DE10000785A1 - Verfahren zum Ansteuern einer JTAG-Schnittstelle eines Mikroprozessors eines Mikrocontrollers auf dem eine JTAG-Schnittstelle implementiert ist und Mikrocontroller - Google Patents
Verfahren zum Ansteuern einer JTAG-Schnittstelle eines Mikroprozessors eines Mikrocontrollers auf dem eine JTAG-Schnittstelle implementiert ist und MikrocontrollerInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern eines Mikroprozessors (1), der Teil eines Mikrocontrollers ist, im Rahmen eines Boundary-Scan-Testverfahrens nach dem IEEE-Standard 1149 über eine Joint-European-Test-Action-Group(JTAG)-Schnittstelle (2) des Mikroprozessors (1). Um einen Mikrocontroller auch dann mit Hilfe des Boundary-Scan-Testverfahrens testen zu können, wenn die JTAG-Schnittstelle (2) für einen separaten Hardware-Adapter eines JTAG-Testers nicht zugänglich ist, wird vorgeschlagen, dass die JTAG-Schnittstelle (2) des Mikroprozessors (1) von einer auf dem Mikroprozessor (1) ablauffähigen Testroutine aus angesteuert wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Ansteuern eines Mikroprozessors, der Teil eines
Mikrocontrollers ist, im Rahmen eines Boundary-Scan-
Testverfahrens nach dem Institute-of-Electrical-and-
Electronic-Engineers (IEEE)-Standard 1149 über eine Joint-
European-Test-Action-Group (JTAG)-Schnittstelle des
Mikroprozessors. Die Erfindung betrifft außerdem einen
Mikrocontroller mit mindestens einem Mikroprozessor, der im
Rahmen eines Boundary-Scan-Testverfahrens nach dem IEEE-
Standard 1149 über eine JTAG-Schnittstelle des
Mikroprozessors ansteuerbar ist.
Das Boundary-Scan-Testverfahren nach dem IEEE-Standard 1149
ist seit einiger Zeit aus dem Stand der Technik bekannt.
Das Boundary-Scan-Testverfahren dient zur Prüfung der
Verbindung zwischen zwei Halbleiterbauelementen, bspw.
zwischen einem Mikrocontroller und externen Treibern des
Mikrocontrollers. Der Boundary-Scan hat den Vorteil, dass
auf die zu prüfenden elektronischen Halbleiterbauelemente
nicht direkt bspw. mit Hilfe eines Meßtasters (z. B. eines
Nagelbettadapters) von außen zugegriffen werden muß,
sondern dass der Zugriff auf die elektronischen
Halbleiterbauelemente über die JTAG-Schnittstelle des
Halbleiterelements erfolgt. Der Boundary-Scan wird im Stand
der Technik ausführlich beschrieben, so bspw. in dem
Informationspapier von SUN MICROELECTRONICS, Mountain View,
CA, USA, "Introduction to JTAG Boundary-Scan", White Paper,
January 1997, Part No. WPR-0018-01, und im Internet auf der
Seite http:/www.iee.et.tu-dresden.de/iee/em/web_dot4.htm,
"Analoges Boundary Scan, IEEE P1149.4". Auf beide
Ausführungen wird ausdrücklich Bezug genommen.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere den
Boundary-Scan bei als Mikroprozessoren ausgebildeten
Halbleiterbauelementen. Die Mikroprozessoren sind Teil
eines Mikrocontrollers, der wiederum Teil eines
Steuergeräts für ein Kraftfahrzeug ist. Die Steuergeräte
werden zum Steuern/Regeln bestimmter Funktionen eines
Kraftfahrzeugs eingesetzt, bspw. der Brennkraftmaschine,
der Bremsen, des Getriebes, des Fahrwerks, der Fahrdynamik
oder der Heizung/Klimatisierung des
Kraftfahrzeuginnenraums.
Nach dem Stand der Technik wird die JTAG-Schnittstelle über
Pins kontaktiert. Über einen Hardware-Adapter eines JTAG-
Testers, der an die JTAG-Schnittstelle angeschlossen wird,
sind die Pins von außen beobachtbar und/oder steuerbar.
