CH625746A5 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen einer Vorlage auf eine Tiefdruckform, wozu die Vorlage abgetastet und unter Zwischenschaltung eines elektronischen Rechners entweder mit Hilfe eines Graviersystems eine Tiefdruckgravur erzeugt oder mit Hilfe eines belichteten Pigmentträgers eine Tiefdruckätzung vorgenommen wird. — Das Graviersystem kann z.B. mechanisch oder mit energiereicher Strahlung arbeiten. Als Pigmentträger kommt z.B. Pigmentpapier oder Pigmentfolie in Frage.
Der Tiefdruck zeichnet sich durch eine sehr intensive Sättigung in den Tiefen und Tonwertabstufungen aus, so dass er Drucke von hervorragender Brillanz und eine ausgezeichnete Wiedergabe aller Maltechniken gewährleistet. Aus diesem Grunde werden Kunstbücher, illustrierte Zeitschriften, Versandhausprospekte, aber auch Massendrucksachen vorzugsweise im Tiefdruckverfahren hergestellt. — Aufwendig beim Tiefdruck ist die Herstellung der Tiefdruckform. Dazu muss die Vorlage als Informationsträger fotografiert und das entstehende seitenrichtige Halbtonnegativ retuschiert werden. Das retuschierte Halbtonnegativ wird erneut fotografiert, so dass ein seitenverkehrtes Halbtondiapositiv entsteht, welches ebenfalls retuschiert werden muss. Es erfolgt dann ein Kopieren des Halbtondiapositivs auf gerastertes Pigmentpapier. Nach dem Aufbringen des belichteten Pigmentpapiers auf die Tiefdruckform erfolgt das Entwickeln und Ätzen. Beim Dreifarbendruck wird dann ein Übereinanderdrucken mit Gelb, Rot und Blau unter Verwendung einer für jede Farbe entsprechend hergestellten Tiefdruckform vorgenommen. Das Retuschieren der Halbtonnegative und Halbtondiapositive ist zeit- und kostenaufwendig. Ausserdem ist das Tiefdruckverfahren insofern unbefriedigend, als sich kein schneller und preisgünstiger Andruck herstellen lässt, der die Möglichkeit gibt, gewünschte Korrekturen und Änderungen schon bei der Reproduktion vorzunehmen. Eine solche Möglichkeit bietet allerdings das Offsetverfahren, ein Flachdruckverfahren. Im Offsetverfahren fehlt jedoch die dem Tiefdruckverfahren eigene hervorragende Brillanz. Es wird daher regelmässig zum Drucken von Plakaten, Prospekten, Zeitungen kleinerer und mittlerer Auflagen eingesetzt. Im übrigen wird beim Offsetverfahren ebenfalls die Vorlage fotografiert und davon ein seitenrichtiges Teilnegativ (Farbauszug) hergestellt, das Teilnegativ wiederum fotografiert und daraus ein seitenverkehrtes Rasterdiapositiv angefertigt. Es folgt dann das Kopieren des Rasterdiapositivs auf lichtempfindliche beschichtete Metallplatten, das Entwickeln und Ätzen der belichteten Metallplatten. Die zur Verfügung stehenden seitenrichtigen Druckplatten werden dann — beim Dreifarbendruck handelt es sich um Druckplatten des Gelb-, Rot- und Blaubildes — übereinandergedruckt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorteile des Offsetverfahrens wie das Vornehmen einfacher und preiswerter Korrekturen und Änderungen sowie das Anfertigen schneller und sicherer Andrucke, also die Reproduktionstechnik des Offsetverfahrens auf das Tiefdruckverfahren zu übertragen.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsge-mässen Verfahren dadurch, dass eine regelmässige oder unregelmässige Basisrasterreproduktion erzeugt und als Vorlage verwendet wird. — Basisrasterreproduktion meint im Rahmen der Erfindung jeden Träger von flächenvariablen Informationen mit regelmässiger oder unregelmässiger Struktur, insbesondere Durchsichts-, oder Aufsichtsvorlagen. Es kann sich beispielsweise um Basisrasterreproduktionen des Offsetdrucks, des Siebdrucks, des Buchdrucks usw. handeln. — Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Vorlage zunächst ein Offsetrasterpositiv oder -negativ erzeugt, dann von diesem Offsetrasterpositiv oder -negativ durch eine konventionelle oder elektronische Rasterung mittels Laserstrahlen ein Tiefdruckrasterpositiv oder -negativ erzeugt und dieses Tiefdruckrasterpositiv oder -negativ auf den Pigmentträger belichtet. — In bezug auf die Vorlage sei noch erwähnt, dass grundsätzlich alle Rasterungen auf transparentem oder opakem Material aufgezeichnet sein können. — Bekanntlich