Verfahren und Vorrichtung zur Verarbeitung von leicht oxydierbaren Metallen in Pressgussmaschinen. Bei der Verarbeitung von leicht oxydier baren Metallen, z. B. Magnesium und dessen Legierungen, in Pressgussmaschinen mit ausserhalb des Schmelztiegels angeordneter, sogenannter #kalter" Druckkammer ergeben sich bei der üblichen Entnahme des Metal- les mittels eines Handschöpflöffels aus dem Schmelztiegel die Nachteile, dass das Metall auf dem Wege zur Druckkammer leicht oxy dieren kann und dass, die auf der Ober fläche des geschmolzenen Metalles befindliche Schutzdecke im Schmelztiegel vor dem Ein tauchen des Handschöpflöffels teilweise be seitigt werden muss,
wodurch das im Schmelz tiegel befindliche Metall gleichfalls der Oxy dation ausgesetzt wird. Weitere Nachteile bestehen in der Gefahr, dass mit dem Hand schöpflöffel schädliche Bestandteile der Schutzdecke mit dem Metall in die Druck kammer gelangen, und dass das Metall oder die am Schöpflöffel haftenden Metallreste während der Arbeit in Brand geraten kön nen. Alle diese Nachteile haben zur Folge, dass die Qualität des Metalles und der aus diesem hergestellten Gussstücke durch die Vermengung mit Oxyden und Nitriten ver schlechtert wird. Auch werden dadurch stö rende Unterbrechungen der Arbeit ver ursacht, ferner entstehen durch die fort gesetzte Oxydation erhebliche Metallverluste. Metall, das in Brand geraten kann, z. B.
Magnesium, gefährdet unter Umständen ausserdem die Gesundheit und das Leben der Arbeiter.
Zur Verarbeitung von Magnesium in Spritzgussmaschinen mit im Schmelztiegel eingehängter Druckkammer sind bereits Vor richtungen vorgeschlagen worden, bei wel chen die Druckkammer allseitig von dem schmelzflüssigen Magnesium umgeben ist. Das geschmolzene Magnesium wird dabei innerhalb der Schmelze in die an einer Stelle geöffnete, aber verschliessbare Druckkammer eingelassen und sodann mittels eines geeig neten Druckmittels aus der Druckkammer in die ausserhalb des Schmelztiegels angeord- nete Giessform gepresst, wobei eine Berührung der Schmelze mit Luft vermieden wird.
Die Erfindung betrifft dem gegenüber ein Verfahren zur Verarbeitung von leicht oxydierbaren Metallen und Legierungen in Pressgiessmaschinen mit ausserhalb des Schmelztiegels augeordneter Druckkammer und besteht darin, dass die zu verpressende Metallmenge unter Luftabsehluss durch ehre stets gleiche Mengen entnehmende Vorrich tung ans dem Vorratstiegel entnommen und unter Luftabschluss der Druckkammer zu geführt wird.
Das Verfahren wird nachstehend anhand der Zeichnung, welche verschiedene Ansfüh rungsbeispiele von Pressgussmaschinen gemäss der Erfindung in schematischer Form dar stellt, ebenfalls beispielsweise erläutert.
