DE10001610C2 - Vorrichtung zur Aufbereitung von Abwasser - Google Patents
Vorrichtung zur Aufbereitung von AbwasserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufbereitung von Abwasser auf engstem
Raum, insbesondere zum Einsatz auf Schiffen.
Zur Abwasseraufbereitung sind sowohl biologisch, als auch physikalisch/mechanisch
arbeitende Anlagen bekannt, vgl. DE 198 12 397 A1, DE 37 25 253 A1, DE 195 20 992 A1.
Biologisch arbeitende Anlagen benötigen einen relativ großen Platzbedarf
und reagieren systembedingt sehr empfindlich auf kurzfristig eintretende Änderungen
der äußeren Rahmenbedingungen, wie sie durch wechselnde Belastungsmengen, Än
derungen in der Zusammensetzung des zu behandelnden Abwassers selbst oder
auch bei Schiffen durch Fahrwasserveränderungen (Seewasser/Brackwasser) her
vorgerufen werden. In allen diesen Fällen wird die Fauna der biologischen Anlage re
gelmäßig so stark gestört, daß biologisch arbeitende Anlagen als ungeeignet für den
Einsatz auf Schiffen anzusehen sind.
Bei physikalisch/mechanisch arbeitenden Abwasseraufbereitungsanlagen kommen
derartige Ausfälle nicht vor. Es sind physikalisch arbeitende Abwasseraufbereitungs
anlagen bekannt, die in der Weise arbeiten, daß Abwässer in Behälter eingeleitet wer
den, die kaskadenförmig hintereinander aufgebaut sind und bei denen sich die Fest
stoffe durch Sedimentation in den einzelnen Behältern jeweils auf den Boden abset
zen, wo sie in zeitlichen Abständen nach Erreichen einer gewissen Höhe der sich bil
denden Sedimentationsschicht entsorgt werden. Die noch im Abwasser enthaltenen
kleineren festen Schwebstoffe, z. B. Zellulosebestandteile, Fasern, organische Rest
stoffe usw. werden hierdurch abwassertechnisch nicht weiter aufbereitet. Diese Stoffe
können zur Verstopfung des Aufbereitungssystems, insbesondere in Rohrverbindun
gen, Ventilen, Absperrhähnen, Pumpen usw. führen und dadurch eine Betriebsstörung
verursachen. Die Beseitigung solcher Betriebsstörungen führt zu üblen Geruchsbelä
stigungen und ist Zeit- und kostenaufwendig. Auch entspricht die so gewonnene Ab
wasserqualität nicht den internationalen Umweltvorschriften, so daß solche Abwässer
nach wie vor einer besonderen Entsorgung zugeführt werden müssen, vgl. DE 198 12 397 A1.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabenstellung zu Grun
de, nicht nur eine reine Sedimentation von Feststoffen aus dem Abwasser durchzu
führen, sondern eine Vorrichtung zur Abwässeraufbereitung zu schaffen, die es nach
grober Trennung fester Bestandteile ermöglicht, die in den flüssigen Bestandteilen
verbliebenen Schwebstoffe durch weitere Anwendungsmaßnahmen in der Weise auf
zuarbeiten, daß das so behandelte Abwasser in Übereinstimmung mit den internatio
nalen Umweltvorschriften von Schiffen gefahrlos zum Beispiel in das Seewasser ent
sorgt werden darf. Eine weitere erfindungsgemäße Aufgabe ist es, die Vorrichtung
platzmäßig und raumsparend so klein herzustellen, daß diese auch in kleinsten Schiff
seinheiten, wie beispielsweise im Sportbootbedarf eingesetzt und eingebaut werden
kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung zur Abwas
seraufbereitung aus einem Behälter besteht, aufgeteilt in zwei Bereiche, einen Auf
nahme- und Separationsbehälter und einen Aufarbeitungsbehälter, wobei die beiden
Behälter durch eine Wand getrennt sind, die beidseitig einen seitlichen Spalt zwischen
den Behältern bildet, um größere Feststoffe in dem Aufnahme- und Separationsbehäl
ter zurückzuhalten und der Aufarbeitungsbehälter im unteren Bereich einen Auslaß
und im oberen Bereich einen Einlaß über der höchsten Wasserlinie hat, der Auslaß
mit dem Einlaß über eine Pumpe verbunden ist, die ein Hackwerk und ein Pumpwerk
aufweist, wobei das Hackwerk dem Pumpwerk vorgeschaltet ist. In Weiterbildung der
Erfindung ist vorgesehen, daß dem Pumpwerk ein Drei-Wege-Ventil zur Umwälzung
oder zum Abpumpen des Fördergutes nachgeschaltet ist und daß eine Dosiervorrich
tung für Desinfektionsmittel über eine Zuführung mit dem Behälter verbunden ist. Wei
tere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Pa
tentansprüchen zwei bis sieben angegeben.
