DD219506A1

DD219506A1 - Verfahren und vorrichtung zum gerben von haeuten und fellen

Info

Publication number: DD219506A1
Application number: DD25549583A
Authority: DD
Inventors: Harald Suesse; Hilmar Gebauer; Heinz List; Rolf Bock
Original assignee: Lederwaren Veb K
Priority date: 1983-10-10
Filing date: 1983-10-10
Publication date: 1985-03-06

Abstract

Verfahren und Vorrichtung zum Gerben von Haeuten und Fellen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Gerben von Haeuten und Fellen sowie notwendiger Nachfolgearbeitsgaenge wie z. B. Faerben und Fetten. Das Ziel der Erfindung ist es die Verfahrensdurchfuehrung bei allen zur Herstellung von Leder notwendigen Flottenprozessen zu beschleunigen und dabei die benoetigten Gerbfluessigkeiten und Chemikalien effektiv einzusetzen. Erfindungsgemaess wird dies dadurch erreicht, dass jeder Flottenprozess in einem Gerbgefaess unter bestimmten Druck durchgefuehrt wird. Die Gerbfluessigkeiten und Chemikalien werden mittels einer oder mehrerer rotierender Spruehlanzen ebenfalls mit einem bestimmten Druck auf das Hautmaterial aufgebracht. Durch die Regulierung des Innendruckes im Gerbgefaess sowie der Temperatur in Abhaengigkeit von der Beschickungsmasse wird eine optimale Verfahrensdurchfuehrung erreicht.

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen

Anwendungsgebiet der Erfindung - '

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen bis zum Abschluß aller Verfahrensschritte einschließlich Färben und Fetten.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Es ist bereits ein Verfahren in der DE-OS 2618984 beschrieben bei dem durch Änderung des Umgebungsdruckes innerhalb des Gerbgefäßes eine Verbesserung und Beschleunigung des Gerbvorganges und weiterer Arbeitsgänge wie z. B. Färben und Fetten erreicht wird.

Die benötigten Gerbflüssigkeiten und Chemikalien werden aber in bekannter Weise eingebracht und wieder ausgetragen. Es wird mit einer Gerbflotte gearbeitet.

In der DE-OS 2831617 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem sämtliche zum Herstellungsprozeß benötigten Chemikalien und Gerbflüssigkeiten in die Haut unter Druck mittels Düsen, sogenanntes Impfen, eingebracht werden.

Dieses Verfahren ermöglicht eine Einsparung von Gerbstoffen und Chemikalien.

Dieses Verfahren wird nicht in Gefäßen durchgeführt.

Ziei der Erfindung

Das Ziel der Erfindung ist es ein Verfahren und zur Durchführung des Verfahrens eine Vorrichtung zu schaffen, bei der alle zur Lederherstellung notwendigen Verfahrensstufen beschleunigt und die benötigten Gerbflüssigkeiten und Chemikalien effektiv eingesetzt werden können.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem alle Verfahrensstufen zur Herstellung von Leder innerhalb eines Gerbbehälters unter Umgebungsdruck durchgeführt werden und die benötigten Gerbflüssigkeiten und

Chemikalien mittels Druck auf die Haut aufgebracht wird. . '

Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu entwickeln.

Erfindungsgemäß erfolgen alle zur Lederherstellung notwendigen Verfahrensschritte einschließlich Färben und Fetten in einem Gerbbehälter der als Druckbehälter ausgebildet ist.

Der Druck innerhalb des Gerbbehälters kann abgestimmt auf jeden Verfahrensschritt und der Beschickungsmasse variabel eingestellt werden. Der Umgebungsdruck innerhalb des Gerbbehälters beträgt abgestimmt zwischen 0,1 bis max. 20 at.

Die Gerbflüssigkeiten und Chemikalien werden mittels in den Gerbbehäitsr hineinragender und gleichzeitig mit dem Gerbbehalter synchron oder entgegengesetzt.rotierender Sprühlanzen unter hohem Druck auf das Hautmaterial aufgesprüht.

Die unter Druck aufgesprühten Gerbflüssigkeiten und Chemikalien dringen in die Hautschichten ein. Die Sprühlanzen ragen mindestens 10% der Länge des Behälterdurchmessers in den Behälter hinein. Der Durchmesser der Sprühlanzen beträgt mindestens 1% des Behälterdurchmessers.

