DE10002938A1 - Verfahren und Anlage zur Wärmebehandlung von Holzfurnieren - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Wärmebehandlung von HolzfurnierenInfo
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Abstract
Verfahren zur Behandlung von Holzfurnieren, bei dem die einzelnen aus einem Trockner kommenden Furnierblätter einer Durchlaufpresse zugeführt werden, um sie von einer ersten auf eine zweite, niedrigere Temparatur abzukühlen und dabei während des Durchlaufs unter Druck zu halten. Gemäß diesem Verfahren gehört zu einer Anlage zur Behandlung von Furnierblättern ein Trockner (12, 112), an dessen Ausgang sich eine Durchlaufpresse (13, 113) mit Preßplatten (17, 116, 117) befindet, deren Temperatur geregelt wird, um die einzelnen während des Durchlaufs unter Druck gehaltenen Furnierblätter von der ersten auf die zweite Temperatur abzukühlen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anlage zur Behandlung von
Messer- und Schälfurnieren. In den einschlägig bekannten Anlagen werden die Messer- und
Schälfurniere durch einen Trockner geleitet, an dessen Ausgang die Furnierblätter
aufgeschichtet und in Blöcken zur Weiterverarbeitung gefördert werden. Das Erzeugnis ist
beim Austritt aus den normalen Trocknern stark wellig.
Deshalb wurden spezielle Glättungsverfahren entwickelt, bei denen die zu Blöcken
aufgeschichteten Messer- und Schälfurniere vor ihrer Verwendung in entsprechenden
Pressen bearbeitet werden. Diese Pressen bestehen aus zwei hintereinander geschalteten
Preßplatten, von denen eine beheizt und eine gekühlt ist, und die üblicherweise von einem
einzigen Förderband gespeist werden, welches die Blöcke von einer Preßplatte zur anderen
transportiert. Jeder Block wird zunächst unter der beheizten Platte verpreßt. Die
Warmpresse glättet das Material, und durch die Wärme wird das Holz verformbar. Die
Durchwärmungszeit in der Warmpresse ist von der Materialart und von der Blockdicke
abhängig, denn es muß gewartet werden, bis auch der Kern des Blocks die festgelegte
Temperatur erreicht hat.
Nach Beendigung des Warmpressens öffnet sich die Presse und der erwärmte Block wird
unter die gekühlte Preßplatte transportiert. Die Kaltpresse schließt sich über dem Block und
preßt ihn erneut zusammen, wobei jedoch dem Holz durch die die Preßplatte durchlaufende
Kühlflüssigkeit Wärme entzogen wird. Nachdem sich die Kaltpresse geschlossen hat, muß
erneut gewartet werden, bis der gesamte Block die festgelegte Temperatur erreicht hat. Auf
diese Weise stabilisiert sich die in der Warmpresse erzeugte ebene Form der Furniere und
die Kaltpresse kann geöffnet werden, um den Block zu entnehmen.
Die vorstehend beschriebene Behandlung der Blöcke ist sehr zeitaufwendig und kann zu
Formabweichungen zwischen den äußeren und inneren Furnierblättern führen.
Um dem Abhilfe zu schaffen, wurden sogenannte Bügeltrockner entwickelt, in denen die
Furniere während des Trocknens gleichzeitig "gebügelt" werden, um das nachfolgende
Pressen im Warm-Kalt-Zyklus zu vermeiden. Obwohl sich die Furniere beim Austritt aus
diesen Trocknern durch eine größere Ebenheit auszeichnen, können dennoch verbleibende
Wellen auftreten, die nicht immer tolerabel sind. Darüber hinaus sind Bügeltrockner teurer in
der Anschaffung, benötigen mehr Platz und verursachen höhere Betriebskosten.
Das allgemeine Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die vorstehend beschriebenen
Probleme zu beseitigen, indem ein Trockenverfahren und eine Trockenanlage zur Verfügung
gestellt werden, mit denen schnell, kostengünstig und relativ platzsparend möglichst ebene
Furnierblätter produziert werden können.
Im Hinblick auf dieses Ziel sollte erfindungsgemäß ein Verfahren zur Behandlung von
Furnierblättern entwickelt werden, bei dem die einzelnen aus dem Trockner kommenden
Furnierblätter einer Durchlaufpresse zugeführt werden, um sie von einer ersten auf eine
zweite, niedrigere Temperatur abzukühlen und dabei während des Durchlaufs unter Druck
zu halten.
