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Vorrichtung zum Behandeln feinverteilter fester Teilchen im Wirbelschichtverfahren
Die Erfindung bezieht sich auf die Behandlung. insbesondere auf die Trocknung und
Sichtung feinverteilter fester Teilchen im @@-irl>elschichtverfaliren. Während bei
der üblichen Windsichtung aus einem Gemisch von Teilchen verschiedener Korngröße
die feineren Teilchen mittels eines Luftstromes fortgeblasen werden und die gröberen
Teilchen am Boden der Kammer, gegebenenfalls unterstützt durch Vibration oder Schleuderkraft.
ausgetragen werden, und w iihrend andererseits bei Luftsetzmaschinen durch die Schüttelbewegung
das Gut im Setzkasten gehoben wird und dann frei zurückfällt, wobei der aufsteigende
Luftstrom die Fallgeschwindigkeit der verhältnismäßig leichteren Teile verringert
und dadurch eine Schichtung innerhalb der lockeren, aber doch zusatnmenhä.ngenden
Masse eintritt, arbeitet das bekanntlich mit einem Strömungszustand, der in der
glitte zwischen Windsichtung und Luftsetzung liegt, sich ah:r von beiden trotzdem
klar ti:itersclieidet. Der Wirbelschichtzustand zeichnet sich dadurch aus, daß die
Teilchen bis zti einem gewissen Niveau innerhalb der geschlossenen Kammer aufgewirbelt
und in dieser Schicht schwebend gehalten werden. Das Teilchenbett erscheint wie
eine siedende Flüssigkeit und besitzt auch im wesentlichen die physikalischen Eigenschaften
einer Flüssigkeit. Die Dichte der Wirlselschicht ist wesentlich geringer als die
einer aufgelockerten Teilchenlage in einer Luftsetzkamtner, aber wesentlich höher
als die einer Staubsuspension, wie sie bei der Windsichtung entsteht.
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Eine Wirhelsc'hichtvorrichtung besteht bekanntlich aus einer geschlossenen
Kammer mit einer gasdurchlässigen, die Teilchen in Form einer Wirbelschicht tragenden
Platte in ihrem unteren Teil, auf welche die der Reaktionskammer zugespeisten Feststoffe
in Form einer Schicht getragen werden, und aus einer: Raum unterhalb der Platte,
welcher mit einer Rohrleitung zum Einleiten von Gas unter Druck durch die Platte
zum Aufwirbeln der Schichtteilchen verbunden ist. Ferner ist ein Austrag für die
fließenden Teilchen im oberen Teil der Kammer vorgesehen.
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Wenn das Gas in einer derartigen Vorrichtung gleichmäßig verteilt
und durch die festen Stoffe hindurchgetrieben wird, treten verschiedene Erscheinungen
je nach der G°schwindigkeit auf, mit der das aufsteigende Gas durch die festen Stoffe
hindurchwandert. Bei höherer Gescliwindigl:; it wird das Gas die festen Stoffe aus
dem Zylinder ]>lasen, während bei niedriger Geschwindigkeit die festen Stoffe unbeweglich
bleiben können oder nur eine schwache Bewegung zueinander ausführen. Zwischen diesen
beiden Extremen liegen zwei andere Möglichkeiten. Die eine ist Begehen, wenn die
Geschwindigkeit nicht groß genug ist, um die festen Stoffe aus dem Zylinder zu blasen,
jedoch ausreicht, um die festen Stoffe hoch turbulent und beweglich «erden zu lassen,
so daß die festen Stoffe flüssigkeitsartig wirken. In diesem Zustand ist die Wirbelschicht
insoweit homogen, als sie eine Mischung von dispergierten größeren und kleineren
Teilchen darstellt und keine Schichtung eintritt. Bei einer niedrigeren Geschwindigkeit
tritt dagegen eine derartige Schichtung ein, während die festen Stoffe in einem
fließenden und etwas beweglichen Zustand gehalten werden. 'Mit anderen Worten, das
Ausmaß des Fließzustandes ist ausreichend, um eine derartige Schichtung zu gestatten,
jedoch nicht ausreichend, um derartige Kornschichten zu zerreißen, nachdem sie sich
einmal gebildet haben.
