DE10055066A1 - Verfahren zum multidirektionalen Austausch von Informationen zwischen Teilnehmern auf Ethernet Basis - Google Patents
Verfahren zum multidirektionalen Austausch von Informationen zwischen Teilnehmern auf Ethernet BasisInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum multidirektionalen Austausch von Informationen zwischen Teilnehmern (z. B. Automatisierungsgeräte) auf Ethernet-Basis, wobei je nach Größe des gesendeten Ethernet-Datenpaketes (Telegramm) dieses in mehrere kleinere Pakete (Kurztelegramme) zerlegt und diesen jeweils mindestens eine Steuerinformation hinzugefügt wird, die kleineren Pakete in mehreren Zyklen an ihr Ziel übertragen und gegebenenfalls dort mittels der Steuerinformationen zum ursprünglichen Ethernet-Datenpaket wieder zusammengesetzt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Kommunikationssystemen der Industrieautomation auf
Ethernet-Basis sowie ein zu dessen Betrieb geeignetes Verfahren.
Auf Ethernet basierende Automatisierungssysteme sind nicht hierarchisch
aufgebaut, so daß alle Teilnehmer eines Automatisierungssystems über das
Ethernet, z. B. auf der Basis des TCP/IP-Protokolls, unmittelbar miteinander
kommunizieren können. Dieses stellt derzeit einen weltweiten de facto Standard
dar. Nach dem Stand der Technik können Managementfunktionen, wie z. B.
Programm- und Parametersätze, Diagnosedaten und Visualisierungsdaten hoher
Bandbreite an die Automatisierungsgeräte übertragen und dadurch in einigen
Bereichen Vorteile gegenüber den in der industriellen Automation
gebräuchlichen Feldbussystemen erzielt werden.
Das Ethernet erlaubt es jedoch nicht, Systeme mit garantierten Mindestreakti
onszeiten für Steuerungs- und Reglerfunktionen bereitzustellen. Bei "motion
control"-Anwendungen, d. h. Anwendungen bei denen Bewegungen gesteuert
werden, benötigt man heute Lageregelzeiten, die unterhalb einer Millisekunde
liegen. Dies bedeutet, daß die Steuerungsdaten innerhalb dieser Zeit auch
innerhalb des Automatisierungsnetzwerks von der Quelle zu ihrem Ziel übertra
gen sein müssen und zwar innerhalb der genannten Mindestreaktionszeit.
Ferner ist eine ausreichend genaue Takt- und/oder Uhrensynchronisation der
Automatisierungsgeräte untereinander zum Ausführen aufeinander abgestimm
ter Vorgänge nötig. Eine solche Synchronisation wird häufig durch ein Syn
chronisationssignal durchgeführt. Dazu ist es jedoch erforderlich, die genaue
Laufzeit des Signals zu den einzelnen Stationen zu kennen, was sich im Ether
net nicht verwirklichen läßt.
Auch Sicherheitsaspekte spielen in der Automatisierungstechnik eine große
Rolle, so daß zur Gewährleistung von Sicherheitsfunktionen hohe Anforderungen
an die Automatisierungssysteme gestellt werden. Wird zum Beispiel der
Schutzbereich eines Arbeiters durch eine für den Menschen gefahrbringenden
Bewegung eines Automatisierungsgerätes verletzt, muß diese Gefahr innerhalb
kürzester Zeit - durch Abbruch der Bewegung, beispielsweise eines Roboters,
sein - ausgeschlossen werden. Dies heißt, daß das Signal zum Stillstand
innerhalb der noch verbleibenden Zeit zwischen Feststellen (Messen) bzw.
Auftreten der Gefährdung und der möglichen Verletzung des Arbeiters garantiert,
d. h. determinierbar am Automatisierungsgerät eintreffen muß. Die Zeitanforde
rungen für die Übertragung der entsprechenden sicherheitsrelevanten Daten
liegen daher ebenfalls im unteren Millisekundenbereich.
Solche determinierbaren Reaktionszeiten vermag das Ethernet aufgrund seines
Kollisionsverfahrens (Carrier Sense Multiple Access with Collision Detection = CSMA/CD)
nicht zu gewährleisten.
Ethernet realisiert ein logisches Bussystem, d. h. mehrere Stationen teilen sich
einen gemeinsamen Kommunikationskanal. Der Zugang wird dabei von keiner
Station zentral gesteuert. Daher ist der Aufbau ohne eine feste Hierarchie
möglich, was in bezug auf die Bandbreite Vorteile bietet. Jede Station prüft
ständig, ob in dem Übertragungskanal gerade ein Signal übertragen wird. Liegt
kein fremdes Signal auf der Leitung, ist die Station selber sendeberechtigt.
Durch die unterschiedliche räumliche Lage der Stationen ist es nicht auszu
schließen, daß mehrere Stationen gleichzeitig oder fast gleichzeitig mit ihrer
Übertragung beginnen. Es kommt somit zu einer Kollision der Daten auf dem
Übertragungskanal.
Die sendende Station prüft aber auch während des eigenen Sendens den
Übertragungskanal, wodurch sie in der Lage ist, solche Kollisionen zu erkennen.
Der Empfang von Daten während des eigenen Sendens wird dabei als Kollision
interpretiert. Die Station bricht in diesem Fall das Senden ab und sendet dann
ein Kollisionssignal (Jam-Signal). Das Senden wird nach Ablauf einer "Backoff Time"
wiederholt. Diese Art der Kollisionsbewältigung kostet Zeit und ist nicht
vorhersagbar.
Dies gilt auch in gleicher Weise für Fast- und Gigabit-Ethernetsysteme, wobei
dort die Kollisionen nicht auf der Leitung stattfinden, sondern innerhalb der
notwendigen Hubsysteme.
Bei Ethernet wird also mit einer kalkulierbaren, statistischen Erfolgswahrschein
lichkeit gesendet. Dabei ist das System auf einen möglichst hohen Gesamt
durchsatz von Daten ausgelegt.
Aus dem Multimediabereich ist ferner das Circuit-Switching (Leitungsvermittlung)
bekannt, welches die Übertragungsgeschwindigkeit und den Determinierungs
grad im Ethernet steigern kann. Dabei handelt es sich um ein Vermittlungsprin
zip, bei dem der Weg für eine Datenübertragung vermittelt wird. Die dazu nötige
Bandbreite wird auf der Strecke vom Sender zum Empfänger fest reserviert, so
daß keine Konkurrenz auftritt. Jedoch vergeben die Circuit-Switching-Systeme
ihre Bandbreite starr, d. h. unabhängig vom momentan tatsächlichen Bedarf. Ein
Umschalten der freien Bandbreite auf andere Anwendungen ist nicht möglich, so
daß sehr viel Bandbreite verschenkt bzw. verschwendet wird. Es sind daher zur
Erreichung der geforderten Reaktionszeiten enorm große Bandbreiten nötig,
welches sich für die Industrieautomation als unpraktikabel erweist.
Die Übertragung von Daten, wie z. B. Automatisierungsdaten, stellt andere
Anforderungen als die Übertragung von Multimediasignalen (Sprach-, Video
kommunikation, etc.). Diese werden besser von Packet-Switching-Systemen
erfüllt, die keine Bandbreite reservieren, sondern die Datenpakete zwischenspei
chern und anschließend weitervermitteln. Dies geschieht beispielsweise in
"Store-and-Forward" Systemen, wie z. B. Switches. Hierbei wird der statistische
Aspekt ausgenutzt. Da selten alle Stationen gleichzeitig kommunizieren, kann in
der Summe pro Station mehr Bandbreite zur Verfügung gestellt werden. Jedoch
wird auch hier nur mit einer kalkulierbaren, statistischen Erfolgswahrscheinlichkeit
gesendet, so daß das Verfahren zur Industrieautomation nur bedingt
geeignet ist.
