Verfahren zur Herstellung eines Trialkylaeetamids. Durch die Untersuchungen von Fromherz, Arch. f. egp. Pathologie u. Pharmakalogie, Bd. 173, S. 78, ist bekannt geworden, dass den substituierten Acetamiden peripher lähmende (spasmolytische) Eigenschaften zukommen. Diese Behauptung wird auf Seite 83 mit drei Beispielen, jedoch nur recht schwach wirksamer Acetamide belegt.
Es wurde nun gefunden, dass die nach bekannten Verfahren hergestellten tertiären, gesättigten alkylsubstituierten Essigsäure- amide mit 12 und mehr - bis 17 - C- Atomen der allgemeinen Formel
EMI0001.0015
in der R, R' und R" gleiche oder verschie dene gesättigte Alkyle bedeuten, wobei im Falle der gesättigten Trialkylacetamide mit 12 gohlenstoffatomen R, R' und R" Alkyle mit mindestens drei Kohlenstoffatomen dar stellen,
gegenüber den von Fromherz beschrie benen eine unerwartet gute spasmolytische Wirkung aufweisen.
Vergleicht man die verschiedenen Trial- kylacetamide an einem dauernd in barium- haltiger Tyrodelösung gehaltenen überleben den Kaninchendarm, wobei die einzelnen Präparate gegen Novokaincblorbydrat als Vergleichspräparat ausgewertet wurden, so gelangt man zu folgenden Resultaten
EMI0002.0001
Wirkungszahl
<tb> Untersuchtes <SEP> Acetamid <SEP> C-Zahl <SEP> Papaverin-RCl-lösung
<tb> - <SEP> 100
<tb> <I>1. <SEP> Gesättigte <SEP> Triadkydctcetamide,</I> <SEP> bis <SEP> zu <SEP> 12-C-Atornen <SEP> enthaltende:
<tb> DIethyl-diätbyl-acetamide <SEP> 7 <SEP> 0,25
<tb> Triäthyl-acetamid <SEP> 8 <SEP> 0,15
<tb> j <SEP> Diäthyl-a-propyl-acetamid <SEP> 9 <SEP> 2
<tb> Methyl-dipropyl-acetamid <SEP> 9 <SEP> 2,5
<tb> Äthyl-dipropyl-acetamid <SEP> 10 <SEP> 8
<tb> Diäthyl-butyl-acetamid <SEP> 10 <SEP> 7
<tb> Tripropyl-acetamid <SEP> 11 <SEP> 21
<tb> Äthyl-dibutylacetamide <SEP> 12 <SEP> 12,5
<tb> <I>IL <SEP> Ungesättigte <SEP> Ti-ialkylacetanaide,</I> <SEP> bis <SEP> 12-0-Atome <SEP> enthaltende:
<tb> Diäthyl-allyl-acetamid <SEP> 9 <SEP> 0,6
<tb> Methyl-diallyl-acetamid <SEP> 9 <SEP> 0,6
<tb> Äthyl-diallyl-acetamid <SEP> 10 <SEP> 2,5
<tb> n-Propyl-diallyl-acetamid <SEP> 11 <SEP> 7,5
<tb> i-Propyl-diallyl-acetamid <SEP> 11 <SEP> 3,75
<tb> n-Butyl-diallyl-acetamid <SEP> 12 <SEP> 10,0
<tb> Triallyl-acetamid <SEP> 11 <SEP> 3,5
<tb> <I>ZII. <SEP> Gesättigte <SEP> TriadltJlacetamide,</I> <SEP> 12-17-C-Atome <SEP> enthaltend:
<tb> (gemäss <SEP> Erfindung)
<tb> Dipropyl-butyl-acetamid <SEP> 12 <SEP> 100
<tb> Propyl-dibutyl-acetamid <SEP> 13 <SEP> 110
<tb> Tributyl-di-i-amyl-acetamid <SEP> 14 <SEP> 130
<tb> Äthyl-di-i-amyl-acetamid <SEP> 14 <SEP> <B>187,5</B>
<tb> Äthyl-dihegyl-acetamid <SEP> 16 <SEP> 125,0
<tb> Tri-i-amyl-acetamid <SEP> 17 <SEP> 125,0 In diesen Versuchen war Novokainchlorhy- drat = 175 Papaverinchlorhydrat. Es war also möglich, die erhaltenen Zahlen mit den von Fromherz angegebenen, der Papaverin als Standard benutzt und dieses gleich 100 setzt, durch einfache Umrechnung in Bezie hung zu bringen.
Aus dieser Tabelle ist deutlich ersichtlich, dass die mit den beanspruchten tertiären ge sättigten Amiden gefundenen starken Wir kungen nicht vorauszusehen waren.
Ausserdem ist zu bemerken, dass die bis her bekannten und von Fromherz untersuch- ten Acetamide mit geringer C-Zahl ziemlich starke Schlafmittel sind, während den von uns beanspruchten neuen Stoffen, auch bei grosson Gaben, praktisch keine Scblafwirkung mehr zukommt, was für die klinische An wendung äusserst wesentlich ist.
Die Herstellung der beschriebenen Amide erfolgt in bekannter Weise über die Nitrile, die zum Beispiel nach den Verfahren der DRP 570594, 581728 und 58356<B>1</B> erhalten werden können.
(xegenstand vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur HerstellunLy eines Trialkylacet- amids, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man Tri-n-butyl-acetonitril zum Amid verseift.
Beispiel: 50 Teile Tri-n-butyl-acetonitril Kp.17, 142-1460, 300 Teile Butyl- oder Amylalko- hol und 60 Teile Kaliumhydroxyd in 10 Teilen Wasser werden unter Rühren am Rückflusskühler 100 Std. gekocht, der Alkohol wird darauf durch Wasserdampfdestillation entfernt und der Rückstand mit Benzol ex trahiert. Aus der benzolischen Lösung ge winnt man in der üblichen Weise das Amid, das im Vakuum von 12 mm bei 1830 über geht.
Es erstarrt zu weissen Nadeln, die den F. 60-610 haben. Es ist leicht löslich in Äther, Petroläther, Benzol, Alkohol und Chloroform, unlöslich in Wasser.
EMI0003.0017
<B>C14H230N</B>
<tb> C <SEP> H <SEP> N <SEP> 0
<tb> gef. <SEP> 73,58 <SEP> 12,6 <SEP> 6,46 <SEP> 7,3 <SEP> %
<tb> ber. <SEP> 73,95 <SEP> 12,87 <SEP> 6,16 <SEP> 7,04 <SEP> % Zur Beschleunigung der Verseifung kann man dieselbe zweckmässig im Autoklaven bei einer Temperatur von 150-l60 durch führen. Im übrigen wird hiebei zweckmässig wie oben angegeben verfahren.