Einrichtung für die Dichtheitsprüfung von Rohrverbindungen
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung für die Dichtheitsprüfung von Rohrverbindungen, bei welcher an der zu prüfenden Stelle mittels Dichtungen ein geschlossener Raum gebildet wird, in den ein Druckmedium eingeführt werden kann.
Bei einer bekannten Einrichtung der Art gelangt ein U-förmig profilierter Ringkranz zur Anwendung, welcher mittels in Ringnuten angeordneten hydraulisch angepressten Dichtungsringen gegen die Rohrwandung abgedichtet wird. Das einwandfreie Funktionieren dieser Einrichtung ist von Zufälligkeiten, vor allem von der genauen Abstimmung des das Dichten bewirkenden Anpressdruckes und des Prüfdruckes aufeinander abhängig.
Nach einem anderen bekannten Vorschlag wurde ein Ringkranz mit einem C-förmig profilierten Nutring aus elastischem Material versehen, dessen Lippen unter der Wirkung zunächst der eigenen Vorspannung und dann des Prüfdruckes an der Rohrwandung anliegen und dabei den geschlossenen Prüfraum umschliessen. Die Empfindlichkeit der Lippen gegen Verletzung erweist sich als schwerwiegender Nachteil und erschwert insbesondere das Einführen der Prüfvorrichtung in die Rohrleitung. Besondere Massnahmen sind notwendig, um die Packung mit eingeschrumpftem Durchmesser in die Leitung einführen und anschlie ssend spreizen zu können.
Zweck der Erfindung ist, eine Einrichtung zu schaffen, welche die Dichtigkeitsprüfung von Rohrleitungen auf besonders einfache Art und Weise ermöglicht und nicht mit den erwähnten, oder anderen Nachteilen behaftet ist. Das Neue nach der Erfindung besteht darin, dass zur Bildung des Druckraumes wenigstens ein an einem verfahrbaren Tragkranz angeordneter geschlossener Ringschlauch vorgesehen ist.
In der Zeichnung ist eine Ausführung des Erfindungsgegenstandes rein beispielsweise dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 die Einrichtung im Längsschnitt, und zwar nach der Linie 1 - 1 der Fig. 2,
Fig. 2 einen Querschnitt und
Fig. 3 einen weiteren Längsschnitt nach der Linie III - III.
Die Einrichtung besitzt einen in der zu prüfenden Rohrleitung verfahrbaren auf Rädern 3 abgestützten Wagen 2. Es sind, wie aus der Zeichnung ersichtlich, vier Räder 3 vorgesehen, welche paarweise in einer gemeinsamen Ebene liegen, und in je einem Längsträger 4 angeordnet sind. Die Längsträger 4 sind mittels eines Mittelstückes 5 (s. besonders Fig. 2 und 3) miteinander verbunden, und zwar derart, dass die Radebenen miteinander einen Winkel, z. B. von 90o einschliessen. Die in dieser Weise entstehende Schnittgerade der Radebenen ist mit 6 bezeichnet. Im übrigen sind die Räder 3 in zur Schnittgeraden 6 senkrechten Schlitzen 7 ver- und feststellbar geführt, wobei sie freilich in ihren jeweiligen Ebenen bewegt werden.
Der Wagen 2 besitzt ferner einen an den Längsträgern 4 befestigten, zylindrischen Tragkranz 8, welcher dabei so angeordnet ist, dass die Zylinderachse mit den Schnittgeraden 6 zusammenfällt. Am äusseren Umfang des Tragkranzes 8 sind in axialem Abstand voneinander geschlossene Ringschläuche 9 aufgesetzt, welche in ihrer Lage durch einen zwischen den beiden Schläuchen 9 angeordneten Ringkasten 10 des Tragkranzes 8 und mittels an den Enden desselben angeordneten, in der Zeichnung nicht näher dargestellten Halter gehalten sind. Die Schläuche 9 sind mit je einem Anschlusssutzen 12 und mit je einem Entlüftungshahn 11 versehen, welche Teile mit dem Inneren der Schläuche kommunizieren und sich durch die Wandung des Tragkranzes 8 etwa radial nach innen erstrecken.
Die beiden Anschlussstutzen 12 sind mittels der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellten Rohrleitungen mit einem Steuerorgan 13 verbunden, welches seinerseits am Mittelstück 5 des Wagens 2 befestigt ist und an einer nachfolgenden Stelle noch näher beschrieben wird. Im Bereiche des Ringkastens 10 ist ein weiterer Entlüftungshahn 15 und ein Stutzen 14 angeordnet, welche im Raum zwischen den beiden Schläuchen 9 münden, wobei der Stutzen 14 mittels einer nicht dargestellten Leitung mit dem Steuerorgan 13 verbunden ist. An diesem Steuerventil ist eine ebenfalls nicht gezeichnete Speiseleitung angeschlossen, mittels welcher ein Druckmedium vorzugsweise Wasser der Prüfeinrichtung zugeführt wird.
Das Steuerorgan 13 kann mit hand- oder fernbetätigten Ventilen an sich bekannter Bauart ausgerüstet sein, wobei die verschiedenen, noch näher zu bezeichnenden Steuerimpulse auch in einer teilweise oder ganz automatischen Arbeitsweise erfolgen können.