Ein Switch ist ein Netzwerkcomputer, der den simultanen Austausch von Daten
zwischen einer großen Zahl von Stationen (oder einzelnen LANs) ermöglicht. Er
erlaubt dabei die Weiterleitung von Daten von jedem Anschluß an jeden anderen
Anschluß. Der Switch entnimmt jedem eintreffenden Datenpaket das jeweilige
Ziel und bestimmt durch seine interne Adressenzuordnungstabelle den geeig
neten Ausgangsanschluß zur sofortigen Weiterleitung der Information. Sollte der
Anschluß momentan besetzt sein (= Kollision), so wird die Information zwischen
gespeichert und erst bei Freigabe des Anschlusses weitergeleitet.
Es ist bekannt, zur Beschleunigung des Netzwerks einer jeden Station einen
dedizierten Switch zur Verfügung zu stellen. Dies erhöht die Determinierbarkeit
erheblich und Kollisionen werden vermieden, so daß solche Systeme grundsätz
lich auch für die Industrieautomation geeignet sind. Mit den heute bekannten
Switch-Technologien ist jedoch aufgrund der erheblichen Kosten eines separa
ten Switch-"computers" für jede Station - der Preis eines Ethernet-Switches wird
durch seine sehr aufwendige Rechnerarchitektur bestimmt - ein praktischer
Einsatz ausgeblieben.
Weitere Probleme ergeben sich in der Programmierung der Switches. Switches
verfolgen eine Strategie der komplexen, programmierbaren Prioritätssteuerung,
wodurch es möglich ist, ähnlich wie im Fall des Circuit-Switching-Systems,
bestimmten Kommunikationsstrecken Vorrang (= höhere Bandbreite) einzuräu
men. Dies kann jedoch nicht für alle Kommunikationsstrecken gleichzeitig
erfolgen. Daher ist eine eindeutige Berechnung der Datentransportzeit aufgrund
der Komplexität aller möglichen Permutationen der Prioritäten, welche gegen
unendlich strebt, bereits bei kleineren Systemen nicht mehr möglich.
Des weiteren variieren die Datentransportzeiten durch die unterschiedlichen,
großen Längen der Ethernettelegramme (z. B. 1498 Byte) zum Teil erheblich.
Bedingt durch die daraus resultierenden Laufzeiten und der Vorrangprioritäten ist
eine für die Automatisierungstechnik ausreichend genaue Takt- und/oder
Uhrensynchronisation auf Ethernet-Basis nicht erreichbar.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Aufbau eines auf Ether
net basierenden Kommunikationssystems für die Industrieautomation bereitzu
stellen, das ein im wesentlichen determinierbares Kommunikationsverhalten,
Reaktionszeiten im unteren Millisekundenbereich und niedrige Kosten der
Kommunikationsknoten aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die Verfahren der unabhängigen Ansprüche 1 und 7
und ein System des unabhängigen Anspruchs 35 gelöst.
Der Begriff "Industrial Domain Switch" (IDS) wird im folgenden für eine elektroni
sche Logikeinheit verwendet, die mindestens eine Speichereinheit und einen
Anschluß für ein Ethernetgerät sowie für mindestens zwei weitere elektronische
Einheiten aufweist.
Zunächst wird das Verfahren nach Anspruch 1 dargestellt.
Dadurch, daß je nach Größe des gesendeten Ethernet-Datenpaketes
(Telegramm), dieses in mehrere kleinere Pakete (Kurztelegramme) zerlegt und
diesen jeweils mindestens eine Steuerinformation hinzugefügt wird, die kleineren
Pakete in mehreren Zyklen an ihr Ziel übertragen und gegebenenfalls dort
mittels der Steuerinformationen zum ursprünglichen Ethernet-Datenpaket wieder
zusammengesetzt werden, ist die Übertragung der Automatisierungsdaten
enthaltenden Telegramme in einer höheren Geschwindigkeit möglich.
Dabei können alle Telegramme, deren Länge größer als die der Kurztelegramme
ist, zerlegt werden, wobei es ferner günstig ist, wenn alle Kurztelegramme die
gleiche, fest eingestellte Größe besitzen.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Steuerinformation die Quelle und das Ziel
des Kurztelegramms, ob es sich um ein zerlegtes oder unzerlegtes Telegramm
handelt, in wieviele Kurztelegramme zerlegt wurde und die laufende Nummer
des Kurztelegramms des zerlegten Paketes entnehmbar ist. Zudem sollte die
Steuerinformation die Erkennung einer fehlerfreien Übertragung der Kurztele
gramme ermöglichen.
Im Falle, daß von einem Nicht-Automatisierungsgerät Dienste angefordert
werden, die den Managementfunktionen in der Automatisierung zuzuordnen
sind, sind größere bis z. B. 1498 Byte-lange Ethernet-Telegramme wahrschein
lich, die das Netzwerk im Falle von Fast Ethernet dann für etwa 125 µsec
belasten würden. Liegen gleichzeitig mehrere solcher Anforderungen im Netz
werk vor, würde die verbleibende Bandbreite nicht mehr ausreichen, um in
ausreichend kurzer Zeit Steuerungsdaten zu transportieren. Deshalb können
Telegramme, deren Länge größer als die der Kurztelegramme ist, vor dem
Versand in mehrere Kurztelegramme zerlegt werden. Die Daten werden dann
auf mehrere Kurztelegramme aufgeteilt. Die Empfängerseite ist dann mit Hilfe
der zugefügten Steuerinformation in der Lage, entweder ein unzerlegtes Kurzte
legramm direkt an den jeweiligen Teilnehmer (z. B. ein Automatisierungsgerät)
weiterzuleiten oder nach zyklischem Empfang aller zum ursprünglichen Langte
legramm gehörenden Daten, diese wieder in der richtigen Reihenfolge zusam
menzusetzen, eine neue (alte) Prüfsumme einzufügen und anschließend das
wieder zusammengesetzte Langtelegramm an den jeweiligen Teilnehmer
weiterzuleiten.
Dieses Verfahren ermöglicht aufgrund der Steuerinformationen ebenfalls den
gleichzeitigen Empfang mehrerer zerlegter Langtelegramme mit unterschiedli
cher Quelladresse.
Aus Sicht der angeschlossenen Teilnehmer werden nur
Standard-Ethernet-Telegramme mit unterschiedlichster Länge gesendet bzw. empfangen. Die
Zerlegung bleibt für sie verborgen.
Vorteilhaft ist es, wenn ein Telegramm (Managementtelegramm) zur Durchfüh
rung von Managementfunktionen dienen kann. Dabei kann die Steuerinformation
zur Erkennung dienen, ob es sich um ein Managementtelegramm zur Durchfüh
rung von Managementfunktionen handelt. Mit dem Managementtelegramm ist
z. B. die Senderechts- und Prioritätsvergabe durchführbar. Ferner können
Diagnosefunktionen durchgeführt werden, die z. B. Ausfälle lokalisieren können
oder die Bestimmung der Qualität der Verkabelung der Netzwerksegmente
ermöglichen. Bei dem Managementtelegramm kann es sich sowohl um ein
Langtelegramm als auch um ein Kurztelegramm handeln. Das Langtelegramm
kann bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung in unzerlegter Form
eingesetzt werden.