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Dieser letztgenannte Wirhelschichtzustand wird bei (leer Behandlung
feinverteilter fester Teilchen gemäß der Erfindung ausgenutzt, indem die Wirhelschichthamm°r
durch eine lotrechte Trennwand in eine Teilkammer zu- Eingangsbehandlung und eine
Teilkammer zur weiteren Behandlung unterteilt ist, von denen jede einen i"l>erlauf
besitzt, der oberhalb der Plattenebenen zum Austragen der behandelten Teilchen von
der Schichtoberfläche und Festlegen eines gleichbleibenden Spiegels für jede Wirbelschicht
angeordnet ist, daß die Trennwand sich mindestens bis zur Höhe des Einlasses des
höchsten Teilclienülwrlaufes erstreckt und unten eine Durchfließöffnung für die
Teilchen von einer Teilkammer zur anderen aufweist und daß der Gasaufnahmeraum unterhalb
der Platte den Teilkammern oberhalb der Platte entsprechend in Abteile mit getrennt
regelbaren Gaszuführungen eingeteilt ist, die jeweils in diese Gasaufnahmeabteile
einmünden.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist mindestens eine Teilkammer
selbst wieder durch eine Trennwand, ähnlich derjenigen, welche die Hauptkammer teilt,
in weitere untereinander in Verbindung stehende Teilkammern geteilt. Jede Teiltrennwand
besteht
zweckmäßigerweise aus einer festen Platte, deren untere Kante so weit oberhalb der
gasdurchlässigen Platte liegt, daß unter der Unterkante der Trennwand ein Durchlaß
für die Wirbelschichtteilchen gebildet wird. Ferner kann in der einen Teiltrennwand
eine Öffnung in gleicher Höhe angeordnet sein wie die des Endüberlaufs für die Teilchen,
und auf der Austragseite dieser Öffnung kann sich eine Ablenkplatte befinden.
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Die Wahl des gasförmigen Mittels für den Betrieb der Vorrichtung richtet
sich nach der sichtenden oder chemischen Wirkung oder auch chemischen oder physikalischen
Behandlung, wie z. B. Trocknung und Sichtung, die angestrebt wird, sowie nach den
Behandlungs- und Temperaturerfordernissen, die erwünscht oder erforderlich sind,
um bestimmte Eigenschaften eines Materials oder eines Produktes zu erreichen.
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Wenn die Anlage arbeitet, wandern die festen Teilchen von kleiner
oder mittlerer Größe allmählich von dem oberen Teil der Wirbelschicht in der Kammer,
und zwar als Überlauf über das Wehr eines Auslaßrohres für die kleinen Teilchen
aus dein Behandlungshahälter hinaus.
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In bestimmten Fällen bestehen die Fertigerzeugnisse hauptsächlich
aus kleinen oder mittelgroßen Fraktionen neben groben oder großen festen Teilchen.
Diese Endfraktionen sind unabhängig von den Anteilen, die als Staub aus der Anlage
von den Austrittgasen mitgerissen werden können. Die Staubteilchen können aus den
Gasen abgetrennt und als dritte Fraktion aufgefangen werden.
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Bei anderen Ausführungsformen liegt der Hauptanteil der festen Stoffe
im Enderzeugnis in Form von Pillen, Kugeln oder Bällen vor, die fortschreitend aufgebaut
werden.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen erläutert.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Sicht-oder Klassier-
und Trockenanlage; Fig. 2 zeigt in einer Teilschnittansicht eine andere Ausführungsform.
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Die Anlage umfaßt einen Hauptbehälter 10 mit einem Boden 11, Seitenwänden
12 und einer Decke 13. Eine Zuführvorrichtung 14 mit einem Beschickungsrohr 15 ist
vorgesehen, durch das .die festen Rohstoffe eingebracht werden. Eine feststehende
waagerechte Bodenplatte 16 weist eine große Zahl verhältnismäßig kleiner Löcher
17 auf, durch die Gas oder Luft in erwärmtem oder nicht erwärmtem Zustand unter
Druck einströmt. Das unter Druck zugeführte Gas wird zunächst in einen Kasten 20
eingeleitet, der durch eine lotrechte Wand 21 in einen großen Abschnitt 22 und einen
kleinen Abschnitt 23 unterteilt wird.
