DE10004832A1 - Flächiges Implantat mit röntgensichtbaren Elementen - Google Patents
Flächiges Implantat mit röntgensichtbaren ElementenInfo
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Abstract
Ein flächiges Implantat weist eine flexible Grundstruktur (10) auf Polymerbasis und röntgensichtbare Elemente (12) auf und ist vorzugsweise als Dauerimplantat eingerichtet. Die röntgensichtbaren Elemente können in einem flächigen Muster angeordnet sein, um die Lage des Implantats im Patienten jederzeit mit einem Röntgenverfahren beurteilen zu können.
Description
Die Erfindung betrifft ein flächiges Implantat mit einer
flexiblen Grundstruktur auf Polymerbasis.
Flächige Implantate mit einer flexiblen Grundstruktur auf
Polymerbasis, die zum Beispiel in Form von Netzen oder Bändern
gefertigt werden, sind weit verbreitet. Sie werden zum Beispiel
bei einem chirurgischen Eingriff eingesetzt, um ein Organ oder
Gewebe zu stützen oder zu verstärken oder um den Heilungsprozeß
zu fördern. Häufig muß ein derartiges Implantat auf Dauer oder
zumindest für sehr lange Zeit im Körper eines Patienten ver
bleiben. In diesem Fall weist die Grundstruktur nicht-resorbier
bares Polymer oder nur sehr langsam resorbierbares Polymer auf.
Im Laufe der Zeit kann sich das eingesetzte Implantat verlagern,
schrumpfen oder falten. Das kann bei dem Patienten zu Beschwerden
führen. Diagnostisch läßt sich dies mit bildgebenden Verfahren
nicht oder nur sehr schwer erfassen, da herkömmliche flächige
Implantate relativ fein sind, um eine ausreichende Flexibilität
zu gewährleisten, und bereits kurze Zeit nach dem Eingriff derart
von Gewebe durchbaut sind, daß sie sich mit Hilfe üblicher und
verbreiteter diagnostischer Methoden wie Ultraschall- oder
Röntgenverfahren kaum oder gar nicht mehr ausmachen lassen, so
daß keine diagnostisch verwertbaren Aussagen möglich sind.
Metallnetze können zwar mit Röntgenverfahren sichtbar gemacht
werden, haben aber keine ausreichende Flexibilität.
In der EP 0 894 481 sind temporäre und entfernbare röntgen
sichtbare Marker beschrieben, die im wesentlichen auf Stents
aufgebracht werden. Unter einem Stent versteht man in der Regel
ein röhrenförmiges Metallnetz oder ein gelochtes Metallrohr, das
sehr viel unelastischer ist als ein flächiges Implantat mit einer
flexiblen Grundstruktur auf Polymerbasis. Die in dieser Schrift
gezeigten Marker sind nicht geeignet für ein flächiges Implantat,
das auf Dauer im Körper eines Patienten eingesetzt ist.
Eine temporäre Markierung mit einem resorbierbaren Marker, der
in der Regel aus einem resorbierbaren Polymer und einem Element
wie Zirkon oder Iod besteht, ist in der EP 0 894 503 beschrieben.
Problematisch ist dabei die Anwendung eines resorbierbaren und
physiologisch verträglichen Polymer, das mit toxischen Elementen
wie elementarem Zirkon oder Iod kombiniert ist.
In der WO 94/01056 sind Stent-Implantate gezeigt, die aus einem
röhrenförmigen Metallnetz und darauf geknoteten, schlaufenförmi
gen Metalldrähten aus einem röntgendichten Metall, wie Tantal,
bestehen. Diese Implantate sind ebenfalls relativ sperrig, da sie
Gefäße aufhalten sollen, und nicht mit flächigen Implantaten mit
einer flexiblen Grundstruktur auf Polymerbasis vergleichbar.
R. Sahagian (Critical Insight: Marking Devices with Radioopaque
Coatings, MD Mai 1999) beschreibt röntgensichtbare Beschich
tungen auf Stents und Kathetern, die mit Hilfe eines Sputtering-
Verfahrens erstellt sind. Diese Beschichtungen sind für kurzzeitige
Implantate wie Katheter oder wenig flexible Metallnetze wie
Stents gedacht und für dauerhaft implantierte flächige Polymer
implantate ungeeignet. Ferner haben Sputtering-Verfahren den
Nachteil, daß häufig nur ein Bruchteil der dabei verwendeten
teuren Edelmetalle auf dem Implantat abgeschieden wird.
Von der Firma Hartmann werden unter der Bezeichnung "Telacomp"
Tupfer vertrieben, die einen mit Bariumsulfat gefüllten Polypro
pylenfaden enthalten. Diese Tupfer sind aber nicht für die
dauerhafte Implantation vorgesehen. Die Markierung läßt nur
erkennen, ob ein Tupfer nach einer Operation im Körper verblieben
ist, gibt aber keine Information über die Lage des Tupfers im
Körper, da der mit Bariumsulfat gefüllte Faden nur in der Mitte
des Tupfers verläuft und somit eine Verlagerung oder Faltung am
Rand nicht erkennbar ist. Bariumsulfat ist aufgrund der Toxizität
von Bariumionen für eine Anwendung in einem Langzeitimplantat als
kritisch zu betrachten, wenn es nicht ausreichend verkapselt ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstige und für den
Patienten unbedenkliche Möglichkeit zu schaffen, um ein flexibles
flächiges Implantat, das auf lange Zeit oder auf Dauer im Körper
eines Patienten implantiert ist, auch nach der Operation zu
beliebigen Zeitpunkten in einer den Patienten nicht belastenden
Weise überwachen zu können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein flächiges Implantat mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Das erfindungsgemäße flächige Implantat weist eine flexible
Grundstruktur auf Polymerbasis auf und hat röntgensichtbare
Elemente. Das Implantat ist vorzugsweise für eine dauerhafte
Implantation eingerichtet, wobei die röntgensichtbaren Elemente
in gewebeverträglicher Form vorliegen, also möglichst auch nach
langer Zeit keine toxischen Substanzen abgegeben, und dauerhaft
mit der Grundstruktur verbunden sind. Vorzugsweise ist das
Implantat als Ganzes flexibel. Die röntgensichtbaren Elemente
ermöglichen es, das Implantat bei Bedarf jederzeit nach dem
chirurgischen Eingriff zum Einsetzen des Implantats sichtbar zu
machen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die röntgensichtbaren
Elemente in einem flächigen Muster angeordnet sind. Denn in
diesem Fall läßt sich eine Verlagerung des Implantats oder von
Abschnitten des Implantats (z. B. ein Umklappen einer Ecke) leicht
auf dem Röntgenbild erkennen. Auch ein Schrumpfen oder Ausdehnen
wird anhand der geänderten Abstände zwischen den einzelnen
Komponenten des Musters sichtbar.
