-
Schließer für die Flügel von Türen mit einem Schließerzapfen, der
auf eine Dämpfeinrichtung und über eine Kurbel und Zugmittel auf eine Schließerfeder
wirkt Die Erfindung bezieht sich auf einen Schließer für die Flügel von "Türen mit
einem Schließerzapfen, der auf eine Dämpfeinrichtung wirkt und eine Kurbel trägt,
die über Zugmittel mit einer Schwinge an einer auf Torsion beanspruchten und achsparallel
zum Schließerzapfen angeordneten Schließfeder angeschlossen ist, wobei vom Öffnungsbeginn
des Flügels an der Hebelarm des Zugmittels an der Schließerachse abnimmt und der
Hebelarm des Zugmittels an der Federachse zunimmt.
-
Außerdem sind Schließer für die Flügel von Türen bekanntgeworden,
bei denen der auf eine Dämpfeinrichtung wirkende Schließerzapfen ebenfalls eine
Kurbel trägt, die jedoch über aufwickelbare Zugmittel mit einer Schwinge an einer
auf Torsion beanspruchten und achsparallel zum Schließerzapfen angeordneten Schließfeder
angeschlossen ist. Diese Schließer sind als Pendeltürschließer ausgeführt, wobei
der Schließerzapfen jeweils über zwei Zugmittel mit zwei Schließfedern verbunden
ist. Dabei besteht das Zugmittel aus einzelnen Gliedern, die sich beim Öffnen des
Flügels um den Schließerzapfen wickeln und an Wickelflächen des Schließerzapfens
anlegen.
-
Bei diesen Pendeltürschließern beträgt der Öffnungsweg für den Flügel
nach jeder Seite 90°, und es ist nicht möglich, den Flügel über einen größeren Schwenkbereich
nach einer Seite auszuschwenken. Das Öffnen über 90° hinaus ist jedoch vielfach
bei einseitig zu öffnenden Türflügeln, insbesondere in Gebäuden, bei denen Stauungen
hinter dem Türflügel auftreten können, erwünscht.
-
Es ist nun schon versucht worden, Schließer zu schaffen, die einseitig
eine Öffnungsbewegung bis auf 180° gestatten. Bei diesen Schließern finden Druck-oder
Zugfedern Verwendung, deren Achse senkrecht zur Schließerachse steht. Diese Schließer
gestatten nur eine unzureichende Anpassung an die notwendige Schließkraft so, daß
die Flügel in einem weiten Bereich schwer zu öffnen sind und eine nur ungenügend
kontrollierte Rückstellkraft aufweisen.
-
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Schließer für
die Flügel von Türen zu schaffen, der bei Anordnung einer auf Torsion beanspruchten
Schließfeder achsparallel zum Schließerzapfen, die mit einer Schwinge über Zugmittel
an der Kurbel des Schließerzapfens angeordnet ist, eine einseitige Öffnungsbewegung
des Flügels auf 180° gestattet.
-
Diese Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß für die Öffnungsbewegung
auf 180° als Zugmittel eine Koppel und aufwickelbare Glieder dienen, welche zwischen
den Enden der Koppel und den Anlenkstellen an der Kurbel einerseits sowie der Schwinge
andererseits eingeschaltet sind.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Koppel die Verbindungsebene von Schließerachse und Federachse schneidet.
-
Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß die aufwickelbaren Glieder
an Flächen auf der Schwinge und auf der Kurbel zur Anlage kommen und mit über die
Anlageflächen vorstehenden Teilen Schwinge und Kurbel bilden.
-
Ferner besteht ein Merkmal darin, daß bei geschlossenem Flügel Kurbel
und Schwinge parallel und gleichgerichtet sind.
-
Schließlich besteht noch ein Kennzeichen darin, daß die Schwinge zur
Veränderung der Federvorspannung einstellbar zum Federmitnehmer ist.
