Vorrichtnrig für die Umsteuerung von Booten mit Propellerantrieb ohne Umkehr der Propellerbewegung. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für das Umkehren der Richtung von durch Schraubenpropeller bewegten Boo ten ohne Verminderung der Geschwindigkeit oder Umkehren der Drehrichtung des Pro pellers.
Für derartige Vorrichtungen wurde bis her vorgeschlagen. Steuerruder zu benutzen, welche hinter dem Propeller angebracht wur den und so betätigt werden konnten, dass sie die durch den Propeller sternwärts geworfene Wassermasse in der Richtung vorwärts oder seitwärts ablenkten.
Gemäss vorliegender Erfindung werden nun solche Ablenker paarweise so angeordnet, da() der Propeller zwischen ihnen liegt und sie für den durch letzteren erzeugten Wasserstrom einen Kanal bilden, dessen hinteres Ende inchr oder weniger geijffnet und geschlossen werden kann,
wodurch sich bei gleichbleiben- der Umlaufgeschwindigkeit und Drehrichtung des Propellers die Geschwindigkeit und ge- gebenenfalls die Bewegungsrichtung des Boo tes ändern lässt.
Die Ablenker werden vorzugsweise reit halbzylindrischem Querschnitte gebaut. Sie können aber auch flach finit umgebogenem Ober- und Unterrand ausgebildet werden, so dass sie einen trog- oder kanalförmigen Quer schnitt besitzen.
Die Zeichnungen veranschaulichen mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegen standes in Anwendung auf Einpropellerboote und ein weiteres Ausführungsbeispiel an einem Boote finit Zwillingsschrauben.
Die. Fig. 1 und 2 zeigen den Sternteil eifies Bootes in Seiten- und Rückansicht. Bei diesem, wie bei den übrigen Beispielen können die Ablenker auch als Steuerruder wirken.
hig. 3 ist ein Grundrlss dieser Ablenker. Die Fig. 4 und 5 stellen in Endansicht und Grnnd- riss dio Ablenker dar in der Stellung zum Rückwärtsfahren. Fig. 6 und 7 sind ähnliche Ansichten der Ablenker in der Stellung, 111 der sie als Steuerruder benutzt werden.
Vig. 8 ist der Grundriss von Ablenkern, die so ein gestellt sind, dass sie rückwärts steuern.
Die Fig. 9-15 sind den Fig. 1-8 ent sprechende Ansichten voll Ablenkern, die in Form und Anordnung von den dort darge stellten etwas abweichen.
Fig. 16 zeigt in einem voll unten her genommenen Grundrisse den Sternteil eines rnit Zwillingsschrauben ausgestatteten Bootes. Fig. 17 ist die zugehörige Seitenansicht.
Fig. 18 stellt einen schematisch gehal tenen Grundriss einer Anordnung zum leich tem Betätigen der Ablenken dar.
Bei der in Fig. 1--7 dargestellten Atts- führungsform fällt das gewöhnliche Steuer ruder dahin. Dafür sind die obenerwähnten Ablenken so ausgebildet, dass sie als Steuer ruder dienen können. Es sind demnach hier zwei in Parallelstellung zusammenwirkende Steuer vorhanden, die während der Vorwärts fahrt des Bootes bei richtiger Regelung wie als einziges Steuerruder wirken, indem sie sich miteinander bewegen.
S ist der Sternteil. P der Propeller (los, Bootes, d, dl sind die _ Ablenken, von denen ersterer am Ende der lotrechten Welle e und der andere am Ende der Welle f festsitzt. Diese Wellen treten durch den Sternteil 8 nach oben und sind dort in geeigneten La gern geführt. All ihren obern Enden tragen sie Arme g, bezw. g', an welche ein hand gesteuertes (-)'retriebe angeschlossen ist.
Jeder Ablenken besteht aus einem annähernd halb zylindrischen Schild, dessen am Vorderrande befindliche Ecken 1 abgerundet, während die hintern Ränder 2 abgeschrägt sind. Die bei den Ablenken sind mit ihren hohlen Seiten gegeneinander gekehrt, der Propeller liegt da zwischen. Der Unterteil jedes Ablenkers ist in einer Fussplatte 3 abgestützt, die voll einem am Kiel des Bootes befestigten Arme 4 ge tragen wird. In Fig. 1 sind die Ablenken parallel zum Kiel angenommen. In dieser ihrer Stellung kann das Boot in gerader Rich tung und mit voller Geschwindigkeit vor wärts getrieben werden.
