DE10058539A1 - Montierwerkzeug für eine Drehfeder und Verfahren zum Montieren einer derartigen Drehfeder - Google Patents
Montierwerkzeug für eine Drehfeder und Verfahren zum Montieren einer derartigen DrehfederInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Montierwerkzeug (1) für eine zweischenklige Drehfeder (3) einer Vorrichtung zur Hubverstellung eines Gaswechselventils im Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine, wobei die Drehfeder (3) in Einbaulage vorgespannt ist und jeder Federschenkel (6) unter Vorspannung eine Federkraft auf einen jeweiligen Schwenkhebel (40) der Hubverstellvorrichtung aufbringt. Für eine erleichterte Montage ist vorgesehen, daß das Montierwerkzeug (1) ein Trägerteil (2) und ein Spannteil (2) aufweist, das an dem Trägerteil (2) bewegbar und insbesondere schwenkbar gelagert ist, wobei bei geöffnetem Montierwerkzeug (1) die Drehfeder (3) an dem Trägerteil (2) in einer Aufnahmestellung positionierbar ist und beim Schließen des Montierwerkzeugs (1) durch Bewegung bzw. Verschwenken des Spannteils (15) gegenüber dem Trägerteil (2) zwei Spannhaken (23) die beiden Federschenkel (6) greifen und in eine überspannte Federspannstellung bringen, in der die Drehfeder (3) ohne Belastung des jeweiligen Schwenkhebels (40) in ihre Einbaulage montierbar oder aus ihrer Einbaulage demontierbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Montierwerkzeug für eine zweischenklige Drehfeder ei
ner Vorrichtung zur Hubverstellung eines Gaswechselventils im Zylinderkopf einer
Brennkraftmaschine, wobei die Drehfeder in Einbaulage vorgespannt ist und je
der Federschenkel unter Vorspannung eine Federkraft auf einen jeweiligen
Schwenkhebel der Hubverstellvorrichtung aufbringt. Die Erfindung betrifft des
weiteren ein Verfahren zum Montieren einer derartigen Drehfeder.
In der DE 199 13 742 A1 ist eine derartige Vorrichtung zur Hubverstellung eines
Gaswechselventils im Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine beschrieben, bei
der ein gesteuert verstellbarer Schwenkhebel über eine eine Leerhubkurve und
eine Hubkurve umfassende Steuerbahn mittels eines Übertragungselements auf
ein Gaswechselventil einwirkt. Der Schwenkhebel ist in seinen Schwenkbewe
gungen, die von einem Nocken einer Nockenwelle und einer als Dreh- oder
Schenkelfeder gebildeten Rückstellfeder bewirkt werden, mittels eines koaxial zur
Drehachse einer Steuerwelle drehbeweglich gelagerten Anlenkhebels geführt.
Die Steuerwelle, die im Zylinderkopf parallel zur Nockenwelle angeordnet ist, trägt
eine Kurvenscheibe zur Hubverstellung. Die als Dreh- oder Schenkelfeder gebildete
Rückstellfeder ist in ihrer Einbaulage gegen den Schwenkhebel vorgespannt
und drückt diesen gegen den Nocken der Nockenwelle.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein eingangs genanntes Montierwerkzeug zu
schaffen sowie ein Verfahren anzugeben, mit dem die Drehfeder mit geringem
Montageaufwand paßgenau montierbar und im Reparaturfall auch demontierbar
ist.
Diese Aufgabe wird einerseits bei dem oben genannten Montierwerkzeug erfin
dungsgemäß dadurch gelöst, daß es ein Trägerteil und ein Spannteil, das an dem
Trägerteil bewegbar gelagert ist, aufweist, wobei bei geöffnetem Montierwerkzeug
die Drehfeder an dem Trägerteil in einer Aufnahmestellung positionierbar ist und
beim Schließen des Montierwerkzeugs durch Bewegen des Spannteils gegen
über dem Trägerteil zwei Spannhaken die beiden Federschenkel greifen und in
eine überspannte Federspannstellung bringen, in der die Drehfeder ohne Bela
stung des jeweiligen Schwenkhebels in ihre Einbaulage montierbar oder aus ihrer
Einbaulage demontierbar ist. Mittels des Montierwerkzeugs kann somit die Dreh
feder am Montierwerkzeug und an der Einbaustelle korrekt positioniert gehalten
werden. Da die Drehfeder gegenüber ihrer Spannstellung in Einbaulage über
spannt ist, kann sie ohne äußere Kraftbeeinflussung in ihre Einbaulage gebracht
und darin exakt ausgerichtet werden, so daß die Drehfeder in ihrer Einbaulage
und Betriebsstellung mit der gewünschten Federkraft gleichmäßig auf das bzw.
