DE10063580A1 - Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid bei der Behandlung von Chrom(VI)-verbindungen und Zn-Komplexen in wässrigen Abfällen - Google Patents
Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid bei der Behandlung von Chrom(VI)-verbindungen und Zn-Komplexen in wässrigen AbfällenInfo
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Abstract
Beschrieben wird die Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid bzw. Natriumsulfidlösung bei der Behandlung von Chrom(VI)-Verbindungen und Zn-Komplexen in wässrigen Abfällen.
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid bei
der Behandlung von Chrom(VI)-verbindungen und Zn-Komplexen in
wässrigen Abfällen.
Bei der Oberflächenbehandlung von Metallen mit Cr(VI)-haltigen Lösungen
fallen Cr(VI)-haltige Abwässer an. Diese Abwässer dürfen bei der Einleitung
in einen Vorfluter nur gewisse Maximalwerte an Cr(VI)- und Cr(III)-Ionen
aufweisen, weshalb sie vor der Einleitung einer Behandlung unterzogen
werden. Bevorzugt wird Cr(VI) dabei mit NaHSO3 unter sauren Bedingungen
zu Cr(III) reduziert und anschließend durch Zugabe von Kalkmilch oder
Natronlauge zusammen mit anderen Schwermetallkationen ausgefällt und
abgetrennt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine weitere Behandlungsmöglichkeit von
Cr(VI)-haltigen Abwässern bereitzustellen, bei der insbesondere Chemikalien
verwendet werden, die in anderen Produktionsprozessen als Abfallprodukte
anfallen, um auf diese Weise zum einen den Behandlungsprozess des
Cr(VI)-haltigen Abwassers besonders wirtschaftlich zu gestalten und zum
anderen wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeiten für Abfallprodukte in
anderen Produktionsprozessen zu schaffen. Idealerweise soll diese weitere
Behandlungsmöglichkeit von Cr(VI)-haltigen Abwässern auch für Abwässer,
die Zn-Komplexe enthalten, gegeben sein.
Die Aufgabe wird durch die Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid,
bzw. Natriumsulfidlösung bei der Behandlung von Chrom(VI)-verbindungen
und/oder Zn-Komplexen in wässrigen Abfällen gelöst.
Dünnsäure ist ein Abfallprodukt und entsteht z. B. bei der Herstellung von
Titandioxid. Sie enthält ca. 10 bis 30% H2SO4 und gewisse Mengen an
Eisen(II)-sulfat (typischerweise 1 bis 5 Gew.-%). Natriumsulfidlösung ist ein
Abfallprodukt und entsteht z. B. bei der Herstellung von Blancbaryt
(Weißpigment aus ZnS):
BaS + Na2SO4 → BaSO4↓ + Na2S.
Typischerweise hat einen Natriumsulfidabfalllösung einen Na2S-Gehalt von
45 bis 65 g/l, Lösung. Dieses entspricht einem Na2S-Gehalt von ca. 4, 5 bis
7,5 Gew.-%. Die Behandlung von Cr(VI)-haltigen Abwässern mit Dünnsäure
und Natriumsulfid kann wie folgt durchgeführt werden:
Die Cr(VI)-haltigen Abwässer werden mit Dünnsäure bis zu einem pH-Wert von < 1, bevorzugt < 0,5 angesäuert und anschließend mit Natriumsulfid (bevorzugt als Lösung) zu Cr(III) reduziert. Nach anschließender Neutralisation mit Kalkmilch oder Natronlauge und einer Verweilzeit von bevorzugt 30 Minuten bis 2 Stunden wird Cr(III) zusammen mit anderen Schwermetallen ausgefällt. Dabei wirkt das in der Dünnsäure vorhandene Eisen(II)-sulfat in vorteilhafter Weise als Flockungsmittel. Weiterhin tragen die Eisen-(II)-Ionen für den Fall, dass Natriumsulfid unterdosiert wurde, zur Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) bei.
Die Cr(VI)-haltigen Abwässer werden mit Dünnsäure bis zu einem pH-Wert von < 1, bevorzugt < 0,5 angesäuert und anschließend mit Natriumsulfid (bevorzugt als Lösung) zu Cr(III) reduziert. Nach anschließender Neutralisation mit Kalkmilch oder Natronlauge und einer Verweilzeit von bevorzugt 30 Minuten bis 2 Stunden wird Cr(III) zusammen mit anderen Schwermetallen ausgefällt. Dabei wirkt das in der Dünnsäure vorhandene Eisen(II)-sulfat in vorteilhafter Weise als Flockungsmittel. Weiterhin tragen die Eisen-(II)-Ionen für den Fall, dass Natriumsulfid unterdosiert wurde, zur Reduktion von Cr(VI) zu Cr(III) bei.
