DE100473C

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Publication number: DE100473C
Application number: DENDAT100473D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Zugglas.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein aus Glasperlen gebildeter Cylinder, welcher mit einem Zugglas bekannter Art in solcher Weise vereinigt wird, dafs ein Beschädigen der Glühstrümpfe bei Glühlichtlampen, etwa durch Zerspringen des Zugglases, verhindert wird.

Die beiliegende Zeichnung läfst die Neuerung in zwei Ausführungsformen erkennen, und zwar zeigt

Fig. ι einen Längsschnitt durch einen Cylinder mit umgelegtem Perlencylinder,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Cylinder mit innen liegendem Perlencylinder.

Der Glascylinder g hat nahe dem unteren Ende einen Wulst h erhalten, auf welchem der Perlencylinder c ruht. Der letztere besteht aus einem Gerippe von Ringen dd¹, Stängchen f und Drähten e zur Aufnahme der Glasperlen. Die Perlen können von jeder Form und Gröfse, geschliffen oder ungeschliffen sein, während man das Gerippe aus beliebigem Material, etwa vernickeltem Kupferdraht, Silberdraht, Aluminium oder dergl., herstellen kann. Die Wirkungsweise derartig zusammengesetzter Cylinder für Beleuchtungszwecke ist nun folgende :

Es ist bekannt, dafs die äufsere kältere Luft auf jeden erhitzten Glaskörper nachtheilig wirkt und denselben zum Springen bringt, wodurch bei Glühlichtlampen auch die Glühstrümpfe gefährdet sind. Der vorbeschriebene Cylinder hebt diese Gefahr auf, indem der um den Glascylinder gelegte Perlencylinder ersteren gegen alle äufseren Angriffe, in erster Linie gegen das Anschlagen der äufseren kalten Luft beim Abkühlen schützt. Der Glascylinder erkaltet allmälig, kann daher nicht springen und den Glühstrumpf nicht beschädigen. Die innere Wärme des Glascylinders theilt sich dem Perlencylinder mit, letzterer hält die Wärme lange an und giebt dieselbe beim Abkühlen der äufseren kalten Luft nur allmälig ab. Es kann also der Glascylinder, sowie auch der Perlencylinder von Fall zu Fall eine für beide Cylinder nur günstige Abkühlung durchmachen, infolge dessen seine Widerstandsfähigkeit erhöht wird.

Die Ausführungsform nach Fig. 2 der Zeichnung kennzeichnet einen Glascylinder mit innen liegendem Perlencylinder. Der Cylinder a pafst mit seinem unteren Stutzen b auf den Brenner der jeweiligen Lampe und ist vom Stutzen aus bis zum oberen Rande zur Aufnahme eines Perlencylinders c erweitert. Letzterer ist auf gleiche Art und Weise hergestellt, wie der vorhin beschriebene, nur ist der untere Ring d etwas gröfser gehalten, und zwar so, dafs er genau in den Glascylinder α pafst, wodurch ein Hin- und Herbewegen des Perlencylinders unmöglich gemacht wird.

Die Wirkungsweise dieses Cvlinders ist folgende:

Da der Glasperlencylinder dem Glühstrumpfe bezw. der Gasflamme am nächsten steht, so erhält er auch den gröfsten Theil der erzeugten Wärme und giebt nur einen geringen Procentsatz derselben an den aufserhalb stehenden Glascylinder ab. Es wird mithin der Glascylinder nur wenig warm, er ist daher gegen die von aufsen anschlagende kältere

Luft nicht empfindlich. Er kann also nicht springen und dem Glühstrumpf niemals nachtheilig werden.

Zur Herstellung des Glascylinders dient vorzugsweise Krystallglas und können den Glasperlen die verschiedensten Farben gegeben werden, wodurch hübsche Illuminationskörper entstehen. Ohne die Leuchtkraft zu beeinträchtigen, ist der Lichteffect ein dem Auge wohlthuender; Reflector und Augenschoner kommen in Wegfall, die Strahlen werden nach allen Seiten und nach unten reflectirt. Der Perlencylinder ist unzerbrechlich, und es dürften somit neue Formen von Cylindern entstanden sein, welche allen an sie zu stellenden Anforderungen genügen.

Claims

Patent-Anspruch:

Cylinder für Beleuchtungszwecke, insbesondere für Gasglühlichtbrenner, gekennzeichnet durch die Combination eines geeignet ausgebildeten Glascylinders und eines dicht in oder um denselben gelegten Glasperlencylinders.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.