DE10057233C2 - Gasbrenner für ein Heizgerät - Google Patents
Gasbrenner für ein HeizgerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Starten eines Gasbrenners für ein Heizgerät nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1.
Gattungsgemäße Gasbrenner besitzen einen Feuerungsautomaten, einen Zündbrenner
zum Starten des Hauptbrenners sowie eine Überwachungseinrichtung für die Funktion von
Zünd- und Hauptbrenner mit einem Verbrennungssensor. Im Flammenbereich wird dafür
häufig eine Messelektrode, insbesondere eine Ionisationselektrode eingesetzt, um Flam
mensignale zu erfassen bzw. zu bilden. Dabei entsteht ein Ionisationssignal durch die
Gleichrichterwirkung der Flamme an der Ionisationselektrode. Zusätzlich wird ein gedämpf
tes bzw. gefiltertes Signal mit einer wesentlich größeren Zeitkonstante mit einem Flam
menverstärker erzeugt. Das Gas-/Luft-Verhältnis des Brenners kann nach den Messwerten
auf einen entsprechenden Lambda-Wert eingestellt werden. Die Ionisationselektrode gibt
dabei eine von der Verbrennungstemperatur bzw. dem Lambda-Wert abgeleitete elektri
sche Größe an eine Regelschaltung weiter, welche diese Größe mit einem gewählten elek
trischen Sollwert vergleicht und entsprechende Regelparameter als Vorgaben einstellt (EP 0 806 610 A2).
Weiterhin wird die Gaszufuhr zum Hauptbrenner gattungsgemäß in einen Haupt- und ei
nen Nebengasstrom aufgegliedert. Dabei wird der Nebengasstrom mit einem Stellglied in
Abhängigkeit vom aktuellen Flammensignal und einem Sollwert geregelt und das Gas-/
Luft-Verhältnis des Brenners auf einen entsprechenden Lambda-Wert eingestellt. Selbst
bei im Betrieb wechselnden Gasarten ist der Gasbrenner dadurch immer automatisch auf
eine optimale Verbrennung eingestellt (DE 196 29 966 A1).
Ein normaler Startvorgang bei einem Gasbrenner beginnt mit der Inbetriebnahme des.
Zündbrenners. Anschließend öffnet ein zweites Absperrventil an einer Gasarmatur und es
wird die Hauptgaszufuhr freigegeben. Innerhalb dieser Sicherheitszeit muss dann ein Ü
berzünden vom Zünd- auf den Hauptbrenner erfolgt sein. Ist dies nicht der Fall, wird sofort
vom Feuerungsautomaten eine Sicherheitsabschaltung eingeleitet.
Probleme können bei Zündbrennern mit einem einzigen Verbrennungssensor zur Überwa
chung der Funktion von Zünd- und Hauptbrenner entstehen, die nach der Sicherheitszeit
nicht abgeschaltet werden. Es muss dabei aus Sicherheitsgründen eine Erfassung
gewährleistet sein, ob das Überzünden auf den Hauptbrenner stattgefunden hat. Zudem ist
beim Starten eines derartigen atmosphärischen Gasbrenners zunächst die vorherrschende
Gasart noch unbekannt. Es kann daher vorkommen, dass die Überzündung vom Zünd- auf
den Hauptbrenner nach Freigabe der Hauptgaszufuhr nicht erfolgt, weil das Gas-/Luft-
Gemisch gasartbedingt zu mager ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim Starten eines Gasbrenners für ein Heizge
rät ein sicheres Überzünden vom Zündbrenner auf den Hauptbrenner bei verschiedenen
Gasarten zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß wurde dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteil
hafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Der Gasbrenner für ein Heizgerät ist dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit der
Freigabe des Hauptgasstromes das Stellglied für den Nebengasstrom um einen Vorgabe
wert geöffnet wird, damit eine fetteres Gas-/Luft-Gemisch als im stationären Betrieb für
das Überzünden vom Zünd- auf den Hauptbrenner zur Verfügung steht. Grundsätzlich wird
im gesamten Brennerbetrieb das Ionisationssignal überwacht. Es erfolgt eine Sicherheits
abschaltung, wenn ein vorgegebener Schwellwert der aus dem Ionisationssignal abgeleite
ten elektrischen Größe während des Zündbrennerbetriebes nicht erreicht wird und/oder
während des anschließenden Hauptbrennerbetriebes nicht überschritten wird.