Fig. 1 ist ein schematischer Längsschnitt durch Schmelzofen, Beschickungseinrichtung, Druckkammer und Presskolben einer Ma- sehine mit seitlich des Schmelztiegels ange ordneter Druckkammer, Fig. 2 ein Querschnitt längs der Linie A-A der Fig. 1, Fig. 3 in grösserem Massstab ein Quer schnitt durch die Hubbegrenzungsvorrich tung für den Kolben der Entnahmevorrich tung; Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch eine Pressgussmaschine mit unmittelbar über dem Schmelztiegel liegender Druckkammer, Fig. 5 eine Seitenansicht des Teils 55 in Fig. 4 ; Fig. 6 bis 10 sind schematische Darstel lungen verschiedener Stellungen des Füll und Presskolbens;
Füg. 11 bis 16 sind ähnliche Darstellun gen der Kolbenstellungen bei einer Maschine mit zwei gegeneinander bewegten Press- kolben ; Fig. 17 zeigt in grösserem Massstab die Lage des Pressrestes zum Angnss bei einer Vorrichtung nach Fig. 11 bis 16.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3 ist in den in bekannter Form ausgebil- deten Schmelzofen 1 der eiserne Schmelz tiegel 2 herausnehmbar eingesetzt. In den Schmelztiegel 2 ragt der Entnahmezylinder 3 soweit hinein, dass die Einlassöffnung 4 unter den Metallspiegel 5 zu liegen kommt. Der Metallspiegel 5 wird durch bekannte, nicht näher dargestellte Einrichtungen auf gleichbleibender Höhe gehalten. Die Ein lassöffnung 4 liegt zweckmässig etwa in der Mitte der Schmelze, wo bekanntlich las Me tall arm reinsten ist.
Der Zylinder 3 bildet mit der Beschrik- kzungsrinne 6 ein Stück: die Teile können aber auch aus mehreren Stücken zusammen gesetzt sein. Entnahmezylinder und Be- schickirrrgsrinne sind von einer die Tiegel öffnung abschliessenden Haube 7 überdecld.
Durch die Haube 7 wird der Aussenluft der Zutritt zum Giessmetall verwehrt. Die Heiz gase, die den Schmelztiegel umspiilen, wer den über die Haube 7 hinweggeführt, um eine mögliclist gleichmässige Erwärmung so wohl des Tiegelinhaltes wie auch der über den Metallspiegel liegenden Teile zu er reichen.
Der Schmelzofen 1 ist durch einen Ober teil 8 abgedeckt: diesem fällt die Aufgabe zu, die Heizgase in der gewünschten Rich- turg zu führen und die Wärmeabstrahlung nach aussen herabzusetzen.
In dem Entnahmezylinder 3 gleitet ein Kolben 9, der durch Stangen 10 und 11 mit dem Antriebsorgan, z. B. dem Kraftzylinder 12, unter Zwischenschaltung der Lasche 13 in Verbindung steht. Die nach oben verlän gerten Teile der Stangen 10 und 11 sind als Anschlagsäulen 14, 17 ausgebildet. Mittels der Muttern 16 kann der Hub des Kolbens 17 im Zylinder 1? entsprechend der zu ver- pressenden 31etallmenge begrenzt werden.
In der Beschickungsrinne 6. die zweck- mässig rechteckigen Querschnitt (Fig. \?) hat. befindet sich der Beschickungskolben 1.8. Er wird in Richtung seiner Achse von einem Kraftzylinder 19 über den Hebel ?0 ange trieben.
Dem Beschickungskolben fällt die Aufgabe zir, (las von dein Kolben 9 in die Besehickungsrinne geschobene Giessmetall vor sich her in die Druckkammer 31 zu drük- ken. Der aus dem Schmelztiegel heraus- ragende Teil der Beschickungsrinne 6 bildet ein Mundstück 22 und ist in entsprechende Aussparungen in der Druckkammer 21 dicht ein gepasst.
Der Schmelztiegel 2 ist mit einer Rand leiste 23 versehen, die mit dem obern Teil der Beschickungsrinne 6 und der Abschlusshaube 7 einen Hohlraum bildet. In diesem Hohl raum 24 sind auswechselbare eiserne Einsätze 25, die das Carnallit 26 oder einen andern gasbildenden Stoff enthalten, untergebracht. Bei Erhitzung des Carnallites entweichen ihm Dämpfe, die infolge des im Tiegelinnern 27 herrschenden, durch eine Vakuumpumpe her vorgerufenen Unterdruckes zwischen den Trennfugen in das Innere gelangen und durch ihre schützende Wirkung das Giess metall vor der Oxydation bewahren.