Die Sprühlanzen besitzen im Inneren axial und radial ausgebildete Bohrungen. Dadurch wird der gesamte Gerbbehälterinnenraum beim Einsprühen erfaßt und alle Hautmaterialien gleichmäßig eingesprüht.

Dadurch können die bei diesen Verfahrensschritten bekannten Flotten entfallen. Prozeßbeschleunigende bzw. prozeßstabilisierende Katalysatoren, die auf die Verbesserung der Lederqualität hinzielen, werden durch Öffnungen in den Gerbbehälter eingebracht. Die Durchführung des Verfahrens erfordert ein Gerbbehälter der erfindungsgemäß als Druckbehälter

ausgeführt ist. '

Der Gerbbehälter besteht erfindungsgemäßaus dem Druckbehälter in denvein Rotor gelagertist.

Der Rotor ist mit entsprechenden Bohrungen versehen. Die Bearbeitung der Häute und Felle erfolgen in den Raum des

Rotors. ι

Die Sprühlanzen ragen seitlich durch den Druckbehälter in den Rotorraum hinein.

Der Druckaufbau wird über einen bekannten Multiplikator oder Druckerzeuger erreicht.

Der Druckbehälter ist mit einem Schnellverschlußdeckel versehen.

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt des erfindungsgemäßen Gerbbehälters.

Die Häuteund Felle werden über ein kontinuierlich arbeitendes Transportsystem 1, das entsprechend der Beschickungsfrequenz intervallartig arbeitet, in die Öffnung 2 der Druckvorkammer 2.1 des Druckbehälters 3 eingegeben. Dabei wird über eine im Zuführsystem angeordnete Waage die Beschickungsmasse gewogen und das Gewicht registriert.

Nach Beendigung des Beschickungsvorganges wird der Verschluß der Druckvorkammer 4 arretiert und verriegelt, wobei die Justierung der Dichtflächen 4.1 des Druckbehälters 3, bzw. seiner Vorkammer 2.1 durch Führungsbolzen 4.2 und Drehgelenke 4.3 gewährleistet wird und die Sicherung durch Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung mittels eines hydraulischen Systems 4.4 hergestellt wird. Die Häute und Felle befinden sich im Rotor 5 des Druckbehälters 3. Der Rotor 5 ist mit zahlreichen Bohrungen 6 versehen, die das schnelle Ablaufen der eingesprühten Mengen sowie der notwendigen Spülflotte ermöglichen. Die Bewegung der Häute und Felle wird im Inneren des Rotors 5 durch spiralförmig angebrachte Wendel 7 bestimmt. Die Zuführung der Katalysatoren erfolgt über die Öffnung 15 in das Innere des Behälters, das Austragen nach dem Verbrauch oder zur Regenerierung durch die Öffnung 16.

Die Gerbflüssigkeiten und Chemikalien werden durch Sprühlanzen 8, die ihrerseits rotieren, unter Druck eingesprüht, wobei der Druckaufbau durch einen im Stand der Technik bekannten Multiplikator oder andere bekannte Druckerzeuger hergestellt 'wird. . . ._: ' . ' > ·,. ^ . ' ' .'· .. ' .. ; ' ^: . "

Der Druckaufbau und der Druckabbau wird durch direkte Anzeige 19 am Behälter 3, mittels eines am Druckstutzen 17 angebrachten Manometers sichtbar gemacht. ';

Der Druckaufbau wird nach erfolgtem Schließen des Druckbehälters und aller Stutzen durch Fernbedienung über das Ventil am Stutzen 17 eingeleitet. Unmittelbar danach bzw. auch zeitgleich werden durch die Sprühlanzen 8 die Gerbflüssigkeit bzw. Chemikalien eingesprüht. Der Rotor 5 wird ebenfalls durch Einschalten des Motors 9 in Drehung versetzt. Die Drehung sichert ein gleichmäßiges Eindringen der Gerbstoffe in die Hautoberfläche in Verbindung mit dem im Inneren des Behälters langsarh steigenden Druck. In Abhängigkeit vom Zustand der Häute und Felle wird der Innendruck im Behälter aufgebaut. Dies geschieht über den Druckschalter 10. Nach Beendigung des jeweiligen Verfahrensschrittes wird die Spülflotte ein und-wieder abgepumpt. ;

Das geschieht durch das Einschalten der Spülpumpe 11. Das Abpumpen der Flotte mit den abgetrennten Hautmaterialien und sonstigen prozeßbedingten Verunreinigungen erfolgt über ein Abscheidesystem 12 zur Weiterführung in einen Regenerierungsbehäiter 13. Dieser Ablauf wiederholt sich bei-jedem Verfahrensschritt zur Herstellung von Leder. Es werden lediglich die technologisch bedingt optimalen Druckwerte eingestellt und die für speziellen Verfahrensschritt notwendigen Gerbflüssigkeiten bzw. Chemikalien usw. eingesprüht.