Nach Anspruch 9 ist jedem "Industrial Domain Switch" (IDS) ein Teilnehmer
zuweisbar, welcher mit dem IDS über einen Ethernet-Anschluß verbunden ist.
Die IDS sind über ethernetkonforme-Anschlüsse, vorzugsweise als Punkt-zu-Punkt-Netzwerk
aufgebaut und jeder IDS erhält nach einem vorgegebenen,
zyklischen Regelwerk zeitlich determiniert ein Senderecht.
So ist es möglich, daß gesendete Daten in einer garantierten Zeit
(determinierbar) durch die Freischaltung der gesamten Kommunikationsstrecke
alle IDS durchlaufen und an ihr Ziel gelangen.
Zwar beinhaltet diese Punkt-zu-Punkt-Verschaltung der IDS eine höhere Anzahl
der zu durchlaufenden Switches, so daß die Bandbreite gegenüber den Stan
dardtopologien reduziert wird. Der Vorteil liegt jedoch in der Garantie der
vorhandenen Bandbreite für alle Teilnehmer, so daß für industrielle Automatisie
rungsanwendungen die geforderte Reaktionszeit in jedem Falle ermöglicht wird.
Der Vorteil eines linienförmigen Aufbaues ist es, daß die Verkabelung von Switch
zu Switch optimal der dezentralen Automatisierungsstruktur angepaßt werden
kann.
Ferner werden durch die "ein Switch pro Teilnehmer"-Strategie Kollisionen
zwischen dem Teilnehmer und "seinem" IDS vermieden, zumindest statistisch,
da die Wahrscheinlichkeit einer Kollision bei zwei über Halb-Duplex-Ethernet
kommunizierenden Geräten gegen Null strebt.
Wenn ein Voll-Duplex-Ethernet-Anschluß zwischen dem Teilnehmer und dem
jeweiligem IDS vorliegt, sind Kollisionen sogar mathematisch und nicht nur
statistisch ausgeschlossen.
Kollisionen zwischen von den IDS gesendeten bzw. weitergeleiteten Daten
können vermieden werden, da durch das zyklische Regelwerk immer nur ein IDS
zeitlich determiniert ein Senderecht erhält, d. h. es sendet immer nur ein IDS zur
gleichen Zeit.
Günstig ist ein Ringschluß des Netzwerks, weil somit ein Austausch von Teil
nehmern bei laufendem Betrieb aufgrund der Redundanz des Netzwerks möglich
wird. Ferner bleibt das Netzwerk bei Ausfall einer Netzwerkverbindung über die
verbleibende zweite Verbindung unter Ausschluß der gestörten Strecke funkti
onsfähig.
Durch das vorgegebene Regelwerk der Senderechtsvergabe ist eine Projektie
rung der Sendeprioritäten nicht notwendig, wie dies in aufwendiger Weise bei
der Verwendung bekannter Ethernet-Switches erforderlich wäre.
Wenn keine Sendedaten in einem sendeberechtigten IDS vorliegen, kann die
Weitergabe des Senderechts durch Senden eines Signals erfolgen. Ein geeig
netes Signal ist z. B. ein Dummy-Kurztelegramm.
Bei Ethernet ist die Präambel, welche am Anfang eines Telegramms steht, eine
Art synchronisierender Weckruf für den Empfänger des Telegramms. Da beim
beanspruchten Verfahren pro IDS normalerweise nur ein Teilnehmer zugewiesen
wird, kann daher auf die Präambel im Ethernet-Telegramm verzichtet werden, da
jedes eintreffende Signal als Datensendung interpretiert werden kann.
Damit die Kommunikation zwischen einem Teilnehmer und seinem zugewiese
nen IDS ohne Störungen verläuft ist es günstig, wenn ein Überlauf des Zwi
schenspeichers auf der Empfangsseite des IDS Teilnehmer-Anschlusses durch
Belegung der Empfangsleitung (z. B. Kollisionserzeugung = Back-off-Signal) des
IDS (= Sendeleitung des Teilnehmers) signalisierbar ist, wodurch verhindert wird,
daß der IDS mit Daten "überschwemmt" wird.
Für die Steuerung von Bewegungsabläufen aufeinander abgestimmter Vorgänge
ist es vorteilhaft, wenn innerhalb eines Netzwerkbereichs durch das Regelwerk
der Senderechtsvergabe zusammen mit den gleich groß eingestellten Kurztele
grammen die Durchlaufzeiten der Telegramme ausreichend genau bestimmbar
sind.
Dadurch werden z. B. für Sicherheitsanwendungen die Durchlaufzeiten der
Telegramme berechenbar und/oder überprüfbar.
Ein großer Vorteil der beanspruchten Verfahren liegt darin, daß diese auf der
OSI-2-Schicht ablaufen, wodurch Standard Protokolle, wie z. B. TCP/IP oder
UDP als überlagerte Protokolle verwendet werden können und von den be
schriebenen Verfahren unbeeinflußt bleiben.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die IDS in der Lage sind, sowohl die Zerle
gung der Langtelegramme als auch das Zusammensetzen der Kurztelegramme
durchzuführen.
Aufgrund der kurzen Telegramme, nur eines Teilnehmers pro IDS, des zykli
schen Regelwerks der Senderechtsvergabe usw. resultieren geringe Hard
wareanforderungen an die IDS, so daß zur Zwischenspeicherung der Kurztele
gramme ein wenige Kilobyte (z. B. 6 KByte) großer Speicher ausreicht und es
möglich wird, den IDS als kostengünstige Einchiplösung ahne Verwendung von
aufwendigen Mikroprozessor- und Speicherarchitekturen herzustellen.
Besonders kostengünstig und platzsparend kann der IDS unter Wegfall des
Ethernet-Teilnehmeranschlusses direkt in den jeweiligen Teilnehmer integriert
werden.
Vorteilhaft ist es auch, mehrere IDS durch Wegfall der externen
Ethernet-Verschaltungen in einem Mehrport-IDS mit entsprechend vielen Teilnehmeran
schlüssen zu integrieren.
An einen Kurztelegrammsendezyklus, in dem alle IDS ihre datenenthaltenden
Telegramme verschickt haben, kann sich ein Managementzyklus anschließen, in
dem die Telegramme zur Durchführung von Managementfunktionen dienen. Die
Managementfunktionen können beispielsweise zur Vergabe der Priorität des
Senderechts, zur Anmeldung der IDS am Netzwerk, zur Parameterisierung oder
zur Netzwerkdiagnose dienen. Dabei gibt die Steuerinformation im Manage
menttelegramm den Status (Konfiguration) der Managementfunktion an. Zur
Durchführung der Managementfunktionen können Kurz- oder Langtelegramme
(zerlegt oder unzerlegt) dienen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn anhand der
Steuerinformation erkannt werden kann, ob es sich um ein Managementtele
gramm zur Durchführung von Managementfunktionen handelt.
