CH694606A5 - Verfahren zum Anpassen eines Hörhilfegeräts sowie Hörhilfegerät. - Google Patents
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Description
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 sowie ein Hörhilfegerät mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 5. Als Stand der Technik sind Hörhilfegeräte mit einem aus wenigstens zwei omnidirektionalen Mikrofonen gebildeten Richtmikrofon bekannt, bei denen Unterschiede im Signalübertragungsverhalten der verwendeten Mikrofone durch nachgeschaltete Filter korrigiert werden. Aus der EP 917 398 A2 ist ein Hörgerät zur Einstellung audiologischer Parameter bekannt, welches Stellglieder zum Einstellen audiologischer Parameter aufweist. Aus der EP 848 573 A2 ist eine Hörhilfe mit einem Richtmikrofonsystem bekannt. Eine solche Hörhilfe weist zwei Mikrofone auf, welche einzeln eine Richtwirkung besitzen und so zusammengeschaltet werden können, dass die Hörhilfe entweder Richtwirkung aufweist oder ungerichtetes Hören ermöglicht. Aus der EP 788 290 A1 ist ein programmierbares Hörgerät bekannt, welches einen Datenspeicher für Parameter eines Verstärker- und Übertragungsteils aufweist. Aus der DE 19 635 229 A1 ist eine richtungsempfindliche Hörhilfe mit einem Schallkanal, in dem zwei Mikrofone angeordnet sind, bekannt. Weiterhin ist bekannt, Hörhilfegeräte mit Richtmikrofonen mit Hilfe des nach der Durchschnittsanatomie eines Benutzers ausgerichteten Kunstkopfes "KEMAR" ("Knowles Electronics Manikin for Acoustical Research") an einen Hörhilfegeräteträger anzupassen. Nachteilig bei den bekannten Hörhilfegeräten ist, dass mit diesen oftmals nur eine unzureichende Richtwirkung erzielt werden kann. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verbessern der Richtwirkung eines am Kopf getragenen Hörhilfegeräts sowie ein Hörhilfegerät mit verbesserter Richtwirkung anzugeben. Die Aufgabe wird für das Verfahren durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst. Vorteilhafte Verfahrensvarianten sind in den Patentansprüchen 2 bis 4 gekennzeichnet. Für das Hörhilfegerät wird die Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patent-anspruchs 5 in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen des Hörhilfegeräts sind in den Patentansprüchen 6 bis 9 gekennzeichnet. Mit einer geeigneten Messanordnung lässt sich in einem dafür vorgesehenen Messraum die Richtcharakteristik eines Hörhilfegeräts mit Richtmikrofon ermitteln. Massgebend bei den so gewonnenen Richtdiagrammen ist die Lage der Schalleinfallswinkel, bei denen das Eingangssignal völlig ausgelöscht wird (Auslöschungspunkte). Verschiedene Faktoren wirken einer idealen Richtwirkung entgegen: - Mikrofone, die zum Erzeugen einer Richtcharakteristik miteinander verschaltet sind, unterscheiden sich in ihren Frequenzgängen. - Äussere, individuelle Gegebenheiten beim Tragen des Hörhilfegeräts wirken sich negativ auf die gewünschte Richtwirkung aus. Wird bei bekannten Verfahren nur das unterschiedliche Übertragungsverhalten der verwendeten Mikrofone ausgeglichen und der Einfluss eines Hörgeräteträgers auf die Richtcharakteristik beim KEMAR-Verfahren nur in Form eines an die Durchschnittsanatomie eines Benutzers angepassten Kunstkopfes berücksichtigt, so finden bei dem Verfahren nach der Erfindung auch individuelle Gegebenheiten in Verbindung mit dem Hörgeräteträger Eingang in das Verfahren zur Verbesserung der Richtwirkung. Zu diesen individuellen Gegebenheiten gehören beispielsweise die Kopfform, die Grösse und Beschaffenheit der Ohrmuschel, die Trageposition des Hörhilfegeräts, das Vorhandensein einer Brille und vieles mehr. Die dadurch gestörten Frequenzgänge der von den Mikrofonen aufgenommenen Signale führen einerseits zur Verschiebung der Auslöschungspunkte, zum anderen sorgen sie dafür, dass es statt Auslöschung nur eine begrenzte Dämpfung des Eingangssignals an diesen Punkten gibt. Durch die Erfindung werden Unterschiede im Übertragungsverhalten der Mikrofone sowie die obengenannten Störeinflüsse minimiert und die Richtwirkung des Hörhilfegeräts verbessert. Die Einstellung der Richtcharakteristik und die Abstimmung der Mikrofone erfolgt durch eine In-Situ-Messung, d.h., der Benutzer trägt das Hörhilfegerät und die Mikrofone sowie die Signalverläufe in den Signalpfaden der Mikrofone werden aufeinander abgestimmt. In vorteilhafter Weise wird