die mit Federkraft zu beaufschlagenden Teile (Schwenkhebel der Hubverstellvor
richtung am Nockenwellenträger) einwirken kann. Des weiteren wird eine Be
schädigung eines Befestigungsteils der Drehfeder durch ihre kraftfreie Anbrin
gung verhindert und auch bei hohen Vorspannkräften der Drehfeder kann diese
gefahrlos gehandhabt werden. Unter dem Begriff Drehfeder werden allgemein
Federn verstanden, bei denen zumindest ein Federschenkel gegenüber einem
zweiten Federschenkel oder gegenüber einem Befestigungsabschnitt der Feder
zum Spannen verschwenkt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Montierwerkzeugs sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Handhabung des Montierwerkzeugs wird erleichtert, wenn das Trägerteil ei
nen Zentrierabschnitt aufweist, an dem ein Befestigungsabschnitt der Drehfeder,
mittels dem die Drehfeder in ihrer Einbaulage festlegbar ist, zur Montage zen
trierbar anlegbar ist. Damit nimmt die Drehfeder zwangsläufig eine definierte Po
sition am Montierwerkzeug ein.
Bevorzugt enthält der Zentrierabschnitt zwei sich gegenüberliegende Zentriersei
ten, die insbesondere zueinander keilförmig angeordnet sind, so daß der Befesti
gungsabschnitt bzw. ein an der Drehfeder angebrachtes Befestigungsteil auch
bei toleranzbehafteter Fertigung exakt zentriert werden kann.
Vorzugsweise enthält das Trägerteil eine Anlagefläche für eine Federwicklung der
Drehfeder. Die Anlagefläche für die Federwicklung bzw. die Anlageflächen für
zwei beabstandete Federwicklungen ist bzw. sind insbesondere mit einer zylindri
schen Krümmung versehen, die an die Kontur der Federwicklung angepaßt ist, so
daß die Drehfeder auch bei hoher Federkraft sicher gehalten werden kann.
Das Trägerteil und das Spannteil sind derart aneinander gelagert, daß sie eine
gegenseitige Schwenkbewegung, Schwenkschiebebewegung oder Verschiebe
bewegung ausführen. Gemäß einer bevorzugten Gestaltung ist das Spannteil um
eine Schwenkachse am Trägerteil schwenkbar gelagert.
Die oben genannte Aufgabe wird andererseits durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst. Das Verfahren gestattet eine schnelle, ex
akte und die Bauteile schonende Montage der Drehfeder.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind in den zugehörigen Unteran
sprüchen angegeben.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Drehfeder unter
Vorspannung an ihre Aufnahmeposition an dem Montierwerkzeug gebracht wer
den. Dabei ist die Drehfeder beispielsweise mit einem Spannblech in ihrer Vor
spannstellung gehalten. Beim Überspannen der Drehfeder wird dann das Spann
blech entnommen, so daß sich die Drehfeder, wenn sie in ihre Einbauposition
gebracht wird, im entsprechenden Maß entspannen kann.
Andererseits kann die Drehfeder auch ungespannt an ihre Aufnahmeposition an
dem Montierwerkzeug gebracht werden. Beim Schließen des Montierwerkzeugs
wird die erforderliche Überspannung aufgebracht.