lassen sich Helligkeitsverläufe im Offesetdruck nur durch Rasterpunkte darstellen, so dass eine der Hauptaufgaben der Reproduktion darin liegt, die echten Halbtöne der Vorlage möglichst exakt in Rasterpunktgrössen umzusetzen. Das ist grundsätzlich mittels konventioneller Rasterung möglich, bevorzugt jedoch mittels elektronischer Rasterung. Die Rasterpunkte werden beim elektronischen Verfahren mit Hilfe von Laserstrahlen auf Film geschrieben. Hinter einem Massstabsrechner wird das Bildsignal nicht einem Schreibkopf direkt, sondern erst einem Rasterrechner zugeführt, der die vorprogrammierten Rasterpunkte für die verschiedenen Dichtewerte und Rasterwinkel enthält. Aus dem Rasterrechner gelangt ein digitales Signal zu einer Modulationseinheit, welches den in verschiedene Teilstrahlen geteilten Laserstrahl digital moduliert. Der digitale Aufbau der Rasterpunkte hat zur Folge, dass die Rasterpunkte schärfer begrenzt und damit unempfindlicher gegen unbeabsichtigte Abweichungen von Entwicklertemperatur und Entwicklungszeit sind. Dennoch lässt sich der elektronisch erzeugte Rasterpunkt nachträglich noch verhältnismässig gut ätzen. Bei elektronischer Rasterung wird ein Feinmoiré mit gleichmässigen Rosetten gebildet. Bei gleichzeitiger Aufzeichnung von Mehrfarbauszügen untereinander erfolgt die Zuordnung vom Rasterwinkel zum jeweiligen Auszug automatisch. — Die Erfindung macht sich nun die Erkenntnis zunutze, dass eine derartige elektronische Rasterung geeignet ist, aus einem Offsetrasterpositiv oder -negativ ein einwandfreies Tiefdruckrasterpositiv oder -negativ anzufertigen, und zwar ohne Schärfeverlust, und ohne Moirébildung. Folglich lassen sich nach Lehre der Erfindung Offsetfilme für das Tiefdruckverfahren verwenden.
Während beim Herstellen der Tiefdruckform im Wege einer Tiefdruckgravur ohnehin Flächen- und Tiefenvariabilität
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gegeben sind, wird im Rahmen der Erfindung zunächst lediglich ein flächenvariabler Pigmentträger hergestellt.
Sollen nun die drucktechnischen Eigenschaften des flächenvariablen Tiefdruckverfahrens mit denen des tiefenvariablen Tiefdruckverfahrens kombiniert werden, dann wird der belichtete Pigmentträger mit einem Offsetrasterpositiv oder -negativ oder einem Tiefdruckrasterpositiv oder -negativ unter jeweils Zwischenschaltung einer Streufolie oder Streulichtquelle oder mit einem Halbtonpositiv oder -negativ nachbelichtet. Auf diese Weise erreicht man, dass nicht nur die Grösse der Rasternäpfchen im Verhältnis zu den verschiedenen Tonwerten variiert wird, sondern dass darüber hinaus auch noch die Tiefe der verschieden grossen Rasternäpfchen entsprechend der Tonwerte verändert wird. — Im Falle der Verwendung von Halbtonpositiven lehrt die Erfindung, dass von dem Offsetrasterpositiv oder -negativ ein Offsetrasternegativ oder -positiv hergestellt und anschliessend unter Zwischenschaltung einer Streufolie oder Streulichtquelle oder eines Strichstärkenwandlers das Halbtonpositiv oder -negativ erzeugt wird.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass ein Verfahren zum Übertragen einer Vorlage auf eine Tiefdruckform angegeben wird, mit dem sich die Vorteile des Offsetverfahrens und die des Tiefdruckverfahrens vereinigen lassen. Durch die Verwendung einer Basisrasterreproduktion als Vorlage, z.B. eines Offsetrasterfilms für die Herstellung eines Tiefdruckrasterfilms mittels elektronischer Rasterung, lassen sich von dem Offsetrasterfilm — im Gegensatz zum herkömmlichen Tiefdruckverfahren — schnelle, preisgünstige und sichere Andrucke herstellen. Insoweit handelt es sich also um eine Offsetreproduktion, nicht um eine Tiefdruckreproduktion, obwohl schliesslich aus dem Offsetrasterfilm eine Tiefdruckform hergestellt wird. Der Offsetrasterfilm gewährleistet darüber hinaus die Vornahme von Änderungen und Korrekturen in besonders einfacher und kostensparender Weise noch vor der Ätzung der Tiefdruckform. Sonst aufwendige Korrekturen an der Tiefdruckform sowie die Bereitstellung einer Tiefdruckmaschine für den Andruck werden nunmehr eingespart. - Die gleichen Vorteile werden erreicht, wenn es sich bei