Die Aussenluft kann in ihrer natürlichen Zusam mensetzung unmöglich auf die Metallober fläche treffen, weil die Eintrittsmöglichkei ten sehr begrenzt sind und die Luft zuerst die Heizgase im Ofenraum 28 durchqueren und anschliessend den Carnallitraum 24 durch strömen muss, um dann endlich in das Tie gelinnere 27 zu gelangen.
In den Raum 27 können aber auch von aussen her mit geringem Überdruck indif ferente Gase oder Dämpfe geleitet werden.
Um den Presskolben 29, der mit dem Kraftzylinder 30 verbunden ist, ist eine achsial verschiebbare Schutzhülse 31 ange bracht. Mit dem Arm 32 ist diese Schutz hülse an den Kraftzylinder 33 angeschlossen. Sie hat die Aufgabe, nach dem Ausstossen des Pressrestes aus der Druckkammer 21 diese und die Beschickungsrinne 6 sofort wieder gegen die Aussenluft abzuschliessen, indem sie sich soweit abwärts bewegt, dass sie auf die Druckkammer aufstösst. Die derart verschlos sene Druckkammer kann luftverdünnt ge macht und mit indifferenten Gasen gefüllt werden. Sie kann auch mit dem Innenraum 27 durch ein Rohrsystem in Verbindung ge bracht werden.
Mit diesen Massnahmen soll der Angriff der Luft auf das Giessmetall ferngehalten und eine schädliche Oxydation vermieden werden. Die Arbeitsweise der Pressgussmaschine ist folgende: Die in die Pressgussmaschine eingespannte Form, deren Unterteil 34 in Fig. 1 ersicht lich ist, ist geschlossen und in giessfertige Stellung gebracht. Die Schutzhülse 31 ist durch den Kraftzylinder 33 so weit abwärts bewegt, dass sie auf der Druckkammer 21 luftdicht aufsitzt. Der Innenraum ist luft verdünnt gemacht und mit indifferentem Gas gefüllt, das auch in die Beschickungs rinne 6 einströmt. Der Entnahmezylinder 3 ist mit Metall gefüllt. Der Kolben 9 wird mittels des Kraftzylinders 12 hochgehoben, bis die Anschlagmuttern 16 am festen An schlag 37 als Hubbegrenzung für den Kolben 17 anliegen.
Der Kolben 9 überdeckt bei seinem Hochgange zunächst die Öffnung 4 und schiebt dann bei seiner Weiterbewegung das vor ihm lagernde Metall in die Beschik- kungsrinne 6. Die vor dem Kolben 9 lie gende Metallmenge kann durch die Verände rung und genaue Einstellung der Muttern 16 immer so bemessen werden, als sie zur Bildung des Pressgassstückes mit dem dazugehörigen Anguss und Pressrest notwendig ist.
Sofort nach Beendigung der Bewegung des Kolbens 9 schiebt der Beschickungskolben 18 das vor ihm lagernde Metall in die Druckkammer 21.
Nun folgt das Pressen des Metalles durch Herabeilen des Kolbens 29 in bekannter Weise. Während dieses Vorganges geht der Kolben 9 wieder in seine Tieflage und gibt die Einlassöffnung 4 frei, so dass der Ent- nahmezylinder 3 sich wieder füllt. Auch der Beschickungskolben 18 geht sofort nach Be endigung des Pressvorganges wieder in seine Ausgangsstellung zurück.
Während des Pres sens hält er die Mündung 22 verschlossen, damit die Beschickungsrinne 6 rein von Me tallresten bleibt. Mit dem Zurückziehen des Presskolbens 29 geht die Schutzhülse 31 nach oben und gibt die Druckkammeröffnung 35 frei; so dass der Pressrest in bekannter Weise aus der Druckkammer 21 ausgestossen werden kann. Die Schutzhülse 31 eilt dann sofort wieder abwärts in Betriebsstellung.