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Diese Abschnitte 22 und 23 können a) gemeinsam als eine einzige Druckkammer
oder b) getrennt je nach dem besonderen Erfordernis arbeiten. Gas kann den verschiedenen
Abschnitten mit verschiedenem Druck zugeführt werden, oder ein Kammerabschnitt kann
getrennt ein kaltes Gas aufnehmen, während der andere Druckkammerabschnitt ein erwärmtes
Gas aufnimmt. Gewünschtenfalls kann auch heißes Gas oder durch kalte Luft nach Wahl
temperiertes Gas wahlweise dem einen oder beiden dieser Druckkammerabschnitte zugeleitet
werden.
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Die Wirbelschicht reicht bis zu einer Höhe, die durch eine Überlaufwehrkante
25 der Austragleitung bestimmt wird.
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In Abstand von der Auslaßleitung26 für die kleinen Teilchen von Untergröße
ist eine Austragleitung 28 zur Abführung des Materials größerer Körnung bzw. von
Übergröße vorgesehen. Sie hat eine Ürberlaufwehrkante 27, und zwar liegt sie im
allgemeinen auf einer Höhe, die annähernd, aber nicht notwendig, der der Überlaufwehrkante
25 der Austragleitung 26 für die kleinen Teilchen entspricht. Zwischen den Überlaufwehrkanten
ist eine teilweise Trennwand 29 vorgesehen, die über die Wirbelschicht emporragt
und einen Durchlaß 30 für die groben Teilchen bildet. Die Trennwand 29 ragt auch
über die überlaufkanten 25 und 27, endet jedoch unterhalb der Behälterdecke. Sie
schafft also ein großes Abteil 32 für die Behandlung oder Klassierung des eingespeisten
Materials und ein anschließendes Abteil 33 für die groben Teilchen, in das die groben
Teilchen durch den Durchlaß 30 wandern. Hier steigen diese allmählich empor und
wandern über das Überlaufwebr 27 und schließlich durch die Austragleitung 28 ab.
Wenn das Klassier-, Behandlungs- oder Trocknungsverfahren fortschreitet, steigen
die zurückgebliebenen festen Teilchen, die sich ständig in dem ersten Abteil
32 befinden, allmählich zum Spiegel der Wirbelschicht, der durch die Überlaufkante
25 bestimmt wird, und wandern allmählich als Unterkorn durch die Auslaßleitung 26
ab. Das durch die Wirbelschicht von diesem aufsteigende Gas gelangt in den Gasauffangraum
34 unter Mitführung feinen Staubes und von hier durch die Leitung 35 zu einem Zyklonabscheider
36 od. dgl. Die ausgeschiedenen Staubteilchen gelangen z. B. durch die Schleusenleitung
38 zu einer außenliegend-en Aufnahmezone. Bei der dargestellten Bauform reicht das
Beschickungsrohr 15 unter die überlaufwehre, und ein glockenförmiger Verteiler 24
ist am unteren Ende des Beschickungsrohres 15 vorgesehen. Das sich innerhalb des
Rohres 15 anstauende Material wirkt als Gasverschluß.
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Bei vielen Einrichtungen liegt der Guteintritt oberhalb der Schichtoberfläche
im Betrieb, d. h. höher als die erwähnte Wehrkante für den überlauf der festen S-tofe.
In gewissem Grad kann die Frage der Höhe und der Aufgabe des Gutes von der Art des
zu behandelnden Materials abhängen. Die Anlage nach dieser Figur kann vorteilhafterweise
für die Trocknung, Behandlung und Klassierung von festen Stoffen in der Kalkindustrie
benutzt «-erden.
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Bezüglich der Vorkammerabschnitte 22 und 23 ist folgendes zu bemerken:
Angenommen, daß Gas oder Luft unter Druck, z. B. mittels eines Gebläses 40, zugeführt
wird, kann dieses so betrachtet «-erden, als ob es eine Luftförderleitung 41 besitzt,
die mit einem Hauptluftschieber oder Ventil 42 und einer Leitung 43 zu einem Erhitzer
oder Wärmeaustauscher 44 versehen ist. Dieser Vorwärmer ist mit einer Heizeinrichtung
oder mit einem wärmezuführenden Mittel 45 ausgerüstet. Von hier führt eine Heizgasleitung
46 mit ventilgesteuerten Zweigleitungen 47 und 48 zu den Vorkamme:rabteilen 22 und
23. Die Zweigleitungen 47 und 48 liefern erwärmtes Gas oder Luft, die je nach der
Stellung der beiden ihnen zugehörigen Ventile zu den Abschnitten 22 und 23 führen.
