DE10040468A1 - Betriebsverfahren für eine aus einer Kopfbaugruppe und mindestens einer Eingabebaugruppe bestehende Peripheriesteuereinheit - Google Patents
Betriebsverfahren für eine aus einer Kopfbaugruppe und mindestens einer Eingabebaugruppe bestehende PeripheriesteuereinheitInfo
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Abstract
Von der Eingabebaugruppe (5) werden zyklisch Daten in die Eingabebaugruppe (5) eingelesen. Zeitnah zum Einlesen der Daten wird von der Eingabebaugruppe (5) ein Meldesignal an eine Kopfbaugruppe (4) übermittelt. Die Kopfbaugruppe (4) ermittelt aufgrund des Empfangs des Meldesignals einen Zeitstempel. Die Daten werden danach für die Kopfbaugruppe (4) bereitgestellt. Die Kopfbaugruppe (4) ordnet den bereitgestellten Daten den zuvor ermittelten Zeitstempel zu.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für
eine aus einer Kopfbaugruppe und mindestens einer Eingabebau
gruppe bestehende Peripheriesteuereinheit, wobei von der Ein
gabebaugruppe Prozessdaten in die Eingabebaugruppe eingelesen
und danach an die Kopfbaugruppe bereitgestellt werden, wobei
die Kopfbaugruppe den bereitgestellten Prozessdaten einen
Zeitstempel zuordnet.
Peripheriesteuereinheit, die aus einer Kopfbaugruppe und -
meist mehreren - Ein- und Ausgabebaugruppen bestehen, sind
z. B. bei PROFIBUS-Systemen bekannt. Sie bilden dort einen so
genannten DP-Slave.
Im Stand der Technik arbeiten die einzelnen Baugruppen der
Peripheriesteuereinheit asynchron. Insbesondere bearbeiten
die Eingabebaugruppen ihren gesamten Zyklus inklusive aller
Diagnosen und Weiterverarbeitungen zu Ende und stellen erst
dann ihre Prozessdaten für die Kopfbaugruppe bereit. Diese
liest dann an der entsprechenden Stelle ihres eigenen Bear
beitungszyklus die Prozessdaten in die Kopfbaugruppe ein,
überprüft sie auf Signaländerungen und speichert sie im Ände
rungsfall mit der zum Zeitpunkt des Einlesens in die Kopfbau
gruppe gültigen Uhrzeit ab.
Diese Vorgehensweise kann zu Abweichungen zwischen der abge
speicherten Zeit und der Zeit, zu der die Prozessdaten in die
Eingabebaugruppe eingelesen wurden, von mehreren Millisekun
den führen.
Es ist zwar denkbar, die Eingabebaugruppen mit eigenen Zeit
gebern zu versehen und beim Einlesen der Prozessdaten diesen
sofort einen Zeitstempel zuzuordnen. In diesem Fall müssten
aber nicht nur auf den Eingabebaugruppen Uhrenbausteine vor
gesehen werden, sondern darüber hinaus auch diese untereinan
der und mit dem Uhrenbaustein der Kopfbaugruppe synchroni
siert werden. Dies führt zu vergleichsweise hohen Kosten und
belastet darüber hinaus die übrige Kommunikation zwischen den
einzelnen Baugruppen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
kostengünstiges und effektives Betriebsverfahren für eine aus
einer Kopfbaugruppe und mindestens einer Eingabebaugruppe be
stehende Peripheriesteuereinheit zu schaffen, mittels dessen
eine genaue Zeitstempelzuordnung zu den eingelesenen Prozess
daten möglich ist.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass von der Eingabebaugrup
pe zeitnah zum Einlesen der Prozessdaten ein Meldesignal an
die Kopfbaugruppe übermittelt wird und dass die Kopfbaugruppe
den Zeitstempel aufgrund des Empfangs des Meldesignals ermit
telt.
Wenn das Übermitteln des Meldesignals hochprior und das Be
reitstellen der Prozessdaten niederprior erfolgt, ist gewähr
leistet, dass das Meldesignal stets zeitnah zum Einlesen der
Prozessdaten an die Kopfbaugruppe übermittelt wird.