-
Durch die Anordnung von aufwickelbaren Gliedern zwischen der Koppel
und der Kurbel einerseits und der Schwinge andererseits nach der Erfindung wird
es möglich, bei einem Schließer für die Flügel von Türen, bei dem eine auf Torsion
beanspruchte Schließfeder achsparallel zum Schließerzapfen angeordnet ist, den Flügel
einseitig auf 180° zu öffnen. Dabei wird in vorteilhafter Weise durch die zur Anlage
an der Kurbel bzw. der Schwinge kommenden aufwickelbaren Glieder der wirksame Hebelarm
der Kurbel bzw. der Schwinge derart verändert, daß die Öffnungskraft in weitem Bereich
möglichst gering ist und trotzdem die Schließkraft so bemessen ist, daß ein gleichmäßiges
Schließen des Flügels erreicht wird.
-
Die Veränderung des wirksamen Hebelarmes ist dabei zweckmäßig so gewählt,
daß die Zugkraft der Schließerfeder in der Schließstellung des Flügels zur größtmöglichen
Auswirkung kommt. Hierdurch ist ein Festhalten des Flügels in der Schließstellung
auch
bei Verwendung eines Rollfallenschlosses gesichert. Diese große Rückstellkraft bleibt
über etwa 10 bis 20° des Öffnungsweges konstant und sinkt mit steigendem Öffnungswinkel
in einem bestimmten Verhältnis ab, obgleich die direkte Kraft der Feder ansteigt.
Somit erfordert der Schließer zu Beginn des Öffnens des Flügels einen großen Kraftaufwand,
der jedoch in einem abgewogenen Verhältnis zur menschlichen Muskelkraft steht. Dieser
große Kraftaufwand sinkt mit dem Öffnungswinkel ab, entsprechend der sich ändernden
Kraftrichtung beim Öffnen des Flügels, jedoch ist auch im Bereich des geringen Kraftaufwandes
die Rückstellkraft so bemessen, daß der Flügel die erforderliche Bewegung erhält.
-
Dabei kann in bekannter Weise mittels einer hydraulischen Dämpfeinrichtung
die Schließg-Ischwindigkeit reguliert «-erden.
-
Besonders vorteilhaft ist die konstruktive Gestaltung des Schließers,
die eine einfache und bequeme Montage gestattet. So kann z. B. die Schließfeder
durch Lösen von zwei Schrauben ohne weitere Demontage aus dem Gehäuse entnommen
und ausgewechselt werden. Der Raum für die Dämpfeinrichtung nimmt nur einen Teil
des Gehäuseinnenraumes ein, wodurch nur wenig Bremsmittel benötigt wird und außer
der Bremse alle Teile frei zugänglich sind. Die Anordnung der Dämpfeinrichtung an
der Unterseite des Deckels des Bremsraumes gestattet eine einfache Montage der Einrichtung.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt.
Es zeigt Abb. l einen Schließer von oben gesehen, geöffnet, Abb. 2 von der Seite
gesehen, im Schnitt nach der Linie A-B in Abb. 1, Abb.3 von oben gesehen, im Schnitt
nach der Linie C-D in Abb. 2, und Abb.4 bis 6 verschiedene Stellungen des Zugmittels,
schematisch dargestellt.
-
In einem Gehäuse o., das in bekannter Weise in einem nicht gezeichneten
zweiten Gehäuse in den Boden eingelassen wird, ist ein Schließerzapfen b und eine
Schließfeder c angeordnet. In der Schließfeder c ist ein Mitnehmer d drehbar gelagert,
an dem eine Schwinge e zur Einstellung der gewünschten Vorspannung der Feder c einstellbar
befestigt ist. An der Schwinge e ist ein Verbindungsglied f befestigt, das gelenkig
mit einer Koppel g verbunden ist. Die Koppel g schneidet die Verbindungsebene von
Schließerachse b' und Federachse c'. Der Schließerzapfen b ist mit einer
Kurbel h versehen, die durch ein Verbindungsglied 7, mit dem anderen Ende
der Koppel g verbunden ist. Es sind somit zwei Kurbeltriebe vorgesehen, die durch
die gemeinsame Koppel g zusammenwirken. Der Schließerzapfen bist im Boden des Gehäuses
a und einem Deckel m gelagert. Der Deckel deckt einen vom Innenraum des Gehäuses
a abgekleideten Raum o für eine Dämpfeinrichtung ab. Das Lager im Deckel m ist durch
eine Zentrierstopfbuchse p abgeschlossen, die den Deckel m in einer Aussparung
r des Gehäuses a zentriert. Der Deckel na trägt den Bremszylinders
der Dämpfeinrichtung, der den Kolben t aufnimmt. Der Kolben t ist durch einen Kurbeltrieb
mit dem Schließerzapfen b verbunden. Aus dem Zylinderraum der Dämpfeinrichtung führt
in bekannter Weise ein Abflußkanal zt in den Raum o, dessen Austrittsöffnung durch
die Stellschraube ui in der Größe veränderlich ist, um die Dämpfkraft einzustellen.