Nach Beendigung der bekannten Arbeiten mit der Form wird diese wieder in Giessstellung ge bracht und die Arbeit wiederholt sich dann in der geschilderten Weise.
Bei der Vorrichtung nach den Fig. 4 bis 10 ist auf eine zwischen der Druck- und der Füllkammer eingeschaltete Beschickungskam- mer verzichtet und die Druckkammer unmit telbar über dem Schmelztiegel gelagert und mit der in das Giessmetall eintauchenden Füllkammer verbunden. Dabei ist ferner ge genüber dem Presskolben ein Gegenkolben an geordnet, der während des Pressens den Druckkammerboden bildet und nach dem Pressvorgang so weit aus der Druckkammer herausgezogen wird, dass der nachfolgende Presskolben den Pressrest am Anguss abschert und bei fortschreitender Bewegung in der gleichen Richtung aus der Druckkammer ausstösst.
Durch den Fortfall einer besonderen Be schickungsrinne werden gegenüber der Aus führung nach den Fig. 1 bis 3 die Bau- und Betriebskosten verringert und eine Beschleu nigung des Arbeitsvorganges erzielt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Druckkammer immer verschlossen bleibt. Sie wird auch während des Ausstossens des Press- restes gegen das Eindringen von Aussenluft gesichert, indem der Presskolben so lange in seiner äussersten Stellung stehen bleibt, bis der Pressrest durch einen Abstreifhebel be seitigt ist.
Die Druckkammer besteht aus zwei stumpf aufeinanderstossenden, gehärteten Büchsen, in deren Trennfugen der Anguss- kanal eingearbeitet ist. Zweclmässig werden diese Büchsen in ein gemeinsames Gehäuse eingepresst, das mit einem Kühlmantel zur Regelung der Temperatur der Druckkammer, z. B. mittels umlaufender Luft oder Flüssig keit, umgeben ist.
Die Wirkungsweise der Maschine ist fol gende: Der Ofen 1 mit dem Schmelztiegel 2 ist in Betriebsstellung. Das Giessmetall 40 ist geschmolzen und hat die zum Verarbeiten richtige Temperatur. Die Form 41 ist ge- schlossen und steht unter dem Drucke des Kraftzylinders 42. Durch die Einlauföffnung 43 ist die Füllkammer 44 mit Metall voll gelaufen, bis Spiegelgleichheit hergestellt ist. Die Kolben 45. 46. 47 befinden sich in der Stellung nach Fig. 6. Der Gegenkolben 46 steht unter dem Pressdruck des Kraftzylin ders 48, der wesentlich höher ist als jener Druck, welcher auf den Presskolben 45 wirkt und durch den Kraftzylinder 49 hervor gerufen wird. Der Füllkolben 47 bewegt sich unter dem Einflusse des Kraftzylinders 50 rasch nach oben. so lass das auf ihm ruhende Giessmetall in die Druckkammer 51 gescho ben wird.
Die Kolben 45, 46 und 4 7 be finden sich dann in der Stellung nach Fig. 7. Ohne Verzögerung bewegt sich darauf der Presskolben 45 schnell in Richtung zum An gusskanal 52, durch welchen das in der Druckkammer 51 liegende Giessmetall hin durch in die Form 41 bis zu deren völligen Ausfüllung gepresst wird (Fig. 8). Darauf hin eilt der Gegenkolben 46 in seine Aussen stellung (Fig. 9). Der Presskolben 45 setzt seine Bewegung gegen den Angusskanal 52 fort, schert dabei zunächst den Pressrest 53 vom Anguss ab und kommt erst zum Still stand. wenn er die Stellung nach Fig. 9 er reicht hat. Der Pressrest 53 hat inzwischen die Druckkammer 51 verlassen und wird durch den Abstreifer 54 über den Hebel 55, der unter der Wirkung des Kraftzylinders 56 steht, vom Presskolben 45 abgestreift.