Die Grundstruktur weist vorzugsweise ein nicht-resorbierbares
Polymer auf, damit sie für ein Dauerimplantat geeignet ist, kann
aber auch einen Anteil an resorbierbarem Polymer haben. Beispiele
für gewebeverträgliche nicht-resorbierbare oder sehr langsam
resorbierbare Substanzen sind Polyalkene (z. B. Polypropylen oder
Polyethylen), fluorierte Polyolefine (z. B. Polytetrafluorethylen
oder Polyvinylidenfluorid), Polyamide, Polyurethane, Polyisopre
ne, Polystyrole, Polysilikone, Polycarbonate, Polyaryletherketone
(PEEK), Polymethacrylsäureester, Polyacrylsäureester, aromatische
Polyester, Polyimide sowie Mischungen und/oder Copolymere dieser
Substanzen. Als resorbierbare Substanzen kommen zum Beispiel
Polyhydroxysäuren (z. B. Polylactide, Polyglykolide, Polyhydroxy
butyrate, Polyhydroxyvaleriate), Polycaprolactone, Polydioxanone,
synthetische und natürliche Oligo- und Polyaminosäuren, Poly
phosphazene, Polyanhydride, Polyorthoester, Polyphosphate,
Polyphosphonate, Polyalkohole, Polyzucker, Polyether, resorbier
bare Gläser sowie Mischungen und/oder Copolymere derartiger
Substanzen in Frage.
Die flexible Grundstruktur ist vorzugsweise als Netz, Band, Folie
oder gelochte Folie gestaltet und kann im Prinzip von herkömm
licher Art sein. Vorzugsweise ist sie dünner als 1 mm. Es ist
denkbar, daß die Form des in einer gegebenen Operation ein
zusetzenden Implantats vor der Operation aus einem größeren
Materialstück zurechtgeschnitten wird.
In einem Röntgenverfahren besonders gut sichtbare röntgensicht
bare Elemente enthalten ein chemisches Element oder mehrere
chemische Elemente mittlerer oder hoher Ordnungszahl in aus
reichender Dichte. Besonders geeignet sind untoxische und
chemisch beständige chemische Elemente oder chemische Ver
bindungen mit diesen Eigenschaften. Falls keine ausreichende
Langzeitbeständigkeit gewährleistet ist, wie zum Beispiel im
Falle von Bariumsulfat, empfehlen sich zusätzliche Maßnahmen, wie
weiter unten erläutert. Beispiele für röntgensichtbare Sub
stanzen, die in den röntgensichtbaren Elementen zum Einsatz
kommen können, sind reines Zirkondioxid, stabilisiertes Zirkon
dioxid, Zirkonnitrid, Zirkoncarbid, Tantal, Tantalpentoxid,
Bariumsulfat, Silber, Silberiodid, Gold, Platin, Palladium,
Iridium, Kupfer, Eisenoxide, wenig magnetische Implantatstähle,
unmagnetische Implantatstähle, Titan, Alkaliiodide, iodierte
Aromaten, iodierte Aliphaten, iodierte Oligomere, iodierte
Polymere sowie Mischungen und Legierungen derartiger Substanzen.
Unmagnetische Materialien bieten Vorteile, weil sie zum Beispiel
bildgebende Diagnoseverfahren mittels magnetischer Resonanz nicht
stören.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zumindest
ein Teil der röntgensichtbaren Elemente als Formkörper mit
jeweiliger Länge, Breite und Höhe im Bereich von 0,1 mm bis 50 mm
ausgebildet, wobei die Formkörper an der Grundstruktur befestigt
sind.
Die Formkörper können in vielfältigen Formen vorliegen, z. B. als
Perlen, Kugeln, Röhrchen, Stäbe, Plättchen, Ringe, Scheiben,
Knochen oder Clips. Eine Beschichtung oder Umhüllung (vorzugs
weise aus Polypropylen oder Bienenwachs) aus einem nicht-
resorbierbaren Material kann vorteilhaft sein, insbesondere wenn
die Langzeitstabilität eines unbeschichteten Formkörpers fraglich
ist. Ein derartiger Formkörper läßt sich auf vielfältige Weise
dauerhaft mit der flexiblen Grundstruktur verbinden, insbesondere
durch Knoten, Zusammendrücken, Verschweißen und/oder Verkleben
(z. B. mit oder mit Hilfe von Folien, Folienbändchen, Folien
schläuchen, kleinen Netzen oder Klebstoffen), und zwar durch
Befestigung direkt an der Grundstruktur oder an einer mit der
Grundstruktur verbundenen Halteeinrichtung (wie z. B. einem Faden,
einem Netz, usw.).
Die Formkörper (Streukörper) können also auf vielfältige Weise
ausgestaltet und mit der Grundstruktur verbunden sein. Als
weitere Beispielen seien gelochte Körper (z. B. Hülsen, Ringe,
Perlen) genannt, die auf einen Faden aufgereiht oder auf einem
Faden befestigt sind und aus einer röntgensichtbaren Substanz
bestehen, zum Beispiel Zirkondioxid, Bariumsulfat, nicht-
magnetischem Implantatstahl, Titan, Gold oder anderen Edelmetal
len. Die Formkörper können zusätzlich mit einem der für die
Grundstruktur verwendeten Polymere beschichtet sein. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform weist zumindest ein Formkörper eine
Mischung aus mindestens einer röntgensichtbaren Substanz mit
einem Bindemittel, vorzugsweise einem nicht oder langsam
resorbierbarem Polymer und/oder einem Wachs auf. Ferner können
die röntgensichtbaren Substanzen in einem Glas verkapselt sein.
Auf einem Faden befestigte Formkörper können direkt bei der
Herstellung des Implantats in die flexible Grundstruktur
eingearbeitet oder durch geeignete Fadenverbindungen oder
thermische Fixierung auf der Grundstruktur fixiert werden.