Wenn das Meldesignal der Kopfbaugruppe über eine eigene Mel
designalleitung übermittelt wird, kann das Übermitteln des
Meldesignals auch während des Austauschs von Prozessdaten
zwischen anderen Baugruppen der Peripheriesteuereinheit er
folgen.
Wenn die in die Eingabebaugruppe eingelesenen Prozessdaten
von der Eingabebaugruppe vorverarbeitet werden und das Melde
signal nur dann an die Kopfbaugruppe übermittelt wird, wenn
die Eingabebaugruppe aufgrund der Vorverarbeitung einen Aktu
alisierungsbedarf für die Prozessdaten erkennt, wird der Prozessdatenaustausch
zwischen der Eingabebaugruppe und der
Kopfbaugruppe so gering wie möglich gehalten. Die Vorverar
beitung der Prozessdaten umfasst vorzugsweise insbesondere
auch eine Plausibilitätsprüfung der in die Eingabebaugruppe
eingelesen Prozessdaten.
Die Peripheriesteuereinheit ist in der Regel in ein größeres
Automatisierungssystem eingebunden. Die Kopfbaugruppe stellt
die Prozessdaten daher in der Regel für eine ihr übergeordne
te Zentraleinheit bereit.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbin
dung mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung
Fig. 1 ein verteiltes Automatisierungssystem,
Fig. 2 eine Peripheriesteuereinheit,
Fig. 3 eine Kopfbaugruppe,
Fig. 4 eine Eingabebaugruppe und
Fig. 5 und 6 Ablaufdiagramme.
Gemäß Fig. 1 besteht ein verteiltes Automatisierungssystem in
der Regel aus einer übergeordneten Zentraleinheit 1 und meh
reren Peripheriesteuereinheit 2. Die Zentraleinheit 1 und die
Peripheriesteuereinheit 2 kommunizieren beispielsweise über
einen seriellen Feldbus 3, z. B. gemäß dem PROFIBUS-Protokoll,
miteinander.
Die Peripheriesteuereinheit 2 bestehen - siehe auch Fig. 2 -
jeweils aus einer Kopfbaugruppe 4, Eingabebaugruppen 5 und
Ausgabebaugruppen 6. Die Baugruppen 4-6 jeder Peripheriesteu
ereinheit 2 sind über einen Steuereinheitsbus 7 miteinander
verbunden. Der Steuereinheitsbus 7 kann wahlweise ein seriel
ler oder ein paralleler Bus 7 sein.
Die Ein- und Ausgabebaugruppen 5, 6 lesen zyklisch Prozessda
ten von einer zu steuernden technischen Anlage 8 ein bzw. geben
Prozessdaten an diese aus. Sie stellen die eingelesenen
Prozessdaten für die Kopfbaugruppen 4 bereit. Dort wird den
Prozessdaten ein Zeitstempel zugeordnet und es erfolgt eine -
zumindest teilweise - Weiterverarbeitung. Soweit erforder
lich, werden die Prozessdaten von den Kopfbaugruppen 4 an die
Zentraleinheit 1 weiterübermittelt. Die Zentraleinheit 1 kom
muniziert in der Regel über eine geeignete Schnittstelle 9,
z. B. einen Computermonitor mit einer Eingabetastatur und ei
ner Maus, mit einem Anwender.
Gemäß Fig. 3 weisen die Kopfbaugruppen 4 je einen Mikroprozes
sor 10 auf. Dieser arbeitet ein Computerprogrammprodukt 11
ab, welches den Betrieb der jeweiligen Kopfbaugruppe 4 steu
ert. Im Rahmen der Abarbeitung des Computerprogrammprodukts
11 kommuniziert die Kopfbaugruppe 4 unter anderem mit der
Zentraleinheit 1 und den ihr zugeordneten Ein- und Ausgabe
baugruppen 5, 6.
