Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Parallelometer, das einen Modelltisch zum Einstellen des Kiefermodells und eine Säule mit einem Doppelgelenkausleger und einer Festklemmeinrichtung zum Befestigen des Markierungswerkzeugs enthält, wobei die Säule und der Modelltisch auf einer gemeinsamen Grundplatte montiert sind und die Festklemmeinrichtung sich in der zu ihrer Achse senkrechten Ebene sowie in Richtung dieser Achse bewegen kann.
Bisher ist ein Parallelometer bekannt, das einen Modelltisch zum Einstellen des Kiefermodells und eine Säule mit Spannfutter zum Halten des Markierungswerkzeugs einschliesst, die beide auf einer gemeinsamen Grundplatte montiert sind. Das Spannfutter kann sich in der zur Spannfutterachse senkrechten Ebene sowie in Richtung dieser Achse bewegen.
Durch eine Schrägstellung des Tisches mit daran befindlichem Kiefermodell werden die Achsen von Zahnpaaren, deren Bisektrix zu ermitteln ist, parallel zur Achse des Markierungswerkzeugs orientiert, und die Lage der Zahnachsen wird dann am Sockel des Kiefermodells vermerkt. Im weiteren wird durch geometrische Konstruktionen eine etwa in der Mitte zwischen den vermerkten Zahnachsen verlaufende Linie ermittelt. Diese Linie wird für die Bisektrix des gegenseitigen Neigungswinkels des Zahnpaares angenommen und parallel zur Achse des Markierungswerkzeugs orientiert, wonach auf die Zähne eine Bezugslinie aufgetragen und die Einsatzrichtung der Prothese festgelegt wird.
Das bekannte Parallelometer ermöglicht jedoch nicht, die Lage der Bisektrix des gegenseitigen Neigungswinkels von Zahnpaaren genau zu ermitteln, was zu einer falschen Festlegung der Einsatzrichtung der Prothese führen kann. Darüber hinaus erfordert die Ermittlung der für die Bisektrix anzunehmenden Mittellinie durch zusätzliche geometrische Konstruktionen (durch Aufteilung des Winkels in ungefähr gleiche Teile) einen erhöhten Zeitaufwand und macht den Prozess der Parallelometrie umständlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Parallelometer zu entwickeln, das die geometrischen Kon struktionen am Kiefermodell vereinfacht, und die Bisektrix des gegenseitigen Neigungswinkels von Zahnpaaren sowie die Einsatzrichtung der Prothese in Übereinstimmung mit der ermittelten Bisektnx auf mechanischem Wege mit erhöhter Genauigkeit festzulegen ermöglicht.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, dass es mit einem Mittel zum Einstellen des Tisches mit daran befestigtem Kiefermodell in eine zur Auftragung einer Bezugslinie auf die Zähne notwendige Stellung bezüglich der Achse des Markierungswerkzeugs bei Festlegung der Einsatzrichtung der Prothese auf Grund der Bisektrix des gegenseitigen Neigungswinkels von Zahnpaaren versehen ist, das aus einer in der Festklemmeinrichtung des Parallelometers festgeklemmten Muffe mit einer Ausnehmung zum Festklemmen des Markierungswerkzeugs und aus einem an der Muffe montierten System von gelenkig miteinander verbundenen Stangen besteht, die zur Bestimmung der Zahnachsemichtungen durch Parallelorientierung mit diesen dienen und einen Rhombus mit veränderlichen Winkeln bilden, dessen eine Diagonale längs der Achse des in der Muffe festgeklemmten Markierungswerkzeugs verläuft.
Im erwähnten Verbindungsstück ist vorzugsweise eine Führungsbohrung für das Bearbeitungswerkzeug vorzusehen.
Der Vorteil des erfindungsgemässen Parallelometers besteht in seiner konstruktionsmässigen Einfachheit, einer hohen Ermittlungsgenauigkeit der Neigungswinkelbisektrix der Zähne und im mechanischen Festlegen der Einsatzrichtung der Prothese in Übereinstimmung mit der ermittelten Winkel bisektrix.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und den zugehörigen Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigt:
Fig. 1 die Gesamtansicht eines erfindungsgemässen Parallelometers mit Kiefermodell in schematischer Darstellung,
Fig. 2 den Teilschnitt II-II der Fig. 1 im vergrösserten Massstab.
Das Parallelometer enthält eine Grundplatte 1 (Fig. 1), auf welcher eine Säule 2, die zu ihrer Verstellung mit einer Schraube 3 versehen ist, und ein Modelltisch 4, der einen Feststellgriff 5 hat, aufgestellt sind.
