Einrichtung zum Behandeln von Hohlräumen an Zähnen.
Zur Behandlung von Zahnkavitäten und Wurzelkanälen ist die Anwendung der Saugspülung bekannt, wobei die Spülflüssigkeit mittels einer Leitung entweder durch Überoder UnterdruckdemZahnhohh'aumzuge- führt und daraus mittels einer Absaugleitung abgeführt wird. Damit die Spülflüssigkeit nicht unmittelbar beim Austritt aus dem Zuführrohrchen abgesaugt wird, wurde z.
B. vorgesehen, an einem Träger ein die Flüssig- keit zuführendes Hohrchen von etwas grösserer Länge als das Absaugröhrchen anzuordnen oder das Zuführröhrchen bis in die Tiefe der Kavität oder des Wurzelkanals hineinagen zu lassen, so da# auf diese Weise ein konti- nuierlieher Flüssigkeitsstrom den zu behan delnden Zahnhohlraum durchspült.
I) ie den Erfindungsgegenstand bildende Einrichtung zum Behandeln von Hohlräumen an Zähnen besitzt eine über einen Zahn zu stülpen bestimmte elastische Abdichtungs haube, zweckmä#ig eine Gummihaube, welche zwei in ihren Innenraum mündende Leitnn- gen auf weist, von denen die eine dem Anschluss an eine Lieferstelle für ein Behand- lungsmittel, z. B. eine Flüssigkeit, ein Gas oder eine Füllmasse, und die andere Leitung dem Anschlu# an eine Saugpumpe dient ZU1' Erzeugung eines Vakuums in dem am Zahn von der Abdichtungshaube umschlossenen Hohlraum.
Die zum Teil schematische Zeichnung dient zur Erklärung eines Ausführungsbeispiels des Erfindungsgegenstandes. Es zeigt :
Fig. 1 die Einrichtung teilweise im Schnitt,
Fig. 2 in grö#erem Ma#stab die Abdich- tungshaube über die Krone eines Zahnes gestülpt und
Fig. 3 eine Schnittdarstellung nach der Linie III-III in Fig. 2.
Es bezeichnet l die z. B. aus Gummi be stehende Abdiehtungshaube. welche unter Spannung gedehnt und über den Zahn A gestülpt worden ist, wodurch der an dieWurzel- kanäle e a] und a2 @Fig. 3) anschliessende Hohlraum a3 des Zahnes-1 nach aussen luftdicht abgeschlossen ist. Die Gummihaube 1 besitzt einen mit. ihr ein Stück bildenden Lei tungsstrang 2, welcher von der obern Seite cler Haube I ausgeht und zwei zueinander gleichlaufende Kanäle 3 and 4 aufweist, die untereinander gleiehe liehte Weite haben.
Mit- tels des Leitungsstranges 2 ist die Haube 1 mit einem Hahn 5 verbunden, der auf einander gegenüberliegenden Seiten je einen Stutzen 6 und 7 besitzt, welehen zwei Stutzen ein im Hahnkörper vorgesehener Kanal 8 gemeinsam ist. Der Hahn 5 weist ferner auf seinen erwähnten zwei Seiten je einen Stutzen 9 bzw.
10 auf, welchen zwei Stutzen ein im Hahnkorper angebrachter Kanal 11 gemeinsam ist.
Die Kanäle 8 un. d 11 sind vie die Stutzen- paare 6, 7 und H, 10 parallel zueinander. Der Reiber 12 des Hahnes 5 hat zwei rechtwinklig zueinander versetzte Querbohrungen, die eine zur Freigabe des banals 8, die andere zur Freigabe des Kanals 11 ; in einer Zwischen- stellung des Reibers 12 sind beide Kanäle 8 und 11 abgesperrt. Auf die beiden Stutzen 6 und 9 ist der Leitungsstrang 2 der Haube I so aufgezogen, dass die in den Hohlraum a3 mündenden Kanäle 3 und 4 an die Kanäle 8 und 11 des Hahnes 5 angeschlossen sind.
Auf die beiden Stutzen 7 und 10 des Hahnes 5 ist je ein Gummischlauch 13 bzw. 14 aufgezogen.
Der Gummischlauch 13 ist über ein Rohr 1. 5 gezogen, das in einen geschlossenen Behälter 16 hineinragt ; dieser Behälter 16, der im Unterteil einen nicht gezeichneten Ablaufhahn besitzt, hat einen obern Stutzen 17 für den Anschluss an eine Vakuumpumpe. Der Gummi- schlauch 14 ist mit dem Ablaufstutzen 18 eines z. B. Behandlungsflüssigkeit enthalten- den Gefässes 19 verbunden.
