Verfahren sowie Einrichtung zur Herstellung mehrfarbiger Effektzwirne Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine Einrichtung zur Herstellung mehrfarbiger Effektzwirne auf einer Effektzwirnmaschine mit ein stellbaren Steuervorrichtungen zur Steuerung der Fadenzufuhrvorrichtungen. Wie bekannt, wird bei den Effektzwirnmaschinen entweder ein Faden als Trägerfaden benutzt, auf dem dann mit anderen Fäden (Effektfäden) die Effekte hergestellt werden, oder die Fäden sind abwechselnd Träger- und Effektfaden.
Dazu wird bei solchen Ma schinen für eine Verzwirnstelle eine Fadenzufuhrvor- richtung zur Herstellung z. B. von Knoten, eine an dere zur Herstellung z. B. von Raupen usw. ausge bildet. Als steuerbare Fadenzufuhrvorrichtung sind entweder in der Drehzahl regelbare oder in der Dre hung abstellbare Lieferzylinder, oder zwischen gleichmässig sich drehenden Lieferzylindern und der Verzwirnstelle sich befindende, durch Schwenkbewe gungen die Fadenzufuhr ändernde Fadenspannleisten bekannt.
Die Steuerung der Tätigkeit der Faden zufuhrvorrichtungen bzw. der Lieferzylinder oder Fa- denspannleisten erfolgt elektrisch, mechanisch oder auf eine andere bekannte Art mit Steuervorrichtungen, deren Schaltprogramm vor Inbetriebnahme der Ma schine entsprechend eingestellt wird. Diese Steuer vorrichtungen arbeiten meist mit Nockenscheiben oder mit Nockenketten und im Falle einer elektri schen Steuervorrichtung auch mit einer umlaufenden Scheibe mit Schaltsegmenten zur Schliessung eines Stromkreises, oder mit einer ebenfalls umlaufenden Scheibe mit einer Anzahl einstellbarer Blenden zur Betätigung einer Fotozelle.
Meistens werden auch Störgetriebe verwendet, die die Aufgabe haben, die eingestellten Schaltprogramme einer Steuervorrich tung periodisch zu ändern. Da bei den bekannten Effektzwirnmaschinen von einer Fadenzufuhrvorrichtung immer nur z. B. Kno ten, von einer anderen immer nur Raupen usw. her gestellt werden, erscheinen die Knoten alle z. B. rot, die Raupen alle blau usw., je nach der-Farbe des Fadens, von dem sie gebildet werden. Anders lassen sich diese Maschinen nicht einstellen.
Dass das Schaltprogramm bei den Steuervorrich tungen dieser Maschinen nur bei stillstehender Ma schine eingestellt werden kann, ist auch ein grosser Nachteil, da es selten gelingt, den gewünschten Effekt gleich zu bekommen und die Maschine deswegen mehrmals abgestellt werden muss, was natürlich sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Das Schaltprogramm während des Betriebes einzustellen oder zu ändern ist bei den bekannten Vorrichtungen kaum möglich; dies verlangt jedenfalls eine sehr grosse Geschick lichkeit und führt deshalb leicht zur Beschädigung der Steuervorrichtung.
Durch das Verfahren und die Einrichtung gemäss der Erfindung werden diese Nachteile beseitigt. Das erfindungsgemässe Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die Zufuhr der Fäden zu einer Verzwirn- stelle an allen zu verzwirnenden Fäden über die Fadenzufuhrvorrichtung so gesteuert wird, dass jeder Effekt abwechselnd von allen zu verzwirnenden Fä den gebildet wird, um abwechselnd in der Farbe des jeweiligen Fadens zu erscheinen.