Insbesondere zur Erstmontage der Drehfedern ist es zweckmäßig, wenn zumin
dest zwei und insbesondere vier oder sechs Drehfedern der Hubverstellvorrich
tung eines Zylinderkopfes mittels eines Mehrfach-Montierwerkzeugs im wesentli
chen gleichzeitig montierbar und bei Reparaturen auch wieder demontierbar sind.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele des Montierwerkzeugs unter Bezug
nahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in einer Seitenansicht ein Montierwerkzeug in einer Offenstellung zum
Aufnehmen einer Drehfeder;
Fig. 2 in einer Draufsicht das in Fig. 1 dargestellte Montierwerkzeug;
Fig. 3 in einer Schnittansicht gemäß Schnittebene A-A in Fig. 2 das Montier
werkzeug;
Fig. 4 in einer Seitenansicht die vorgespannte Drehfeder;
Fig. 5 in einer Draufsicht die Drehfeder;
Fig. 6 in einer Seitenansicht entsprechend Fig. 1 das Montierwerkzeug in
Schließstellung mit einer überspannten Drehfeder;
Fig. 7 in einer Seitenansicht entsprechend Fig. 6 das Montierwerkzeug bei der
Montage der Drehfeder an einem Motorbauteil;
Fig. 8 in einer Draufsicht ein aus vier Montierwerkzeugen aufgebautes Mehr
fach-Montierwerkzeug;
Fig. 9 in einer Seitenansicht das in Fig. 8 dargestellte Mehrfach-Montierwerk
zeug;
Fig. 10 in einer Seitenansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel des Montier
werkzeugs in einer Beladestellung;
Fig. 11 in einer Seitenansicht das in Fig. 10 gezeigte Montierwerkzeug in einer
eine Drehfeder fassenden Stellung;
Fig. 12 in einer Seitenansicht das in Fig. 10 gezeigte Montierwerkzeug bei der
Montage der überspannten Drehfeder an einem Motorbauteil;
Fig. 13 in einer Draufsicht ein Spannteil des in den Fig. 10 bis 12 gezeigten
Montierwerkzeugs;
Fig. 14 in einer Seitenansicht das Spannteil des Montierwerkzeugs;
Fig. 15 in einer Oberansicht ein Trägerteil des in den Fig. 10 bis 12 gezeigten
Montierwerkzeugs; und
Fig. 16 in einer Seitenansicht das Trägerteil.
Ein Montierwerkzeug 1 enthält ein Trägerteil 2 zur Aufnahme einer Drehfeder 3,
die als Schenkelfeder gebildet ist und eine Rückstellfeder darstellt, wie sie bei der
in der DE 199 13 742 A1 beschriebenen Hubverstellvorrichtung verwendet wird.
Die Drehfeder 3 enthält zwei voneinander beabstandete und zu einer Wickelach
se 4 koaxiale Federwicklungen 5, die jeweils in einem Federschenkel 6 enden.
Zwischen den beiden Federwicklungen 5 ist der Federdraht als U-förmige Feder
befestigung 7 geformt, an der ein eine Bohrung 8 aufweisendes Befestigungsteil
9 angebracht ist. Das Befestigungsteil 9 ist beispielsweise ein Blechformteil. Die
Drehfeder 3 ist im Anlieferungs- oder Vormontagezustand (siehe Fig. 4) von ei
nem Vorspannblech 10 vorgespannt, das einerseits an dem Befestigungsteil 9
eingehängt ist und andererseits mittels zweier Halteränder 11 die Enden 12 der
beiden Federschenkel 6 unter Vorspannung gegen die Federbefestigung 7 bzw.
das Befestigungsteil 9 hält.
Das Trägerteil 2 weist eine zylindrisch geformte Anlagefläche 13 auf, an der die
Drehfeder 3 mit ihren Federwicklungen 5 derart positioniert wird, daß das Befesti
gungsteil 9 in einer zentralen Vertiefung 14 des Trägerteils 2 aufgenommen ist
(siehe Fig. 1 und Fig. 3, in der lediglich das Befestigungsteil 9 der Drehfeder 3
schematisch dargestellt ist).
Das Montierwerkzeug 1 enthält des weiteren ein Spannteil 15, das an dem Trä
gerteil 2 um eine Schwenkachse 16 schwenkbar gelagert ist, die am vorderen
Ende 17 des Trägerteils 2 in der Nähe der Anlagefläche 13 angeordnet ist. Das
Spannteil 15 weist zwei Lagerteile 18 auf (siehe Fig. 2), die beidseits des Trä
gerteils 2 um die Schwenkachse 16 schwenkbar gelagert angeordnet sind und
mittels eines Verbindungsstückes 19 gabelartig miteinander verbunden sind. An
dem Verbindungsstück 19 ist ein Handgriff 20 zum Verschwenken des Spannteils
15 relativ zu dem gleichfalls einen Handgriff 21 aufweisenden Trägerteil 2 ange
bracht.
