DD230502A3

DD230502A3 - Vorrichtung zum greifen insbesondere textiler flaechengebilde

Info

Publication number: DD230502A3
Application number: DD24712583A
Authority: DD
Inventors: Dietmar Nestler; Bernd Litzkow
Original assignee: Textil U Konfektionsbetrieb Co; Dietmar Nestler
Priority date: 1983-01-10
Filing date: 1983-01-10
Publication date: 1985-12-04
Also published as: BG44587A1

Abstract

Die Erfindung wird fuer das Vereinzeln insbesondere textiler Flaechengebilde angewendet und dient vor allem dem Abheben der jeweils obersten Lage vom Stapel, sowie dem sicheren Halten des textilen Flaechengebildes beim Transport. Die Aufgabe besteht in der Entwicklung einer Vorrichtung, die das sichere Erfassen nur einer Lage ermoeglicht und fernbetaetigt werden kann. Die Vorrichtung besteht aus Klemmbacken, die in einem Greifergehaeuse bewegbar sind, an ihren Schlitzkanten je eine Reihe Spitzen tragen, die senkrecht zur plangearbeiteten Unterseite der Klemmbacken stehen. Ein zweiter, an der Vorrichtung angebrachter Fingergreifer ist schwenkbar so angeordnet, dass er in Arbeitsstellung an der Unterseite des einen Klemmbackens anliegt. Die Vorrichtung ist besonders in der Konfektionsindustrie zur Automatisierung von Produktionsprozessen anwendbar.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung wird für das Erfassen insbesondere textiler Flächengebilde, aber auch"anderer Materialien, die ein Eindringen von Spitzen in die Oberflächenstruktur ermöglichen, angewendet und dient vor allem dem Abheben der jeweilig obersten Lage vom Stapel, aber auch dem Stapeln einzelner Lagen sowie dem sicheren Halten der Flächengebilde beim Transport innerhalb des Produktionsprozesses.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Für das Vereinzeln textiler Flächengebilde vom Stapel sind Vorrichtungen bekannt, die nach dem Prinzip der Nadelgreifer arbeiten. Die oberste Lage wird erfaßt, indem schräg nach außen stehende nadelartige Elemente in den Stoff eingestochen werden und anschließend durch Spreizung dieser Elemente der Stoff gespannt wird. Hierbei ist die Gefahr einer Stoffbeschädigung sehr groß, da zum sicheren Erfassen der Stofflage eine genügend große Kraft zum Spreizen der Nadeln erforderlich ist.

Des weiteren ist bekannt, gegeneinandergerichtete Nadeln so in den Stoff einzuführen, daß sie sich innerhalb des Materials überkreuzen und dadurch eine punktförmige Erfassung der obersten Stofflage ermöglichen. Diese Vorrichtungen verlangen einen hohen Fertigungs- und Steuerungsaufwand, da die Funktionstüchtigkeit von der Genauigkeit der der Materialstärke angepaßten Eindringtiefe der Nadeln abhängt.

Es sind auch Greifer bekannt, die im textlien Flächengebilde eine Falte bilden, die Stofflage an dieser Falte festhalten und anheben. In der DD PS 107649 wird beim Schließen von Greiferzungen das textile Flächengebiide zu einer Falte geschoben und durch den Greifer an dieser Falte festgehalten. Das erfordert ein äußerst genaues Aufsetzen des Greifers auf das textile Flächengebilde. Die zu erfassende Stofflage muß gegenüber der folgenden zum Bilden einer Falte verschiebbar sein. Es besteht auch die Möglichkeit, die Falte durch einen Greifer mit spitzenförmigen Greiferelementen zu bilden und zu erfassen. Die DD PS 152685 beschreibt Greiferelemente mit zwei vertikal halbierten Pyramiden-, Kegel-oder Kugelspitzen, die zur Faltenbildung in die oberste Lage einen Trichter eindrücken und den Rand des Trichters als Falte erfassen. Auch hier ist ein genaues Aufsetzen der Vorrichtung erforderlich.