Über den Hardware-Adapter wird der JTAG-Schnittstelle ein
Testdatenstrom für den Mikrocontroller bzw. für den
Mikroprozessor gemäß eines festgelegten Testablaufs des
Boundary-Scan-Testverfahrens zur Verfügung gestellt. Somit
muss die JTAG-Schnittstelle nach dem Stand der Technik zur
Ausführung des Boundary-Scan-Testverfahrens von außen frei
zugänglich sein, damit der Hardware-Adapter angeschlossen
werden kann.
Für Mikrocontroller, die in einem Gehäuse angeordnet sind
oder bei denen die JTAG-Schnittstelle im einsatzbereiten
Zustand aus anderen Gründen nicht frei zugänglich ist,
kommt der Einsatz des Boundary-Scan-Testverfahrens somit
nicht in Betracht. So kann auch die Prüfung von
Steuergeräten für Kraftfahrzeuge mit zum Teil komplexen
Mikrocontrollern nach dem Stand der Technik nicht mittels
des Boundary-Scan-Testverfahrens durchgeführt werden, da
das Steuergerät im einsatzbereiten Zustand in einem Gehäuse
eingeschlossen ist und eine Kontaktierung der JTAG-
Schnittstelle mit einem Hardware-Adapter von außen nicht
möglich ist. Zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit von
Steuergeräten für Kraftfahrzeuge müssen nach dem Stand, der
Technik deshalb umfangreiche Funktionstests durchgeführt
werden, die relativ zeitaufwendig und teuer sind.
Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren bzw. einen Mikrocontroller der eingangs genannten
Art dahingehend auszugestalten und weiterzubilden, dass die
ordnungsgemäße Funktion des Mikrocontrollers auch bei nicht
frei zugänglicher JTAG-Schnittstelle des Mikroprozessors
mit dem Boundary-Scan-Testverfahren überprüft werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend
von dem Verfahrender eingangs genannten Art vor, dass die
JTAG-Schnittstelle des Mikroprozessors von einer auf dem
Mikroprozessor ablauffähigen Testroutine aus angesteuert
wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, die
JTAG-Schnittstelle nicht über einen separaten Hardware-
Adapter eines JTAG-Testers anzusteuern, sondern in dem
Mikroprozessor eine besondere Testroutine vorzusehen, durch
die die JTAG-Schnittstelle im Rahmen eines Boundary-Scan-
Testverfahrens angesteuert werden kann. Erfindungsgemäß
wird also vorgeschlagen, die Funktion eines JTAG-Testers
durch die Testroutine zu emulieren und die Testroutine zur
Durchführung des Boundary-Scan-Testverfahrens auf dem
Mikroprozessor auszuführen.
Die Testroutine wird bei Bedarf zu Testzwecken aufgerufen.
Zur Ausführung der Routine wird der Mikrocontroller in
einen JTAG-Testmodus umgeschaltet. Die Testroutine ist in
einem internen oder externen Speicher des Mikroprozessors
abgelegt und wird in dem Testmodus in den internen
Programmspeicher (z. B. ein Random-Access-Memory, RAM) des
Mikroprozessors kopiert. Alternativ kann die Testroutine
auch in einem internen Flash-Speicher des Mikroprozessors
abgelegt sein, wo sie im Testmodus direkt ausgeführt werden
kann. Die Routine enthält Steuerbefehle zur Ansteuerung der
Pins der JTAG-Schnittstelle und Testdaten, die über die
JTAG-Schnittstelle an den Mikroprozessor bzw. an den
Mikrocontroller übermittelt werden. Nach dem Ende des
Boundary-Scan-Testverfahrens wird der JTAG-Testmodus des
Mikrocontrollers beendet. Dazu wird vorzugsweise der Reset
(RST)-Eingang der JTAG-Schnittstelle gesetzt.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin,
dass eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit eines
Mikrocontrollers auch dann durchgeführt werden kann, wenn
die JTAG-Schnittstelle des Mikroprozessors von außen nicht
frei zugänglich ist. Das ist bspw. bei der Prüfung von
Steuergeräten mit komplexen Mikrocontrollern wichtig, wie
sie bspw. zur Steuerung/Regelung bestimmter Funktionen in
einem Kraftfahrzeug eingesetzt werden. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann ohne umfangreiche
Funktionstests die ordnungsgemäße Funktion eines
Steuergeräts geprüft werden. Insbesondere können die
Verbindungen von dem Mikrocontroller des Steuergeräts zu
externen Treibern überprüft werden. Mit dem nunmehr bei
Steuergeräten durchführbaren Boundary-Scan-Testverfahren
lässt sich eine wesentlich höhere Testabdeckung erzielen.
