DE10029616A1 - Kraftfahrzeug mit einer elektromechanischen Türverriegelung - Google Patents
Kraftfahrzeug mit einer elektromechanischen TürverriegelungInfo
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Abstract
Bei einem Kraftfahrzeug, insbesondere einem Pkw, sind während des Fahrbetriebs in der Regel alle Türen entriegelt. Dadurch besteht die Gefahr, daß bei einem vorübergehend haltenden oder langsam fahrenden Fahrzeug unerwünschte Personen einsteigen oder durch eine Tür Gegenstände von einem nichtbesetzten Sitz entwenden. DOLLAR A Aufgabe ist es, diese Gefahr zu verringern. DOLLAR A Das wird dadurch erreicht, daß eine Steuereinheit (S) für die Türverriegelung aller Türen (10-13) so ausgebildet ist, daß während des Betriebs des Fahrzeugs eine Tür (11, 13) an einem nichtbesetzten Sitz (7, 9) automatisch verriegelt wird. Die Ermittlung der Besetzung eines Sitzes kann durch Drucksensoren, sogenannte Sitzbelegungssensoren oder auch aus dem Zustand des Anschnallgurtes abgeleitet werden.
Description
Die Erfindung geht aus von einem Kraftfahrzeug mit einer elektromechanischen
Türverriegelung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiges Kraftfahrzeug
ist bekannt durch die DE 38 01 650 C1.
Bei einem derartigen Kraftfahrzeug, insbesondere einem Pkw, sind im allgemeinen nach
dem Abschließen der Fahrertür alle Fahrzeugtüren über eine elektromechanische
Verriegelung automatisch verriegelt. Beim Aufschließen der Fahrzeugtür für einen
Fahrtantritt indessen sind im allgemeinen alle Türen des Fahrzeuges automatisch
entriegelt. Dabei ist es auch bekannt, mit einem zusätzlichen Schalter am
Armaturenbrett, am Lenkrad oder in der Fahrzeugtür, während des Fahrbetriebs
wahlweise alle Türen zu verriegeln oder zu entriegeln. Bei derartigen Kraftfahrzeugen mit
einer automatischen Türverriegelung oder Türentriegelung kommt es immer wieder vor,
daß an einer entriegelten Tür an einem nichtbesetzten Sitz, zum Beispiel dem
Beifahrersitz, unerwünschte Personen einsteigen und auf dem nichtbesetzten Sitz Platz
nehmen oder auch am Kraftfahrzeug vorbeikommende Fußgänger oder Radfahrer eine
entriegelte Tür aufreißen und Wertgegenstände entwenden, die von einem Fahrgast
oder dem Fahrer auf einem nichtbesetzten Sitz abgelegt sind.
Diese Gefahr läßt sich zwar dadurch verringern, daß der Fahrer während des
Fahrbetriebs mit dem genannten Schalter alle Türen verriegelt. Diese Maßnahme kann
aber leicht vergessen werden oder bildet ein Hindernis, wenn ein Fahrgast anläßlich
eines kurzen Halts das Fahrzeug schnell verlassen oder ein anderer Fahrgast schnell
einsteigen möchte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug der beschriebenen Art so
auszubilden, daß die genannte Gefahr des Zugriffs durch unerwünschte Personen über
entriegelte Türen verringert wird, ohne daß für die Fahrt verriegelte Türen die genannten
Nachteile mit sich bringen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist somit eine Steuereinheit für die wahlweise
Verriegelung und Entriegelung aller Türen so ausgebildet, daß während des Betriebs des
Fahrzeugs eine Tür an einem nicht besetzten Sitz automatisch verriegelt ist.
Durch die Erfindung wird also den praktischen Bedürfnissen automatisch optimal
Rechnung getragen, ohne daß dafür der Fahrer aktiv eingreifen muß. Die automatische
Verriegelung der Türen an nichtbesetzten Sitzen beseitigt weitgehend die Gefahr, daß
unerwünschte Personen das Fahrzeug besteigen oder am Fahrzeug vorbeikommende
Personen eine entriegelte Tür aufreißen und auf einem nichtbesetzten Sitz abgelegte
Gegenstände entwenden.
Als Beginn des Betriebs des Fahrzeugs, in dem die erfindungsgemäße Verriegelung
erfolgt, kann das Einschalten der Zündung, das Starten des Motors oder auch eine
bestimmte Mindestfahrgeschwindigkeit von zum Beispiel 5-20 km/h definiert sein.
