Verfahren zur Sichtbar machung magnetischer Felder mittels einer Suspension. Es ist bekannt, zur Sichtbarmachung magnetischer Felder an die zu prüfende Stelle Suspensionen aus Öl und ferromagnetischen Teilchen zu bringen. Als ferromagnetische Teilchen hat man zunächst Eisenpulver ver wendet. Da diese sich nicht eigneten, hat man vorgeschlagen, spezifisch leichtere ferro- magnetische Pulver zu verwenden.
Man hat auch versucht, an Stelle von Öl leichtere gohlenwasserstoffe zu verwenden. In. beiden Fällen lag diesen Versuchen der Gedanke zu grunde, einmal das spezifische Gewicht von Flüssigkeit und Teilchen möglichst einander anzugleichen; zum andern glaubte man, durch die Änderung der Viskosität der Flüssigkeit eine grössere Anzeigeempfindlichkeit und Schwebefähigkeit der Teilchen zu erreichen. Diese Versuche führten jedoch nicht zum Ziel.
Es wurde vielmehr festgestellt, dass in Öl und auch andern goblenwasserstoffen die ferromagnetischen Teilchen sehr schnell ab sinken, und dass die Anzeigeempfindlichkeit trotz geringer Viskosität der Flüssigkeit nicht wesentlich gesteigert werden kann.
Die Erfinder kamen zu der Erkenntnis, dass nicht das spezifische Gewicht der Teil chen bezw. der Flüssigkeit ausschlaggeben den Einfluss auf die physikalischen Vor gänge in der Suspension hat. Auch die Vis kosität der Flüssigkeit ist von untergeordne ter Bedeutung, sofern nicht ausgesprochen zähe Flüssigkeiten in Betracht gezogen wer den. Es wurde vielmehr erkannt, dass andere physikalische wie auch chemische Eigen schaften der Flüssigkeit und der Teilchen weit grösseren Einfluss auf die Beweglichkeit und Schwebefähigkeit der Teilchen haben.
Auf Grund dieser Erkenntnisse wird ge mäss der Erfindung vorgeschlagen, als Sus- pensionsflüssigkeit eine wässerige Flüssig keit, die reines Wasser oder eine durch Zu satz von Elektrolyten und Nichtelektrolyten hergestellte wässerige Lösung sein kann, zu nehmen.
Als magnetisch wirksame Teilchen können ferromagnetische Verbindungen des Eisens mit Sauerstoff oder Schwefel verwen det werden, von denen sich beispielsweise Ferrite und ihre Hydrate, ferromagnetische Eisenoxyde, insbesondere y-Fe=0;, oder ferro- magnetische Eisensulfide hoher Permeabilität besonders günstig verhalten.
Die Erklärung der besonderen Eignung von Nasser und der angeführten ferromagne- tischen Stoffe ist wohl darin zu erblicken. dass zwischen diesen Stoffen eine chemische Wechselwirkung an der Oberfläche vorhan den ist, die zwischen<B>01</B> und diesen Stoffen nicht möglich ist. Im Zusammenhang mit der chemischen Verwandtschaft dürfte auch die Benetzung der Teilchenoberfläche eine we sentlich andere sein als bei Olsuspensionen. Die chemische Verwandtschaft und die Be netzung wirken sich nun dahingehend aus, dass die Teilchen eine weitaus grössere Schwebefähigkeit in Wasser aufweisen, ohne jedoch an Beweglichkeit einzubüssen. Die Be weglichkeit in Wasser ist sogar noch grösser als die in<B>01.</B>
Auf Grund der Erkenntnisse über den Einfluss der chemischen Verwandtschaft zwischen Wasser und den ferromagnetisehen Teilchen können zweckmässig als in ihrem Verhalten besonders günstig geeignete oxy- dische oder sulfidische Verbindungen ver wendet werden, insbesondere solche, die noch kleine Mengen gebundenes, erst bei höheren Temperaturen austreibbares Wasser enthal ten.
Entgegen der bisherigen Erkenntnis, dass reines Eisenpulver wegen seines hohen spezi fischen Gewichtes unbrauchbar sei, konnte auch festgestellt werden, dass bei Verwen dung von wässerigen Lösungen als Suspen- sionsflüssigkeit auch reines Eisen in fein ver teilter Form durchaus günstiges Verhalten zeigt.
Ausser den angeführten Einflüssen der chemischen Verwandtschaft und der Benet zung bei Verwendung von Wasser bezw. wässerigen Lösungen als Suspensionsflüssig- keit spielen natürlich noch weitere Eigen schaften der Flüssigkeit und insbesondere der Teilchen eine Rolle hinsichtlich der Beweg lichkeit der Teilchen; jedoch sind diese letz teren für die Erkenntnis, dass sich Wasser gegenüber<B>01</B> besonders gut eignet, weniger ausschlaggebend. Sie sind natürlich wichtig, um die an und für sich schon grosse Beweg lichkeit und Schwebefähigkeit bei Verwen dung von Wasser noch zu steigern. Eine Stei gerung der Schwebefähigkeit lässt sich durch eine flächige Ausbildung der einzelnen Pulver körner erzielen.
Eine geeignete Formgebung der Teilchen wird natürlich bei Verwendung von Wasser die gegenüber der Verwendung von Öl bereits gesteigerte Empfindlichkeit der Anzeige noch weiter steigern können.
Bei der Verwendung von Wasser ist auch das Zusammenballen der Teilchen zu Raupen bedeutend herabgemindert, wobei dies noch durch die flache Form der Pulverkörner un terstützt wird. Die Raupenbildung wirkt sich dahin aus, dass ein aus mehreren Teil chen zusammengeballtes Gebilde eine viel kleinere Oberfläche im Verhältnis zu seinem Gewicht besitzt als ein einzelnes Pulverteil chen. Die Folge hiervon ist, dass die Teilchen sehr schnell absinken. Diese Erscheinung ist für fast alle bekannten ferromagnetischen Pulver bei Verwendung von<B>01</B> zu beobach ten.
Die Suspension nach der Erfindung eignet sich sowohl, wenn sie auf das zu prüfende Werkstück aufgegossen wird, als auch bei Vei"rendung in einem besonderen Prüfgefäss, welches auf die zu prüfende Werkstückober- fläche aufgesetzt wird.
Bei Verwendung eines Prüfgefässes er weist es sich in manchen Fällen als zweck mässig, die Suspension durch das Gefäss hin durchströmen zu lassen.
Durch die grosse Beweglichkeit der Teil chen bei Verwendung von Wasser als Sus- pensionsflüssigkeit konnte erreicht werden, dass auch geringste Feldänderungen, wie sie beispielsweise durch kleine Schweissfehler in Schweissnähten hervorgerufen werden, ein wandfrei angezeigt werden, selbst dann, wenn die Fehlerstellen tief unter der Werkstück- oberfläche liegen. Ein weiterer sehr wesent licher Vorteil ist, dass das neue Verfahren auch an lotrecht stehenden und überkopf lie genden Werkstückoberflächen einwandfrei arbeiten kann, was mit Ölsuspensionen bisher nicht erreicht werden konnte.