DE10003415B4 - Hydraulikhammer mit einem Druckgasspeicher - Google Patents
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Abstract
Hydraulikhammer
(1) mit einem Druckgasspeicher zur Betätigung des Schlagkolbens (2), wobei
das obere Kolbenende (19) des Schlagkolbens (2) in einer mit einem
Fluid gefüllten
ersten Kammer (11) geführt ist,
die durch eine Membran (12) aus einem elastischen Werkstoff von
einer mit Druckgas gefüllten
und den Druckgasspeicher bildenden zweiten Kammer (10) getrennt
ist und wobei die Membran (12) in jeder Stellung des Schlagkolbens
(2) einer von dem Druck in der ersten Kammer (11) bewirkten Dehnung
unterworfen ist.
Description
- Technisches Gebiet
- Hydraulikhämmer, auch als Schlagwerke bezeichnet, finden heute in weiten Bereichen eine Anwendung. So werden sie im Straßen- und Tiefbau, in Steinbrüchen, sowie bei Abbrüchen eingesetzt. In den meisten Fällen werden sie als Zusatz oder als Anbaugeräte bei Baumaschinen verwendet. Sie bestehen im wesentlichen aus einem Druckmittel betriebenen Schlagkolben, der mit einem auswechselbaren Werkzeug zusammenwirkt. Über eine entsprechende Steuerung erhält der Schlagkolben eine Schlagzahl von mehreren hundert Schlägen pro Minute. Dabei wird der Schlagkolben hydraulisch betätigt. Zusätzlich zu der Hydraulik werden bei modernen Geräten Druckgasspeicher verwendet, die den Schlagkolben ebenfalls in Richtung auf das Werkzeug drücken. Der in der Regel mit Stickstoff gefüllte Druckgasspeicher hat den Vorteil, dass selbst dann, wenn der Öldruck im Hydrauliksystem des Trägersystems konstruktionsbedingt oder durch Verschleiß in weiten Grenzen schwankt, die Einzelschlagenergie nahezu konstant hoch bleibt.
- In der
EP 0 672 506 A1 ist ein hydraulischer Schlaghammer mit einem Druckgasspeicher dargestellt. Die Trennung zwischen dem Hydraulikhammer und dem Druckgasspeicher erfolgt durch eine flexible Membran. Die konstruktive Ausbildung der Hydraulikkammer und des Druckgasspeichers sowie der Membran ist derart, dass der Hauptteil der Schlagenergie durch den Druckgasspeicher aufgebracht wird. Hiertür ist die Wölbung der Membran auf den Schlagkolben gerichtet. - Die Erfindung befaßt sich mit einem Hydraulikhammer, bei dem ein solcher Druckgasspeicher zur unterstützenden Betätigung des Schlagkolbens eingesetzt wird. Von Nachteil bei bisherigen Ausführungen ist die Kolbenabdichtung, die gegen das Druckgas abdichten muß. Bei geringsten Undichtigkeiten entweicht das Druckgas und der Hydraulikhammer wird funktionsunfähig.
- Darstellung der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hydraulikhammer mit einem Druckgasspeicher zur Betätigung des Schlagkolbens so ausbilden, dass er betriebsicherer wird und die oben genannten Nachteile vermeidet. Dabei soll der Druckgasspeicher einfach aufgebaut sein und zur Steigerung der Effizienz des Schlagwerks wirkungsvoll beitragen. Es wird angestrebt, den Vorteil, den die Verwendung des Druckgasspeichers bietet, beizubehalten, ohne jedoch den Nachteil eines Druckverlustes im Druckgasspeicher in Kauf zu nehmen.