Der Nebengasstrom bzw. am Stellglied der Vorgabewert für die Überzündung wird für eine
Zeitdauer von vorzugsweise bis zu 4 Sekunden nach der Freigabe des Hauptgasstromes
konstant gehalten und während dieser Zeit wird das zusätzliche Flammensignal mit der
größeren Zeitkonstante überwacht. Erreicht das zusätzliche Flammensignal mit der größe
ren Zeitkonstante während der vorgegebenen Zeitdauer nach der Freigabe des Hauptgas
stromes einen Sollwert für den Hauptbrennerbetrieb nicht, so wird der Nebengasstrom
erhöht bzw. das Stellglied über den Vorgabewert hinaus geöffnet. Dadurch wird ein noch
fetteres Gemisch hergestellt, um eventuell gasartbedingte Überzündprobleme auszugleichen.
Vorzugsweise erfolgt die Erhöhung des Nebengasstromes bzw. des Öffnungszu
standes am Stellglied mit einer auf dem Vorgabewert für die Überzündung beginnenden
Rampenfunktion und zwar solange, bis das zusätzliche Flammensignal mit der größeren
Zeitkonstante den Sollwert für den Hauptbrennerbetrieb erreicht. Dann ist die Erhöhung
des Nebengasstromes beendet und die Nebengasmenge wird konstant auf diesem für den
sicheren Hauptbrennerbetrieb ermittelten Wert gehalten. Nachfolgend können sich weitere
Bestandteile eines Startablaufs, wie zum Beispiel eine Kalibrierung des Brenners, an
schließen. Die Rampenfunktion für die Erhöhung des Nebengasstromes hat eine Laufzeit
von bis zu 6 Sekunden, so dass sich insgesamt, einschließlich der Zeitdauer mit konstan
tem Nebengasstrom, eine Sicherheitszeit von maximal 10 Sekunden ergibt. Hat innerhalb
dieser Sicherheitszeit keine Überzündung stattgefunden, erfolgt eine Sicherheitsabschal
tung.
Werte für den Vorgabewert, den Sollwert für den Hauptbrennerbetrieb, die Zeitdauer nach
der Freigabe des Hauptgasstromes, die Laufzeit und die Steigung der Rampenfunktion
sind innerhalb von vorgegebenen Grenzwerten einstellbar. Wesentlich ist, dass die Ionisa
tionselektrode durch ihre Positionierung und Gestaltung den Flammenbereich von Zünd-
und Hauptbrenner erfasst.
Mit der Erfindung wird die Funktionssicherheit und Verfügbarkeit eines Gasbrenners erhöht
und in der Startphase ein sicheres Überzünden vom Zünd- auf den Hauptbrenner gewähr
leistet. Selbst bei unbekannten, beispielsweise niederkalorischen Gasarten, kann durch die
automatische Erhöhung der Nebengasmenge innerhalb der Sicherheitszeit noch ein Über
zünden herbeigeführt werden. Ansonsten wäre bereits eine Sicherheitsabschaltung erfolgt,
die eine Entriegelung durch Bedienungspersonal und eventuell Komforteinbußen in ange
schlossenen Heizkreisen nach sich gezogen hätte.