Die zur Ausübung des Verfahrens besonders ge eignete, erfindungsgemässe Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass für jeden Faden einer Verzwirn- stelle eine Fadenzufuhrvorrichtung vorgesehen ist, die angehalten sowie mindestens in zwei Geschwin digkeitsstufen eingestellt werden kann mittels Kupp lungen, eines ausschaltbaren Getriebes sowie einer Bremse, das Ganze derart, dass die Fadenzufuhr- geschwindigkeit von mindestens einer Steuervorrich tung und das Ein- und Ausschalten des Getriebes von einer weiteren Steuervorrichtung gesteuert wird, und dass eine Steuervorrichtung mit einer Anzahl still stehender,
auch während des Betriebes der Maschine von Hand einstellbarer Einstellglieder zur Einstel lung des Schaltprogrammes der Steuervorrichtung versehen ist, damit dieses Schaltprogramm auch während des Betriebes der Maschine veränderbar ist.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung erörtert<B>:</B> Dadurch, dass eine Fadenzufuhrvorrichtung, z. B. ein Lieferzylinder, mittels mindestens zwei Steuer vorrichtungen in der Drehzahl steuerbar sowie ein- und abstellbar ist, lässt sich die Steuerung jeder Fa- denzufuhrvorrichtung an der Steuervorrichtung so einstellen, dass er nicht nur Knoten oder einen an dern Effekt, sondern abwechselnd mit den anderen Fadenzufuhrvorrichtungen alle vorkommenden Ef fekte bildet.
So werden die Knoten einmal von einer Fadenzufuhrvorrichtung in deren Fadenfarbe, dann von einer anderen in deren Fadenfarbe usw. herge stellt werden. Die Vorteile, die dadurch gegeben sind, liegen darin, dass man nicht nur die verschiedenen Effekte abwechselnd in den Farben der verwendeten Fäden herstellt, sondern jeder Effekt, z. B. Knoten, wird abwechselnd in allen verwendeten Farben her gestellt. Somit erscheinen bei einem derart hergestell ten Effektfaden die Raupen abwechselnd in Blau, Rot, Gelb usw., je nachdem, mit wieviel Fäden bzw.
Farben gearbeitet wird; dazwischen genau so in ab wechselnden Farben die Knoten und alle anderen Effekte, was einen sehr effektvollen Faden ergibt, der mit den bekannten Effektzwirnmaschinen nicht herstellbar ist.
Dadurch wiederum, dass bei einer Steuervorrich tung die zur Einstellung eines Schaltprogrammes be stimmten Einstellglieder stillstehend sind, ist es mög lich, das Schaltprogramm auch während der Arbeit der Maschine einzustellen oder zu ändern, was eine sehr grosse Zeitersparnis bedeutet und die Möglich keit gibt, auch während der Arbeit der Maschine durch Experimentieren mit den Einstellgliedern neue Effektkombinationen zu suchen.
Ausführungsbei spiele der Steuervorrichtung, bei denen die Einstell glieder auf einer Schalttafel oder mit der Steuer vorrichtung ausserhalb der Maschine sich befinden, sind besonders vorteilhaft, da hier die Einstellglieder gut übersichtlich und zugänglich gestaltet werden können.
Durch entsprechende Ausführung der Einstell- glieder kann auch vorgesehen werden, dass ein expe rimentell oder auf eine andere Art festgelegtes Schalt programm für eine bestimmte Effektkombination auf einer Lochkarte festgelegt wird und bei Bedarf mit der Lochkarte wiederum schnell eingestellt werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es werden be schrieben Eine elektrische Ausführung der Einrichtung zur Steuerung der Tätigkeit einer Fadenzufuhrvor- richtung einer Effektzwirnmaschine mit Fadenzufuhr mittels Lieferzylindern ; drei elektrische Ausführungen der Steuervorrichtung, die so ausgebildet sind, dass ein Schaltprogramm auch während der Arbeit der Maschine eingestellt werden kann, und zum Schluss noch eine sehr einfache Steuervorrichtung, mit der jedoch zur Einstellung eines Schaltprogrammes die Maschine abgestellt werden muss.