Während die im eingeleiteten Abwasser enthaltenen groben Feststoffe nach Einlei
tung in den Aufnahme- und Separationsbehälter aufgrund ihrer Größe von der Trenn
wand zum Aufarbeitungsbehälter zurückgehalten werden und zu Boden sinken, fließt
die mit den restlichen kleineren Feststoffen versehene Flüssigkeit in den Aufarbei
tungsbehälter. Dort wird diese unten an der Öffnung des Aufarbeitungsbehälters ab
gesogen und zum Zwecke der weiteren Zerkleinerung der enthaltenen Feststoffe ei
nem Hackwerk zugeführt. Durch das Zerhacken wird eine Oberflächenvergrößerung
der so bearbeiteten Feststoffe erzeugt. Das mit den so zerhackten Feststoffen aufbe
reitete Abwasser wird hinter dem Hackwerk mittels eines nachgeschalteten Pump
werks mit hohem Druck über einen Einlaß in den Aufarbeitungsbehälter wieder zu
rückgeführt. Durch diesen Vorgang erfolgt eine Verwirbelung der Flüssigkeit im Aufar
beitungsbehälter und eine Durchsetzung der Flüssigkeit mit atmosphärischem Sauer
stoff. Zugeführt wird außerdem ein Desinfektionsmittel (z. B. Hypochlorid) aus einem
Dosiertank. Durch die Verwirbelung der Flüssigkeit mit dem Desinfektionsmittel aus
dem Dosiertank und die durch den Zerhackervorgang und die Verwirbelung entste
hende Vergrößerung der Reaktionsoberfläche findet ein schneller chemischer Oxyda
tionsprozeß statt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist grundsätzlich sowohl auf Schiffen, als auch an
Land einsetzbar. Die Arbeitsweise der Vorrichtung ermöglicht im Gegensatz zur her
kömmlichen Abwasseraufbereitung eine besonders kompakte Bauweise, die Vorrich
tung benötigt in der nachfolgend beispielhaften ausgeführten Ausgestaltung einen
Platzbedarf von nur 0,5 m3.
Die zu dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel gefertigten Zeichnungen
zeigen:
Fig. 1 Die Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit den Darstellungen
des Hackwerks, des Pumpwerks, des Schwimmerschalters und des Dreiwege
ventils, den Schaltschrank und einen Schnitt durch das Hackwerk und das
Pumpwerk.
Fig. 2 Die Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 1.
Fig. 3 Die Draufsicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 1.
Fig. 4 Die Dosiervorrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Fig. 1. in Sei
tenansicht und Draufsicht.
Ein Behälter (1) ist unterteilt in einen Aufnahme- und Separationsbehälter (2)
und einen Aufbereitungsbehälter (3). In den Aufnahme- und Separationsbehälter
(2) wird über Zuführungen das anfallende und aufzuarbeitende Abwasser einge
leitet. Von dort strömt das Abwasser seitlich an einer Trennwand (4) vorbei, wel
che die größeren Feststoffe zurückhält, so daß diese auf den Boden absinken
und von dort entsorgt werden können. Durch einen Spalt (5) strömt die Abwas
serflüssigkeit mit den restlichen Feststoffbestandteilen, die aufgrund ihrer Größe
den Spalt passieren können, in den Aufbereitungsbehälter (3). Die Trennwand
(4) kann erfindungsgemäß auch als mittig drehbar gelagerte Klappe ausgeführt
sein, so daß sich an den beiden parallel zur Drehachse verlaufenden seitlichen
Kanten der als Klappe ausgestalteten Wand je ein Spalt (5) befindet, der von
der Klappe und der jeweilig angrenzenden Wand des Behälters (1) gebildet wird.