Die Zeichnung stellt als Ausführungsbeispiel der Erfindung in Diagrammen die Startphase
eines Gasbrenners mit dem Überzünden vom Zünd- auf den Hauptbrenner dar. Dabei sind
über der Zeitachse der Flammensignalwert und der Stellgliedzustand für den Nebengas
strom aufgetragen. Es zeigt:
Fig. 1 Ein Überzünden mit einer konstanten Nebengasmenge und
Fig. 2 ein Überzünden mit einer Erhöhung der Nebengasmenge.
Das Starten eines Gasbrenners beginnt zunächst mit einer Anlauf- und einer Stabilisie
rungsphase für den Zündbrenner. Danach folgt der Hauptbrennerbetrieb mit der Freigabe
des Hauptgasstromes und während einer Sicherheitszeit muss eine Überzündung vom
Zünd- auf den Hauptbrenner stattgefunden haben.
Bereits in der nachfolgenden Stabilisierungsphase und dem gesamten Hauptbrennerbe
trieb muss der von der Ionisationselektrode erfasste Wert für das Flammensignal über
einem nicht dargestellten Schwellwert, nämlich der Ausschaltgrenze für den Zündbrenner,
liegen.
Mit der Freigabe des Hauptgasstromes wird das Stellglied für den Nebengasstrom um ei
nen Vorgabewert Ü für die Überzündung geöffnet, damit eine fetteres Gas-/Luft-Gemisch
als im nachfolgenden Regelbetrieb zum Überzünden zur Verfügung steht. Für eine Zeit
dauer Z nach der Freigabe des Hauptgasstromes bleibt der Nebengasstrom bzw. am
Stellglied der Vorgabewert Ü für die Überzündung konstant. Kommt es in dieser Phase,
wie in Fig. 1 dargestellt, zu einer Überzündung mit einem Anstieg des Flammensignals
über einen Sollwert für den Hauptbrennerbetrieb SHB, so wird der Nebengasstrom bzw.
am Stellglied der Vorgabewert Ü für die Überzündung weiterhin konstant beibehalten.
In Fig. 2 ist dargestellt, wenn das Flammensignal während der vorgegebenen Zeitdauer Z
nach der Freigabe des Hauptgasstromes den Sollwert für den Hauptbrennerbetrieb SHB
nicht erreicht. Dann wird der Nebengasstrom nach Ablauf der Zeitdauer Z erhöht bzw. das
Stellglied über den Vorgabewert Ü hinaus geöffnet, um ein noch fetteres Gemisch herzu
stellen. Die Erhöhung des Nebengasstromes bzw. des Öffnungszustandes am Stellglied
erfolgt mit einer vom Vorgabewert Ü für die Überzündung beginnenden Rampenfunktion
und zwar solange, bis das Flammensignal den Sollwert für den Hauptbrennerbetrieb SHB
erreicht. Dann ist die Rampenfunktion beendet und die Nebengasmenge wird konstant auf
diesem zuletzt erreichten Wert gehalten, mit dem ein sicherer Hauptbrennerbetrieb mit
einer Regelung der Nebengasmenge in Abhängigkeit von Flammensignalen möglich ist.
Nachfolgend können sich auch zunächst weitere Funktionen im Startablauf, wie zum Bei
spiel eine Kalibrierung des Brenners, anschließen.
Die Rampenfunktion für die Erhöhung des Nebengasstromes hat eine auf die Sicherheits
zeit begrenzte, maximale Laufzeit. Ist es innerhalb der Sicherheitszeit nicht zum Überzün
den gekommen, erfolgt eine Sicherheitsabschaltung. Ein Starten des Gasbrenners ist so
mit nur mit dem vollständigen Erfüllen aller Bedingungen möglich.