Die betrachteten Formkörper haben den Vorteil, daß sie aufgrund
ihrer Größe auch mit anderen diagnostischen Verfahren wie
Ultraschallmethoden und magnetischen Resonanzverfahren sichtbar
gemacht werden können. Ferner wird die Flexibilität des Im
plantats durch das Vorliegen der Formkörper nicht oder nur
unwesentlich beeinträchtigt. Ein entsprechend dicker röntgen
sichtbarer monofiler Faden oder Draht, dessen Röntgensichtbarkeit
der der an dem Implantat vorhandenen Formkörper entspricht, würde
dagegen zu einer starken Versteifung der flexiblen Grundstruktur
führen, was unerwünscht ist.
Als Clip gestaltete Formkörper sind besonders zum nachträglichen
Anbringen an einer flexiblen Grundstruktur geeignet. Infrage
kommen zum Beispiel Metallclips, aber auch Clips, die aus einem
Compositmaterial gegossen sind, das röntgensichtbare Substanzen
in Form von chemischen Elementen, Oxiden, Salzen oder organischen
Verbindungen enthält, die in einem nicht-resorbierbaren Polymer
compoundiert sind.
Ein Formkörper kann auch auf vorteilhafte Weise mit der Grund
struktur verbunden werden, indem er auf beiden Seiten mit dünnen
Folienstücken belegt und über eine beidseitige Verschweißung mit
Ultraschall auf der Grundstruktur befestigt wird.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist zumindest
ein Teil der röntgensichtbaren Elemente einen Polymerschlauch
oder eine Kordel auf, der bzw. die zumindest teilweise mit
Teilchen einer Größe von höchstens 2,5 mm aus einer röntgensicht
baren Substanz gefüllt ist. Vorzugsweise ist die röntgensichtbare
Substanz in dem Polymerschlauch oder der Kordel zusätzlich
fixiert, zum Beispiel durch thermisches Schrumpfen und/oder
Verkleben.
Mit Hilfe eines derartigen Polymerschlauches oder einer der
artigen Kordel kann eine röntgensichtbare Substanz als quasi
lineares Element in die Grundstruktur eingebracht werden. Dabei
ist das Implantat vorzugsweise so gestaltet, daß die Flexibili
tät, die Elastizität, die Steifigkeit und die Reißfestigkeit
nicht nachteilig beeinflußt werden.
Besonders bevorzugt ist eine Art der Befestigung der röntgen
sichtbaren Elemente an der Grundstruktur, die insbesondere auch
für Formkörper angewendet werden kann, bei der ein Formkörper
oder mehrere Formkörper (z. B. Kugeln aus Zirkondioxid) in kurze,
z. B. einige Zentimeter lange Schläuche mit gleichem Abstand
gefüllt werden. Falls die Grundstruktur ein Netz aus Polypropylen
ist, bestehen diese Schläuche vorzugsweise aus Polyethylen oder
Polypropylen für den medizinischen Gebrauch und haben im Lumen
einen gleichen oder etwas größeren Durchmesser als die Formkör
per. Diese kurzen, gefüllten Schläuche werden thermisch auf dem
Netz fixiert, gegebenenfalls unter Druck. So bilden sich kurze
Streifen, in denen die röntgensichtbare Substanz vollständig
verkapselt ist und die so stark fixiert sind, daß diese Streifen
bzw. die eingeschlossenen Teilchen der röntgensichtbaren Substanz
nicht von dem Netz zu entfernen sind, ohne dieses zu zerstören.
Die mechanischen Eigenschaften der Grundstruktur, wie zum
Beispiel die Biegefestigkeit, werden dabei nicht nachteilig
beeinflußt.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
zumindest ein Teil der röntgensichtbaren Elemente als Polymer
ausgebildet, in das eine röntgensichtbare Substanz aus Partikeln
einer Größe im Bereich von 10 nm bis 500 µm (vorzugsweise 10 nm
bis 100 µm) compoundiert ist.
Das Polymer mit röntgensichtbarer Substanz kann in dem Implantat
zum Beispiel in Form von Monofilamenten, streckenweise verjüngten
Filamenten, Multifilamenten, Zwirnen, Flechtfäden, Kordeln,
Folien, Filmen, Folienbändchen, Bändern oder derartigen Formen,
die mit Knoten versehen sind, vorliegen. Bei vorteilhaften
Ausgestaltungen weist die Grundstruktur Polymer mit röntgensicht
barer Substanz auf, das zum Beispiel direkt in die Grundstruktur
eingearbeitet (z. B. eingewirkt) sein kann, oder das Polymer mit
röntgensichtbarer Substanz ist als zusätzliche Komponente an der
Grundstruktur befestigt; Mischformen sind ebenfalls denkbar.
Bevorzugte Beispiele für die röntgensichtbare Substanz des
Polymers sind Zirkondioxid sowie Bariumsulfat; im letzteren Fall
sollte das Polymer zusätzlich mit einem nicht-resorbierbaren
Polymer oder Wachs beschichtet sein, um zu verhindern, daß das
toxisch wirkende Bariumsulfat im Körper eines Patienten auf lange
Sicht freigesetzt wird.
So lassen sich zum Beispiel mit besonderem Vorteil Zirkondioxid-
Partikeln mit einem mittleren Durchmesser von kleiner als 1 µm
in Polypropylen mit einem Massengehalt von 10% bis 90%, vorzugs
weise 50%, compoundieren und sich aus diesem Material Mono- und
Multifilamente extrudieren. Diese können in Form von Fäden,
Kordeln oder dünnen Bändern so in die Grundstruktur eingearbeitet
werden, daß ein Zuschneiden durch den Chirurgen möglich ist, ohne
daß sich die röntgensichtbaren Elemente von der tragenden
Grundstruktur lösen.
Im Fall von monofilen Fäden ist darauf zu achten, daß die Fäden
bei guter Röntgensichtbarkeit auch noch hinreichend elastisch
sind, um die Biegeeigenschaften des Implantats nicht nachteilig
zu beeinflussen. Dies kann dadurch erreicht werden, daß ein
relativ dicker röntgensichtbarer Faden mit einem Durchmesser von
zum Beispiel 0,2 mm bis 2 mm in vorgegebenen Abständen durch
thermische Behandlung und Verstreckung verdünnt wird und
gegebenenfalls mit Weichmachern oder weichmachenden Polymeren
(z. B. Zumischung von Polyethylen in Polypropylen) versetzt wird.