Die Breite dieses Spalts (5) begrenzt die Größe der in den Aufbereitungsbehäl
ter eintretenden restlichen Feststoffe. Der Spalt (5) ist vorzugsweise 2 mm breit.
Im Aufbereitungsbehälter (3) wird das aufzubereitende mit den restlichen Fest
stoffen versehene Abwasser durch den unteren befindlichen Auslaß (6) mittels
eines Pumpwerks (9) durch ein dem Pumpwerk (9) vorgelagertes Hackwerk (8)
gesogen. Im Hackwerk (8) werden die restlichen Feststoffe zerkleinert und dann
durch das Pumpwerk (9) mit hohem Druck durch das Dreiwegeventil (10) trans
portiert und über den Einlaß (7) in den Aufbereitungsbehälter (3) zurückgeführt.
Durch diesen Vorgang erfolgt eine Verwirbelung der Flüssigkeit im Aufberei
tungsbehälter (3) und eine Durchsetzung der Flüssigkeit mit atmosphärischem
Sauerstoff sowie gleichzeitiger Reaktion mit einem Desinfektionsmittel (12), das
aus einer Dosiervorrichtung (11) mittels einer Dosierpumpe über eine Zuführung
(13, 14) dem Aufnahme- und Separationsbehälter (2) zugeführt wird.
Der maximale Füllstand wird durch einen Schwimmerschalter (15) überwacht,
wobei über einen Schaltschrank gesteuert wird.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Abwasseraufbereitung, bestehend aus einem Behälter (1)
aufgeteilt in zwei Bereiche, einen Aufnahme- und Separationsbehälter (2) und einen Aufarbeitungsbehälter (3),
wobei die beiden Behälter durch eine Wand (4) getrennt sind, die beidseitig einen seitlichen Spalt (5) zwischen den zwei Behältern bil det, um größere Feststoffe in dem Aufnahme- und Separationsbehäl ter (2) zurückzuhalten,
und der Aufarbeitungsbehälter (3) im unteren Bereich einen Auslass (6) und im oberen Bereich einen Einlass (7) über der höchstmöglichen Wasserlinie hat,
der Auslass (6) und der Einlass (7) über eine Pumpe verbunden sind, die ein Hackwerk (8) und ein Pumpwerk (9) aufweist, wobei das Hackwerk (8) dem Pumpwerk (9) vorgeschaltet ist.
aufgeteilt in zwei Bereiche, einen Aufnahme- und Separationsbehälter (2) und einen Aufarbeitungsbehälter (3),
wobei die beiden Behälter durch eine Wand (4) getrennt sind, die beidseitig einen seitlichen Spalt (5) zwischen den zwei Behältern bil det, um größere Feststoffe in dem Aufnahme- und Separationsbehäl ter (2) zurückzuhalten,
und der Aufarbeitungsbehälter (3) im unteren Bereich einen Auslass (6) und im oberen Bereich einen Einlass (7) über der höchstmöglichen Wasserlinie hat,
der Auslass (6) und der Einlass (7) über eine Pumpe verbunden sind, die ein Hackwerk (8) und ein Pumpwerk (9) aufweist, wobei das Hackwerk (8) dem Pumpwerk (9) vorgeschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (5)
eine Breite zwischen 2,5 und 1,5 mm aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Spalt (5)
eine Breite von 2 mm aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wand (4) als mittig gelagerte drehbare Klappe ausgeführt ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Pumpwerk (9) ein Drei-Wege-Ventil (10) zur Umwälzung
oder zum Abpumpen des Fördergutes nachgeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Dosiervorrichtung (11) für Desinfektionsmittel (12) über eine
Zuführung (13, 14) mit dem Aufnahme- und Separationsbehälter (2) ver
bunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass sie nicht mehr als 0,5 m3 Rauminhalt aufweist.
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2000
- 2000-01-17 DE DE10001610A patent/DE10001610C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE102008046913B4 (de) * | 2008-09-12 | 2010-08-26 | Hamann Ag | Vorrichtung zur Abwasseraufbereitung |
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