Schnürgamasche. Die bisher georäuchlichen Schnürgama schen sind gewöhnlich aus nicht dehnbaren Stoffen hergestellt. Sie müssen deshalb in mehreren, und zwar mindestens in sieben bis acht Grössen angefertigt und auf Lager ge halten werden, um jederzeit für die verschie denen Schuhgrössen vorrätig zu sein. Dies ist nicht nur für die Herstellung nachteilig, weil die Kosten erhöht werden, sondern auch für den Verkäufer lästig, weil dieser nicht nur vermehrte Arbeit bei der Bestellung und beim Verkaufe hat, sondern auch mit den verschiedenen Preisstellungen rechnen muss.
Ein weiterer Nachteil der gebräuchlichen Schnürgamaschen besteht darin, dass sie am obern Rande keinen dauernd dichten Ab Schluss am Fuss ergeben, so dass Schnee, Sand, kleine Steine usw. unter die Gamasche ein dringen können, welche Fremdkörper stets unangenehm empfunden werden. Ein weite rer Nachteil der gebräuchlichen Schnürgama schen besteht darin, dass sie beim festen Zu sammenschnüren Falten ergeben, die einen lästigen, schmerzenden Druck auf den Fuss ausüben. Überdies benötigen sie viel Zeit zum Anziehen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Schnürgamasche, die die Behebung aller die ser Nachteile ermöglicht.
Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie aus einem unelastischen Teil und einem elastischen Teil zusammengeeetzt i:4.
Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in zwei verschiedenen Aus führungsförmen dargestellt.
Fig. 1 und 2 zeigen eine erste Ausfüh rungsform in Seitenansicht und teilweiser Draufsicht; Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungs form in Seitenansicht.
Die dargestellte Gamasche besteht aus dem vordern Teil a, der aus irgend einem zweckmässigen, unelastischen Stoff, zum Bei spiel aus einem festgewebten, starken Tuch, Segeltuch oder dergleichen hergestellt ist, und dem rückwärtigen Teil b. Der letztere besteht aus einem elastischen Stoff, zum Bei spiel aus einem genügend langen und kräf tigen Gummiband, das sich am vorteilhafte sten eignet. Das Gummiband ist an der einen Seite des Vorderteils a bei c befestigt, wäh rend die andere Seite des Gummibandes b frei liegt.
Der rückwärtige, elastische Teil b der Schnürgamasche ist kürzer als der vor dere Teil a, derart, dass das elastische Band b über dem Schuhabsatz endet, wodurch die Gamasche hinten unten eine Stufe d auf weist.
Auf der freien Seite hat das elastische Band b am Ende eine aus einem sehr kräf tigen und starken Stoff, wie zum Beispiel Leder, bestehende band- oder streifenartige Verstärkung e, die genügend tief unter das benachbarte Ende des Gamaschenteils ä greift. Ausserhalb des letzteren sind am Teil e mehrere, zum Beispiel drei, Haken f für den Schnürsenkel g vorgesehen. Dieser ist durch Ösen h des Vorderteils a von oben nach unten fortlaufend durchgezogen und bildet Schlaufen i zum Einhängen in die Haken f. Als Schnürsenkel kommt ein elastischer Senkel, vorteilhaft eine starke Gummischnur, zur Verwendung, die an den Schlaufen<I>i</I> mit Grifflappen k versehen ist.
Die so beschaffene Gamasche ist für Füsse verschiedener Stärke verwendbar, weil der elastische Teil b die Anpassung der Ga masche an verschieden dicke Füsse ohne wei teres zulässt. Bei sehr dicken Füssen unter stützt der Gummischnürsenkel<I>g, i</I> diese An passung dadurch, dass er sich ausdehnt, wo bei sich die Überlappung e von innen nach aussen verschiebt.
Beim Niederknien, wie dies zum Beispiel beim Skilauf oftmals notwendig ist, weitet sich die obere Schlaufe i des Gummisenkels g stark aus, so dass sich die Lberlappung e entsprechend weit nach hinten schiebt und dadurch den Gamaschenbund weiter macht, wodurch jeder lästige Druck auf das Schien bein vermieden wird. Auch bei noch so fest angespannten Schnürsenkel kann ein Zusam menfalten der Gamasche nicht stattfinden, denn die Überlappung e ist so kräftig, dass jede Faltenbildung vermieden werden kann.
Der obere Rand oder Bund der Gamasche liegt dauernd und bei jeder Bewegung des Fusses vollkommen dicht am Fusse an, so dass niemals eine klaffende Lücke entstehen kann. Dadurch ist auch hier das Eindringen von Wasser, Schnee, Sand, kleinen Steinehen und andern Fremdkörpern zuverlässig unterbun den.
Die Absetzung d des elastischen Teils b hat den Vorteil, dass die Gamaschen hinten nicht mehr so leicht wie bisher abgenützt werden können, und dass man ferner beim Gehen auf Geröll oder felsigem Gelände weniger hängen bleibt.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der elastische Teil b ebenso hoch gehalten wie der vordere Gamaschenteil a, so dass das Gummiband b auch den Sehuhabsatz be deckt. Die Überlappung und der Gummi schnürsenkel sind gleich beschaffen, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1, mit dem Unterschied, dass hier vier Haken f bezw. Schlaufen i vorgesehen sind.
Erwähnt sei, dass an Stelle des rückwär tigen Teils b auch die obere Hälfte des Vor derteils a elastisch sein könnte.