Derartige röntgensichtbare Filamente werden vorzugsweise so in
die Grundstruktur eingearbeitet, daß sie keine tragende Funktion
haben und die im wesentlichen durch die Grundstruktur gegebenen
Eigenschaften des Implantats, wie dessen Reißfestigkeit oder
Elastizität, nicht nachteilig beeinflussen können.
Aus Polymer mit röntgensichtbarer Substanz gefertigte Monofila
mente oder Multifilamente können im Bereich der Grundstruktur des
Implantats einfach oder mehrfach geknotet sein. Dadurch verstärkt
sich die örtliche Sichtbarkeit im Röntgenbild, ohne daß dabei die
Biegesteifigkeit der Filamente auf ein Maß erhöht wird, wie es
bei einem Faden mit der Knotendicke vorliegt. Ferner lassen sich
derartige Knoten auch mit anderen diagnostischen Methoden, wie
Ultraschallverfahren oder magnetischer Resonanz, infolge ihrer
Größe detektieren.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn zumindest ein Teil der
röntgensichtbaren Elemente ein röntgensichtbares Symbol aufweist,
das vorzugsweise mehrfach und in gleichem Abstand vorgesehen ist.
Ein derartiges Symbol kann zum Beispiel aus röntgensichtbaren
Fäden genäht, aus röntgensichtbaren Fäden gestickt, aus röntgen
sichtbarer Folie geprägt oder aus röntgensichtbaren Objekten oder
röntgensichtbarem Pulver zusammengesetzt sein.
Vorzugsweise ist das Symbol weder punkt- noch spiegelsymmetrisch;
so kommt zum Beispiel der Buchstabe "e" in der Kleinschreibweise
in Frage. Mit Hilfe des Symbols oder der Symbole läßt sich eine
Verformung des Implantats, z. B. eine unerwünschte Verknotung oder
Überlappung, einerseits aus den Abständen der Symbole zueinander
und andererseits an einem Richtungswechsel der Symbole im
Röntgenbild erkennen. Denkbar ist es auch, als Symbol den
Produktnamen des Implantats oder den Firmennamen des Herstellers
zu verwenden, z. B. in Form von geprägten Stücken aus röntgen
sichtbarer Folie, die in gleichen Abständen auf der Grundstruktur
befestigt sind.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Implantat im Körper des
Patienten auch mit Hilfe von Ultraschallverfahren und/oder in
magnetischer Resonanztomographie detektierbar ist. Dies läßt sich
insbesondere mit Hilfe von größeren Formkörpern oder Knoten
erreichen, wie bereits erwähnt.
Durch die Erfindung ist es also möglich, implantierbare flexible
Polymernetze und Bänder so mit einer röntgensichtbaren Substanz
zu versehen, daß die gewünschten Eigenschaften, wie geringes
Gewicht, Elastizität, Reißfestigkeit und Verhalten am Implanta
tionsort nicht wesentlich verändert werden und auch andere
diagnostische Verfahren, wie Röntgenaufnahmen, Computertomogra
phieaufnahmen von hinter dem Implantat liegenden Bereichen oder
magnetische Resonanzverfahren, durch die Markierung mit röntgen
sichtbaren Elementen nicht nennenswert gestört werden. Ferner ist
es möglich, die Markierung so fest mit der Grundstruktur zu
verankern, daß keine falschen Diagnosen durch eine Wanderung von
abgelösten röntgensichtbaren Elementen bewirkt werden. Weiterhin
kann das Implantatmaterial so markiert sein, daß ein späteres
Zuschneiden durch den Arzt möglich ist, ohne dabei ein Ablösen
der röntgensichtbaren Elemente hervorzurufen, wodurch Größe, Lage
und Form des Implantats nicht mehr zweifelsfrei zu bestimmen
wären. Die Markierung durch die röntgensichtbaren Elemente läßt
sich toxikologisch unbedenklich ausgestalten, und dies mit
Wirkung über Jahrzehnte. So eignen sich nicht nur erwiesenermaßen
inerte Substanzen, wie z. B. Gold oder Titan (das sich mit einer
Schutzschicht überzieht), sondern in ausreichend und dauerhaft
verkapselter Form z. B. auch Bariumsulfat, das ansonsten nur als
orales Röntgenkontrastmittel zugelassen ist, da Bariumionen sehr
toxisch sind und trotz der geringen Löslichkeit von Bariumsulfat
mit 2,5 µg/ml bei Langzeitimplantation toxische Effekte erwarten
lassen (Chang, Biomaterials 2, 151-155, 1981).
Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe von einzelnen Aus
führungsbeispielen veranschaulicht. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Draufsicht auf das Implantat gemäß Beispiel 1, das
Clips aus Titan als röntgensichtbare Elemente aufweist,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Implantat gemäß Beispiel 9, das
Kugeln aus Zirkondioxid als röntgensichtbare Elemente
aufweist,
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Implantats gemäß
Beispiel 14, das auf einer Häkelgalonmaschine herge
stellt ist und röntgensichtbare Stehfäden aufweist, und
Fig. 4 eine Fadenlaufdarstellung zur Veranschaulichung der
Herstellung des Implantats gemäß Beispiel 15.
Ein handelsübliches teilresorbierbares, von der Ethicon GmbH
unter der Bezeichnung "Vypro" vertriebenes Implantatnetz wurde
in einer 10%igen Sodalösung ausgekocht, mit Wasser gewaschen und
an der Luft getrocknet, um den resorbierbaren Anteil zu entfer
nen. Auf das resultierende feine, aber grobporige Polypropylen
netz wurden auf den Verkreuzungspunkten eines jeden 7. und 8.
Maschenstäbchens Clips aus Titan ("LIGACLIP Extra", klein, des
Herstellers Ethicon Endo-Surgery) mit dem dazugehörigen Ap
plikator befestigt. Fig. 1 zeigt die Grundstruktur 10 in Form
des Polypropylennetzes sowie die mit 12 bezeichneten Clips.
Das so gefertigte Implantat wurde unter ein Gelkissen von 10 cm
Dicke für die Sonographie gelegt, um eine zur in-vivo-Situation
vergleichbare Absorption zu haben, und geröntgt (Abstand Fokus-
Film: 1 m, Belichtung 52/2.5). Die röntgensichtbaren Elemente in
Form der Clips 12 waren sehr gut im Röntgenbild zu sehen. Sie
waren durch leichtes manuelles Ziehen nicht vom Netz zu trennen.