Die Anwendung der Einrichtung erfordert das Einfahren derselben in die zu prüfende Rohrleitung, zu welchem Zwecke beispielsweise ein Bügelgriff 16 vorgesehen ist. Dieser Bügelgriff ist lediglich in der Fig. 2 eingezeichnet bzw. in der Fig. 3 angedeutet worden. Beim Verfahren der Einrichtung geben die in Axialebenen des Tragkranzes liegenden Räder 3 eine einwandfreie Führung, insbesondere dann, wenn mittels nicht dargestellter Verstellvorrichtungen für die Räder 3 der Tragkranz 8 bezüglich der Rohrleitung 1 zentriert worden ist. Nachdem die Einrichtung so plaziert wurde, dass die zu prüfende Stelle, im gegenwärtigen Fall eine Fuge zweier benachbarten Leitungsabschnitte, zwischen den beiden Schläuchen 9 liegt, werden diese mit Wasser, gegebenenfalls mit einem anderen Druckmedium gefüllt und dabei aufgebläht, bis sie rundum an der Innenwandung der Rohrleitung 1 dichtend anliegen.
In der Fig. 1 ist ein Schlauch 9 in dieser Stellung gezeichnet. Beim Füllen der Schläuche 9 können diese notwendigerweise mit Hilfe der Entlüftungshähnen 10 entlüftet werden.
Zweckmässig würde sich an die Mündungen dieser Hähne ein kurzer Schlauch aus einem biegsamen, elastischen Stoff anschliessen. Das Ende dieses Schlauches würde sich stets oben an der Innenwandung der Schläuche 9 andrücken, wobei eine restlose Abführung der Luft durch die Entlüftungshähne 11 ermöglicht wird.
Es versteht sich, dass beim Füllen der Schläuche 9 allfällige Zentrierungsfehler ausgeglichen werden.
Folglich ist es auch denkbar, auf die vorhergehende Zentrierung des Tragkranzes überhaupt zu verzichten, wobei die Zentrierung erst beim und durch das Auffüllen der Schläuche 9 erfolgen würde. Die Räder 3 könnten dabei mittels Federn abgestützt sein, damit sie den Kontakt mit der Rohrwandung nicht verlieren.
Anderseits könnten die Führungen der Räder 3, z. B. durch entsprechende Wahl der Reibverhältnisse, so ausgebildet sein, dass das Zurücksinken des durch die aufgeblähten Schläuche 9 zentrierten Wagens nach Entleerung dieser Schläuche, das heisst zwischen zwei Prüfungen - nicht erfolgen würde. Dadurch könnten, bei gleichzeitigem Verzicht auf besonders zu betätigende Zentriervorrichtungen die Prüfungen der Stossfugen einer Rohrleitung in schneller Aufeinanderfolge vorgenommen werden.
Nachdem die beiden aufgeblähten Schläuche 9 im Bereiche der Fuge einen geschlossenen Ringraum bilden, kann das Prüfmedium, z. B. Wasser durch den Stutzen 14 in diesen Raum geleitet werden, wobei gleichzeitig mittels des Hahnes 15 die Entlüftung des Raumes erfolgt. Zur einwandfreien Entlüftung kann der Hahn 15 zweckmässig mit seinem Stutzen radial nach aussen, das heisst auf die Gebrauchslage der Einrichtung bezogen nach oben verschoben werden. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, dass - in selbstredender Weise - die Entlüftungshähne 11 bzw.
15 im Tragkranz so angeordnet sind und dass der Wagen 2 bei der Prüfung eine solche Lage einnimmt, dass die Einmündungen der Hähne nach oben zu liegen kommen. Aus der Zeichnung können auf die tatsächliche Lage der Entlüftungshähne im Wagen 2 bzw. auf die bei der Prüfung eingenommene Lage des Wagens keine verbindlichen Schlüsse gezogen werden, da die Darstellungsart lediglich mit Rücksicht auf die Klarheit gewählt worden ist.
Die Schläuche 9 können ohne weiteres dem bei der Prüfung der Fuge zwischen ihnen, das heisst im Prüfraum herrschenden Druck standhalten, insbesondere dann, wenn sie - wie dies als zweckmässig erkannt wurde - aus einem mit Gewebe verstärkten schmiegsamen Material gefertigt sind.
Zurückkommend auf die nähere Ausgestaltung des Steuerorgans 13 muss dieses mit je einem Absperrhahn oder Absperrventil für jede der zu den beiden Stutzen 12 bzw. zum Stutzen 14 führenden Leitungen versehen sein. Die Absperrhähne können einzeln betätigbar sein. Anderseits könnte die am Stutzen 14 angeschlossene Leitung von einem druckgesteuerten Ventil beherrscht sein, welches selbsttätig öffnen würde, sobald eine vorbestimmte Druckhöhe in den Schläuchen 9 erreicht worden ist. Um die Bedienung der Einrichtung weiter zu vereinfachen, könnte man selbsttätig wirkende Entlüftungshähne benützen.
An Stelle von zwei Ringschläuchen könnte freilich auch nur deren einer verwendet werden. Dieser könnte selber U-förmig profiliert sein, oder aber beim Aufblähen z. B. mit Hilfe eines Einsatzringes eine solche Form annehmen. Doch könnte der Ringschlauch an beiden Seiten der Fuge satt an der Rohrwandung anliegen, wobei als eingeschlossener Raum der Fugenspalt zu betrachten wäre. Es ist selbstverständlich, dass mittels eines entsprechend dimensionierten Stutzens des Entlüftungshahnes 15 selbst dieser Spalt entlüftet werden kann.
Wenn auch die Verwendbarkeit der Einrichtung in bezug auf den Durchmesser der zu prüfenden Leitung auch von der Verstellbarkeit der Räder beeinflusst wird, sind die eigentlichen Grenzen doch durch die Aufblähbarkeit der Schläuche 9 gesetzt.