So fort nach<I>der</I> Riickschwenlkung des Abstrei fers 54 setzt der Gegenkolben 46 auf den Presskolben 45 ohne Zwischenraum auf; beide Kolben wandern dann gemeinsam, den An gusskanal 52 noch überdeckend, in Richtung gegen die Füllkammer 44. Der Gegenkolben 46 bleibt dann vor dem Angusskanal 52 stehen (Fig. 10).
Bevor der Presskolben 4 5 durch Fort setzung seiner Rückwärtsbewegung den An gusska.nal freilegt, muss die Form 41, nach dem das fertige Gussstück mit Anguss aus ihr entfernt worden ist, wieder geschlossen sein, damit keine Aussenluft durch den Anguss- hanal in die Druckkammer 51 eindringen kann. Ist das geschehen, so wandert der Presskolben weiter rückwärts. Gleichzeitig bewegt sich der Füllkolben 47 in seine untere Endlage.
Die Freilegung der Einlauföffnung 43 durch den Füllkolben 47 muss aber er folgen, bevor der Presskolben 45 die Einmün dung der Füllkammer 44 in die Druck kammer 51 freigibt, damit das einströmende Giessmetall durch das in der Füllkammer herrschende Vakuum eine Geschwindigkeits erhöhung erfährt.
Nachdem der Presskolben 45 seine äusser ste Stellung nach Fig. 6 wieder erreicht hat, beginnt ein neuer Arbeitsvorgang in der glei chen Weise.
Die Druckkammer 51 ist doppelwandig ausgeführt, wodurch ein Hohlraum 57 ge bildet wird, durch welchen ein Kühlmittel kreisen kann. Dadurch wird es möglich, dem in die Druckkammer einströmenden Giess metall möglichst rasch so viel Wärme zu ent ziehen, dass dasselbe vom ganz flüssigen in einen breiartigen Zustand überführt wird.
Sämtliche Kolben 45, 46 und 47 bezw. die zugehörigen Kraftzylinder 48, 49 und 50 und der Kraftzylinder 56 des Abstreifers 54 werden durch eine gemeinsame Steuerung 58 in vorgeschriebenem Rhythmus bedient.
Wie Versuche des Erfinders gezeigt haben, wird eine noch bessere und schnellere Wirkung des Pressens erreicht, wenn das zu verpressende, in die Druckkammer einge schlossene Giessmetall von zwei oder meh reren gegeneinander bewegten Presskolben gleichzeitig gegen den Angusskanal gepresst und aus diesem in die Form gedrückt wird. Das Giessmetall wird hierbei mit der be schriebenen Füllvorrichtung unter Luft abschluss in die Druckkammer gebracht.
Letztere wird aber während des Pressvorgan- ges nicht durch einen festen Abschluss und einen beweglichen Kolben, sondern durch zwei oder mehrere bewegliche Kolben be grenzt, die sich bei Beginn des Pressvorganges in gleichem Abstande vom Angusskanal be finden und unter gleichem Druck und mit gleicher Geschwindigkeit in gegenläufigem Sinne auf diesen zu bewegt werden, derart, dass das Giessmetall mit entsprechend grosser Geschwindigkeit durch den Angusskanal in die Form gedrückt wird und in der Endstel- lung der Kolben der Pressrest in der Mittel stellung unter dem Angusskanal liegt.
Dabei erhält der auf der Seite der Füllkammer lie gende Kolben zunächst einen gewissen Vor- eilweg von seiner äussern Endstellung bis zu jeder Stellung, in welcher er die Einmün- dung des Füllkanals bezw. Füllzylinders in die Druckkammer überdeckt.
In dieser Stel lung sind die innern Endflächen beider Kol ben gleich weit von der Mitte des Anguss- kanals entfernt; die Kolben werden von hier an gleichmässig, und zwar zweckmässig von einer gemeinsamen Kraftquelle aus und mit tels einer gemeinsamen Steuerung gegen den Angusskanal bewegt.