Ziel der Erfindung

Die Erfindung hat das Ziel, eine Vorrichtung zu entwickeln, die mit geringem Aufwand sicher insbesondere Stapel textiler Flächengebilde vereinzelt und dadurch eine ständige Überwachung überflüssig macht und die im technologischen Prozeß durch koordinierbare, ferngesteuerte Betätigung einsetzbar ist.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Die Erfindung hat die technische Aufgabe, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit der insbesondere textile Flächengebilde, vor allem beim Vereinzeln vom Stapel, sicher erfaßt und für den Transport festgehalten werden, wobei das Ergreifen mehrerer Lagen gleichzeitig dadurch verhindert werden soll, daß die Vorrichtung in die textile Flächenstruktur eindringt, ohne sie zu durchdringen. Die koordinierte Fernbetätigung mehrerer Vorrichtungen soll möglich sein.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem bevorzugt pneumatisch betätigte Klemmbacken, die in einem Greifergehäuse in axialer Richtung bewegbar sind, an ihren Schlitzkanten je eine Reihe Spitzen bevorzugt halbpyramidenähnlicher Form tragen, die senkrecht zur plangearbeiteten Unterseite der Klemmbacken stehen. Ein ebenfalls bevorzugt pneumatischer, an der Vorrichtung angebrachter Fingergreifer ist schwenkbar so abgeordnet, daß er in der Arbeitsstellung an der Unterseite des einen Klemmbackens anliegt.

Die geöffneten Klemmbacken werden mit ihrer planen Unterseite auf das zu erfassende textile Flächengebilde aufgesetzt.

Dabei dringen die Spitzen senkrecht in die Fadenstruktur ein, ohne die zu erfassende Lage zu durchdringen. Nach dem Schließen der Klemmbacken kann an den so erfaßten Fasern oder Fäden das textile Flächengebilde angehoben werden.

Bei der Erfassung des textlien Flächengebildes an den Kanten des Stapels kann zur Erhöhung des Halteeffektes der Fingergreifer in die Arbeitsstellung gegen die Unterseite des Klemmbackens geklappt werden und hält damit die Stoffkante fest.

Durch die bewegliche Anordnung der Klemmbacken im Greifergehäuse verringern sich die Anforderungen an die Steuerung der Positionierbarkeit der Vorrichtung für das Aufsetzen auf das textile Flächengebilde.

Ausführungsbeispiel

Die Vorrichtung soll an einem Ausführungsbeispiel und anhand einer Zeichnung näher erläutert werden. Die Figur 1 stellt die Vorrichtung dar.

In einem Greifergehäuse 1 mit zwei Anschlußstutzen 2 für Druckluft befindet sich in einer Kolbenführung 3 ein mit einer Kolbenstange 4 verbundener Arbeitskolben 5, der durch eine Gegenfeder 6 in oberster Stellung gehalten wird. Ein am anderen Ende der Kolbenstange 4 befestigter, kegelförmiger, an der Unterseite plangearbeiteter Fuß 7 ist geteilt und bildet zwei Klemmbacken 8, die durch eine Spreizfeder 9 spreizbar sind und mit ihrer Kegelmantelfläche an der Mantelfläche eines Hohlkegels an der Unterseite der Kolbenführung 3 anliegen. An den Schlitzkanten der Klemmbacken 8 sind je eine Reihe Spitzen 10 mit halbpyramidenähnlicher Form parallel zueinander und senkrecht zur Unterseite des Fußes 7 stehend angeordnet. Die Kolbenführung 3 ist innerhalb des Greifergehäuses 1 in axialer Richtung bewegbar und durch eine Niederhalterfeder 11 in der untersten Stellung gehalten. Ein im Greifergehäuse 1 befindlicher zweiter Kolben 12 ist mit einer Zahnstange 13 verbunden und steht mit einem Zahnrad 14 im Eingriff, das mit einem Fingergreifer 15 eine Einheit bildet.