Jedes Lagerteil 18 einhält einen Aufnahmeschlitz 22, in dem ein Spannhaken 23
aufgenommen und mittels eines Zapfens 24 um eine senkrecht zur Schwenkach
se 16 verlaufende Lagerachse 25 schwenkbar gelagert ist. Der beiden Spannha
ken 23 sind durch jeweilige Schließfedern 26 in Schließrichtung (siehe Pfeil X in
Fig. 3) vorgespannt. Betätigungsteile 27, die an dem Trägerteil 2 seitlich fest an
geordnet sind, kommen beim Verschwenken des Spannteils 15 relativ zu dem
Trägerteil 2 über eine Betätigungsschräge 37 mit dem jeweiligen Spannhaken 23
in Eingriff und öffnen diesen in Abhängigkeit von der relativen Schwenkstellung
zwischen dem Spannteil 15 und dem Trägerteil 2 (Bewegung des Spannhakens
23 entgegen der Pfeilrichtung X in Fig. 3).
Zur Montage einer Drehfeder 3 an einem Nockenwellenträger 28 eines Zylinder
kopfes eines Verbrennungsmotors (siehe Fig. 7, in der der Nockenwellenträger
28 in seinem vom Zylinderkopf ausgebauten Zustand mit seiner Unterseite nach
oben weisend z. B. in einer nicht dargestellten Montagehilfseinrichtung aufge
nommen ist) wird die vorgespannte Drehfeder 3 (siehe Fig. 4) an der Anlageflä
che 13 des geöffneten Montierwerkzeugs 1 (siehe Fig. 1) positioniert, wobei die
beiden Federschenkel 6 zwischen den durch die beiden Betätigungsteile 27 nach
außen verschwenkten, geöffneten Spannhaken 23 (in Fig. 3 mit strichpunktierten
Linien als Spannhaken 23' gezeichnet) angeordnet sind.
Durch Verschwenken des Spannteils 15 gegenüber dem Trägerteil 2 geben die
beiden Betätigungsteile 27 die Spannhaken 23 frei, so daß diese sich unter der
Wirkung der Schließfedern 26 gegeneinander verschwenken und dabei mit ihren
Fanghaken 29 den jeweiligen Federschenkel 6 umgreifen. Beim weiteren Ver
schwenken des Spannteils 15 ziehen die Spannhaken 23 die beiden Feder
schenkel 6 (siehe Richtung des Pfeils Y in Fig. 1) gegen das Befestigungsteil 9 in
eine Überspannstellung (siehe Fig. 6), in der die beiden Federschenkel 6 stärker
in Richtung auf das Befestigungsteil 9 verformt sind im Gegensatz zu ihrer
Spannstellung in der späteren Einbaulage an dem Nockenwellenträger 28.
In der in Fig. 6 dargestellten Schließstellung des Montierwerkzeugs 1 hält eine
Verriegelungseinrichtung 30 das Trägerteil 2 und das Spannteil 15 miteinander
verriegelt, so daß das Montierwerkzeug 1 nicht geöffnet werden kann. Die Verrie
gelungseinrichtung 30 enthält beispielsweise einen Riegelhaken 31, der an dem
Trägerteil 2 um eine Riegelachse 32 schwenkbar gelagert ist und an einem Wi
derhaken 33, der an dem Verbindungsstück 19 des Spannteils 15 angeordnet ist,
in einen Riegeleingriff schwenkbar ist. Das Entriegeln des Riegelhakens 31 er
folgt beispielsweise durch eine Riegelmasse 34, die an dem dem Widerhaken 33
gegenüberliegenden Ende des Riegelhakens 31 angeordnet ist. Das Gewicht der
Riegelmasse 34 verschwenkt beim weiteren Schließen des Montierwerkzeugs 1
aus der in Fig. 6 gezeigten Stellung, in der die beiden Handgriffe 20, 21 nach
oben weisen, den vom Widerhaken 33 freigegebenen Riegelhaken 31 in eine
Offenstellung, so daß das Entriegeln durch Schwerkraftbetätigung erfolgt. Das
Entriegeln und Öffnen des Riegelhakens 31 kann auch durch eine auf den Rie
gelhaken 31 wirkende Einrichtung, z. B. eine Feder, erfolgen.