Die zyklische Senderechtsvergabe kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung
über eine weitere Steuerinformation, die den Managementtelegrammen hinzu
gefügt wird, erfolgen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels des näheren erläutert. Die Merkmale der Ausführungsbei
spiele sind untereinander kombinierbar. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1A und B ein normales Ethernet-Lang- bzw. ein erfindungsgemäßes
Kurztelegramm;
Fig. 2 ein schematisches Flußdiagramm des Ablaufs einer Daten
übertragung im Quell-IDS;
Fig. 3 ein schematisches Flußdiagramm des Ablaufs einer Daten
übertragung im Ziel-IDS;
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen IDS-Netzwerks;
Fig. 5A einen einzelnen IDS mit einem angeschlossenen Automatisie
rungsgerät;
Fig. 5B einen in ein Automatisierungsgerät integrierten IDS;
Fig. 6 das Blockschaltbild eines Mehrport-IDS;
Fig. 7 ein Blockschaltbild einer IDS-Ein-Chip-Lösung;
Fig. 8 und 9 Switch-Topologien nach dem Stand der Technik;
Fig. 10 eine Punkt-zu-Punkt-Switch-Topologie und
Fig. 11 ein Beispiel einer Senderechtsvergabe.
In Fig. 1A ist ein Beispiel eines normalen Ethernet-Telegramms dargestellt,
welches als Ganzes mit 10 bezeichnet ist. Von links nach rechts gelesen,
besteht dieses Langtelegramm zunächst aus der Präambel 1, welche eine Art
synchronisierender Weckruf für den Empfänger des Telegramms ist. Gefolgt wird
die Präambel 1 von dem sogenannten Start-Frame-Delimiter 2, der den Rah
menbeginn des Datenpaketes kennzeichnet. Anschließend folgen die Zieladresse
3 und die Quelle des Telegramms 4. Gefolgt werden diese von der
Länge 5 des Gesamttelegramms. Diese beträgt beispielsweise im vorliegenden
Fall 1498 Byte. Gefolgt wird die Länge 5 von mehreren Datenblöcken 6 bzw. 6'
und 6" usw. Am Ende des Telegramms steht die sogenannte Frame-Check-
Sequence 7, durch die Übertragungsfehler erkannt werden können. Dies erfolgt
im LAN-Bereich üblicherweise durch die Implementierung des Cyclic-Redun
dency-Checks.
In der Automatisierungstechnik kann jedoch davon ausgegangen werden, daß
die Datenpakete, die zu Steuerzwecken im Netzwerk ausgetauscht werden, etwa
denen von Feldbus-Systemen entsprechen. Dies bedeutet, daß Datengrößen in
der Größenordnung von 44 bis 128 Byte anfallen. Die Größe eines entsprechen
den Kurztelegramms, welches nicht zerlegt und immer vollständig gesendet bzw.
weitergeleitet wird, wird entsprechend fest eingestellt.
Telegramme, deren Länge größer als die der Kurztelegramme ist, werden daher
in mehrere Kurztelegramme zerlegt. Ein solches Kurztelegramm ist beispielhaft
in der Fig. 1B dargestellt und als Ganzes mit dem Bezugszeichen 20 bezeichnet.
Es können zum Beispiel bei der Zerlegung die Präambel 21, der Start-Frame
Delimiter 22, die Zieladresse 23 und die Quelladresse 24 unverändert als Teil
der Steuerinformation übernommen werden. Anschließend wird die entspre
chende Längeninformation 25 eingefügt. Diese beträgt im vorliegenden Fall
44 Byte. Die Datenblöcke 6 des Langtelegramms werden auf mehrere Kurztele
gramme verteilt und sind dort mit 26 bzw. 26' und 26" usw. bezeichnet. Diesen
neuen Datenblöcken 26 wird eine weitere Steuerinformation 28 im Telegramm
vorangestellt. Abschließend erhalten die Kurztelegramme neue Prüfsummen 27,
die dem Frame-Check-Sequence 7 des Langtelegramms 10 entsprechen und
die Überprüfung einer fehlerfreien Übertragung ermöglichen.
Die Steuerinformation gibt darüber Auskunft, ob es sich um ein zerlegtes oder
unzerlegtes Protokoll handelt, in wieviele Kurztelegramme zerlegt wurde und die
entsprechend laufende Nummer des Kurztelegramms, um die Kurztelegramme
in richtiger Reihenfolge wieder zu dem ursprünglichen Langtelegramm zusam
mensetzen zu können.
Am Ziel können die Kurztelegramme aufgrund der Steuerinformation entweder
direkt an das korrespondierende Automatisierungsgerät weitergeleitet oder nach
Empfang aller zum ursprünglichen Telegramm gehörenden Kurztelegramme
diese mit Hilfe der laufenden Nummer wieder in der richtigen Reihenfolge zu
einem Langtelegramm zusammengesetzt werden. Anschließend wird eine neue
Prüfsumme, die im fehlerfreien Fall der alten entspricht, eingefügt und das
zusammengesetzte Langtelegramm an das Automatisierungsgerät weiter
geleitet. Um festzustellen, ob ein Telegramm am Ziel angekommen ist, besitzt
jeder IDS dieselbe Adresse wie sein angeschlossener Teilnehmer. Der IDS kann
diese Adresse aus Sendungen des Teilnehmers entnehmen.
In Fig. 2 ist der schematische Ablauf einer möglichen Zerlegung der Langtele
gramme dargestellt. Im ersten Schritt IA überprüft der Quell-IDS, in dem die
Zerlegung stattfindet, ob vom Automatisierungsgerät Daten empfangen werden.
Im nächsten Schritt IB werden die empfangenen Daten zwischengespeichert. Im
folgenden Schritt IC wird überprüft, ob es sich um ein Langtelegramm handelt,
welches zerlegt werden muß, oder nicht. Wird dies verneint, so wird das Tele
gramm als Kurztelegramm interpretiert und beim nächsten Senderecht direkt
weitergeleitet.
Sollte es sich jedoch um ein Langprotokoll handeln, welches zerlegt werden
muß, so wird im folgenden Schritt ID das Telegramm zerlegt, die entsprechende
Steuerinformation hinzugefügt, eine neue Prüfsumme berechnet und die ent
sprechenden Kurztelegramme nacheinander nach dem Überprüfen der Sende
erlaubnis im Schritt IF im Schritt H gesendet.
Die Sendeerlaubnis wird nach einem noch zu beschreibenden, vorgegebenen
zyklischen Regelwerk umlaufend jeweils immer nur einem IDS erteilt.
Der schematische Ablauf beim Empfang der Daten ist in Fig. 3 dargestellt.
Zunächst wird wieder im Schritt IIA überprüft, ob Daten empfangen werden. Wird
dies verneint, so wartet der IDS ab. Werden jedoch Daten empfangen, so
werden diese direkt zum nächsten IDS weitergeleitet und zunächst zwischenge
speichert (Schritt IIB). Anschließend wird im Schritt IIC überprüft, ob es sich um
Daten für das jeweilige Ziel handelt. Wird dies verneint, so wartet der IDS das
nächste Telegramm ab. Sind die empfangenen Daten jedoch an ihrem Ziel
angelangt, so wird im Schritt IID überprüft, ob es sich um ein Langtelegramm
handelt. Wird dies verneint, so wird das empfangene Telegramm direkt an das
Automatisierungsgerät weitergeleitet. Handelt es sich jedoch um ein Kurztele
gramm, so werden im Schritt IIE die nacheinander empfangenen Kurztele
gramme zwischengespeichert, die Steuerinformation ausgewertet, die Prüfsum
men auf Fehler überprüft und im folgenden Schritt IIF überprüft, ob alle Kurztele
gramme empfangen wurden. Wird dies verneint, so wird der Empfang weiterer
Kurztelegramme abgewartet. Sind dann alle zu einem ursprünglichen Langtele
gramm gehörenden Kurztelegramme empfangen worden, werden diese zu dem
ursprünglichen Langtelegramm zusammengesetzt und eine neue (alte) Prüf
summe eingefügt. Anschließend wird das zusammengesetzte Langtelegramm im
Schritt IIG an das entsprechende Automatisierungsgerät weitergeleitet.