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Die Gaszuführung kann auch ventilgesteuerte Zweige 49 und 50 haben,
welche zu den Vorkammern 22 und 23 führen-Auf dieseWeisekann gewünschtenfalls entweder
heißes oder kaltes oder temperiertes Gas in die gewählten Vorkammern bzw. in einen
dieser Abschnitte eingeleitet werden.
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Obgleich die beschriebene Anlage grundsätzlich als Klassieranlage
für gekörntes Material verschiedener Größe dienen kann, läßt es sich gleichwohl
bei geeigneter
Betriebsweise verwenden, um so Wirkungen neben der
einer reinen Sichtung, z. B. einer Trocknung, zu erreichen.
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Der Klassierer arbeitet wie folgt: Die gemischten Materialien bilden
eine Wirbelschicht, innerhalb deren die groben Teilchen zu Boden sinken, in den
Durchlaßquerschnitt 30 unter der Trennwand 29 und von dort in das Abteil33 wandern,
wo sie oberhalb des kleinen Vorkammerabteils 23 aufsteigen und schließlich über
das Wehr 27 überlaufen.
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Die kleinen Körner steigen allmählich innerhalb des ersten Abteiles
32 nach oben und gelangen über die Überlaufhante 25. Gleichzeitig gelangen die aufsteigenden
Gase mit feinem Staub zum Staubsammler, wo die feinen Teilchen ausgeschieden und
entfernt werden. Man kann also feste Stoffe in drei Fraktionen trennen und gewinnen,
nämlich in eine grobe Fraktion, eine kleine oder ':Mittelfraktion und eine Fraktion
feiner Teilchen. Auch die von naß zugeführtem Gut anfallenden Kalkerzeugnisse können
z. B. gewonnen oder als trockener Staub erhalten werden, z. B. als kleine oder mittelgroße
trockene Teilchen und als grobe oder trockene Teilchen oder Körner.
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Bei einem anderen Verwendungszweck der Anlage kann man den Staub ztt
einem Kneter oder 14ischer leiten, der sozusagen in geschlossenem Kreislauf mit
der Trocknungs- und Klassieranlage arbeitet, so daß die Teilchenformung in dem Kneter
oder Mischer und die Trocknung in der Wirbelschicht vorgenommen wird.
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Bei dieser Kombination von Mischkneter und Trocknungssichteinrichtung
kann man also von einer Lösung oder einem Brei ausgehen und daraus feste Granalien,
praktisch staubfrei, erzeugen. Dies kann in der Technik wichtig sein, z. B, für
die Erzeugung von künstlichen Düngemitteln, wie Ammoniumphosphat und Ammoniumsttlfat.
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Die Ausführungsform nach Fig. 2 zeigt die Besonderheit, daß die erste
Behandlungskammer selbst nochmals durch eine Teiltrennwand 329 in einen ersten,
die Beschickung aufnehmenden Abschnitt 232 und einen Zwischenabschnitt 333 unterteilt
ist. Diese Trennwand liegt im wesentlichen in einer Ebene mit der Trenneinrichtung
221 der Druckkammer. Die Abteilungen 232 und 333 liegen praktisch über den Druckkammerabteilen
222 und 223. Innerhalb dieses Behälters ist auch eine zweite Trennwand 229 angeordnet,
die den Zwischenabschnitt 333 von dem Endabteil 233 für die groben, festen Stoffe
trennt. Ein Durchlaß 330 für die festen Stoffe ist unterhalb der Trennwand 329 und
ein Durchlaß 230 unterhalb der letzten Trennwand 229 vorgesehen. Die Durchlaßöffnungen
330 und 230 liegen unmittelbar oberhalb der gelochten Bodenplatte 216. Aus dem letzten
Abteil 233 führt eine Austragleitung 228 für die groben Stoffe, die ein Überlaufwehr
227 bildet und den allgemeinen Oberflächenspiegel bestimmt.
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Die Teiltren.nwand329 besitzt ein durch ihren oberen Teil gehendes
Loch für den Übertritt von Feststoffen 336. Dieser Durchlaß wird begrenzt durch
eine Übergangskante 334 in einer Höhe, die niedriger, jedoch annähernd auf gleicher
Höhe liegt wie die Überlaufwehrkante 227. Die obere Begrenzung des Loches 336 wird
durch die Kante 337 in einer beträchtlich höheren Ebene als die überlaufwehrkante
227 bestimmt. Eine Ablenkplatte 335 ist hinter dieser Trennwand 329 angeordnet.
