27
platzsparend untergebracht. Die Feder 13 ist dabei zwischen
dem zweiten Strebenteil 26 und der Hülse 28 verspannt. Da
durch wird die Hülse 28 gegen das Zahnrad 8 am ersten Stre
benteil 4 gedrückt.
Die Kulissenführung 30 ist derart ausgebildet, dass bei ei
ner Relativverschiebung der beiden Strebenteile 4, 26 um den
Betätigungshub S der Führungsstift 29 sowie die Hülse 28
nicht nur eine Bewegung in Verlängerungsrichtung 11 sondern
vielmehr auch eine Drehung um die Achse der Nachstellstrebe
1 ausführen. Damit wird auch der an der Hülse 28 befestigte
Hebel 14 in Drehung versetzt und kann durch Eingriff in das
Zahnrad 8 dieses in bekannter Weise zur Nachstellung
schrittweise verdrehen. Wie bereits erwähnt kann die eigent
liche Nachstellung, d. h. die schrittweise Drehung des Zahn
rades 8 grundsätzlich sowohl während der Bremsbetätigung als
auch beim Lösen der Trommelbremse erfolgen.
Um die gesamte Nachstellstrebe 1 als separate Baueinheit zu
sammenzuhalten, ist der Stellhebel 14 mit der hakenförmigen
Lasche 20 versehen, die das Zahnrad 8 umgreift und so ein
Auseinanderfallen der Nachstellstrebe 1 verhindert.
Als thermische Abschaltvorrichtung 22 der Nachstellvorrich
tung ist analog zu Fig. 1 ein streifenförmiges Thermoele
ment 23 vorgesehen. Im Unterschied zu Fig. 1 ist das Ther
moelement 23 nach Fig. 2 mittels einer Vernietung 32 unmit
telbar am zweiten Strebenteil 26 befestigt. Ansonsten ist
sowohl die Gestaltung als auch die Funktionsweise des Ther
moelementes wie bereits oben anhand von Fig. 1 erläutert.
Fig. 3 zeigt eine Ausführung der Nachstellstrebe 31, die im
Unterschied zur Ausführung nach Fig. 2 eine innenliegende
Hülse 38 als Bestandteil des Stellelementes aufweist. Die
Hülse 38 umgibt damit den Gewindestange 9 des ersten Stre
benteiles 4 und ist gleichzeitig innerhalb des Rohrab
schnitts 27 des zweiten Strebenteiles 26 angeordnet. An ei
nem Ende ist die Hülse 38 über die im Rohrabschnitt 27 in
nenliegende Feder 13 am zweiten Strebenteil 26 abgestützt.
Am gegenüberliegenden Ende ist an die Hülse 38 ein Kragen 33
angeformt, der am Zahnrad 8 abgestützt ist. Am Kragen 33 ist
eine Scheibe 36 befestigt, beispielsweise mittels Schweißen,
Kleben, Löten oder ähnlichem, an die einstückig ein Stellarm
37 mit Klinke 35 angeformt ist. Der Stellarm 37 ist zumin
dest teilweise um das Zahnrad 8 herumgeführt und benötigt
demzufolge sehr wenig Bauraum. Damit ist der mit dem Zahnrad
8 zusammenwirkende Stellarm 37 insbesondere an die Drehbewe
gung der Hülse 38 gekoppelt. Fig. 3 zeigt dabei die Nach
stellstrebe 31 bei Normaltemperatur, bei der die Klinke 35
sich in Eingriff mit der Außenverzahnung 7 des Zahnrades 8
befindet. Allgemein erfolgt die Übertragung der Relativver
schiebung zwischen den Strebenteilen 4, 26 in eine Drehbewe
gung des Stellarms 37 analog zur Ausführung nach Fig. 2
mittels eines eine der Hülse befestigten Führungsstiftes 29.
Mit seinen Endabschnitten ist der Führungsstift 29 entspre
chend in einer Kulissenführung 30 gelagert, die beispiels
weise als schräg zur Verlängerungsrichtung 11 verlaufendes
Langloch 30 ausgebildet ist. Bei einer Relativverschiebung
zwischen den Strebenteilen 4, 26 um den Betätigungshub S
wird der Führungsstift 29 durch die Kraft der Feder 13 in
nerhalb der Kulissenführung 30 verschoben. Dies bewirkt eine
Drehung der Hülse 38, die mittels des fest verbundenen Stel
larmes 37 sowie der Klinke 35 das Zahnrad 8 mitnimmt. Eine
große Relativverschiebung der Strebenteile 4, 26 beispiels
weise infolge hohen bzw. fortschreitenden Reibbelagver
schleißes resultiert damit in einer Nachstellung durch Dre
hung des Zahnrades 8 auf dem Gewindestange 9.
Dabei wird die Nachstellstrebe 31 insgesamt mittels einer an
den Stellarm 37 angeformten abgewinkelten Lasche 20 in Ver
längerungsrichtung 11 zusammengehalten, da die Lasche 20 das
Zahnrad 8 hintergreift. Die Nachstellstrebe 31 ist somit als
separate Baueinheit eigenständig handhabbar, was sich insbe
sondere bei der Montage als vorteilhaft erweist.
Die Nachstellstrebe 31 nach Fig. 3 umfasst weiterhin eine
temperaturabhängige Abschaltvorrichtung für die Nachstell
funktion. Diese weist ein temperaturabhängig wirksames,
streifenförmiges Thermoelement 34 auf, das vorteilhaft in
den Stellarm 37 integriert ist. Insbesondere ist das Thermo
element 34 innenliegend am Stellarm 37 angeordnet. Bei einer
Temperaturerhöhung, beispielweise aufgrund sehr hoher umge
setzter Bremsleistungen in der Trommelbremse, verformt sich
das Thermoelement 34 und entfernt damit den Stellarm 37 vom
Zahnrad 8, wie auch mit gestrichelter Linienführung in Fig.