Ein handelsübliches teilresorbierbares Implantatnetz ("Vypro",
Ethicon GmbH) wurde in einer 10%igen Sodalösung ausgekocht, mit
Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet, um den resorbier
baren Anteil zu entfernen. Auf das resultierende feine, aber
grobporige Polypropylennetz (Grundstruktur) wurden auf den
Verkreuzungspunkten eines jeden 7. und 8. Maschenstäbchens
implantierbare Clips aus Stahl ("LIGACLIP Extra", klein,
rostfreier Stahl mit der US-Werkstoffnummer 316L, von Ethicon
Endo-Surgery) mit dem dazugehörigen Applikator befestigt.
Das so gefertigte Implantat wurde unter ein Gelkissen von 10 cm
Dicke für die Sonographie gelegt, um eine zur in-vivo-Situation
vergleichbare Grundabsorption zu haben, und geröntgt (Abstand
Fokus-Film: 1 m, Belichtung 52/2.5). Die röntgensichtbaren
Elemente in Form der Clips waren sehr gut im Röntgenbild zu
sehen. Durch leichtes manuelles Ziehen waren sie nicht vom Netz
zu trennen.
Es wurde wie im Beispiel 2 verfahren, aber anstelle der kleinen
Clips wurden implantierbare Clips mittlerer Größe aus rostfreiem
Stahl eingesetzt ("LIGACLIP Extra", mittelgroß, aus rostfreiem
Stahl mit der US-Werkstoffnummer 316L, von Ethicon Endo-Surgery).
Die Clips waren sehr gut im Röntgenbild zu erkennen.
Auf ein von Ethicon Inc. hergestelltes Monofilament (Bezeichnung
"Pronova") der Dicke 5.0 mil (0,127 mm) aus fluorierten Polyole
finen wurden Hülsen aus einem medizinischen Chrom/NickelStahlrohr
mit einer jeweiligen Länge von 4 mm, einem Außendurchmesser von
1,3 mm und einem Innendurchmesser von 1,0 mm im Abstand von 25 mm
jeweils durch Zusammendrücken an einem Ende fixiert. Die
fixierten Objekte waren manuell nicht auf dem Monofilament zu
bewegen. Das so präparierte Monofilament wurde als Stehfaden in
ein als flexible Grundstruktur dienendes handelsübliches
teilresorbierbares Implantatnetz ("Vypro" der Ethicon GmbH)
eingearbeitet und zeigte im Röntgenbild einen sehr guten
Kontrast.
Auf einem Faden aus Polypropylen ("Prolene", 6,0 mil (0,1524 mm)
Durchmesser, Ethicon Inc.) wurden Stahlhülsen aus unmagnetischem
Implantatstahl ("Phynox" von Minitubes, Grenoble) mit einer
jeweiligen Länge von 4 mm, einem Außendurchmesser von 1,2 mm und
einem Innendurchmesser von 0,8 mm durch Knoten vor und hinter
jeder Hülse befestigt. Der Abstand zwischen den Hülsen betrug
jeweils etwa 30 mm. Diese Fäden wurden zwischen jedem 5. und 6.
Maschenstäbchen in ein handelsübliches Polypropylennetz eingezo
gen und zeigten im Röntgenbild hinter einem Gelkissen von etwa
5 cm Dicke einen sehr guten Kontrast.
Auf ein als Grundstruktur dienendes handelsübliches Polypropy
lennetz ("Prolene-Netz", Ethicon GmbH) wurden im Abstand von
jeweils 3 cm Kugeln aus stabilisiertem Zirkondioxid (Durchmesser
1,5 mm, YSZ-Ytt-stabilisiert, 95% ZrO2, 5% Y2O3, Mühlmeier
Mahltechnik) gelegt. Anschließend wurden aus einer Polypropylen
folie von 250 µm Dicke kreisrunde Stücke mit einem Durchmesser
von etwa 1 cm ausgeschnitten, diese auf die Kugeln zentriert
gedrückt und mit jeweils 8 bis 10 Schweißpunkten verschweißt, und
zwar mit einer Ultraschall-Schweißsonde "USG 440" des Herstellers
Lühr. Anschließend wurden Folienstücke gleicher Größe als
Gegenstücke auf der Netzrückseite aufgeschweißt.
Die Formkörper aus stabilisiertem Zirkondioxid waren im Röntgen
bild sehr gut zu sehen (sehr guter Kontrast hinter einem
Gelkissen von 10 cm Dicke) und waren durch manuelles Ziehen an
dem Implantatnetz, Reiben oder mehrfaches Biegen nicht von dem
Implantatnetz zu trennen.
Es wurde wie in Beispiel 6 verfahren, aber im Unterschied dazu
wurden Kugeln mit einem Durchmesser von 0,5 mm verwendet (YSZ-
Ytt-stabilisiert, 95% ZrO2, 5% Y2O3, Mühlmeier Mahltechnik), und
als Folie wurde eine Polypropylenfolie von 50 µm Dicke benutzt.
Im Röntgenbild zeigte sich ein immer noch sehr guter Kontrast,
wenn auch ein leicht schwächerer als im Beispiel 6.
Auf ein handelsübliches Netz aus Polypropylen als flexible
Grundstruktur ("Prolene", Ethicon GmbH) wurden mit einem
Goldfaden von 0,127 mm Dicke (Aldrich) im Abstand von jeweils
2,5 cm Symbole in Form des kleinen Buchstabens "e" (jeweils 5 mm
lang, 5 mm breit und ca. 0,5 mm dick) genäht. Die röntgensicht
baren Elemente in Form dieser Buchstaben waren im Röntgenbild
unter einem 10 cm dicken Gelkissen gut zu erkennen.
Auf einem handelsüblichen Polypropylennetz ("Prolene", Ethicon
GmbH) als Grundstruktur, das auf eine Größe von 6 cm × 7 cm
zugeschnitten wurde, wurden 20 Kugeln aus Zirkondioxid (0,5 mm
Durchmesser, YSZ-Ytt-stabilisiert, 95% ZrO2, 5% Y2O3, Mühlmeier
Mahltechnik) mittels einer Armierung aus Polyethylen befestigt.