Die Neigung dieser Ablenkplatte ist schräg nach unten gerichtet. Sie hat einen waagerechten
Oberteil 338, der an der Trennrand 329 anschließt, und zwar an einer Stelle
oberhalb der oberen Umgrenzungen des erwähnten Übertrittloches für die festen Stoffe.
Auf diese Weise wird eine schildartige Ablenkplatte geschaffen, um aufwärts fließende,
innerhalb der anschließenden Kammer 333 aufsteigende Gase unter die Platte 335 und
feste Teilchen, die aufwärts und dann rückwärts durch die Gase getrieben werden,
in die vorangehende Abteilung 232 zu lenken, wodurch in der vorangehenden Abteilung
eine wiederholte Behandlung an dem übergeleiteten Gut ausgeführt werden kann. Infolge
der Bauform der Ablenkplatte und ihrer wirksamen Lage in bezug auf die Trennwand
329 wirkt sie in Richtung einer Unterstützung bei der Überführung der Teilchen über
eine Übergangskante und hinter diese in einer Ebene, die verhältnismäßig hoch im
Vergleich zur Ebene des Überlaufwehres 227 liegt.
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Die Beschickung erfolgt im ersten Abteil 232 in einer Höhe, welche
unterhalb des allgemeinen Oberflächenspiegels liegt. Die Abteilung 232 in Fig. 2,
die vor der Trennwand 329 liegt, kann eigentlich als die erste, die Beschickung
aufnehmende Abteilung bezeichnet werden. Die Abschnitte 333 und 233 dagegen können
zusammen als ein anschließendes Abteil bezeichnet werden, das über demjenigen Teil
der Bodenplatte liegt, die unmittelbar von der Druckkammerabteilung223 unterlagert
ist. Eine Hilfsaustrittleitung 237 für die festen Stoffe, die gewöhnlich geschlossen
ist, dient dazu, festes Gut aus dem Bereich unmittelbar über der Bodenplatte -abzuleiten,
falls dies zu einem besonderen Zeitpunkt zweckmäßig erachtet -,vi rd.
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Die Anlage kann auch mit einer Speiseleitung mit einem Sprühkopf für
Wasser oder eine Lösung versehen sein. Der Sprühkopf kann auch benutzt werden, um
Schlammsuspensionen zu versprühen. Außerdem kann gewünschtenfalls der Sprühkopf
so eingebaut werden, daß er unterhalb der Oberfläche der Wirbelschicht liegt. Eine
»untergetauchte« Abgabe der Lösungen oder Schlämme aus einer sich drehenden Sprüheinrichtung
wird günstig sein, um eine vollständige oder weitgehende Verteilung von Lösung oder
Schlämmen zu erreichen, und sie wird dazu beitragen, daß ein gleichförmiges Überziehen
.der wirbelnden Kügelchen oder Pillen mit der Lösung oder dem Brei gewährleistet
wird.
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Der Klassierer kann leicht so abgeändert werden, daß weitere Fraktionen
ausgetragen werden und kann auf eine Reihensichtung für kleinere Korngrößen eingerichtet
werden.
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Die Anlage, welche einen Mischkneter aufweist. findet dort Anwendung,
wo man eine Klassierung von feste Stoffe enthaltendem Gut erreichen will, z. B.
bei der Behandlung von schlammförmigen Mischungen oder Materialien, die in verhältnismäßig
feuchter Form eingebracht werden, z. B. für die Erzeugung gekörnter Produkte, wie
Kunstdünger, Kalk oder andere chemische Erzeugnisse. Sie kann zur Erzeugung von
Pillen oder festen Stoffen in granulierter Form verwendet werden.
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Die Anlage nach Fig. 2 kann allgemeiner verwendet werden. Sie kann
da Anwendung finden, wo man wünscht, feines gepulvertes Material unter Zusatz einer
flüssigen Lösung eines festen Chemikals zu behandeln und allmählich die Teilchengröße
aufzubauen oder bis zu verhältnismäßig gleichmäßig großen Pillen unter Trocknen
anwachsen zu lassen. Mit anderen Worten, es kann ein gekörntes Gut ausgetragen werden,
dessen Korngröße bzw. Korngrößen in Vergleich zu dem Ausgangsmaterial verhältnismäßig
hoch sind.