Für die Erzeugung eines die Besetzung eines Sitzes anzeigenden Signals können jeweils
der Sitzfläche zugeordnete Drucksensoren oder sogenannte Sitzbelegungssensoren
angewendet werden, die zu anderen Zwecken bereits bekannt sind. Ein die
Nichtbesetzung eines Sitzes anzeigendes Signal kann auch aus dem nicht
geschlossenen Anschnallgurt des Sitzes abgeleitet werden, wenn man davon ausgeht,
daß ein auf einem Sitz sitzender Fahrgast immer angeschnallt ist. Zu diesem Zweck
können die Schlösser der Anschnallgurte kleine eingebaute Schalter enthalten, die auf
den eingeschnappten Einschnallgurt ansprechen. Das Schloß des Anschnallgurtes kann
auch durch sein Einschnappen eine galvanische, eine entsprechende Schaltspannung
auslösende Verbindung herstellen.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Verriegelung einer Tür an einem
nichtbesetzten Sitz durch ein Betätigungsmittel vom Fahrer aufhebbar. Das kann
vorteilhaft sein, wenn der Fahrer kurz anhält, um einen weiteren Fahrgast an einem
nichtbesetzten Sitz aufzunehmen, den Motor aber nicht abschalten möchte.
Vorzugsweise wird die Verriegelung der Tür an einem nichtbesetzten Sitz bei
ausgeschalteter Zündung jeweils wieder aufgehoben.
Für die Ermittlung der Besetzung eines Sitzes kann eine bereits vorhandene Warnanlage
zusätzlich ausgenutzt werden, die bei Besetzung des Sitzes und nicht geschlossenem
Anschnallgurt für diesen Sitz ein akustisches oder optisches Warnsignal auslöst. Eine
derartige Warnanlage enthält auch bereits Mittel zur Erkennung der Besetzung eines
Sitzes und Mittel zur Feststellung, ob die auf dem Sitz sitzende Person angeschnallt ist.
Bei einem Unfall kann es nachteilig sein, daß die Türen an den nicht besetzten Sitzen
verriegelt sind. Auf diesen Sitzen befinden sich zwar keine Personen; jedoch können
zum Beispiel die gegenüberliegenden Türen durch eine besondere Unfallage nicht mehr
zugänglich und ein Zugang nur über die verriegelten Türen an nichtbesetzten Sitzen
möglich sein. Deshalb ist gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Steuereinheit so
ausgebildet, daß bei einem Unfall die Verriegelung der Tür an einem nichtbesetzten Sitz
automatisch aufgehoben wird. Eine einen Unfall anzeigende Schaltspannung kann zum
Beispiel aus einem starken Abfall oder dem vollständigen Ausfall der Bordspannung
durch Zerstörung der Batterie oder des Bordnetzes, einer Auslösung des Airbags einer
starken gemessenen Neigung des Fahrzeugs oder einem starken Anstieg der
Ausgangsspannung eines Beschleunigungsmessers abgeleitet sein. Als
Beschleunigungsmesser dienen dabei sogenannte mechanisch/elektrische Gyratoren.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
Fig. 1 in vereinfachter Form einen Pkw von oben mit vier, zum Teil besetzten
Sitzplätzen,
Fig. 2 ein Funktionsdiagramm der Steuerung der Türverriegelung und
Fig. 3 die logischen Zusammenhänge in Fig. 1 und 2.
Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht auf einen oben geöffneten Pkw 1 mit Rädern 2,
Scheinwerfersystemen 3, einem Armaturenbrett 4, einem Lenkrad 5, einem Fahrersitz 6,
einem Beifahrersitz 7, zwei Rücksitzen 8, 9, einer Fahrertür 10, einer Beifahrertür 11,
zwei hinteren Türen 12, 13 und einem Heckteil 14. Es wird angenommen, daß die Sitze 6
und 8 besetzt und die Sitze 7 und 9 nichtbesetzt sind.
Jede der Türen 10, 11, 12, 13 ist mit einer elektromagnetisch steuerbaren
Türverriegelung versehen. Die Steuerung der Türverriegelungen erfolgt von einer
Steuereinheit S, die über ein Leitungsnetz 15 mit allen elektromechanischen
Steuereinrichtungen für die Türverriegelungen der Türen 10, 11, 12, 13 verbunden ist.
Außerdem enthalten alle Sitze 6, 7, 8, 9 ein Mittel für die Erkennung der Besetzung oder
der Nichtbesetzung des Sitzes, zum Beispiel in Form von Drucksensoren oder
sogenannten Sitzbelegungssensoren. Die Steuereinheit 5 ist über das Leitungsnetz 15
auch mit diesen Besetzungssensoren verbunden.
Fig. 2 zeigt im Prinzip die Steuerung der Türverriegelung für die Türen 10, 11, 12, 13 in
Fig. 1. Die Steuereinheit S empfängt einerseits an einer Eingangsklemme a ein Signal
U1, das anzeigt, ob der jeweilige Sitz besetzt ist oder nicht. Außerdem empfängt die
Steuereinheit S an einer Eingangsklemme b ein Signal U2, das anzeigt, ob sich das
Fahrzeug im Ruhezustand oder im Betrieb befindet. Die Steuereinheit S liefert an einer
Ausgangsklemme c ein Signal U3, das die jeweilige Tür entsprechend dem Zustand der
Signale, an den Klemmen a und b verriegelt oder entriegelt.