der Basisrasterreproduktion um einen anderen Träger von flächenvariablen Informationen mit regelmässiger oder unregelmässiger Struktur handelt und gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Speichers mit Hilfe eines Graviersystems eine Tiefdruckgravur erzeugt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Diagramm näher erläutert, s Das Diagramm lässt erkennen, dass als Vorlage zunächst eine Basisrasterreproduktion, hier ein Offsetrasterpositiv 1, hergestellt wird. Das Offsetrasterpositiv 1 wird photoelektrisch abgetastet. Unter Zwischenschaltung eines elektronischen Rechners 2 wird dann mittels elektronischer Rasterung durch io Verwendung von Laserstrahlen 3 ein Tiefdruckrasterpositiv 4 hergestellt und dieses direkt auf den Pigmentträger 5 belichtet. Es ist auch möglich, dass die Belichtung vom Rechner 2 direkt auf den Pigmentträger 5 erfolgt. Insoweit handelt es sich zunächst lediglich um ein flächenvariables Verfahren zur Hersteiis lung der Tiefdruckform. Um dieses flächenvariable Verfahren mit einem tiefenvariablen Verfahren zu kombinieren, wird aus dem Offsetrasterpositiv 1 ein Offsetrasternegativ 6 hergestellt und daraus unter Zwischenschaltung entweder einer Streufolie 7 oder einer Streulichtquelle 8 oder eines Strichstärkenwand-20 lers 9 ein Halbtonpositiv 10 angefertigt, welches zur Nachbelichtung des Pigmentträgers 5 dient. Der Strichstärkenwandler 9 dient im übrigen verschiedenen Aufgaben. So können von einem durchleuchteten Negativ Aufnahmen mit allseitiger Verstärkung der Linien bzw. Flächen um den gleichen linearen 25 Betrag gemacht werden. Ferner besteht die Möglichkeit, von Positivvorlagen Aufnahmen mit allseitiger Abschwächung der Linien bzw. Flächen um den gleichen linearen Betrag zu machen. Man kann mit Hilfe des Strichstärkenwandlers 9 auch von gerasterten Vorlagen oder Farbtransparenten mit starkem 30 Korn eine Glättung der Töne zu Halbton herbeiführen.
Nicht dargestellt ist in dem Diagramm die Nachbelichtung des Pigmentträgers mit einem Offsetrasterpositiv oder -negativ oder Tiefdruckrasterpositiv oder -negativ unter Zwischenschaltung einer Streufolie oder Streulichtquelle als weitere Mög-35 lichkeit.
Ein anderer Weg zur Herstellung der Tiefdruckform besteht darin, dass von dem Rechner 2 ausgegebenen modulierten Signale — gegebenenfalls unter Zwischenschaltung eines Speichers 11 — ein Graviersystem 12 speisen und mit Hilfe des 40 Graviersystems eine Tiefdruckgravur herzustellen. — Stets werden beim Mehrfarbendruck entsprechend der Anzahl der Farben mehrere Tiefdruckformen nach Lehre der Erfindung erzeugt und übereinandergedruckt.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Übertragen einer Vorlage auf eine Tief-druckform, wozu die Vorlage abgetastet und unter Zwischenschaltung eines elektronischen Rechners entweder mit Hilfe eines Graviersystems eine Tiefdruckgravur erzeugt oder mit Hilfe eines belichteten Pigmentträgers eine Tiefdruckätzung vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine regelmässige oder unregelmässige Basisrasterreproduktion erzeugt und als Vorlage verwendet wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Vorlage zunächst ein Offsetrasterpositiv oder -negativ erzeugt, dann von diesem Offsetrasterpositiv oder -negativ durch eine konventionelle oder elektronische Raste-rung mittels Laserstrahlen ein Tiefdruckrasterpositiv oder -negativ erzeugt und dieses Tiefdruckrasterpositiv oder -negativ auf den Pigmentträger belichtet wird.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der belichtete Pigmentträger mit einem Offsetrasterpositiv oder -negativ oder einem Tiefdruckrasterpositiv oder -negativ unter jeweils Zwischenschaltung einer Streufolie oder Streulichtquelle oder mit einem Halbtonpositiv oder -negativ nachbelichtet wird.
4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Offsetrasterpositiv oder -negativ ein Offsetrasternegativ oder -positiv und von dem Offsetrasternegativ oder -positiv unter Zwischenschaltung einer Streufolie oder Streulichtquelle oder eines Strichstärkenwandlers das Halbtonpositiv oder -negativ erzeugt wird.
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