Dabei ist darauf Rücksicht genommen, da,ss die beiden Kolbenbewegungen in unbe dingter gegenseitiger Abhängigkeit erfolgen derart, dass der Einfluss etwa auftretender, verschieden grosser Reibungswiderstände beim Gleiten der Kolben in der Druckkammer und im Antrieb wirkungslos gemacht wird.
Bei spielsweise können die beiden gegenläufigen Kolben in üblicher Weise durch ein Hebel system miteinander verbunden sein, mit des sen Hilfe sowohl die Pressbewegung, als auch die Rückwärtsbewegung unter Zwischen schaltung von Kurvenscheiben oder egzenter- förmigen Nockenscheiben. eingeleitet werden können, die ihrerseits auf einer von einer Kraftquelle beliebiger Art in Umdrehung versetzten Antriebswelle sitzen.
Statt des sen können auch beide Kolben für die Bewe gungen in beiden Richtungen durch ortsfeste Kraftzylinder betätigt werden, die gleich falls über ein Hebelsystem arbeiten. Da diese Hilfsmittel an sich bekannt sind, wird von einer näheren Darstellung abgesehen. Am besten eignet sich hiervon für den vorlie genden Zweck der hydraulische Antrieb, da, hierbei im Hinblick auf die weiter unten be schriebene Arbeitsweise der beiden Kolben die Steuerung einfacher wird.
Durch diese Art der Betätigung wird er reicht, dass für den Pressrest die kleinst- mögliche Metallmenge vorgesehen werden kann, wobei ferner darauf zu achten ist, dass der Anguss in die Mitte der Länge des Press- restes zu liegen kommt. Die beiden Press- kolben können mit verstellbaren Hubbegren zungseinrichtungen versehen sein. welche verhindern, dass die Kolben den Angusskanal über ihre Endstellungen hinaus überschlei fen und der Anguss neben die Mitte des Press- restes zu liegen kommt.
Zweckmässig werden die Presskolben mit einer Kühlung durch Kühlwasser oder eine andere geeignete Flüssigkeit versehen, die durch Bohrungen dem Kolbeninnern zuge führt wird und deren Umlauf in an sich be kannter Weise regelbar gestaltet sein kann. Dadurch soll jegliche Wärmestauung und eine dadurch bedingte unerwünschte Ausdeh nung der Kolben verhindert werden.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Anord nung gegenüber den zuerst beschriebenen Vorrichtungen besteht darin, dass der Kol benweg gegenüber der Einkolbenausführung bei zwei Kolben auf die Hälfte und bei meh reren Kolben auf einen entsprechenden Bruchteil herabgesetzt wird. Ferner wird die Ausströmgeschwindigkeit des Giessmetal les im Angusskanal bei gleichbleibender Kol- bengeschwindigkeit erheblich gesteigert. Aus dieser Anordnung ergibt sich ferner eine kür zere und gedrängtere Bauart, die zur Folge hat, dass auch die die Druckkammer um gebenden Bauteile mit geringeren Abmessun gen, also entsprechend raum- und gewichts sparend, ausgeführt werden können.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist nachstehend anhand der Fig. 11 bis 17 er läutert, welche das Zusammenwirken zweier Presskolben in der Druckkammer in den wichtigsten Stellungen zeigen. Der übrige Teil der Vorrichtung kann dabei beispiels weise nach Fig. 4 ausgebildet sein.
In der Stellung nach Fig. 11 ist die Füll kammer 59 durch die Einlassöffnung 43 mit Giessmetall gefüllt. Die Formhaltepresse reit der Form ist geschlossen und in Betriebs stellung gebracht. Der auf Seite der Füll kammer liegende Presskolben 60 befindet sich in seiner äussersten Endstellung, in welcher er um die Wegstrecke c von dem innern Rande der Einmündung des Füllzylinders in die Druckkammer 61 entfernt ist. Um einen möglichst kurzen Kolbenweg zu benötigen, ist die Müindung 62 schon in der Ausgangs stellung teilweise durch den Kolben 60 über deckt. Der Füllkolben 47 bewegt sich nun nach oben, wobei er zunächst die Einlass öffnung 43 überdeckt und das auf ihm lie gende Griessmetall 63 in die Druekkammer 61 fördert (Fig. 12).