Sobald die Drehfeder 3 ausreichend vorgespannt ist, kann das Vorspannblech 10
von der Drehfeder 3 entfernt werden.
Beim Schließen des Montierwerkzeugs 1 und beim damit einhergehenden Span
nen der Drehfeder 3 wird das Befestigungsteil 9 der Drehfeder 3 in die Vertiefung
14 am Trägerteil 2 gedrückt, wobei die seitlichen Ränder 35 des Befestigungsteils
9 an die beiden gegenüberliegenden Seitenschrägen 36 der Vertiefung 14 ge
drückt werden, so daß das Befestigungsteil 9 zentriert und damit in definierter
Position am Trägerteil 2 ausgerichtet wird.
Das Montierwerkzeug 1 wird an den eine Nockenwelle 43 lagernden Nockenwel
lenträger 28 in ausgerichteter Position angelegt und daran geführt gehalten, so
daß die Drehfeder 3 in definierter Ausrichtung mittels des Befestigungsteils 9 und
einer Schraube 38 (siehe Fig. 7) an einem Halteteil 39 am Nockenwellenträger 28
festgeschraubt werden kann. Der Nockenwellenträger 28 ist, wie in Fig. 7 dargestellt
und voranstehend schon erwähnt, aus Montagegründen mit seiner Unter
seite 42 nach oben weisend in einer Montagehilfseinrichtung angeordnet. Ein in
der DE 199 13 742 A1 beschriebener Schwenkhebel 40 (in Fig. 7 schematisch
dargestellt, in der DE 199 13 742 A1 als Schwenkhebel 7 bezeichnet) der Hub
verstellvorrichtung ist an dem Nockenwellenträger 28 derart angeordnet, daß die
überspannte Drehfeder 3 bei ihrer Montage kraft- oder belastungsfrei montiert
werden kann, da die freien Federschenkel 6 im Gegensatz zur Betriebsstellung
noch nicht unter Federbelastung an der Kontaktstelle 41 an dem jeweiligen
Schwenkhebel 40 anliegen. Die Federschenkel 6 legen sich nach dem Öffnen
des Montierwerkzeugs 1 und dem Freigeben der Drehfeder 3 aus ihrer Über
spannung an den beiden Schwenkhebeln 40 an. Bei der kraftfrei durchführbaren
Montage kann die Drehfeder 3 an dem Nockenwellenträger 28 in definierter Aus
richtung befestigt werden, so daß die beiden Federschenkel 6 der Drehfeder 3
mit gleicher Federkraft auf die beiden zugeordneten Schwenkhebel 40 für zwei
Einlaßventile eines Zylinders einwirken.
Die Demontage einer an dem Nockenwellenträger 28 eingebauten Drehfeder 3
erfolgt sinngemäß in entgegengesetzter Reihenfolge. Dabei wird das geöffnete
Montierwerkzeug 1 an die eingebaute Drehfeder 3 angelegt und beim Schließen
des Montierwerkzeugs 1 spannen die Spannhaken 23 die Federschenkel 6 in die
Überspannstellung, so daß die Drehfeder 3 ohne Belastung durch den Schwenk
hebel 40 demontiert werden kann.