Vor dem Aufsetzen der Vorrichtung auf das zu erfassende textile Flächengebilde wird der Arbeitskolben 5 durch Druckluft in die Arbeitsstellung bewegt. Der mit dem Arbeitskolben 5 verbundene Fuß 7 gleitet entlang der Kegelfläche des Hohlkegels der Kolbenführung 3, wird dabei durch die Spreizfeder 9 nach außen gedrückt und die beiden Klemmbacken 8 öffnen sich. Die Vorrichtung wird auf das textile Flächengebilde abgesetzt, wobei durch die Einfederungsmöglichkeit der Kolbenführung 3 der Fuß 7 immer mit gleicher Kraft aufsetzt und der steuerungstechnische Aufwand für die Positionierung klein ist. Mit dem Aufsetzen dringen die Spitzen 10 in dieTextilstrukturein, ohne daß sie das textile Flächengebilde in seiner Stärke ganz durchdringen. Nach dem Aufsetzen der Vorrichtung wird das Drucksystem entlüftet und der Arbeitskolben 5 durch die Gegenfeder 6 in die Ruhestellung bewegt. Dadurch werden die Klemmbacken 8 wieder geschlossen, wobei jetzt zwischen den Reihen Spitzen 10 Fasern oder Fäden aus der Oberfläche der textlien Struktur geklemmt sind. Durch das Anheben der Vorrichtung wird die oberste Lage vom Stapel abgehoben.

Befindet sich die Vorrichtung zum Erfassen der obersten Lage an der Kante des Stapels, wird durch die Betätigung des zweiten Kolbens 12 durch Druckluft der Fingergreifer 15 über den Zahntrieb gegen die Unterseite des einen Klemmbackens 8 geklappt und hält den Stoff fest.

Durch das Auswechseln der Buchse 16 gegen eine andere mit anderem Längenmaß verändert sich der Hubweg des Arbeitskolbens 5 und damit der Abstand der Klemmbacken 8 zueinander, wodurch eine Einstellmöglichkeit zum Erfassen unterschiedlicher Stoffgefüge gegeben ist.

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Greifen insbesondere textiler Flächengebilde mit einer elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Betätigungseinrichtung, die über eine Kolbenstange mit einem kegelförmigen Fuß verbunden ist, welcher in zwei Klemmbacken mit bevorzugt halbpyramidenförmigen Spitzen geteilt ist, zwischen den Klemmbacken eine Spreizfeder eingesetzt ist, der Fuß in der ebenfalls kegelförmigen Öffnung einer Kolbenführung gieitbar eingepaßt ist und in einem Greifergehäuse, mit dem die Kolbenführung verbunden ist, eine zweite, ebenfalls elektrische, hydraulische oder pneumatische Betätigungseinrichtung für einen weiteren Greifer eingebaut ist, gekennzeichnet dadurch, daß die bevorzugt halbpyramidenförmigen Spitzen (10) in je einer Reihe an den Schlitzkanten der Klemmbacken (8) ausgearbeitet sind, daß die gegenüberliegenden Reihen Spitzen (10) einen parallelen Abstand zueinander haben und senkrecht auf den plangearbeiteten Unterseiten der Klemmbacken(8) des Fußes (7) stehen und die zweite Betätigungseinrichtung mit einer Zahnstange (13) verbunden ist, die mit einem Zahnrad (14) im Eingriff steht, andern ein Fingergreifer (15) befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Kolbenführung (3) in dem Greifergehäuse (1) eingepaßt ist und sich zwischen dem Greifergehäuse (1) und der Kolbenführung (3) eine Niederhalterfeder (11) befindet.
3. Vorrichtung nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß eine Buchse (16) gegen andere mit anderen Längenmaßen austauschbar ist.

Hierzu 1 Seite Zeichnung