Aus Sicht der angeschlossenen Automatisierungsgeräte werden nur
Standard-Ethernet-Telegramme mit unterschiedlichster Länge gesendet bzw. empfangen.
Die Zerlegung bleibt für diese Geräte verborgen und wird im weiter unten
beschriebenen IDS durchgeführt.
Aufgrund der Steuerinformationen ist es in diesem Verfahren möglich, gleichzei
tig mehrere zerlegte Langtelegramme mit unterschiedlicher Quelladresse zu
empfangen. Die entsprechenden Kurztelegramme werden dann im Zwischen
speicher der IDS anhand der Steuerinformationen getrennt in die jeweiligen
Langtelegramme zusammengesetzt.
Damit der begrenzte Zwischenspeicher der IDS bei großem Datenaufkommen
der Automatisierungsgeräte nicht überläuft, d. h. überschwemmt wird, werden so
lange keine weiteren Telegramme vom Automatisierungsgerät angenommen,
wie der IDS ein Kurz- bzw. Langtelegramm nicht weitergeleitet hat. Dies wird
gegenüber dem Automatisierungsgerät durch die Belegung seiner Sendeleitung
signalisiert.
In Fig. 4 ist ein schematisches Blockschaltbild eines IDS-Netzwerkes dargestellt.
Die einzelnen IDS 40 bzw. 40' oder 40" usw. sind untereinander jeweils Punkt zu
Punkt über eine Sende- und Empfangsleitung verbunden. Was für den einen IDS
die Sendeleitung ist, ist für den folgenden IDS die Empfangsleitung, d. h. die
Sende- und Empfangsleitungen sind über Kreuz geschaltet. Im vorliegenden
Beispiel ist also die Sendeleitung 44 des IDS 40 gleichzeitig eine Empfangslei
tung des IDS 40'. Die Empfangsleitung 46 des IDS 40 äst entsprechend eine
Sendeleitung des IDS 40'. Entsprechendes gilt für den IDS 40". Die Signale
werden dabei immer in beide Richtungen, d. h. jeweils über zwei Leitungen
gesendet.
Denkbar ist auch ein Halb-Duplex-Betrieb, bei dem alle nicht sendeberechtigten
IDS auf Empfang schalten.
Erhält also der IDS 40 von dem ihm zugewiesenen Automatisierungsgerät 30
Daten, so werden diese nach entsprechender Umwandlung auf der Leitung 44
an den IDS 40' weitergeleitet. Der IDS 40' leitet die Daten wiederum der entspre
chenden Leitung 44' an den IDS 40" weiter.
Die aus dem Automatisierungsgerät 30 stammenden Daten werden in einem
geeigneten Ethernet-Interface 31 in normale Ethernet-Langtelegramme umge
setzt und über die Leitung 32 an die entsprechende Schnittstelle 41 des IDS 40
gesendet. Der IDS vollführt dann entsprechend dem oberen Schemata gegebe
nenfalls eine Zerlegung des empfangenen Langtelegramms in Kurztelegramme
und leitet diese über die Leitung 44 und eine entsprechende zweite
Ausgangsleitung 45 in alle Richtungen weiter. Dazu wird das Signal jeweils in einer
Schnittstelle 42 bzw. 43 aufbereitet.
Nehmen wir an, das Ziel der Daten sei der IDS 40", so wird zuerst der dazwi
schenliegende IDS 40' durchlaufen. Die Kurztelegramme erreichen dann den
IDS 40". Die Daten werden zunächst in der Schnittstelle 43" für den IDS 40"
aufbereitet und anschließend nach dem zyklischen Empfang aller zum ursprüng
lichen Langtelegramm gehörender Kurztelegramme entsprechend dem Sche
mata aus Fig. 3 zusammengesetzt und über die entsprechende Schnittstelle 41"
über die Leitung 33" an die Schnittstelle 31" des Automatisierungsgerätes 30"
weitergeleitet.
Das IDS-Netzwerk kann über einen sogenannten Industrial-Domain-Controller
(IDC) 50 mit einem normalen Büro-Automatisierungsnetzwerk 51 verknüpft sein.
Der Industrial-Domain-Controller hat dabei die Aufgabe, das Automatisierungs
netzwerk 52 von dem Büro-Netzwerk 51 zu trennen, so daß beide ihre spezifi
schen Aufgaben erfüllen können, jedoch trotzdem einen Austausch von Daten,
z. B. zu Management-Zwecken, möglich ist. Der IDC sorgt also dafür, daß das
Automatisierungsnetzwerk nicht von den großen Datenmengen
(Langtelegramme), die bei der Büro-Automatisierung anfallen, überflutet wird.
Im einfachsten Fall kann als IDC ein IDS dienen, dessen Schnittstelle 41 mit dem
Büro-Netzwerk 51 verbunden ist. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn dieser als
IDC dienende IDS alle Adressen der Teilnehmer im Bereich des Automatisie
rungsnetzwerks 52 verwalten kann.
Wie man aus Fig. 5A erkennt, welche vergrößert im Ausschnitt die Einzelverbin
dung eines Automatisierungsgerätes 30 mit seinem IDS 40 darstellt, wird die
Ethernet-Kommunikation zwischen dem Automatisierungsgerät 30 und dem IDS
40 auf physikalischer Ebene von den Schnittstellen 31 bzw. 41 und den Leitun
gen 32 bzw. 33 durchgeführt. Es handelt sich im vorliegenden Fall um eine
Voll-Duplex-Verbindung, d. h. Senden und Empfangen von Daten ist gleichzeitig mög
lich. Es kommt daher nicht zu Kollisionen.
Es ist gemäß Fig. 5B möglich, unter Wegfall dieser Elemente den IDS direkt in
das Automatisierungsgerät zu integrieren. Das Automatisierungsgerät, welches
nun mit einer um 100 erhöhten Bezugszahl bezeichnet wird, sendet seine Daten
auf der entsprechenden Leitung 132 an das integrierte IDS und empfängt Daten
vom IDS auf der Leitung 133. Es kann somit die Umwandlung der Daten in den
Schnittstellen entfallen, welches sowohl Kosten als auch Zeit spart, sowie die
Störanfälligkeit der Geräte verringert.
Entsprechend können, wie in Fig. 6 dargestellt ist, mehrere IDS unter Wegfall
der externen physikalischen Verschaltungen und Schnittstellen, jedoch unter
Beibehaltung der Automatisierungsgeräte-Schnittstellen in einem Mehrport-IDS
200 integriert werden. Dazu werden beispielsweise drei IDS 240, 240' und 240"
zu einem Mehrport-IDS 200 zusammengefaßt. Jedem IDS 240 bzw. 240' bzw.
240" ist jeweils eine entsprechende Automatisierungsgeräte-Schnittstelle 241
bzw. 241' bzw. 241" zugeordnet. Diese sind für die Umwandlung der aus dem
IDS kommenden Daten auf physikalischer Ebene zuständig, analog den obigen
Beispielen. Der Mehrport-IDS 200 besitzt den großen Vorteil, daß die Ethernet-
Anschlußschnittstellen 242 und 243 nur noch jeweils einmal vorhanden sein
müssen, nämlich an den entsprechenden Ein- bzw. Ausgängen zu dem weiteren
Netzwerk der IDS. Intern werden die Leitungen 244 bzw. 246 direkt in den
nächsten IDS weitergeleitet und dort wiederum über Kreuz verschaltet.