Die behandelten Häute und Felle werden durch Öffnen des Verschlusses 18, nach vorherigen Druckabbau über den Stutzen 17 in die Wasserwerkstatt mittels bekannten Transportsystem 14 geführt. "

Die in der Druckvorkammer 2.1 angeordnete Einfüllwippe 21 wird beim Öffnen des Verschlusses 18 über das Gestänge 20 nach oben gekippt und die Öffnung 22 freigegeben. .

Die in der Spülflotte vorhandene Wärmemenge wird zur Aufheizung der Flotte im Regenerierungsbehälter 13 genutzt.

Claims

Erfindungsansprüche:

1. Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern dadurch gekennzeichnet, daß nach Einbringen der Häute und Felle in den Gerbgefäßen der Druckaufbau erfolgt, der Rotor (5) sich in Bewegung setzt und gleichzeitig durch rotierende Sprühlanzen (8) die jeweils prozeßbedingten Gerbflüssigkeiten und Chemikalien bei jedem Verfahrensschritt auf das Hautmaterial aufgebracht wird.

2. Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern nach Punkt 1 dadurch gekennzeichnet, daß durch auf jeden Verfahrehsschritt abgestimmte Temperaturen und Druckstufen sowie durch die Bewegung der Häute und Felle im Rotor (5) eine optimale Ausnutzung von Gerbflüssigkeit und Chemikalien erreicht wird.

3. Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern nach Punkt 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß durch Zusatz von Katalysatoren im Inneren des Behälters eine zusätzliche Prpzeßbeschieunigung bzw. Verbesserung der Lederqualität erreicht wird.

4. Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern dadurch gekennzeichnet, daß der Gerbbehälter aus einem Druckbehälter (3) mit Vorkammer (4), in dem der Rotor (5) gelagert ist, und den Sprühlanzen (8) besteht.

5. Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern nach Punkt 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbehälter (3) als Verschluß einen Schnellschlußdeckel besitzt.

6. Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern nach Punkt 4 und 5 dadurch gekennzeichnet, daß de$ Druckbehälter (3) mit einem arretierbarem Deckelyerschluß ausgerüstet ist. '

7. Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern nach Punkt 4 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß zum oberflächengerechten Aufbringen der Gerbflüssigkeiten und Chemikalien rotierende Sprühlanzen (8) verwendet werden.

8. Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern nach Punkt 4 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühlanzen (8) mindestens 10% der Länge der Druckbehälterlängsachse und mindestens 1 % des Druckbehälterdurchmessers entsprechen und so gestaltet sind, daß die axial und radial angebrachten Bohrungen den Behälterinnenraum richtungsführend erfassen.

9. Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern nach Punkt 4 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß die Justierung der Dichtflächen (4.1) des Druckbehälters mittels einer Führung durch Führungsbolzen (4.2) und Drehgelenke , (4.3) erfolgt und die erforderliche Arretierung durch Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen Deckel und Behälterstirnfläche gewährleistet wird, die die Führungsbolzen (4.2) und Drehgelenke (4.3) entlastet.

10. Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern nach Punkt 4^-9 dadurch gekennzeichnet, daß die Einbringung der Katalysatoren über die Öffnung (15) erfolgt und das Austragen der katalysatoren über die Öffnung (16) erfolgt.

11. Vorrichtung zum Gerben von Häuten und Fellen in Druckbehältern nach Punkt 4-10 dadurch gekennzeichnet, daß die prozeßbedingt anfallenden Hautfetzen, Verunreinigungen und sonstigen Abprodukte über ,einintegriertes Abscheidesystem (.12) lokalisiert werden. .

Hierzu 1 ^eite-Zeichnungen . '