- Die Lösung der gestellten Aufgabe wird bei einem Hydraulikhammer mit einem Druckgasspeicher zur Betätigung des Schlagkolbens dadurch erreicht, dass das obere Kolbenende des Schlagkolbens in einer mit einem Fluid gefüllten ersten Kammer geführt ist, die durch eine Membran aus einem elastischen Werkstoff von einer mit Druckgas gefüllten und den Druckgasspeicher bildenden zweiten Kammer getrennt ist, wobei die Membran in jeder Stellung des Schlagkolbens einer von dem Druck in der ersten Kammer bewirkten Dehnung unterworfen ist, Durch diese Maßnahme wird erreicht, dass die Membran nach Art einer Feder einen Druck auf den Kolben des Schlagwerkes ausübt und so dessen Effizienz steigert. Das Kolbenende bewegt sich in einer mit einem Fluid, beispielsweise einer für die hydraulische Steuerung verwendeten Flüssigkeit, gefüllten Kammer. Die vorhandenen Abdichtprobleme am Kolben werden hierdurch erheblich reduziert. Auch ist es nicht mehr notwendig, dass das Kolbenende in einem Zylinder geführt ist und der Druckgasspeicher im Zylinder des Kolbens untergebracht wird. Die das Fluid aufnehmende Kammer und auch die Kammer, welche den Druckgasspeicher bildet, können konstruktiv sehr unterschiedlich ausgebildet werden. Für die Abdichtung der Kammern gegeneinander ist lediglich eine statische Abdichtung am Membranrand erforderlich. Während die dynamische Abdichtung am beweglichen Kolben, wie bereits erwähnt, lediglich die hydraulische Flüssigkeit abzudichten hat.
- Die Anordnung des Druckgasspeichers außerhalb des Zylinders des Schlagkolbens ermöglicht auch eine Ausbildung der ersten die Hydraulik aufnehmenden Kammer in der Weise, dass das druckseitige Kolbenende in die erste Kammer bei ihrer Hubbewegung nach oben hineinführt. Nach dem neuen Konzept kommt es nicht mehr darauf an, dass durch den Kolbenboden in dem Zylinderkopf bei der Hubbewegung nach oben Druckgas komprimiert wird, sondern es ist lediglich ein Verdrängen der in der ersten Kammer befindlichen hydraulischen Flüssigkeit erforderlich, wodurch durch eine entsprechende Bewegung der Membran der Druck im anschließenden Druckgasspeicher erhöht wird. Dadurch wird schließlich der Schlagkolben wieder nach unten gedrückt.
- Fertigungstechnisch und auch von der Montage her ist es günstig, wenn die erste und die zweite Kammer in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sind. In einem solchen Fall ist es möglich, die Membran im Gehäuse zu montieren und das vorgefertigte Gehäuse, quasi als Zylinderkopf, auf das obere Ende des Hydraulikhammers aufzusetzen.
- Jede Kammer ist mit einem absperrbaren Zuflußkanal versehen, über welche in die erste Kammer die Hydraulikflüssigkeit und die zweite Kammer das Druckgas eingeführt wird. Dabei ist es zweckmäßig, dass der Zuflußkanal für den Druckgasspeicher mit einem Rückschlagventil versehen wird. Der Zuflußkanal für die erste Kammer kann mit einem einfachen Absperrventil abgeschlossen werden.
- In besonders bevorzugter Weise werden die Drücke in den Kammern durch entsprechendes Hineindrücken des Druckgases beziehungsweise der Hydraulikflüssigkeit so eingestellt, dass die Membran in jeder Stellung des Schlagkolbens einer von dem Druck in der ersten Kammer bewirkten Dehnung unterworfen ist, das heißt, dass die Membran bereits bei der untersten Stellung des Schlagkolbens mit einer Grunddehnung belegt wird.
- Die Membran selbst wird hierfür schalenförmig ausgebildet und mit ihrer Wölbung in die Druckgasspeicherkammer gerichtet. Die Ausgestaltung der Membran kann soweit gehen, dass sie halbkugelförmig ausgebildet ist. Mit ihrem Rand ist die Membran an der Innenwand des Gehäuses befestigt. Möglich ist auch eine Befestigung in einer gesonderten Halterung, die in das Gehäuse eingesetzt werden kann. Eine solche Halterung erleichtert die Montage der Membran.