In Fig. 7 ist ein schematisches Blockschaltbild eines Einchip IDS 340 genauer
dargestellt. Der IDS 340 besitzt jeweils zwei externe Schnittstellen 342 und 343
zur physikalischen ethernetkonformen Umwandlung der Signale zur Kommuni
kation mit den weiteren IDS in dem Punkt-zu-Punkt-Netzwerk und eine weitere
entsprechende Schnittstelle 341 zur Kommunikation auf Ethernet-Basis mit dem
jeweiligen Automatisierungsgerät. Den Schnittstellen 342 bzw. 343 sind jeweils
Empfangs- und Senderegister 351 und 352 zugeordnet. Diese wiederum sind
jeweils mit einer Schalt- und Steuerlogikeinheit 349 verbunden. Diese wertet die
eintreffenden Daten aus und speichert diese entweder, wenn es sich um am Ziel
angekommene Kurztelegramme handelt, im Datenspeicher 350 ab oder leitet die
Daten über ein entsprechendes Senderegister über die jeweilige Schnittstelle an
das Netzwerk weiter.
Nachdem die Schalt- und Steuerlogikeinheit 349 die Kurz- bzw. Langtelegramme
ausgewertet und gegebenenfalls wieder zusammengesetzt hat, werden diese
über das entsprechende Senderegister 354 an die Automatisierungsgeräte-
Schnittstelle 341 weitergeleitet, die die Daten dann physikalisch aufbereitet. Von
dem Automatisierungsgerät eintreffende Daten werden ebenfalls an der Schnitt
stelle 341 physikalisch aufbereitet und an das Empfangsregister 353 weiterge
leitet, welches seinerseits mit der Schalt- und Steuerlogik 349 verknüpft ist.
Solange der Speicher eines IDS ausreicht, werden möglichst alle Telegramme
empfangen. Ein Besetzt-Signal (Back-off) an das korrespondierende Automati
sierungssystem erfolgt nur in dem Falle, daß der Speicher überzulaufen droht.
Dies erfolgt durch die Belegung der Sendeleitung des angeschlossenen Auto
matisierungsgerätes durch den IDS.
Die gesamte Steuerlogik des IDS kann sehr preiswert in einem hochintegrierten
elektronischen Baustein integriert werden. Der Aufwand für die Steuerlogik liegt,
wie aus den Flußdiagrammen der Abb. 2 und 3 zu erahnen ist, unterhalb
der von Mikroprozessoren. Der Speicher zur Ablage bzw. Zwischenspeicherung
von Kurztelegrammen läßt sich auf wenige Kilobyte (zum Beispiel 6 KB) begren
zen.
Ist die Sendeleitung eines Standardswitches frei, d. h. es liegt kein Backoff-Signal
des nächsten Empfängers vor, wird das Telegramm bei einem normalen
Ethernet-Signal, welches zuerst in den Switch eingelaufen ist, bzw. das bei
Prioritätssteuerung höher priorisierte Telegramm direkt weitergeleitet bzw.
gesendet. Im Falle hoher Netzwerklasten werden die Telegramme der einzelnen
Automatisierungsgeräte von Switch zu Switch zeitlich versetzt weitergereicht, bis
sie erfolgreich den Empfänger erreichen.
In der in Fig. 8 dargestellten Topologie 1000 nach dem Stand der Technik muß
ein Telegramm vom Automatisierungsgerät A1, dessen Empfänger A32 ist, vier
Switches S1, S2, S3, und S4 durchlaufen. Die gesamte Bandbreite der Leitung
L1 beträgt dabei z. B. 100 Mbit. Diese wird beispielhaft in dem Switch S2 zu
jeweils einem Viertel auf die abgehenden Leitungen aufgeteilt, so daß die
Leitung L2 eine Bandbreite von 25 Mbit besitzt. Diese Bandbreite teilt sich
wiederum im Switch S1 nochmals beispielhaft um den Faktor vier auf, so daß der
Leitung L3 nur noch 8,25 Mbit Bandbreite zur Verfügung stehen.
Im ebenfalls bekannten Fall der in Fig. 9 benutzten Topologie 2000 müssen acht
Switches S1 bis S8 durchlaufen werden. Die zur Verfügung stehende Bandbreite
verteilt sich entsprechend des Beispiels in Fig. 8, so daß die Leitung zwischen
dem Switch S1 und dem Automatisierungsgerät A1 nur eine Bandbreite von
6,25 Mbit besitzt.
Bei bekannten Topologien von Switches vereinbaren diese mit dem jeweils
nächsten Switch Strategien zum effektiven Telegrammaustausch. Es einigen
sich jedoch nie alle Switches eines Ethernet-Systems auf eine Gesamtstrategie
eines festen Sende- und Empfangsrythmus im Vorfeld. Insbesondere wird nicht
im Sinne einer Strategie der gesamte Kommunikationsweg zu einem Zeitpunkt
von Automatisierungsgerät zu Automatisierungsgerät durchgeschaltet. Die
Weiterleitung der Telegramme erfolgt also immer nur schrittweise von Switch zu
Switch. Eine Durchschaltung kann daher nur ein statistischer zufälliger Fall sein,
wenn die Netzwerklast sehr klein ist. Erklärbar ist dies durch die hohe Anzahl
von möglichen Topologien (s. zum Beispiel Fig. 8 und 9) und aufgrund der
Grundstrategie einen möglichst hohen Datendurchsatz unter statistischer
Beurteilung durchzuführen.
Durch Festlegung, daß jeder Switch (IDS) nur mit einem Automatisierungsgerät
verbunden ist, wie dies im erfindungsgemäßen Fall aus der in Fig. 10 darge
stellten Topologie 3000 hervorgeht, und daß alle IDS Punkt zu Punkt unterein
ander verbunden sind, kann mit einem festen Regelwerk gearbeitet und die
gesamte Kommunikationsstrecke freigeschaltet werden, so daß alle IDS durch
laufen werden können.
Da alle Switches nun wie auf einer Perlenschnur hintereinander aufgezogen sind
und damit jedes Telegramm alle Switches durchlaufen muß, wird das vorge
stellte Verfahren ermöglicht. In diesem Fall muß ein Telegramm vom Automati
sierungsgerät A1, dessen Empfänger A32 ist, zweiunddreißig Switches S1 bis
S32 durchlaufen. Die niedrigere resultierende Bandbreite (3,125 Mbit) gegen
über den Standard-Topologien, wie sie beispielsweise in den Fig. 8 und 9
dargestellt sind, wird in Kauf genommen, weil die nun vorliegende geringere
Bandbreite garantiert werden kann, welches für eine industrielle Automatisie
rungstechnik nötig ist. Ein weiterer Vorteil des Punkt-zu-Punkt-förmigen Aufbaus
ist es, daß die Verkabelung somit von Switch zu Switch dezentral optimal der
Automatisierungsstruktur angepaßt werden kann. Im Vergleich dazu verlangen
Standard-Switch-Topologien eine aufwendige sternförmige Verkabelung jedes
dezentralen Automatisierungsgerätes zum nächsten Switch.
Anhand von Fig. 11 soll ein Beispiel einer Senderechtsvergabe dargestellt
werden. Nachdem alle IDS ihre Kurztelegramme in einem Zyklus gesendet
haben, kann ein Managementzyklus eingefügt werden. Im Gegensatz zum
normalen Datenverkehr, bei dem die Kurztelegramme die IDS ohne größere
Verzögerung durchlaufen, werden in einem Managementzyklus die Telegramme
von den Teilnehmern erst ausgewertet und dann gegebenenfalls nach einer
Veränderung weitergeleitet. Zu Managementzwecken eignen sich sowohl
Kurz- als auch Langtelegramme.