Die Kopfbaugruppe 4 weist ferner einen Zwischenspeicher 12
und einen Zeitgeber 13 auf. Der Zwischenspeicher 12 dient zum
Zwischenspeichern von Prozessdaten sowie eines den Prozessda
ten gegebenenfalls zugeordneten Zeitstempels. Der Zeitstempel
wird durch Abfragen des Zeitgebers 13 ermittelt.
Ersichtlich ist der Mikroprozessor 10 einerseits mit dem se
riellen Feldbus 3 und andererseits mit dem Steuereinheitsbus
7 verbunden. Der Steuereinheitsbus 7 weist dabei eine eigene
Meldesignalleitung 14 auf, über die ein Meldesignal übermit
telbar ist, auf das später noch näher eingegangen werden
wird.
Gemäß Fig. 4 weist jede Eingabebaugruppe 5 einen Mikrocontrol
ler 15 auf. Der Mikrocontroller 15 arbeitet ebenfalls ein
Computerprogrammprodukt 16 ab, das den Betrieb der Eingabe
baugruppe 5 steuert.
Im Rahmen der Abarbeitung des Computerprogrammprodukts lö
liest der Mikrocontroller 15 gemäß einem Schritt 17 zunächst
Prozessdaten von der zu steuernden technischen Anlage 8 in
die jeweilige Eingabebaugruppe 5 ein. Danach nimmt der Mikro
controller 15 in Schritten 18 und 19 eine Vorverarbeitung der
in die Eingabebaugruppe 5 eingelesenen Prozessdaten vor. Ins
besondere prüft der Mikrocontroller im Schritt 18, ob die
Prozessdaten als solche möglich sind. Er nimmt also eine
Plausibilitätsprüfung vor. Im Schritt 19 wird dann überprüft,
ob sich die Prozessdaten gegenüber den beim vorherigen Zyklus
eingelesenen Prozessdaten geändert haben. Nur wenn die Pro
zessdaten sowohl plausibel sind als auch eine Änderung er
folgt ist, werden nachfolgende Schritte 20, 21 durchlaufen.
Das Übermitteln des Meldesignals an die Kopfbaugruppe 4 und
das Bereitstellen der Prozessdaten für die Kopfbaugruppe 4
erfolgt also nur dann wenn die Eingabebaugruppe S aufgrund
der Vorverarbeitung einen Aktualisierungsbedarf für die Daten
erkennt. Der Schritt 20 könnte alternativ aber auch vor der
Prüfung auf Plausibilität und/oder Änderungen erfolgen.
Im Schritt 20 wird unverzüglich, also zeitnah zum Einlesen
der Prozessdaten in die Eingabebaugruppe 5 ein Meldesignal an
die Kopfbaugruppe 4 übermittelt. Das Übermitteln des Melde
signals erfolgt hochprior über die Meldesignalleitung 14.
Nach dem Übermitteln des Meldesignals werden im Schritt 21
die eingelesenen Prozessdaten für die Kopfbaugruppe 4 bereit
gestellt. Das Bereitstellen der Prozessdaten erfolgt nieder
prior an der Prozessdatenschnittstelle des restlichen Steuer
einheitsbusses 7, also ohne Beachtung der Meldesignalleitung
14.
Das Abarbeiten der Schritte 17 bis 21 erfolgt in der Regel
zyklisch. Nach der Abarbeitung des Schrittes 21 wird also
wieder mit der Abarbeitung des Schrittes 17 begonnen.
Die Kopfbaugruppe 4 arbeitet ihr Programm in der Regel zyk
lisch ab. Dieses umfasst gemäß Fig. 6 insbesondere Schritte 22
bis 27.
Im Schritt 22 wird abgefragt, ob ein Meldesignal von einer
der Eingabebaugruppen 5 übermittelt wurde. Wenn ja, wird im
Schritt 23 durch Abfragen des Zeitgebers 13 die Zeit erfasst,
also ein Zeitstempel ermittelt. Das Ermitteln des Zeitstem
pels erfolgt also unverzüglich nach dem Empfang des Meldesig
nals. Der ermittelte Zeitstempel wird im Zwischenspeicher 12
hinterlegt.