Außerdem führt das erfindungsgemäße Verfahren zu einer
Verkürzung der Testzeit, da bestimmte Funktionstests von
dem Boundary-Scan-Testverfahren ersetzt werden und deshalb
entfallen können.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass Input-Output (IO)-Ports
des Mikroprozessors mit den Pins der JTAG-Schnittstelle
verbunden werden und die Pins der JTAG-Schnittstelle von
der Testroutine über die IO-Ports angesteuert werden. Die
IO-Ports des Mikroprozessors sind bspw. als Padzellen mit
einer TO-Port-Funktion ausgebildet. Die Padzellen dienen
dem Mikroprozessor als Eingangsinverter oder als
Ausgangstreiber.
Die IO-Ports des Mikroprozessors können durch entsprechende
Steuerbefehle der Testroutine zwischen einem Input-Mode und
einem Output-Mode umgeschaltet werden. Wenn die Padzellen
im Input-Mode geschaltet sind, sind sie mit Ausgangspins
(z. B. Data Out (DO)) der JTAG-Schnittstelle verbunden und
können an den Pins anliegende Werte erfassen. Wenn die
Padzellen im Output-Mode geschaltet sind, sind sie mit
Eingangspins (z. B. Data In (DI)) der JTAG-Schnittstelle
verbunden und es können Testdaten über die Pins an den
Mikroprozessor bzw. an den Mikrocontroller übermittelt
werden. Diese Art der Ansteuerung der Pins der JTAG-
Schnittstelle als IO-Ports stellt eine besonders einfache
Implementierung dar. Es sind jedoch eine Vielzahl anderer
Implementierungen zur Ansteuerung der Pins der JTAG-
Schnittstelle aus einer auf dem Mikroprozessor
ablauffähigen Testroutine heraus denkbar.
Die Pins der JTAG-Schnittstelle werden vorteilhafterweise
von der Testroutine gemäß eines in der Testroutine
festgelegten Testablaufs gesetzt und/oder gelesen. Über die
IO-Ports, die als Ausgänge geschaltet sind, kann ein
vorgegebener Testdatenstrom über die JTAG-Schnittstelle an
den Mikroprozessor bzw. an den Mikrocontroller übertragen
werden. An den Pins einer Schnittstelle des
Mikrocontrollers, auf die bspw. mittels eines Testadapters
von außen zugegriffen werden kann, können dann die
anliegenden Pegel gemessen werden. Die an diesen Pins der
Schnittstelle des Mikrocontrollers anliegenden Pegel sind
abhängig von dem Testdatenstrom, der von der Testroutine
über die Pins (DI) der JTAG-Schnittstelle auf den
Mikroprozessor bzw. den Mikrocontroller gegeben wird, und
von der Funktionsfähigkeit des Mikrocontrollers.
Über die IO-Ports, die als Eingänge geschaltet sind, können
die an den Pins der JTAG-Schnittstelle anliegenden Werte
gelesen werden. Die gelesenen Werte können entweder sofort
weiterverarbeitet oder für eine spätere Verarbeitung
zunächst zwischengespeichert werden. Wenn zumindest einer
der IO-Ports als Eingang geschaltet ist, können durch den
Testadapter über die Schnittstelle des Mikrocontrollers
bestimmte Werte an den Mikrocontroller bzw. an den
Mikroprozessor angelegt werden. Die an den Pins (DO) der
JTAG-Schnittstelle anliegenden Werte sind abhängig von den
an der Schnittstelle des Mikrocontrollers anliegenden
Werten und der Funktionsfähigkeit des Mikrocontrollers.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass von der Testroutine im
Rahmen des Boundary-Scan-Testverfahrens ein Testdatenstrom
für die JTAG-Schnittstelle zur Verfügung gestellt wird. Mit
Hilfe des Testdatenstroms können bestimmte Testdatenmuster
an den Mikroprozessor bzw. an den Mikrocontroller angelegt
werden, um dadurch bestimmte Funktionen des
Mikrocontrollers zu simulieren und die Funktionsfähigkeit
des Mikrocontrollers zu überprüfen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, dass die IO-
Ports des Mikroprozessors von der Testroutine für eine
vorgegebene Zeitdauer als Output-Ports und auf High
geschaltet werden, wobei an einer Schnittstelle des
Mikrocontrollers anliegenden Pegel gemessen werden. Die
Schnittstelle des Mikrocontrollers ist bspw. als eine
Scalable-Coherent-Interface (SCI)-Schnittstelle
ausgebildet. Die an der Schnittstelle des Mikrocontrollers
anliegenden Pegel werden bspw. mit Hilfe eines Testadapters
gemessen.