Werden die Ablen ken<I>d, d'</I> miteinander gedreht, so dass sie sich parallel bleiben, sei es nach rechts oder nach links, so wirken sie in der nämlichen Weise, wie ein gewöhnliches Steuerruder und das Boot lässt sich durch sie bei praktisch gleich- bleibender Geschwindigkeit -leicht steuern.
Die Fig. 6 und 7 zeigen die Ablenken d, d' nach rechts gedreht, wie sie benutzt werden, um in einer bestimmten Richtung bei prak tisch unverminderter (Ieschwindigkeitvorwärts zu steuern. Die Fig. 4 und 5 veranschau lichen die Ablenken hinten zusammenstossend, wobei ihre hintern Ränder eine Gehrungs- fuge bilden. Bei dieser Stellung der Ablen ken wird das Boot sternwärts getrieben, auch wenn sieh der Propeller in der Richtung für Vorwärtstrieb dreht.
Die grösste Geschwin digkeit sternwärts wird erhalten, wenn sieh, wie in Fig. 4 und 5 dargestellt, die beiden Anlenker berühren. Berühren sich die Rän der 2 nicht, so verringert sich die Geschwin digkeit sternwärts je nach der Weite der dort befindlichen Offnung, und es kann ge gebenenfalls noch eine verzögerte Bewegung vorwärts erhalten werden. Solange sich die Ränder 2 in gleichem Abstande von der Kiel linie befinden, fährt das Boot in gerader Rich tung.
Liegt die zwischen den Rändern 2 be findliche Offnung, wenn die Längsflächen der Ablenken konvergieren, nicht symmetrisch zur Kiellinie, sondern mehr auf der einen oder andern Seite, oder treffen sich die Ränder 2 auf der einen oder andern Seite genannter Linie, so wird das Boot nach der einen oder andern Seite sternwärts, oder mit verinili- derter Geschwindigkeit vorwärts getrieben.
In Fig. 8 ist angedeutet; wie das Boot während des Rückwärtsfahrens gesteuert wer den kann; indem man nämlich die Ablenken d, d' so dreht, dass ihre Ränder 2 sich auf der einen oder andern Seite des Kiels o ganz oder beinahe berühren. In diesem Falle ist der Vorwärtstrieb der gegen die Ablenken getriebenen, rückwärtsgeleiteten_Wasserrnasse nicht parallel zum Kiele gerichtet.
Die in Fig. 9-15 dargestellten Ablenken sind in einiger Beziehung ähnlich wie die jenigen nach Fig. 1-8, zeigen aber leichte Abweichungen in der Längsansicht und im (Trundril.;. auch schwingen sie tim die ii:
ini- liche lotrechte Axe. Der Ablenke]. d ist auf der Hohlwelle e und der Ablenker d' auf der von letzterer umgebenen Welle /@ befestigt.
Die Wellen e und f' sind im Sternteil des Bootes in Lagern gestützt und an ihrem obern Ende je mit einem Hebelarmey, bezw. y' versehen, vermittelst dessen die Vorrichtung ähnlich betätigt werden kann, wie die finit Bezug auf Fig. 1 bis 8 beschriebene. Auch ein Fusslager für die Abstützung der Ablen ken an ihrem Unterteil ist vorgesehen.
Die beiden Ablenken sindneinander genau gleich, ausgenommen, dafä der Fuss G der Welle e an der Aussenseite des Ablenkers d, der Fuss h' der Welle f dagegen auf der Innenseite des Ablenkers d' befestigt ist.
Fig. 11 zeigt im Oärundrisse die beiden Ab lenken in Parallelstellung und in der Lage, wo das Boot in gerader Richtung vorwärts fahren soll.
In Fig, 12 und 13 sind die Ablenken als hinten schliessend dargestellt, wie dies für Rückwärtsfahrt dienlich ist.