Gemäß diesem Verfahren sollte eine Anlage zur Behandlung von Furnierblättern konstruiert
werden, die aus einem Trockner für Furniere besteht und dadurch gekennzeichnet ist, daß
sich an deren Ausgang eine Durchlaufpresse mit Preßplatten befindet, deren Temperatur
geregelt wird, um die einzelnen während des Durchlaufs unter Druck gehaltenen
Furnierblätter von einer ersten auf eine zweite, niedrigere Temperatur abzukühlen.
Um die innovativen Eigenschaften der vorliegenden Erfindung und ihre Vorteile im Vergleich
zu den herkömmlichen Techniken zu verdeutlichen, werden nachfolgend anhand der
beiliegenden Zeichnungen beispielhaft einige mögliche, jedoch nicht einschränkende
Anwendungsvarianten der vorstehenden Prinzipien beschrieben. In den Zeichnungen stellt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer ersten Anwendungsvariante einer
erfindungsgemäßen Anlage dar; stellt
Fig. 2 eine zweite Anwendungsvariante einer erfindungsgemäßen Anlage dar.
Dementsprechend stellt Fig. 1 eine als Ganzes mit 10 bezeichnete erste Variante einer
Anlage zur Trocknung und Behandlung von Furnierblättern 11 dar.
Diese Anlage besteht aus einem Trocknerteil 12, an den sich ein Teil für die unter Druck
erfolgende Wärmebehandlung 13 anschließt. Der Trockner ist im wesentlichen traditioneller
Art (mit Ausnahme der nachstehend beschriebenen Aspekte), beispielsweise Siebbänder
(auf Wunsch auch Bügeltrockner), und wird deshalb hier nicht näher beschrieben oder
vorgestellt.
Die Furnierblätter verlassen den Trockner über ein Förderband 20 und werden direkt in den
Wärmebehandlungsteil 13 geleitet. Dieser Teil 13 besteht aus einer Durchlaufpresse mit
Bändern 14, 15, zwischen denen die Furniere hindurchgleiten, bis sie den Preßbereich 17
erreichen. Die Bänder 14 und 15 bestehen aus Metall oder aus Kunststoff und laufen
gleichförmig zwischen zwei Stahlplatten, die den erforderlichen Druck erzeugen. Die
Preßplatten sind gekühlt, um die Furnierblätter während ihres Durchlaufs durch die
Durchlaufpresse abzukühlen.
Es sei darauf verwiesen, daß es sich bei der Presse 13 um eine Durchlaufpresse handelt,
d. h. die Furniere durchlaufen die Presse kontinuierlich vom Eingang bis zum Ausgang. Nach
Verlassen der Presse werden die Furnierblätter der Weiterbearbeitung zugeführt und
beispielsweise zu einem Block 19 gebündelt.
Bei der erfindungsgemäßen Anlage werden die einzelnen aus einem Trockner kommenden
Furnierblätter einer Durchlaufpresse zugeführt, um sie von einer ersten auf eine zweite,
niedrigere Temperatur abzukühlen und dabei während des Durchlaufs unter Druck zu halten.
Die erste Temperatur wird während des Trocknungsprozesses erzeugt, wobei dieser so
gesteuert wird, daß die Furnierblätter beim Verlassen des Trockners eben diese erste
Temperatur haben. Die Furniere 11 sind also noch warm, wenn sie den Trocknungsbereich
12 der Anlage 10 verlassen. Die zweite Temperatur erhält man durch eine entsprechende
Regulierung der Preßplattenkühlung.
Es erwies sich als vorteilhaft, wenn die erste Temperatur nicht unter 80°C und die zweite
Temperatur nicht über 45°C liegt. Im besonderen darf die erste Temperatur vorzugsweise
nicht unter 100°C und die zweite nicht über 40°C betragen.
Beim Verlassen der Anlage sind die Furnierblätter vollkommen eben und stabil.
Die Anlage arbeitet stetig, da die relativ geringe Dicke der einzelnen Furnierblätter eine
schnelle Änderung ihrer Temperatur ermöglicht, ohne die Anlage anhalten zu müssen.
Fig. 2 stellt eine Anwendungsvariante 110 dar. Dabei ist der Trockner 112 am Ausgang mit
einer Kühlzelle 118 ausgerüstet, die normalerweise in solchen Trocknern vorhanden ist,
damit die Furnierblätter bei ihrem Austritt verhältnismäßig niedrige Temperaturen aufweisen
und dadurch leichter zu handhaben sind. Dieser Zelle wird von außen Luft zugeführt.