Des weiteren wird vorgeschlagen, dass die I/O-Ports des
Mikroprozessors von der Testroutine für eine vorgegebene
Zeitdauer als Input-Ports geschaltet werden, wobei gemäß
des festgelegten Testablaufs bestimmte Werte an einer
Schnittstelle des Mikrocontrollers angelegt werden. Die
Werte werden bspw. mittels eines Testadapters an die
Schnittstelle des Mikrocontrollers angelegt. An den Pins
(DO) der JTAG-Schnittstelle werden in Abhängigkeit von den
an der Schnittstelle des Mikrocontrollers anliegenden
Werten bestimmte Werte ausgegeben, die von dem als Input-
Port geschalteten und mit den Pins der JTAG-Schnittstelle
verbundenen I/O-Port des Mikroprozessors gelesen werden.
Die an den Pins der JTAG-Schnittstelle anliegenden Werte
werden vorteilhafterweise über die I/O-Ports des
Mikroprozessors gelesen und in einem Speicherbereich des
Mikrocontrollers abgelegt. Der Speicherbereich ist bspw.
ein interner Schreib-Lesespeicher mit wahlfreiem Zugriff
(Random Access Memory, RAM) des Mikroprozessors. Im
Anschluß an das Boundary-Scan-Verfahren werden die in dem
Speicherbereich abgelegten Werte vorzugsweise über die
Schnittstelle des Mikrocontrollers ausgelesen. Die
ausgelesenen Werte können dann in einem Testgerät
weiterverarbeitet werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass das erfindungsgemäße
Verfahren zur Überprüfung des Mikrocontrollers eines
Steuergeräts für ein Kraftfahrzeug verwendet wird.
Als eine weitere Lösung der Aufgabe der vorliegenden
Erfindung wird ausgehend von dem Mikrocontroller der
eingangs genannten Art vorgeschlagen, dass mindestens ein
Mikroprozessor Mittel zum Ansteuern der JTAG-Schnittstelle
des Mikroprozessors durch eine auf dem Mikroprozessor
ablauffähige Testroutine aufweist. Dadurch kann mittels
einer einfachen Modifikation der JTAG-Schnittstelle des
Mikroprozessors das Boundary-Scan-Testverfahren auch für
solche Mikrocontroller eingesetzt werden, bei denen die
JTAG-Schnittstelle von außen nicht frei zugänglich ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Mittel Padzellen des
Mikroprozessors und Verbindungsleitungen von den Padzellen
zu den Pins der JTAG-Schnittstelle umfassen, wobei die
Padzellen eine Input-Output (IO)-Port-Funktion aufweisen.
Die Padzellen dienen dem Mikroprozessor als
Eingangsinverter oder als Ausgangstreiber. Die Padzellen
sind jeweils mit bestimmten Pins der JTAG-Schnittstelle
verbunden. Durch Schalten der Padzellen als Input-Ports
können an den Pins der JTAG-Schnittstelle anliegende Werte
gelesen und durch Schalten als Output-Ports können an die
Pins der JTAG-Schnittstelle bestimmte Werte angelegt
werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Mikrocontroller eine
Schnittstelle aufweist, an der von außerhalb des
Mikrocontrollers die anliegenden Pegel messbar bzw.
bestimmte Werte anlegbar sind. Die Schnittstelle des
Mikrocontrollers ist vorzugsweise als eine Scalable-
Coherent-Interface (SCI)-Schnittstelle ausgebildet ist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Mikroprozessor eines erfindungsgemäßen
Mikrocontrollers gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform; und
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen
Verfahrens gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform.
