Die Erfindung betrifft eine Traglufthalle, deren Hülle in Längsrichtung aus mehreren Stoffbahnen zusammengesetzt ist, welche je eine äussere Schicht und eine innere Schicht aufweisen, wobei die beiden Schichten miteinander und mit den Schichten von benachbarten Stoffbahnen an ihren seitlichen Rändern verbunden sind, und wobei Lufteinlässe vom Halleninnenraum zu den Zwischenräumen zwischen den Schichten der einzelnen Stoffbahnen vorhanden sind.
Bei bekannten Traglufthallen dieser Art verlaufen die Stoffbahnen entweder vom Fuss der Halle bis zu deren Scheitel, wo sie an ihrem Stirnende mit dem angrenzenden Stirnende einer entsprechenden Bahn auf der anderen Seite der Halle verbunden sind, oder die Bahnen verlaufen durchgehend vom Fuss an einer Seite der Halle über den Scheitel bis zum Fuss auf der anderen Seite der Halle. Die innere Schicht der Stoffbahnen dient dazu, zwischen den beiden Schichten eine als Wärmedämmung dienende Luftschicht zu schaffen, die bei Kälte die Wärmeverluste aus der Halle herabsetzt und bei Sonnenbestrahlung die Innentemperatur der Halle an einem erträglichen Mass hält.
Damit der innere Überdruck der Halle die innere Schicht nicht gegen die äussere presst, ist die innere Schicht an den Stirnenden der jeweiligen Bahn nicht mit der äusseren Schicht verbunden, so dass der Luftdruck zwischen den Schichten der gleiche ist wie im Halleninnenraum. Bei den bekannten Traglufthallen beträgt normalerweise der dadurch bedingte Abstand zwischen den beiden Schichten der Stoffbahnen etwa 10 bis 15 cm. Dieser Abstand ist somit von einer derartigen Grössenordnung, dass zwischen den Schichten Konvenktionsströmungen entstehen können, welche eine Wärmeübertragung von der inneren Schicht zur äusseren oder umgekehrt bewirken.
Dabei dienen die zwischen den beiden Schichten der Stoffbahnen gebildeten Kanäle häufig zugleich zur Luftumwälzung, indem die Kanäle an ihrem unteren Ende mit Absaugkanälen im Hallenfundament dichtschliessend verbunden sind, die zur Pumpen- und Heizungszentrale der Halle führen, während die Kanäle zwischen den Stoffschichten am Scheitel der Halle offen sind. Durch andere Kanäle im Hallenfunda ment wird von der Pumpen- und Heizungszentrale Luft eingeblasen, die sich aus Frischluft und Umluft zusammensetzen und je nach Bedarf befeuchtet, erwärmt oder in anderer
Weise vorbehandelt sein kann.
Aufgabe der Erfindung ist, Traglufthallen der eingangs erwähnten Art derartig auszubilden, dass im Zwischenraum zwischen den beiden Schichten der Stoffbahnen möglichst wenig Luftströmungen entstehen, die eine Wärmeübertragung von der inneren Schicht zur äusseren oder umgekehrt begün stigen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Bahnbreite der einen Stoffbahnschicht grösser als die der anderen Schicht ist, dass die beiden Schichten einer Stoffbahn auch an ihren Stirnendrändern miteinander verbunden sind und dass die innere Schicht jeder Stoffbahn wenigstens eine Öffnung aufweist.
Durch diese Ausbildung wird erreicht, dass der Zwischen raum zwischen den beiden Schichten der Stoffbahnen keinen an den Enden offenen Kanal bildet, durch welchen eine Luft strömung stattfinden könnte, sondern dass die Luft im Zwi schenraum im wesentlichen stillstehend bleibt. Die Öffnungen der inneren Schicht dienen nur als Druckausgleich zum Hallen innenraum. Infolge des Breitenunterschieds der beiden
Schichten stellt sich ein Abstand zwischen diesen von nur wenigen cm, vorzugsweise in der Grössenordnung 1,5 bis 2 cm, ein. Dieser geringe Abstand trägt auch dazu bei, Luftströmun gen im Zwischenraum zu unterdrücken und somit die wärme dämmende Wirkung der darin befindlichen Luft zu erhöhen.
Zweckmässig befindet sich wenigstens eine der Öffnungen der inneren Schicht unmittelbar über dem Fussboden der
Halle, so dass beim Aufblasen der Halle gleich zu Anfang ein Druckausgleich und damit ein fortschreitendes Abheben der beiden Schichten voneinander stattfinden kann. Dabei ist es vorteilhaft, wenn in der Öffnung bzw. in mehreren Öffnungen eine gegen die äussere Schicht vorspringende Hülse angeordnet ist, die somit von vornherein einen gewissen örtlichen Abstand zwischen den beiden Schichten sicherstellt und dadurch das Einströmen der Tragluft in den Zwischenraum der beiden Schichten erleichtert. Dabei kann die Wand der Hülse im Bereich zwischen den beiden Schichten mit wenigstens einer Öffnung versehen sein, so dass die einströmende Luft nicht erst die äussere Schicht von der Mündung der Hülse abheben muss, um in den Zwischenraum eindringen zu können.
Beim Absenken der Halle wird dadurch auch das Entweichen der Luft aus dem Zwischenraum erleichtert.
Um zu verhüten, dass Schmutzpartikel oder dgl. durch die Öffnungen der inneren Schicht in den Zwischenraum zwischen den Schichten dringen, kann ein Gitter die Wand der Hülse bilden oder die der äusseren Schicht zugekehrte Mündung der Hülse überdecken.
Ferner kann eine grosse Anzahl kleiner Öffnungen über die Gesamtfläche der inneren Schicht verteilt sein, um die Schallreflektion der inneren Schicht herabzusetzen. Damit wird das bei Traglufthallen oft als lästig empfundene akustische Verhalten wesentlich verbessert. Es ist nicht notwendig, sämtliche dieser kleinen Öffnungen mit Hülsen zu versehen, sondern es genügt, wenn nur einige der Öffnungen mit solchen Hülsen versehen sind.
Die Erfindung wird im Nachstehenden anhand der Zeichnung beispielsweise näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt einer Traglufthalle nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Teilschnitt der Hallenwandung nach der Linie A-A in Fig. 1 in grösserem Masstab, und
Fig. 3 eine vergrösserte Darstellung einer Einzelheit B in Hallenquerschnitt nach Fig. 1.
Der in Fig. 1 dargestellte Hallenquerschnitt liegt etwa an der Längsmitte einer aus zwei Schichten 1, 2 bestehenden Stoffbahn, die sich von einem Fundamentteil 6a an der einen Seite der Halle bis zu einem Fundamentteil 6b an der anderen Seite der Halle erstreckt. Wie in Fig. 2 dargestellt, sind die beiden Schichten 1, 2 an ihren seitlichen Rändern 8, 9 miteinander sowie mit den angrenzenden Stoffbahnen la, 2a bzw.
lb, 2b verbunden, z. B. durch Nähen, Kleben oder Verschweissen. Ebenfalls sind die Schichten 1, 2 an ihren stirnseitigen Rändern 10, 11 in ähnlicher Weise miteinander verbunden. Die von den Stoffbahnen gebildete Hallenwandung ist in geeigneter Weise an Haltestangen 5 befestigt, die in den Fundamentteilen 6a, 6b mittels Ankereisen 7 verankert sind.
Die innere Schicht 2 weist eine Öffnung 3 auf, in welcher eine Hülse 4 befestigt ist, die sich in Richtung auf die äussere
Schicht 1 erstreckt und an beiden Enden offen ist.
Zu Anfang des Aufblasens der Traglufthalle liegen die äusseren und inneren Schichten 1, 2, la, 2a bzw. lb, 2b der miteinander verbundenen Stoffbahnen ohne wesentlichen
Zwischenraum aneinander an, ausgenommen an den Stellen, wo sich eine Hülse 4 befindet. Da der Druck der eingeblase nen Tragluft zuerst auf die innere Schicht 2 einwirkt, bleibt diese vorerst gegen die äussere Schicht 1 angedrückt, bis die
Halle ihre Fertiggestalt angenommen hat.
Da aber die innere
Schicht eine etwas grössere Breite und Länge als die äussere
Schicht hat und aus relativ weichem Material besteht, entfernt sie sich allmählich von der äusseren Schicht unter der Einwir kung der Schwerkraft, wobei die Tragluft durch die Öffnungen
3 und die Hülsen 4 in den Zwischenraum zwischen den beiden
Schichten einsickert, so dass ein Druckausgleich beiderseits der inneren Schicht 2 stattfindet.
Durch entsprechende Wahl der Länge und Breite der bei den Schichten 1, 2 kann erreicht werden, dass der Abstand der
Schichten nach erfolgtem Druckausgleich im Durchschnitt etwa 1,5 bis 2 cm beträgt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist für jede Stoffbahn
1, 2 nur eine Öffnung 3 mit darin angeordneter Hülse 4 vorge sehen. Es ist jedoch auch möglich, für jede Stoffbahn mehrere derartige Öffnungen vorzusehen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die beiden Schichten 1, 2 an mehreren Stellen ihrer
Länge, z. B. am Scheitel der Halle, in Quernähten miteinander verbunden sind, entsprechend den Verbindungsnähten 10, 11.
In diesem Falle muss für jeden zwischen zwei Quernähten liegenden Stoffbahnabschnitt wenigstens eine Öffnung 3 vor handen sein. Bei Verwendung nur weniger Druckausgleichöff nungen 3 müssen diese eine angemessene Grösse haben. Wie bereits erwähnt, kann jedoch auch eine sehr grosse Anzahl von kleinen Öffnungen über die Gesamtfläche der inneren Schicht
2 verteilt sein, so dass diese Schicht als Schallschluckdecke dient, um die akustischen Verhältnisse in der Halle zu verbes sern.
Zwischen den kleinen Öffnungen können sich ausserdem einzelne grössere Öffnungen 3 mit Hülsen 4 befinden.