CH363302A - Verfahren zur Reinigung Na2s- oder H2S-haltiger und eiweisshaltiger Abwässer - Google Patents

Verfahren zur Reinigung Na2s- oder H2S-haltiger und eiweisshaltiger Abwässer

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CH363302A
CH363302A CH4393657A CH4393657A CH363302A CH 363302 A CH363302 A CH 363302A CH 4393657 A CH4393657 A CH 4393657A CH 4393657 A CH4393657 A CH 4393657A CH 363302 A CH363302 A CH 363302A
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CH4393657A
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Heinrich Dr Luessem
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Passavant Werke
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
    • C02F1/5236Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents

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Description


  Verfahren zur Reinigung     Na2S-    oder     H2S-haltiger    und     eiweisshaltiger    Abwässer    Der Reinigung     schwefelnatriumhaltiger        und/oder     schwefelwasserstoffhaltiger Abwässer und     eiweiss-          haltiger    Abwässer, insbesondere aus Gerbereien und       Lederfabriken,   <B>.</B> 'stehen bekanntlich wirtschaftliche  und     chemisch-technische.    Schwierigkeiten entgegen.

    Der Grund liegt in dem stark schwankenden     pH7Wert,     dem     ungleichmüssigen    Mengenanfall der Abwässer  und in dem vielfachen und ständigen Wechsel in der  Menge und in der Art der Verunreinigungen. Die  Reinigung der Abwässer ist auf die Dauer nicht zu  umgehen, weil diese Abwässer schon bei Einleitung  relativ geringer Mengen in den     Vorfluter    dort alle  Lebewesen vernichten können.  



  Neben der getrennten Behandlung dieser<B>Ab-</B>  wässer, die aber sehr kostspielig ist, hat man auch  schon vorgeschlagen, solche Abwässer mit anderen  Abwässern aus     Gerbereien    und Lederfabriken zu  sammenzuführen und sie dann gemeinsam zu be  handeln. Als     Flockungs-        bzw.        Fällmittel    für die     Ei-          weisskolloide    schlägt man auch hier unter anderem  das aus der Reinigung anderer Industrieabwässer<B>be-</B>  kannte Eisensulfat oder     Eisenchlorid    vor, das für die  Reinigung von     Gerbereiabwässern    deshalb besonders  geeignet erscheint, weil es Sulfide binden und aus  fällen kann.

   Entsprechend den Erfahrungen mit an  deren     Industrieabwüssern    hat man in diesem Falle  das stark alkalische Abwasser erst durch eine     Vor-          behandlung    in einen     pH-Bereich    von<B>6-8</B> gebracht  und dann das Eisensalz zum Ausflocken der Kol  loide beigegeben, woran sich dann meist noch eine  Zugabe von Alkalien anschloss, um das in den sau  ren Bereich gelangte, gereinigte Abwasser<B>ZU</B> neutra  lisieren. Der Erfolg hat nicht befriedigt, da der<B>Ab-</B>  lauf nicht frei von Sulfiden und gelösten     Kolloiden     ist und noch in     Faulung    übergeht.  



  Die     Anmelderin    hat festgestellt, dass überra  schenderweise eine völlige Reinigung der fraglichen    Abwässer, meistens ohne chemische     Vorreinigung     mittels Eisensalzen, dadurch gelingt, dass dem<B>Ab-</B>  wasser Eisensalze starker Säuren in einer solchen  Menge zugegeben werden, die das     stöchiernetrische          Mengenverhältnis    Fe zu<B>S</B> unterschreiten, und     dass     die     Alkalität    des Abwassers auf     pH   <B>8,5-10</B> abge  stumpft wird, ferner dass das Abwasser intensiv be  lüftet wird.  



  Es wurde nämlich durch die     Anmelderin    gefun  den, dass unter intensivem Belüften Sulfide     n        ält        un-          terstöchionietrischen    Mengen an Eisensalzen ausge  fällt werden können, indem dann das zugesetzte  Eisen nicht allein als Fälschungsmittel dient, sondern  zur Hauptsache als Katalysator.  



  Für das Abstumpfen der     Alkalität    des Abwassers  gibt es zwei Möglichkeiten<B>:</B> Entweder genügen die  Eisensalze, dass die     Alkalität        abgestumpf    wird, oder  es kann, z. B. gleichzeitig mit dem Eisen, Säure zu  gesetzt werden.  



  Durch den     überschuss    an Sulfiden bilden sich  Polysulfide, und über diese     Zwischenstafe,        FeS.',     wandelt sich durch Oxydation das gesamte Sulfid in  freien Schwefel um, und schliesslich     wiTd.    auch das  schwarze Eisensulfid     (FeS)    in Schwefel und braunes  Fe     (OH)3    oxydiert, so dass nicht     nureine        vollstäu-          dige    Schwefelbeseitigung erfolgt, sondern am Ende  auch das zugefügte Eisen als     drei-wertiges.-        Eisen-          hydroxyd    vorliegt,

   das<U>nun</U> auch wiederholt zur     Se-          dimentation    des     Eiweisses    zur Verfügung steht. Dies  ist durch die Abnahme des     KMn047Wertes    festge  stellt worden. Bei     portionenweiser    Zugabe von       schwefelnatäumhaltigem    Abwasser in ein Becken,  das eine konstante.