In Fig. 1 ist ein Mikroprozessor eines erfindungsgemäßen
Mikrocontrollers in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen
1 gekennzeichnet. Der Mikroprozessor 1 ist eines von vielen
elektronischen Halbleiterbauelementen des Mikrocontrollers.
Der Mikrocontroller ist Bestandteil eines Steuergeräts für
ein Kraftfahrzeug. Das Steuergerät steuert bzw. regelt
bestimmte Kraftfahrzeugfunktionen, bspw. die
Brennkraftmaschine, das Getriebe, die Bremsen, das
Fahrwerk, die Fahrdynamik oder die Heizung/Klimatisierung
des Kraftfahrzeuginnenraums. Steuergeräte weisen in
zunehmendem Maße komplexe Mikrocontroller auf, deren
Funktionsfähigkeit nach dem Stand der Technik mit Hilfe
immer mehr und immer umfangreicheren Funktionstests
überprüft werden muß.
Zwar besitzen Mikroprozessoren in hochintegrierten
Mikrocontrollern in zunehmendem Maße eine Joint-European-
Test-Action-Group (JTAG)-Schnittstelle, über die im Rahmen
eines Boundary-Scan-Testverfahrens nach dem Institute-of-
Electrical-and-Electronic-Engineers (IEEE)-Standard 1149
die Funktionsfähigkeit des Mikrocontrollers überprüft
werden kann. Allerdings sind Steuergeräte in
einsatzbereitem Zustand in einem Gehäuse angeordnet.
Deshalb ist die JTAG-Schnittstelle bei Mikroprozessoren von
Steuergeräten von außen nicht frei zugänglich, so dass ein
Hardware-Adapter eines JTAG-Testers zur Durchführung des
Boundary-Scan-Testverfahrens nicht angeschlossen werden
kann.
Aus diesem Grund schlägt die Erfindung ein besonderes
Verfähren zum Ansteuern des Mikroprozessors 1 vor. Die
JTAG-Schnittstelle des Mikroprozessors 1 ist in Fig. 1 mit
dem Bezugszeichen 2 gekennzeichnet. Die JTAG-Schnittstelle
2 wird über Pins 3 kontaktiert. An den Pins 3 wird nach dem
Stand der Technik der Hardware-Adapter (nicht dargestellt)
eines JTAG-Testers angeschlossen.
Um die Vorteile des Boundary-Scan-Testverfahrens auch bei
einem Steuergerät für ein Kraftfahrzeug nutzen zu können,
schlägt die Erfindung eine Modifikation des Mikroprozessors
1 vor, so dass die JTAG-Schnittstelle 2 von einer auf dem
Mikroprozessor 1 ablauffähigen Testroutine aus angesteuert
werden kann.
Der Mikroprozessor 1 weist Padzellen 4 auf, die eine
normale Input-Output (IO)-Port-Funktion aufweisen. Die
Padzellen 4 dienen dem Mikroprozessor 1 als
Eingangsinverter oder als Ausgangstreiber. Die Padzellen 4
können durch die auf dem Mikroprozessor 1 ablauffähige
Testroutine als Input-Port oder als Output-Ports geschaltet
werden. Von bestimmten Padzellen 4a des Mikroprozessors 1
verlaufen Verbindungsleitungen 5 zu den Pins 3 der JTAG-
Schnittstelle 2. Über die Verbindungsleitungen 5 wird ein
Testdatenstrom von den Padzellen 4a an die Pins 3 (Test
Data In, TDI) der JTAG-Schnittstelle 2 übertragen. Ebenso
können über die Verbindungsleitungen 5 die an den Pins 3
(Test Data Out, TDO) der JTAG-Schnittstelle 2 anliegenden
Werte von den Padzellen 4a eingelesen werden.
Die Pins 3 der JTAG-Schnittstelle 2 können von der
Testroutine gemäß eines in der Testroutine festgelegten
Testablaufs gesetzt und/oder gelesen werden. Über die
Padzellen 4a, die als Ausgänge geschaltet sind, kann ein
vorgegebener Testdatenstrom über die JTAG-Schnittstelle 2
an den Mikroprozessor 1 bzw. an den Mikrocontroller
übertragen werden. An den Pins einer Schnittstelle (nicht
dargestellt) des Mikrocontrollers, auf die bspw. mittels
eines Testadapters (nicht dargestellt) von außen
zugegriffen werden kann, können dann die anliegenden Pegel
gemessen werden. Die an diesen Pins der Schnittstelle des
Mikrocontrollers anliegenden Pegel sind abhängig von dem
Testdatenstrom, der von der Testroutine über die Pins 3
(TDI) der JTAG-Schnittstelle 2 auf den Mikroprozessor 1
bzw. den Mikrocontroller gegeben wird, und von der
Funktionsfähigkeit des Mikrocontrollers.