In diesen Kanal zc ist ein Überdruckventil v eingesetzt, das bei Überdruck im Zylinderraum
Bremsmittel in den Raum o entweichen läßt. Wirkungsweise. Bei geschlossenem Flügel
legt sich das Verbindungsglied f an der Fläche w der Schwinge ran,
während das Verbindungsglied k mit der Koppel g
eine gestreckte Linie
bildet (Abb. 1 und 4). Somit kommt beim Öffnen des Flügels der Hebelarm der Kurbel
lt am Schließerzapfen b voll zur Wirkung, während der wirksame Hebelarm der
Schwinge e auf die Koppel g nur klein ist. Aus diesem Hebelverhältnis ergibt sich
für den Öffnungsbeginn eine große Rückstellkraft. Mit Vergrößerung des Öffnungswinkels
des Flügels hebt sich das Glied f von der Schwinge e ab, wodurch sich der wirksame
Hebelarm zur Drehachse des Federmitnehmers d vergrößert. Durch diese Hebelvergrößerung
wird die Kraftabgabe an die Koppel g geringer. Auf der Seite des Schließerzapfens
b legt sich im Verlaufe der Öffnungsbewegung das Verbindungsglied k an die Fläche
x der Kurbel h an. In der Endstellung von 180° legt sich auch die Koppel g an eine
Fläche y der Kurbel b an, wodurch der wirksame Hebelarm weiter verkleinert wird.
-
Diese Verkleinerung des Hebelarmes unterstützt nochmals die kraftmindernde
Wirkung, die auf der Federseite durch die Vergrößerung des dort zuständigen Hebels
erreicht wird.
-
Es wird dadurch der erforderliche Kraftaufwand zum Öffnen des Flügels
ständig verringert. Daraus ergibt sich für den Schließweg der Vorteil, daß sich
für den ersten hydraulisch nicht kontrollierten Teil eine nicht zu hohe Anfangsgeschwindigkeit
einstellt, im kontrollierten Teil aber durch das jetzt umgekehrt wirksame Hebelverhältnis
die Schließkraft sich ständig vergrößert, bis sie bei 10° vor Schließende den Höchstwert
erreicht hat.
-
Zur Einstellung einer gewissen Federvorspannung sind in dem Federmitnehmer
d auf einem Kreisbogen um seine Achse mehrere Bohrungen d' zum Einschrauben der
Befestigungsschraube e' der Schwinge e
vorgesehen. Bei Einstellung
einer gewünschten Federvorspannung werden zuerst die Schrauben c', e', f'
gelöst. Dann wird die Schwinge e entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt, die Befestigungsschraube
e' in eine der Bohrungen d' eingeschraubt und die Schraube c' angezogen. Nach Anziehen
der Schraube c' wird beim weiteren Schwenken des Schraubenschlüssels unter Vorspannung
der Feder der Federmitnehmer d mitgenommen und gelangt so in die in Abb. 1 dargestellte
Stellung, in der er wieder mit dem Glied f durch die Schraube f' verbunden
wird.
-
Zum Ausbau der Feder c werden lediglich die Schrauben c', e' gelöst,
worauf die Schwinge e mit dem Verbindungsglied f so weit ausgeschwenkt werden kann,
daß die Feder c ohne weitere Demontage des Schließers aus dem Gehäuse herausgenommen
werden kann.