Durch entspreehende Ausbildung ist dafür gesorgt, dass der Hahn 5 die Kanäle 8 und 11 luftdicht abzu- sehliessen vermag und dass der Leitungsstrang 2 der Haube 1 luftdicht an den Hahn 5 angeschlossen ist und dass an diesem auch die Leitungen 13 und 14 einen luftdiehten Anschluss haben.
Zweeks Benutzung der beschriebenen Einrichtung wird die erwähnte Vakuumpumpe in Betrieb gesetzt, so dass ss über den Behäiter 16 und die Leitung 13 bei vom Reiber 12 des Hahnes 5 freigegebenem Kanal 8 über den Kanal 3 aus dem Hohlraum a3, gegebenenfalls einschliesslich der Kanäle al und a2 des Zahnes A die Luft abgesaugt wird. bis dieser Hohlraum praktisch luftleer ist.
Nachher wird durch entspreehendes Drehen des genannten Reibers 12 der Entlüftungskanal 8 des Hah- nes 5 abgesperrt und dessen Kanal 11 freigegeben, worauf aus dem Gefäss 19 Behandlungsflüssigkeit : durch die Leitung 14 über den Kanal 11 des Hahnes 5 und den Kanal 4 des Leitungsstranges 2 der Haube 1 dem Hohlraum a3, gegebenenfalls einschliesslich der Kanäle al und a2 des Zahnes 1 zuströmt, um den Hohlraum zu füllen, worauf nach dem Absperren der beiden Kanäle 8 und 11 durch vollständiges Schliessen des Hahnes 5 die Haube 1 vom Zahn A weggenommen wird. Gewünsehtenfalls kann in der Folge im Hahn 5 wieder der Entlüftungskanal 8 freigegeben werden, um die Flüssigkeit aus dem Zahnhohlraum a3 abzusaugen. Es können die beschriebenen Arbeitsgänge wiederholt werden.
Es kann also in einem Hoh] raum eines Zahnes (Kavität oder Wurzelkanal) ein Vakuum erzengt werden. um in der Folge in diesen Hohlraum eine reinigende oder desinfizierende Flüssigkeit oder gegebenenfalls ein Gas einzusaugen, wobei dieses Behand lungsmittel bei entsprechenden Voraussetzun- gen aueh in die feinsten Zonen des Zahn- hohlraumes, wie Vertiefungen und Veräste- lungen, also selbst in die feinen Dentinkanäleben eindringen kann. oder ein flüssiges, pastöses oder breiiges Füllmittel einzusaugen, das seinen Aggregatzustand beibehält oder gegebenenfalls durch Erhärten ändert, wobei dieses Füllmittel bei entsprechenden Voraus.
setzungen ebenfalls in die feinsten Zonen des Zahnhohlraumes eindringen kann, so dass dieser ohne Bildung von Luftblasen dicht und bei Benutzung eines erhärtenden Füllmittels in der erforderliehen Weise aufgefüllt werden kann.
Dieser Erfolg wird durch die Erzeugung eines hohenVakuumsimBehandlungsraum ermöglicht, und ist auf andere Weise, z. B. durch Einfüllen unter Druck, nicht in glei- ehem Mass zu erreichen, abgesehen davon, da# die Anwendung eines verhältnismässig hohen Druckes zum Einbringen eines Füllmittels sogar eine Gefährdung für die die Zahnwurzel umgebenden Gewebe bedeuten kann.
Für den an Hand der Zeichnung erklärten Gebrauchszweck kann die Gummihaube 1 im ungedehnten Zustand z. B. einen Durch- messer von etwa 6 bis S mm haben : zwei ver- schiedene Haubengrössen können genügen, um Zähne aller Gruppen von normaler Grosse luft- dieht absehliessen zu können. Die Haube 1 kann derart konisch gestaltet sein. dass sie im ungedehnten Zustand nach dem freien Rand hin, oder aueh im umgekehrten Sinne, also nach der Decke hin, etwas verjüngt ist, nach Massgabe der Form der Zahnkronen, nament- lich um ein Zerreissen der Daube dureh allzu starkes Dehnen beim Aufstülpen bzw.
durch zu straffes Überspannen von scharfen Zahnkanten zu vermeiden. Die im Leitungsstrang 2 der Haube 1 vorgesehenen zwei Kanäle 3 und 4 können in bezug aufeinander auch verschiedene lichte Weite haben; der Leitungsstrang 2 der einzelnen Hauben 1 kann verschiedene Länge haben. Das Abserren der an die Kanäle 3 und 4 angeschlossenen Gummileitungen 13 und 14 könnte auch, statt über einen Hahn, in anderer Weise geschehen, z. B. mittels einer Klemmvorrichtung. Als Lieferstelle für ein Behandlungsmittel könnte z. B. auch eine Ampulle dienen. gegebenenfalls eine Doppelampulle, die es erlaubt, zwei Stoffe miteinander zu mischen.