Die Richtung einer Überführung aus einem der Abteile
232 und 333 in das andere richtet sich nach der Lage der schrägen Abdeckplatte.
Die Neigung kann entweder aufwärts und rückwärts in bezug auf die Trennwand 329
oder im allgemeinen aufwärts und vorwärts zu dieser gerichtet sein.
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Zu beachten ist, daß die Ablenkplatte 335 zusammen mit der lotrechten.
Trennwand 334 eine Haube bildet. Angenommen, daß der Gasaufstrom über dem Querschnitt
der Bodenplatte 216 gleichförmig ist, so wird die unterhalb der Ablenkplatte eintretende
Gasmenge im Verhältnis zu dem Querschnitt zwischen der unteren Kante der Ablenkplatte
335 und dem unteren Teil der Trennwand 329 steigen. Der Querschnitt zwischen der
Ablenkplatte 335 und der Trennwand 329 nimmt progressiv mit dem darin aufsteigenden
Gas ab. Die Raumgeschwindigkeit des aufsteigenden Gases wird in umgekehrtem Verhältnis
ansteigen, und die Fließdichte des Gutes unter der Ablenkplatte 335 wird vermindert,
so daß eine gewisse -Materialsäule gebildet wird, die angehoben wird und durch die
bei 336 vorgesehene Öffnung auf die andere Seite der Trennwand fließt. Der Spiegel
der Wirbelschicht im vorangehenden Abschnitt 232 wird jedoch im wesentlichen konstant
bleiben, weil er im Gleichgewicht mit der Wirbelschicht auf der anderen Seite der
Trennwand 329 steht. Auf diese Weise kann ein ständiger Kreislauf des Gutes oder
Rücklauf eines Teiles des fließenden Gutes aus einem Abteil in ein benachbartes
Abteil sichergestellt werden. Zusätzliches Fließgas kann auf verschiedenen Wegen
und in geregelten ?Mengen zur Erreichung des gewünschten Zieles zugesetzt werden.
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Der Zweck der Ablenkplatte 335 und der Öffnung 330 besteht darin,
einen Teil der Pillen von kleinerer Mittelgröße aus dein oberen Teil des Wirbelbettes
333 und zurück zu dem Überzugabteil 233 kreisen zu lassen, wo die Pillen mit einer
weiteren Materialschicht überzogen oder weiter aufgebaut werden sollen.
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Die in Fig. 2 darg°stellte Anlage kann benutzt werden, um -Mischdünger,
z. B. aus oder mit Superphosphat, zu erzeugen, mit dem eine chemische Lösung, wie
Ammoniumnitrat oder andere Ammoniumlösungen zur Erzeugung des Mischdüngers eingebracht
wird.
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Für gewisse Ausführungsformen der Behandlungsanlage, bei denen ein
außergewöhnlich niedriger Druck für die Luft oder das Gas oberhalb des Wirbelbettes
herrscht. kann es zweckmäßig sein, von Luftsperren oder entsprechenden Mitteln in
und für die Austragleitungen der festen Stoffe abzusehen. Andererseits haben aber
im allgemeinen die Luftauslaßleituiigen Einrichtungen, um ein übermäßiges Einbrechen
von Außenluft aufsteigend durch diese Leitungen in den Behälter zu verhindern. Im
allgemeinen liegt der für die Luft oder das gasförmige Mittel erforderliche Druck
innerhalb eines Bereiches, der durch ein Schleudergebläse erreichbar ist.
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Zu bemerken ist, daß die Unterteilungswand der Schicht sich gewünschtenfalls
bis zur Decke der Umsetzungskammer erstrecken kann. In' diesem Fall kann es notwendig
sein, zusätzliche Gasaustrittleitungen vorzusehen. Auch liegt es im Bereich der
Erfindung, die lotrechte Trenneinrichtung unmittelbar auf der waagerechten Bodenplatte
anzuordnen und dann für den Durchgangsquerschnitt der festen Stoffe ein Loch im
unteren Teil dieser lotrechten Trennwand vorzusehen, durch welche die festen Stoffe
seitlich von einem Abteil in ein anderes fließen können.