zur Aufnahme eines Richtdiagramms das am Kopf eines Hörhilfegeräteträgers angeordnete Hörhilfegerät sequentiell aus unterschiedlichen Richtungen beschallt. Eine Mess- und Auswerteeinheit errechnet daraus Filterparameter, durch die eine Annäherung der gemessenen Richtcharakteristik an die gewünschte Richtcharakteristik erfolgt. Die Ermittlung geeigneter Filterparameter kann einmalig oder in einem iterativen Verfahren durch wiederholte Messungen un ter Berücksichtigung der in der vorausgegangenen Messung gewonnenen Filterparameter ausgeführt werden. Gemäss einer weiteren vorteilhaften Verfahrensvariante wird das am Kopf des Hörhilfegeräteträgers angeordnete Hörhilfegerät gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen beschallt (diffuses Schaltfeld) und die Amplituden- und/oder Phasengänge der von den Mikrofonen unter unterschiedlichen Einfallswinkeln eingehenden Signale aufgenommen. Dem höheren Rechenaufwand bei der Bestimmung der Richtcharakteristik und der Filterparameter steht bei diesem Verfahren eine kürzere Messdauer gegenüber. Das erfindungsgemässe Hörhilfegerät besitzt in den Signalpfaden der Mikrofone Filter, bei denen durch einstellbare Filterparameter eine Amplituden- und/oder Phasenganganpassung der von den Mikrofonen aufgenommenen Signale durchführbar ist. Vorzugsweise sind bei den genannten Filtern die Amplituden- und Phasengänge getrennt voneinander einstellbar. Diese Eigenschaft besitzen zum Beispiel FIR-Filter (Finite-Impulse-Response). Bei einigen Hörhilfegeräten mit Richtmikrofonen sind, beispielsweise durch die Wahl unterschiedlicher Hörprogramme, verschiedene Richtcharakteristiken wählbar. Dabei machen sich die benutzerindividuellen Störeinflüsse je nach gewünschter Richtcharakteristik unterschiedlich bemerkbar. Nach einer zusätzlichen erfinderischen Variante werden daher bei einem Hörhilfegerät mit mehreren einstellbaren Richtcharakteristiken unterschiedliche Sätze von Filterparametern zur Beseitigung der jeweiligen Störeinflüsse gewonnen, im Hörhilfegerät abgespeichert und durch Umschalten automatisch oder vom Benutzer aktiviert. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Mess- und Auswerteanordnung für ein am Kopf eines Hörhilfegeräteträgers angeordnetes Hörhilfegerät, Fig. 2 das Blockschaltbild eines Hörhilfegeräts mit mehreren Mikrofonen zum Erzeugen einer Richtcharakteristik in Verbindung mit einer Mess- und Auswerteeinheit. Bei einer in Fig. 1 dargestellten Mess- und Auswerteanordnung befindet sich ein am Kopf 8 eines Hörhilfegeräteträgers angeordnetes Hörhilfegerät 1 in einem Messraum 10 zur Beschallung aus unterschiedlichen Richtungen mit individuell ansteuerbaren und bezüglich ihrer Position zum Hörhilfegerät veränderbaren Lautsprechern 11, 12, 13 und 14. Eine externe Mess- und Auswerteeinheit 9, die über einen Signalpfad 15 mit den Lautsprechern verbunden ist, steuert die Messung. Die von den Mikrofonen 2, 3 des Hörhilfegeräts 1 aufgenommenen Schallsignale werden über den Signalpfad 16 der externen Mess- und Auswerteeinheit 9 zugeführt, die die Richtwirkung des Hörhilfegeräts 1 unter den individuellen Gegebenheiten ermittelt. In der Regel weicht das gemessene Richtdiagramm erheblich von dem gewünschten idealen Richtdiagramm ab. Dazu trägt eine Vielzahl von Störeinflüssen bei, wie in ihren Frequenzgängen voneinander abweichende Mikrofone, Trageposition des Hörhilfegeräts am Kopf, Grösse und Beschaffenheit der Ohrmuschel, Tragen einer Brille usw. Die Mess- und Auswerteeinheit 9 errechnet aus dem aufgenommenen Richtdiagramm Filterparameter, die über den Signalpfad 16 an parametrierbare, den Mikrofonen 2, 3 des Hörhilfegeräts 1 nachgeschaltete Filter 4, 5 übertragbar sind. Die so an die individuellen Gegebenheiten angepasste Richtcharakteristik des Hörhilfegeräts 1 stimmt nun besser mit der gewünschten idealen Richtcharakteristik überein. Durch Wiederholung dieses Vorgehens, eventuell unter Einbeziehung der im vorherigen Schritt gewonnenen Filterparameter und der damit veränderten Richtcharakteristik, lässt sich eine weitere Annäherung an die ideale Richtcharakteristik erreichen. Bei dem in Fig. 2 dargestellten erfindungsgemässen Hörhilfegerät 1 sind zwei Mikrofone 2, 3 zum Erzeugen einer Richtcharakteristik in bekannter, nicht dargestellter Weise miteinander verschaltet. In den Signalpfaden der Mikrofone 2, 3 befinden sich parametrierbare