In den Fig. 8 und 9 ist ein Mehrfach-Montierwerkzeug 44 dargestellt, das vier der
beschriebenen Montierwerkzeuge 1 aufweist. Das Mehrfach-Montierwerkzeug 44
gestattet die Montage von vier Drehfedern 3 in einem Arbeitsgang. An einem
Halterahmen 45 des Mehrfach-Montierwerkzeugs 44 sind vier Trägerteile 2 befe
stigt, die entsprechend der Einbaulage von vier Drehfedern 3 an dem Nocken
wellenträger 28 eines Vierzylindermotors zueinander positioniert sind. Des weite
ren sind vier Spannteile 15 durch einen Verbindungsrahmen 46 miteinander ver
bunden und damit gleichzeitig betätigbar. Zur Bedienung sind an dem Halterahmen
45 bzw. dem Verbindungsrahmen 46 jeweils zumindest ein Handgriff 20 und
21 angebracht. An den beiden gegenüberliegenden Enden des die Trägerteile 2
lagernden Verbindungsrahmens 46 sind gabelartige Zentrierhilfen 47 angebracht,
mittels derer das Mehrfachmontierwerkzeug 44 an dem Nockenwellenträger 28
oder an einer Montagehilfseinrichtung angeordnet werden kann, in der der vom
Zylinderkopf ausgebaute Nockenwellenträger 28 zur Montage der Drehfedern 3
gehalten ist. Selbstverständlich kann das Mehrfachmontierwerkzeug 44 bedarfs
weise von zwei bis z. B. sechs einzelne Montierwerkzeuge 1 enthalten. Durch
eine lösbare Anbringung der einzelnen Montierwerkzeuge 1 an den Halterahmen
45 bzw. den Verbindungsrahmen 46 kann das Mehrfachmontierwerkzeug 44
kurzfristig angepaßt werden.
Ein zweites Ausführungsbeispiels des Montierwerkzeugs gemäß der Erfindung
(siehe Fig. 10 bis 16, anhand derer nur die sich gegenüber dem ersten Ausfüh
rungsbeispiel wesentlich unterscheidenden Teile nachfolgend erläutert werden)
ist derart gestaltet, daß auch zur Montage vorgesehene ungespannte Drehfedern
mit diesem Montierwerkzeug in eine Überspannstellung gebracht werden können.
Das Spannteil 15 (siehe insbesondere Fig. 13 und 14), an dem die beiden
Spannhaken 23 um die Lagerachsen 25 schwenkbar gelagert sind, enthält eine
Betätigungswelle 48, die an dem Spannteil 15 drehbar gelagert und mittels eines
Griffs 49 verstellbar ist. Die Betätigungswelle 48 enthält zwei Stifte 50, die ne
beneinander angeordnet sind und am Umfang der Betätigungswelle 48 radial in
dieselbe Richtung hervorstehen. Jeder Stift 50 liegt an einer Außenkontur 51 des
zugeordneten und unter Vorspannung der Schließfeder 26 gehaltenen Spannha
kens 23 in Gleiteingriff an, so daß beim Verschwenken der Betätigungswelle 48 in
die eine Drehrichtung die Stifte 50 die Spannhaken 23 entgegen der Kraft der
Schließfedern 26 in ihre Offenstellung schwenken und beim Verschwenken der
Betätigungswelle 48 in die entgegengesetzte Drehrichtung die Stifte 50 die vor
gespannten Spannhaken 23 in die entgegengesetzte Schließstellung schwenken
lassen, in der die Fanghaken 29 die Federschenkel 6 umgreifen.
Das Trägerteil 2 des Montierwerkzeugs 1 enthält zumindest einen Magneten 52,
der die an der Anlagefläche 13 anliegende Drehfeder 3 in ihrer Aufnahmeposition
hält (siehe Fig. 10 und 16), nachdem sie in das in Beladestellung verschwenkte
Montierwerkzeug 1 eingelegt worden ist (Fig. 10). Zum Greifen der beiden Feder
schenkel 6 wird das Spannteil 15 in die in Fig. 11 dargestellte Stellung ver
schwenkt, in der die beiden Spannhaken 23 mit ihren offenen Fanghaken 29 ne
ben den Federschenkeln 6 stehen. Durch Drehen der Betätigungswelle 48 ent
fernen sich die Stifte 50 von den Lagerachsen 25 der Spannhaken 23, so daß
diese unter Wirkung der Schließfeder 26 sich mit ihren Fanghaken 29 um die Fe
derschenkel 6 legen können. Anschließend werden das Trägerteil 2 und das
Spannteil 15 mittels der Handgriffe 20 bzw. 21 gegeneinander verschwenkt, bis
das Montierwerkzeug 1 seine Schließstellung erreicht hat (Fig. 12). Beim Ver
schwenken nehmen die Spannhaken 23 die Federschenkel 6 mit und spannen
sie um einen solchen Winkel (im Gegenuhrzeigersinn in Fig. 12) in eine Über
spannstellung vor, daß die Drehfeder 3 mittels des Montierwerkzeugs 1 in ihrer
Einbauposition an dem Nockenwellenträger 28 angeordnet und mit der Schraube
38 befestigt werden kann, ohne daß ein Federschenkel 6 auf einen Schwenkhe
bel 40 drückt. Nachdem die Drehfeder 3 mittels der Schraube 38 befestigt ist,
wird der Riegelhaken 31 gelöst, das Montierwerkzeug 1 geöffnet und die über
spannte Drehfeder 3 in ihre Betriebsstellung entlastet, so daß sie unter Betriebs
vorspannung an dem Schwenkhebel 40 anliegt. Das Montierwerkzeug 1 wird
dann entfernt. Eine Demontage der Drehfeder 3 erfolgt in entgegengesetztem
Bewegungsablauf.