Die Zeichnungen zeigen schematisch Fig. 1 die Gesamtanordnung einer Einrichtung; Fig. 2 die elektrische Steuerschaltung der Ein richtung ; Fig. 3 axiale Ansicht einer Steuervorrichtung mit Einstellgliedern (einfachere Ausführung) ; Fig. 4 Seitenansicht der Steuervorrichtung nach Fig. 1, mit einem Teilausschnitt ; Fig. 5 Ansicht der Steuervorrichtung nach Fig. 1 und 2 und eines Reibradgetriebes ; Fig. 6 Seitenansicht einer Steuervorrichtung im Schnitt, einen Teil eines Schaltbrettes und ein Ver bindungskabel (eine bessere Ausführung) ;
Fig. 7 axiale Ansicht einer fernangetriebenen Steuervorrichtung mit Einstellgliedern und einem beispielsweisen Antrieb derselben mittels Wechsel stromimpulsen ; Fig. 8 Ansicht einer Spule und eines Teiles eines Rotors der Wechselstromimpuls-Drehübertragung ; Fig. 9 eine ganz einfache Steuervorrichtung.
Bei der in Fig. 1 dargestellten, beispielsweisen Ausführungen der erfindungsgemässen Einrichtung zur Steuerung der Tätigkeit der Faden7ufuhrvorrich- tungen für eine Effektzwirnmaschine mit Liefer zylindern als Fadenzufuhrvorrichtungen sind nur zwei Lieferzylinder 1 und 2 vorhanden. Da jeder Lie ferzylinder der Maschine, der einen Faden zu einer Verzwirnstelle zuführt, auf dieselbe Art angetrieben und gesteuert wird, wird hier der Antrieb und die Steuerung nur des Lieferzylinders 1 beschrieben.
Jeder Effekt wie Knoten, Raupen usw. wird immer abwechselnd von allen zu verzwirnenden Fäden ge bildet.
Der Lieferzylinder 1 wird über eine Welle 3, auf der ein Zahnrad 4 und ein Kettenrad 5 fest angeord net sind, in Drehung versetzt. Das Kettenrad 5 ist mittels Kette 6 mit einem gleich grossen Kettenrad 7 verbunden, das freilaufend auf einer Antriebswelle 8 angeordnet ist. Das Kettenrad 7 ist fest mit einer Magnetkupplung 9, einer Kupplung einer magne tischen Doppelkupplung 9, 10, 11 verbunden, deren Anker 10 fest mit der Antriebswelle 8 verbunden ist. Die Antriebswelle 8 ist eine mit einem Motor in Ver bindung stehende Welle der Maschine. Das Zahnrad 4 steht über ein Vorgelege 12 mit einem Zahnrad 13, das ebenfalls freilaufend auf der Antriebswelle 8 an geordnet ist, in Verbindung. Das Zahnrad 13 ist mit der andern Magnetkupplung 11 der Doppelkupplung 9-11 fest verbunden.
Durch Einschalten der einen oder der anderen Magnetkupplung 9 oder 11 wird das Kettenrad 7 oder das Zahnrad 13 über den Anker 10 fest mit der Antriebswelle 8 verbunden. Somit kann durch Einschalten der einen oder der anderen Kupplung der Doppelkupplung 9-11 die Welle 3, damit auch der Lieferzylinder 1 entweder über die Zahnräder 4 und 13 und Vorgelege 12, oder über die Ketten räder 5 und 7 und Kette 6, von der Antriebswelle 8 in Drehung versetzt werden. Da die Kettenräder 5 und 7 gleichen Durchmesser haben, wird der Liefer zylinder 1 beim Einschalten der Magnetkupplung 9 mit der Übersetzung 1 : 1 von der Antriebswelle 8 in Drehung versetzt.
Die Übersetzung über die Zahn räder 4 und 13 und Vorgelege 12 ist wahlweise ein stellbar ; damit wird der Lieferzylinder 1 beim Ein schalten der Magnetkupplung 11 mit der jeweils ein gestellten Übersetzung von der Antriebswelle 8 in Drehung versetzt. Beide Kupplungen 9 und 11 kön nen ausgeschaltet gehalten sein, wobei dann das Ge triebe als solches ausgeschaltet ist.