Fig. 3 zeigt den logischen Zusammenhang der einzelnen Zustände. Wenn sich das
Fahrzeug außer Betrieb befindet, zum Beispiel in einer Garage, auf einem Parkplatz, am
Straßenrand oder an einem Wohnhaus abgestellt ist, sind alle Türen unabhängig von der
Besetzung der Sitze verriegelt. Sobald das Fahrzeug in Betrieb genommen wird, zum
Beispiel die Zündung eingeschaltet, der Motor gestartet wird oder der reine Fahrbetrieb
beginnt, werden die Türen an allen besetzten Sitzen 6 und 8 entriegelt, damit zum
Beispiel der Fahrgast das Fahrzeug im Bedarfsfall schnell und ohne zusätzliche
Maßnahmen verlassen kann und der Sitz bei einem Unfall schnell zugänglich ist.
Indessen werden bei Inbetriebnahme des Fahrzeugs die Türen 11, 13 an den
nichtbesetzten Sitzen 7, 9 verriegelt, um in der beschriebenen Weise den Zugriff von
unerwünschten Personen zu dem nichtbesetzten Sitz zu verhindern.
Es kann während der Fahrt zweckmäßig sein, eine an sich verriegelte Tür an einem
nichtbesetzten Sitz zu entriegeln, um schnell einen neuen Fahrgast aufnehmen zu
können. Deshalb ist in Fig. 1 das Leitungsnetz 15 zusätzlich an einen Schalter 16 am
Armaturenbrett 4 angeschlossen. Über diesen Schalter 16 kann der Fahrer im
Bedarfsfall jede einzelne, verriegelte Tür an einem nichtbesetzten Sitz entriegeln, um
einen Zugang zu diesem Sitz von außen zu ermöglichen.
1
Pkw
2
Rad
3
Scheinwerfereinheit
4
Armaturenbrett
5
Lenkrad
6
Fahrersitz
7
Beifahrersitz
8
Rücksitz
9
Rücksitz
10
Fahrertür
11
Beifahrertür
12
Hintere Tür
13
Hintere Tür
14
Heckteil
15
Leitungsnetz
16
Schalter
Claims (12)
1. Kraftfahrzeug mit einer elektromechanischen Türverriegelung und mit mehreren
Sitzen (6-9) und Türen (10-13) und mit einer Steuereinheit (S) zum
elektromechanischen Verriegeln der Fahrzeugtüren bei abgestelltem Fahrzeug und
zum wahlweisen Entriegeln und Verriegeln der Fahrzeugtüren bei in Betrieb
befindlichem Fahrzeug,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (S) so ausgebildet ist, daß während
des Betriebs des Fahrzeugs eine Tür (11, 13) an einem nichtbesetzten Sitz (7, 9)
automatisch verriegelt ist.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Beginn des
Betriebs des Fahrzeugs durch das Einschalten der Zündung oder das Starten des
Motors definiert ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung der
Tür (11, 13) ab einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit des Fahrzeugs ausgelöst
wird.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Erzeugung
eines die Besetzung eines Sitzes anzeigenden Signals der Sitzfläche Drucksensoren
zugeordnet sind.
5. Kraftfahrzeug nach Ansprüch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Erzeugung
eines die Besetzung eines Sitzes anzeigendes Signals sogenannte
Sitzbelegungssensoren ausgenutzt sind.
6. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein die
Nichtbesetzung eines Sitzes anzeigendes Signal aus dem nicht geschlossenen
Anschnallgurt des Sitzes abgeleitet ist.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung
einer Tür (11, 13) an einem nichtbesetzten Sitz (7, 9) durch ein Betätigungsmittel (16)
vom Fahrer aufhebbar ist.
8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung der
Tür (11, 13) an einem nichtbesetzten Sitz (7, 9) bei ausgeschalteter Zündung
aufgehoben ist.
9. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Türen (11, 13)
an allen nichtbesetzten Sitzen (7, 9) automatisch verriegelt sind.
10. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Ermittlung
der Besetzung eines Sitzes eine Warnanlage ausgenutzt ist, die bei Besetzung des
Sitzes und nicht geschlossenem Anschnallgurt ein akustisches und/oder optisches
Warnsignal auslöst.
11. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (S)
so ausgebildet ist, daß bei einem Unfall die Verriegelung der Tür (11, 13) an einem
nicht besetzten Sitz (7, 9) automatisch aufgehoben wird.
12. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine einen Unfall
anzeigende Schaltspannung aus einem starken Abfall oder Ausfall der
Bordspannung, einer Auslösung des Airbags, einer starken gemessenen Neigung des
Fahrzeugs oder einem starken Anstieg der Ausgangsspannung eines
Beschleunigungsmessers, wie eines Gyrators, abgeleitet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000129616 DE10029616A1 (de) | 2000-06-15 | 2000-06-15 | Kraftfahrzeug mit einer elektromechanischen Türverriegelung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000129616 DE10029616A1 (de) | 2000-06-15 | 2000-06-15 | Kraftfahrzeug mit einer elektromechanischen Türverriegelung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10029616A1 true DE10029616A1 (de) | 2001-12-20 |
Family
ID=7645907
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000129616 Withdrawn DE10029616A1 (de) | 2000-06-15 | 2000-06-15 | Kraftfahrzeug mit einer elektromechanischen Türverriegelung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10029616A1 (de) |
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