Dazu wurde jeweils eine Kugel in einen 1,5 mm langen Schlauch aus
Polyethylen mit einem Außendurchmesser von 1 mm und einem
Innendurchmesser von 0,5 mm der Firma Portex (England) zentriert
gefüllt. Die Schlauchstücke wurden so auf dem Netz angeordnet,
daß der Abstand zwischen den einzelnen Kugeln jeweils 1,5 cm
betrug. Anschließend wurde das Netz in einer beheizbaren
Druckpresse mit Backpapier für 10 bis 30 Sekunden bei einer
Temperatur von 135°C und einem Druck von 2 bar gehalten.
Danach waren die Kugeln in rundlichen Filmstücken verkapselt und
so fest mit dem Netz verankert, daß sie durch Reiben oder Reißen
bis zur Zerstörung des Netzes nicht zu entfernen waren. Fig. 2
veranschaulicht einen Ausschnitt aus dem fertigen Implantat.
Hierin sind das Netz (Grundstruktur) mit 20 und die Kugeln aus
Zirkondioxid mit 22 bezeichnet. Die resultierenden rundlichen
Filmstücke sind durch die Punkte 24 in der Umgebung der Kugeln
22 angedeutet.
Bei dem unter den genannten Bedingungen behandelten Netz wurde
keine thermische Schrumpfung beobachtet. Das Netz hatte die
gleiche Biegesteifigkeit und Reißkraft wie das nicht einer
erhöhten Temperatur ausgesetzte Ausgangsnetz. Die Gewichtszunahme
durch die als röntgensichtbare Elemente dienenden Kugeln aus
Zirkondioxid betrug lediglich 7%. Die Kugeln waren im Röntgenbild
sehr gut zu sehen.
Ein 3,3 cm langer Polypropylenschlauch (Portex) von etwa 1,5 mm
Innendurchmesser wurde mit einem etwa 1 mm dicken bariumsulfat
haltigen Multifilamentfaden (entnommen aus dem Tupfermaterial
"Telacomp" der Firma Hartmann) der Länge 2,7 cm so gefüllt, daß
links und rechts etwa 3 mm Schlauchüberhang waren. Dieser
Schlauch wurde zweimal geknickt, so daß die Form eines eckigen
Buchstabens "C" entstand, und mit Bienenwachs auf einem handelsüblichen
Polypropylennetz ("Prolene-Netz", 6 mil (0,1524 mm),
Ethicon GmbH) fixiert und anschließend thermisch verschweißt, und
zwar so, wie in Beispiel 9 beschrieben.
Es bildete sich eine nahezu runde Membran mit einem Durchmesser
von etwa 2 cm aus, in deren Zentrum das "C" aus dem mit Barium
sulfat gefüllten Multifilament zu erkennen war. Auch bei
kräftigem, schnellem Biegen und Reiben mit den Fingernägeln blieb
die Beschichtung stabil. Das röntgensichtbare Element in Form des
"C" zeigte einen guten Röntgenkontrast.
Auf einem teilresorbierbaren polypropylenhaltigen Netz ("Vypro-
Netz", 15 cm × 10 cm, Ethicon GmbH) als flexibler Grundstruktur
wurden 10 Kugeln aus stabilisiertem Zirkondioxid (0,5 mm
Durchmesser, YSZ-Ytt-stabilisiert, 95% ZrO2, 5% Y2O3, Mühlmeier
Mahltechnik) über eine Polyethylenarmierung befestigt. Dazu wurde
jeweils eine Kugel in einem ca. 2 bis 3 cm langen Polyethylen
schlauch (Portex 800/110/160) mit einem Außendurchmesser von 1 mm
und einem Innendurchmesser von ca. 0,5 mm zentriert. Die
Schlauchstücke wurden so auf dem Netz angeordnet, daß der Abstand
zwischen den Kugeln jeweils 2,5 cm betrugen; dabei wurde jedes
Schlauchstück diagonal über 6 Maschenstäbchen und 24 Maschenrei
hen aufgebracht. Anschließend wurde das Netz in einer beheizbaren
Druckpresse mit Backpapier für 30 Sekunden bei einer Temperatur
von 137°C und einem Druck von 2,2 bar gehalten.
Die Kugeln waren danach in rundlichen Filmstücken verkapselt und
so fest mit dem Netz verankert, daß sie durch leichtes Reiben
oder Reißen nicht zu entfernen waren. Ferner zeigte das Netz
unter diesen Bedingungen kaum thermische Schrumpfung. Das Netz
hatte nahezu die gleiche Biegesteifigkeit und Reißkraft wie das
nicht einer thermischen Behandlung unterzogene Ausgangsnetz. Die
Markierungen aus Zirkondioxid waren sehr gut im Röntgenbild zu
sehen. Durch leichtes Reiben und durch mehrfaches Biegen waren
sie nicht von dem Netz zu entfernen.
Anschließend wurde der resorbierbare Anteil des Netzes durch
halbstündiges Kochen in einer 10%igen Sodalösung entfernt. Das
resultierende Polypropylennetz wurde mit Wasser gewaschen und an
der Luft getrocknet. Die Kugeln aus Zirkondioxid befanden sich
immer noch auf dem Netz und waren durch leichtes manuelles Reiben
und mehrfaches Biegen nicht von dem Netz zu entfernen.
Es wurde analog wie in Beispiel 11 vorgegangen, aber mit dem
Unterschied, daß zur Armierung der Kugeln aus Zirkondioxid ein
Polypropylenschlauch (Portex "PP 60 × 100 FT", Lot GO515) diente
und die beheizbare Druckpresse für 3 Minuten bei einer Temperatur
von 121°C und einem Druck von 3 bar gehalten wurde. Das Netz
zeigte unter diesen Bedingungen praktisch keine thermische
Schrumpfung. Es hatte die gleiche Biegesteifigkeit und Reißkraft
wie das Ausgangsnetz. Die Markierungen in Form der Kugeln aus
Zirkondioxid waren sehr gut im Röntgenbild zu sehen.
Aus dem in Beispiel 9 hergestellten Netz wurden kreisförmige
Stücke mit einem Durchmesser von 1,4 cm um die Kugeln aus
Zirkondioxid herum ausgeschnitten. Diese runden und kleinporigen
Netzstücke wurden anschließend auf ein gemäß Beispiel 1 hydroly
siertes großporiges Polypropylennetz (Ausgangsmaterial "Vypro",
siehe Beispiel 1) aufgelegt und mit einer Lühr-Ultraschall-
Schweißsonde des Typs "USG 440" mit jeweils 8 bis 10 Schweißpunk
ten verschweißt.