Über die Padzellen 4a, die als Eingänge geschaltet sind,
können die an den Pins 3 der JTAG-Schnittstelle 2
anliegenden Werte gelesen werden. Die gelesenen Werte
können entweder sofort weiterverarbeitet oder für eine
spätere Verarbeitung zunächst zwischengespeichert werden.
Wenn zumindest eine der Padzellen 4a als Eingang geschaltet
ist, können durch den Testadapter über die Schnittstelle
des Mikrocontrollers bestimmte Werte an den Mikrocontroller
bzw. an den Mikroprozessor 1 angelegt werden. Die an den
Pins 3 (DO) der JTAG-Schnittstelle 2 anliegenden Werte sind
abhängig von den an der Schnittstelle des Mikrocontrollers
anliegenden Werten und der Funktionsfähigkeit des
Mikrocontrollers.
Durch den Einsatz des Boundary-Scan-Testverfahrens kann
eine höhere Testabdeckung bei der Steuergerät-Fertigung
(Qualitätsverbesserung) erreicht werden. Außerdem ist eine
Verkürzung der Testzeit möglich (Kosteneinsparung), da
einige Funktionstests, die bisher zur Funktionsprüfung der
Steuergeräte ausgeführt werden mußten, durch das Boundary-
Scan-Testverfahren ersetzt werden und somit entfallen
können.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun anhand des
Ablaufdiagramms aus Fig. 2 näher erläutert. Das Verfahren
beginnt in einem Funktionsblock 10. Zu Beginn des
Testverfahrens wird der Mikrocontroller in einen JTAG-
Testmodus versetzt. Die Testroutine zur Ansteuerung der
JTAG-Schnittstelle 2 befindet sich in einem internen oder
externen Speicher 11 des Mikroprozessors 1. In einem
Funktionsblock 12 wird die Testroutine aus dem Speicher 11
in einen Flash-Speicher des Mikroprozessors 1 zur
Ausführung geladen.
Im Rahmen der Ausführung der Testroutine in dem
Mikroprozessor 1 werden in einem Funktionsblock 13 zunächst
die Padzellen 4a in Abhängigkeit von dem Testablauf des
Boundary-Scan-Verfahrens als Input-Ports und/oder als
Output-Ports angesteuert. Im Funktionsblock 14 wird über
die Padzellen 4a ein bestimmter Testdatenstrom an die Pins
3 der JTAG-Schnittstelle 2 angelegt. Dieser Testdatenstrom
wird vorzugsweise an die Pins des Steuergerätes angelegt.
Der Testdatenstrom ist ebenfalls abhängig von dem
Testablauf des Boundary-Scan-Testverfahrens. Mit Hilfe des
Testdatenstroms können unterschiedliche Testdatenmuster an
den Mikroprozessor 1 bzw. an den Mikrocontroller angelegt
werden. Weiterhin ist es möglich, auch weitere Chips (CICs)
mit JTAG-Funktionalität mit dem Mikrocontroller zu
verbinden (und zu testen.)
In einem Funktionsblock 15 werden bestimmte Werte an die
Pins der Schnittstelle des Mikrocontrollers angelegt, falls
die Padzellen 4a als Input-Ports angesteuert sind. Dann
werden die an den Pins 3 der JTAG-Schnittstelle anliegenden
Werte über die Padzellen 4a in den Mikroprozessor 1
gelesen. Falls die Padzellen 4a als Output-Port angesteuert
sind, werden in dem Funktionsblock 15 bestimmte Werte an
die Pins 3 der JTAG-Schnittstelle 2 angelegt. Dann werden
die an den Pins der Schnittstelle des Mikrocontrollers
anliegenden Pegel gelesen.