Auf der Welle 3, mit ihr fest verbunden, befindet sich auch der Anker 14 einer Magnetbremse 15, mit der die Drehung des Lieferzylinders 1, wenn keine von den Magnetkupplungen 9 oder 11 eingeschaltet ist, abgebremst werden kann. Zur Steuerung der Ma gnetkupplungen 9 und 11 und der Magnetbremse 15 bzw. zur Steuerung der Tätigkeit des Lieferzylinders 1 sind im vorliegenden Beispiel zwei Steuervorrich tungen 16, 17 und 18, 19 vorgesehen (z. B. Nocken scheiben, die Umschalter betätigen). Alle Steuervor richtungen einer Verzwirnstelle bzw. einer Maschine werden von einer gemeinsamen Welle 20 in Drehung versetzt.
Die Welle 20 kann wie im vorliegenden Beispiel über ein auf der Antriebswelle 8 festsitzen des Kettenrad 21, Kette 22, Kettenrad 23 und Vor gelege 24 von der Antriebswelle 8 in Drehung ver setzt werden. Die Übersetzung des Vorgeleges 24 ist nach Bedarf einstellbar. Es kann auch ein regel bares Getriebe, zweckmässig ein stufenlos regelbares, z. B. Reibradgetriebe, zur Drehübertragung von der Antriebswelle 8 zu der Welle 20 bzw. auf die Steuer vorrichtung gewählt werden.
Die elektrische Steuerschaltung der Einrichtung, die in Fig. 2 wiedergegeben ist (mit Bezugszahlen ist nur die Schaltung für den Lieferzylinder 1 versehen), ist derart, dass die Steuervorrichtung 16, 17 die zwei Magnetkupplungen 9 und 11 steuert - nach Bedarf die eine oder die andere Kupplung einschal tet - und damit die Drehzahl des Lieferzylinders 1 in zwei Stufen ändert. Die Steuervorrichtung 18, 19 kann wiederum durch Abschalten beider Magnet kupplungen 9 und 11 und gleichzeitiges Einschalten der Magnetbremse 15 oder umgekehrt, Läsen der Magnetbremse und Einschalten der Magnetkupplun gen, den Lieferzylinder 1 still oder in Tätigkeit set zen.
Somit werden durch die Steuervorrichtung 16, 17, durch Änderung der Drehzahl des Lieferzylinders 1, z. B. Raupen oder ähnliche längliche Effekte ge bildet. Durch die Steuervorrichtung 18, 19 werden durch zeitweiliges Abschalten der Drehung des Lie ferzylinders unter gleichzeitiger Abbremsung dessel ben z. B. Knoten gebildet.
Die Steuerung jedes Lieferzylinders wird nun immer so eingestellt, dass jeder Effekt abwechselnd von beiden zu vereinenden Fäden gebildet wird, um abwechselnd in der Farbe des jeweiligen Fadens zu erscheinen. Die Steuerung des Zylinders 2 ist genau so eingestellt wie die des Lieferzylinders 1, jedoch seitlich verschoben.
Dies ist dadurch ermöglicht, dass für jeden Lie ferzylinder zwei Steuervorrichtungen vorgesehen sind.
Als Steuervorrichtungen für die Einrichtung sind die in vorliegenden elektrischen Ausführungsbeispie len erläuterten Steuervorrichtungen mit stillstehen dem Kontaktenkreis, auf dem ein Schleifkontakt läuft, besonders geeignet.
Die Steuervorrichtung gemäss Fig. 3-5 besitzt eine kreisförmige Reihe von Kontakten 25, die, in Isolierstoff 26 eingebettet, einen Zylinder ähnlich einem Kollektor bilden. Der Kontaktkreis 25 kann auch als ein flacher Kollektor nach Fig. 6 ausge bildet werden. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 bis 5 befindet sich neben dem Kontaktenkreis 25, durch die Isolation 26 von dem Kontaktenkreis ge trennt, ein Anschlussring 27.