Nachdem das Giessmetall in den zwischen den beiden Kolben liegen den Raum des Druckkanals 61 gebracht ist, u ird der Kolben 60 in Richtung gegen den Angusskanal 52 in Bewegung gesetzt, wobei er zunächst die Mündung 62 vollständig über deckt (Fig. 13). Wenn der Kolben 60 diese Stellung eingenommen hat, liegt der Anguss kanal 52 genau in der Mitte des von den Kolben 64 und 60 nunmehr begrenzten Rau mes 65.
Von dieseln Augenblicke an bewegen sich beide Kolben in entgegengesetzter Richtung auf den Angusskanal 52 zu und pressen dabei das Giessmetall zusammen. Die Geschwindig keit beider Kolben während dieses Vorganges ist gleich gross, desgleichen stimmen die Kol- ben vege benv. Hübe und die für die Pres sung erforderlichen Arbeitsdrücke überein.
Beide Kolben sind so unter sich verbun den, dass sie während des Pressvorganges alle Bewegungen gemeinsam und gleichzeitig aus fiihren. wobei, wie erwähnt, hydraulischer oder mechanischer Antrieb vorgesehen wer den kann.
Nach Füllung der Form durch den An gusskanal 52 kommen die Kolben 64 und 60 zum Stillstand und nehmen dabei die Stel lung nach Fig. 14 ein. Da die beiden Kolben ihre Pressarbeit in allen Teilen vollständig gleichmässig ausgeführt haben, so liegt der Anguss 66 in dieser Stellung genau in der Mitte des Pressrestes 67 (Fig. 17).
L m ein Überschreiten der gewünschten Endstellung durch die beiden Kolben zu ver hindern, sind diese mit Hubbegrenzungsvor- richtungen versehen. Eine derartige Vorrich tung ist beispielsweise in Fig. 11 bei dem Kolben 60 dargestellt und besteht aus einem auf der Kolbenstange 68 sitzenden Bund 69, der in der Endstellung sich gegen Anschläge 70 am Maschinenrahmen legt und dadurch den Kolben zum Stillstand bringt, wenn der Pressrest ein vorgeschriebenes Mindestmass erreicht hat.
Die weiteren Arbeitsvorgänge stimmen im wesentlichen mit jenen überein, wie sie weiter oben anhand der Fig. 4 bis 10 be schrieben sind. Der Kolben 64 wird durch eine entsprechende Steuerung nach aussen be wegt, während der Kolben 60 nunmehr in gleicher Richtung sich bewegt, bis er den Pressrest 71 aus dem Druckkanal ausgestossen hat (Fig. 15). Sodann bewegt sich erst der Kolben 64 und im Anschlusse daran mit ihm der Kolben 60 gemäss Fig. 16 wieder nach rechts, bis beide Kolben ihre Ausgangsstel lungen nach Fig. 11 erreicht haben. Um die Temperatur der Kolben genau regeln zu kön nen, sind Zu- und Abflusskanäle 72, 73 in den Kolbenstangen bezw. Kolben vorgesehen, durch welche ein geeignetes Kühl- oder Wärmemittel geleitet werden kann (Fig. 12).
Der Angusskanal 52 der Druckkammer 61 mit Anschluss an die Form kann oberhalb, seitlich oder schräg in beliebigem Winkel zur Druckkammer angeordnet sein. Sämtliche Kolben 64, 60 und 47 bezw. die dazu ge hörigen Kraftzylinder werden durch eine nicht dargestellte, gemeinsame Steuerung in dem vorgeschriebenen Rhythmus betätigt.