Auf der Säule 2 ist ein Doppelgelenkausleger 6 montiert, der eine Festklemmeinrichtung 7 trägt, welche in der zu ihrer Achse senkrechten Ebene schwenkbar ist. Das Parallelometer ist mit einem Mittel zum Einstellen des Markierungswerkzeugs bezüglich des Modelltisches 4 mit daran befestigtem Kiefermodell 8 in die für die Auftragung einer Bezugslinie auf die Zähne notwendige Stellung ausgerüstet, wobei dieses Mittel eine in der Festklemmeinrichtung 7 festklemmbare Muffe 9 und ein System aus zwei aneinander angelenkten Stangenpaaren 10 umfasst, wobei die einen Enden jedes Stangenpaares an der Muffe 9 und die entgegengesetzten Enden vermittels eines Verbindungsstückes 11 an einem in Längsrichtung beweglichen Stab 12 angelenkt werden, der parallel zur Achse des Markierungswerkzeugs 13 (Fig.
2) verläuft und mit einem Gewinde 14 versehen ist, das mit einer drehbaren, auf der Muffe 9 montierten Antriebsmutter 15 zusammenwirkt.
Das Markierungswerkzeug 13 passt in eine Führungsbohrung 16 des Verbindungsstückes 11 und wird durch eine Feststellschraube 17 in der Ausnehmung 18 der Muffe 9 befestigt.
Das erfindungsgemässe Parallelometer arbeitet wie folgt:
Das Kiefermodell 8 wird auf den Modelltisch 4 aufgestellt.
An eine seiner Seiten, beispielsweise an die Frontseite, wird der Doppelgelenkausleger 6 herangeführt, und das Stangensystem 10 wird durch Drehung der Schraube 3 abhängig von der Neigungsrichtung (ins Innere oder nach Aussen) des Zähnepaares, dessen Bisektrix des Winkels zwischen den beiden Zähnen zu ermitteln ist, derart verstellt, dass die oberen oder unteren Stangen 10 in der Höhe der Zähne des Kiefermodells 8 liegen.
Dann werden die Achsen dieser Stangen 10 durch Drehung der Antriebsmutter 15 und Schrägstellung des Modelltisches 4 parallel zu den Achsen des gewählten Zahnpaares orientiert, wonach die gefundene Stellung des Tisches 4 durch den Feststellgriff 5 fixiert wird.
In dieser Stellung des Gestänges ist die Achse des Stabes 12 (Fig. 2) die Bisektrix des Winkels zwischen dem gewählten Zahnpaar, die nun am Sockel des Kiefermodells 8 (Fig. 1) vermerkt wird, indem eine zu einer Erzeugenden des Stabes 12 parallele Linie aufgezeichnet wird.
Auf ähnliche Weise erhält man die Bisektrix des Winkels zwischen einem anderen Zahnpaar des Kiefermodells 8, das in einer anderen Ebene, beispielsweise an der Seite liegt.
Hiernach werden die Stangen 10 parallel zu den erhaltenen Bisektrizes der beiden Zahnpaare orientiert und die Schrägstellung des Tisches 4 mit dem Feststellgriff 5 fixiert.
Dann wird in die Führungsbohrung 16 (Fig. 2) des Verbindungsstückes 11 und in die Ausnehmung 18 der Muffe 9 das Markierungswerkzeug 13, beispielsweise ein Stab mit Gnffel, eingelegt und mit Hilfe der Feststellschraube 17 befestigt; hiernach wird durch die Drehung an der Schraube 3 (Fig. 1) der Doppelgelenkausleger 6 so weit hochgehoben, dass der Griffel des Markierungswerkzeugs 13 sich auf der Höhe der Zähne des Kiefermodells befindet.¯Durch Verschwenkung des Doppelgelenkauslegers 6 in erforderlicher Richtung wird mit dem Gnffel des Markierungswerkzeugs 13 auf die Zähne die Bezugslinie markiert, die die Einsatzdch- tung der Prothese bestimmt und nach welcher später die Kon- struktion der Zahnprothese gewählt und angerissen wird.
Die vorgeschlagene Ausführung des Parallelometers ermöglicht die Benutzung von.auswechselbaren Markierungsinstrumenten zur Durchführung unterschiedlicher Vorgänge der Parallelometrie, wie Festlegung der Retentionsgrenzen von Klammern, Anordnung der Geschiebe usw.