Als Einstellglieder zur Einstellung des Schaltprogrammes, was durch An- schliessen einzelner Kontakte 25 an den Anschluss- ring 27 erfolgt, ist in diesem Ausführungsbeispiel folgendes vorgesehen: Für jeden der Kontakte 25 ist im Anschlussring 27 eine durch den Anschlussring 27 und die Isolation 26 bis in den betreffenden Kon takt 25 durchgehende Bohrung vorhanden (Fig. 4), in die Stifte 29 eingesetzt werden können ; damit werden nach Belieben die Kontakte 25 mittels der Stifte 29 mit dem Anschlussring 27 elektrisch ver bunden.
Es kann auch eine beliebige andere be kannte, geeignete Konstruktion von Schaltern dazu verwendet werden.
Auf dem stillstehenden Kontaktenkreis 25 gleitet ein Schleifkontakt, zweckmässig eine in einem Bür stenhalter 30 geführte Kohlenbürste 31. Der Bürsten halter 30 sitzt fest auf einem Isolierstück 32 und ist mit einem Schleifring 33 versehen, auf dem eine fest stehende Kohlenbürste 34 gleitet. Das Isolierstück 32 sitzt fest auf einer Welle 35 der Steuervorrichtung. Damit ist die Kohlenbürste 31 mit der Welle 35 starr verbunden und umläuft den Kontaktenkreis 25 bei der. Drehung der Welle.
Auf dem anderen Ende der Welle 35 ist bei diesem Ausführungsbeispiel eine Friktionsscheibe 36 eines Reibradgetriebes angeord net. Die Friktionsscheibe 36 steht, wie bekannt, in Reibverbindung mit einem Rädchen 37, dessen Achse 38 im rechten Winkel zu der Welle 35 steht. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Rädchen 37 auch mit einer parallel zur Achse 38 des Rädchens verlaufenden Welle 39 der Maschine in Reibverbindung steht und durch die Reibverbindung von der Welle 39 in Drehung ver- setzt wird.
Durch axiale Verschiebung des Räd chens 37 auf oder mit der Achse 38 im Bereich zwischen Mitte und Rand der Friktionsscheibe 36 kann, wie bekannt, die Drehzahl der Welle 35 weit gehend stufenlos geregelt werden. Durch kurze, axiale Pendelbewegungen des Rädchens 37 (in Fig. 5 ge strichelt angedeutet), was mittels entsprechendem Mechanismus bekannter Art automatisch erfolgen kann, kann dem Reibradgetriebe auch die Funktion eines Störgetriebes gegeben werden,
indem die ge wählte Übersetzung und damit auch die Regelmässig- keit eines Schaltprogrammes periodisch verändert wird.
Der Stromverlauf in dem Schaltglied nach Fig. 3 bis 5 ist wie folgt: Von einer Leitung 40 über Koh- lenbürste 34 zu dem Schleifring 33, vom Schleif ring 33 über Bürstenhalter 30 und Kohlenbürste 31 zu einem der Kontakte 25. Weiter ist der Stromkreis so lange unterbrochen, bis die auf den Kontakten 25 gleitende Kohlenbrüste 31 an einen Kontakt kommt, bei dem einer der Stifte 29 eingesetzt ist ; erst dann wird der Stromkreis von der Kohlenbürste 31 über den betreffenden Kontakt 25, Stift 29 und Anschluss- ring 27 zu einer zweiten Leitung 41 geschlossen.
Somit wird beim Umlaufen der Kohlenbürste 31 nur an den Kontakten 25 der Stromkreis geschlossen, bei denen die Stifte 29 eingesetzt sind. Durch Schlies- sen oder Unterbrechen des Stromkreises werden, wie bekannt, über Relais z. B. die Magnetkupplungen der Einrichtung gesteuert.