Mit der vorliegenden Erfindung wird eine wirtschaftliche Möglichkeit der
Behandlung von Cr(VI)-haltigen Abwässern bereitgestellt, die darüber hinaus
eine Verwertungsmöglichkeit für Dünnsäure und Natriumsulfidlösung,
schafft, die ansonsten anderweitig entsorgt werden müssten.
Weiterhin wurde überraschend gefunden, dass sich durch Dünnsäure und
Natriumsulfid auch hartnäckige Zn-Komplexe, insbesondere Zn-
Chelatkomplexe, wie sie z. B. in Verzinkereien in Abfalllösungen anfallen,
zerstören lassen und das Zink als Zn(OH)2 gefällt werden kann. Dazu wird
die Zn-Komplexlösung mit Dünnsäure bis zu einem pH-Wert von < 1,
bevorzugt < 0,5 angesäuert und anschließend mit Natriumsulfid (bevorzugt
als Lösung) versetzt. Nach anschließender Neutralisation mit Kalkmilch oder
Natronlauge und einer Verweilzeit von bevorzugt 30 Minuten bis 2 Stunden
wird Zn(OH)2 zusammen mit anderen Schwermetallen ausgefällt. Dabei wirkt
das in der Dünnsäure vorhandene Eisen(II)-sulfat in vorteilhafter Weise als
Flockungsmittel.
Die Dünnsäure kann teilweise auch durch konventionelle Schwefelsäure
ersetzt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Beispiels näher erläutert.
1000 ml einer Lösung mit 5 g K2Cr2O7 wurden mit 25%iger Dünnsäure bis
zu einem pH-Wert von 0,5 versetzt. Benötigt wurden hierfür ca. 500 ml
Dünnsäure. Nach 30 Minuten wurden 750 ml einer Na2S-Lösung, enthaltend
55 g Na2S/l Lösung, zugegeben. Dies entsprach einer Menge von 41,25 g
Na2S. Mit 50%iger NaOH wurde bis zu einem pH-Wert von 7,5 neutralisiert.
Benötigt wurden hierfür ca. 200 ml. Das Gemisch wurde 30 Minuten stehen
gelassen. Es bildeten sich Flocken aus, deren Größe unter 1 mm lag. Die
Lösung wurde abfiltriert und auf Cr analysiert. Gefunden wurden 0,5 ppm Cr.
Damit wurden 99,97% der ursprünglich gelösten Cr-Menge aus der Lösung
entfernt.
Claims (3)
1. Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid, bzw. Natriumsulfidlösung
bei der Behandlung von Chrom(VI)-verbindungen in wässrigen Abfällen.
2. Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid, bzw. Natriumsulfidlösung
bei der Behandlung von Zn-Komplexen in wässrigen Abfällen.
3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dünnsäure teilweise durch Schwefelsäure
ersetzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000163580 DE10063580A1 (de) | 2000-12-20 | 2000-12-20 | Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid bei der Behandlung von Chrom(VI)-verbindungen und Zn-Komplexen in wässrigen Abfällen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000163580 DE10063580A1 (de) | 2000-12-20 | 2000-12-20 | Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid bei der Behandlung von Chrom(VI)-verbindungen und Zn-Komplexen in wässrigen Abfällen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10063580A1 true DE10063580A1 (de) | 2002-09-05 |
Family
ID=7667992
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000163580 Ceased DE10063580A1 (de) | 2000-12-20 | 2000-12-20 | Verwendung von Dünnsäure und Natriumsulfid bei der Behandlung von Chrom(VI)-verbindungen und Zn-Komplexen in wässrigen Abfällen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10063580A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4318535A1 (de) * | 1993-06-02 | 1994-12-08 | Horst Prof Dr Bannwarth | Verfahren zur Aufbereitung, Stabilisierung, Inertierung, Detoxifizierung, Doponierung und Entsorgung von mineralischen Abfällen, Reststoffen und Rückständen sowie zur Rückgewinnung von Metallen und zur Herstellung von Bodensubstraten |
-
2000
- 2000-12-20 DE DE2000163580 patent/DE10063580A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4318535A1 (de) * | 1993-06-02 | 1994-12-08 | Horst Prof Dr Bannwarth | Verfahren zur Aufbereitung, Stabilisierung, Inertierung, Detoxifizierung, Doponierung und Entsorgung von mineralischen Abfällen, Reststoffen und Rückständen sowie zur Rückgewinnung von Metallen und zur Herstellung von Bodensubstraten |
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