DD289984A5 - Vorrichtung zur lagerung leichtsiedender und/oder toxischer stoffe - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung leichtsiedender und/oder toxischer Stoffe unter einem Gaspolster mit geringen Gasverlusten. Die technische Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu entwickeln, die bei verringertem technischem Aufwand die Lagerung von Fluessigkeiten unter einem Gaspolster ohne Gasverluste durch aeuszere Temperaturschwankungen ermoeglicht. Erfindungsgemaesz wird die Aufgabe dadurch geloest, dasz die Vorrichtung aus zwei zylindrischen Tanks mit gemeinsamem Dach besteht, wobei der eigentliche Lagertank in einem aeuszeren Schutztank steht. Das gemeinsame Dach beider Tanks ist waermegedaemmt. Die Waermedaemmung ist so bemessen, dasz auch bei intensiver Sonneneinstrahlung die Erwaermung bzw. durch Wind oder Regen die Kuehlung nicht zur UEber- und Unterschreitung des zulaessigen Druckbereichs des Lagertanks fuehrt. Die erfindungsgemaesze Vorrichtung eignet sich besonders fuer tropische und subtropische Klimagebiete.{Tank; Schutztank; Gaspolster; Ringraum; Waermedaemmung; Druckschwankung; Dach; Bedienungsarmaturen; leichtsiedende Fluessigkeiten; toxische Fluessigkeiten}

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnung

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Lagerung leichtsiedender und/oder toxischer Stoffe insbesondere Flüssigkeiten unter einem Gaspolster. Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird besonders vorteilhaft bei der Lagerung loichtsiedender Flüssigkeiten in wärmeren Klimazonen angewendet. Sie ist besonders geeignet wenn Schutzgas nur in begrenztem Umfang zur Verfügung steht oder seine Gestehungskosten sehr hoch sind.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Die Lagerung von Flüssigkeiten unter Schutzgas wird in der Industrie oft angewandt. Bei kleineren Behältern und Tanks spielen die Gas- und Produktverluste durch temperaturbedingte Volumenänderung des Gaspolsters nur eine ger nge Rolle. Der zuverlässige Druckbereich für Unter- bzw. Überdruck kann außerdem ziemlich groß gewählt werden. Anders ist die Situation bei sehr großen Lagerbehältern. Die zulässigen Druckgrenzen für das Gaspolster für die meist eingesetzten zylindrischen Lagertanks sind ziemlich gering. Durch intensive Sonneneinstrahlung oder durch starke Abkühlung infolge eines .Itarkregens treten so starke Temperaturschwankungen und daraus resultierende Druckschwankungen auf, daß die zulässigen Druckgrenzen im geschlossenen Tank überschritten werden. An der oberen Druckgrenze muß deshalb Gas abgegeben, an der unteren Grenze aufgefüllt werden. Steht ein Gasometer zur Verfügung, kann dieser übereine Pendelleitung das Gas aufnehmen bzw. abgeben. Ein Gasometer ist allerdings relativ teuer und benötigt zusätzlichen Platz, der nicht immer zur Verfügung steht. Ist genügend Schutzgas vorhanden, kann man die Gasabgabe an der oberen Druckgrenze in die Atmosphäre vornehmen und bei Bedarf frisches Schutzgas nachfüllen. Bei Flüssigkeiten mit merklichen Dampfdruck erfolgt dabei allerdings zusätzlich eine Emission von Dämpfen in die Atmosphäre.

Während die dadurch bedingten Lagerverluste nur bei Langzeitlagerung von Bedeutung sind, ist die Verunreinigung der Atmosphäre bei vielen Flüssigkeiten ein unzulässiger Effekt. Will man diese Luftverunreini. ung vermeiden oder zumindest reduzieren, muß das abgegebene Schutzgas durch Verfahren der Absorption oder Tieftemperaturkühlung von den darin enthaltenen Flüssigkeitsdämpfen befreit werden, eine technisch aufwendige und teure Zusatzstufe. Um Leckagen auffangen zu können, stehen Tanks in Tassen auf Erde, Beton oder Metall.

Diese Tassen können die Leckageflüssigkeiten kurzzeitig aufnehmen. Leichtsiedende Flüssigkeiten verdunsten dabei aber stark und bei brennbaren Dämpfen erhöht sich die Brand- und Explosionsgefahr. Das sich in der Tasse sammelnde Regenwasser ist im Falle einer Tankleckage verunreinigt und muß entsprechend behandelt werden.