In einem Managementzyklus ist die Steuerinformation der Telegramme derart
verändert, daß die IDS erkennen, daß es sich um Managementtelegramme
handelt. Dazu wird beispielsweise ein Steuerbit ID von 0 auf 1 gesetzt. Im
Datenfall enthielte das ID Bit den Wert 0. Ein weiteres Bit K der Steuerinfor
mation gibt den Status bzw. die Konfiguration des Managementtelegramms an.
Ist das K Bit auf 0 gesetzt, so ist es frei, d. h. das Managementtelegramm darf
verändert werden. Besitzt das K Bit den Wert 1, so ist es belegt und darf nicht
verändert werden. Es dient dann nur zu Informationszwecken. So wird verhin
dert, daß weitere IDS gleichzeitig ein Managementtelegramm zwecks Verände
rung beanspruchen.
Die Steuerinformation enthält auch einen Bereich P, der die Priorität bzw. die
Höhe des Senderechts enthält. Es darf der IDS das Managementtelegramm
verändern, der als erster im Ring das K Bit = 0 erkennt. Nachdem dieser IDS
seine Manipulationen des Telegramms beendet hat - während es belegt war -
gibt er es wieder frei und der nächste IDS kann es beanspruchen.
Eine Senderechtsvergabe wird daher beim Start des Systems bzw. Neustart
(Power On oder Reset) über die Managementfunktion mittels der Management
telegramme zwischen den IDS ausgehandelt.
Eine Senderechtsvergabe könnte wie folgt ablaufen:
Nach einem Start des Systems schalten zunächst alle IDS ihre Netzwerkab schnitte durch. Dies entspricht dem normalen Datenbetrieb, in dem die Tele gramme alle IDS mit einer nur geringen Verzögerung durchlaufen. Der erste und der letzte IDS schalten das System zu einem Ring, wozu jeweils die offene Sendeleitung 44 der IDS intern mit der entsprechenden Empfangsleitung 46 geschlossen wird. Nach einer zufälligen Zeit sendet ein erster IDS 1 (Teilnehmer) ein Managementtelegramm an seinen Nachbarn. Das Telegramm ist also durch Setzen des ID Bits auf 1 als Managementtelegramm gekennzeich net worden, welches von dem Nachbarn erkannt wird. Ferner kennzeichnet der erste IDS 1 das Telegramm mit dem K Bit als belegt. Die Priorität P erhält zunächst den Wert 0.
Nach einem Start des Systems schalten zunächst alle IDS ihre Netzwerkab schnitte durch. Dies entspricht dem normalen Datenbetrieb, in dem die Tele gramme alle IDS mit einer nur geringen Verzögerung durchlaufen. Der erste und der letzte IDS schalten das System zu einem Ring, wozu jeweils die offene Sendeleitung 44 der IDS intern mit der entsprechenden Empfangsleitung 46 geschlossen wird. Nach einer zufälligen Zeit sendet ein erster IDS 1 (Teilnehmer) ein Managementtelegramm an seinen Nachbarn. Das Telegramm ist also durch Setzen des ID Bits auf 1 als Managementtelegramm gekennzeich net worden, welches von dem Nachbarn erkannt wird. Ferner kennzeichnet der erste IDS 1 das Telegramm mit dem K Bit als belegt. Die Priorität P erhält zunächst den Wert 0.
Die Steuerinformation sieht daher wie folgt aus:
Da das Telegramm als belegt gilt, wird es von keinem anderen IDS verändert
und der erste IDS 1 erhält sein Protokoll auf der Rückleitungsstrecke (Ring)
zurück. Der IDS 1 speichert daraufhin seine eigene Priorität, die in diesem Fall 1
beträgt, in dem Bereich P ab. Dies bedeutet, daß er nach Beendigung der
Managementfunktionen als erster seine Daten senden darf.
Als nächstes führt der IDS 1 jedoch den Konfigurationsprozeß weiter, wozu er
ein weiteres Telegramm absetzt. Dies ist jedoch als frei markiert und enthält nun
folgende Werte:
Ein zur Anmeldung bereiter, zweiter IDS 2 erkennt das K Bit 0 und meldet sich
durch Verändern des K Bit Wertes auf 1 an. Jetzt kann kein anderer IDS das
Managementtelegramm beanspruchen. Der IDS 2 erhält das Telegramm nach
Umlauf also zurück. Analog zu dem ersten IDS setzt er nun seine eigene Priorität
2 in den Bereich P ein und den K Wert auf 0. Seine eigene Sendeberechtigung
liegt demnach an zweiter Stelle, d. h. er darf nach dem IDS 1 seine Daten
senden. Ferner gibt der IDS 2 das Telegramm durch den K = 0 für weitere
Anmeldungen frei. Es ist seine Aufgabe den nächsten Managementzyklus zu
initiieren.
Dieses Verfahren würde sich gemäß des Beispiels in Fig. 11 solange fortsetzen,
bis sich der IDS 3 und 4 ebenfalls angemeldet haben. Die Steuerinformation
enthält nun folgende Werte:
Durch entsprechende weitere Zyklen erfahren die schon angemeldeten IDS die
Anzahl der bisher angemeldeten Teilnehmer, so daß sich später eindeutig die
Sendeberechtigung ermitteln läßt.
Dieses Verfahren läuft solange, bis sich nach einer eingestellten Zeit, z. B. zwei
Zyklen, kein weiterer IDS anmeldet. Der zuletzt angemeldete IDS, hier IDS 4,
stellt daraufhin das Senden von Managementtelegrammen ein. Anschließend
beginnt der erste IDS 1 nach einer weiteren Wartezeit, in der er keine Manage
menttelegramme empfangen hat, mit der Sendung von "normalen" Daten-
Kurztelegrammen entsprechend seiner Sendeberechtigung.
Der erste IDS beginnt nach einer bestimmten Anzahl von Sendezyklen, welche
sich nach der Anzahl der angemeldeten Teilnehmer richtet, erneut mit der
Sendung von Managementtelegrammen, so daß sich eventuell später ange
schlossene IDS ebenfalls anmelden können, um sich in die Kette der Sendebe
rechtigungen einzufügen.
Die Vergabe der Sendepriorität ist jedoch auch nach weiteren Verfahren denk
bar. So könnte die Prioritätseinstellung nicht nach dem Zeitpunkt der Anmeldung
vergeben werden, sondern durch eine feste Einstellung im jeweiligen IDS. Dies
könnte ein verstellbares Bedienelement oder auch eine unverwechselbare
Geräte- oder Seriennummer sein. Durch Austausch dieser Seriennummer erhält
immer der IDS mit der höheren Nummer die bessere Priorität. Denkbar wäre
auch eine zentrale Vergabe der Seriennummern über ein geeignetes Programm
(Software).
Bricht das System in einem Fehlerfall (z. B. Stromausfall oder Netzwerkunterbre
chungen) zusammen, wird dies durch geeignete Auswertung der Management
telegramme erkannt und noch betriebsfähige Teile des Netzwerks können
analog dem obigen Verfahren neu konfiguriert werden, wodurch sich eine
gewisse Redundanz bzw. Fehlertoleranz ergibt. Wird das System repariert bzw.
Instand gesetzt, kann der Rekonfigurationsprozeß des Gesamtsystems durch
den nächsten Managementzyklus durchgeführt werden.