Wie aus Fig. 3-5 ersichtlich, kann an der Steuer vorrichtung dieses einfachen Ausführungsbei spieles auch während der Arbeit der Maschine, bzw. wäh rend die Kohlenbürste 31 auf dem Kontaktenkreis 25 umläuft, durch Einsetzen oder Herausnehmen der Einstellglieder bzw. der Stifte 29 das Schaltprogramm eingestellt oder geändert werden.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist funk- tionsmässig ähnlich wie das Ausführungsbeispiel Fig. 3-5. Der Unterschied liegt nur darin, dass hier die Einstellglieder nicht an der Steuervorrichtung in der Maschine, sondern auf einer Schalttafel an einer gut zugänglichen und übersichtlichen Stelle ausser- halb der Maschine sich befinden.
Hier ist der Kontaktenkreis 42 auf einer flachen Scheibe ähnlich einem Kollektor ausgebildet. Die Kontakte 42 sind auch in einen Isolierstoff 43 ein gebettet. An herausragende Lötfahnen 44 der Kon takte 42 sind Leitungen 45 eines Sammelkabels 46 angelötet. Die anderen Enden der Leitungen 45 des Sammelkabels 46 sind mit Klemmen 47 der als Ein stellglieder dienenden Schalter 48 verbunden. Die Schalter 48 sind auf eine Schalttafel 49 montiert und können an einer beliebigen, gut zugänglichen Stelle der Effektzwirnrnaschine angebracht werden.
Der Kontaktenkreis 42 steht hier auch still, und auf den Kontakten gleitet eine Kohlenbürste 50, die in einem Isolierstück 51 federnd gelagert ist. Auf dem Isolierstück 51 befindet sich ein Schleifring 52, der mit der Kohlenbürste 50 elektrisch verbunden ist und auf dem eine feststehende Kohlenbürste 53 gleitet. Das Isolierstück 51 ist auch, wie bei dem Ausführungsbeispiel Fig. 3-5, starr mit einer Welle 54 der Steuervorrichtung verbunden, und der Antrieb der Welle 54 von der Maschine kann auf dieselbe Art wie nach Fig. 5 erfolgen.
Der Stromverlauf bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist wie folgt<B>:</B> Von einer Leitung 55 über Kohlenbürste 53, Schleifring 52 und Kohlenbürste 50 zu einem der Kontakte 42. Von dem Kontakt 42 über eine der Leitungen 45 des Sammelkabels 46 zu dem entsprechenden Schalter 48 an der Schalttafel 49. An den Schaltern 48 ist der Stromkreis so lange unterbrochen, bis die auf den Kontakten 42 gleitende Kohlenbürste 50 auf einen Kontakt kommt, deren Schalter 48 auf der Schalttafel 49 eingeschaltet ist. Dann wird der Stromkreis über den betreffenden eingeschalteten Schalter 48 zu einer zweiten Leitung 56 geschlossen.
Die Ausführung nach Fig. 6 gibt den Vorteil, dass, wie schon erwähnt, die Einstellglieder 48 gut übersichtlich und leicht zugänglich an beliebiger Stelle der Maschine angebracht werden können.
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 7 und 8 unterscheidet sich von den Ausführungsbeispielen nach Fig. 3-6 dadurch, dass hier die Steuervorrich tung nicht in der Maschine, sondern an einer gut zugänglichen Stelle an der Maschine angebracht ist. Der Antrieb des Schleifkontaktes der Steuervorrich tung von der Maschine kann dabei auf eine beliebige, bekannte Art mechanisch, elektrisch oder hydraulisch erfolgen. Im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 7 und 8 ist z. B. ein Antrieb des Schleifkontaktes mittels Wechselstromimpulsen dargestellt.
Hier sind die Kontakte eines Kontaktenkreises 57, ähnlich wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3-5, mit als Einstellglieder dienenden Schaltern 58 versehen, deren Klemmen 59 mit einer Sammel- leitung 60 verbunden sind. Auf den Kontakten 57 gleitet ein Schleifkontakt 61, zweckmässig auch eine Kohlenbürste.