Filter 4, 5, bei denen sich in vorteilhafter Weise die Amplituden- und Phasengänge unabhängig voneinander einstellen lassen. Diese Eigenschaft besitzen beispielsweise FIR-Filter. Die von den Mikrofonen 2, 3 aufgenommenen Schallsignale werden zum Erzeugen der Richtcharakteristik und zur weiteren Verarbeitung einer Signalverarbeitungseinheit 6 zugeführt und schliesslich über einen Hörer 7 ausgegeben. Zur Berechnung der Filterparameter werden die von den Mikrofonen aufgenommenen Signale in den Signalpfaden der Mikrofone vorzugsweise nach den parametrierbaren Filtern abgegriffen und über einen Signalpfad 17 an die Mess- und Auswerteeinheit 9 geleitet. Zusätzlich fliessen im Ausführungsbeispiel auch die Signale am Ausgang der Mikrofone (2, 3) und am Eingang des Hörers (7) über zwei Signalpfade 18 und 19 mit in die Berechnung der Filterparameter ein. Mittels der Filterparameter sind die Frequenzgänge der Signale in den einzelnen Signalpfaden aufeinander abstimmbar und zum Beispiel die Lage der Schalleinfallswinkel, unter denen eine Signalauslöschung erfolgt und die die Richtwirkung wesentlich bestimmen, einstellbar. Der störende Einfluss durch nicht identische Mikrofone, die Trageposition des Hörhilfegeräts am Kopf, die Grösse und Beschaffenheit der Ohrmuschel usw. ist damit minimiert. Die Übertragung der Filterparameter auf das Hörhilfegerät 1 erfolgt über einen Signalpfad 20 entweder direkt durch die Mess- und Auswerteeinheit 9 oder ein externes Programmiergerät (nicht dargestellt). Darüber hinaus sind im Ausführungsbeispiel die Filterparameter in einem internen Speicher 21 des Hörhilfegeräts 1 ablegbar. Damit sind mehrere Sätze von Filterparametern für unterschiedliche Richtcharak teristiken, z.B. in Anpassung an unterschiedliche Hörsituationen, speicherbar und bei Bedarf aktivierbar.
Claims (9)
1. Verfahren zum Anpassen eines Hörhilfegeräts (1), das mehrere zum Erzeugen einer Richtcharakteristik miteinander verschaltete Mikrofone (2, 3) mit nachgeschalteten parametrierbaren Filtern (4, 5), eine Signalverarbeitungseinrichtung (6) und einen Hörer (7) umfasst, - wobei das am Kopf (8) eines Hörgeräteträgers angeordnete Hörhilfegerät (1) aus unterschiedlichen Richtungen beschallt wird, - wobei die Mikrofone (2, 3) die empfangenen Schallsignale in elektrische Signale wandeln und an eine externe Mess- und Auswerteeinheit (9) abgeben, - wobei die Mess- und Auswerteeinheit (9) aus den elektrischen Signalen Filterparameter errechnet und - wobei die Mess- und Auswerteeinheit (9) diese Filterparameter an das Hörhilfegerät (1) abgibt zur Amplituden- und/oder Phasenganganpassung der von den Mikrofonen (2, 3)
aufgenommenen Signale und zum Optimieren der Richtcharakteristik.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das am Kopf (8) des Hörgeräteträgers angeordnete Hörhilfegerät (1) sequentiell aus unterschiedlichen Richtungen beschallt wird und wobei die Mess- und Auswerteeinheit (9) nach jeder Sequenz oder nach einer vorgegebenen Anzahl von Sequenzen Filterparameter errechnet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das am Kopf des Hörgeräteträgers angeordnete Hörhilfegerät (1) gleichzeitig aus unterschiedlichen Richtungen beschallt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Einstellung der Filter eine Anpassung an die individuelle Anatomie und Gewohnheiten des Hörgeräteträgers erfolgt.
5.
Hörhilfegerät (1), das mehrere Mikrofone (2, 3) mit nachgeschalteten Filtern (4, 5), eine Signalverarbeitungseinrichtung (6) und einen Hörer (7) umfasst, zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die den Mikrofonen (2, 3) des am Kopf des Hörgeräteträgers angeordneten Hörhilfegeräts (1) nachgeschalteten Filter (4, 5) zur Amplituden- und/oder Phasenganganpassung der von den Mikrofonen aufgenommenen Signale einstellbar sind.
6. Hörhilfegerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Amplituden- und/oder Phasengänge unabhängig voneinander veränderbar sind.
7. Hörhilfegerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Filter (4, 5) FIR-Filter sind.
8.
Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere unterschiedliche Sätze von Filterparametern im Hörhilfegerät speicherbar sind.
9. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass unterschiedliche Richtcharakteristiken einstellbar sind.
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