Durch weitere elektronische Bauteile kann eine Auswertung der Manage
menttelegramme über die Qualität der Netzwerkverbindungen Auskunft geben,
wie z. B. über die Qualität der optischen Streckensegmente bei der Lichtwellen
leiterverkabelung.
Claims (38)
1. Verfahren zum multidirektionalen Austausch von Informationen zwischen
Teilnehmern (z. B. Automatisierungsgeräte) auf Ethernet-Basis, wobei je
nach Größe des gesendeten Ethernet-Datenpaketes (Telegramm), dieses in
mehrere kleinere Pakete (Kurztelegramme) zerlegt und diesen jeweils min
destens eine Steuerinformation hinzugefügt wird, die kleineren Pakete in
mehreren Zyklen an ihr Ziel übertragen werden und gegebenenfalls dort
mittels der Steuerinformationen zum ursprünglichen Ethernet-Datenpaket
wieder zusammengesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Tele
gramme, deren Länge größer als die der Kurztelegramme ist, zerlegt wer
den.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle
Kurztelegramme die gleiche fest eingestellte Größe besitzen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerinformation die Quelle und das Ziel des Kurztelegramms ent
nehmbar sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Steuerinformation entnehmbar ist, ob es sich um ein zerlegtes oder
unzerlegtes Telegramm handelt, in wieviele Kurztelegramme zerlegt wurde
und daß der Steuerinformation die laufende Nummer des Kurztelegramms
entnehmbar ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerinformation die Erkennung einer fehlerfreien Übertragung der
Kurztelegramme ermöglicht.
7. Verfahren zum multidirektionalen Austausch von Informationen zwischen
Teilnehmern (z. B. Automatisierungsgeräte), wobei jedem Industrial Domain
Switch (IDS) ein Teilnehmer zuweisbar ist, welcher mit dem IDS über einen
Ethernet-Anschluß verbunden ist, die IDS über einen ethernetkonformen
Anschluß als Netzwerk aufgebaut sind und jeder IDS nach einem vorgege
benen, zyklischen Regelwerk zeitlich determiniert ein Senderecht erhält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder
mehrere IDS pro Kurztelegrammzyklus mehr als ein Senderecht erhalten.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch einen Voll-
Duplex-Ethernet-Anschluß zwischen dem Teilnehmer und dem jeweiligem
IDS.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Netzwerk als Punkt-zu-Punkt Netzwerk aufgebaut und zu einem
Ring schließbar ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Verkabe
lung von IDS zu IDS dezentral der Automatisierungsstruktur angepaßt wer
den kann.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das vorgegebene Regelwerk der Senderechtsvergabe so ausgestaltet
ist, daß eine Projektierung der Sendeprioritäten nicht notwendig ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß, falls keine Sendedaten in einem sendeberechtigten IDS vorliegen, die
Weitergabe des Senderechts durch Senden eines Signals (z. B. eines
Dummy-Kurzprotokolls) erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Präambel im Ethernet-Telegramm entfällt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Überlauf des Zwischenspeichers auf der Empfangsseite des IDS
Teilnehmeranschlusses durch Belegung der Empfangsleitung (z. B. Kollisi
onserzeugung = Back-off Signal) des IDS (= Sendeleitung des Teilnehmers)
signalisierbar wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6 oder einem der Ansprüche 7
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines Netzwerkbereichs
(Domain) das Regelwerk der Senderechtsvergabe zusammen mit den gleich
groß eingestellten Kurztelegrammen so ausgebildet ist, daß die Durchlauf
zeiten der Telegramme, z. B. für eine Takt- und/oder Uhrensynchronisation
ausreichend genau bestimmbar sind.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß für zeitkriti
sche Anwendungen (z. B. Sicherheitsanwendungen) die Durchlaufzeiten der
Telegramme berechenbar und/oder überprüfbar ausgestaltet werden.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß
Standard Protokolle, wie z. B. TCP/IP oder UDP als überlagerte Protokolle
verwendet werden und vom beschriebenen Verfahren unbeeinflußt bleiben.
19. IDS zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch einen wenige Kilobyte großen Speicher
für die Zwischenspeicherung der Kurztelegramme.
20. IDS nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der IDS als Ein
chipsystem ausgebildet ist.
21. IDS nach einem der Ansprüche 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß
der IDS direkt in den jeweiligen Teilnehmer unter Wegfall des Teilnehmer-
Ethernetanschlusses integriert ist.
22. IDS-System mit IDS nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere IDS durch Wegfall ihrer externen Ethernet-Ver
schaltungen in einem Mehrport-IDS mit entsprechend vielen Teilnehmeran
schlüssen integriert sind.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und einem der Ansprüche 7 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß einem Kurztelegrammsendezyklus ein
Managementzyklus folgt, in dem zur Durchführung von Managementfunktio
nen Kurz- oder Langtelegramme (Managementtelegramme) dienen.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die zyklische
Senderechtsvergabe über eine weitere Steuerinformation, die den Manage
menttelegrammen hinzugefügt wird, erfolgt.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß
anhand der Steuerinformation erkannt werden kann, ob es sich um ein
Managementtelegramm zur Durchführung von Managementfunktionen han
delt.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß die Managementfunktion zur Vergabe der Priorität des Senderechts
verwendet wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 26, dadurch gekennzeichnet,
daß die Managementfunktion zur Anmeldung der IDS am Netzwerk verwen
det wird.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 27, dadurch gekennzeichnet,
daß die Managementfunktion zur Netzwerkdiagnose verwendet wird.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 23 bis 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die Managementfunktion zur Parameterisierung (z. B. der Länge der
Kurztelegramme) verwendet werden.
30. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerin
formation den Status (Konfiguration) der Managementfunktion angibt.
31. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Erkennung
eines Ausfalls eines oder mehrerer IDS durch die Netzwerkdiagnose erfolgt.
32. Verfahren nach Anspruch 28 oder 31, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erkennung einer Netzwerkunterbrechung durch die Netzwerkdiagnose
erfolgt.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 28, 31 oder 32, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Qualität der Verkabelung der Netzwerksegmente durch
Auswertung der durch die Diagnose gewonnenen Daten ermittelt wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 33, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Langtelegramme vorliegenden Managementtelegramme nicht
zerlegt werden.
35. System für den multidirektionalen Austausch von Informationen zwischen
Teilnehmern (z. B. Automatisierungsgeräte), mit IDS (Industrial Domain
Switch), wobei jeder IDS mit einem Teilnehmer über einen Ethernet-An
schluß verbunden und jeder IDS mit mindestens einem weiteren IDS ver
bunden ist.
36. System nach Anspruch 35, gekennzeichnet durch einen in mindestens
einen Teilnehmer integrierten IDS.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 36, dadurch gekennzeichnet,
daß die Adresse des IDS mit der des angeschlossenen Teilnehmers iden
tisch ist.
38. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 37, dadurch gekennzeichnet,
daß der IDS seine Adresse aus dem vom Teilnehmer gesendeten Ethernet-
Telegramm entnehmen kann.
Priority Applications (2)
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---|---|---|---|
DE20022210U DE20022210U1 (de) | 2000-11-07 | 2000-11-07 | System zum multidirektionalen Austausch von Informationen zwischen Teilnehmern auf Ethernet-Basis |
DE2000155066 DE10055066A1 (de) | 2000-11-07 | 2000-11-07 | Verfahren zum multidirektionalen Austausch von Informationen zwischen Teilnehmern auf Ethernet Basis |
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