Anders gesagt, die Furnierblätter werden in dem Trockner auf eine über der
Austrittstemperatur liegende Trockentemperatur erhitzt und anschließend in eine Kühlzelle
geleitet, um sie auf die unter dieser ersten. Temperatur liegende Austrittstemperatur
abzukühlen.
Ein Förderband 120 transportiert die Furnierblätter sofort in den Anlagenteil 113, der aus
einer Durchlaufpresse mit Förderbändern 114, 115 und Preßplatten besteht. Die Preßplatten
sind in zwei Bereiche 116 und 117 aufgeteilt, von denen der erste erhitzt und der zweite
gekühlt ist. Die Furniere verlassen die Trocknungsanlage und werden mit der gegenüber der
genannten ersten Temperatur niedrigeren Temperatur in die Presse geleitet. Während ihres
unter Druck erfolgenden Durchlaufs durch die Durchlaufpresse werden die Furniere
zunächst im Bereich 116 auf die genannte erste Temperatur erhitzt und anschließend im
Bereich 117 auf die genannte zweite Temperatur abgekühlt.
Nach Verlassen der Presse werden die geglätteten und stabilisierten Furniere zu Blöcken
119 gebündelt.
An diesem Punkt wird deutlich, wie die gestellten Ziele erreicht werden.
Vor allem bringt die erste, bevorzugte Anwendungsvariante zweifellos Vorteile hinsichtlich
des Energieverbrauchs und des Platzbedarfs mit sich. Ferner sind die Kosten der Anlage
niedriger, und die Furniere zeichnen sich durch eine bessere Qualität als die mit
herkömmlichen Techniken hergestellten Furnierblätter aus.
Es versteht sich von selbst, daß die Bänder der Durchlaufpresse bei beiden
Anwendungsvarianten synchron mit den Bändern des Trockners laufen, so daß die Furniere
kontinuierlich durchlaufen.
Selbstverständlich ist die vorstehende Umsetzung unter Anwendung der neuartigen
Prinzipien der vorliegenden Erfindung als beispielhafte Darstellung für die Anwendung dieser
neuartigen Prinzipien zu werten und darf deshalb nicht als Einschränkung des
Patentschutzes für die hier formulierten Ansprüche gewertet werden.
Claims (8)
1. Verfahren zur Behandlung von Holzfurnieren, bei dem die einzelnen aus einem Trockner
kommenden Furnierblätter einer Durchlaufpresse zugeführt werden, um sie von einer
ersten auf eine zweite, niedrigere Temperatur abzukühlen und dabei während des
Durchlaufs unter Druck zu halten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die aus dem Trockner kommenden Furnierblätter
mit einer gegenüber der genannten ersten Temperatur niedrigeren Temperatur der
Presse zugeführt werden, wobei die Furniere während des unter Druck erfolgenden
Durchlaufs durch die Durchlaufpresse zunächst auf die genannte erste Temperatur
erhitzt und anschließend auf die genannte zweite Temperatur abgekühlt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Furnierblätter in dem Trockner auf eine
Trockentemperatur erhitzt, die über der gegenüber der genannten ersten Temperatur
niedrigeren Temperatur ist, und anschließend durch eine Kühlzelle geleitet werden, um
sie auf die genannte gegenüber der ersten Temperatur niedrigere Temperatur
abzukühlen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die erste Temperatur mehr als 80°C und die zweite
Temperatur nicht mehr als 45°C beträgt.
5. Anlage zur Behandlung von Holzfurnieren, bestehend aus einem Trockner für
Furnierblätter, dadurch gekennzeichnet, daß sich an dessen Ausgang eine
Durchlaufpresse mit Preßplatten befindet, deren Temperatur geregelt wird, um die
einzelnen während des Durchlaufs unter Druck gehaltenen Furnierblätter von einer
ersten auf eine zweite, niedrigere Temperatur abzukühlen.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner eine
Austrittstemperatur hat, die niedriger als die genannte erste Temperatur ist, wobei die
Durchlaufpresse einen ersten aufgeheizten Bereich hat, wo die Furnierblätter auf die
genannte erste Temperatur erhitzt werden, sowie einen zweiten gekühlten Bereich, wo
sie auf die genannte zweite Temperatur abgekühlt werden.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner eine
Trockentemperatur hat, die höher als die gegenüber der genannten ersten Temperatur
niedrigere Temperatur ist, und am Ausgang mit einer Kühlzelle ausgerüstet ist, um die
Furnierblätter auf die genannte gegenüber der ersten Temperatur niedrigere Temperatur
abzukühlen.
8. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Temperatur nicht unter
80°C und die zweite Temperatur nicht über 45°C liegt.
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