- Ausführung der Erfindung
- Die beigefügte Figur zeigt einen Längsschnitt durch den oberen Teil eines Hydraulikhammers
1 . Bei dem Hydraulikhammer1 wird ein Schlagkolben2 in einem Zylinder3 geführt. In den Zylinder3 sind Dichtungen4 und5 eingesetzt, die den Zylinder3 gegenüber einer Einfassung6 und dem Schlagkolben2 abdichten. Ein Gehäuse7 ist über die Schraubverbindungen8 mit der Einfassung6 verschraubt. Eine Dichtung9 dichtet den Zylinder3 gegenüber dem Gehäuse7 ab. Im Gehäuse7 befindet sich die Druckgaskammer (zweite Kammer10 ) und eine mit einem Fluid gefüllte erste Kammer11 . Beide Kammern10 und11 sind durch eine Membran12 getrennt. Die Membran12 ist an der Innenwand13 des Gehäuses7 befestigt. Hierfür wird der Rand14 der Membran12 über eine Ringmutter15 am Gehäuse7 verschraubt. Die zweite Kammer10 , welche als Druckgasspeicher dient, ist folglich ein vom Gehäuse7 gebildeter Raum, der von seiner unteren Seite her durch die Membran12 abgeschlossen ist. Über einen Zuflußkanal16 wird Druckgas in die zweite Kammer10 eingeführt. Der Zuflußkanal16 ist mit einem Rückschlagventil17 versehen. - Die erste Kammer
11 ist seitlich durch die Innenwand13 des Gehäuses7 begrenzt. Nach unten ist sie durch die Stirnwand18 des Zylinders3 und das obere Kolbenende19 des Schlagkolbens2 abgeschlossen. Die obere Abgrenzung bildet die Membran12 . In der Wand des Gehäuses7 ist außerdem der Zuflußkanal20 vorhanden, der mit einer Absperrschraube21 abgesperrt ist. Über den Zuflußkanal20 wird in die erste Kammer11 eine geeignete hydraulische Flüssigkeit eingefügt. - Für die Inbetriebnahme wird in die erste Kammer
11 die Flüssigkeit soweit eingefüllt, dass die Membran12 mit einer Grunddehnung belegt ist, das heißt, die Membran12 steht unter Spannung und ist geringfügig gedehnt. Die zweite Kammer10 wird mit einem Druckgas gefüllt, das von der anderen Seite her auf die Membran12 einwirkt. In der gezeigten Ausführungsform ist die leicht gedehnte Membran12 etwa halbkugelförmig, wobei ihre Wölbung nach oben in die Druckgasspeicherkammer (zweite Kammer10 ) gerichtet ist. - Der Schlagkolben
2 hat den strich-punktiert eingezeichneten Hub22 , der durch die Verdrängung der in der ersten Kammer11 befindlichen Flüssigkeit eine Ausdehnung der Membran12 zur Folge hat. Die ausgedehnte Membran23 ist ebenfalls strich-punktiert eingezeichnet. Das in der zweiten Kammer10 befindliche Druckgas wird hierdurch zusammengedrückt und die dadurch gespeicherte Energie bewirkt, dass der Schlagkolben2 in Abhängigkeit von seiner hydraulischen Steuerung wieder nach unten gedrückt wird.
Claims (9)
- Hydraulikhammer (
1 ) mit einem Druckgasspeicher zur Betätigung des Schlagkolbens (2 ), wobei das obere Kolbenende (19 ) des Schlagkolbens (2 ) in einer mit einem Fluid gefüllten ersten Kammer (11 ) geführt ist, die durch eine Membran (12 ) aus einem elastischen Werkstoff von einer mit Druckgas gefüllten und den Druckgasspeicher bildenden zweiten Kammer (10 ) getrennt ist und wobei die Membran (12 ) in jeder Stellung des Schlagkolbens (2 ) einer von dem Druck in der ersten Kammer (11 ) bewirkten Dehnung unterworfen ist. - Hydraulikhammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das druckgasseitige Kolbenende (
19 ) in die erste Kammer (11 ) hineinragt. - Hydraulikhammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Kammer (
11 ,10 ) in einem gemeinsamen Gehäuse (7 ) angeordnet sind. - Hydraulikhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kammer (
11 ,10 ) ein absperrbarer Zuflußkanal (20 ,16 ) zugeordnet ist. - Hydraulikhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuflußkanal (
16 ) für den Druckgasspeicher mit einem Rückschlagventil (17 ) versehen ist. - Hydraulikhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (
12 ) bei der unteren Stellung des Schlagkolbens (2 ) mit einer Grunddehnung belegt ist. - Hydraulikhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (
12 ) schalenförmig ausgebildet und mit ihrer Wölbung in die zweite Kammer (10 ) gerichtet ist. - Hydraulikhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (
12 ) halbkugelförmig ausgebildet ist. - Hydraulikhammer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (
12 ) mit ihrem Rand (14 ) an der Gehäusewand befestigt ist.
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- 2000-01-27 DE DE2000103415 patent/DE10003415B4/de not_active Expired - Fee Related
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