Ziel der Erfindung

Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Lagerung leichtsiedender und/oder toxischer Stoffe insbesondere Flüssigkeiten zu entwickeln, die die Lagerung von leichtsiedenden und/oder toxischer Flüssigkeiten unter Schutzgas auch unter tropischon Klimabedingungen bei minimalem Verbrauch von Schutzgas und minimalem Produktdampfaustritt ermöglicht.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Lagerung leichtsiedender und/oder toxischer Stoffe insbesondere Flüssigkeiten zu entwickeln, die bei kostengünstiger Fertigung die Lagerung von leichtsiedenden Flüssigkeiten unter Schutzgas hauptsächlich oht.d ALolasen bzw. Zuführen von Schutzgas infolge äußerer Temperaturänderungen ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, im Fall einer Leckage die Belastung der Umwelt zu vermindern.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorrichtung aus zwei zylindrischen Tanks mit gemeinsamem Dach

besteht, wobei der eigentliche Lagertank In einem äußeren Schutztank steht.

Das gemeinsame Dach beider Tanks ist wärmegedämmt. Die Wärmedämmung ist so bemessen, daß auch bei intensiver Sonnenstrahlung die Erwärmung bzw. durch Wind oder Regen die Kühlung nicht zur Über- bzw. Unterschreitung dos zulässigen Druckbereichs des Lagertanks führt. Durch gemeinsame Dach entsteht zwischen dem Lagertank und dem äußeren Schutztank ein geschlossener Ringraum. Dieser Ringraum kann auftretende Leckagen des Lagertanks kurzzeitig aufnehmen. Durch die geschlossene Ausführung des Ringraumes erfolgt dabei weder eine Verunreinigung der Atmosphäre noch kann es zu einer Vermischung mit Regenwasser

kommen. Der geschlossene Ringraum wirkt gleichzeitig für den Lagertank wärmedämm.end, so daß die Wand des äußeren

Schutztanks keine oder eine get inge Wärmedämmung benötigt. Bei extremen Temperaturbedingungen kann mittels

entsprechender Einrichtungen eine Luftumwälzung im Ringraum mit einem gewissen Kühleffekt erzielt werden.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Flüssigkeiten ähnlich wio in Kugelbehältern unter Schutzgas gelagert werden,

ohne daß infolge von Temperaturschwankungen und daraus resultierende Druckschwankungen Gas abgegeben bzw.nachgefüllt werden muß. Die Gestehungskosten der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind aber niedriger als die deräquivalenten Kugelbehälter.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt in Figur 1 einen schematischen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung. Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus zwei zylindrischen Tanks, einem Lagertank 1 und einem, die äußere Hülle bildenden Schutztank 2. Beide Tanks sind durch ein gemeinsames, durchgehendes Dach 3 überdeckt, daß mit einer Wärmedämmschicht 4 ausgestattet ist. Die W?"^ . jußeren Schutztanks 2 ist nicht wärmegedämmt.

Die Außenwände beider Tanks 1; 2 bilden zusammen mit dem gemeinsamen Dach 3 einen geschlossenen Ringra jrn 6, der zur kurzzeitigen Aufnahme möglicher Leckagen aus dem Lagertank 1 geeignet ist. In dem geschlossenen Ringraum 6 sind auch die produktführenden Bedienungsarmaturen angeordnet. Der Lagertank 1 ist für einen zulässigen Druckbereich für den Gasraum von 1 kPa Unterdruck bis 4kPa Überdruck ausgelegt. Das Dach ist mit einer 200mm starken Schicht Mineralwolle wärmegedämmt.

Bei der Lagerung von Methanol unter Stickstoff bei tropischen Klimabedingungen werden gegenüber einem einfachen zylindrischen Tank bei einem Lagervolumen von 10000m³ und einem durchschnittlichen mittlernn Füllgrad von 50% rund 150000 m³ Stickstoff pro Jahr weniger benötigt. Gleichzeitig verbleiben ca. 60t Methanol im Tank, die sonst mit dem abgeblasenen Stickstoff abgegeben würden.

Claims (4)

1. Vorrichtung zur Lagerung leichtsiedender und/oder toxischer Stoffe unter einem Gaspolster, bestehend aus zwei zylindrischen Tanks, einem Lagertank und einem Schutztank, und den zugehörigen produktführenden Bedienungsarmaturen, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutztank (2) die äußere Hülle für den Lagertank (1) darstellt und daß beide Tanks (1; 2) durch ein gemeinsames, wärmegedämmtes Dach (3) und die Wand (5) des Schutztanks (2) einen geschlossenen Ringraum (6) bilden, in dem die produktführenden Bedienungsarmaturen des Lägertanks (1) angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (5) des Schutztanks (2) keine oder eine geringere Wärmedämmung als das gemeinsame Dach (3) aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Wärmedämmung und zulässiger Druckbereich des Gaspolsters aufeinander abgestimmt und den klimatischen Bedingungen des Aufstellungsortes angepaßt sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Luftzu- und abführung sowie zur Luftzirkulation in den geschlossenen Ringraum (6) angeordnet ist.