Sodann werden im Schritt 24 die korrespondierenden Prozessda
ten von der signalisierenden Eingabebaugruppe 5 abgefragt.
Die Prozessdaten werden ebenfalls im Zwischenspeicher 12 ab
gespeichert. Ihnen wird der zuvor ermittelte Zeitstempel zu
geordnet. Soweit erforderlich, werden die eingelesenen Pro
zessdaten und der ihnen zugeordnete Zeitstempel im Schritt 26
für die übergeordnete Zentraleinheit 1 bereitgestellt. Ferner
werden im Schritt 27 weitere Aufgaben ausgeführt, die im Rah
men der vorliegenden Erfindung nicht von Belang sind. Danach
wird wieder mit dem Schritt 22 fortgefahren.
Mittels des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens ist ohne zu
sätzlichen Hardwareaufwand gegenüber dem Stand der Technik
und mit nur sehr geringem zusätzlichem Softwareaufwand gegen
über dem Stand der Technik eine erhebliche Steigerung bei der
Genauigkeit des Zeitstempels erreichbar. Insbesondere ist die
Genauigkeit des Zeitstempels nunmehr unabhängig von der Ver
zögerung zwischen dem Einlesen der Prozessdaten und dem Be
reitstellen der Prozessdaten und auch unabhängig von der Ü
bertragungsdauer.
Claims (12)
1. Betriebsverfahren für eine aus einer Kopfbaugruppe (4) und
mindestens einer Eingabebaugruppe (5) bestehende Peripherie
steuereinheit (2), wobei von der Eingabebaugruppe (5) Pro
zessdaten in die Eingabebaugruppe (5) eingelesen und danach
für die Kopfbaugruppe (4) bereitgestellt werden, wobei die
Kopfbaugruppe (4) den bereitgestellten Prozessdaten einen
Zeitstempel zuordnet,
dadurch gekennzeichnet,
dass von der Eingabebaugruppe (5) zeitnah zum Einlesen der
Prozessdaten ein Meldesignal an die Kopfbaugruppe (4) über
mittelt wird und dass die Kopfbaugruppe (4) den Zeitstempel
aufgrund des Empfangs des Meldesignals ermittelt.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Übermitteln des Meldesignals hochprior und das Be
reitstellen der Prozessdaten niederprior erfolgt.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Meldesignal der Kopfbaugruppe über eine eigene Mel
designalleitung (14) übermittelt wird.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die in die Eingabebaugruppe (5) eingelesenen Prozessda
ten von der Eingabebaugruppe (5) vorverarbeitet werden und
dass das Meldesignal nur dann an die Kopfbaugruppe (4) über
mittelt wird, wenn die Eingabebaugruppe (5) aufgrund der Vor
verarbeitung einen Aktualisierungsbedarf für die Prozessdaten
erkennt.
5. Betriebsverfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorverarbeitung der Prozessdaten eine Plausibili
tätsprüfung der in die Eingabebaugruppe (5) eingelesenen Pro
zessdaten umfasst.
6. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche,
dadurch. gekennzeichnet,
dass die für die Kopfbaugruppe (4) bereitgestellten Prozess
daten von der Kopfbaugruppe (4) für eine der Kopfbaugruppe
(4) übergeordnete Zentraleinheit (1) bereitgestellt werden.
7. Computerprogrammprodukt für eine Kopfbaugruppe (4) zur
Durchführung eines Betriebsverfahrens nach einem der Ansprü
che 1 bis 6.
8. Kopfbaugruppe zur Durchführung eines Betriebsverfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
9. Kopfbaugruppe nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie mit einem Computerprogrammprodukt (11) nach An
spruch 7 programmiert ist.
10. Computerprogrammprodukt für eine Eingabebaugruppe (5) zur
Durchführung eines Betriebsverfahrens nach einem der Ansprü
che 1 bis 6.
11. Eingabebaugruppe zur Durchführung eines Betriebsverfah
rens nach einem der obigen Ansprüche 1 bis 6.
12. Eingabebaugruppe nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie mit einem Computerprogrammprodukt (16) nach Anspruch
10 programmiert ist.
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