Auf einer Häkelgalonmaschine vom Typ "RD3MT3/420 SN" des Herstel
lers Müller wurde ein Polypropylennetz hergestellt, wie in
Fig. 3 veranschaulicht. Die Fig. 3 zeigt auch die entsprechende
Musterpatrone. Wie ein herkömmliches "Vypro"-Netz des Herstellers
Ethicon GmbH wurde dieses Netz mit zwei Teilschüssen 32, 33
gefertigt, jedoch wurde für die mit 31 bezeichnete Kette die
Technik der offenen Fransen gewählt.
Zusätzlich wurden in das Netz mehrere röntgensichtbare Stehfäden
34 eingearbeitet, die als multifile Polypropylenfäden (300 tex)
mit einem Zirkondioxid-Gehalt von 50 Gew.-% gefertigt wurden. Die
Stehfäden 34 verliefen dabei im Rapport von 10 Maschenstäbchen
zwischen den beiden Teilschüssen 32 und 33 der Grundstruktur. Da
eine Vermischung dieser Fäden mit den Stehfäden 34 nicht
stattfand, waren die röntgensichtbaren Stehfäden 34 nicht für die
Dehnungs- und Festigkeitseigenschaften des Implantats verantwort
lich.
Auf einer Flachstrickmaschine mit 12er Teilung der Firma Shima
Seiki wurde ein Rechts/Rechts-Gestrick hergestellt, und zwar
grundsätzlich aus einem Polypropylengarn von 320 den. In jede 11.
Maschenreihe wurde ein röntgensichtbarer Faden eingearbeitet.
Daher folgt auf jeweils 10 Maschenreihen 40 (siehe Fig. 4) in
einem eingearbeiteten Henkel 42 der röntgensichtbare Faden, der
aus einem Polypropylengarn (300 tex) mit einem Anteil an
Zirkondioxid-Pigment von 35 Gew.-% gefertigt wurde.
Durch die Verwendung der unterschiedlichen Fäden und der
ausgewählten Musterung erhielt das Gestrick eine Querstreifig
keit, jedoch mit ausreichender Elastizität.
Auf einem handelsüblichen Kugelflechter mit 36 Klöppeln wurde aus
einem Polypropylengarn eine Kordel geflochten (pro Klöppel je
2 × 60 den Polypropylen-Multifilamentgarn), und zwar mit ca.
60 Flechten/Zoll. Darin wurden in einem gegenseitigen Abstand von
ca. 10 mm Kugeln aus Zirkondioxid mit einem Durchmesser von
jeweils 1,5 mm eingearbeitet (Zirkondioxid-Kugeln wie im
Beispiel 6). Nach Thermofixierung des Geflechtes wurde die Kordel
als Stehfaden in ein Composit-Netz bestehend aus "Vicryl"- und
Polypropylenfasern eingearbeitet. ("Vicryl" ist eine Handels
bezeichnung der Ethicon GmbH für ein resorbierbares Copolymer aus
Glykolid und Lactid im Verhältnis 9 zu 1.)
Das erhaltene Implantat zeigte eine nur geringfügig höhere
Biegesteifigkeit als ein unverändertes "Vypro"-Netz. Die
Zirkondioxid-Kugeln des Implantats waren sehr gut im Röntgenbild
zu sehen.
Auf einem handelsüblichen Kugelflechtkopf mit 8 Klöppeln wurde
aus Polypropylen-Multifilamentgarn (pro Klöppel je 60 den
Polypropylen-Multifilamentgarn) mit ca. 60 Flechten/Zoll ein
Faden hergestellt, in den im Abstand von jeweils 5 mm Zirkon
dioxid-Kugeln mit einem Durchmesser von 0,5 mm (Zirkondioxid-
Kugeln wie in Beispiel 7) eingearbeitet wurden. Nach einer
Thermofixierung des Flechtfadens wurden die Flechtfäden in ein
Gewirke aus einem nicht-resorbierbaren, synthetischen Monofila
ment mit einem Durchmesser von ca. 0,1 mm eingearbeitet.
Das Implantat zeigte keine nennenswerte Änderung der Biegestei
figkeit im Vergleich zu einem gewirkten Netz ohne eingearbeiteten
röntgensichtbaren Faden. Die Zirkondioxid-Kugeln waren im
Röntgenbild gut sichtbar.
Markierung eines nicht-resorbierbaren Netzes mit geknoteten, mit
Zirkondioxid gefüllten Fäden
Ein Faden, hergestellt wie in Beispiel 17, jedoch mit nur ca.
35 Flechten/Zoll, wurde jeweils vor und hinter einer Zirkon
dioxid-Kugel geknotet, um einerseits ein Verschieben der kleinen
Kugeln zu verhindern, andererseits aber auch, um einen sehr
weichen Flechtfaden zu erhalten. Anschließend wurde dieser sehr
weiche Flechtfaden ohne vorherige Thermofixierung in ein Gewirke
wie in Beispiel 17 eingearbeitet.
Die Biegesteifigkeit und Elastizität des Implantats wurden durch
den mit Zirkondioxid-Kugeln gefüllten Faden nicht meßbar
geändert. Die in dem Implantat plazierten Zirkondioxid-Kugeln
waren im Röntgenbild gut sichtbar.
Auf einem handelsüblichen Flechtkopf wurde eine sogenannte
Streifenlitze hergestellt, wobei als sogenannte Seelen mit ca.
30 Gew.-% Zirkondioxid gefüllte Fäden mit umflochten wurden. Bei
der Flechtkonstruktion hatte die Litze 19 Klöppel mit je
3 × 60 den Polypropylen-Multifilamentgarn. Die sechs Seelen
bestanden jeweils aus einem Polypropylen-Monofilament mit einem
Durchmesser von ca. 0,2 mm, gefüllt mit ca. 30 Gew.-% Zirkon
dioxid.
Das erhaltene Band war ca. 6 mm breit und zeigte im Röntgenbild
die mit dem röntgensichtbaren Zirkondioxid gefüllten Seelen als
sechs feine Streifen.
Claims (24)
1. Flächiges Implantat, mit einer flexiblen Grundstruktur (10;
20; 31, 32, 33; 40) auf Polymerbasis und mit röntgensicht
baren Elementen (12; 22; 34; 42).
2. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
röntgensichtbaren Elemente (12; 22; 34; 42) in einem
flächigen Muster angeordnet sind.
3. Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundstruktur (10; 20; 31, 32, 33; 40) nicht-
resorbierbares Polymer aufweist.
4. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grundstruktur (10; 20; 31, 32, 33; 40)
eine der aus der folgenden Gruppe ausgewählten Formen hat:
Netze, Bänder, Folien, gelochte Folien.
5. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die röntgensichtbaren Elemente (12; 22; 34;
42) mindestens eine der aus der folgenden Gruppe ausgewähl
ten röntgensichtbaren Substanzen aufweisen: reines Zirkon
dioxid, stabilisiertes Zirkondioxid, Zirkonnitrid, Zirkon
carbid, Tantal, Tantalpentoxid, Bariumsulfat, Silber,
Silberiodid, Gold, Platin, Palladium, Iridium, Kupfer,
Eisenoxide, wenig magnetische Implantatstähle, unmagnetische
Implantatstähle, Titan, Alkaliiodide, iodierte Aromaten,
iodierte Aliphaten, iodierte Oligomere, iodierte Polymere,
Legierungen der legierfähigen Substanzen davon.
6. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest ein Teil der röntgensichtbaren Ele
mente als Formkörper (12; 22) mit jeweiliger Länge, Breite
und Höhe im Bereich von 0,1 mm bis 50 mm ausgebildet ist,
wobei die Formkörper (12; 22) an der Grundstruktur (10; 20)
befestigt sind.
7. Implantat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zu
mindest ein Formkörper eine Mischung aus mindestens einer
röntgensichtbaren Substanz mit einem Bindemittel, vorzugs
weise einem nicht oder langsam resorbierbarem Polymer und/
oder einem Wachs, aufweist.
8. Implantat nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Formkörper (12; 22) eine der aus der
folgenden Gruppe ausgewählten Formen hat: Perlen, Kugeln,
Röhrchen, Stäbe, Plättchen, Ringe, Scheiben, Knochen, Clips.
9. Implantat nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest ein Formkörper (22) eine Beschich
tung und/oder Umhüllung (24) aus nicht resorbierbarem
Material aufweist.
10. Implantat nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest ein Formkörper (12; 22) durch
Knoten, Zusammendrücken, Verschweißen und/oder Verkleben an
der Grundstruktur oder einer mit der Grundstruktur ver
bundenen Halteeinrichtung befestigt ist.
11. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest ein Teil der röntgensichtbaren Ele
mente einen Polymerschlauch oder eine Kordel aufweist, der
bzw. die zumindest teilweise mit Teilchen einer Größe von
höchstens 2,5 mm aus einer röntgensichtbaren Substanz ge
füllt ist.
12. Implantat nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
röntgensichtbare Substanz in dem Polymerschlauch oder der
Kordel zusätzlich fixiert ist, vorzugsweise durch thermi
sches Schrumpfen und/oder Verkleben.
13. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest ein Teil der röntgensichtbaren Ele
mente (34; 42) als Polymer ausgebildet ist, in das eine
röntgensichtbare Substanz aus Partikeln einer Größe im
Bereich von 10 nm bis 500 µm, vorzugsweise 10 nm bis 100 µm,
compoundiert ist.
14. Implantat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Polymer mit röntgensichtbarer Substanz (34; 42) in dem
Implantat in mindestens einer der aus der folgenden Gruppe
ausgewählten Formen vorliegt: Monofilamente, streckenweise
verjüngte Monofilamente, Multifilamente, Zwirne, Flecht
fäden, Kordeln, Folien, Filme, Folienbändchen, Bänder,
derartige Formen, die mit Knoten versehen sind.
15. Implantat nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Grundstruktur (40) Polymer mit röntgensichtbarer Substanz
(42) aufweist.
16. Implantat nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet,
daß Polymer mit röntgensichtbarer Substanz (34) als zusätz
liche Komponente an der Grundstruktur (31, 32, 33) befestigt
ist.
17. Implantat nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die röntgensichtbare Substanz des Polymers
Zirkondioxid aufweist.
18. Implantat nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die röntgensichtbare Substanz des Polymers
Bariumsulfat aufweist und dieses Polymer zusätzlich mit
einem nicht-resorbierbaren Polymer oder Wachs beschichtet
ist.
19. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest ein Teil der röntgensichtbaren Ele
mente einen röntgensichtbaren Metallfaden aufweist.
20. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest ein Teil der röntgensichtbaren Ele
mente ein röntgensichtbares Symbol aufweist, das vorzugs
weise mehrfach und in gleichem Abstand vorgesehen ist.
21. Implantat nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das
Symbol in einer aus der folgenden Gruppe ausgewählten Formen
ausgestaltet ist: aus röntgensichtbaren Fäden genäht, aus
röntgensichtbaren Fäden gestickt, aus röntgensichtbarer
Folie geprägt, aus röntgensichtbaren Objekten zusammenge
setzt, aus röntgensichtbarem Pulver zusammengesetzt.
22. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Implantat mindestens eine der aus der fol
genden Gruppe ausgewählten Substanzen aufweist: Polyalkene,
Polypropylen, Polyethylen, fluorierte Polyolefine, Polyte
trafluorethylen, Polyvinylidenfluorid, Polyamide, Polyure
thane, Polyisoprene, Polystyrole, Polysilikone, Polycarbo
nate, Polyaryletherketone, Polymethacrylsäureester, Poly
acrylsäureester, aromatische Polyester, Polyimide, Copoly
mere von polymerisierbaren Substanzen davon.
23. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Grundstruktur einen Anteil an resorbier
barem Polymer aufweist, das vorzugsweise mindestens eine der
aus der folgenden Gruppe ausgewählten Substanzen aufweist:
Polyhydroxysäuren, Polylactide, Polyglykolide, Polyhydroxy
butyrate, Polyhydroxyvaleriate, Polycaprolactone, Polydioxa
none, synthetische und natürliche Oligo- und Polyaminosäu
ren, Polyphosphazene, Polyanhydride, Polyorthoester, Poly
phosphate, Polyphosphonate, Polyalkohole, Polyzucker, Polyether,
resorbierbare Gläser, Copolymere von polymerisier
baren Substanzen davon.
24. Implantat nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Implantat auch mit Ultraschall und/oder in
magnetischer Resonanztomographie detektierbar ist.
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