Die Fig. 14 und 1h zeigen die Ablenken in der Stellung zueinander, in der sie als Steuer für die Vorwärtsfahrt benutzt werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 16 und 17 sind die Ablenken d und d' in Fuss lagern 7- (Fig. 17) drehbar abgestützt und wirken in diesem halle als Steuerruder. Ihre Ränder 2 schlieläen sich gegen den Kiel, wenn das Boot rückwärts fahren soll.
Uni dabei das Steuern des letzteren zu ermög lichen, lässt man den einen Ablenken sieh mit seinem Hinterrande nicht ganz bis an die Kiellinie legen. Auf diese Weise wird das Boot nicht das Bestreben zeigen, in ge rader Richtung zu . fahl en, da es beeinflu sst wird durch den ungleichen Druck des Was sers auf die beiden Ablenken.
Fig. 18 veranschaulicht in schematischem Grundriss eine einfache Einrichtung zum Be tätigen der Ablenken mittelst Handhebeln. Diese Einrichtung bedingte den Gebrauch beider Hände;
in Wirklichkeit wird aber eine bequemere Regelungsmethode angewendet. Die Welle e ist mit einem Hebel y und die Welle f mit eiiieni ähnlichen, festsitzenden Hebel y' verseben. Im Bereiche des Steuermannes he finden sielt zwei Handhebel y= und g';
aitf jeder Seite einer. Diese sind mit den. Hebel armen r/ und y' durch Schubstangen f/'. g" verbunden. 1llittelst dieser Einrichtung lassen sich die Stellungen der beiden Ablenker nach Belieben regeln,
indem inan entweder die beiden Handhebel nach der einen oder andern Seite unter Beibehaltung ihrer Parallelstellung dreht und dadurch das Boot vorwärts steuert, oder die beiden Handhebel voneinander weg dreht und dadurch den Propeller nach hinten verdeckt.
Werden die Hebel so weit als mög lich atiswiirts gedreht, so fährt das Boot direkt sternwärts: dreht man sie dagegen um ungleich viel seitwärts auseinander, so neli- inen die Ablenken eine der in Fig. 8 dar gestellten ähnliche Lage ein und das Boot bewegt sich sternwärts nach der einen oder andern Seite.
Die in der Zeichnung dargestellten Spur lager können auch weggelassen werden, wenn sich dies als praktisch erweist.
Bei allen dargestellten Ausführungsformen wirken die Ablenken als Steuerruder. Es liegt jedoch auf der Hand, dass das gewöhnliche Steuerruder beibehalten und zum Steuern benutzt werden kann, während das Boot vor wärts oder rückwärts getrieben wird.
Im Fallt: der Beibehaltung des gewöhnlichen Steuer- ruders lässt sich die Vorrichtung zum Betäti gen der Ablenken einfacher gestalten, als wenn diese auch noeli als Steuerruder dienen müssten. In letzterem Falle muss eine kom binierte Einrichtung getroffen werden. um die Ablenken sowohl als solche, wie auch als Steuerruder zu betätigen.
An Booten mit zwei oder mehr Propellern li:iinnen die Ablenken so angeordnet werden, dass jeder Propeller auf jeder Seite einest solchen hat, wie in Fig. 1 und 2; 9 und LO angegeben.
Wo es sich als angängig erweist, können auch Ablenken in der durch Fig. 1(i und 17 veranschaulichten Anordnung benutzt werdest. Wenn zum Beispiel ein Boot vier Propeller besitzt, so kann das sternseitige Paar Ablenher ist der dort dargestellten Aii-
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ordnung <SEP> Haben, <SEP> wäln-und <SEP> das <SEP> iiu(.;ere <SEP> Paar
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Die <SEP> beschriebene <SEP> Vinsteuervorrichtung <SEP> ist
<tb> nanientlicli <SEP> bei <SEP> kleinen <SEP> Booten <SEP> anwendbar,
<tb> die <SEP> durch <SEP> @erbrennungskraftmas@llirlen. <SEP> eIek tri#ehe <SEP> Turbinen <SEP> und <SEP> sonsti,,e <SEP> einweggängige
<tb> Motoren <SEP> auwetrieben <SEP> werden. <SEP> Sie <SEP> macht <SEP> Um stenerungsgetriebe <SEP> entbehrlich.