3 angedeutet. Gleichzeitig wird die Klinke 35 bei über
schreiten einer vorbestimmten Temperaturschwelle außer Ein
griff mit der Außenverzahnung 7 des Zahnrades 8 gebracht. In
einem solchen Zustand hoher Temperatur kann also eine mögli
che Drehbewegung des Stellarmes 37 nicht mehr auf das Zahn
rad 8 übertragen werden. Die Nachstellvorrichtung kann dem
nach bei hohen Temperaturen nicht nachstellen. Erst bei un
terschreiten der Temperaturschwelle nähert sich der Stellarm
37 wider dem Zahnrad 8 und die Klinke 35 greift wieder in
die Außenverzahnung 7 ein. Ein derartiges Thermoelement 34
kann beispielsweise aus Bimetall oder einer entsprechend
wirksamen Form-Gedächtnis-Legierung gefertigt sein. Außerdem
ist es möglich das Thermoelement 34 aus einem Werkstoff mit
deutlich höherem Wärmeausdehnungskoeffizienten gegenüber dem
sonstigen Material des Stellarms 37 auszubilden. Dies ermög
licht die Verwendung von Bauteilen aus sehr kostengünstigem
Material. Beispielsweise kann der Stellarm 37 aus Stahlblech
und das Thermoelement 34 aus Zinkblech bestehen.
Claims (11)
1. Eigenständig handhabbare Nachstellvorrichtung einer
Trommelbremse umfassend eine verlängerbare Nachstell
strebe (1, 21, 31), mit einem ersten Strebenteil (4),
das eine Gewindestange (9) mit einem drehbar daran ange
ordneten Zahnrad (8) aufweist, mit einem verschiebbar
zum ersten Strebenteil (4) angeordneten zweiten Streben
teil (5, 26) und mit einem mit dem Zahnrad (8) zusammen
wirkenden Stellelement (6, 14, 15, 28, 35-38), dadurch
gekennzeichnet, dass das Stellelement (6, 14, 15, 28,
35-38) schwenkbar an zumindest einem Strebenteil (4, 5,
26) gelagert ist.
2. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass das die Schwenkbewegung des Stellelemen
tes (6, 14, 15, 28, 35-38) an die Relativverschiebung
zwischen den Strebenteilen (4, 5, 26) gekoppelt ist.
3. Nachstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Stre
benteile (4, 5, 26) mittels einer Feder (13) gegeneinan
der verspannt sind.
4. Nachstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement
(6, 14, 15) an einem Stift (12) gelagert ist, der in ei
nem die beiden Strebenteile (4, 5) abschnittsweise in
seinem Innern aufnehmenden Rohr (10) befestigt ist.
5. Nachstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, da
durch gekennzeichnet, dass das Stellelement (28, 35-38)
eine zumindest ein Strebenteil (4, 26) abschnittsweise
umgebende Hülse (28, 38) aufweist, die mittels eines an
der Hülse (28, 38) befestigten Stiftes (29) in einer Ku
lissenführung (30) eines der Strebenteile (4, 26) ge
führt ist.
6. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Stellelement (28, 35-38) einen an der
Hülse (28, 38) befestigten Hebel (14) aufweist, der in
das Zahnrad (8) eingreift.
7. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Stellelement (28, 35-38) einen das
Zahnrad (8) zumindest teilweise an seinem Umfang umge
benden Arm (37) aufweist, der mit einer Klinke (35) in
das Zahnrad (8) eingreift.
8. Nachstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellelement
(6, 14, 15, 28, 35-38) mit einer Lasche (20) das Zahnrad
(8) umgreift, um die Relativverschiebung zwischen den
Strebenteilen (4, 5, 26) zu begrenzen.
9. Nachstellvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die Nachstell
strebe (1, 21, 31) eine thermische Abschaltvorrichtung
(22, 23, 34) integriert ist, die bei Überschreiten einer
vorbestimmten Temperaturgrenze eine Verlängerung der
Nachstellstrebe (1, 21, 31) verhindert.
10. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass die thermische Abschaltvorrichtung (22,
23, 34) ein temperaturabhängig wirksames Thermoelement
(23, 34) umfasst.
11. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Thermoelement (34) in das mit dem
Zahnrad (8) zusammenwirkende Stellelement (34-38) inte
griert ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10121968A DE10121968A1 (de) | 2001-01-17 | 2001-05-05 | Nachstellvorrichtung einer Trommelbremse |
DE50205727T DE50205727D1 (de) | 2001-01-17 | 2002-01-11 | Nachstellvorrichtung für eine Trommelbremse |
EP20020000669 EP1225364B1 (de) | 2001-01-17 | 2002-01-11 | Nachstellvorrichtung für eine Trommelbremse |
Applications Claiming Priority (2)
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DE10121968A DE10121968A1 (de) | 2001-01-17 | 2001-05-05 | Nachstellvorrichtung einer Trommelbremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10121968A1 true DE10121968A1 (de) | 2002-07-18 |
Family
ID=7670788
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE10121968A Withdrawn DE10121968A1 (de) | 2001-01-17 | 2001-05-05 | Nachstellvorrichtung einer Trommelbremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10121968A1 (de) |
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- 2001-05-05 DE DE10121968A patent/DE10121968A1/de not_active Withdrawn
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