Als ein beispielsweiser Antrieb des Schleifkontak tes 61 von der Maschine ist der Antrieb mittels Wechselstrom-Impulsen vorgesehen. An einer Welle 62, die genau so wie die Welle 35 der Steuervorrich tung gemäss Fig. 5 angetrieben werden kann, sitzt fest ein Weicheisen-Rotor 63. Die Zähne 64 des Rotors 63, die, wie aus Fig. 8 ersichtlich, abwech selnd nach rechts und links gebogen sind, gleiten bei der Drehung des Rotors 63 an Weicheisen-Kernen 65, 66, 67 vorbei, unter denen sich ein Dauermagnet 68 befindet. Wie bekannt, wird dabei in den Kernen 65-67 ein wechselndes Mangnetfeld und in einer auf dem Kern 66 sich befindenden Spule 69 Wech selstrom erzeugt.
Die in der Spule 69 erzeugten Wechselstrom-Impulse werden über eine Leitung 70 zu einer Magnetspule 71 zugeführt. Bei jedem Wech- selstrom-Impuls zieht die Magnetspule 71, wie be kannt, einen auf einer Feder 72 befestigten, mit einer Raste 73 versehenen Anker 74 an. Dabei greift die Raste 73 immer in einen Zahn 75 eines mit dem Schleifkontakt 61 verbundenen Rasträdchens ein und dreht es dabei um je einen Zahn, bzw. den Schleif kontakt um je einen Kontakt 57 immer weiter. Da sich die Strom-Impulse ständig wiederholen, solange der Rotor 63 in Drehung ist, wird auch der Umlauf des Schleifkontaktes 61 dauernd.
Der Verlauf des Steuerstromes ist bei dem Aus führungsbeispiel nach Fig. 7 wie folgt: Von einer Leitung 76 über Schleifkontakte 61 zu einem der Kontakte 57. An den Kontakten 57 ist der Strom kreis, wie auch bei den anderen Ausführungsbeispie len, so lange unterbochen, bis der umlaufende Schleif kontakt 61 auf einen Kontakt kommt, bei dem der Schalter 58 geschlossen ist. Dann wird der Strom kreis von dem Schleifkontakt 61 über den betreffen den Kontakt 57, Schalter 58 und Sammelleitung 60 zu einer zweiten Leitung 77 geschlossen.
Dieses Ausführungsbeispiel gibt ebenso wie das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 6 die Möglichkeit, die Einstellglieder gut übersichtlich und zugänglich anzubringen. Bei allen diesen Ausführungen der Steuervorrichtung kann durch eine bekannte Kon struktion der Einstellglieder die Verwendung von Lochkarten zur Einstellung des Schaltprogrammes vorgesehen werden.
Auch die im folgenden erläuterte Steuervorrich tung ganz einfacher Art, mit einer Nockenscheibe und einem elektrischen Feinumschalter, ist zur Steuerung der Einrichtung gut geeignet.
Eine Nockenscheibe 78 (Fig. 9) ist mit einsetz baren, durch Federklinken gehaltenen, verschieden grossen und in verschiedenen Formen ausgebildeten Nocken 79 versehen. Mittels der Nocken 79 betätigt die Nockenscheibe 78 über ein Röllchen 80, das von einer Feder 81 getragen wird, einen Feinumschalter 82. Der Feinumschalter 82 ist so angeordnet, dass er nach Lösen einer Schraube 83 gegenüber der Höhe der Nocken 79 einstellbar ist.
Da der Feinumschalter 82 bei der Steuervorrich tung gemäss Fig. 9 ein Umschalter ist, kann mit die ser Steuervorrichtung die Steuerung der Einrichtung nach dem Schaltbild in Fig. 2 eventuell direkt über den Feinumschalter erfolgen, während bei den Steuervorrichtungen nach Fig. 3-8 ein Umschaltrelais verwendet werden muss.