Das Anlegen bestimmter Werte an die Schnittstelle des
Mikrocontrollers bzw. das Lesen der an der Schnittstelle
des Mikrocontrollers anliegenden Pegel erfolgt bspw. durch
einen Testadapter, der an die Schnittstelle angeschlossen
wird. In einem Funktionsblock 16 wird dann der nächste
Testschritt des Testablaufs des Boundary-Scan-
Testverfahrens ausgewählt.
Anschließend wird in einem Abfrageblock 17 überprüft, ob
alle Testschritte des Boundary-Scan-Testverfahrens
durchlaufen worden sind. Falls nein, werden die
Funktionsblöcke 13 bis 17 für den nächsten Testschritt
durchlaufen. Falls das Boundary-Scan-Testverfahren
vollständig ausgeführt worden ist, wird zum Ende des
erfindungsgemäßen Verfahrens in Funktionsblock 18
verzweigt. Der JTAG-Testmodus wird durch Aktivieren des
TRST-Ports 3a (vgl. Fig. 1) beendet.
Claims (13)
1. Verfahren zum Ansteuern eines Mikroprozessors (1), der
Teil eines Mikrocontrollers ist, im Rahmen eines Boundary-
Scan-Testverfahrens nach dem IEEE Standard 1149 über eine
Joint-European-Test-Action-Group (JTAG)-Schnittstelle (2)
des Mikroprozessors (1), dadurch gekennzeichnet, dass die
JTAG-Schnittstelle (2) des Mikroprozessors (1) von einer
auf dem Mikroprozessor (1) ablauffähigen Testroutine aus
angesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass IO-Ports des Mikroprozessors (1) mit den Pins (3) der
JTAG-Schnittstelle (2) verbunden und die Pins (3) der JTAG-
Schnittstelle (2) von der Testroutine über die IO-Ports
angesteuert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Pins (3) der JTAG-Schnittstelle
(2) von der Testroutine gemäß eines in der Testroutine
festgelegten Testablaufs gesetzt und/oder gelesen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass von der Testroutine im Rahmen des
Boundary-Scan-Testverfahrens ein Testdatenstrom für die
JTAG-Schnittstelle (2) zur Verfügung gestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die IO-Ports des Mikroprozessors (1)
von der Testroutine für eine vorgegebene Zeitdauer als
Output-Ports und auf high geschaltet werden, wobei die an
einer Schnittstelle des Mikrocontrollers anliegenden Pegel
gemessen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass die IO-Ports des Mikroprozessors (1)
von der Testroutine für eine vorgegebene Zeitdauer als
Input-Ports geschaltet werden, wobei gemäß des festgelegten
Testablaufs bestimmte Werte an einer Schnittstelle des
Mikrocontrollers angelegt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die an den Pins (3) der JTAG-Schnittstelle (2)
anliegenden Werte über die IO-Ports des Mikroprozessors (1)
gelesen und in einem Speicherbereich des Mikrocontrollers
abgelegt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die in dem Speicherbereich abgelegten Werte über die
Schnittstelle des Mikrocontrollers ausgelesen werden.
9. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 8 zur Überprüfung des Mikrocontrollers eines
Steuergeräts für ein Kraftfahrzeug.
10. Mikrocontroller mit mindestens einem Mikroprozessor
(1), der im Rahmen eines Boundary-Scan-Testverfahrens nach
dem IEEE Standard 1149 über eine Joint-European-Test-
Action-Group (JTAG)-Schnittstelle (2) des Mikroprozessors
(1) ansteuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Mikroprozessor (1) Mittel (4, 5) zum
Ansteuern der JTAG-Schnittstelle (2) des Mikroprozessors
(1) durch eine auf dem Mikroprozessor (1) ablauffähige
Testroutine aufweist.
11. Mikrocontroller nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Mittel Padzellen (4a) des
Mikroprozessors (1) und Verbindungsleitungen (5) von den
Padzellen (4a) zu den Pins (3) der JTAG-Schnittstelle (2)
umfassen, wobei die Padzellen (4a) eine Input-Output (IO)-
Port-Funktion aufweisen.
12. Mikrocontroller nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, dass der Mikrocontroller eine Schnittstelle
aufweist, an der von außerhalb des Mikrocontrollers die
anliegenden Pegel messbar bzw. bestimmte Werte anlegbar
sind.
13. Steuergerät für ein Fahrzeug, welches einen
Mikrocontroller nach einem der Ansprüche 10 bis 12 enthält
und ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8
durchführt.
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