   Menge Eisen enthält, wurde bei  einem     pH-Wert    von<B>9</B> und intensiver Belüftung sogar  noch das 24fache an Schwefelnatrium in freien  Schwefel überführt, unabhängig von der zunehmen  den Konzentration von     Eiweisstoffen,    die ebenfalls      durch den vorübergehenden Kontakt an     Eisenhydro-          xyd    ausgefällt wurden. Dabei wurde festgestellt, dass  bei jeder Zugabe das als Fe     (OH)3    vorliegende  braune Eisen in     *schwarzes        Eisen-II-sulfid    und später  in     grün-schwarzes        Eisen-II/III-sulfid-Gemisch    um  gewandelt wurde.  



  Da eine     Alkalität    der Abwässer aus Gerbereien  und     Lederfabrike#n    meistens durch     Natriumsulfid    ver  ursacht wird, gelingt meistens eine völlige Reinigung  auch ohne     chen        uJsche        Vorbehandlung.    Mit einem  Bruchteil der zur     FäRung    der Sulfide äquivalenten  Menge kann dann auch die     Alkalität    auf einen     pa-          Wert    von     8,5-10    abgestumpft werden. Falls ausser       Nass    die Abwässer noch wesentlich-- Mengen andere  alkalische Substanzen enthalten, so kann z.

   B. der  Eisensalzlösung noch Säure zugesetzt werden. Da der  genannte     pa-Bereich    relativ gross ist, ist auch die  zugesetzte     Eisemalzmenge    nicht so kritisch, und da  her ist eine     kontinuierUche,    Arbeitsweise unschwer  möglich.  



  <I>Beispiel</I>  Nachstehend beschriebener Versuch wurde im       Labormasstab    durchgeführt.  



  Analyse des Abwassers vor der Behandlung:  
EMI0002.0024     
  
    Farbe <SEP> <B>..................</B> <SEP> dunkelgrau
<tb>  Durchsicht <SEP> <B>.................</B> <SEP> unter <SEP> <B>1</B> <SEP> cm
<tb>  PH-Wert <SEP> <B><I>11,5</I></B>
<tb>  absetzbare <SEP> Stoffe <SEP> n. <SEP> 2 <SEP> St. <SEP> 2 <SEP> m1/1
<tb>  Kaliumpermanganatverbrauch <SEP> <B>768</B> <SEP> mg/1
<tb>  Sulfide <SEP> <B>(S2-) <SEP> ............ <SEP> 1360</B> <SEP> mg/1
<tb>  Chloride <SEP> <B>.............. <SEP> 1650</B> <SEP> mg/1       In einem Reaktionsgefäss von<B>51</B> Inhalt wurden  220 mg Eisen (als     Eisen-II-sulfat    in<B>200-300</B>     m1/1     Wasser gelöst) gegeben und grobblasig mit einer  Aquarienpumpe belüftet.

   Aus einem darüber ange  ordneten     Gefäss    lässt man das hochkonzentrierte<B>Ab-</B>  wasser stetig     zutropfen.    Nach<B>1</B> Stunde sind etwa  <B>3 1</B> Abwasser zusätzlich in das     ReaMonsgefäss    ge  langt.    Nach Zugabe der<B>3 1</B> Abwasser hat das Gemisch  einen pH-Wert von etwa<B>10,0.</B> Gegebenenfalls -kann  man durch Zugabe von Säuren den     pH-Wert    auf  <B>9-10</B> einregulieren.  



  Die Schlammfarbe ist grau bis schwarzbraun. Es  wird so lange weiterbelüftet, bis die Schlammfarbe  ockerbraun<B><U>g</U></B> -Wert auf<B>6,5-7,5</B>  geworden und der PH  abgesunken ist. Dann stellt man die Belüftung ab  und lässt etwa<B>30</B> Minuten klären.  



  Der Versuch wurde bei einer Zugabe von<B>31</B>  Abwasser abgebrochen. Es wurden dabei mit  <B>1</B>     Aequivalent    Eisen<B>5</B>     Aequivalente    Sulfid um  gesetzt.  



  Die einfache grobblasige Belüftung dauerte meh  rere Stunden. Durch Intensivierung der     Belüftungs-          fonn    kann die Belüftungsdauer wesentlich gekürzt  werden.

Claims (1)

  1. <B>PATENTANSPRUCH</B> Verfahren zum Reintgen Na.S-haltiger und/oder H2S-haltiger und eiweissGakiger Äbwässer, insbeson dere von Gerbereien und Lederfabriken, mittels Eisensalzen, dadurch gekennzeichnet, dass dem<B>Ab-</B> wasser Eisensalze starker Säuren in einer solchen Menge zugegeben werden, die das stöchiometrische Mengenverhältnis Fe<B>- S</B> unterschreitieen und dass die Alkalität des Abwassers auf PH<B>8,5-10</B> abgestumpft wird, ferner dass das Abwasser intensiv belüftet wird.
    UNTERANSPRUCH Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass dem Abwasser Eieensulfat beige geben wird.
CH4393657A 1956-03-15 1957-03-15 Verfahren zur Reinigung Na2s- oder H2S-haltiger und eiweisshaltiger Abwässer CH363302A (de)

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CH4393657A CH363302A (de) 1956-03-15 1957-03-15 Verfahren zur Reinigung Na2s- oder H2S-haltiger und eiweisshaltiger Abwässer

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3224260A1 (de) * 1981-06-30 1983-01-13 Tioxide Group Ltd., London Behandlungszusammensetzungen, ihre herstellung und ihre verwendung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3224260A1 (de) * 1981-06-30 1983-01-13 Tioxide Group Ltd., London Behandlungszusammensetzungen, ihre herstellung und ihre verwendung

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