Claims (4)
1. Verfahren zum Starten eines Gasbrenners für ein Heizgerät mit einem Feuerungsautomaten, einem Zündbren
ner, einer Überwachung der Funktion von Zünd- und Hauptbrenner mit einem Verbren
nungssensor, insbesondere einer Ionisationselektrode als Messelektrode im Flammenbe
reich, welche in Abhängigkeit von der Verbrennung eine von der Verbrennungstemperatur
bzw. dem Lambda-Wert abgeleitete elektrische Größe an eine Regelschaltung legt, wobei
einerseits das Ionisationssignal durch die Gleichrichterwirkung der Flamme an der Ionisati
onselektrode entsteht und andererseits ein zusätzliches Flammensignal mit einer wesent
lich größeren Zeitkonstante mit einem Flammenverstärker erzeugt wird, sowie einer Auf
gliederung in einen Haupt- und einen Nebengasstrom mit einem Stellglied, welches in Ab
hängigkeit von aktuellen Flammensignalen und einem Sollwert betätigt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit der Freigabe des Hauptgasstromes das
Stellglied für den Nebengasstrom um einen Vorgabewert (Ü) geöffnet wird, und dass der
Nebengasstrom bzw. der Vorgabewert (Ü) für die Überzündung für eine Zeitdauer (Z) von
bis zu 4 Sekunden nach der Freigabe des Hauptgasstromes konstant gehalten wird und
dass während der Zeitdauer (Z) das zusätzliche Flammensignal mit der größeren Zeitkon
stante überwacht wird, wobei der Nebengasstrom erhöht bzw. das Stellglied über den Vor
gabewert (Ü) für die Überzündung hinaus geöffnet wird, wenn das zusätzliche Flammen
signal mit der größeren Zeitkonstante während der vorgegebenen Zeitdauer (Z) nach der
Freigabe des Hauptgasstromes einen Sollwert für den Hauptbrennerbetrieb (SHB) nicht
erreicht, und wobei die Erhöhung des Nebengasstromes bzw. des Öffnungszustandes am
Steilglied mit einer auf dem Vorgabewert (Ü) für die Überzündung beginnenden Rampen
funktion solange erfolgt, bis das zusätzliche Flammensignal mit der größeren Zeitkonstan
te den Sollwert für den Hauptbrennerbetrieb (SHB) erreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Sicherheitsabschaltung erfolgt, wenn ein vorgegebe
ner Schwellwert der aus dem Ionisationssignal abgeleiteten elektrischen Größe während
des Zündbrennerbetriebes nicht erreicht wird und/oder während des anschließenden
Hauptbrennerbetriebes nicht überschritten wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rampenfunktion eine Laufzeit von bis zu 6 Sekunden
hat, so dass sich insgesamt mit der Zeitdauer (Z) eine Sicherheitszeit von maximal 10 Se
kunden ergibt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass Werte für den Vorgabewert (Ü), den Sollwert für den
Hauptbrennerbetrieb (SHB), die Zeitdauer (Z) nach der Freigabe des Hauptgasstromes,
die Laufzeit und die Steigung der Rampenfunktion innerhalb von vorgegebenen Grenzwer
ten einstellbar sind.
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DE10057233A1 DE10057233A1 (de) | 2002-05-29 |
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US20070292810A1 (en) * | 2005-12-14 | 2007-12-20 | Hni Corporation | Fireplace control system |
DE102017204021A1 (de) | 2016-09-02 | 2018-03-08 | Robert Bosch Gmbh | Verfahren zum Aktualisieren einer Kennlinie in einem Heizsystem sowie eine Steuereinheit und ein Heizsystem |
EP3290797B1 (de) * | 2016-09-02 | 2021-10-06 | Robert Bosch GmbH | Verfahren zum erfassen eines alterungszustands eines heizsystems sowie eine steuereinheit und ein heizsystem |
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2000
- 2000-11-18 DE DE10057233A patent/DE10057233C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE10057233A1 (de) | 2002-05-29 |
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Legal Events
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8304 | Grant after examination procedure | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: BBT THERMOTECHNIK GMBH, 35576 WETZLAR, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ROBERT BOSCH GMBH, 70469 STUTTGART, DE |
|
R084 | Declaration of willingness to licence | ||
R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |