Beheizbarer Schrumpftunnel
Die Erfindung betrifft einen beheizbaren Schrumpftunnel für in schrumpfbare Kunststoff-Folien verpackte Güter, bei dem eine Tunnelhaube von etwa U-förnaigem Querschnitt über einem Tunnelboden angeordnet ist und eine in Tunnellängsrichtung durchgehende Förderbahn für die Güter überdeckt.
Bei den bekannten Schrumpftunneln der angegebenen Gattung (Deutsches Gebrauchsmuster 1 893 045) besteht der Nachteil, dass wegen des ein für allemal festliegenden, wirksamen Querschnittes des Tunnels, z. B. beim Verpacken kleiner Güter, ein unverhältnismässig grosser Raum ständig aufgeheizt werden muss, was nicht nur unwirtschaftlich ist, sondern auch zu Mängeln an der geschrumpften Verpackungsfolie selbst führt.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, diesem Nachteil abzu-helfen und einen Schrumpftunnel vorzuschlagen, dessen wirksamer Querschnitt an die Grösse des Verpackungsgutes anpassbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass zur Veränderung des wirksamen Tunnelquerschnittes die Tunnelhaube mit ihren Seitenwänden den Boden seitlich teleskopierend umfasst und die Haube gegenüber dem Boden höhenverstellbar ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zur Beheizung des Tunnels an dessen Decke und Boden Gebläse zur Erzeugung kreisförmig in sich geschlossener Heissluftströme vorgesehen sind und die Strömungsrichtung des einen Heissluftstromes parallel zur lotrechten Längsschnittebene des Tunnels und diejenige des anderen Heissluftstromes senkrecht zu dieser Ebene derart verläuft, dass beide Heissluftströme einander wenigstens teilweise durchdringen. Auf diese Weise wird der Vorteil erreicht, dass unabhängig vom jeweils eingestellten, wirksamen Tunnelquerschnitt der Tunnel vollkommen mit Heissluft, und zwar insbesondere über seine gesamte Breite hinweg ausgefüllt ist.
Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt eines erfindungsgemässen Schrumpftunnels;
Fig. 2 einen Querschnitt des Tunnels entlang der Linie 2-2 in Fig. 1 und
Fig. 3 eine Stirnansicht des Tunnels mit Blickrichtung von links in Fig. 1.
Auf einem Untergestell 1 ist ortsfest ein Tunnelboden 2 gelagert, der von einer Tunnelhaube 3 überdeckt ist. In Längsrichtung des vom Boden 1 und der Haube 3 gebildeten Tunnels verläuft durchgehend eine luftdurchlässige Förderbahn 4, die z. B. aus einem endlosen, vorzugsweise durchbrochenen, über Rollen 5 geführten, in nicht näher gezeichneter Weise angetriebenen Förderband bestehen kann. Auf dem luftdurchlässigen Förderband werden die mit schrumpfbarer Kunststoff-Folie umhüllten Güter durch den Schrumpftunnel hindurchtransportiert.
Der Tunnelboden 2 und die vom horizontalen Teil der Haube 3 gebildete Tunneldecke 6 weisen Ausnehmungen 7 bzw. 8 auf, in welchen jeweils ein Gebläserad eines Heissluftgebläses 9 bzw. 10 sowie elektrisch beheizte Heizkörper 11 bzw. 12 angeordnet sind. Die Ausnehmungen 7 bzw. 8 deren Form aus Fig. 1 und 2 erkennbar ist, bilden Führungen für die von den Gebläsen 9, 10 erzeugten Heissluftströme. Die Längsachse der Ausnehmung 7 im Tunnelboden 2 verläuft parallel zur Längsachse des Tunnels. Hingegen verläuft die Längsachse der Ausnehmung 8 in der Tunneldecke 6 quer zur Tunnellängsachse.
Auf diese Weise wird erreicht, dass die Strömungsrichtung der vom Gebläse 9 erzeugten, ringförmig in sich geschlossener, durch den Pfeil 13 angedeuteter Heissluftströme parallel zur Längsschnittebene des Tunnels verläuft, während umgekehrt die Strömungsrichtung der vom Gebläse 10 erzeugten, ebenfalls kreisförmig geschlossenen Heissluftströme 14 senkrecht zur Längsschnittebene des Tunnels gerichtet ist.
Etwa in der Mitte des Tunnels durchdringen sich beide Ströme 13 und 14, was in der Zeichnung nicht eigens dargestellt ist. Die vom Gebläse 9 erzeugte Heissluftströmung 13 füllt den Tunnel im wesentlichen längsweise mit Heissluft, während das Gebläse 10 auf Grund seiner quergerichteten Strömung 14 dafür sorgt, dass der gesamte Tunnelquerschnitt heissluftgefüllt ist. In der Zeichnung ist lediglich jeweils ein Gebläse am Tunnelboden 2 bzw. an der Tunneldecke 6 angeordnet. Es versteht sich jedoch von selbst, dass bei Bedarf auch mehrere Heissluftgebläse hinter- oder nebeneinander an Boden und Decke angeordnet werden können.
Wie dargestellt, besitzt die Tunnelhaube 3 einen etwa U-förmigen Querschnitt und umfasst mit ihren Seitenwänden 16 teleskopierend vom Boden 2 abstehende Seitenwände 17, 18. Auf diese Weise kann durch Anheben oder Absenken der Tunnelhaube 3 der wirksame Tunnelquerschnitt verändert und der Höhe nach an die Querschnittsform eines zu verpackenden Gutes angepasst werden, was im Sinne einer raschen Schrumpfung und einer Einsparung an Heizleistung von erheblichem Vorteil ist.
Wie aus den Figuren hervorgeht, ist die Tunnelhaube 3 mit ihren Seitenwände 15, 16 auf Säulen 19, 20 befestigt, die ihrerseits horizontal gleitbar auf Trägern 21 bzw, 22 aufruhen. Die Säulen 19, 20 sind in passenden Ausnehmungen des Untergestells 1 vertikal verschieblich derart gehalten, dass sie bei einer Horizontalverschiebung der Träger 21, 22 nicht mitgenommen werden können. An den Trägern 21, 22 greift unter Verwendung eines Hebel- oder Scherengestänges ein Schraubspindelantrieb an, um die Tunnelhaube 3 anzuheben und abzusenken.
Bei dem auf der Zeichnung skizzierten Antrieb verschiebt sich beim Drehen an der Kurbel 23 eine Mutter 24 auf einer Schraubspindel 25. Die Mutter 24 ist gelenkig und gleitverschieblich mit einem Führungsstück 26 verbunden, das am einen Schenkel eines auf einer Welle 27 drehfest gelagerten Winkelhebels 28 sitzt.
Der andere Schenkel dieses Winkelhebels 28 ist gelenkig mit dem Träger 21 verbunden. Die Träger 21, 22 sind weiterhin an drehbeweglich gelagerten Hebeln 29 abgestützt, von denen einer ebenfalls auf der Welle 27 sitzt und beim Verschwenken des Hebels 28 mitgenommen wird.
Beim Betätigen der Kurbel 23 verschwenkt sich der Winkelhebel 28 und nimmt die Träger 21, 22 je nach Drehrichtung nach oben oder untern mit, wodurch unter Vermittlung der Säulen 19, 20 die horizontal gleitend auf den Trägern 21, 22 abgestützt sind, die Tunnelhaube 3 auf- oder abbewegt werden kann.
Es versteht sich von selbst, dass die zuvor beschriebene Querschnittsveränderung des Tunnels durch Aufund Abbewegen der Tunnelhaube nicht nur bei einem mittels Heissluftgebläsen beheizten Schrumpftunnel anwendbar ist, sondern ebenso auch bei einem Schrumpftunnel der in anderer Weise, z. B. durch elektrische Heizspiralen, aufgeheizt wird.
Den Fig. 1 und 2 lässt sich entnehmen, dass im Innern des Tunnels Leitbleche 31 drehbeweglich angeordnet sind, die vorzugsweise von aussen verstellbar sind und dazu dienen, die Heissluftströmungen in Abhängigkeit von der Gestalt des Verpackungsgutes entsprechend einzustellen.
An beiden Stirnseiten des erfindungsgemässen Schrumpftunnels sind einzeln verstellbare Schuppen 32 angeordnet, mittels welcher die Grösse der Ein- und Auslauföffnung an die Gestalt des Verpackungsgutes 33 (vgl. Fig. 3) anpassbar ist. Bei der dargestellten Ausführungsform bestehen diese verstellbaren Schuppen 32 aus einzelnen Blechtafeln mit Langlöchern 34, an welchen die Tafeln mittels Stellschrauben 35 an den Stirnseiten der Tunnelhaube 3 gehalten sind.