1
Montierwerkzeug
2
Trägerteil
3
Drehfeder
4
Wickelachse
5
Federwicklung
6
Federschenkel
7
Federbefestigung
8
Bohrung
9
Befestigungsteil
10
Vorspannblech
11
Halterand
12
Ende
13
Anlagefläche
14
Vertiefung
15
Spannteil
16
Schwenkachse
17
Ende
18
Lagerteil
19
Verbindungsstück
20
Handgriff
21
Handgriff
22
Aufnahmeschlitz
23
Spannhaken
24
Zapfen
25
Lagerachse
26
Schließfeder
27
Betätigungsteil
28
Nockenwellenträger
29
Fanghaken
30
Verriegelungseinrichtung
31
Riegelhaken
32
Riegelachse
33
Widerhaken
34
Riegelmasse
35
Rand
36
Seitenschräge
37
Betätigungsschräge
38
Schraube
39
Halteteil
40
Schwenkhebel
41
Kontaktstelle
42
Unterseite
43
Nockenwelle
44
Mehrfach-Montierwerkzeug
45
Halterahmen
46
Verbindungsrahmen
47
Zentrierhilfe
48
Betätigungswelle
49
Griff
50
Stift
51
Außenkontur
52
Magnet
Claims (17)
1. Montierwerkzeug für eine zweischenklige Drehfeder einer Vorrichtung zur
Hubverstellung eines Gaswechselventils im Zylinderkopf einer Brennkraft
maschine, wobei die Drehfeder in Einbaulage vorgespannt ist und jeder
Federschenkel unter Vorspannung eine Federkraft auf einen jeweiligen
Schwenkhebel der Hubverstellvorrichtung aufbringt,
gekennzeichnet durch
ein Trägerteil (2) und ein Spannteil (15), das an dem Trägerteil (2) beweg
bar gelagert ist,
wobei bei geöffnetem Montierwerkzeug (1) die Drehfeder (3) an dem Trä
gerteil (2) in einer Aufnahmestellung positionierbar ist und beim Schließen
des Montierwerkzeugs (1) durch Bewegen des Spannteils (15) gegenüber
dem Trägerteil (2) zwei Spannhaken (23) die beiden Federschenkel (6)
greifen und in eine überspannte Federspannstellung bringen, in der die
Drehfeder (3) ohne Belastung des jeweiligen Schwenkhebels (40) in ihre
Einbaulage montierbar oder aus ihrer Einbaulage demontierbar ist.
2. Montierwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (2) einen Zentrierabschnitt
(14) aufweist, an dem ein Befestigungsabschnitt (7, 9) der Drehfeder (3),
mittels dem die Drehfeder (3) in ihrer Einbaulage festlegbar ist, zur Monta
ge zentrierbar anlegbar ist.
3. Montierwerkzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Zentrierabschnitt (14) zwei sich gegen
überliegende Zentrierseiten (36) aufweist.
4. Montierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (2) eine Anlagefläche (13) für
eine Federwicklung (5) der Drehfeder (3) aufweist.
5. Montierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (2) zumindest einen Magne
ten (52) zum Halten der Drehfeder (3) an dem Trägerteil (2) aufweist.
6. Montierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß es eine Zentriereinrichtung zum Ausrichten
des Montierwerkzeugs (1) bei der Montage der Drehfeder (3) aufweist.
7. Montierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Spannhaken (23) an dem
Spannteil (15) schwenkbar gelagert sind und beim Bewegen oder Ver
schwenken des Spannteils (15) gegenüber dem Trägerteil (2) durch eine
Betätigungseinrichtung (26, 27) zwischen einer Offenstellung zum Auf
nehmen der Drehfeder (3) und einer Schließstellung zum Halten und
Spannen der Federschenkel (6) verstellbar sind.
8. Montierwerkzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung für jeden Spann
haken (23) ein am Trägerteil (2) fest angeordnetes Betätigungsteil (27)
aufweist, das bei der Relativbewegung des Spannteils (15) gegenüber
dem Trägerteil (2) den Spannhaken (23) öffnet.
9. Montierwerkzeug nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungseinrichtung für jeden Spann
haken (23) eine am Spannteil (15) drehbar gelagerte Betätigungswelle (48)
mit Stiften (50) für einen Betätigungseingriff mit den Spannhaken (23) auf
weist.
10. Montierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Spannhaken (23) in seine Schließ
stellung, insbesondere durch eine Schließfeder (26), vorgespannt ist.
11. Montierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine lösbare Verriegelungseinrichtung (30)
das Spannteil (15) in Schließstellung hält.
12. Montierwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei und insbesondere vier oder
sechs Montierwerkzeuge (1) ein Mehrfach-Montierwerkzeug (44) zur
gleichzeitigen Montage von zumindest zwei bzw. vier oder sechs Drehfe
dern (3) bilden.
13. Montierwerkzeug nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Mehrfach-Montierwerkzeug (44) eine
Führungseinrichtung (47) zur definierten Anlage an den Zylinderkopf oder
an eine Montagehalterung für einen Nockenwellenträger (28) aufweist.
14. Verfahren zum Montieren einer zweischenkligen Drehfeder einer Vorrich
tung zur Hubverstellung eines Gaswechselventils im Zylinderkopf einer
Brennkraftmaschine, wobei die Drehfeder in Einbaulage vorgespannt ist
und jeder Federschenkel unter Vorspannung eine Federkraft auf einen je
weiligen Schwenkhebel der Hubverstellvorrichtung aufbringt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Drehfeder (3) in eine Aufnahmestellung an einem Mon tierwerkzeug (1) gebracht wird,
daß dann die zwei Federschenkel (6) der Drehfeder (3) gegenüber einem Befestigungsabschnitt (7) der Drehfeder (3) überspannt werden und in die ser überspannten Stellung gehalten werden, und
daß die Drehfeder (3) mittels des Montierwerkzeugs (1) entweder zur Montage in ihre Einbaulage am Zylinderkopf gebracht, daran festgelegt und aus ihrer Überspannstellung in ihre Betriebsstellung entlastet wird oder zur Demontage aus ihrer Einbaulage am Zylinderkopf entfernt wird, wobei in beiden Fällen die überspannte Drehfeder (3) ohne Belastung des jewei ligen Schwenkhebels (40) montierbar bzw. demontierbar ist.
daß zunächst die Drehfeder (3) in eine Aufnahmestellung an einem Mon tierwerkzeug (1) gebracht wird,
daß dann die zwei Federschenkel (6) der Drehfeder (3) gegenüber einem Befestigungsabschnitt (7) der Drehfeder (3) überspannt werden und in die ser überspannten Stellung gehalten werden, und
daß die Drehfeder (3) mittels des Montierwerkzeugs (1) entweder zur Montage in ihre Einbaulage am Zylinderkopf gebracht, daran festgelegt und aus ihrer Überspannstellung in ihre Betriebsstellung entlastet wird oder zur Demontage aus ihrer Einbaulage am Zylinderkopf entfernt wird, wobei in beiden Fällen die überspannte Drehfeder (3) ohne Belastung des jewei ligen Schwenkhebels (40) montierbar bzw. demontierbar ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehfeder (3) unter Vorspannung an ihre
Aufnahmeposition an dem Montierwerkzeug (1) gebracht wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Drehfeder (3) ungespannt an ihre Auf
nahmeposition an dem Montierwerkzeug (1) gebracht wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest zwei Drehfedern (3) und insbe
sondere vier oder sechs Drehfedern (3) der Hubverstellvorrichtung eines
Zylinderkopfes mittels eines Mehrfach-Montierwerkzeugs (44) im wesentli
chen gleichzeitig montierbar bzw. demontierbar sind.
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